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Die Erfindung betrifft einen Randsteinabweiser mit einer Adapterplatte zur Montage an einer mit Bohrungen versehenen Schneeräumleiste, wobei die Adapterplatte mit Korrespondenzbohrungen versehen ist und durch Befestigungsschrauben mit der Schneeräumleiste und dem Schneepflug lösbar verbunden ist.
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Randsteinabweiser der genannten Art sind beispielsweise aus der amerikanischen Patentanmeldung US 5,636,458 A bekannt. Diese Patentanmeldung beschreibt einen Randsteinabweiser mit einer Adapterplatte, die stoffschlüssig über eine Schweißnaht miteinander verbunden sind. Derartige einstückige Randsteinabweiser werden mittels Schrauben durch die Korrespondenzbohrungen der Adapterplatte und durch die Bohrungen der Schneeräumleiste an dieser montiert.
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Die Verwendung einer Adapterplatte zur Montage des Randsteinabweisers hat den Vorteil, dass der Randsteinabweiser nicht am Schneepflug, sondern an der Schneeräumleiste befestigt ist, nämlich dort wo der seitliche Verschleiß auftritt. Die Adapterplatte und deren Befestigung an der Schneeräumleiste mit mindestens zwei Schraubverbindungen gewährleisten, dass diese Befestigung relativ sicher ist. Der Randsteinabweiser ist extremen Stößen ausgesetzt und es hat sich gezeigt, dass nur mit einer Schraube befestigte Randsteinabweiser sich zu schnell lösen und während der Fahrt verloren gehen können. Um dies zu vermeiden muss die Schraubverbindung häufig nachgezogen werden.
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Randsteinabweiser mit angeschweißter Adapterplatte haben jedoch den Nachteil, dass die Schweißnaht zwischen Randsteinabweiser und Adapterplatte durch immer wiederkehrende Stoßbelastungen bei Gebrauch der Schneeräumleiste bis zur Unbrauchbarkeit beschädigt wird. Häufig wird bei der Beschädigung der Schweißnaht durch die stoffschlüssige Verbindung aller Komponenten ebenfalls die Adapterplatte beschädigt, wodurch sich ein erneutes Anschweißen der Adapterplatte an den Randsteinabweiser nur selten realisieren lässt. Ein weiteres Problem liegt darin, dass Randsteinabweiser aus Hartguss durch ihre schlechte Schweißeignung nicht für die vorgenannte Ausführungsform in Frage kommen. Dies stellt einen Nachteil dar, da Hartguss für seine hohe Verschleißbeständigkeit bekannt ist und für Randsteinabweiser bevorzugt genutzt wird. Nach alledem ist festzuhalten, dass ein geeigneter Randsteinabweiser nur mit teuren Werkstoffen herstellbar ist und dass der Verbund des Randsteinabweisers mit der Adapterplatte in der vorliegenden Ausführungsform eine hohe Ausfallrate aufweist.
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Eine weitere Ausführungsform eines Randsteinabweisers zeigt die internationale Patentanmeldung
WO 2011/054444 A1 . Der Seitenrand der Schneeräumleiste ist hierbei in eine Aussparung des Randsteinabweisers einfügbar. Die Verbindung des Randsteinabweisers mit der Schneeräumleiste erfolgt mithin über Formschluss und wird durch eine Schraube gesichert.
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Diese Ausführungsform eines Randsteinabweisers hat den Vorteil, dass der Randsteinabweiser aus Hartguss bestehen darf, ohne die Verbindung mit der Schneeräumleiste deswegen zu beeinträchtigen.
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Der vorgenannte Randsteinabweiser hat jedoch den Nachteil, dass sich bei erhöhten Stoßbelastungen die Befestigungsschraube dehnt oder sogar reißt. Das Reißen der Schaube hat den Verlust des Randsteinabweisers auf der Straßenfahrbahn und damit eine Gefährdung des Straßenverkehrs zur Folge. Ein Dehnen der Schraube führt zum erhöhten Wartungsaufwand durch ständiges Nachziehen der Schraube.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Randsteinabweiser mit Adapterplatte für eine Schneeräumleiste zu schaffen, welcher zum einen kostengünstig herzustellen ist und zum anderen ideale Eigenschaften zum möglichst langen Einsatz bietet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass der Randsteinabweiser lösbar mit der Adapterplatte verbunden ist.
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Durch den mehrteiligen Aufbau wird eine Kostensenkung erreicht, weil ausschließlich die jeweils beschädigten bzw. verschleißenden Komponenten an Stelle der gesamten Vorrichtung ausgetauscht werden müssen. Zudem lässt sich der Randsteinabweiser aus Hartguss herstellen und unproblematisch mit der Adapterplatte verbinden.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die lösbare Verbindung zwischen Randsteinabweiser und Adapterplatte unter Verwendung mindestens einer Verbindungsschraube erfolgt. Diese Maßnahme ermöglicht eine schnelle Montage bzw. Demontage des Randsteinabweisers an der Adapterplatte. Zudem handelt es sich um eine technisch einfach und günstig herzustellende Komponente, die bei Beschädigung ebenso einfach und günstig ausgetauscht werden kann.
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Um die Haltbarkeit der lösbaren Verbindung zwischen Adapterplatte und Randsteinabweiser zu erhöhen, sieht die Erfindung vor, dass die Adapterplatte an der von der Schneeräumleiste abgewandten Seite einen Vorsprung aufweist, mit dem der Randsteinabweiser einen Formschluss bildet, wobei die Verbindungsschraube den Formschluss sichert. Diese Maßnahme ermöglicht einen direkten Kraftfluss vom Randsteinabweiser in die Adapterplatte. Die Verbindungsfunktion wird im Wesentlichen über den Formschluss erreicht. Die Verbindungsschraube hat die Funktion, den Formschluss zu sichern. Ein Kraftfluss durch die Verbindungsschraube erfolgt nicht, wodurch diese in Folge ihres verhältnismäßig geringen Querschnitts dennoch keine besonders gefährdete Schädigungsstelle darstellt.
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Eine weitere Maßnahme zur Erhöhung der Haltbarkeit besteht darin, dass der Randsteinabweiser aus einem verschleißfesten gehärteten Stahl oder Hartguss besteht. Hartguss bezeichnet dabei ein metastabiles Gusseisen mit hohem Karbidanteil. Ein derart ausgebildeter Randsteinabweiser ist sehr resistent gegen abrasiven Verschleiß. Da es sich um eine lösbare Verbindung und nicht um eine stoffschlüssige Verbindung mittels Schweißen handelt, kann karbidreicher Hartguss als Werkstoff für den Randsteinabweiser verwendet werden. Schließlich ist es gängige Lehre, dass Gusseisen mit hohen Karbidanteilen keine Schweißeignung aufweist.
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Zudem ist es Teil der Erfindung, dass der Randsteinabweiser und die Adapterplatte voneinander unterschiedliche mechanische Eigenschaften aufweisen. Je nach benötigter Anwendung, kann dies beispielsweise über unterschiedliche Wärmebehandlungsverfahren erreicht werden. Durch diese Maßnahme lässt sich eine erhöhte Haltbarkeit der Komponenten erreichen.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform dieser Maßnahme besteht darin, dass der Randsteinabweiser im Verhältnis zu der Adapterplatte eine höhere Härte aufweist und die Adapterplatte im Verhältnis zu dem Randsteinabweiser eine höhere Bruchzähigkeit aufweist. Die erhöhte Härte des Randsteinabweisers ist vorgesehen, weil der Randsteinabweiser funktionsgemäß die Räumleiste und den Schneepflug gegen seitlichen Verschleiß z. B. an Bordsteinen schützen muss. Durch die erhöhte Bruchzähigkeit der Adapterplatte wird eine Rissentstehung bzw. -ausbreitung reduziert bis vermieden. Insbesondere im Bereich des durch seinen geringen Querschnitt gefährdeten Vorsprungs ist damit eine erhöhte Haltbarkeit der beteiligten Komponenten realisierbar. Mithin kann hierbei die Mehrgliedrigkeit der Komponenten vollkommen ausgenutzt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Gestaltung der Komponenten besteht darin, dass der Randsteinabweiser und die Adapterplatte voneinander unterschiedliche Legierungen aufweisen. Dies stellt eine kostenreduzierende Maßnahme dar, da die einzelnen Komponenten in ihren Legierungen ausschließlich auf die Komponenten bezogenen Anforderungen ausgelegt werden können. Eine einzelne Komponente muss daher nicht mehrere und sich teilweise widersprechende Anforderungen erfüllen. Somit handelt es zudem sich um eine Maßnahme zur Erhöhung der Haltbarkeit.
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Eine besonders bevorzugte Maßnahme ist bei der Verwendung unterschiedlicher Legierungen, dass die Legierung des Randsteinabweisers im Verhältnis zu der Legierung der Adapterplatte eine höhere Härte aufweist und die Legierung der Adapterplatte im Verhältnis zu der Legierung des Randsteinabweisers eine höhere Bruchzähigkeit aufweist. In Anlehnung an die vorgenannten Vorteile unterschiedlicher mechanischer Eigenschaften lassen sich die mechanischen Eigenschaften nicht nur über thermische Behandlungen, sondern auch über eine qualifizierte Auswahl der verwendeten Werkstoffe einstellen. Während bei der thermischen Behandlung anlagenbedingt Temperaturgradienten und damit Inhomogenitäten bei der Einbringung von mechanischen Eigenschaften entstehen können, ist bei der Verwendung unterschiedlicher Legierungen von einer homogenen Verteilung des Werkstoffs und damit einer gleichmäßigen Verteilung der mechanischen Eigenschaften auszugehen.
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Ferner sieht eine Ausführungsform der Erfindung vor, dass der Randsteinabweiser Abfahrmarkierungen aufweist, die einen sicheren Gebrauch und die Lebensdauer anzeigen. Ist der Randsteinabweiser über die Abfahrmarkierung hinaus verschlissen, können die Schraubbefestigung oder die Adapterplatte beschädigt werden und sich die Befestigung lösen und der Randsteinabweiser abfallen. Die Verwendung von Abfahrmarkierungen erhöht somit die Haltbarkeit der nicht verschlissenen Komponenten.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1: Perspektivische Darstellung eines Randsteinabweisers mit Adapterplatte an einer Schneeräumleiste nach Lehre der Erfindung;
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2: Explosionsdarstellung des zweiteiligen Randsteinabweisers mit einer unterseitigen Verbindungsschraube;
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3: Explosionsdarstellung des zweiteiligen Randsteinabweisers mit einer oberseitigen Verbindungsschraube;
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4: Explosionsdarstellung des zweiteiligen Randsteinabweisers mit einer seitlichen Verbindungsschraube.
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Die 1 zeigt eine zusammengesetzte Komponentendarstellung, bestehend aus einem Randsteinabweiser 1, einer Adapterplatte 2 und einer Schneeräumleiste 3. Die Adapterplatte 2 ist über Befestigungsschrauben 32 mit der Schneeräumleiste 3 und dem Schneepflug verbunden. Eine Verbindungsschraube 11 sichert den Formschluss zwischen dem Randsteinabweiser und einem Vorsprung 22 der Adapterplatte 2. Die Adapterplatte 2 wird durch mindestens zwei Schrauben an der Schneeräumleiste 3 sicher gegen Schläge befestigt. Die Schneeräumleiste 3 und der Schneepflug werden gegen seitlichen Verschleiß oder Widerstände geschützt.
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Die 2, 3 und 4 zeigen Explosionsdarstellungen sämtlicher beteiligter Komponenten, unterscheiden sich allerdings in der Positionierung der Verbindungsschraube 11. Einheitlich werden die Befestigungsschrauben 32 durch die Bohrungen 31 der Schneeräumleiste und durch die Korrespondenzbohrungen 21 der Adapterplatte geführt und durch entsprechende Muttern festgeschraubt. Der Randsteinabweiser 1 wird formschlüssig mit dem Vorsprung 22 der Adapterplatte 2 verbunden. Der Formschluss ist derart gestaltet, dass insbesondere Stoßbelastungen, die aus Fahrtrichtung oder seitlich eingebracht werden, ideal und komponentenfreundlich abgefangen werden.
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Bei der 2 wird die Verbindungsschraube durch die untere Seite des Randsteinabweisers durch den Vorsprung 22 geführt und mit einer Mutter gesichert.
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In der 3 wird die Verbindungsschraube 11 von oben durch den Randsteinabweiser 1 geführt und im Gewinde des Vorsprungs 22 verschraubt.
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In der 4 wird die Verbindungsschraube 11 seitlich quer zur Fahrtrichtung der Schneeräumleiste 3 durch den Randsteinabweiser 1 mit dem Gewinde des Vorsprungs 22 verschraubt.
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In der 1 weist der Randsteinabweiser 1 an seiner oberen Stirnseite und an seinem äußeren Umfang ringförmige Erhebungen auf, die als Abfahrmarkierungen 41, 42 dienen. Diese Abfahrmarkierungen 41, 42 zeigen dem Anwender, wie lange ein sicherer Betrieb des Randsteinabweisers 1 möglich ist. Ist der Randsteinabweiser 1 über die Abfahrmarkierung 41, 42 hinaus verschlissen, können die Verbindungsschraube 11 oder die Adapterplatte 2 beschädigt werden, die Befestigung sich lösen und der Randsteinabweiser 1 abfallen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt muss der Randsteinabweiser 1 also ausgewechselt werden.
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Selbstverständlich sind weitere Ausführungsformen nach Lehre der Erfindung denkbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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