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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Belüften von Wein, umfassend eine Karaffe und ein lösbar auf die Karaffe aufsetzbares Zwischenspeichergefäß, wobei das Zwischenspeichergefäß eine obere Aufnahmeöffnung und eine untere Auslauföffnung aufweist, welche mit einer Eintrittsöffnung der Karaffe einen Durchflusskanal bildet, wobei der Durchflusskanal mit einer Belüftungseinrichtung zusammenwirkt.
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Eine Verbesserung eines zum baldigen Konsum vorgesehenen Weines, insbesondere eines Rotweines, wird durch das Einwirken von Luftsauerstoff erreicht, wodurch sich Aromen besser entfalten.
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Für diesen Zweck sind dem Fachmann Ausgießer bekannt geworden, wie sie zum Beispiel in der
DE 20 2005 018 409 U1 beschrieben sind. Der Ausgießer wird unmittelbar in die Flaschenöffnung eingesetzt und weist in seinem axial rohrförmig verlaufenden Flüssigkeitskanal ein darin über die Mittelachse hineinreichendes Belüftungsröhrchen auf, welches die Wandung des Ausgießers durchbricht und mit der Umgebungsluft kommuniziert. Beim Ausschenken des Weines gelangt durch Sogwirkung Luft über das Belüftungsröhrchen in den durch den Ausgießer strömenden Wein und sorgt für ein temporäres Belüften des Weines. Als nachteilig hat sich herausgestellt, dass der Wein häufig zu wenig oder auch zuviel belüftet wird und die Belüftungswirkung mithin erst im Weinglas stattfindet. Dabei wird die Intensität der Belüftung maßgeblich durch die Art des Ausschenkens beeinflusst, das heißt in Abhängigkeit der Flaschenneigung.
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Die gattungsbildende
DE 20 2011 102 749 U1 sieht deshalb eine auf ein Dekantiergefäß aufsetzbare Vorrichtung vor, in dessen topfförmigen Aufnahmemittel der Wein eingeschüttet wird und nach dem Passieren eines Siebes auf ein Belüftungsmittel trifft, welches den Wein in radialer Richtung ablenkt und gegen die Innenwandung des Dekantiergefäßes leitet. Zum Ausschenken des Weines wird das Dekantiergefäß mit der darauf befestigten Vorrichtung geneigt, so dass der Wein durch einen ebenfalls in der Vorrichtung vorgesehenen, das Aufnahmemittel konzentrisch umgebenden Ausgusskanal läuft. Auch diese bekannte Vorrichtung ermöglicht eine nur geringfügige Verbesserung des Weines, da das Aufnahmemittel einen unkonstanten Zufluss des Weines aus dessen Weinflasche voraussetzt und zudem die Belüftungsvorrichtung dem Wein verhältnismäßig wenig Luftsauerstoff zuführt.
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Folglich lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für eine verbesserte Belüftung des Weines bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung gelöst, bei welcher die untere Austrittsöffnung mittels eines Verschlusselementes verschließbar und die Belüftungseinrichtung eine an der unteren Austrittsöffnung angeformte Venturidüse ist. Unter einem Verschlusselement wird ein Bauteil verstanden, welches die Austrittsöffnung wahlweise dichtend abschließt oder einen Durchfluss ermöglicht. Die angeformte Venturidüse sollte mit dem Zwischenspeichergefäß eine integrale Einheit bilden. Dieses kann insbesondere durch eine stoffschlüssige Verbindung der Venturidüse mit dem Zwischenspeichergefäß erfolgen.
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Der Wein wird ohne vorsichtiges Dosieren durch die obere Aufnahmeöffnung in das Zwischenspeichergefäß gefüllt. Hierfür sollte die obere Aufnahmeöffnung den größten Durchmesser aller an der Vorrichtung vorhandenen Öffnungen aufweisen, der beispielsweise zwischen 5 cm und 20 cm liegen betragen kann. Die verhältnismäßig große obere Aufnahmeöffnung ermöglicht auch eine einfache Reinigung, da mit der bloßen Hand in das Zwischenspeichergefäß eingegriffen werden kann und weitere Hilfswerkzeuge nicht notwendig werden.
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Die untere Auslauföffnung ist während des Befüllens durch das Verschlusselement dichtend verschlossen, so dass es zunächst möglich ist, den zu konsumierenden Wein vollständig in das Zwischenspeichergefäß einzufüllen und anschließend, vorzugsweise nach einer kurzen Beruhigungsphase, nach einem Öffnen des Verschlusselementes kontrolliert auslaufen zu lassen. Das kontrollierte Auslaufen des Weines erfolgt dann in einem quasistationären Betriebszustand, das heißt unter annähernd konstanten Bedingungen und ermöglicht eine optimale Belüftung des Weines in der Venturidüse. Der Wein strömt ausschließlich aufgrund seiner Fallhöhe durch die Venturidüse. Aus diesem Grund befindet sich das Zwischenspeichergefäß in betriebsbereitem Zustand stets auf einem höheren Niveau als die Venturidüse.
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Die Venturidüse leitet besonders effektiv Umgebungsluft in den vorbeiströmenden Wein ein, so dass dieser sehr intensiv belüftet wird und dabei sein Aroma entfaltet. Diese Verbesserung wird auch dadurch unterstützt, dass der Wein bereits beim Eingießen in das Zwischenspeichergefäß eine erste Belüftung erfährt. Aus diesem Grund sollte das Zwischenspeichergefäß eine Kugelform aufweisen oder an die Kugelform angenähert sein, welche dem Wein eine maximale Oberfläche für eine Belüftung bietet.
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Die Karaffe sollte ebenfalls kugelförmig oder zur Verbesserung der Standfestigkeit pyramidenartig ausgeformt sein, wobei auch Mischformen zwischen diesen beiden Gestaltungsformen möglich sind, insbesondere in Form eines Kegelstumpfes. Aufgrund dieser Formgebung findet eine besonders effektive Entgasung und Nachbelüftung wegen der großen Flüssigkeitsoberfläche statt. Darüber hinaus ergibt sich aus einer kegel(stumpf)förmigen oder pyramidenförmigen Bauweise der Karaffe der Vorteil einer verhältnismäßig großen Standsicherheit. Diese ist besonders bei einem befüllten Zwischenspeichergefäß und dem daraus resultierenden hohen Schwerpunkt von großer Wichtigkeit.
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Vorteilhafterweise ist in der Karaffe mindestens eine Ausgieß- und Belüftungsöffnung ausgebildet. Die mindestens eine Ausgieß- und Belüftungsöffnung ist zweckmäßigerweise unmittelbar in der Wandung der Karaffe angeordnet und bildet einen stets geöffneten Durchbruch zwischen Umgebung und Innenraum der Karaffe. Die Venturidüse kann Umgebungsluft über den Innenraum der Karaffe und über die mindestens eine Ausgieß- und Belüftungsöffnung ansaugen. Daneben wird der Wein aus der Karaffe über die mindestens eine Ausgieß- und Belüftungsöffnung ausgeschenkt.
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Die mindestens eine Ausgieß- und Belüftungsöffnung sollte im oberen Drittel der Karaffe angeordnet sein. Hierdurch besteht der Vorteil, dass beim Anheben der mit Wein gefüllten Karaffe kein Wein unbeabsichtigt durch die mindestens eine Ausgieß- und Belüftungsöffnung entweicht.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der zwei Ausgieß- und Belüftungsöffnungen vorgesehen sind, die in einer Umfangswand der Karaffe diametral gegenüberliegend angeordnet sind. Eine der beiden Ausgieß- und Belüftungsöffnungen dient dem Austritt des Weines und eine sorgt während des Ausschenkens für eine effektive Belüftung des Karaffeninnenraumes.
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Günstigerweise ist die mindestens eine Ausgieß- und Belüftungsöffnung mit einem gegenüber der Karaffe nach außen vorstehenden Ausgießer ausgebildet. Unter einem Ausgießer wird ein gegenüber der Außenwandung der Karaffe vorstehender Rohrabschnitt verstanden, der eine gemeinsame integrale Baueinheit mit dieser bildet.
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Dabei kann der Ausgießer einen Rohrabschnitt umfassen, der an seinem zur Karaffe beabstandeten Ende in seinem unteren Wandabschnitt eine Abtropfhilfe mit einer kugelartigen Form aufweist, wobei mittels der kugelförmigen Oberfläche die Kohäsions- und Adhäsionskräfte des Weines so beeinflusst werden, dass eine Tropfenbildung verhindert wird. Während des Ausschenkens läuft der Wein durch den Rohrabschnitt und benetzt dabei den darin unten befindlichen Wandabschnitt, der an seinem distalen Ende in die Abtropfhilfe übergeht. Nach Beendigung des Ausschenkens wird die Karaffe in ihre annähernd senkrechte Position zurückgeschenkt und der im Rohrabschnitt befindliche Wein läuft in die Karaffe zurück, wobei sich aufgrund der großen Oberfläche der kugelartigen Abtropfhilfe daran kein Tropfen bilden kann, der entweder nachtropft oder an der äußeren Wandung der Karaffe herunter läuft. In beiden Fällen käme es sonst häufig zu einer Verschmutzung der Tischwäsche mit nur schwer entfernbaren Weinflecken. Dieses wird aufgrund der erfindungsgemäßen Abtropfhilfe vermieden.
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Zweckmäßigerweise ist das Verschlusselement ein Stopfen, dessen Größe und Form komplementär zu der unteren Auslaufsöffnung des Zwischenspeichergefäßes ausgebildet ist. Der Stopfen stellt ein einfach zu bedienendes und zu reinigendes, wartungsarmes Verschlusselement dar. Der Stopfen sollte in axialer Richtung der unteren Auslauföffnung konisch zulaufen und die Auslauföffnung einen komplementär hierzu geformten Gegenkonus aufweisen. Hierdurch lässt sich der Stopfen einfach in die untere Auslauföffnung einfügen und zentriert sich dabei abdichtend selbst.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Stopfen mit einem daran angreifenden Stiel versehen, dessen Länge mindestens dem vorgesehenen Füllstand im Zwischenspeichergefäß entspricht. Aufgrund der vorgesehenen Länge des Stiels lässt sich das dem Stopfen gegenüberliegende Ende des Stiels einfach durch die obere Aufnahmeöffnung des Zwischenspeichergefäßes greifen und der Stopfen herausziehen, ohne dass die Finger mit dem im Zwischenspeichergefäß befindlichen Wein kontaktieren. Der Stiel sollte fest an der Oberseite des Stopfens angreifen und vorzugsweise biegesteif ausgebildet sein. Dieses erleichtert das Einfügen des Stopfens in die untere Auslauföffnung vor dem Befüllen des Zwischenspeichergefäßes mit Wein erheblich.
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Der erfindungsgemäße Gedanke erstreckt sich auch auf eine Vorrichtung, bei welcher das Zwischenspeichergefäß um dessen untere Auslauföffnung mit einem hierzu tiefer liegenden Absetzboden ausgebildet ist. Durch die Ausbildung eines Absetzbodens übernimmt das Zwischenspeichergefäß gleichzeitig die Funktion eines Dekantiergefäßes. Nach dem Auffüllen des Zwischenspeichergefäßes mit Wein und einer kurzen Wartezeit sammeln sich Absetzstoffe, bekannt und bezeichnet als Depot, welches hauptsächlich aus Weinstein und Bodensatz bestehen kann, in der Vertiefung des Absetzbodens und verbleiben dort. Beim Entleeren des Weins in die Karaffe bleiben diese Absetzstoffe im Zwischenspeichergefäß zurück. Insofern wechselwirkt der tiefer liegende Absatzboden besonders günstig mit dem Verschlusselement, welches letztendlich erst eine Verweilzeit des Weines in dem Zwischenspeichergefäß ermöglicht. Unter Absetzstoffen werden auch nicht schwimmfähige und aufgrund ihrer Größe nicht mit einem Sieb filterbare Feststoffe verstanden.
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Der gegenüber der unteren Auslauföffnung tiefer liegende Absetzboden sollte diese konzentrisch umgeben.
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Vorteilhafterweise weist die Venturidüse einen konisch zulaufenden Abschnitt auf, dessen durchmesserkleines Ende in einen sich konisch aufweitenden Abschnitt übergeht, wobei eine Saugbohrung in dem sich konisch aufweitenden Abschnitt unmittelbar neben dem durchmesserkleinen Ende angeordnet ist. Die Saugbohrung kann vorzugsweise senkrecht auf die Bohrlochachse der unteren Auslaufsöffnung treffen. Diese Anordnung sorgt für eine besonders gute Belüftung des durch die Venturidüse strömenden Weines. Dabei spritzt der Wein nach seinem Austritt aus dem sich konisch aufweitenden Abschnitt gegen die der Saugbohrung gegenüberliegende Wandung der Karaffe und läuft an dieser in Richtung Karaffenboden herunter, wodurch nochmals eine Nachbelüftung des Weines erfolgt.
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Günstigerweise ist die untere Auslaufsöffnung auf der Außenseite des Zwischenspeichergefäßes konzentrisch von einem Standsockel umgeben, welcher in die dazu komplementär ausgeformte Eintrittsöffnung der Karaffe steckbar ist. Der Standsockel ermöglich dem Bediener der Vorrichtung ein Abstellen des Zwischenspeichergefäßes nach einem Herunternehmen von der Karaffe, ohne dass die Venturidüse beschädigt wird. Folglich umgibt der Standsockel auch die Venturidüse konzentrisch. In zusammengesetztem Zustand von Zwischenspeichergefäß und Karaffe dient der Standsockel zusammen mit der Eintrittsöffnung als Verbindungselement.
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Zweckmäßigerweise mündet die Saugbohrung in einem Ringraum zwischen Venturidüse und Standsockel. Dieser Ringraum ist sowohl bei stehender Vorrichtung als auch während des Ausschenkens des Weines aus der Karaffe stets mit Luft gefüllt. Der Ringraum ist ausschließlich zum Innenraum der Karaffe geöffnet und ermöglicht einen Luftstrom von der mindestens einen Ausgieß- und Belüftungsbohrung zu der Venturidüse.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn der Standsockel als erster Konus und die Eintrittsöffnung der Karaffe als erster Gegenkonus ausgebildet sind. Durch die konzentrische/gegenkonzentrische Formgebung des Standsockels/Eintrittsöffnung lassen sich die beiden Bauteile einfach, da selbstzentrierend, und dichtend zusammenfügen.
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Vorzugsweise ist das Zwischenspeichergefäß mit einem Deckel verschließbar. Der Abschlussdeckel verhindert nach dem Auffüllen des Zwischenspeichergefäßes mit Wein einen Eintritt von Schmutz und Fruchtfliegen.
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Die Karaffe kann mit einem Karaffendeckel verschließbar sein, wobei der Karaffendeckel mit einem zweiten Konus entsprechend dem ersten Konus des Standsockels ausgebildet ist. Hierdurch lässt sich auch die mit Wein befüllte Karaffe gegen Schmutz und Fruchtfliegen verschließen, wobei ein Entleeren der Karaffe nur durch die mindestens eine Ausgieß- und Belüftungseinrichtung erfolgt.
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Günstigerweise weist der Deckel eine Karaffendeckelaufnahme auf, welche mit einem zweiten Gegenkonus entsprechend dem ersten Gegenkonus der Eintrittsöffnung ausgebildet ist. Die Karaffendeckelaufnahme ist bevorzugt auf der Oberseite des Deckels angeordnet. Während das Zwischenspeichergefäß auf der Karaffe abgestellt ist, wird der Karaffendeckel nicht benötigt und lässt sich in der Karaffendeckelaufnahme des Deckels zwischenlagern. Dieses hat den Vorteil, dass an dem Karaffendeckel anhaftende Weinreste nicht auf die Tischwäsche oder an die Kleidung gelangen, sondern allenfalls in der nach unten geschlossenen Karaffendeckelaufnahme anhaften. Ebenso kann anstelle des Karaffendeckels auch das Zwischenspeichergefäß bei Nichtgebrauch mit seinem Standsockel auf dem Deckel abgestellt werden.
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Zum besseren Verständnis wird die Erfindung anhand einer Figur näher erläutert. Es zeigt die
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Fig.: eine versprengte Seitenansicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung.
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Die Fig. zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Belüften von Wein mit seinen wesentlichen Komponenten in einer Seitenansicht. Vor dem Befüllen mit Wein wird auf eine auf einer Unterlage stehende Karaffe 1 ein Zwischenspeichergefäß 2 lösbar gesetzt. Die Karaffe 1 weist eine kegelstumpfförmige Kontur mit einer becherartig emporragenden Umfangswand 11 aus.
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Die Umfangswand 11 umgibt an ihrem oberen Endabschnitt eine Eintrittsöffnung 5, in welche ein an der Unterseite des Zwischenspeichergefäßes 2 angeordneter Standsockel 21 eingesetzt wird. Ausschließlich durch dieses Einsetzen des Standsockels 21 in die Eintrittsöffnung 5 sind die Karaffe 1 und das Zwischenspeichergefäß 2 ortsfest und lösbar zueinander gehalten. Für ein einfaches Zusammenfügen von Standsockel 21 und Eintrittsöffnung 5 ist der Standsockel 21 als erster Konus 23 und die Eintrittsöffnung 5 als erster Gegenkonus 24 ausgeformt.
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Das Zwischenspeichergefäß 2 besitzt im Wesentlichen eine Kugelform mit zwei gegenüberliegenden Öffnungen, nämlich eine obere Aufnahmeöffnung 3 und eine untere Auslauföffnung 4. Die untere Auslauföffnung 4 lässt sich mittels eines Verschlusselementes 8 in Form eines Stopfens 8a dicht verschließen. Der Stopfen 8a läuft zu seinem vorderen Ende konisch zu und die untere Auslauföffnung 4 weitet sich komplementär zu der konischen Form des Stopfens 8a auf. Hierdurch lässt sich der Stopfen 8a besonders einfach in die untere Auslauföffnung 4 einsetzen. Die untere Auslauföffnung 4 des Zwischenspeichergefäßes 2 und die Eintrittsöffnung 5 der Karaffe 1 bilden einen Durchflusskanal 6 zum Durchströmen des Weines.
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Unmittelbar an die untere Auslauföffnung 4 schließt sich eine Belüftungseinrichtung 7 in Form einer Venturidüse 9 an. Die Venturidüse 9 wird konzentrisch von dem Standsockel 21 umgeben, wobei dieser nach unten die Venturidüse 9 überlappt und dadurch diese besonders gut gegen mechanische Beschädigungen schützt. In radialer Richtung ist die Venturidüse 9 stets zu dem Standsockel 21 beabstandet, so dass zwischen beiden ein Ringraum 22 ausgebildet ist.
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Die Venturidüse 9 weist einen konisch zulaufenden Abschnitt 18 auf, in welchem sich der dem Wein zum Durchströmen bereitstehende Querschnitt verjüngt. Ein durchmesserkleines Ende 18a des konisch zulaufenden Abschnitts 18 bildet den engsten Querschnitt. In Fließrichtung weitet sich der Querschnitt hinter dem durchmesserkleinen Ende 18a in einem konisch aufgeweiteten Abschnitt 19 auf. In dem konisch aufgeweiteten Abschnitt 19 der Venturidüse 9 ist eine Saugbohrung 20 eingebracht, welche rechtwinklig auf eine Bohrlochachse x der unteren Auslauföffnung 4 zuläuft und mit dieser fluchtet. Mit Hilfe der Saugbohrung 20 saugt der durch die Venturidüse 9 strömende Wein Luft aus dem Ringraum 22 an und wird dadurch belüftet.
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Nach dem Zusammensetzen von Zwischenspeichergefäß 2 und Karaffe 1 wird zunächst der Stopfen 8a in die Auslauföffnung 4 gesteckt und das Zwischenspeichergefäß 2 bis zu einem Füllstand h mit Wein aufgefüllt. Da der Wein einen gewissen Zeitraum in dem Zwischenspeichergefäß 2 verbleibt, kann dieses mittels eines Deckels 25 verschlossen werden, um einen Schmutzeintrag zu verhindern und Insekten fernzuhalten. Während dieser Phase setzen sich im Wein enthaltene Stoffe ab und sammeln sich in einem ringförmig um die Auslauföffnung 4 angeordneten Absetzboden 17, der tiefer liegt als die untere Auslauföffnung 4. Aufgrund der zum Absetzboden 17 geneigt verlaufenden Innenflächen des Zwischenspeichergefäßes 2 sammeln sich alle sinkenden Stoffe in dem Absetzboden 17 an. Das Zwischenspeichergefäß 2 dient auch als Dekantiervorrichtung.
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Nach diesem Absetzzeitraum wird der Stopfen 8a entfernt, der hierfür einen Stiel 16 aufweist, dessen Länge l größer als der Füllstand h gewählt ist. Dadurch kommen die Finger des Bedieners nicht mit dem im Zwischenspeichergefäß 2 befindlichen Wein in Kontakt. Der Wein strömt nunmehr ausschließlich aufgrund der Schwerkraft durch die Auslauföffnung 4 und die Venturidüse 9, in welcher er mit Luft angereichert wird. Von der Venturidüse 9 löst sich der Wein ab und spritzt gegen die Innenseite der Umfangswand 11 der Karaffe 1, wodurch eine weitere Belüftung erreicht wird.
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Sobald der Weininhalt des Zwischenspeichergefäßes 2 vollständig in die Karaffe 1 gelaufen ist, kann das Zwischenspeichergefäß 2 abgenommen, ein Karaffendeckel 26 in die Eintrittsöffnung 5 eingesteckt und dadurch die Eintrittsöffnung 5 verschlossen werden. Der Karaffendeckel 26 weist hierfür einen zweiten Konus 27 auf, der komplementär zu dem ersten Gegenkonus 24 der Eintrittsöffnung 5 und identisch mit dem ersten Konus 23 des Standsockels 21 ausgebildet ist.
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Während das Zwischenspeichergefäß 2 auf der Karaffe 1 steht, wird der Karaffendeckel 26 nicht benötigt. Er kann dann temporär in einer Karaffendeckelaufnahme 28 abgelegt werden, die auf der Oberseite des Deckels 25 vorgesehen ist. Die Karaffendeckelaufnahme 28 weist einen zweiten Gegenkonus 29 auf, der komplementär zu dem ersten und zweiten Konus 23, 27 und identisch mit dem ersten Gegenkonus 24 der Eintrittsöffnung 5 ist.
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Während das Zwischenspeichergefäß 2 nicht auf der Karaffe 1 steht und ohnehin nicht mit dem Deckel 25 verschlossen zu sein braucht, kann das Zwischenspeichergefäß 2 mit seinem ersten Konus 23 des Standsockels 20 in den zweiten Gegenkonus 29 der Karaffendeckelaufnahme 28 gesteckt sein. Aufgrund des gegenüber dem Standsockel 20 deutlich größeren Durchmessers des Deckels 25 ist das Zwischenspeichergefäß 2 dann äußerst stabil gehalten.
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Das Ausschenken des Weines aus der Karaffe 1 erfolgt über eine der beiden gegenüberliegenden Ausguss- und Belüftungsöffnungen 10, welche identisch aufgebaut sind. An der Ausguss- und Belüftungsöffnung 10 greift jeweils konzentrisch ein Ausgießer 12 an, der im Wesentlichen aus einem Rohrabschnitt 13 gebildet ist. Während der Ausschenkens von Wein wird ein unterer Wandabschnitt 14 des Rohrabschnitts 13 durch den Wein benetzt. An dem der Karaffe 1 abgewandten Ende ist an dem unteren Wandabschnitt 14 eine Abtropfhilfe 15 angeformt, die eine kugelige Oberfläche aufweist und ein Nachtropfen des Weines wirksam verhindert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Karaffe
- 2
- Zwischenspeichergefäß
- 3
- obere Aufnahmeöffnung
- 4
- untere Auslauföffnung
- 5
- Eintrittsöffnung
- 6
- Durchflusskanal
- 7
- Belüftungseinrichtung
- 8
- Verschlusselement
- 8a
- Stopfen
- 9
- Venturidüse
- 10
- Ausguss- und Belüftungsöffnung
- 11
- Umfangswand Karaffe
- 12
- Ausgießer
- 13
- Rohrabschnitt
- 14
- unterer Wandabschnitt
- 15
- Abtropfhilfe
- 16
- Stiel Stopfen
- 17
- Absetzboden
- 18
- konisch zulaufender Abschnitt Venturidüse
- 18a
- durchmesserkleines Ende
- 19
- konisch aufgeweiteter Abschnitt Venturidüse
- 20
- Saugbohrung
- 21
- Standsockel
- 22
- Ringraum
- 23
- erster Konus Standsockel
- 24
- erster Gegenkonus Eintrittsöffnung
- 25
- Deckel
- 26
- Karaffendeckel
- 27
- zweiter Konus Karaffendeckel
- 28
- Karaffendeckelaufnahme
- 29
- zweiter Gegenkonus Karaffendeckelaufnahme
- l
- Länge Stiel
- h
- Füllstand
- x
- Bohrlochachse Auslauföffnung