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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine tragbare Maschine zur Bearbeitung von Ecken, die die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1 aufweist.
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Stand der Technik
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Es ist bekannt, den Überstand von Kantenstreifen an den Ecken eines plattenförmigen Werkstücks durch spanabhebende Bearbeitung zu entfernen. Ein Werkstück hat Hauptflächen und seitliche Schmalflächen. Eine Ecke wird durch das Zusammentreffen zweier Schmalflächen in beliebigem Winkel gebildet. Die erste Schmalfläche trägt den zu bearbeitenden Kantenstreifen, die zweite Schmalfläche grenzt an die erste Schmalfläche an und wird in dieser Beschreibung Nachbar-Schmalfläche genannt. Die Nachbar-Schmalfläche kann sowohl offen als auch durch einen Kantenstreifen verschlossen sein. Die nivellierende Bearbeitung des Kantenstreifens wird Bündigfräsen genannt. Der Begriff Kantenstreifen umfasst auch Umleimer oder Anleimer.
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In
DE 202007017278 ist eine tragbare Maschine zur Bearbeitung von Ecken mit von 90° abweichendem Innenwinkel dargestellt. An der Spindel einer pneumatischen Antriebseinheit ist koaxial ein V-Nut-Fräser ohne Anlauflager und Zusatzelemente befestigt. Auf einem tellerförmigen Antriebsvorsatz sind zwei Anschläge befestigt, die einen fixen Winkel entsprechend dem Winkel der zu bearbeitenden Ecke bilden. Ein Anschlag ist an die erste Schmalfläche anlegbar. Der zweite Anschlag ist an die Nachbar-Schmalfläche anlegbar. Eine Führung ist mit dem Antriebsvorsatz so verbunden, dass das Werkzeug bei auf dem Werkstück aufliegender Werkstückauflage entlang dem Kantenstreifenstoß linear und senkrecht zu den Werkstückhauptflächen bewegt werden kann.
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In einer Ausführungsform hat die Maschine einen Drehanschlag der mit dem zweiten Anschlag mehrere einstellbare fixe Winkel bildet. Für eine stufenlose Winkeleinstellung ist in einer weiteren Ausführungsform ein Anschlagarm mit linearen Führungselementen und Werkstückauflage drehbar befestigt.
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Nachteilig ist, dass entweder nur einer oder wenige Winkel voreinstellbar sind oder bei stufenlosem Anschlag jeder Winkel neu eingestellt werden muss.
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Eine mobile Maschine zur Kantenbearbeitung nach
DE 20 2008 003 089 hat einen auf die Hauptfläche eines Werkstückes von Hand gleitfähig aufdrückbaren, stabförmigen Anschlag, dessen Achse parallel zu Werkzeugachse liegt. Die Werkzeugachse steht senkrecht auf der Platte für die Werkstückauflage. Bei Auflage des stabförmigen Anschlags auf der oberen Hauptfläche eines waagrecht liegenden Werkstückes ist ein Werkzeug in Dickenrichtung des Werkstückes schwenkend um den aufliegenden Anschlag kantenbearbeitend führbar. Der aufdrückbare Anschlag dient der verbesserten Führung bei der Eckenbearbeitung. Mit einem stirnschneidenden Werkzeug ist ein überstehender Kantensteifen unabhängig vom Eckwinkel abtrennbar und bündig fräsbar. Dabei liegt die Auflageplatte der Maschine an der zu bearbeitenden Schmalfläche an. Zur gezielten Führung der Stirnfläche des Werkzeuges durch den Kantenstreifen ist eine weiterer, verschiebbarer und für jeden Winkel neu einzustellender Anschlag vorhanden.
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Nachteilig ist, dass für jedem Eckwinkel der verschiebbare Anschlag neu eingestellt werden muss. Durch das stirnseitige Fräsen wird die Schnittfläche auch in dem bereits bündigen Teil erneut von den Werkzeugschneiden überstrichen, so dass leicht Riefen entstehen und die Schnittfläche unsauber wird.
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Für ein handgeführtes Kantenbearbeitungsgerät ist in
DE 195 23 424 A1 eine Anschlagvorrichtung für von 90° abweichende Eckwinkel ausgeführt. Diese Vorrichtung beinhaltet eine Schwenkachse, die sich zwischen den Hauptflächen des plattenförmigen Werkstücks und parallel zu diesen befindet und an der das Kantenbearbeitungswerkzeug schwenkbar gelagert ist. Die Schwenkachse ist ihrerseits winkeleinstellbar um eine Achse senkrecht zu den Hauptflächen des Werkstücks. Die Lage der Werkstückecke ist festgelegt durch einen Anschlag an der zu bearbeitenden Schmalfläche und den Anlaufring des Fräswerkzeuges an der Nachbar-Schmalfläche. Durch Abrollen des Anlaufringes an der Nachbarschmalfläche wird der Kantenstreifenüberstand bündig gefräst.
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Nachteilig ist, dass für jeden Eckwinkel die Fräserachse neu ausgerichtet werden muss.
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Zum Bündigfräsen von gegenüber den Hauptflächen eines Werkstückes vorstehenden Umleimer- oder Kantenstreifenüberständen werden im Hauptkatalog 2009/2010 von Festool, Art.Nr. 060177DE, auf den Seiten 115 und 117 die Kantenfräsen OFK 700 und MFK 700 dargestellt, die einen auf die Hauptfläche eines waagrecht liegenden Werkstückes aufdrückbaren Tisch und einen Anschlag zur Anlage an der Schmalfläche des Werkstückes haben. Die Maschinenachse und Werkzeugachse ist in dieser Bearbeitungsart horizontal ausgerichtet. Das umfangsschneidende Werkzeug hat kein Anlauflager. Um die Verletzung der Werkstückoberfläche durch den über den Kantenstreifen überstehenden Teil des Werkzeuges zu vermeiden ist der Tisch gegenüber der Hauptfläche so geneigt, dass die Verlängerung der Werkzeugachse bei zunehmendem Abstand von der Schmalfläche einen zunehmenden Abstand senkrecht zur Hauptfläche des Werkstückes hat.
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Nachteilig ist, dass diese Maschine für die Anlage an den Schmalflächen eines Werkstückes unhandlich ist, dass die Anlageelemente nur für 90°-Winkel geeignet sind und bei Verwendung eines Tisches ohne Neigung das Verletzungsrisiko der Werkstückoberfläche hoch ist.
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Nachteile des Standes der Technik
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Für die Bearbeitung der Stoßstelle zweier Kantenstreifen durch Bündigfräsen mittels einer handgeführten Maschine an insbesondere von 90° abweichenden Werkstückecken ist die Einstellbarkeit der Anschläge auf den jeweiligen Eckwinkel, sofern überhaupt möglich, auch der zentrale Nachteil. Es ist bei sich ändernden Winkeln immer Einstellarbeit notwendig, die sehr sorgfältig durchzuführen ist. Wenn keine Einstellung notwendig ist, dann können Eckwinkel nicht stufenlos bearbeitet werden.
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Aufgabe
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine tragbare Maschine zur Bearbeitung von Ecken plattenförmiger Werkstücke zu schaffen, die unterschiedliche Eckwinkel aufweisen können, so dass auch eine Bearbeitung von nicht rechtwinkligen Ecken ohne weiteres möglich ist. Insbesondere soll diese Maschine unabhängig vom Eckwinkel in einfacher Weise am Werkstück führbar sein und auf diese Weise die präzise Bearbeitung ermöglichen.
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Lösung, Vorteile
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Diese Aufgabe wird durch eine tragbare Maschine zur Bearbeitung von Ecken gelöst, die die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße tragbare Maschine weist eine Anschlagsschiene auf, die sich vom Motor aus betrachtet in der Verlängerung des Werkzeugs erstreckt und eine Anschlagsfläche zur Anlage an einer Schmalfläche des Werkstücks aufweist. Am vorderen Ende der Schiene wird ein werkzeugferner Anschlagpunkt gebildet, der auf der Anschlagsfläche liegt. In der Ebene der vom Werkzeug zu erzeugenden Schnittfläche liegt ein Tastanschlag in der Nähe des Werkzeugs, der während einer Schwenkbewegung der Maschine über die Schmalfläche des Werkstücks geführt wird.
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Die Schwenkbewegung kann um einen Schwenkpunkt in der Nähe des werkzeugfernen Anschlagpunktes erfolgen, so dass das Werkzeug auf einer etwa bogenförmigen Bahn über die Ecke geführt wird. Während dieser Bewegung definiert der Tastanschlag im wesentlichen den Abstand des Werkzeugs vom Werkstück. Hierdurch wird während der Bearbeitung eine gute Führung der Maschine gewährleistet, ohne dass eine komplizierte Anschlagsanordnung erforderlich ist. Zur Bearbeitung einer Ecke lässt sich die Maschine so an eine Schmalfläche anlegen, dass sich die Anschlagsschiene in einer leicht geneigten Stellung befindet und an ihrem vorderen Ende gegen die Schmalfläche gedrückt wird, so dass dort der werkzeugferne Anschlagpunkt definiert wird. Das Werkzeug wird dann gegen die Ecke angehoben, bis der Tastanschlag von unten das Werkstück erreicht. Im weiteren Verlauf gleitet der Tastanschlag über die Bearbeitungsfläche am Werkstück und führt das Werkzeug.
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Die erfindungsgemäße Maschine bietet den Vorteil, dass sie sehr einfach aufgebaut ist. Die Anschlagsschiene lässt sich problemlos an einer der Schmalflächen anlegen, die an der zu bearbeiteten Ecke zusammenlaufen. Dabei spielt der Winkel dieser zusammenlaufenden Schmalflächen für die Bearbeitung keine Rolle. Die Maschine ist auch problemlos an Ecken einsetzbar, deren Eckwinkel sehr stark vom rechten Winkel abweicht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Tastanschlag durch das hintere, dem Werkzeug zugewandte Ende der Anschlagsschiene gebildet. In diesem Fall liegen also sowohl der werkzeugnahe als auch der werkzeugferne Anschlagpunkt beide auf der Anschlagsfläche der Schiene, und diese gleitet während der Schwenkbewegung glatt über die Schmalfläche des Werkstücks.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Tastanschlag ein von der Anschlagsschiene getrennter Anschlag. In diesem Fall befindet sich der werkzeugnahe Anschlagpunkt also nicht auf der Schiene, sondern ist von dieser körperlich getrennt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Tastanschlag gegenüber der Anschlagsfläche der Schiene seitlich um einen Abstand a versetzt. In diesem Fall wird die Schiene bei der oben beschriebenen Schwenkbewegung der Maschine an ihrem werkzeugnahen Ende leicht von der Schmalfläche des Werkstücks angehoben, wenn der Tastanschlag die Schmalfläche des Werkstücks erreicht und über diese hinweg geführt wird. Die Anschlagsfläche der Schiene schließt dann mit der Schmalfläche einen kleinen Winkel ein.
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Weiter vorzugsweise ist der Tastanschlag gegenüber der Schiene seitlich verstellbar.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Tastanschlag durch ein Anlauflager zwischen dem Werkzeug und der Schiene gebildet, das konzentrisch auf der Motorwelle steht.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Motor in einem Gehäuse untergebracht, von welchem aus sich eine Halteschiene parallel zur Motorwelle erstreckt, die seitlich gegenüber dem Werkzeug versetzt ist und an deren vom Gehäuse abgewandten Ende die Anschlagsschiene angebracht ist.
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Vorzugsweise ist die Anschlagsschiene austauschbar an der Halteschiene gehalten.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Anschlagsschiene verschiedene seitliche Anschlagsflächen auf, die um ihre Hauptachse herum winkelversetzt angeordnet sind, und zum Wechsel der Anschlagsflächen in verschiedenen Drehstellungen um ihre Hauptachse an der Halteschiene anzubringen ist, wobei die Anschlagsflächen in ihren jeweiligen Arbeitspositionen um verschiedene Abstände gegenüber dem Tastanschlag versetzt sind. Bei dieser Ausführungsform kann der Versatz des Tastanschlags gegenüber der Anschlagsfläche an der Schiene verändert werden, indem die Anschlagsschiene in ihrer Halterung an der Halteschiene gelöst und gedreht wird, so dass eine neue Anschlagsfläche in die Arbeitsposition gelangt. Diese kann einen anderen Versatz gegenüber dem Tastanschlag aufweisen.
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Weiter vorzugsweise weist die Anschlagsschiene an ihrem vom Motor abgewandten Endbereich einen seitlichen Anschlag zur Auflage an einer Flächenseite des zu bearbeitenden Werkstücks auf. Ein solcher Anschlag kann die Einhaltung der Schwenkachse während der Bewegung des Werkzeugs über die Ecke erleichtern.
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Vorzugsweise ist dieser Anschlag entlang der Anschlagsschiene verstellbar, insbesondere verschiebbar.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das vordere Ende der Anschlagsschiene an einem Tischgestell anbringbar, das eine horizontale Auflageplatte zur Lagerung des plattenförmigen Werkstücks und ein am Rand der Auflageplatte angebrachtes Schwenklager aufweist, das das vordere Ende der Anschlagsschiene um eine horizontale Achse drehbar aufnimmt.
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Mit dieser Maschine kann die Bearbeitung von an Ecken überstehenden Kantenstreifen nur durch Anlage an der Nachbar-Schmalfläche durchgeführt werden. Einstellungen von Anschlägen sind nach Durchführung der Maschinen-Grundeinstellung nicht notwendig. Das Schwenklager ist durch die die Anschlagvorrichtung umgreifende Hand ausbildbar, so dass aufgrund der geringen Teileanzahl die Maschine strukturell sehr leicht ist. Sie ist an Ecken mit unterschiedlichen Winkeln in direkter Abfolge einsetzbar, so dass an einem Werkstück ohne Einstellungsunterbrechung Kantenüberstände bündig fräsbar sind.
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Ausführungsbeispiel
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Die vorliegende Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen anhand der dargestellten Ausführungsbeispiele beschrieben.
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1 zeigt eine Draufsicht der tragbaren Maschine zur Bearbeitung von Ecken mit einem Werkstück mit spitzem Eckwinkel α und einem Werkstück mit stumpfem Eckwinkel β. Beide Werkstücke sind in der gleichen Zeichenebene dargestellt. Die Draufsicht entspricht der vertikalen Sicht eines Bedieners, der ein waagrecht liegendes Werkstück an der Ecke in Dickenrichtung bearbeitet. Schutzvorrichtungen sind nicht dargestellt,
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2 zeigt eine Ansicht der Maschine nach 1 in X-Richtung ohne Werkstücke,
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3 zeigt die 1 mit stark vergrößertem Winkel γ,
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4 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Maschine der Darstellung nach 3 mit stark vergrößertem Winkel γ,
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5 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Maschine der Darstellung nach 3 mit stark vergrößertem Winkel γ,
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6, 7, 8 zeigen die Maschine nach 1 in Richtung X in aufeinanderfolgenden Arbeitspositionen,
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9 zeigt verschieden übereinander gezeichnete Querschnitte als Varianten zum Anlageelement 7 nach 1,
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10 zeigt die Anlageeinheit 6 nach 1 mit variabler Breite,
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11 zeigt die Anlageeinheit 6 nach 1 mit Elastomeren,
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12 zeigt die Anlageeinheit 6 nach 1 mit selbstzentrierendem Doppelstabanschlag,
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13 zeigt Anlageelement 7 nach 1 mit integrierten Schneiden,
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14 zeigt eine Ausführung der Maschine zur Bearbeitung von Ecken mit längsverschiebbarem Stabanschlag,
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15 zeigt die Maschine zur Bearbeitung von Ecken nach 1 in einer stationären Ausführung mit Grundgestell,
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16 zeigt die Maschine zur Bearbeitung von Ecken nach 1 mit parallelogrammartiger Querzustellung.
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Eine tragbare Maschine zur Bearbeitung von Ecken 1 hat ein Fräswerkzeug 2, einen Antrieb 3 in Form eines Motors 3 mit einer um eine Drehachse rotierenden Welle 4, an der das Fräswerkzeug 2 konzentrisch befestigt ist.
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Das Fräswerkzeug 2 hat ein konzentrisches Anlauflager 5. Der Motor 3 wird pneumatisch angetrieben. Er ist mit einer Schraube 12 in einem Antriebshalter 10 fest eingespannt, der sich an einer Stirnseite des Motorgehäuses befindet, an der die Motorwelle 4 austritt. Der Antriebshalter 10 kragt seitlich, d. h. radial gegenüber der Motorwelle 4 aus. An seinem auskragenden Bereich ist Halteschiene 11 angebracht, die sich vom Antriebshalter 10 parallel zur Motorwelle 4 erstreckt und seitlich gegenüber dem Werkzeug 2 versetzt ist. Das Ende der Halteschiene 11, das dem Antriebshalter 10 gegenüber liegt, trägt eine Anschlagsschiene 7, die an die Halteschiene 11 angeschraubt ist. Diese Anschlagsschiene 7 erstreckt sich etwa in der Verlängerung der Motorwelle 4 und ragt mit dem überwiegenden Teil ihrer Länge über die Halteschiene 11 hinaus. An dem Motor 3 gegenüberliegenden freien Ende der Anschlagsschiene 7 ist ein zusätzliches Anlageelement 8 aus Kunststoff angebracht. Die Anschlagsschiene 7 kann selbst aus Leichtmetall bestehen.
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Das etwa zylindrisch ausgebildete Anlauflager 5 des Werkzeugs 2 steht zwischen dem Werkzeug 2 und der Anschlagsschiene 7. An ihrer freien Seite, die der Halteschiene 11 abgewandt ist, weist die Anschlagsschiene 7 eine Anschlagsfläche auf, die in einer Ebene parallel zur Rotationsachse der Motorwelle 4 liegt. Hingegen weist das Anlauflager 5 auf dieser Seite der Maschine 1 eine seitliche tangentiale Anlauffläche auf, die gegenüber der Ebene der Anlagefläche der Anschlagsschiene 7 um einen Abstand a versetzt ist und vorspringt. Das heißt, dass die Rotationsachse der Motorwelle 4 gegenüber einer Geraden, die durch einen Anlagepunkt 23 am Anlageelement 8 und einen Anlagepunkt 24 in der Anlauffläche des Anlauflagers 5 läuft, um einen kleinen Winkel γ geneigt ist.
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Dies wird insbesondere in 3 deutlich. Hier ist eine Situation gezeigt, in der das Anlageelement 8 am vorderen freien Ende der Anschlagsschiene 7 seitlich an der Schmalfläche des Werkzeugs anliegt. Ferner liegt auch das Anlauflager 5 etwa auf derselben Höhe seitlich an der Schmalfläche an. Aufgrund des Abstandes a zwischen der Anlauffläche des Anlauflagers 5 und der Anlagefläche der Anschlagsschiene 7 liegt letztere nicht vollflächig auf der Schmalfläche des Werkstücks auf, sondern schließt mit dieser den kleinen Winkel γ ein, da ihr werkzeugnahes Ende leicht von der Schmalfläche abgehoben ist. Da durch das Anlauflager 5 das Werkzeug 2 über die Schmalfläche während der Bearbeitung geführt wird, stellt das Anlauflager 5 einen werkzeugnahen Tastanschlag während dieser Bewegung dar, der von dem werkzeugfernen Anschlagpunkt 23 am vorderen Ende der Schiene 7 beabstandet ist. Dies wird auch in den 4 und 5 nochmals besonders deutlich.
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Die 6 bis 8 demonstrieren, wie die Maschine während der Bearbeitung seitlich in einer Schwenkbewegung über die Schmalfläche des Werkstücks geführt wird. In 6 ist die Maschine leicht nach unten geneigt, d. h., das Ende der Anschlagsschiene 7 befindet sich etwa auf Höhe der Schmalfläche des Werkstücks, während sich das Werkzeug 2 mit dem Anlauflager 5 darunter befindet. Wird der Motor 3 angehoben, schlägt das Anlauflager 5 von unten am plattenförmigen Werkstück an.
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Durch Auflage einer Hand auf die Hauptfläche 28, 68 der Werkstücke 18, 19 mit dem Handballen und dem Umfassen des Anlageelementes 7 mit den Fingern wird an dem Anlageelement 7 ein Drehpunkt 27 ausgebildet, der in etwa im Bereich der Mittellinie 66 liegt, so dass die Maschine bei Anlage an der Schmalfläche 20 in Richtung des Drehpfeiles 67 schwenkbar ist. Dieser Drehpunkt 27 liegt auf der Anschlagsschiene 7 zwischen dem werkzeugfernen Anschlagpunkt 23 und dem werkzeugnahen Anschlagpunkt 24 am Anlauflager 5, ist jedoch zum vorderen Endbereich der Schiene 7 hin angeordnet. Es ist auch möglich, den Schwenkpunkt 27 noch etwas weiter vorne zum freien Ende der Anschlagsschiene 7 hin zu wählen, also in unmittelbarer Nähe des werkzeugfernen Anschlagpunkts 23.
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Während des weiteren Anhebens des Motorgehäuses gleitet das Anlauflager 5 über die zu bearbeitende Ecke des Werkstücks, wie es in 5 dargestellt ist. Das Anlauflager 5 sorgt hierbei dafür, dass der richtige Abstand zwischen Werkzeug 2 und Werkstück eingehalten wird. In 8 ist dieser Bearbeitungsvorgang abgeschlossen.
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Die Anschlagsschiene 7 ist an der Halteschiene 11 durch Schrauben 13, 14 befestigt. Durch Lösen dieser Schrauben 13, 14 kann die Anschlagsschiene 7 zusammen mit dem Anlageelement 8 ausgetauscht werden gegen eine andere Anschlagsschiene 7 mit einer anderen Form. Verschiedene Querschnitte einer solchen Schiene 7 sind in 9 dargestellt. Diese Querschnitte weisen in ihrer jeweiligen Arbeitsposition, in der eine Anschlagsfläche dem Werkstück zugewandt ist, verschiedene Abstände b, c der Anschlagsfläche von der Motorachse 4 auf. Durch Wahl einer bestimmten Drehposition kann somit der Abstand zwischen der Anschlagsfläche und dem Tastanschlag verändert werden. Die Abstände b und c sind so ausgebildet, dass durch Drehen der Schiene in einem ersten Arbeitsgang mit dem größeren Abstand c ein Vorfräsen durchführbar ist und anschließend das Fertigfräsen mit einem Abstand b, der kleiner ist als der Abstand c.
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Andere Ausführungsformen der Anlageeinheit 6 beinhalten zur Anpassung an unterschiedliche Werkstückdicken Anlageelement mit unterschiedlicher Breite 35, 36, mit elastischen Auflagen 37 und mit einer rotatorisch um Drehpunkt 44 drehfedernden Doppelstabauflage. Dabei sind die Stäbe 41, 42 über Teil 43 fest miteinander verbunden und liegen gegen Federkraft auf den Hauptflächen 70, 71 des Werkstückes 73 auf. Die Stäbe 41, 42 bilden mit dem Teil 43 eine Gabel, die das Werkstück beidseitig umgreift, so dass die Stäbe 41, 42 auf den Flächenseiten des Werkstücks 73 aufliegen und gegen diese durch die Torsionsfederkraft um den Drehpunkt 44 gespannt werden. Damit bilden die Stäbe 41, 42 seitliche Anschläge zur Auflage auf den Flächenseiten des Werkstücks 73.
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Nach 13 ist in einem Anlageelement 72 ein Messer 47 mit den Schrauben 46 integriert, wobei das Messer 47 zwei Schneiden 48 und 49 hat. Die angeschliffenen Seiten des Messers 47 sind zu dem Anlageelement 72 hin gerichtet.
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In einer weiteren Ausführungsform nach 14 ist das einzige Anlageelement 39 zum Kontakt mit der Schmalseite 73 auf dem Träger 38 längsverschiebbar und ein Stab 40, der in dem Anlageelement 39 befestigt ist, auf die Hauptfläche des Werkstückes 45 aufdrückbar. Die Schwenkachse ist die Mittelachse des Stabes 40. Der Träger 38 bildet hier die Anschlagsschiene mit dem Anlageelement 39, das den werkzeugfernen Anschlagpunkt darstellt.
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Zur stationären Verwendung ist die Maschine zur Bearbeitung von Ecken 75 in ein Gestell 50 mit der Tischplatte 51 mit einer Oberfläche 52 einbringbar, 15. Das Werkstück 76 liegt auf der Fläche 52 auf. In einem Anlageelement 74 befindet sich ein Loch 54. Ein Bolzen 55 durchdringt eine Halterung 53 am vorderen Rand der Tischplatte 51 und das Loch 54 des Anlageelementes 74, so dass die Maschine um die Mittelachse des Bolzens 55 schwenkbar ist. Der Bolzen ist kleiner als das Loch 54. Durch eine Aussparung in der Tischplatte 51 ist das Werkzeug 77 unter die Tischfläche 52 absenkbar, so dass das Werkstück 76 gegen das Anlageelement 78 anschiebbar ist. An der Halterung 53 und der Halterung 56 liegt die Maschine 75 beim Anschieben des Werkstückes 76 an. Die Halterung 53 umfasst also in diesem Fall sowohl den werkzeugfernen Anschlagpunkt als auch die Schwenkachse für die Maschine um das Werkstück und bildet ein Schwenklager.
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In der Ausführungsform nach 16 ist eine Anschlagsschiene 65 durch zwei parallele Schwenkarme 57 und 62 derart mit einer Halteschiene 63 verbunden, dass die Anschlagsschiene 65 mit der Halteschiene 63 und den Schwenkarmen 57, 62 ein Parallelogramm mit veränderbarem Abstand zwischen Anschlagsschiene 65 und Halteschiene 63 bildet. Somit ist auch durch Schwenken der Arme 57, 62 der Abstand zwischen der Anschlagsfläche der Schiene 65 und dem werkzeugnahen Anschlagpunkt 81 am Tastanschlag des Werkzeugs während der Schwenkbewegung der Maschine veränderbar. Durch Veränderung der Lage der Drehpunkte 59, 61 der Arme 57, 62 an der Anschlagsschiene 65 wäre es auch möglich, einen Winkel zwischen der Anschlagsschiene 65 und der Hauptachse der Halteschiene 63 bzw. der Motorachse 80 einzustellen, so wie es in 2 dargestellt ist.
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Arbeitsablauf
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Zur Entfernung des Kantenüberstandes 26 des Werkstückes 18 mit dem spitzen Eckwinkel α oder des Kantenüberstandes 25 des Werkstückes 19 mit dem stumpfen Eckwinkel β wird die Maschine zur Bearbeitung von Ecken 1 nach 1 mit beiden Händen erfasst. Für eine rechtsseitige Ecke nach 1 wird mit der rechten Hand der Antrieb 3 umfasst und mit der linken Hand die Anschlagsschiene 7. Mit der unteren Hauptfläche 29, 69 liegt das Werkstück 18, 19 auf einer Unterlage auf. Der Ballen der linken Hand wird auf die obere Hauptfläche 28, 68 der Werkstücke 18, 19 aufgelegt, 6, 7, 8. Mit den Fingern der linken Hand wird die Anschlagsschiene 7 umfasst und nach Positionierung des Schneidwerkzeuges 2 unterhalb der unteren Hauptfläche 29, 69 gegen die Schmalfläche 18, 19 gedrückt. Die Anschlagsschiene 7 liegt dabei flächig an der Schmalfläche 18, 19 an. Durch die linke Hand wird in etwa in mittiger Schwenkpunkt 27 ausgebildet, der über die Handballenauflage in etwa ortsfest gegenüber dem Werkstück 18, 19 ist.
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Nach Drücken des Starthebels 17 dreht der pneumatische Antrieb 3 das Fräswerkzeug 2 und die Maschine zur Bearbeitung von Ecken 1 wird mit der rechten Hand am Antrieb 3 um den Schwenkpunkt 27 entsprechend Drehpfeil 67 geschwenkt. Dabei läuft der Fräser 2 mit seinem Anlauflager 5 vor den Schneiden auf der Schmalfläche 20 auf und hebt das Anlageelement 7, 8 um den Anlagepunkt 23 mit dem Winkel γ von der Schmalfläche 20 ab. Im Gegenlauf wird der Überstand des Kantenstreifens 25 oder der Überstand des Kantenstreifens 26 bündig abgefräst, bis die Schneiden des Schneidwerkzeuges 2 die Schmalseite 20 vor dem Anlauflager 5 verlassen, 8. Durch Loslassen des Starthebels 17 wird das Schneidwerkzeug 2 gestoppt.
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Bei einer linksseitigen Ecke wird die Maschine zur Bearbeitung von Ecken 1 um ihre Längsachse gedreht. Der Arbeitsablauf erfolgt entsprechend einer rechten Ecke wie oben beschrieben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007017278 [0003]
- DE 202008003089 [0006]
- DE 19523424 A1 [0008]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Hauptkatalog 2009/2010 von Festool, Art.Nr. 060177DE, auf den Seiten 115 und 117 [0010]