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Die Erfindung betrifft eine Beschleunigungsvorrichtung für bewegbare Möbel- oder Haushaltsgeräteteile, insbesondere für Schubkästen oder Türen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind, beispielsweise aus der
EP 7 669 393 A1 , Öffnungsvorrichtungen für bewegbare Möbelteile bekannt, bei denen über einen Ausstoßmechanismus ein bewegbares Möbelteil in Öffnungsrichtung beschleunigt und damit ausgestoßen und das bewegbare Möbelteil, beispielsweise ein Schubkasten, zunächst in einer Schließposition gehalten und durch Ziehen oder Drücken gegen die Ausstoßrichtung die Öffnungsvorrichtung entriegelt und dabei das bewegbare Möbelteil aus dem Möbelkorpus heraus bewegt wird.
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Die an solchen Öffnungs- oder auch Schließvorrichtungen zur Beschleunigung der beweglichen Möbelteile verwendeten Federspannsysteme verfügen dabei über weitgehend lineare Federraten und werden in einer durchgehenden Bewegung, beispielsweise beim Einschieben des beweglichen Möbelteils zurück in seine Schließstellung im Möbelkorpus, gespannt.
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Nachteilig an dem aus dem Stand der Technik bekannten Öffnungs- und Schließvorrichtungen ist, dass besonders bei beschränkten Bauraumverhältnissen auf der einen Seite kurze starke Federn, bei denen dementsprechend der auf das bewegbare Möbelteil ausgeübte Kraftunterschied zwischen gespannter und ungespannter Endlage sehr groß ist (hohes ΔF), wobei der abrupte Abriss der Betätigungskraft nach dem Spannen der Feder durch den Bediener als negativ wahrgenommen wird. Der Einsatz von Federn mit flacher Federrate ist dabei ohne zusätzliche Umlenkungssysteme in der Regel nicht möglich.
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Ein weiterer Nachteil der aus dem Stand der Technik bekannten Systeme ist, dass bei einer Unterbrechung eines Spannvorganges die bis dahin von der Feder aufgenommene Energie gegen die Bewegungsrichtung wieder freigesetzt wird, was dazu führt, dass die zu öffnenden oder schließenden Möbelteile sich wieder in die Ausgangslage zurück bewegen und so den Bediener schlimmstenfalls verletzen können.
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Um dies zu verhindern ist beispielsweise aus der
DE 102 46 438 A1 ein Schubladensystem mit einer Einzugsautomatik und einem manuell zu lösenden Haltesystem bekannt, mit dem ein Schubkasten gegen die Federkraft an unterschiedlichen Stellen offen gehalten werden kann. Nachteilig ist hier, dass der Bediener zum Lösen der Verriegelung manuell eingreifen muss, d.h. hier zur Entriegelung unter den Schubkasten greifen muss.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Beschleunigungsvorrichtung für bewegbare Möbelteile, also eine den Öffnungs- und/oder Schließvorgang positiv oder negativ beschleunigend unterstützende oder ausführende Vorrichtungen bereit zu stellen, bei dem ein Spannen mindestens eines Kraftspeichers, der mit einem Mitnehmer der Beschleunigungsvorrichtung verbunden ist, schadlos unterbrechbar und das auf einfache Weise bedienbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Beschleunigungsvorrichtung für bewegbare Möbelteile mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Beschleunigungsvorrichtung mit einer an einem Gehäuse der Ausstoß- oder Einzugsvorrichtung gelagerten Umlenkvorrichtungen, über die der Kraftspeicher mit einem Mitnehmer verbunden ist, ist die Umlenkvorrichtung mit einer Sperrvorrichtung gekoppelt, mit dem der Kraftspeicher während eines Spannvorganges in mindestens einer Zwischenposition zwischen einer minimal gespannten Position und einer maximal gespannten Position festlegbar ist.
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Dadurch ist ermöglicht, dass beispielsweise bei einer Ausstoßvorrichtung beim Wiedereinschieben beispielsweise eines Schubkastens in einen Möbelkorpus, bei dem der Kraftspeicher gespannt wird, der Kraftspeicher infolge eines zum Erreichen der Schließposition zu schwachen Stoßes am Schubkasten in Richtung der Schließposition des Schubkastens in dieser Zwischenposition gehalten wird und somit der daran direkt oder indirekt gekoppelte Schubkasten nur teilweise und nicht wieder vollständig aus dem Möbelkorpus herausgestoßen wird. Ein vollständiges Entladen des Kraftspeichers vor Beendigung des Spannvorgangs dieses Kraftspeichers ist somit wirksam verhindert.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung weist die Umlenkvorrichtung eine den Abstand des Anlenkpunkts des Kraftspeichers von einer Drehachse der Umlenkvorrichtung während eines Spann- oder Entspannvorgangs verändernde Ablaufkurve auf. Die Umlenkvorrichtung weist insbesondere einen um eine Drehachse drehbaren scheibenförmigen Grundkörper auf, auf dessen parallel zur Drehachse ausgerichtetem umfangseitigem Rand das mit dem Mitnehmer und dem Grundkörper der Umlenkvorrichtung verbundene Verbindungselement, über das der Mitnehmer über die Umlenkvorrichtung verbunden ist, bei einer Drehung des Grundkörpers aufwickelbar ist.
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Durch die Veränderung des Abstands des Angriffspunktes des Kraftspeichers von dem Drehpunkt der Umlenkvorrichtung wird eine Drehmoments-Veränderung bewirkt, die sich vorteilhaft auf den Bedienkomfort beim Spannvorgang des bewegbaren Möbelteils auswirkt, da hier eine oben beschriebene Abrissbetätigungskraft nicht mehr zu spüren ist oder zumindest stark abgeschwächt ausgebildet ist ohne die geforderte Schließ- oder Öffnungskraft des Systems zu verändern.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Grundkörper der Umlenkvorrichtung eine sich radial zur Drehachse erstreckende Nut auf, in der ein sich parallel zur Drehachse der Umlenkvorrichtung erstreckender Mitnehmer geführt ist, der in einer am Gehäuse und/oder einem das Gehäuse umschließenden Deckel angeformten Steuerkurve führbar ist. Diese Steuerkurve weist dabei bevorzugt mindestens eine die Zwischenposition zwischen einer minimal gespannten Position oder einer maximal gespannten Position des Kraftspeichers definierende Sperrposition auf.
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Durch die Kombination einer solchen Umlenkvorrichtung mit einer Steuerkurve ist so in einfache Weise eine Ausbildung von Sperrpositionen ermöglicht, in denen der vorzugsweise als Zugfeder ausgebildete Kraftspeicher beim Spannen des Kraftspeichers gehalten werden kann und ein vollständiges Schließen oder Öffnen des bewegbaren Möbelteils in einfacher Weise durch Weiterdrücken oder Weiteraufziehen des bewegbaren Möbelteils in seine Endposition ermöglicht wird, ohne die Sperre manuell lösen zu müssen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Explosionsansicht einer Ausführungsvariante einer Beschleunigungsvorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Kraftspeicherablagesystems;
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2 und 3 Draufsichten auf die als Ausstoßvorrichtung ausgebildete Ausführungsvariante einer Beschleunigungsvorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Kraftspeicherablagesystems beim Auslösevorgang (bei abgenommenem Deckel);
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4 eine Teilaufrissdarstellung der Ausstoßvorrichtung der 2 mit Darstellung der in das Gehäuse und unter dem Deckel integrierten Steuerkurve im gespannten Zustand des Kraftspeichers;
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5 eine Frontansicht der Ausstoßvorrichtung gemäß 1 bis 4 unmittelbar vor dem Ausstoßen des bewegbaren Möbelteils;
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6 eine Detaildarstellung des mit VI in 5 gekennzeichneter Details zur Darstellung der Freigabestellung des Schlittens;
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7 bis 12 weitere Frontansichten der Ausstoßvorrichtung in fortlaufenden Positionen während eines Ausstoßvorganges;
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13 und 14 Frontansichten der Ausführungsvariante der Ausstoßvorrichtung entsprechend der 3 und 4 beim Spannen des Kraftspeichers in eine Position, bei der der Kraftspeicher in einer ersten Sperrposition gehalten ist;
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15 eine der 14 entsprechend teilaufgerissener Frontansicht der Ausführungsvariante der Ausstoßvorrichtung in einer zweiten Sperrposition;
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16 bis 19 Frontansichten der Ausführungsvariante der Ausstoßvorrichtung kurz vor bzw. beim Erreichen der Schließposition; und
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20 und 21 Frontansichten einer dem Auslösevorgang beeinflussenden Einstellschraube der Ausstoßvorrichtung.
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In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Gehäuse, Kraftspeicher, Mitnehmer, Umlenkvorrichtung und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, das heißt, durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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In der 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt eine als Ausstoßvorrichtung ausgebildete Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Beschleunigungsvorrichtung für bewegbare Möbelteile bezeichnet.
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Die Beschleunigungsvorrichtung wird in der weiteren Beschreibung beispielhaft anhand der dargestellten Ausstoßvorrichtung beschrieben, wobei bei dieser Ausstoßvorrichtung ein Kraftspeicher 4 bei einem Schließvorgang des bewegbaren Möbelteils, beispielsweise einem relativ zu einem Möbelkorpus verschiebbaren Schubelement wie einem Schubkasten, einer Schiebe- oder einer Schwenktür gespannt wird. Der Einsatz einer solchen Beschleunigungsvorrichtung ist aber auch beispielsweise als den Schließvorgang eines bewegbaren Möbel- oder Haushaltsgeräteteils unterstützende Einzugsvorrichtung oder als den Öffnungs- und/oder Schließvorgang einer Schiebetür oder einer an Scharnieren gehaltenen aufschwenkbaren Tür denkbar.
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Die in 1 dargestellte Ausstossvorrichtung 1 weist dabei ein Gehäuse 2 und ein das Gehäuse 2 verschließenden Deckel 3 auf. In dem Gehäuse 2 ist, wie in der Explosionsdarstellung der 1 gut zu erkennen ist, eine erste Führungsbahn 25 und eine zweite Führungsbahn 26 vorgesehen, die größtenteils parallel zueinander verlaufen.
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In der ersten Führungsbahn 25 ist dabei ein Mitnehmer 13 geführt, der in an sich bekannter Weise in einer ersten Endposition verriegelbar ist, in der ein mit Hilfe dieses Mitnehmers 13 ausstoßbares bewegliches Möbelteil sich in seiner Schließstellung befindet. Der Mitnehmer 13 ist in dieser Endposition in einen abgewinkelten Endabschnitt der ersten Führungsbahn 25 abgekippt.
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Zum Auslösen eines Ausstoßvorgangs dient zum Anheben des Mitnehmers 13 aus seiner gekippten Stellung in den abgewinkelten Abschnitt der ersten Führungsband 25 ein drehbar an dem Gehäuse 2 gelagerter Hebel 8, der beim Verschieben eines aus dem Gehäuse 2 herausragenden Schlittens 15, der in der zweiten Führungsbahn 26 verfahrbar ist und über eine an dem Schlitten 15 befestigten betätigten Stößel 16 das auszustoßende bewegliche Möbelteil anstößt, durch geringfügiges Verfahren des Schlittens 15 entgegen der Ausstoßrichtung X den einen Hebelarm des Hebels 8 nach unten drückt, so dass der andere Hebelarm des Hebels 8 einen der Führung des Mitnehmers 13 in der ersten Führungsbahn 25 dienenden Zapfen des Mitnehmers 13, der in die Führungsbahn 25 eingreifen, untergreift und dadurch den Mitnehmer 13 aus dem abgewinkelten Endabschnitt der ersten Führungsbahn 25 heraus in den zur zweiten Führungsbahn 26 parallelen Bereich der ersten Führungsbahn 25 anhebt.
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Durch das Anheben des Mitnehmers 13 in den zur zweiten Führungsbahn 26 parallelen Bereich der ersten Führungsbahn 25 hintergreift eine Spitze des Mitnehmers 13 einen Anschlag des Schlittens 15 und wird in Ausstoßrichtung mit dem Schlitten 15 in Eingriff gebracht.
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Wie des Weiteren in 1 und beispielsweise in 2 gezeigt, ist der Mitnehmer 13 über ein zweites Verbindungselement 9, einer Umlenkvorrichtung 10 und einem ersten Verbindungselement 5 mit einem bevorzugt als Zugfeder ausgebildeten Kraftspeicher 4 verbunden, wobei der Kraftspeicher 4 maximal gespannt ist, wenn der Mitnehmer 13 sich in der Position im abgewinkelten Abschnitt der ersten Führungsbahn 25 positioniert ist, wie es in 2 gezeigt ist. Das zweite Verbindungselement 9, bevorzugt ein Zugband oder ein Seilstück, ist dabei mit einem ersten Ende 23 an den Mitnehmer 13 und mit einem zweiten Ende 24 in einer Aufnahme 12 eines Grundkörpers 28 der Umlenkvorrichtung 10 festgelegt. Denkbar ist auch, dass das zweite Verbindungselement 9 als starres Element, beispielsweise als Zahnstange, ausgebildet ist.
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Entsprechend ist ein erstes Verbindungselement 5 mit einem Ende an dem hier als Zugfeder ausgebildeten Kraftspeicher 4 festgelegt und mit seinem anderen Ende ebenfalls an dem Grundkörper 28 der Umlenkvorrichtung 10. Je nach Ausgestaltung des Kraftspeichers 4 ist auch eine direkte Anbindung des Kraftspeichers 4 an der Umlenkvorrichtung 10 denkbar.
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Die Umlenkvorrichtung 10 besteht, wie in 1 gut zu erkennen ist, im Wesentlichen aus einem teilweise radförmigen Grundkörper 28 mit sich vom Umfangsrand radial nach innen erstreckenden Aufnahmen 12 zur Aufnahme des einen Endes 24 des zweiten Verbindungselementes 9 und des einen Endes des insbesondere als Seilstück oder Zugband ausgebildeten ersten Verbindungselementes 5.
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In der hier gezeigten besonderen Ausführungsvariante ist die Umlenkvorrichtung 10 drehbar an dem Gehäuse 2 und dem Deckel 3 gelagert, wobei der Abstand des Anlenkpunktes des Kraftspeichers 4 von einer Drehachse 23 der Umlenkvorrichtung 10 eine im Verlauf eines Öffnungs- oder Schließvorgangs sich verändernde Ablaufkurve aufweist.
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Der parallel zur Drehachse 23 ausgerichtete umfangsseitige Rand 27 des Grundkörpers 28 dient dabei zur Aufnahme des mit dem Mitnehmer 13 verbundenen Verbindungselementes 9, das bei einer Drehung des Grundkörpers 28 auf diesem umfangsseitigen Rand 27 aufwickelbar ist.
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Ein Teilstück des Randes 27 des scheibenförmigen Grundkörpers 28 weist in einem vorbestimmten Winkelbereich des Grundkörpers 28 eine sich in Umlenkrichtung erstreckende Führungsnut 11 auf, in der ein Teilstück des Kraftspeichers 4 bzw. das mit dem Kraftspeicher 4 verbundene und am Grundkörper 28 festgelegte erste Verbindungselement 5 in einem vorbestimmten Drehwinkelbereich der Umlenkvorrichtung 10 radial näher an der Drehachse 23 der Umlenkvorrichtung anliegt. Dadurch ist ermöglicht, dass das auf die Umlenkvorrichtung 10 wirkende Drehmoment durch Veränderung des Angriffspunktes der durch den als Zugfeder ausgebildeten Kraftspeicher 4 auf die Umlenkvorrichtung 10 ausgeübten Kraft beim Annähern an die Schließstellung des Mitnehmers 13 abnimmt und damit einen abrupten Abriss der Betätigungskraft beim Spannen der Ausstoßvorrichtung verhindert.
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Wie in den 1, 2 und 4 zu erkennen ist, ist an dem Gehäuse 2 im Bereich der Umlenkvorrichtung 10 eine Steuerkurve 20 am Gehäuse 2 und/oder dem Gehäuse 2 zugewandten Innenseite des Deckels 3 vorgesehen, in der ein in eine sich radial zur Drehachse 31 des Grundkörpers 28 erstreckenden Nut 19 geführter Mitnehmer 18 geführt ist, sodass der Mitnehmer 18 radial bewegbar in der Nut 19 des Grundkörpers 28 bei einer Drehung der Umlenkvorrichtung 10 in der Steuerung 20 geführt wird. Die Steuerkurve 20 weist dabei mindestens eine Zwischenposition zwischen einer minimal gespannten Position und einer maximal gespannten Position des Kraftspeichers 4 definierend Sperrposition auf. In den Figuren gezeigte Ausführungsbeispiel ist die Steuerkurve 20 mit einer ersten Sperrposition 21 und einer zweiten Sperrposition 22 ausgebildet.
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In einer alternativen Ausführungsvariante ist der in der Steuerkurve 20 führbare Mitnehmer 18 derart ausgebildet, dass er bei einer Bewegung des Grundkörpers 28 entgegen der Spannrichtung stufenlos in der Steuerkurve 20 verrastbar oder klemmbar ist.
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Anhand der 2 bis 18 wird nun ein angedachter Ablauf eines Ausstoßvorgangs und eines anschließenden Wiedereinschubvorgangs der Ausstoßvorrichtung 1 beschrieben. Wie oben bereits erläutert, zeigt die 2 die Ausgangsposition der Ausstoßvorrichtung, in der der Mitnehmer 13 im abgewinkelten Bereich der ersten Führungsbahn 25 einliegt und im Eingriff mit dem Schlitten 15 steht. Der Kraftspeicher 4 ist in dieser Position maximal gespannt.
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Nach erfolgter Auslösung des Ausstoßvorgangs durch Verschieben des Schlittens 15 entgegen der Ausstoßvorrichtung X, bei der der Mitnehmer 13 aus dem abgewinkelten Bereich der ersten Führungsbahn 25 in den zur zweiten Führungsbahn 26 parallelen Bereich der ersten Führungsbahn 25, wie es in 5 gezeigt ist, wird der Mitnehmer 13 über das Verbindungselement 9 und die Umlenkvorrichtung 10 von dem Kraftspeicher 4, der über das Verbindungselement 5 mit der Umlenkvorrichtung verbunden ist, in Ausstoßrichtung X gezogen und drückt dabei den Schlitten 15 in der zweiten Führungsbahn 26 in Ausstoßrichtung weg, bis der Mitnehmer 13 und der Schlitten 15 das andere Ende der jeweiligen Führungsbahn 25, 26 erreicht haben und der Kraftspeicher 4 dabei in die maximal mögliche entspannte Position gebracht ist. Diese Position ist in 12 dargestellt.
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Die 7 bis 11 zeigen jeweilige Zwischenpositionen, in denen insbesondere veranschaulicht ist, dass das Verbindungselement 5 zu Beginn der Ausstoßbewegung in dem Schlitz 11 des Grundkörpers 28 geführt ist und somit das auf die Umlenkvorrichtung 10 ausgeübte Drehmoment aufgrund des geringen Abstands des Angriffspunktes angreifenden von der Drehachse 31 relativ gering ist und beim Drehen der Umlenkvorrichtung 10 im Uhrzeigersinn aus dem Schlitz 11 austritt und auf dem Umfangsrand 27 des Grundkörpers 28 aufliegt, welcher entsprechend seiner Formgestaltung mit größer werdendem Verdrehwinkel radial von der Drehachse 23 nach außen wandert, sodass kurz vor Erreichen des Ausstoßendpunktes des Schlittens 15 bzw. des Mitnehmers 13 der Mitnehmer 13 mit maximalem Drehmoment in die Endposition gezogen wird.
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Wie in den 8 und 10 zu erkennen ist, wird während dieses Ausstoßvorgangs der Mitnehmer 18 entlang einer vorbestimmten Bahn in der Steuerkurve 20 zunächst auf einem um die Drehachse 31 konzentrischen Bahnbereich der Steuerkurve 20 geführt und ab einem vorbestimmten überschrittenen Winkel näher an die Drehachse 31 herangeführt (siehe 10).
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Bei der sich anschließenden Einschubbewegung des Schlittens 15 bzw. des Mitnehmers 13 zurück in die in 2 gezeigten Ausgangsposition wird, wie in den 13 bis 18 gezeigt ist, der Mitnehmer 13 durch den an dem Schlitten 15 schwenkbar befestigten Pendelstütze 14 zurück in die in 2 gezeigte Ausgangsposition geschoben. Dabei wird der Kraftspeicher 4 wieder gespannt. Sofern der Anschub des Schlittens 15 während des Spannvorgangs unterbrochen wird, wird der Mitnehmer 18 während des Durchlaufens der radial inneren Bahn der Steuerkurve 20 je nach aktueller Position des Mitnehmers in eine erste Sperrposition 21, gezeigt in 14, oder in eine zweite Sperrposition 22, gezeigt in 15, einlaufen, wodurch ein zurückschnellen des Mitnehmers 13 aufgrund der Zugkraft des Kraftspeichers 4 verhindert wird. Sodass durch einfaches Weiterschieben des Schlittens 15 entgegen der Ausstoßvorrichtung die in der ersten oder zweiten Sperrposition 21, 22 abgefangene Schließbewegung fortgesetzt werden kann, bis die in 17 gezeigte Endposition des Mitnehmers erreicht ist.
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Wie in den 18 und 19 zu erkennen ist, ist der Kraftspeicher 4 über einen Kraftspeicherhalter 6 an dem Gehäuse 2 der Auszugsvorrichtung 1 befestigt. Dieser Kraftspeicherhalter 6 weist dabei ein vorzugsweise als Stellschraube ausgebildetes Verstellelement 7 auf, mit dem die Vorspannung des Kraftspeichers 4 durch Verschieben des Kraftspeicherhalters 6 in oder entgegen der Ausstoßrichtung X individuell einstellbar ist. 8 zeigt dabei eine Position des Kraftspeicherhalters 6, bei dem der als Zugfeder ausgebildeter Kraftspeicher 4 schwach gespannt, wohingegen bei der 19 gezeigten Position des Kraftspeicherhalters 6 der Kraftspeicher 4 stark vorgespannt ist.
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Zum Ausgleich von Toleranzen bei der Voreinstellung des Hubes zur Auslösung der Ausstoßvorrichtung ist an dem Gehäuse 2 desweiteren ein Verstellrad 29 vorgesehen, mit dem der Hebel 8 in eine vorbestimmte Ausgangslage eingestellt werden kann, sodass je nach Stellung des Verstellrades, das vorzugsweise mit einer exzentrisch ausgebildeten Stützrand 30 versehen ist, in der an dem Mitnehmer 13 abgewandten Unterseite des Hebels anliegt, das Hubmaß des Hebels 8 einstellbar ist. Unterschiedliche Einstellungen des Verstellrads 29 sind in den 20 und 6 dargestellt.
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Wichtig ist, dass beim Schließen eines Schubkastens mit einer Ausstoßvorrichtung 1, wie oben beschrieben, im Falle, dass der Mitnehmer 13 den Schubkasten zum Schließen mit einem zu geringen Kraftstoß anschiebt, durch die Sperrvorrichtung die von dem Kraftspeicher auf den Mitnehmer wirkende Zugkraft in mindestens einer Zwischenposition abgefangen würde und somit nur ein Bruchteil der Zugkraft in das Führungssystem zurück geleitet würde. Der Schubkasten würde dadurch mit deutlich geringerer Geschwindigkeit zurück in Richtung des Bedieners gedrückt, wobei der Bediener dann die Möglichkeit hätte, ohne manuelles Lösen einer Sperre durch einfaches Nachdrücken den Schubkasten vollständig zu schließen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Beschleunigungsvorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Deckel
- 4
- Kraftspeicher
- 5
- erstes Verbindungselement
- 6
- Kraftspeicherhalter
- 7
- Verstellelement
- 8
- Hebel
- 9
- zweites Verbindungselement
- 10
- Umlenkvorrichtung
- 11
- Führungsnut/Schlitz
- 12
- Aufnahme
- 13
- Mitnehmer
- 14
- Pendelstütze
- 15
- Schlitten
- 16
- Stößel
- 18
- Mitnehmer
- 19
- Nut
- 20
- Steuerkurve
- 21
- Sperrposition
- 22
- Sperrposition
- 23
- erstes Ende des Verbindungselements
- 24
- zweites Ende des Verbindungselements
- 25
- erste Führungsbahn
- 26
- zweite Führungsbahn
- 27
- Umfangsrand
- 28
- Grundkörper
- 29
- Verstellrad
- 30
- Stützrand
- 31
- Drehachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 7669393 A1 [0002]
- DE 10246438 A1 [0006]