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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Konfektionieren von Kabelenden zumindest eines elektrischen Kabels, wobei zumindest ein Kabelende eine Einzeladerabdichtung erhält, und/oder zum Bestücken eines Steckergehäuses mit dem zumindest einen Kabelende mit Einzeladerabdichtung.
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Stand der Technik
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Aus der
EP 1 251 605 A1 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Bestückung von Steckergehäusen mit konfektionierten Kabelenden eines Kabels vorbekannt. Die dort offenbarte Vorrichtung umfasst eine Konfektionieranlage, die eine Abisolierstation, zwei Tüllenstationen und zwei Crimpstationen aufweist, und eine Bestückungsanlage, die die fertig konfektionierten Kabelenden in ein Steckergehäuse einführt. Die Abisolierstation legt einen Leiter des Kabelendes frei. Die Tüllenstation schiebt dann eine Einzeladerabdichtung über das Kabelende. In der Crimpstation wird an das Kabelende ein Kontaktteil angebracht, das an seinem kabelseitigen Ende einen Isocrimp aufweist, der um die Einzeladerabdichtung herum gebogen wird und so die Einzeladerabdichtung und das Kabelende festklemmt.
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Bei solchen konventionellen Bestückungsvorrichtungen besteht häufig das Problem, dass die Einzeladerabdichtung nach der Bestückung der Kabelenden zumindest zum Teil aus dem Steckergehäuse heraus ragt. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass die Einzeladerabdichtung bei der Bestückung in die Länge gezogen, also gedehnt, wird oder aber komplett aus dem Isocrimp des Kontaktteils heraus gerissen wird.
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Beschreibung der Erfindung
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit zum Konfektionieren von Kabelenden zumindest eines elektrischen Kabels, wobei zumindest ein Kabelende eine Einzeladerabdichtung erhält, und/oder zum Bestücken eines Steckergehäuses mit dem zumindest einen Kabelende mit Einzeladerabdichtung zu schaffen, bei der die Einzeladerabdichtung nach der Bestückung im Steckergehäuse ordnungsgemäß angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Die abhängigen Patentansprüche geben Ausführungsformen der Erfindung an.
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Dementsprechend umfasst die Erfindung eine Vorrichtung zum Konfektionieren von Kabelenden zumindest eines elektrischen Kabels, wobei zumindest ein Kabelende eine Einzeladerabdichtung erhält, und/oder zum Bestücken eines Steckergehäuses mit dem zumindest einen Kabelende mit Einzeladerabdichtung, wobei die Vorrichtung Mittel zum Versehen der zumindest einen Einzeladerabdichtung des zumindest einen Kabelendes mit einem Schmierstoff aufweist.
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Durch den Schmierstoff wird die Reibung zwischen der Einzeladerabdichtung und dem Steckergehäuse beim Bestückungsvorgang verringert, so dass die Einzeladerabdichtung nach dem Bestücken des Steckergehäuses mit dem Kabelende ordnungsgemäß angeordnet ist und nicht teilweise aus dem Steckergehäuse herausragt. Durch den Schmierstoff wird darüber hinaus eine höhere Bestückungsgeschwindigkeit möglich.
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Als Schmierstoff kann beispielsweise ein Öl, insbesondere ein Silikonöl, verwendet werden. Als besonders geeignet hat sich das Silikonöl AK1000 von Wacker erwiesen. Die Einzeladerabdichtungen sind in der Regel bereits mit einem Silikonöl getränkt, wenn sie geliefert werden. Sie werden jedoch getrocknet, da andernfalls das Silikonöl zu einem Verkleben der Einzeladerabdichtungen miteinander in der Tüllenstation führen würde, so dass die Tüllenstation die Einzeladerabdichtungen nicht mehr richtig verarbeiten könnte. Da die Mittel zum Versehen der zumindest einen Einzeladerabdichtung des zumindest einen Kabelendes mit einem Schmierstoff jedoch insbesondere bei der Verwendung von Silikonöl keinen zusätzlichen, bislang nicht verwendeten Schmierstoff der Einzeladerabdichtung zuführen, kann das entsprechende Silikonöl völlig bedenkenlos verwendet werden.
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In einer Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Tüllenstation zum Empfangen von getrockneten Einzeladerabdichtungen und Versehen der Kabelenden mit den getrockneten Einzeladerabdichtungen. Die Mittel zum Versehen der zumindest einen Einzeladerabdichtung des zumindest einen Kabelendes mit einem Schmierstoff sind dann vorzugsweise nach der Tüllenstation angeordnet. Auf diese Weise werden die Einzeladerabdichtungen erst dann mit dem Schmierstoff versehen, wenn sie sich bereits auf dem Kabelende befinden. So wird verhindert, dass eine feuchte Einzeladerabdichtung in der Tüllenstation verarbeitet werden muss. Anders ausgedrückt kann gemäß der vorliegenden Erfindung der Begriff einer Einzeladerabdichtung eines Kabelendes insbesondere so verstanden werden, dass sich die Einzeladerabdichtung bereits auf dem Kabelende befindet.
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In einer Ausführungsform umfasst die Vorrichtung eine Übergabeeinrichtung, die dafür eingerichtet ist, ein Kabelende mit einer Einzeladerabdichtung von einer ersten beweglichen Greifereinheit zu erhalten, das Kabelende mit der Einzeladerabdichtung mittels eines Greifelements der Übergabeeinrichtung zu greifen und an eine zweite bewegliche Greifereinheit abzugeben. Vorzugsweise wirken die Mittel zum Versehen der zumindest einen Einzeladerabdichtung des zumindest einen Kabelendes mit einem Schmierstoff dann derartig mit der Übergabeeinrichtung zusammen, dass die Einzeladerabdichtung während eines Greifens durch das Greifelement mit dem Schmierstoff versehen wird.
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Da das Kabelende mit der Einzeladerabdichtung in der Übergabeeinrichtung ohnehin eine gewisse Zeitdauer verweilt, kann an dieser Stelle die Einzeladerabdichtung mit dem Schmierstoff versehen werden, ohne dass es zu zusätzlichen Zeitverlusten während der Konfektionierung der Kabelenden oder während des Bestückungsvorgangs kommt.
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Das Greifelement kann Greifbacken aus einem saugfähigen Stoff zum Aufnehmen und Abgeben des Schmierstoffs an die Einzeladerabdichtung aufweisen. Als saugfähiger Stoff kommt insbesondere ein Filz in Betracht. Der saugfähige Stoff kann im Dauerbetrieb über seine gesamte Ausdehnung Schmierstoff aufnehmen und diesen bei einem Druck, wie er beim Greifen des Kabelendes mit der Einzeladerabdichtung automatisch entsteht, gleichmäßig an die Einzeladerabdichtung abgeben.
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Die Greifbacken können jeweils ein an die Form einer Einzeladerabdichtung angepasstes Konturelement aufweisen. Bei einem solchen Konturelement kann es sich insbesondere um eine Kerbe handeln. Aufgrund des Konturelements kann ein größerer Umfang der Einzeladerabdichtung mit dem Schmierstoff benetzt werden. Darüber hinaus erlaubt das Konturelement eine exakte Fixierung der Einzeladerabdichtung.
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In einer Ausführungsform weisen die Mittel zum Versehen der zumindest einen Einzeladerabdichtung des zumindest einen Kabelendes mit einem Schmierstoff eine Dosiereinrichtung auf, die mit einem Vorratsbehälter zum Bereitstellen des Schmierstoffs verbunden ist. Bei der Dosiereinrichtung kann es sich insbesondere um ein Nadelventil handeln. Die Dosiereinrichtung ist dafür eingerichtet, den Schmierstoff dosiert abzugeben. Die Dosiereinrichtung kann beispielsweise derartig über der Übergabeeinrichtung angeordnet sein, dass eine durch die Dosiereinrichtung abgegebene Schmierstoffdosis auf die Einzeladerabdichtung und/oder die Greifbacken tropft. Dabei weist die Dosiereinrichtung z. B. einen Abstand zwischen 1 mm und 50 mm zur Übergabeeinrichtung auf. Vorzugsweise liegt der Abstand zwischen 5 mm und 20 mm. Dieser Abstand ist groß genug, um Kollisionen zwischen der Dosiereinrichtung und der Übergabeeinrichtung auszuschließen, und klein genug, um ein gezieltes Tropfen auf die Einzeladerabdichtung und/oder die Greifbacken zu ermöglichen. Mit Hilfe der Dosiereinrichtung kann der Schmierstoff genau dosiert werden.
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Das Öffnen und Schließen der Dosiereinrichtung kann auf unterschiedliche Arten und Weisen gesteuert werden. Denkbar wäre beispielsweise der Einsatz eines Piezoelements oder auch eines Elektromotors. Vorzugsweise erfolgt die Ansteuerung der Dosiereinrichtung jedoch pneumatisch. Deswegen weist die Dosiereinrichtung in einer bevorzugten Ausführungsform einen ersten und zweiten Druckluftanschluss auf, wobei sich die Dosiereinrichtung öffnet und somit Schmierstoff abgibt, wenn am ersten Druckluftanschluss ein höherer Druck anliegt als am zweiten Druckluftanschluss, und sich die Dosiereinrichtung schließt, wenn am zweiten Druckluftanschluss ein höherer Druck anliegt als am ersten Druckluftanschluss. Das Öffnen und Schließen kann so also vollständig pneumatisch gesteuert werden, wobei die Geschwindigkeit des Öffnens und Schließens durch die Druckluftdifferenz eingestellt werden kann. Auf diese Weise sind die von der Dosiereinrichtung abgegebene Schmierstoffdosis und deren Abgabezeitpunkt besonders gezielt steuerbar.
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In einer alternativen Ausführungsform weist die Dosiereinrichtung einen ersten Druckluftanschluss und eine Rückstellfeder auf. Die Dosiereinrichtung öffnet sich dann und gibt somit Schmierstoff ab, wenn am ersten Druckluftanschluss ein Druck anliegt, der eine Kraft ausübt, die eine Rückstellkraft der Rückstellfeder übersteigt. Wenn am ersten Druckluftanschluss ein Druck anliegt, der eine Kraft ausübt, die die Rückstellkraft der Rückstellfeder unterschreitet, schließt die Rückstellfeder die Dosiereinrichtung. Auf diese Weise kann die Dosiereinrichtung pneumatisch angesteuert werden, ohne dass ein zweiter Druckluftanschluss notwendig wäre.
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Vorzugsweise ist die Vorrichtung dazu eingerichtet, die Dosiereinrichtung derartig anzusteuern, dass sie den Schmierstoff während eines Greifens des Kabelendes mit der Einzeladerabdichtung durch das Greifelement abgibt. Auf diese Weise kann der Schmierstoff sowohl auf die Greifbacken als auch auf die Einzeladerabdichtung tropfen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist bzw. sind der erste Druckluftanschluss mit einem Druckluftanschluss der Übergabeeinrichtung zum Schließen des Greifelements und/oder der zweite Druckluftanschluss mit einem Druckluftanschluss der Übergabeeinrichtung zum Öffnen des Greifelements verbunden. Auf diese Weise erfolgt eine automatische Synchronisation der Schmierstoffabgabe mit dem Greifvorgang der Übergabeeinrichtung, ohne dass eine gesonderte Druckluftversorgung der Dosiereinrichtung und/oder eine dedizierte Steuereinrichtung für die Dosiereinrichtung nötig wären. Diese Ausführungsform kann also besonders leicht und kostengünstig realisiert werden, wobei eine besonders gute Synchronisation mit dem Greifvorgang der Übergabeeinrichtung erreicht wird. Die Ausführungsform kann somit sicherstellen, dass die Schmierstoffabgabe genau dann erfolgt, wenn sich die Einzeladerabdichtung in der Übergabeeinrichtung befindet.
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Die Dosiereinrichtung kann eine Einstelleinrichtung zum Einstellen des durch die Dosiereinrichtung in einem geöffneten Zustand pro Zeiteinheit abgegebenen Schmierstoffs aufweisen. Die Dosiereinrichtung kann beispielsweise als Nadelventil und die Einstelleinrichtung als eine Einstellschraube ausgestaltet sein. In diesem Fall begrenzt die Einstellschraube vorzugsweise einen Hub einer Nadel des Nadelventils bei einem Öffnen des Nadelventils. Auf diese Weise kann die abzugebende Schmierstoffdosis besonders genau und einfach eingestellt werden.
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Bei einer Ausführungsform ist die Einstelleinrichtung derartig eingestellt, dass die Dosiereinrichtung 10 ml bis 100 ml Schmierstoff pro 10000 Einzeladerabdichtungen abgibt. Auf diese Weise kann eine ausreichende Schmierung bei einem sparsamen Schmierstoffeinsatz erreicht werden.
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Zusätzlich umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Konfektionieren von Kabelenden zumindest eines elektrischen Kabels, wobei zumindest ein Kabelende eine Einzeladerabdichtung erhält, und/oder zum Bestücken eines Steckergehäuses mit dem zumindest einen Kabelende mit Einzeladerabdichtung. Das Verfahren umfasst die Schritte Bereitstellen eines Kabelendes mit einer Einzeladerabdichtung und Versehen der Einzeladerabdichtung des Kabelendes mit einem Schmierstoff. Nach dem Versehen der Einzeladerabdichtung mit dem Schmierstoff kann das Steckergehäuse dann derartig mit dem Kabelende bestückt werden, dass die Einzeladerabdichtung ordnungsgemäß im Steckergehäuse angeordnet ist.
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Wie bereits oben ausgeführt wurde, kann als ein Schmierstoff ein Öl, insbesondere ein Silikonöl, verwendet werden.
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In einer Ausführungsform umfasst der Schritt des Bereitstellens eines Kabelendes mit einer Einzeladerabdichtung die folgenden Schritte: Zunächst werden ein Kabelende und eine Einzeladerabdichtung bereitgestellt. Die Einzeladerabdichtung wird getrocknet und das Kabelende mit der getrockneten Einzeladerabdichtung versehen. Durch das Trocknen kann erreicht werden, dass die Einzeladerabdichtung nicht in der Tüllenstation mit anderen Einzeladerabdichtungen verklebt. Die Einzeladerabdichtung wird erst dann mit dem Schmierstoff versehen, wenn sie sich bereits auf dem Kabelende befindet.
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Sofern nichts anderes angegeben ist, können die mit Bezug auf die Vorrichtung gemachten Ausführungen analog auf das Verfahren angewendet werden. Dies bedeutet insbesondere, dass Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens die entsprechenden Schritte umfassen, um das auszuführen, wozu die Elemente der Vorrichtung eingerichtet sind. Um den Text der vorliegenden Patentanmeldung nicht unnötig zu verlängern, wird auf eine Wiederholung der Vorrichtungsmerkmale in Form von Verfahrensmerkmalen verzichtet. Dennoch sollen die analogen Verfahrensmerkmale als für den Fachmann offenbart gelten.
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Kurze Figurenbeschreibung
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Weitere Details und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden mit Bezug auf die Figuren erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine Konfektionieranlage in Kombination mit einer Bestückungsanlage nach dem Stand der Technik;
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2 den Sitz einer Einzeladerabdichtung in einem Steckergehäuse, wie er durch die in 1 gezeigte Anlage häufig erzeugt wird;
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3 eine Übergabeeinrichtung der Anlage nach 1;
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4 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer schematischen Darstellung;
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5A eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Greifelements der Übergabeeinrichtung in einem geöffneten Zustand;
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5B die Ausführungsform des Greifelements aus 5A in einem geschlossenen Zustand;
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6 den Sitz einer Einzeladerabdichtung, wie er mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Vorrichtung erreicht werden kann und
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7 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden gleiche und gleich wirkende Elemente, sofern nichts anderes angegeben ist, mit denselben Bezugszeichen benannt.
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Die
1 zeigt eine Konfektionieranlage
1 in Kombination mit einer Bestückungsanlage
2, wie diese beispielsweise aus der
EP 1 251 605 A1 vorbekannt sind. Am Anfang der Konfektionieranlage
1 werden verschiedene Kabel
3 vorgehalten, die in Schlaufenform in eine erste bewegliche Greifereinheit
4 eingelegt werden können. Diese ist entlang einer Transferführung
5 beweglich. Nicht dargestellt ist ein Antrieb, der die erste Greifereinheit
4 entlang der Transferführung
5 bewegt. Die erste bewegliche Greifereinheit
4 trägt das gegriffene Kabelende zur Abisolierstation
6, die an den Kabelenden den Kabelmantel entfernt. Nach dem Abisoliervorgang rückt die erste bewegliche Greifereinheit
4 zu einer Übergabeeinrichtung
7 vor, an die sie das Kabelende übergibt. Anschließend fährt die erste bewegliche Greifereinheit
4 zurück in ihre Ausgangsposition. Eine zweite bewegliche Greifereinheit
8 fährt entlang der Transferführung
5 zu der Übergabeeinrichtung
7 und übernimmt dort das Kabelende. Mit dem Kabelende rückt die zweite bewegliche Greifereinheit zu den beiden Tüllenstationen
9a,
9b und anschließend zu den beiden Crimpstationen
10a,
10b vor. Danach fährt die zweite bewegliche Greifereinheit
8 mit dem fertig konfektionierten Kabelende in die in
1 gezeigte Endlage und übergibt die Kabelschlaufe an eine nicht dargestellte weitere Übergabestation, von der sie von der Bestückungsanlage
2 abgeholt wird, um das Steckergehäuse
11 mit den Kabelenden zu bestücken. Die zweite bewegliche Greifereinheit
8 ist in
1 doppelt dargestellt, obwohl sie nur einmal vorhanden ist, um die beiden Endpositionen der zweiten beweglichen Greifereinheit
8 zu verdeutlichen.
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Bei einem konventionellen Bestückungsvorgang kann es häufig zu der in 2 dargestellten Situation kommen. Das Kabelende 12 trägt eine Einzeladerabdichtung 13, die sich in einem Loch 14 eines Steckergehäuses 15 befindet. Wie der 2 zu entnehmen ist, wurde die Einzeladerabdichtung 13 nicht ordnungsgemäß in dem Steckergehäuse 15 angeordnet, sondern steht vielmehr aus dem Steckergehäuse 15 hervor.
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Die bereits in 1 gezeigte Übergabeeinrichtung 7 ist in 3 noch einmal näher dargestellt. Die zweite bewegliche Greifereinheit 8 weist zwei Greiferelemente 16 auf, die zwei Kabelenden einer Kabelschlaufe 17 greifen. Diese Kabelschlaufe 17 wird an die Greifelemente 18 der Übergabeeinrichtung 7 übergeben.
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Die 4 illustriert eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die Vorrichtung A umfasst eine Übergabeeinrichtung 19 und eine Ausführungsform von erfindungsgemäßen Mitteln M zum Versehen der zumindest einen Einzeladerabdichtung des zumindest einen Kabelendes mit einem Schmierstoff. Darüber hinaus weist sie weitere in 4 nicht gezeigte Elemente auf, die notwendig sind, um eine Vorrichtung zum Konfektionieren von Kabelenden zumindest eines elektrischen Kabels, wobei zumindest ein Kabelende eine Einzeladerabdichtung erhält, und/oder zum Bestücken eines Steckergehäuses mit dem zumindest einen Kabelende mit Einzeladerabdichtung zu bilden. Solche Elemente sind beispielsweise in 1 gezeigt, wobei die Übergabeeinrichtung 19 vorzugsweise zwischen den Tüllenstationen 9a, 9b und den Crimpstationen 10a, 10b angeordnet ist.
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Die Übergabeeinrichtung 19 weist ein Greifelement 20 auf, das zwei Greifarme 20a, 20b besitzt. Die beiden Greifarme 20a, 20b sind jeweils an einem Lagerpunkt 21a, 21b drehbar gelagert und weisen zwei Greifbacken 22a, 22b aus Filz auf, die jeweils eine Kerbe 23a, 23b besitzen. Mit Hilfe dieser Greifbacken 22a, 22b soll eine Einzeladerabdichtung 13 gegriffen werden. Die hierfür notwendige Greifenergie wird durch zwei Betätigungselemente 24a, 24b aufgebracht. Diese umfassen jeweils einen Kolben 25a, 25b, der in einem Zylinder 26a, 26b verläuft und eine Kolbenstange 27a, 27b antreibt. Die Kolbenstangen 27a, 27b sind mit den Greifarmen 20a, 20b über entsprechende Lagerpunkte 28a, 28b verbunden.
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Die Betätigungselemente 24a, 24b weisen jeweils Druckluftanschlüsse 29a, 29b zum Öffnen der Greifarme 20a, 20b sowie Druckluftanschlüsse 30a, 30b zum Schließen der Greifarme 20a, 20b auf. Die Druckluftanschlüsse 30a, 30b sind mit einem Druckluftanschluss 31 der Übergabeeinrichtung 19 zum Schließen des Greifelements verbunden. Dementsprechend sind die Druckluftanschlüsse 29a, 29b mit einem Druckluftanschluss 32 der Übergabeeinrichtung 19 zum Öffnen des Greifelements verbunden.
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Über der Übergabeeinrichtung 19 ist ein Nadelventil 33 angeordnet, das mit einem Vorratsbehälter 34 zum Bereitstellen des Schmierstoffs 35 verbunden ist. Das Nadelventil 33 umfasst eine Nadel 36, die auf einem Ventilsitz 37 aufliegt. Wenn am ersten Druckluftanschluss 38 ein höherer Druck anliegt als am zweiten Druckluftanschluss 39, so bewegt sich die Nadel 36 nach oben aus dem Ventilsitz 37 heraus und Schmierstoff 35 kann über den Schmierstoffeingang 40 zum Schmierstoffausgang 41 fließen. Der Hub der Nadel 36 beim Öffnen des Nadelventils 33 ist über eine Einstellschraube 42 einstellbar, die für einen Kolben 43, mit dem die Nadel 36 verbunden ist, einen Anschlag 44 bereitstellt.
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Der erste Druckluftanschluss 38 des Nadelventils 33 ist mit dem Druckluftanschluss 31 der Übergabeeinrichtung zum Schließen des Greifelements 20 der Übergabeeinrichtung 19 verbunden. Der zweite Druckluftanschluss 39 des Nadelventils 33 ist dementsprechend mit dem Druckluftanschluss 32 der Übergabeeinrichtung 19 zum Öffnen des Greifelements verbunden. Wenn das Nadelventil 33 geöffnet wird, fließt Schmierstoff 35 zum Schmierstoffausgang 41 und bildet dort einen Tropfen 45 aus, der auf die Greifbacken 22a, 22b und/oder die Einzeladerabdichtung 13 fällt. Durch die beschriebene Verschaltung des ersten und zweiten Druckluftanschlusses 38, 39 des Nadelventils 33 mit den Druckluftanschlüssen 31, 32 der Übergabeeinrichtung 19 wird eine Synchronisation des Greifvorgangs der Übergabeeinrichtung 19 mit der Schmierstoffabgabe durch das Nadelventil 33 erreicht. Auf diese Weise tropft der Tropfen 45 dann auf die Greifbacken 22a, 22b und/oder die Einzeladerabdichtung 13, wenn die Greifarme 20a, 20b geschlossen sind.
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Die 5A und 5B illustrieren eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Greifelements 46. Das Greifelement 46 weist zwei Greifbacken 47a, 47b aus Filz auf, die jeweils eine Kerbe 48a, 48b besitzen. Während die 5A das Greifelement 46 in einem geöffneten Zustand zeigt, ist in 5B dasselbe Greifelement 46 in einem geschlossenen Zustand dargestellt.
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Mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann der in 6 dargestellte Zustand erreicht werden. Dieses Mal befindet sich die Einzeladerabdichtung 13, mit der das Kabelende 12 versehen ist, vollständig in dem Loch 14 des Steckergehäuses 15.
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In 7 ist eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Konfektionieren von Kabelenden zumindest eines elektrischen Kabels, wobei zumindest ein Kabelende eine Einzeladerabdichtung erhält, und zum Bestücken eines Steckergehäuses mit einem solchen Kabelende mit Einzeladerabdichtung dargestellt. In Schritt S1 des dargestellten Verfahrens V wird zunächst ein Kabelende bereitgestellt, das an einem Ende in Schritt S2 abisoliert wird. Schritt S3 stellt eine Einzeladerabdichtung bereit, die in Schritt S4 getrocknet wird. Das Kabelende wird in Schritt S5 mit der getrockneten Einzeladerabdichtung ausgestattet. In Schritt S6 wird dann die Einzeladerabdichtung mit einem Schmierstoff, insbesondere Silikonöl, versehen. Daraufhin wird in Schritt S7 ein Kontaktteil derartig am Kabelende festgecrimpt, dass auch die Einzeladerabdichtung am Kabelende festgeklemmt ist. Das so konfektionierte Kabelende wird dann in Schritt S8 zur Bestückung eines Steckergehäuses verwendet.
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Die mit Bezug auf die Figuren gemachten Erläuterungen sind rein illustrativ und nicht beschränkend zu verstehen. An den gezeigten Ausführungsformen können viele Änderungen vorgenommen werden, ohne den Schutzbereich der Erfindung, wie er durch die Ansprüche festgelegt ist, zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Konfektionieranlage
- 2
- Bestückungsanlage
- 3
- Kabel
- 4
- erste bewegliche Greifereinheit
- 5
- Transferführung
- 6
- Abisolierstation
- 7
- Übergabeeinrichtung
- 8
- zweite bewegliche Greifereinheit
- 9a, 9b
- Tüllenstation
- 10a, 10b
- Crimpstation
- 11
- Steckergehäuse
- 12
- Kabelende
- 13
- Einzeladerabdichtung
- 14
- Loch
- 15
- Steckergehäuse
- 16
- Greifelement
- 17
- Kabelschlaufe
- 18
- Greifelement
- 19
- Übergabeeinrichtung
- 20
- Greifelement
- 20a, 20b
- Greifarme
- 21a, 21b
- Lagerpunkte
- 22a, 22b
- Greifbacken
- 23a, 23b
- Kerbe
- 24a, 24b
- Betätigungselement
- 25a, 25b
- Kolben
- 26a, 26b
- Zylinder
- 27a, 27b
- Kolbenstange
- 28a, 28b
- Lagerpunkt
- 29a, 29b
- Druckluftanschluss
- 30a, 30b
- Druckluftanschluss
- 31
- Druckluftanschluss der Übergabeeinrichtung zum Schließen des Greifelements
- 32
- Druckluftanschluss der Übergabeeinrichtung zum Öffnen des Greifelements
- 33
- Nadelventil
- 34
- Vorratsbehälter
- 35
- Schmierstoff
- 36
- Nadel
- 37
- Ventilsitz
- 38
- erster Druckluftanschluss
- 39
- zweiter Druckluftanschluss
- 40
- Schmierstoffeingang
- 41
- Schmierstoffausgang
- 42
- Einstellschraube
- 43
- Kolben
- 44
- Anschlag
- 45
- Tropfen
- 46
- Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Greifelements
- 47a, 47b
- Greifbacken
- 48a, 48b
- Kerbe
- A
- Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
- M
- Mittel zum Versehen der zumindest einen Einzeladerabdichtung des zumindest einen Kabelendes mit einem Schmierstoff
- S1
- Bereitstellen eines Kabelendes
- S2
- Abisolieren eines Endes des Kabelendes
- S3
- Bereitstellen einer Einzeladerabdichtung
- S4
- Trocknen der Einzeladerabdichtung
- S5
- Versehen des Kabelendes mit der getrockneten Einzeladerabdichtung
- S6
- Versehen der Einzeladerabdichtung des Kabelendes mit einem Schmierstoff
- S7
- Festcrimpen eines Kontaktteils am Kabelende
- S8
- Bestücken eines Steckergehäuses mit dem Kabelende
- V
- Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1251605 A1 [0002, 0035]