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Die Erfindung betrifft eine Abziehlehre für Bodenbeschichtungen, insbesondere für Estrich, mit in der Beschichtungsmasse verbleibenden Führungsschienen, die jeweils eine in der Abziehebene verlaufende Führungskante für ein Abziehwerkzeug und eine dem Untergrund zugewandte Stützeinrichtung zur Festlegung der Führungsschiene in der jeweils korrekten Höhenlage in Bezug auf den Untergrund aufweisen.
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Eine derartige Abziehlehre ist beispielsweise aus der
DE 100 07 101 A1 bekannt. Bei den vorbekannten Abziehlehren bestehen die Führungsschienen einerseits und deren Stützeinrichtungen andererseits aus getrennten Bauelementen, die aufeinanderfolgend auf dem zu beschichtenden Untergrund montiert werden müssen. Und zwar werden zunächst die Stützeinrichtungen mittels Dübelschrauben am Untergrund fixiert. Sodann werden die Führungsschienen mittels Wasserwaage ausgerichtet und in der jeweils ausgerichteten Stellung mittels Blindnieten über Langloch-Klemmverbindungen an den Stützelementen befestigt. Die Stützeinrichtungen und die Führungsschienen verbleiben nach dem Verfüllen mit der Beschichtungsmasse in bzw. unter der ausgehärteten Beschichtungsmasse.
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Diese bekannte Abziehlehre führt zwar zu ausgezeichneten Arbeitsergebnissen, benötigt aber ersichtlich verhältnismäßig viele Einzelteile und ist insbesondere wegen der vielen Einzelteile in der Handhabung umständlich und dementsprechend arbeitsaufwendig.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, die Abziehlehre der eingangs genannten Art und deren Handhabung erheblich zu vereinfachen, ohne das erzielbare Arbeitsergebnis zu beeinträchtigen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend von der Abziehlehre der eingangs genannten Art vor, dass die Führungsschiene und deren Stützeinrichtung einstückig ausgebildet sind, wobei die Führungsschiene eine in ihrer Längsrichtung verlaufende, steife Vertikalrippe aufweist, deren Oberkante die Führungskante ist und an deren Unterseite nachgiebige Stützfüße angeordnet sind, die nach unten vorstehen, nach gegenüberliegenden Seiten hin aufgespreizt sind und plastisch verformbar ausgebildet sind.
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Die verlorene Abziehleiste gemäß der Erfindung hat zunächst den Vorteil, dass sie insgesamt einstückig ausgebildet ist, sich aber dennoch durch plastisches Verbiegen oder Eindrücken der einstückig mit der Führungsschiene verbundenen Stützfüße jeder Unebenheit im Untergrund anpassen kann. Die Ausrichtung der Führungskante der Führungsschiene erfolgt wie beim Stand der Technik z. B. mit einer Wasserwage oder entlang einer zuvor gespannten Richtschnur. Falls in dem zu beschichtenden Untergrund Vertiefungen oder Mulden vorhanden sind, wird den dort befindlichen Stützfüßen der Abziehlehre dadurch Halt gegeben, dass dort ein ausreichend dicker Batzen aus schnell aushärtendem Beschichtungsmörtel auf den Untergrund aufgebracht wird. Das Gleiche gilt für Bereiche der Abziehlehre, in denen die Unterstützung der Stützfüße aus irgendeinem Grund labil erscheint. Ein solcher vorab eingebrachter Mörtelbatzen bettet die dort befindlichen Stützfüße ausreichend fest ein.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass mindestens die Stützfüße mit einer Vielzahl von Durchbrechungen versehen sind. Diese Durchbrechungen bewirken, dass die Stützfüße besonders leicht plastisch verformbar sind, insbesondere, wenn die Abziehlehre insgesamt aus einem weich geglühten Metall, z. B. aus weich geglühtem Aluminium besteht. Außerdem bewirken die Durchbrechungen in den Stützfüßen eine besonders gute Verankerung in etwa erforderlichen Mörtelbatzen.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass die Stützfüße sich über die gesamte Länge der Führungsschiene erstrecken. Hierdurch wird eine lückenlose Unterstützung der Führungsschiene über deren gesamte Länge erreicht. Dennoch können sich die Stützfüße aufgrund ihrer plastischen Verformbarkeit überall etwaigen Unebenheiten im Untergrund anpassen.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Abziehlehre insgesamt aus einem Blechstreifen besteht, der Durchbrechungen aufweist, wobei Blechstreifen derart zu einem Y-förmigen Querschnitt gefaltet ist, dass der gefaltete Mittelbereich des Blechstreifens die steife Vertikalrippe bildet, während die Randbereiche die seitlich und nach unten vorstehenden Stützfüße bilden. Eine solche Ausgestaltung der Abziehlehre ermöglicht eine besonders preisgünstige Herstellung mit nur wenigen Arbeitsschritten. Der gefaltete Mittelbereich bildet eine besonders steife Vertikalrippe. Die einlagig verbleibenden Randbereiche des Blechstreifens bilden demgegenüber die plastisch verformbaren Stützfüße. Durch die große Steifigkeit der Vertikalrippe einerseits und die Nachgiebigkeit der Stützfüße andererseits wird erreicht, dass eine ausreichende Verformung der Stützfüße schon dadurch herbeigeführt werden kann, dass die Vertikalrippe mit ausreichender Kraft herabgedrückt wird.
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Die Stützfüße bildenden Ränder des Blechstreifens sind zweckmäßig nach Art von Streckmetall gedehnt. Dies geschieht beispielsweise dadurch, dass eine Vielzahl von parallelen Schlitzen in diese Randbereiche eingeschnitten wird und dass sodann diese Randbereiche zur Seite hin auseinandergezogen werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1: Einen Querschnitt durch die Abziehlehre gemäß der Erfindung;
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2: Eine Seitenansicht zu 1;
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3: Perspektivisch die Abziehlehre gemäß der Erfindung;
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4: Schematisch einen Untergrund, der unter Verwendung von Abziehlehren gemäß der Erfindung beschichtet worden ist;
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5, 6, 7: In gleicher Darstellung wie in den 1, 2 und 3 eine abgewandelte Ausführungsform einer Abziehleiste gemäß der Erfindung.
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Die in der Zeichnung dargestellte Abziehlehre besteht aus einem weichgeglühten Aluminumblech und weist eine stabile Vertikalrippe 1 auf, deren Oberkante in der Abziehebene verlaufende Führungskante 2 bildet. Unten an der Vertikalrippe 1 befinden sich zwei nachgiebige Stützfüße 3 und 4, die nach unten vorstehen und nach gegenüberliegenden Seiten hin aufgespreizt sind. Diese Stützfüße 3 und 4 erstrecken sich über die gesamte Länge der Vertikalrippe 1. Die Steifigkeit der Versteifungsrippe 1 einerseits und die Nachgiebigkeit der Stützfüße 3 und 4 andererseits sind so aufeinander abgestimmt, dass die Stützfüße 3 und 4 sich bei Herabdrücken der steifen Vertikalrippe 1 automatisch an etwa im Untergrund vorhandene Unebenheiten anpassen.
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Hergestellt ist die in der Zeichnung dargestellte Abziehleiste aus einem Blechstreifen aus Aluminium, dessen Mittelbereich zwecks Bildung der steifen Vertikalrippe 1 zusammengefaltet ist, wobei der Scheitel der Faltung die Führungskante 2 bildet. Die Stützfüße 3 und 4 werden demgegenüber von den einander gegenüberliegenden Randbereichen des Blechstreifens gebildet. Zum Zwecke der Materialersparnis und um eine bessere Einbettung in die Beschichtungsmasse zu erreichen, können die Vertikalrippe 1 und die Stützfüße 3 und 4 mit Durchbrechungen 5 und 6 versehen sein. Diese Durchbrüche 5 und 6 sind nach Art von Streckmetall durch Einschnitte und durch anschließendes Auseinanderziehen des für die Herstellung verwendeten Aluminiumblechs hergestellt.
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Bei der Verwendung der neuen Abziehlehre gemäß der Erfindung (vgl. 4) wird diese zunächst mit ihren Stützfüßen 3 und 4 auf den zu beschichtenden Untergrund aufgesetzt und herabgedrückt, bis die Führungskante 2 in der gewünschten Abziehebene liegt. Die Ausrichtung erfolgt bekannter Art und Weise mittels Wasserwaage und/oder Richtschnur. Falls in dem zu beschichtenden Untergrund Unebenheiten sein sollten, passen sich die plastisch verformbaren Stützfüße 3 und 4 automatisch dem Verlauf an. Im Bereich von Mulden oder Vertiefungen im zu beschichtenden Untergrund kann die Abziehleiste dort durch einen ausreichend dicken Batzen 7 Beschichtungsstoff unterstützt werden, der natürlich zuvor eingebracht werden muss. Eine entsprechende Fixierung der Stützfüße 3 und 4 mittels Mörtel kann auch anderswo vorgenommen werden, falls die Stützfüße in diesen Bereichen nicht ausreichend fixierbar sind. Die Durchbrechungen 5 in den Stützfüßen 3 und 4 bewirken, dass die Stützfüße 3 und 4 fest in etwa erforderlichem Mörtelbatzen 7 eingebettet werden und dort ausreichend sicher fixiert werden.
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Nach dem lagegerechten Einbau aller Abziehlehren kann der Untergrund in herkömmlicher Art und Weise mit dem Beschichtungsstoff beschichtet werden, wobei die Führungskanten 2 beim Abziehen der Beschichtung mit einem üblichen Abziehwerkezeug eine absolut ebene Oberfläche sicherstellen.
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Beim Ausführungsbeispiel der 5, 6 und 7 hat die Vertikalrippe 1 im Gegensatz zur Ausführungsform gemäß den 1, 2 und 3 keine Durchbrüche. Dementsprechend ist hier die Vertikalrippe 1 noch wesentlich steifer als beim Ausführungsbeispiel der 1 bis 3.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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