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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Steuerung eines Scheinwerfers.
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Aus der
DE 10 2005 036 941 A1 ist ein Verfahren sowie eine Einrichtung zur Steuerung einer Kfz-Innenraumbeleuchtung bekannt. Die Kfz-Innenraumbeleuchtung umfasst Leuchtmittel zur Erzeugung verschiedener Lichtfarben und Lichtintensitäten, wobei gemäß der aktuellen Befindlichkeit des Fahrers aus einer Mehrzahl von Beleuchtungsprogrammen automatisch ein bestimmtes Beleuchtungsprogramm aktiviert wird.
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Eine der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren zur Steuerung eines Scheinwerfers für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, welches eine Erhöhung der Fahrsicherheit ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
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Vorgesehen ist demgemäß ein Verfahren zur Steuerung eines Scheinwerfers eines Kraftfahrzeuges, wobei der Scheinwerfer Leuchtmittel zur Erzeugung verschiedener Lichtfarben aufweist, mit den Schritten:
- – Erfassen zumindest eines zu einer Befindlichkeit eines Fahrers korrespondierenden Parameters,
- – Ändern der von dem Leuchtmittel emittierten Lichtfarbe entsprechend der Befindlichkeit.
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Es ist bekannt, dass die Lichtfarbe einen Einfluss auf die Befindlichkeit des Fahrers hat. Dementsprechend wird mit dem hierin vorgeschlagenen Verfahren auf den Fahrer Einfluss genommen, indem je nach seiner Befindlichkeit die Lichtfarbe des von den Scheinwerfern emittierten Lichts dergestalt verändert wird, dass der Fahrer das Kraftfahrzeug mit der größtmöglichen Aufmerksamkeit steuert.
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In einer Ausgestaltung wird als Befindlichkeit die Müdigkeit des Fahrers ermittelt.
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Über die vom Scheinwerfer emittierte Lichtfarbe kann der Müdigkeit entgegengesteuert werden.
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In einer Ausgestaltung wird aus dem Parameter ein Müdigkeitsgrad ermittelt, wobei die Lichtfarbe erst geändert wird, wenn der Müdigkeitsgrad einen vorbestimmten Müdigkeitswert überschreitet.
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Durch die im vorhergehenden Absatz genannte Ausgestaltung ändert sich die Lichtfarbe erst, wenn sichergestellt ist, dass der Fahrer tatsächlich Müde geworden ist. Durch die Änderung der Lichtfarbe wird seine Aufmerksamkeit erhöht.
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Entsprechend einer Ausgestaltung wird die Lichtfarbe weiß/bläulich wird.
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Insbesondere weiß/blaues Licht wirkt verhältnismäßig hell. Dadurch kann der Müdigkeit des Fahrers entgegengesteuert werden. Der Müdigkeitsgrad kann verringert werden, bis der mindestens eine zur Müdigkeit korrespondierende Parameter keine Müdigkeit mehr annehmen lässt.
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Entsprechend einer weiteren alternativen oder ergänzenden Ausgestaltung wird als Befindlichkeit der Stress des Fahrers ermittelt.
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Unter einer Belastung durch Stress kann die Aufmerksamkeit des Fahrers von der Straße abgelenkt werden. Der Stress kann durch die momentane Gefühlslage des Fahrers oder durch die aktuelle Fahrsituation induziert werden. Durch die Anpassung des von den Leuchtmitteln in den Scheinwerfern emittierten Lichts, insbesondere der Lichtfarbe, kann dem Stress positiv entgegengewirkt werden, indem eine beruhigende Lichtfarbe gewählt wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung wird aus dem Parameter ein Stresslevel ermittelt, wobei die Lichtfarbe erst geändert, wenn der Stresslevel einen vorbestimmten Stresswert überschreitet.
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Demnach wird nur bei erhöhtem und eindeutigem Stress die Lichtfarbe geändert.
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Entsprechend einer Ausgestaltung wird die Lichtfarbe bei Stress gelblich.
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Gelbliches Licht hat eine beruhigende Wirkung auf den Fahrer. Demnach kann dem Stress durch eine Veränderung der von den Scheinwerfern emittierten Lichtfarbe in Richtung Gelb entgegengesteuert werden.
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Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung wird eine Intensität der Lichtfarbe mit steigendem Stresslevel bzw. Müdigkeitsgrad intensiviert.
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Der zumindest eine zur Müdigkeit bzw. zum Stress des Fahrers des Kraftfahrzeugs korrespondierende Parameter ist bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe:
- – Schließhäufigkeit zumindest eines Augenlids des Fahrers,
- – einer Schließgeschwindigkeit zumindest eines Augenlids des Fahrers,
- – einer Körpertemperatur des Fahrers,
- – einer Plusfrequenz des Fahrers,
- – einer Häufigkeit von von dem Fahrer durchgeführten Lenkbewegungen und
- – einem zeitlichen Verlauf von von dem Fahrer durchgeführten Lenkbewegungen.
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Zum Erfassen der erforderlichen Parameter weist das Kraftfahrzeug eine Steuereinheit und einen oder mehrere derartig ausgebildete Sensoren auf, beispielsweise eine optische Kamera und/oder einen Lenkwinkelsensor. Die genannten Parameter ermöglichen, den Grad der Müdigkeit des Fahrers in möglichst genauem Maße zu ermitteln. Zur Verarbeitung des mindestens einen erforderlichen Parameters, insbesondere dessen zeitlichen Verlauf, kann dieser zumindest temporär gespeichert werden.
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Das beschriebene Verfahren sowie die vorteilhaften Ausgestaltungen können in einem Kraftfahrzeug, insbesondere in einer Steuereinheit implementiert sein. Die Steuereinheit kann in einer Art und Weise mit den Leuchtmitteln der Scheinwerfer gekoppelt sein, dass eine Steuerung der Leuchtmittel möglich ist.
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Die Steuereinheit kann eine mit einem Speichersystem und einem Bussystem datenverbundene digitale Mikroprozessoreinheit (CPU), einen Arbeitsspeicher (RAM) sowie ein Speichermittel besitzen. Die CPU ist ausgebildet, Befehle, die als ein in einem Speichersystem abgelegtes Programm ausgeführt sind, abzuarbeiten, Eingangssignale vom Datenbus zu erfassen und Ausgangssignale an den Datenbus abzugeben. Das Speichersystem kann verschiedene Speichermedien wie optische, magnetische, Festkörper- und andere nicht-flüchtige Medien besitzen, auf dem ein entsprechendes Computerprogramm zur Durchführung des Verfahrens sowie der vorteilhaften Ausgestaltungen gespeichert ist. Das Programm kann derart beschaffen sein, dass es die hier beschriebenen Verfahren verkörpert bzw. auszuführen imstande ist, sodass die CPU die Schritte solcher Verfahren ausführen kann und damit das Steuereinheit bzw. die Leuchtmittel steuern kann.
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Zur Durchführung eines Verfahrens geeignet ist ein Computerprogramm, welches Programmcode-Mittel aufweist, um alle Schritte von jedem beliebigen der Ansprüche durchzuführen, wenn das Programm auf einem Computer ausgeführt wird.
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Das Computerprogramm kann mit einfachen Mitteln in bereits bestehende Steuereinheiten eingelesen und verwendet werden, um eine Steuereinheit bzw. Leuchtmittel zu steuern.
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Hierfür vorgesehen ist ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode-Mitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind, um das Verfahren nach jedem beliebigen der Ansprüche durchzuführen, wenn das Programmprodukt auf einem Computer ausgeführt wird. Das Computerprogrammprodukt kann als auch Nachrüstoption in Steuereinheiten integriert werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Apparat zur Steuerung eines Scheinwerfers eines Kraftfahrzeuges, wobei der Scheinwerfer Leuchtmittel zur Erzeugung verschiedener Lichtfarben aufweist, umfassend:
- – Mittel zum Erfassen zumindest eines zu einer Befindlichkeit eines Fahrers korrespondierenden Parameters,
- – Mittel zum Ändern der von dem Leuchtmittel emittierten Lichtfarbe entsprechend der Befindlichkeit.
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Bei einer Ausführungsform des Apparats wird als Befindlichkeit eine Müdigkeit des Fahrers ermittelt.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des Apparats wird aus dem Parameter ein Müdigkeitsgrad ermittelt, wobei die Lichtfarbe erst geändert wird, wenn der Müdigkeitsgrad einen vorbestimmten Müdigkeitswert überschreitet.
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In einer Ausgestaltung des Apparats sind die Mittel im vorangehenden Absatz ausgebildet, die Lichtfarbe in ein weiß/blaues Licht zu ändern.
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Eine Ausbildung des Apparats besteht darin, dass als Befindlichkeit ein Stress des Fahrers ermittelt wird.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des Apparats sind die Mittel zum Erfassen der Befindlichkeit ausgestaltet, aus dem Parameter ein Stresslevel ermitteln, wobei die Lichtfarbe erst geändert wird, wenn der Stresslevel einen vorbestimmten Stresswert überschreitet.
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Eine weitere mögliche Ausführungsform des Apparats besteht darin, dass die Lichtfarbe gelblich wird.
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Eine andere mögliche Ausführungsform des Apparats besteht darin, dass die Mittel zum Ändern der Lichtfarbe dazu ausgestaltet sind, die Lichtfarbe mit steigendem Stresslevel bzw. Müdigkeitsgrad zu intensivieren.
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Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1: schematisch in einer Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug, und
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2: schematisch einen Verfahrensablauf, der in einer Steuereinheit ablaufen kann, um einen Scheinwerfer zu steuern.
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1 zeigt schematisch in einer Draufsicht ein Kraftfahrzeug 1 mit zwei Scheinwerfern 2. Die Scheinwerfer weisen Leuchtmittel 3 auf, die dazu ausgestaltet sind, verschiedene Farben zu emittieren. Bei den Leuchtmitteln 3 kann es sich Lichtemittierende Dioden (LEDs), um Halogenleuchten, Xenonleuchten und dergleichen handeln, wobei die Leuchtmittel 3 dazu ausgestaltet sind, die von ihnen emittierte Lichtfarbe zu ändern. Dies kann erreicht werden, indem Licht in bestimmten Bereichen des sichtbaren Frequenzspektrums verstärkt wird oder indem Filter vor eine nicht dargestellte Leuchtquelle gehalten wird, welche eher die angestrebte Farbe hindurchlassen.
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Das Kraftfahrzeug 1 weist ferner eine Steuereinheit 4 auf, welche mit den Scheinwerfern 2 bzw. den Leuchtmitteln 3 dergestalt gekoppelt ist, dass die von den Scheinwerfern 2 emittierte Lichtfarbe von der Steuereinheit 4 gesteuert werden kann. In dem Kraftfahrzeug 1 ist eine optische Kamera 5 angeordnet.
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Die optische Kamera 5 ist dabei mit ihrem Erfassungsbereich 6 in Richtung eines nicht dargestellten Fahrers des Kraftfahrzeugs 1 derart ausgerichtet, dass der Erfassungsbereich 6 den Bereich eines Gesichts des Fahrers beinhaltet. Dadurch kann mittels der von der optischen Kamera 5 aufgenommenen Bilder eine Schließhäufigkeit der Augenlider des Fahrers und/oder eine Schließgeschwindigkeit der Augenlider des Fahrers ermittelt werden. Basierend auf den genannten Parametern kann ein Grad der Müdigkeit und ein Stresslevel des Fahrers ermittelt werden.
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2 zeigt schematisch einen Verfahrensablauf, der bei eingeschalteten Scheinwerfern in der Steuereinheit ständig ablaufen kann. In einem Schritt 7 wird ein zu der Müdigkeit bzw. dem Stress des Fahrers korrespondierender Parameter ermittelt. Bei dem Parameter kann es sich um die von der Kamera 5 erfassten Daten handeln. In einem Schritt 8 werden aus dem Parameter ein Müdigkeitsgrad bzw. ein Stresslevel ermittelt. In einer Abfrage 9 wird abgefragt, ob der Müdigkeitsgrad einen vorbestimmten Müdigkeitswert überschreitet. Lautet die Antwort auf die Abfrage 8 „Nein”, so wird in einem Schritt 10 der Stresslevel ermittelt. In einer Abfrage 11 wird abgefragt, ob der Stresslevel einen vorbestimmten Stresswert überschreitet. Ist dies nicht der Fall, lautet die Antwort „Nein” und das Programm beginnt erneut zu laufen.
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Lautet die Antwort auf die Abfrage 9 „Ja”, so wird in einem Schritt 12 das Leuchtmittel 3 dergestalt angesteuert, dass sie ein weiß/bläuliches Licht emittieren. Anschließend beginnt das Programm erneut zu laufen.
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Lautet die Antwort auf die Abfrage 11 „Ja”, werden in einem Schritt 13 die Leuchtmittel 3 dergestalt angesteuert, dass sie ein gelbes Licht emittieren. Anschließend beginnt das Programm erneut zu laufen.
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Die Abfragen 9 und 10 können auch in umgekehrter Reihenfolge oder parallel ablaufen.
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Gleichwohl in der vorangegangenen Beschreibung einige mögliche Ausführungen der Erfindung offenbart wurden, versteht es sich, dass zahlreiche weitere Varianten von Ausführungen durch Kombinationsmöglichkeiten aller genannten und ferner aller dem Fachmann naheliegenden technischen Merkmale und Ausführungsformen existieren. Es versteht sich ferner, dass die Ausführungsbeispiele lediglich als Beispiele zu verstehen sind, die den Schutzbereich, die Anwendbarkeit und die Konfiguration in keiner Weise beschränken. Vielmehr möchte die vorangegangene Beschreibung dem Fachmann einen geeigneten Weg aufzeigen, um zumindest eine beispielhafte Ausführungsform zu realisieren. Es versteht sich, dass bei einer beispielhaften Ausführungsform zahlreiche Änderungen bezüglich Funktion und Anordnung der Elemente vorgenommen werden können, ohne den in den Ansprüchen offenbarten Schutzbereich und dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Scheinwerfer
- 3
- Leuchtmittel
- 4
- Steuereinheit
- 5
- optische Kamera
- 6
- Erfassungsbereich
- 7
- Schritt
- 8
- Schritt
- 9
- Abfrage
- 10
- Schritt
- 11
- Abfrage
- 12
- Schritt
- 13
- Schritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005036941 A1 [0002]