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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, bei welchem sich zumindest ein Funktionselement mittels eines Aktors verstellen lässt. Ein solches Funktionselement kann beispielsweise ein Fahrzeugsitz sein, der mittels eines Motors verstellt werden kann. Zum Verstellen des Funktionselements ist eine Bedieneinheit bereitgestellt, die sich manuell bedienen lässt und die betätigungsabhängig ein Steuersignal zum Steuern des Aktors jedes Funktionselements erzeugt.
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Mit zunehmender Anzahl von mittels eines Elektromotors oder eines anderen Aktors verstellbaren Funktionselementen wird es bei einem Kraftfahrzeug immer aufwendiger, die unterschiedlichen Bedieneinheiten für jedes Funktionselement im Fahrgastraum unterzubringen.
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Aus der
DE 10 2007 018 419 A1 ist hierzu ein zentrales Steuergerät für ein Kraftfahrzeug bekannt. In dem Kraftfahrzeug sind mehrere Sitze bereitgestellt, die über das zentrale Steuerelement gesteuert werden können. Als nachteilig bei einem solchen zentralen Steuergerät kann sich erweisen, dass der Benutzer vor dem Verstellen eines der Sitze zunächst das Steuergerät auf den entsprechenden Sitz umstellen muss.
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Aus der
DE 100 39 686 A1 ist hierzu bekannt, einen Sitzbelegungssensor in einem Sitzplatz bereitzustellen. Eine auf diesen Sitzplatz bezogene Aggregateinstellung kann von einem anderen Sitzplatz aus nur dann vorgenommen werden, wenn der besagte Sitzplatz nicht von einem Insassen besetzt ist. Andernfalls muss der Sitzinsasse selbst die Aggregateinstellungen vornehmen. Nachteilig hierbei kann sein, dass ein Fahrer also gerade dann nicht beispielsweise den Beifahrersitz verstellen kann, wenn dieser besetzt ist. Dies kann aber gerade bei der Unterstützung von älteren Personen oder Kindern wichtig sein, die den Beifahrersitz nicht selbst bedienen können.
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Aus der
DE 199 32 295 A1 ist für eine Sitzverstellung eine Bildschirmeinheit bekannt, die ein Fondpassagier bedienen kann und hierbei mittels einer Menüsteuerung ein Beifahrersitz-Steuergerät bedienen kann. Hierdurch kann der Fondpassagier den Beifahrersitz nach vorne verfahren, um sich Beinfreiheit zu verschaffen.
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In diesem Zusammenhang ist aus der
DE 10 2011 009 229 A1 eine Ansteuerung eines Beifahrersitzes bekannt, bei welcher eine Stellvorrichtung zum Verstellen des Beifahrersitzes eine Einheit zum Erfassen einer Geste eines Insassen aufweist, so dass ein Fondpassagier auf Basis einer Geste den vor ihm befindlichen Beifahrersitz nach vorne verfahren kann. Er muss hierzu also keine Bedieneinheit berühren.
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Aus der
DE 43 01 160 A1 ist eine Bedieneinheit bekannt, mittels welcher sowohl ein Fahrersitz als auch ein Beifahrersitz verstellt werden können. Es wird immer derjenige Sitz verstellt, auf dem die Person sitzt, die auch gerade die Bedieneinheit berührt. Um diese Person zu identifizieren, wird auf jedem Sitz ein Wechselspannungssignal erzeugt, das dann bei Berühren der Bedieneinheit über den Sitzinsassen an einen Kontakt der Bedieneinheit übertragen wird. Der sich so schließende Wechselstromkreis identifiziert dann den Sitz, der zu steuern ist. Die Person kann dann mit dieser Bedieneinheit aber nicht den jeweils anderen Sitz steuern.
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Aus der
DE 10 2009 015 366 A1 ist eine Fernbedienung bekannt, mittels welcher immer derjenige Sitz gesteuert wird, auf welchem die Bedienperson sitzt, die die Fernbedienung in der Hand hält. Hierzu wird die aktuell die Fernbedienung berührende Person identifiziert und entsprechend die Fernbedienung mit der Verstelleinrichtung des jeweiligen Sitzes gekoppelt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einem Kraftfahrzeug mit ein und derselben Bedieneinheit unterschiedliche Funktionselemente bedienen zu können.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche.
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Die Erfindung geht, wie eingangs beschrieben, von einem Kraftfahrzeug mit einem Funktionselement oder mehreren Funktionselementen aus, wobei jedes Funktionselement durch zumindest einen mittels eines Steuersignals steuerbar ausgestalteten Aktor verstellbar ist. In dem Kraftfahrzeug ist auch eine Bedieneinheit mit zumindest einem Bedienelement bereitgestellt, das nicht an dem Funktionselement selber, sondern von dem zumindest einen Funktionselement beabstandet angeordnet ist und die von einer Bedienperson manuell oder verbal zu bedienen ist. Beispielsweise kann es sich bei dem Bedienelement um einen Wippschalter oder eine Taste handeln. Die Bedieneinheit ist dazu ausgelegt, betätigungsabhängig, also abhängig von einer Betätigung des zumindest einen Bedienelements durch die Bedienperson, das Steuersignal für das zumindest eine Funktionselement zu erzeugen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug kann die Bedienperson nun ganz einfach festlegen, welches Funktionselement gerade durch die Bedieneinheit verstellt werden soll. Hierzu muss die Bedienperson einfach das zu steuernde Funktionselement anfassen oder berühren. Sitzt also der Fahrer beispielsweise auf dem Fahrersitz und möchte den Beifahrersitz verstellen, so legt er einfach eine Hand an den Beifahrersitz und bedient dann mit der anderen Hand die Bedieneinheit. Es wird dann nicht der Fahrersitz verfahren, sondern der Beifahrersitz. Hierzu ist bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug eine Sensoreinrichtung bereitgestellt, die dazu ausgelegt ist zu erkennen, welches des zumindest einen Funktionselements die Bedienperson oder eine andere Person bei Beginn oder während des Betätigens der Bedieneinheit berührt. Wird eine Berührung erkannt, so wird dies durch die Sensoreinrichtung mittels eines Sensorsignals signalisiert. Dieses Sensorsignal wird von der Bedieneinheit ausgewertet, und zwar dahingehend, dass sie ihr Steuersignal an das durch das Sensorsignal identifizierte Funktionselement ausgibt. Bei Betätigen der Bedieneinheit wird dann also das gerade berührte Funktionselement gesteuert. Insbesondere wird das Sensorsignal nur an das identifizierte Funktionselement ausgegeben.
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Durch den Betrieb des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs ergibt sich das erfindungsgemäße Verfahren, dass die Sensoreinrichtung ermittelt, welches des zumindest einen Funktionselements durch eine Bedienperson berührt wird, und die Sensoreinrichtung der Bedieneinheit mittels eines Sensorsignals das berührte Funktionselement anzeigt. Die Bedieneinheit gibt dann ein Steuersignal, das sie betätigungsabhängig erzeugt, nur an das durch das Sensorsignal identifizierte Funktionselement aus.
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Die Erfindung weist den Vorteil auf, dass ohne aufwendiges Umstellen an der Bedieneinheit sich dennoch die Bedieneinheit selbsttätig zu demjenigen Funktionselement hin umstellt, das eine Bedienperson gerade berührt. Mit Berühren ist insbesondere gemeint, dass die Bedienperson eine Hand an das Funktionselement legt oder mit einem Finger oder mehreren Fingern das Funktionselement berührt.
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Die Steuerung mittels der Bedieneinheit kann für unterschiedliche Funktionselemente ermöglicht sein. Generell können Funktionselemente damit gesteuert werden, die als Aktor beispielsweise einen Elektromotor, eine Pumpe oder einen pneumatischen Antrieb aufweisen, die dann jeweils in dem Funktionselement integriert sind. Insbesondere ist bei der Erfindung vorgesehen, dass Funktionselemente gesteuert werden, die in einem Fahrgastraum des Kraftfahrzeugs bereitgestellt sind. Ganz besonders bevorzugt ist es, dass mehr als ein Funktionselement bedient wird, das dann jeweils durch Berühren identifiziert wird, während oder bevor die Bedieneinheit betätigt wird. Hierdurch ist es möglich, Funktionselemente, die dieselben Einstellmöglichkeiten aufweisen, auch mit ein und derselben Bedieneinheit zu betätigen. Hierbei muss nicht zwingend erforderlich sein, dass die Bedienperson, welche das Funktionselement berührt, dieselbe ist, welche die Bedieneinheit betätigt. Durch eine entsprechende Sensorik kann aber erzwungen werden, dass ein und dieselbe Person sowohl die Bedieneinheit bedienen muss als auch die Berührung an dem Funktionselement vornehmen muss. Eine solche Sensorik kann beispielsweise auf der Grundlage der eingangs beschriebenen, aus der
DE 43 01 160 A1 bekannte Sensorik beruhen.
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Was passiert nun, wenn die Bedienperson gerade keines der Funktionselemente berührt, während die Bedieneinheit betätigt wird? Hierzu sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass das Kraftfahrzeug ein zusätzliches Standardfunktionselement aufweist, welches die Bedieneinheit ansteuert, falls von dem zumindest einen Funktionselement keines durch das Steuersignal identifiziert ist. Mit anderen Worten kann beispielsweise eine Bedieneinheit für einen Fahrersitz bereitgestellt sein, welche bei Betätigen zumindest einen Aktor des Fahrersitzes ansteuert. Berührt der Fahrer aber während des Betätigens oder bei Beginn des Betätigens den Beifahrersitz, so schaltet sich die Bedieneinheit automatisch auf den Beifahrersitz um und dieser wird anstelle des Fahrersitzes angesteuert.
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Andere Weiterbildungen der Erfindung betreffen die verwendete Sensorik der Sensoreinrichtung.
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Eine Weiterbildung sieht hierzu vor, dass durch die Sensoreinrichtung in jedem Funktionselement, also beispielsweise in jedem Fahrzeugsitz, ein Sensor bereitgestellt ist, welcher dazu ausgelegt ist, ein das jeweilige Funktionselement identifizierendes Sensorsignal zu erzeugen, falls die Bedienperson das Funktionselement oder zumindest einen vorbestimmten berührungssensitiven Bereich an dem Funktionselement berührt und/oder drückt. Falls nur ein vorbestimmter Bereich berührungssensitiv ausgestaltet ist, kann dieser optional sichtbar gekennzeichnet sein. Als Berührungssensoren können hier beispielsweise Drähte bereitgestellt sein, zwischen denen bei einer Berührung durch Haut eine elektrische Verbindung entsteht, die schaltungstechnisch erfasst wird und in ein entsprechendes Sensorsignal in bekannter Weise umgesetzt wird. Zusätzlich oder alternativ dazu kann ein kapazitiver Sensor in das Funktionselement integriert sein. Auch ein optischer Sensor kann vorgesehen sein, den die Bedienperson beispielsweise mit der Hand abdecken muss, so dass sich der optische Sensor im Dunkeln befindet. Beispielsweise kann eine lichtempfindliche Diode als optischer Sensor vorgesehen sein. Es kann auch ein Drucksensor vorgesehen sein, so dass die Bedienperson die Hand nicht nur auflegen muss, sondern auch willentlich einen Druck ausüben muss, um die Bedieneinheit auf das entsprechende Funktionselement umzuschalten.
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Zusätzlich oder alternativ zu einer im Funktionselement integrierten Sensorik sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Sensoreinrichtung eine Kamera und eine mit der Kamera gekoppelte Bildverarbeitungseinrichtung aufweist, wobei die Bildverarbeitungseinrichtung dazu ausgelegt ist, in Kamerabildern der Kamera einen Abstand einer Hand der Bedienperson zu dem zumindest einen Funktionselement zu ermitteln. Die Bildverarbeitungseinrichtung signalisiert dann eine Berührung desjenigen Funktionselements, zu welchem der Abstand der Hand kleiner als ein vorbestimmter Schwellenwert ist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass mit einer einzelnen, im Fahrgastraum angeordneten Kamera eine Berührung mehrerer unterschiedlicher Funktionselemente erkannt werden kann, wodurch sich eine besonders schaltungsarme Realisierung der Erfindung ergibt. Die beschriebene Bildverarbeitung kann beispielsweise auf der Grundlage der Funktionsbibliothek „Kinect” des Unternehmens Microsoft realisiert werden.
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Weitere Ausführungsformen der Erfindung betreffen unterschiedliche Funktionselemente, die mittels der Bedieneinheit in der beschriebenen Weise berührungsabhängig mit der Bedieneinheit gekoppelt werden können.
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So sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass das zumindest eine Funktionselement zumindest einen verstellbaren Fahrzeugsitz umfasst. Entsprechend weist die Bedieneinheit ein Sitzverstellelement zum Einstellen der Sitzposition auf. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Kippschalter oder ein Touchpad oder ein anderes, an sich aus dem Stand der Technik bekanntes Bedienelement handeln. Durch diese Weiterbildung ergibt sich der Vorteil, dass ohne eine zusätzliche Bedieneinheit eine sogenannte „Gentleman-Funktion” realisiert werden kann, bei welcher der Fahrer mit der Bedieneinheit für seinen Fahrersitz bedarfsweise auch den motorbasiert verstellbaren Beifahrersitz bedienen kann, indem er einfach eine Hand auf oder an den Beifahrersitz legt (optional auf eine vorbestimmte, berührungssensitive Stelle) und hierdurch dann die Bedieneinheit für seinen Fahrersitz auf den Beifahrersitz umschaltet, so dass nun der Beifahrersitz mittels der Bedieneinheit verfahren werden kann.
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Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das zumindest eine Funktionselement zumindest eine verschwenkbar und in eine Aufrechtstellung verrastbar gelagerte Nackenstütze umfasst. Bei heutigen Fahrzeugen ist es schwierig, aufgerichtete Nackenstützen per Knopfdruck wieder in ihre Liegestellung zurückfallen zu lassen, wenn sie nicht mehr benötigt werden. In der Regel ist ein einzelner Taster bereitgestellt, mit dem sämtliche Nackenstützen beispielsweise auf der Rückbank entriegelt werden und dann in ihre Liegestellung fallen. Um nun gezielt einzelne Nackenstützen entriegeln zu können, ist die Bedieneinheit mit einem Entriegelungselement ausgestaltet, um einen Rastmechanismus einer verrasteten Nackenstütze zu entriegeln. In Kombination mit der Zuordnung des Steuersignals dieses Entriegelungselements mit einer einzelnen Nackenstütze, die durch eine Bedienperson berührt wird, können nun Nackenstützen einzeln entriegelt und in ihre Liegestellung zurückgekippt werden, wobei weiterhin nur ein einzelner Taster oder ein anderes Entriegelungselement bereitgestellt werden muss.
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Bei einer anderen Weiterbildung der Erfindung umfasst das zumindest eine Funktionselement einen Fahrzeugsitz mit zumindest einem pneumatisch verstellbaren Sitzpolster. Beispielsweise kann der Fahrzeugsitz ein aufblasbares Sitzpolster und/oder eine aufblasbare Polsterlehne aufweisen. Die Bedieneinheit umfasst entsprechend ein Einstellelement zum Einstellen einer Polsterhärte des zumindest einen Sitzpolsters. Mit anderen Worten kann man also nun durch Berühren des speziellen Sitzpolsters dessen Polsterhärte mit dem Einstellelement verändern. Wechselt man dann die Berührposition zu einem anderen Sitzpolster, so lässt sich mit demselben Einstellelement auch die Polsterhärte des anderen Sitzpolsters einstellen. In gleicher Weise kann vorgesehen sein, eine Massagefunktion an unterschiedlichen Stellen des Fahrzeugsitzes durch Berührung zu steuern sowie beispielsweise auch eine Klimatisierung der Polstersitze.
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Eine andere Weiterbildung sieht vor, dass das zumindest eine Funktionselement zumindest ein verschließbares Fach umfasst, also beispielsweise ein Handschuhfach und/oder ein Mittelkonsolenfach. Die Bedieneinheit weist ein Entriegelungselement auf, welches zum Entriegeln und/oder zum Verriegeln des zumindest einen Faches ausgelegt ist. Hierdurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, ein zentrales Entriegelungselement, beispielsweise einen Taster oder einen Eingabebildschirm für einen PIN (Personal Identification Number) bereitzustellen, mit welchem dann einzelne Fächer geöffnet oder verriegelt werden können, indem man das entsprechende Fach einfach berührt.
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Eine andere Weiterbildung betrifft den Fall, dass das zumindest eine Funktionselement zumindest eine den Fahrgastraum des Kraftfahrzeugs nach außen hin abgrenzende Verschlusseinrichtung umfasst, insbesondere einen Fensterheber und/oder ein Schiebedach und/oder ein Faltdach des Kraftfahrzeugs. In diesem Fall umfasst die Bedieneinrichtung gemäß dieser Weiterbildung ein Steuerelement zum Verfahren der zumindest einen Verschlusseinrichtung. Mit anderen Worten kann man also beispielsweise die Hand an das Schiebedach legen und dann mit derselben Bedieneinheit das Schiebedach verfahren, mit der man auch beispielsweise einen Fensterheber bedient, wenn man die Hand vom Schiebedach löst und an die Fahrzeugtür legt, deren Fenster mit dem Fensterheber verfahren werden soll.
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Bei der Erfindung ist bevorzugt vorgesehen, dass die Bedieneinheit von einem Fahrersitz aus von einem Fahrer sitzend zu erreichen angeordnet ist. Zumindest ein Bedienelement der Bedieneinheit ist an einer Fahrertür und/oder an einem Fahrersitz und/oder einem Armaturenbrett und/oder einem Lenkrad angeordnet. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der Fahrer von seinem Fahrersitz aus mit den sehr wenigen Bedienelementen der Bedieneinheit eine größere Anzahl an Funktionselementen bedienen kann, ohne hierbei umständlich umschalten zu müssen. Er muss einfach mit der freien Hand das entsprechende Funktionselement berühren und dann hinterher oder während dessen die Bedieneinheit betätigen.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen, ausgestaltet.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt die einzige Figur (Fig.) eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen aber die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In der Fig. ist aus einer Vogelperspektive von einem Kraftfahrzeug 10 dessen Fahrgastinnenraum 12 gezeigt. Dargestellt ist auch ein Fahrer 14, der auf einem Fahrersitz 16 sitzt. Vor dem Fahrer 14 kann sich ein Lenkrad 18 befinden. Neben dem Fahrersitz 16 kann sich ein Beifahrersitz 20 befinden. Der Beifahrersitz 20 und der Fahrersitz 16 können jeweils einen Aktor 22, 24 oder mehrere Aktoren aufweisen. Der Beifahrersitz 20 kann beispielsweise mit dem Aktor 22 vorwärts und rückwärts in den Fahrgastraum 12 verfahren werden, um mehr Beinfreiheit für eine Person im Fond oder umgekehrt für einen Sitzinsasse des Beifahrersitzes 20 zu schaffen. Der Beifahrersitz 20 stellt ein Funktionselement des Kraftfahrzeugs 10 dar. Genauso kann der Aktor 24 dazu vorgesehen sein, den Fahrersitz 16 vor- und zurück zu verfahren. Der Aktor 22 und der Aktor 24 können in an sich bekannter Weise ausgestaltet sein.
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Zum Einstellen der Sitzposition des Beifahrersitzes 20 und des Fahrersitzes 16 kann im Kraftfahrzeug 10 ein Sitzverstellelement 26 bereitgestellt sein, das beispielsweise einen Kippschalter umfassen kann und beispielsweise in einer Fahrertür 28 eingebaut sein kann. Der Fahrer 16 benötigt nur das einzelne Sitzverstellelement 26, um sowohl den Fahrersitz 16 als auch den Beifahrersitz 20 zu verstellen. Das Sitzverstellelement 26 ist Bestandteil einer Bedieneinheit 28, die dazu ausgelegt ist, das Sitzverstellelement 26 bedarfsweise entweder mit dem Aktor 22 oder dem Aktor 24 zu koppeln. Die Bedieneinheit 28 umfasst des Weiteren eine Steuereinrichtung 30, die beispielsweise Bestandteil eines Steuergeräts sein kann, beispielsweise ein Programmmodul für das Steuergerät.
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Das Sitzverstellelement 26 erzeugt ein Betätigungssignal B, wenn es betätigt wird. Die Steuereinrichtung 30 kann das Betätigungssignal B von dem Sitzverstellelement 26 empfangen. Des Weiteren kann die Steuereinrichtung 30 beispielsweise mit einer Kamera 32 gekoppelt sein, von welcher sie beispielsweise Videodaten V empfängt. Auf Grundlage der Videodaten kann durch die Steuereinheit 30, beispielsweise mittels einer Bilderkennung und/oder durch Einpassen eines Körpermodells, erkannt werden, ob der Fahrer 16 mit einer Hand 34 gerade den Beifahrersitz 20 berührt. Ist dies der Fall, so wird in Abhängigkeit von dem Betätigungssignal B der Aktor 22 angesteuert und nicht der Aktor 24. Berührt der Fahrer 16 mit seiner Hand 34 dagegen während des Betätigens des Sitzverstellelements 26 nicht den Beifahrersitz 20, sondern hat die Hand 34 an einer anderen Stelle, wo sie kein durch die Steuereinheit 30 steuerbares Funktionselement berührt, so wird der Fahrersitz 16 als Standardfunktionselement angesteuert, das heißt in Abhängigkeit von dem Betätigungssignal B wird der Aktor 24 durch die Steuereinheit 30 gesteuert. Die Steuereinrichtung 30 steuert hierbei den Aktor 22 mit einem Steuersignal S entsprechend dem Bediensignal B an.
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Anstelle der oder zusätzlich zur Auswertung der Videodaten V kann vorgesehen sein, dass eine vorbestimmte Region 36 berührt werden muss, um das Sitzverstellelement 26 anstelle mit dem Aktor 24 mit dem Aktor 22 zu koppeln. Beispielsweise kann in der Region 36 ein berührungssensitiver Sensor, beispielsweise ein kapazitiver Sensor und/oder ein lichtempfindlicher Sensor angeordnet sein. Bei Berührung des Bereichs 36 erzeugt die berührungssensitive Sensorik ein entsprechendes Berührungssignal T, das an die Steuereinrichtung 30 übertragen wird.
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Berührt der Fahrer 34 mit der Hand den Beifahrersitz 26, so kann durch Betätigen des Sitzverstellelements 26 der Beifahrersitz 20 also beispielsweise in eine Vorwärtsfahrrichtung 38 in den Fahrgastraum 12 mittels des Aktors 22 nach vorne bewegt werden oder in eine Rückwärtsfahrrichtung 40 nach hinten. Nimmt der Fahrer 14 seine Hand 34 vom Beifahrersitz weg und betätigt wieder das Sitzverstellelement 26, so wird sein Fahrersitz 16 in einer Vorwärtsfahrrichtung 38' oder eine Rückwärtsfahrrichtung 40' durch den Aktor 24 bewegt, je nachdem, wie er das Sitzverstellelement 26 betätigt.
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Durch das Beispiel ist veranschaulicht, wie eine Bedienung eines Beifahrersitzes 20 mittels eines Sitzverstellschalters am Fahrersitz, also z. B. dem Sitzverstellelement 26, ohne Umschalter realisiert werden kann, den der Fahrer zunächst betätigen müsste. Dies wäre sehr umständlich. Möchte der Fahrer also den Beifahrersitz 20 einstellen, um beispielsweise für einen Fahrgast, beispielsweise eine ältere Person oder ein Kind, den Beifahrersitz 20 in die Rückwärtsfahrrichtung 40 zu bewegen, so muss sich der Fahrer nun nicht mehr direkt am Beifahrersitz zu schaffen machen, um einen dortigen Sitzverstellschalter zu erreichen. Dies wäre sehr umständlich für ihn. Auch ist es nicht nötig, an einem Bedienmenü zunächst durch Aufrufen von Untermenüs festzulegen, welcher Fahrzeugsitz nun bei Betätigen des Sitzverstellelements verfahren werden soll. Auch ist kein zusätzliche Umschalter auf Fahrerseite nötig, also es ist keine zusätzliche Taste erforderlich, was Kosten und Bauraum spart.
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Der Fahrer 14 kann statt dessen beispielsweise mit der rechten Hand (in einem Linklenker-Fahrzeug, umgekehrt in einem Rechtslenker-Fahrzeug mit der linken Hand) den Beifahrersitz 20 an einer beliebigen Stelle oder an einer bestimmten Stelle, also zum Beispiel dem Bereich 36, berühren. Falls ein bestimmter Bereich 36 zu berühren ist, kann dieser beispielsweise an der Rückenlehne seitlich vorgesehen sein und entsprechend gekennzeichnet sein. Anhand einer Sensorik, beispielsweise einer Berührungssensorik oder einer optischen Sensorik, wird diese Berührung erkannt und entsprechend das Sitzverstellelement 26 mit dem Aktor 22 für den Beifahrersitz 20 gekoppelt.
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In der beschriebenen Weise können auch beispielsweise Nackenstützen 42 durch ein entsprechendes Entriegelungselement entriegelt werden oder beispielsweise auch pneumatisch verstellbare Sitzpolster in ihrer Polsterhärte eingestellt werden oder ein verschließbares Fach verschlossen oder entriegelt werden. Beispielsweise kann auch vorgesehen sein, zwischen einer Steuerung eines Schiebedaches und eines Faltdaches berührungsabhängig umzuschalten.
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Insgesamt ist durch das Beispiel insbesondere veranschaulicht, wie eine Bedienung eines Beifahrersitzes mittels eines Sitzverstellschalters am Fahrersitz ohne Umschalter realisiert werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007018419 A1 [0003]
- DE 10039686 A1 [0004]
- DE 19932295 A1 [0005]
- DE 102011009229 A1 [0006]
- DE 4301160 A1 [0007, 0015]
- DE 102009015366 A1 [0008]