DE102013000982A1 - Dichtring und Dichtungsanordnung damit - Google Patents
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Abstract
Dichtungsanordnung mit einem Dichtring, umfassend zumindest eine dynamisch beanspruchte Dichtlippe (1) und eine Vorschaltdichtung (2), die mit axialem Abstand (3) benachbart zur Dichtlippe (1) angeordnet ist, wobei die Vorschaltdichtung (2) aus einem elektrisch leitfähigen Werkstoff besteht und wobei die Dichtlippe (1) und die Vorschaltdichtung (2) eine abzudichtende Oberfläche (5) eines abzudichtenden ersten Maschinenelements (6) dichtend anliegend berühren, wobei das abzudichtende erste Maschinenelement (6) mit radialem Abstand (7) benachbart zu einem zweiten Maschinenelement (8) angeordnet ist, wobei in dem durch den radialen Abstand (7) gebildeten Spalt (9) der Dichtring (1) angeordnet ist, wobei das zweite Maschinenelement (8) auf ein definiertes Massepotential geerdet ist und wobei das erste (6) und das zweite Maschinenelement (8) von der Vorschaltdichtung (2) jeweils anliegend berührt und dadurch elektrisch leitend miteinander verbunden sind.
Description
- Technisches Gebiet
- Die Erfindung betrifft einen Dichtring aus einem gummielastischen Werkstoff und einen Dichtring, umfassend zumindest eine dynamisch beanspruchte Dichtlippe und eine Vorschaltdichtung, die mit axialem Abstand benachbart zur Dichtlippe angeordnet ist. Außerdem betrifft die Erfindung eine Dichtungsanordnung mit solchen Dichtringen.
- Stand der Technik
- Solche Dichtringe und eine solche Dichtungsanordnung damit sind allgemein bekannt. Der Dichtring kann dabei als Radialwellendichtring ausgebildet sein, wobei die Dichtlippe dem abzudichtenden Medium in axialer Richtung zugewandt ist. Die Vorschaltdichtung ist der Umgebung in axialer Richtung zugewandt. Die Vorschaltdichtung hat die Aufgabe, Verunreinigungen aus der Umgebung an einem Vordringen zur Dichtlippe zu hindern. Daraus resultieren bessere Gebrauchseigenschaften des Dichtrings während einer längeren Gebrauchsdauer.
- Darstellung der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Dichtringe und eine Dichtungsanordnung damit derart weiter zu entwickeln, dass eine elektrostatische Aufladung und eine daraus resultierende Beschädigung der gegeneinander abzudichtenden Maschinenelemente durch die Dichtringe verhindert werden.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1, 4 und 11. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die darauf jeweils rückbezogenen Ansprüche Bezug.
- Zur Lösung der Aufgabe ist es nach einer ersten Ausgestaltung vorgesehen, dass der gummielastische Werkstoff des Dichtrings elektrisch leitfähig ist.
- Hierbei ist von Vorteil, dass die durch den Dichtring gegeneinander abzudichtenden Maschinenelemente durch die elektrische Leitfähigkeit des Dichtrings elektrisch leitend miteinander verbunden sind. Dadurch wird ein elektrischer Potentialausgleich zwischen den Maschinenelementen bewirkt. Eine mechanische Beschädigung der Maschinenelemente durch elektrostatische Aufladung eines der Maschinenelemente und einen anschließenden Spannungsdurchschlag zum anderen Maschinenelement mit anderem elektrischen Potential ist folglich ausgeschlossen. In der Dichtungsanordnung ist eines der Maschinenelemente auf ein definiertes Massepotential (beispielsweise Karosserie eines Kraftfahrzeugs als elektrisches Massepotential) geerdet, so dass durch den elektrisch leitenden Dichtring ein Potentialausgleich zum anderen Maschinenelement hergestellt ist.
- Der Dichtring kann zumindest eine dynamisch beanspruchte Dichtlippe umfassen und zumindest eine statisch beanspruchte Dichtung. Die dynamisch beanspruchte Dichtlippe kann zum Beispiel eine abzudichtende Welle umschließen, und die Dichtung kann die Bohrung eines Gehäuses dichtend berühren.
- Die Dichtlippe und die Dichtung sind bevorzugt einstückig und materialeinheitlich ausgebildet und bestehen aus dem elektrisch leitfähigen, gummielastischen Werkstoff. In einem solchen Fall kann kein Potentialunterschied zwischen den gegeneinander abzudichtenden Maschinenelementen bestehen. Sobald eines der beiden Maschinenelemente zu einem definierten Massepotential geerdet ist, sind dadurch beide Maschinenelemente geerdet und ein Spannungsdurchschlag zwischen den beiden Maschinenelementen wird dadurch sicher verhindert.
- Generell besteht auch die Möglichkeit, dass die Dichtlippe und die Dichtung jeweils aus einem elektrisch leitfähigen gummielastischen Werkstoff bestehen und elektrisch leitend miteinander verbunden sind. Die Werkstoffe von Dichtlippe und Dichtung berühren einander anliegend, um die elektrisch leitfähige Verbindung zwischen Dichtlippe und Dichtung herzustellen und den Potentialausgleich zwischen den Maschinenelementen zu erzielen.
- Zur Lösung der Aufgabe ist es nach einer zweiten Ausgestaltung vorgesehen, dass die Vorschaltdichtung des Dichtrings aus einem elektrisch leitfähigen Werkstoff besteht.
- Hierbei ist von Vorteil, dass die Vorschaltdichtung des Dichtrings eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen den gegeneinander abzudichtenden Maschinenelementen herstellt und dadurch einen elektrischen Potentialausgleich zwischen den Maschinenelementen bewirkt. Eine mechanische Beschädigung der Maschinenelemente durch einen elektrischen Durchschlag ist folglich ausgeschlossen.
- In der Dichtungsanordnung ist eines der Maschinenelemente geerdet, so dass durch die elektrisch leitfähige Vorschaltdichtung des Dichtrings auch das andere Maschinenelement geerdet ist. Zusätzlich zu dem elektrischen Potentialausgleich bewirkt die Vorschaltdichtung einen Schutz der Dichtlippe vor einer Beaufschlagung mit Verunreinigungen aus der Umgebung.
- Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass die Vorschaltdichtung aus einem elektrisch leitfähigen Vliesstoff besteht. Die Vorschaltdichtung ist dadurch luftdurchlässig und verhindert die Entstehung nachteiliger Druckdifferenzen axial beiderseits der Vorschaltdichtung, zum Beispiel auch dann, wenn sich die Temperaturen in der Umgebung und im abzudichtenden Raum relativ zueinander verändern.
- Nach einer anderen Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass die Vorschaltdichtung aus einem elektrisch leitfähigen PTFE-Werkstoff besteht. Eine solche Vorschaltdichtung weist einen nur sehr geringen Verschleiß und folglich besonders hohe Standzeiten auf. Der Dichtring hat gleichbleibend gute Gebrauchseigenschaften während einer langen Gebrauchsdauer. Während der bestimmungsgemäßen Verwendung des Dichtrings stellt sich zunächst im Bereich der Kontaktfläche der Vorschaltdichtung mit dem abzudichtenden Maschinenelement ein minimaler Anfangsverschleiß ein. Anschließend glasiert die dynamisch beanspruchte Kontaktfläche der Vorschaltdichtung und wird dadurch sehr widerstandsfähig gegen abrasiven Verschleiß.
- Besteht die Vorschaltdichtung aus einem Vliesstoff, kann dieser Vliesstoff mit elektrisch leitfähigem PTFE imprägniert sein.
- Die elektrische Leitfähigkeit von Vliesstoff oder PTFE-Werkstoffen kann z. B. durch elektrisch leitfähige Partikel erzielt werden, die in der Vorschaltdichtung verteilt angeordnet sind. Das Material, aus dem die Partikel bestehen, die Menge und Verteilung der Partikel in der Vorschaltdichtung und auch die Größe der Partikel ist derart an die jeweiligen Gegebenheiten des Anwendungsfalles angepasst, dass durch die elektrische Leitfähigkeit der Vorschaltdichtung ein Potentialausgleich zwischen den beiden gegeneinander abzudichtenden Maschinenelementen erreicht wird.
- Die Vorschaltdichtung kann kreisringförmig ausgebildet sein. Eine solche Vorschaltdichtung ist einfach und kostengünstig herstellbar und kann problemlos mit der dynamisch beanspruchten Dichtlippe zum Dichtring komplettiert werden. Die Verbindung der Vorschaltdichtung an der Dichtlippe kann zum Beispiel durch Stoffschluss oder Formschluß erfolgen.
- Die Dichtlippe kann aus einem elastomeren Werkstoff bestehen. Elastomere Werkstoffe als Dichtungswerkstoffe für Dichtlippen sind allgemein bekannt, wobei unterschiedlichste Werkstoffe für unterschiedlichste Anwendungen verfügbar sind. Für viele Anwendungsfälle sind elastomere Werkstoffe kostengünstig verfügbar und einfach zu verarbeiten.
- Axial zwischen der Dichtlippe und der Vorschaltdichtung kann eine Schmutzlippe angeordnet sein. Eine solche Schmutzlippe bildet einen weiteren Schutz gegen das Eindringen von Verunreinigungen aus der Umgebung in Richtung der Dichtlippe. Verunreinigungen die die Vorschaltdichtung in Richtung der Dichtlippe passiert haben, werden von der Schmutzlippe zurückgehalten. Die Vorschaltdichtung und die Schmutzlippe sind in einer funktionstechnischen Reihenschaltung angeordnet.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass die Schmutzlippe und die Dichtlippe einstückig ineinander übergehend und materialeinheitlich ausgebildet sind. Die Herstellung des Dichtrings ist dadurch vereinfacht. Abhängig von den jeweiligen Gegebenheiten des Anwendungsfalles kann jedoch auch die Möglichkeit bestehen, dass die Schmutzlippe und die Dichtlippe aus voneinander abweichenden Dichtungswerkstoffen bestehen. Dadurch kann jede der Lippen funktionstechnisch individualisiert sein.
- Die Dichtungsanordnung umfasst einen Dichtring, wie zuvor beschrieben, wobei die Dichtlippe und/oder die Vorschaltdichtung eine abzudichtende Oberfläche eines abzudichtenden ersten Maschinenelements dichtend anliegend berühren, wobei das abzudichtende erste Maschinenelement mit radialem Abstand benachbart zu einem zweiten Maschinenelement angeordnet ist, wobei in dem durch den radialen Abstand gebildeten Spalt der Dichtring angeordnet ist, wobei das zweite Maschinenelement geerdet ist und wobei das erste und das zweite Maschinenelement von der Dichtung und/oder der Vorschaltdichtung jeweils anliegend berührt ist und wobei dadurch das erste Maschinenelement und das zweite Maschinenelement elektrisch leitend miteinander verbunden sind. Durch eine solche elektrisch leitende Verbindung der beiden Maschinenelemente durch den elektrisch leitfähigen gummielastischen Werkstoff des Dichtrings und/oder die Vorschaltdichtung hindurch wird ein elektrischer Potentialausgleich zwischen den beiden Maschinenelementen geschaffen und eine mechanische Beschädigung der Maschinenelemente durch einen Spannungsdurchschlag ist ausgeschlossen. In der Dichtungsanordnung ist eines der Maschinenelemente geerdet, so dass durch den Potentialausgleich auch das andere Maschinenelement geerdet ist. Durch den elektrischen Potentialausgleich und die Erdung der Dichtungsanordnung werden durch Spannungsdurchschläge verursachte mechanische Beschädigungen an den Maschinenelementen vermieden.
- Ohne den elektrischen Potentialausgleich könnten durch Spannungsdurchschläge verursachte mechanische Beschädigungen der gegeneinander abzudichtenden Maschinenelemente dadurch entstehen, dass unterschiedlich große elektrische Potentiale der Maschinenelemente durch einen elektrischen Durchschlag ausgeglichen werden. Ein solcher Spannungsdurchschlag ist umso wahrscheinlicher, je enger die Maschinenelemente mit unterschiedlichen elektrischen Potentialen einander benachbart zugeordnet sind. Ein solcher Spannungsdurchschlag kann einen Materialabtrag an dem Maschinenelement mit relativ geringerer Ladung bewirken und eine Veränderung des Material-Gefüges, in dem Bereich, in dem der Spannungsdurchschlag erfolgt.
- Die Vorschaltdichtung ist auf der dem abzudichtenden Raum axial abgewandten Seite der Dichtlippe angeordnet. Dadurch bewirkt die Vorschaltdichtung nicht nur einen Potentialausgleich zwischen den abzudichtenden Maschinenelementen, sondern schützt auch die Vorschaltdichtung die Dichtlippe vor einer Beaufschlagung mit Verunreinigungen aus der Umgebung.
- Der Dichtring umfasst bevorzugt einen Stützkörper, der kraftschlüssig mit dem zweiten Maschinenelement verbunden ist. Ein solcher Stützkörper besteht aus einem zähharten Werkstoff, beispielsweise aus einem metallischen Blech, und kann L-förmig ausgebildet sein. Der Stützkörper kann einen Axialvorsprung und einen Radialvorsprung aufweisen, wobei der Axialvorsprung in das zweite Maschinenelement eingepresst ist und am Radialvorsprung die Dichtlippe und ggf. die Schmutzlippe festgelegt sind. Die Vorschaltdichtung kann unmittelbar oder mittelbar auf der dem abzudichtenden Raum axial abgewandten Seite mit dem Radialvorsprung verbunden sein.
- Das erste Maschinenelement kann durch eine Antriebswelle eines Elektromotors gebildet sein, das zweite Maschinenelement durch ein Gehäuse eines mit dem Elektromotor verbundenen und die Antriebswelle umschließenden Getriebes. Diese spezielle Verwendung der Dichtungsanordnung ist besonders vorteilhaft. Bilden der Elektromotor und das Getriebe gemeinsam eine Antriebseinheit, kommt es durch den Betrieb des Elektromotors üblicherweise zu einer statischen Aufladung einzelner Bauteile der Antriebseinheit und damit zu Potentialdifferenzen zwischen Bauteilen, die statisch nicht aufgeladen sind. Generell besteht die Möglichkeit, durch vergleichsweise aufwändige konstruktive Maßnahmen einen Potentialausgleich zwischen Bauteilen, die unterschiedliche Potentiale aufweisen, herbeizuführen. In der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung wird dieser Potentialausgleich durch den erfindungsgemäßen Dichtring erreicht, der einen einfachen Aufbau hat und einfach und kostengünstig herstellbar ist. Während der bestimmungsgemäßen Verwendung eines Elektromotors wird dessen Antriebswelle üblicherweise elektrostatisch aufgeladen. Die Antriebswelle des Elektromotors erstreckt sich in ein an den Elektromotor angeschlossenes Getriebe. Ohne einen Potentialausgleich würde die Gefahr bestehen, dass ein Spannungsdurchschlag zwischen der elektrostatisch aufgeladenen Antriebswelle und Bauteilen des Getriebes entsteht und Maschinenelemente des Getriebes durch den Spannungsdurchschlag mechanisch beschädigt werden. Um das zu verhindern, ist es erfindungsgemäßen vorgesehen, dass der Potentialausgleich durch die erfindungsgemäßen Dichtringe erreicht wird. Die elektrostatische Aufladung der Antriebswelle wird mittels des elektrisch leitfähigen gummielastischen Werkstoffs des Dichtrings und/oder durch die Vorschaltdichtung des Dichtrings, die aus einem elektrisch leitfähigen Werkstoff besteht, auf das benachbarte Maschinenelement übertragen, das auf ein definiertes Massepotential geerdet ist. Auch die Antriebswelle ist folglich geerdet.
- Dadurch, dass kein Potentialunterschied zwischen der Antriebswelle und den benachbarten Bauteilen des Getriebes besteht, kann auch kein Spannungsdurchschlag entstehen, der zu mechanischen Beschädigungen führen könnte.
- Kurzbeschreibung der Zeichnung
- Drei Ausführungsbeispiele der beanspruchten Dichtungsanordnung mit dem beanspruchten Dichtring sind in den
1 bis3 schematisch dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. - Diese zeigen:
-
1 ein erstes Ausführungsbeispiel, bei dem der Dichtring eine Vorschaltdichtung aus einem elektrisch leitfähigen Werkstoff umfasst und die Dichtlippe des Dichtrings durch eine Ringwendelfeder an die abzudichtende Oberfläche des ersten Maschinenelements angedrückt wird, -
2 ein zweites Ausführungsbeispiel, bei dem der Dichtring eine Vorschaltdichtung aus einem elektrisch leitfähigen Werkstoff umfasst und die Dichtlippe ohne Ringwendelfeder allein durch ihre elastische Vorspannung in radialer Richtung an die abzudichtende Oberfläche des ersten Maschinenelements angedrückt wird, wobei die Dichtlippe einen Rückförderdrall für das abzudichtende Medium axial in Richtung des abzudichtenden Raums aufweist und -
3 ein drittes Ausführungsbeispiel, ähnlich dem ersten Ausführungsbeispiel aus1 , bei dem der gummielastische Werkstoff des Dichtrings elektrisch leitfähig ist und keine Vorschaltdichtung vorgesehen ist. - Ausführung der Erfindung
- In den
1 und2 ist jeweils eine Dichtungsanordnung gezeigt, die einen Dichtring umfasst. Der Dichtring ist innerhalb des Spalts9 zwischen dem ersten Maschinenelement6 und dem zweiten Maschinenelement8 angeordnet, wobei der Spalt9 durch den radialen Abstand7 gebildet ist. - Das erste Maschinenelement
6 ist durch die Antriebswelle eines Elektromotors gebildet, das zweite Maschinenelement8 durch das Gehäuse eines Getriebes, das mit dem Elektromotor zusammen eine Antriebseinheit bildet. - Der Dichtring umfasst die Dichtlippe
1 und die Vorschaltdichtung2 , wobei die Vorschaltdichtung2 aus einem elektrisch leitfähigen Werkstoff, in den gezeigten Ausführungsbeispielen aus einem PTFE-imprägnierten Vliesstoff, besteht. Die Vorschaltdichtung2 ist als kreisringförmige Scheibe ausgebildet und auf der dem abzudichtenden Raum10 axial abgewandten Seite der Dichtlippe1 angeordnet. In radialer Richtung erstreckt sich die Vorschaltdichtung2 von der abzudichtenden Oberfläche5 des ersten Maschinenelements6 bis zum zweiten Maschinenelement8 , wobei beide Maschinenelemente6 ,8 von der Vorschaltdichtung2 jeweils anliegend berührt und dadurch elektrisch leitend miteinander verbunden sind. - In den hier gezeigten Ausführungsbeispielen ist das zweite Maschinenelement
8 mit einer Erdung12 versehen, so dass sich durch die elektrisch leitende Verbindung des ersten Maschinenelements6 zum zweiten Maschinenelement8 durch die Vorschaltdichtung2 ebenfalls eine Erdung des ersten Maschinenelements6 und damit ein elektrischer Potentialausgleich ergibt. Neben diesem elektrischen Potentialausgleich wird durch die Vorschaltdichtung2 außerdem bewirkt, dass Verunreinigungen aus der Umgebung13 an einem vordringen zur Dichtlippe1 gehindert werden. - Axial zwischen der Dichtlippe
1 und der Vorschaltdichtung2 ist innerhalb des axialen Abstands3 eine Schmutzlippe4 angeordnet, die in den gezeigten Ausführungsbeispielen einstückig ineinander übergehend und materialeinheitlich mit der Dichtlippe1 ausgebildet ist. Die Schmutzlippe4 und die Vorschaltdichtung2 sind in einer funktionstechnischen Reihenschaltung angeordnet und verhindern jeweils, dass Verunreinigungen aus der Umgebung13 in axialer Richtung zur Dichtlippe1 vordringen. - In beiden Ausführungsbeispielen weist der Stützkörper
11 einen gekröpft ausgebildeten Axialschenkel17 auf, wobei der dem abzudichtenden Raum10 axial abgewandte Teil des Axialschenkels17 einen relativ verringerten Außendurchmesser aufweist. In diesem Bereich ist der Axialschenkel17 in radialer Richtung nach innen umlenkend in den Radialschenkel18 übergehend ausgebildet, wobei in diesem Übergangsbereich die statische Dichtung19 angeordnet ist, die gegenüber dem zweiten Maschinenelement8 abdichtet. Die statische Dichtung19 ist einstückig ineinander übergehend und materialeinheitlich mit der Dichtlippe1 und der Schmutzlippe4 ausgebildet. - Generell kann die elektrisch leitfähige Vorschaltdichtung mit allen herkömmlichen Radialwellendichtringen kombiniert werden.
- In
1 umfasst der Dichtring eine Dichtlippe1 , die in radialer Richtung durch eine Ringwendelfeder14 an die abzudichtende Oberfläche5 des ersten Maschinenelements6 angepresst wird. Dadurch wird sichergestellt, dass auch dann, wenn innerhalb des abzudichtenden Raums10 kein relativer Überdruck bezogen auf die Umgebung13 herrscht, die Dichtlippe1 die abzudichtende Oberfläche5 mit ausreichendem Anpressdruck außenumfangsseitig dichtend umschließt. - In
2 ist demgegenüber eine abweichend gestaltete Dichtlippe1 gezeigt. Die Dichtlippe1 weist auf ihrer der abzudichtenden Oberfläche5 radial zugewandten Seite einen Rückförderdrall15 auf, zur Rückförderung des abzudichtenden Mediums16 axial in Richtung des abzudichtenden Raums10 . - In
3 ist ein drittes Ausführungsbeispiel einer Dichtungsanordnung gezeigt, ähnlich dem ersten Ausführungsbeispiel aus1 . Im dritten Ausführungsbeispiel wird die elektrisch leitfähige Verbindung zwischen dem ersten Maschinenelement6 und dem zweiten Maschinenelement8 jedoch nicht durch eine Vorschaltdichtung aus einem elektrisch leitfähigen Werkstoff erzielt, sondern dadurch, dass der gummielastische Werkstoff, aus dem der Dichtring besteht, elektrisch leitfähig ist. Wie in1 , umfasst auch hier der Dichtring eine Ringwendelfeder14 , die die dynamisch beanspruchte Dichtlippe1 aussenumfangsseitig umschließt. - Abweichend davon, besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass auf die Ringwendelfeder verzichtet wird und sich dadurch ein Dichtring ergibt, ähnlich dem Dichtring aus
2 . - Die dynamisch beanspruchte Dichtlippe
1 und die statisch beanspruchte Dichtung19 sind einstückig ineinander übergehend und materialeinheitlich ausgebildet und bestehen aus einem elektrisch leitfähigen gummielastischen Werkstoff. Potentialunterschiede werden dadurch ausgeglichen, dass das zweite Maschinenelement8 geerdet ist und mittels der elektrisch leitfähigen Dichtung ein Potentialausgleich zum ersten Maschinenelement6 erfolgt.
Claims (13)
- Dichtring aus einem gummielastischen Werkstoff, dadurch gekennzeichnet, dass der gummielastische Werkstoff elektrisch leitfähig ist.
- Dichtring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er zumindest eine dynamisch beanspruchte Dichtlippe (
1 ) umfasst und zumindest eine statische beanspruchte Dichtung (19 ). - Dichtring nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippe (
1 ) und die Dichtung (19 ) einstückig und materialeinheitlich ausgebildet sind und aus dem elektrisch leitfähigen, gummielastischen Werkstoff bestehen. - Dichtring, umfassend zumindest eine dynamisch beanspruchte Dichtlippe (
1 ) und eine Vorschaltdichtung (2 ), die mit axialem Abstand (3 ) benachbart zur Dichtlippe (1 ) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschaltdichtung (2 ) aus einem elektrisch leitfähigen Werkstoff besteht. - Dichtring nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschaltdichtung (
2 ) aus einem elektrisch leitfähigen Vliesstoff besteht. - Dichtring nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschaltdichtung (
2 ) aus einem elektrisch leitfähigen PTFE-Werkstoff besteht. - Dichtring nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschaltdichtung (
2 ) kreisringförmig ausgebildet ist. - Dichtring nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippe (
1 ) aus einem elastomeren Werkstoff besteht. - Dichtring nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass axial zwischen der Dichtlippe (
1 ) und der Vorschaltdichtung (2 ) innerhalb des axialen Abstands (3 ) eine Schmutzlippe (4 ) angeordnet ist. - Dichtring nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmutzlippe (
4 ) und die Dichtlippe (1 ) einstückig ineinander übergehend und materialeinheitlich ausgebildet sind. - Dichtungsanordnung, umfassend einen Dichtring nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Dichtlippe (
1 ) und/oder die Vorschaltdichtung (2 ) eine abzudichtende Oberfläche (5 ) eines abzudichtenden ersten Maschinenelements (6 ) dichtend anliegend berühren, wobei das abzudichtende erste Maschinenelement (6 ) mit radialem Abstand (7 ) benachbart zu einem zweiten Maschinenelement (8 ) angeordnet ist, wobei in dem durch den radialen Abstand (7 ) gebildeten Spalt (9 ) der Dichtring (1 ) angeordnet ist, wobei das zweite Maschinenelement (8 ) auf ein definiertes Massepotential geerdet ist, wobei das zweite Maschinenelement (8 ) von der Dichtung (19 ) und/oder der Vorschaltdichtung (2 ) anliegend berührt ist und wobei dadurch das erste Maschinenelement (6 ) und das zweite Maschinenelement (8 ) elektrisch leitend miteinander verbunden sind. - Dichtungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtring einen Stützkörper (
11 ) umfasst, der kraftschlüssig mit dem zweiten Maschinenelement (8 ) verbunden ist. - Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Maschinenelement (
6 ) durch eine Antriebswelle eines Elektromotors und das zweite Maschinenelement (8 ) durch ein Gehäuse eines mittels der Antriebswelle mit dem Elektromotor verbundenen und die Antriebswelle umschließenden Getriebes gebildet ist.
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