-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, um auf Landstraßen Kollisionen (in der Dämmerung und der Nacht) zwischen Kraftfahrzeugen und Wildtieren (z. B. Schalenwild) zu verhindern. Das wird dadurch erreicht, dass an Straßen-Leitpfosten Wildwarn-Reflektoren montiert werden, die das weiße Scheinwerfer-Licht herannahender Kraftfahrzeuge aufnehmen und die farbige Reflektor-Fläche dadurch sichtbar machen, um Wildtiere in den Gelände-Bereichen neben der Straße abzuschrecken und vom Überqueren der Straße (im Gefahrenbereich der Kraftfahrzeuge) abzuhalten. An Autobahnen werden durch Wildzäune Kollisionen mit Wild-Tieren verhindert – dadurch wird der natürliche Wildwechsel aber total unterbunden. Ziel der Jagd-Behörden ist es, den natürlichen Wildwechsel nicht gänzlich zu unterbinden, sondern z. B. durch Wildwarn-Einrichtungen sicherer zu machen. Wildwarn-Reflektoren können dabei helfen, sie sind kostengünstig und können an gefährdeten Straßenabschnitten (wo starker Wild-Wechsel stattfindet) problemlos angebaut werden. Das Scheinwerferlicht herannahender Kraftfahrzeuge soll durch Wildwarn-Reflektoren in das Gelände neben der Straße umgelenkt werden und die dort eventuell befindlichen Wildtiere verunsichern, erschrecken und vom Überqueren der Landstraße im Gefahrenbereich von Kraftfahrzeugen abhalten. Die Praxisergebnisse zeigen, dass die Anzahl von Wildunfällen durch das Anbringen von Wildwarn-Reflektoren in Einzelfällen um bis zu 50% gesenkt werden kann. Die trotzdem noch vorkommenden Unfälle mit Wildtieren, besonders wenn dadurch Menschen schwere Verletzungen erlitten haben, stellen die Straßenbehörden und Forstbehörden vor die Notwendigkeit, nach Möglichkeiten zu suchen, wie der Wildwechsel möglichst noch sicherer gemacht werden kann, z. B. durch noch wirkungsvollere Wildwarn-Einrichtungen.
-
Stand der Technik
-
Bei den üblichen Wildwarn-Reflektoren gibt es 2 Grund-Bauarten. Eine Bauart mit unbeweglichen Reflektor-Flächen und eine, bei der die Reflektor-Flächen beweglich sind, also vom Wind oder dem Luftsog vorbeifahrender Kraftfahrzeuge bewegt werden können, um durch Bewegung einen wirkungsvolleren Warneffekt bei den Wildtieren zu erreichen. Beide Bauarten haben ähnliche Nachteile, da nur ein bestimmter Reflexionsgrad erreicht wird. Es wird im Wesentlichen nur die Sichtbarmachung (durch diffuse Reflexion) von Teilflächen des Wildwarn-Reflektors erreicht. Bedingt durch deren Bauart kann mit diesen Reflektoren nicht vorwärts in Fahrtrichtung gestrahlt werden – das meiste Licht wird von den Reflektoren nämlich zum Kfz zurückgestrahlt. Wild, das sich – vor dem Kfz – z. B. schon sehr nahe am Straßenrand befindet, kann deshalb beim Blick zur Gefahr (zum Kfz) das farbige Warnlicht von den montierten Wildwarn-Reflektoren nicht erkennen. Bei einer solchen üblichen, jedoch kritischen Gefahren-Situation, tauchen plötzlich nur von der rechten Seite des Wildes, von den Reflektoren zurückgestrahlte, z. B. blaue Warn-Signale auf, obwohl von dort (von der rechten Seite) keine körperliche Gefahr auf das Wild zukommt. Das Wild wird also von rechts gewarnt, obwohl sich die Gefahr (das Kfz) von links auf das Wild zubewegt. Diese Warn-Wirkungsweise wird bei nachdenklichen Jägern sehr kritisch beurteilt.
-
Die Bauart der beweglich aufgehängten Wildwarn-Reflektoren hat zusätzlich den Nachteil, dass diese Reflektoren nicht mit den üblichen Straßen-Pfosten-Reinigungs-Maschinen gereinigt werden können, bzw. das Reinigen der Straßen-Pfosten durch montierte Reflektoren z. T. schon erheblich behindert wird.
-
In der
DE 20 2004 019 751 U1 wird eine Vorrichtung zum Schutz vor Wildwechsel beschrieben, an welcher ein Wildwarn-Reflektor eingesetzt ist, der mit Retro-Reflexfolien beschichtet ist. Diese Retro-Reflexfolien reflektieren das meiste Scheinwerfer-Licht nur zur Lichtquelle (das Kfz) zurück.
-
In der
DE 20 2011 108 278 U1 wird eine Vorrichtung zum Schutz vor Wildwechsel beschrieben, bei welcher durch besondere geometrische Formgebung der Reflektor-Oberfläche angeblich eine bessere Licht-Strahlung (Abstrahl-Winkel 120° zur Fahrtrichtung) erreicht werden soll. In die Richtung nach dem Wildwarn-Reflektor (in Fahrtrichtung gesehen) werden jedoch keine Licht-Strahlen gestrahlt.
-
In der
AT 412 407 B wird eine Wildwarn-Vorrichtung zum Schutz vor Wildwechsel beschrieben, bei welcher die Reflektoren beweglich aufgehängt sind. Es werden die üblichen Retro-Reflexfolien verwendet. Die Reflektoren können jedoch nicht durch die üblichen Straßen-Pfosten-Reinigungs-Maschinen mitgereinigt werden.
-
Aufgabe der Erfindung
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine technisch bessere, wirkungsvollere Lösung für eine Wildwarn-Einrichtung zu schaffen. Diese neue Lösung muss so konzipiert sein, dass das farbige Warn-Licht vom Wildwarn-Reflektor vor allem auch intensiv vorwärts strahlt, also in den Raum nach dem Straßen-Leitpfosten (in Fahrtrichtung gesehen) hineinstrahlt. Das farbige Warnsignal vom Reflektor sollte blau oder grün-gelb sein, da Forscher festgestellt haben, dass Schalenwild nur diese beiden Farben erkennen kann. Da die Farbe blau in der Natur sehr selten vorkommt, wird blau als die wirkungsvollste Warnfarbe angesehen. Der Wildwarn-Reflektor muß auch vorwärts, annähernd parallel zur Straße strahlen, ähnlich dem Kfz-Scheinwerfer. Wildtiere, die sich schon sehr nahe am Straßenrand befinden, müssen vor allem beim Blick hin zur Gefahr (zum Kfz), auch den farbig strahlenden Leucht-Körper des Wildwarn-Reflektors erkennen können. Alle Gefahr-Signale, das weiße Licht des Kfz-Scheinwerfers, der Lärm vom Kfz und das farbige Warn-Signal des Wildwarn-Reflektors müssen für das Wild (z. B. Reh) in deren binokularem Blickfeld von ca. 60° erkennbar sein, damit das Wild eine Gefahren-Abschätzung (Entfernung der Gefahr) machen kann. Die vom Kfz-Scheinwerfer ausgehenden weißen Licht-Strahlen sollen im Wildwarn-Reflektor zu besser sichtbaren Licht-Bündeln gefasst, farbig umgewandelt und nach Möglichkeit auch lebhaft, unruhig reflektierend in möglichst alle horizontalen Richtungen ausgestrahlt, reflektiert werden. Um einen optimalen Warneffekt auf Tiere zu erreichen, ist es wichtig, dass Licht-Bündel mit hoher Beleuchtungsstärke gebildet werden, die auf größere Entfernungen (z. B. 40 m und mehr) noch von den Wildtieren optisch wahrgenommen werden können. Wenn die Wildwarn-Reflektoren dadurch in größeren Abständen montiert werden können (z. B. nur an jedem zweiten Straßen-Pfosten), bedeutet das geringere Kosten für diese Wildschutz-Maßnahmen. Unruhige Licht-Reflexionen und Licht-Blitze verstärken die Warnwirkung von Licht bei den Wildtieren. Wildtiere haben angeblich eine besonders hohe Fähigkeit, die Bewegung von Gegenständen wahrzunehmen. Viele Wildtiere besitzen auf der Netzhaut bewegungsempfindliche Nervenzellen, mit denen sie geringste Bewegungen (ihrer Feinde) erkennen können. Bewegungen und Licht-Reflexionen animieren die Tiere verstärkt zum Verharren oder zur Flucht, signalisieren den Tieren also eine Gefahr. Die Nutzung dieses Tierverhaltens bei der Wirkungsweise dieses neu zu entwickelnden Reflektors kann den Wirkungsgrad dieses Wildwarn-Reflektors in der praktischen Anwendung wesentlich erhöhen. Die erzeugten, unruhigen, ungleichmäßigen Licht-Blitze und Licht-Reflexionen erschweren es auch, dass sich Wildtiere an die vorhandenen Licht-Erscheinungen gewöhnen. Jedes einzelne Kfz erzeugt andere Licht-Effekte im Reflektor. Der zu schaffende Wildwarn-Reflektor soll zudem von den Reinigungs-Maschinen (ohne Mehraufwand) mitgereinigt werden können. Der Wildwarn-Reflektor soll an üblichen Straßen-Leitpfosten nachträglich befestigt werden können oder auch in eine spezielle, darauf abgestimmte Straßen-Leitpfosten-Form integriert werden können.
-
Vorteile der Erfindung
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Schutz vor Wildwechsel umfasst einen Wildwarn-Reflektor, der an der straßenabgewandten Seite an einem Straßen-Leitpfosten angebracht wird. Damit der Wildwarn-Reflektor die vom Kfz ausgestrahlten weißen Licht-Strahlen auch farbig umgewandelt, in Fahrtrichtung weiterleiten kann, ist im horizontalen Strahlengang des Wildwarn-Reflektors keine undurchsichtige Trennwand vorhanden – die ganze Gehäuse-Wandung des Reflektors ist weitestgehend durchsichtig, lichtdurchlässig. Das vom Kfz-Scheinwerfer kommende Licht erreicht dann direkt oder indirekt ca. 85% der farbigen, durchsichtigen Gehäuse-Wandung des Wildwarn-Reflektors. Die Gehäuse-Wandung (durch Lichtbrechung) und das ganze Gehäuse-Volumen werden von Licht-Strahlen durchdrungen, der Wildwarn-Reflektor strahlt als heller, farbiger Körper in viele Richtungen. Der Wildwarn-Reflektor ist für die Wildtiere also aus vielen Richtungen, auch von schräg oben oder von schräg unten (bei Böschungen) sehr gut sichtbar. Diese Sichtbarkeit von schräg oben oder von schräg unten ist für Hang-Straßen in bergigem Gelände sehr wichtig, um Wildunfälle zu vermeiden.
-
Der Wildwarn-Reflektor in einer möglichen Variante besteht aus einem funktionell geformten, durchsichtigen, farbigen, rohrartigen Hohlkörper als Leucht-Gehäuse. Dieses Leucht-Gehäuse ist ein geschlossenes Gehäuse von 360° Umfang (ein Zylinder) sowie durchsichtig und komplett oder teilweise farbig (z. B. blau). Der Außendurchmesser des Leucht-Gehäuses hat einen Kreisquerschnitt, kreisähnlichen Querschnitt oder den Querschnitt eines gerundeten Mehrecks. Die Form des Leucht-Gehäuses kann auch haubenartig konzipiert sein, je nachdem welche Zusatz-Funktion (z. B. von nach oben oder nach unten gerichteten Licht-Strahlen) im oberen Teil des Leucht-Gehäuses (z. B. der Haube) integriert ist. Mit einer auf einer schrägen Boden-Fläche angeordneten Reflexions-Spiegel-Fläche können Lichtbündel schräg nach oben gerichtet werden. Das Leucht-Gehäuse kann aus Glas oder aus verschleißfestem Kunststoff gefertigt sein. Die Außenkontur kann auch nanobeschichtet sein, um Schmutzanhaftungen so stark wie möglich zu verhindern. Oben kann das Gehäuse alternativ auch einen eingesetzten, dicht befestigten Deckel haben. Auf der Unterseite ist ein angegossener Boden vorhanden oder eine abgedichtete Bodenplatte eingesetzt. Der Deckel und die Bodenplatte sind normal durchsichtig, glasartig und farbig. Sie können auch undurchsichtig sein, wenn je nach Funktion-Zielsetzung, keine Licht-Strahlen hindurchdringen müssen. Als Werkstoff kommt für die Bodenplatte und den Deckel Glas oder entsprechender Kunststoff in Frage. Das Leucht-Gehäuse des Wildwarn-Reflektors hat einen Außendurchmesser (oder Höhe) von ca. 4 cm bis 10 cm, das entspricht dem Faktor 40% bis 100% der üblichen Straßen-Pfosten-Breite von 10 cm. Dieses Außen-Durchmessermaß des Gehäuses ergibt sich aufgrund der Notwendigkeit, dass der Reflektor möglichst mit einer großen Fläche Licht-Strahlen vom Kfz-Scheinwerfer aufnehmen kann. Die Wanddicke des Hohlkörpers (Leucht-Gehäuse) beträgt ca. 4% bis ca. 8% des Außendurchmessers.
-
In einer weiteren, möglichen Variante ist das Leucht-Gehäuse (der Hohlkörper) glasartig, farblos und zur Farbumwandlung der Licht-Strahlen ist in das Leucht-Gehäuse (an der Innenwand oder mit kleinem Abstand) ein dünnwandiger Hohlzylinder aus durchsichtigem, transparentem, farbigem (z. B. blauem) Glas oder Kunststoff eingesetzt und befestigt. Dieser farbige Hohlzylinder dient dazu, die weißen Licht-Strahlen vom Kfz-Scheinwerferlicht direkt in farbiges Licht umzuwandeln. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist dieser Hohlzylinder kein geschlossener Kreisring sondern ist nur ein Segment mit einem Umfang von ca. 270°. Der Spalt von ca. 90° dient dazu, dass das Kfz-Scheinwerferlicht direkt – ohne Farbumwandlung, also ohne Brechungsverluste – in den Hohlraum eintreten kann. Dieser Hohlzylinder kann auch aus einzelnen, farbigen, durchsichtigen Leucht-Elementen (Größe ca. 0,3 cm2 bis ca. 20 cm2) so zusammengesetzt sein, dass Zwischenräume zwischen den einzelnen Leucht-Elementen vorhanden sind. Die farbigen Leucht-Elemente können auch in das Leucht-Gehäuse (in die Gehäuse-Wandung) eingearbeitet oder irgendwie integriert sein. Als technisch interessante Variante ist es möglich, statt dem farbigen Hohlzylinder für die Farbumwandlung den glasartigen Leucht-Körper mit einer durchsichtigen Farbschicht innen teilweise oder ganz zu beschichten. Diese Beschichtung kann auch 2-farbig sein. Auch der Deckel und der Boden können (vorzugsweise innen) mit dieser farbigen Schicht (ganz oder teilweise) überzogen sein.
-
Auch besteht die Möglichkeit, statt dem farbigen Hohlzylinder, für die Farbumwandlung, innen vor die Leucht-Gehäuse-Wand eine dünne, farbige Folie oder Gitterfolie (aus Kunststoff oder beschichtetem Glasgewebe) zu spannen oder an die Wand zu kleben. Es besteht auch die Möglichkeit, sogenanntes Reflektor-Gefüge (wie Katzenaugen an Fahrrädern) zur Farbumwandlung einzusetzen – an der Lichtaustritts-Seite.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn im Hohlraum des Leucht-Gehäuses, bzw. des Hohlzylinders eine Reflexions-Spiegel-Fläche angeordnet ist, mit welcher die vom Kfz-Scheinwerfer ausgestrahlten Licht-Strahlen in die Geländebereiche neben der Straße umgelenkt werden und zu Licht-Bündeln und Licht-Blitzen umgeformt werden können. Diese Reflexions-Spiegel-Fläche, in Verbindung mit der Fahrbewegung des Kfz (und dem Wackeln und Vibrieren von der Unebenheit der Straße), erzeugt vorteilhafte, schwenkende, unruhige Licht-Strahlen und Licht-Reflexionen, da sich der Licht-Einfall-Winkel auf die Spiegel-Flächen laufend ändert. Diese Reflexions-Spiegel-Fläche besteht aus einer oder mehreren Einzel-Spiegel-Flächen, die einzeln oder zusammenhängend angeordnet sein können. Die Einzel-Spiegel-Flächen können einseitig oder beidseitig wirken und bestehen aus beschichtetem Trägerwerkstoff (Glas) oder aus polierten, dünnen Metall-Plättchen. Ein hoher Reflexionsgrad der Spiegel-Flächen (ca. 90%) ist für die regelmäßige Reflexion (Spiegelung) wichtig, um nach Möglichkeit die ganze auftreffende Beleuchtungsstärke als Licht-Bündel nach außen zu den Wildtieren als Warn-Licht-Reflex zu senden.
-
Kennzeichnend für die Lichtführung im Leucht-Gehäuse ist, dass die Lichtstrahlen, bevor sie im Innern des Leucht-Gehäuses oder des Hohl-Zylinders auf Spiegel-Flächen treffen, sich zuerst in Luft ausbreiten. Die von den Spiegel-Flächen reflektierten Licht-Bündel breiten sich auch zuerst in Luft aus, bevor sie auf Farb-Wandlungsflächen treffen, oder den Hohl-Zylinder oder die Leucht-Gehäuse-Wand nach außen durchdringen. Durch dieses besondere, räumliche Anordnen der Einzel-Spiegel-Flächen im Innen-Hohlraum des Leucht-Gehäuses kann erreicht werden, dass Licht-Strahlen und Licht-Bündel sich annähernd parallel zum Straßen-Rand ausbreiten, also vorwärts (in Fahrtrichtung) strahlen. Licht-Strahlen bzw. Licht-Bündel können auch nacheinander auf mehrere Einzel-Spiegel-Flächen treffen bis sie die richtige Strahl-Richtung beim Verlassen des Leucht-Gehäuses erreichen. Wildtiere, die sich schon sehr nahe am Straßen-Rand befinden (in Fahrtrichtung vor dem Kfz), können beim Blick hin zur Gefahr (gegen die Fahrtrichtung – zum Kfz), auch das farbig strahlende Leucht-Gehäuse des Wildwarn-Reflektors sehen und somit das Warn-Signal erkennen. Diese Spiegel-Flächen können unterschiedlich groß sein und unterschiedliche Formen aufweisen. Durch das gezielte räumliche Anordnen von mehreren Einzel-Spiegel-Flächen ist es möglich, die Überlagerung (Interferenz) von Licht-Bündeln zu erreichen und somit verstärkte Licht-Reflexe/Licht-Blitze zu erzeugen. Wenn besondere Licht-Effekte mit den reflektierten Licht-Strahlen gewünscht werden, ist es möglich, bis zu 100 und mehr Einzel-Spiegel-Flächen (auch in unterschiedlichen räumlichen Winkelstellungen) anzuordnen. Durch die Lichtbrechung beim Übergang der Licht-Strahlen und Licht-Bündel in verschiedene Medien (Glas, Luft und Grenzflächen) entstehen auch sich bewegende Licht-Blitze/Licht-Reflexionen. Besonders aber die Fahrbewegung des Kfz (hin zum Reflektor) erzeugt eine laufende Änderung des Licht-Einfall-Winkels auf die Reflexions-Spiegel-Fläche und dadurch sich bewegende, unruhig austretende Licht-Reflexionen und Licht-Blitze in verschiedene Gelände-Bereiche neben der Straße. Auch Reflexions-Spiegel-Flächen mit Durchbrüchen oder Winkelversatz unterstützen das Bilden von günstigen Licht-Reflexionen. Wenn diese Reflexions-Spiegel-Flächen eingebaut sind, wird der Innenraum des Leucht-Körpers also zusätzlich von gebündelten Licht-Strahlen durchstrahlt/erhellt und kann von außen (von den Tieren) als heller, farbiger, auch von unruhigen Licht-Reflexionen erleuchteter Leuchtkörper wahrgenommen werden – auch aus größeren Entfernungen. Diese Kombination von Lichteffekten führt zu stärkerer Warn-Wirkung auf die Wildtiere – kann also Wildunfälle in höherem Maße verhindern.
-
Durch entsprechende räumliche Anordnung von Reflexions-Spiegel-Flächen im Deckel- oder Bodenbereich des Gehäuses können die austretenden Licht-Bündel schräg nach oben (für steil ansteigendes Gelände neben der Straße) oder schräg nach unten (für steil abfallendes Gelände neben der Straße) gelenkt werden. Vorteilhaft ist es, wenn z. B. der Boden oder der Deckel eines rohrartig gestalteten Leucht-Gehäuses funktionsbezogen nicht horizontal sondern räumlich schräg angeordnet ist und darauf (innen) eine Reflexions-Spiegel-Fläche befestigt ist. Eine günstige Konzeption ergibt sich, wenn z. B. in der Haube oder dem Bodenteil eines haubenartig gestalteten Leucht-Gehäuses Taschen oder Aussparungen in entsprechender, räumlicher Lage (Neigung) vorhanden sind, in welche Einzel-Spiegel-Flächen durch Einschieben bzw. Einlegen integriert werden können, um die Licht-Strahlen/Licht-Bündel in die gewünschte Richtung nach außen (in das Gelände) zu lenken.
-
Das Leucht-Gehäuse hat mit Boden und Deckel eine Gesamtlänge von ca. 150 mm bis 250 mm. Der Wildwarn-Reflektor kann z. B. mit Universal-Bindern oder einem Montageband, in der Regel vertikal, an den Straßen-Leitpfosten befestigt werden. Der Wildwarn-Reflektor ist vorzugsweise außermittig am Straßen-Leitpfosten zu befestigen, maximal bündig mit der vorderen, seitlichen Kante (in Fahrtrichtung gesehen) des Straßen-Leitpfostens. Dadurch hat der Reflektor eine größere Anstrahlfläche und kann viel Licht vom Kfz-Scheinwerfer aufnehmen und dadurch eine höhere Leucht-Stärke (in das Gelände neben der Straße) entwickeln. Das Leucht-Gehäuse darf seitlich nicht über die Seiten-Kante des Straßen-Leitpfostens überstehen, damit beim automatischen Reinigen (mit sog. Bürst-Reinigungs-Maschinen) eine Beschädigung des Reflektor-Gehäuses vermieden wird. Der Reflektor kann auch an einem speziell auf die Außenform des Reflektors abgestimmten Straßen-Leitpfosten befestigt werden. Die Oberfläche des nach den genannten Gesichtspunkten konzipierten Wildwarn-Reflektors kann von den üblichen Straßen-Pfosten-Reinigungs-Maschinen problemlos mitgereinigt werden.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungs-Möglichkeiten des Wildwarn-Reflektors sind:
- a. An der Rückseite des Straßen-Leitpfostens kann an der Stelle, wo der Wildwarn-Reflektor befestigt wird, eine reflektierende Fläche (z. B. mit Retro-Reflexfolie, mit Spiegeln oder mit sog. Reflektoren) angebracht werden, zur Vergrößerung der Warn-Fläche.
- b. An der z. B. blauen Reflektor-Oberfläche können ovale Durchbrüche (Aussparungen in der blauen Schicht) angebracht werden, die mit einer zweiten Warnfarbe (z. B. grün-gelb) strahlen.
- c. Eine bewegliche, elastische Aufhängung des Wildwarn-Reflektors am Straßen-Leit-Pfosten kann die Bruchgefahr/Beschädigungsgefahr bei kleinen Stößen mindern. Die Aufhängung wird so steif gewählt, dass das automatische Reinigen des Reflektors (mit Maschinen) dadurch nicht behindert wird. Durch ein Schutzgitter aus Draht (außen um den Reflektor) kann ebenfalls die Beschädigungsgefahr gemindert werden.
- d. Farbige Glas-Platten (oder Kunststoff-Platten) können mittels elastischen Dichtungs-Streifen zu einem Leucht-Hohlkörper funktionell zusammengesetzt werden.
-
Die beigefügten Zeichnungen zeigen:
-
1 zeigt eine Seitenansicht eines Straßen-Leitpfostens (1) mit angebautem Wildwarn-Reflektor (2).
-
1a zeigt die Draufsicht auf einen Straßen-Leitpfosten (1) mit angebautem Wildwarn-Reflektor (2). Das Bild zeigt, dass der Wildwarn-Reflektor außermittig, fast bündig mit der Seiten-Kante des Straßen-Leitpfostens angebaut ist, damit der Lichteinfall vom Kfz-Scheinwerfer vorteilhaft ist.
-
2 zeigt die Seitenansicht von einem Wildwarn-Reflektor (2), das Leucht-Gehäuse (3) mit angegossener Haube und eingesetztem Boden (4). Im Innenraum des Leucht-Gehäuses (3) ist eine Einzel-Spiegelfläche (6) mit runden Durchbrüchen (7) für horizontale Lichtumlenkung und eine Einzel-Spiegelfläche (5) für vertikale Lichtumlenkung zu sehen. Bei dieser Variante ist das Leucht-Gehäuse (3) gleichzeitig auch der Leuchtkörper – er ist z. B. aus farbigem, durchsichtigem Werkstoff hergestellt.
-
2a zeigt die Draufsicht auf den Wildwarn-Reflektor (2) und die Raum-Lage der Einzel-Spiegel-Fläche (5) und der Einzel-Spiegel-Fläche (6). Das Gehäuse (3) übernimmt gleichzeitig auch die Funktion des Leuchtkörpers und hat einen runden Außendurchmesser.
-
3 zeigt die Seitenansicht (Schnitt) von einer anderen Aufbau-Variante eines Wildwarn-Reflektors (2) mit Leucht-Gehäuse (3) und eingesetztem Hohlzylinder (10). Der Boden des Gehäuses (3) ist angegossen und der Deckel (8) ist aufgesetzt. Im Innenraum des Hohlzylinders sind 3 Einzel-Spiegel-Flächen zu sehen. Die Spiegel-Fläche (5) ist für vertikale Licht-Umlenkung, die Einzel-Spiegel-Fläche (6) ist für horizontale Licht-Umlenkung ebenso wie die Einzel-Spiegel-Fläche (9). Die Einzel-Spiegel-Fläche (6) ist mit runden Durchbrüchen (7) dargestellt.
-
3a zeigt die Draufsicht (Schnitt) auf den Wildwarn-Reflektor (2), wie er am Straßen-Leitpfosten (1) positioniert ist. Das Leucht-Gehäuse (3) hat einen quadratischen Außen-Querschnitt, der Hohlzylinder (10) hat einen runden Querschnitt. Zu sehen sind die Einzel-Spiegel-Fläche (5) für die vertikale Lichtumlenkung sowie die Einzel-Spiegel-Flächen (6) und (9), beide für horizontale Licht-Umlenkung.
-
4 zeigt eine Draufsicht auf einen Straßen-Verlauf (12) mit einem Kraftfahrzeug (11), dem Straßenrand (13) sowie dem Straßen-Leitpfosten (1) mit dem Wildwarn-Reflektor (2). Das Lichtbündel (14) vom Kfz wird durch die Reflexions-Spiegel-Fläche in alle 3 horizontalen Richtungen umgelenkt – in die Gelände-Bereiche A und auch B. Gleichzeitig erstrahlt der ganze Leuchtkörper – von den Lichtstrahlen des Kfz und den umgelenkten Lichtbündeln (von der Reflexions-Spiegel-Fläche). Besonders wichtig ist, dass der Wildwarn-Reflektor unruhige Licht-Reflexe auch in den Gelände-Bereich B sendet – in Fahrtrichtung nach dem Straßen-Leitpfosten.
-
5 zeigt die Seitenansicht von einer Aufbau-Variante eines Wildwarn-Reflektors, wie er am Straßen-Leitpfosten (1) angebaut ist. Das Leucht-Gehäuse (rohrartig) ist zweiteilig aus Bodenteil (15) und Haubenteil (16) zusammengesetzt. Auf dem schräg angegossenen Boden des des Bodenteiles ist eine Reflexions-Spiegel-Fläche (5) befestigt.
-
5a zeigt die Draufsicht auf das Haubenteil (16) des Wildwarn-Reflektors und den Straßen-Leitpfosten (1). Der Querschnitt des Wildwarn-Reflektors ist ein gerundetes Mehreck.
-
6 zeigt die Seitenansicht von einem rohrartig aufgebauten Wildwarn-Reflektor mit rundem Querschnitt, der an einem Straßen-Leitpfosten (1) angebaut ist. Das Leucht-Gehäuse (3) ist oben mit einem runden Haubenteil (18) abgedichtet. Unten hat das Gehäuse eine schräge Boden-Kante, an welche ein elliptisch zugeschnittenes Bodenteil (19) angesetzt (geklebt) ist. Auf diesem Bodenteil ist eine Reflexions-Spiegel-Fläche (5) befestigt.
-
7 zeigt die Sicht auf die Befestigungs-Flächen eines Straßen-Leitpfostens (1) und den daran befestigten Wildwarn-Reflektor. Der Wildwarn-Reflektor hat einen 2-teiligen, haubenartigen Aufbau, der Teilschnitt zeigt die Haube (21) und eine Reflexions-Spiegel-Fläche (5), die auf der räumlich schräg angeordneten Boden-Fläche der Haube befestigt ist.
-
7a zeigt eine Seitenansicht von dem haubenartig gestalteten Wildwarn-Reflektor, der an einem Straßen-Leitpfosten (1) befestigt ist. In der Haube (21) sind Zwischenräume (22) gestaltet, in welche Einzel-Spiegel-Flächen eingelegt (eingesetzt) werden können, um dadurch eine Licht-Strahl-Umlenkung in eine bestimmte Richtung (z. B. nach unten) zu erreichen. Im Teilschnitt ist der Boden (23) zu erkennen.
-
8 zeigt die Sicht auf einen Straßen-Leitpfosten (1) und den daran befestigten, rohrartig aufgebauten Wildwarn-Reflektor mit rundem Leucht-Gehäuse (3). An den Stirnflächen des Leucht-Gehäuses (3) sind ein Kopfteil (24) und ein Bodenteil (25) angesetzt, die gleichzeitig zum Befestigen dienen. An dem Bodenteil (25) ist ein Sockel (17) vorhanden, der zur Befestigung der Reflexions-Spiegel-Fläche (5) dient.
-
8a zeigt die Seitenansicht von dem rohrartig gestalteten Wildwarn-Reflektor mit Leucht-Gehäuse (3) und dem Sockel (17), auf welchem die Reflexions-Spiegel-Fläche (5) befestigt ist Mittels dem flanschartig gestalteten Kopfteil (24) und dem Bodenteil (25) ist der Reflektor am Straßen-Leitpfosten (1) befestigt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202004019751 U1 [0004]
- DE 202011108278 U1 [0005]
- AT 412407 B [0006]