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Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Behandlungsgeräte für Haushaltswaren und Haushaltsgegenstände, wie insbesondere Wäsche und Geschirr, und betrifft eine Sorptionsvorrichtung für ein Haushaltsgerät mit einem ersten und einem zweiten Luftführungskanal, die zumindest einen Überlagerungsbereich bilden, in dem eine Kanalwand des ersten und eine Kanalwand des zweiten Luftführungskanals benachbart sind, und mit einer Sorptionsmittelschicht, die von Prozessluft durchströmbar ist. Die Erfindung betrifft zudem ein Haushaltsgerät mit einem Prozessluftkanal, durch den aus einem Behandlungsraum kommende Prozessluft strömt.
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Die Erfindung ist insbesondere auf sogenannte Waschtrockner gerichtet, womit sowohl Wäschetrockner als auch Mehrfunktionsgeräte gemeint sind, die sowohl zum Waschen als auch zum Trocknen von Wäsche dienen. In einem Waschtrockner wird Luft (die sogenannte Prozessluft) durch ein Gebläse über eine Heizung in eine als Wäschebehandlungsraum dienende Trommel geleitet. Die heiße Prozessluft nimmt Feuchtigkeit aus der zu trocknenden Wäsche auf und gibt diese im weiteren Prozessverlauf wieder ab.
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Im Hinblick auf die gesteigerten Energieeffizienzanforderungen sind Haushaltsgeräte mit Sorptionsvorrichtungen als solche beispielsweise aus der
WO2009/007289A1 bekannt. Prinzipiell wird dabei die mit Feuchtigkeit beladene Prozessluft in bzw. über ein reversibel hydratisierbares Trocknungsmittel geleitet, das beispielsweise von Zeolith gebildet sein kann. Das Trocknungsmittel (auch Sorbens oder Sorptionsmittel genannt) entzieht der Prozessluft unter gleichzeitiger Wärmeabgabe Feuchtigkeit. Die dadurch trocknere und zusätzlich erwärmte Prozessluft wird anschließend wieder der zu trocknenden Wäsche zugeführt. Das Sorptionsmittel muss spätestens bei Sättigung regeneriert werden. Dazu wird dem Sorptionsmittel während einer sogenannten Desorptionsphase Wärme zugeführt, die die zuvor im Sorptionsmittel gespeicherte Feuchtigkeit wieder freisetzt.
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Aus der
DE 10 2008 032 228 A1 ist eine nach diesem Prinzip arbeitende Vorrichtung zum Regenerieren eines festen Sorptionsmittels bekannt, die in einem Geschirrspüler oder einem klassischen Umluft-Wäschetrockner vorgesehen sein kann. Dabei sind zwei Zeolith-Kassetten in zwei mittels Klappen abschließbaren Umhausungen untergebracht, wobei die Zeolith-Kassetten alternierend in ihren Sorptions- und Desorptionsphasen phasenverschoben betrieben werden.
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Aus der
DE 10 2010 002 086 A1 sind eine Sorptionsvorrichtung und ein Haushaltsgerät der eingangs genannten Art bekannt, die einen verbesserten kontinuierlichen Betrieb ermöglichen. Dazu spaltet sich ein die Prozessluft führender Prozessluft-Führungskanal hinter einer Trocknungskammer, die einen Behandlungsraum für zu trocknende Wäsche bildet, in einen ersten Luftführungskanal (hier als Adsorberkanal bezeichnet), in dem sich eine Sorptionseinheit mit einem Sorptionsmaterial und eine Heizung befinden, und in mindestens einen weiteren Luftführungskanal (Prozessluftteilkanal) auf. Ein erster Wärmetauscher umfasst den ersten und den zweiten Luftführungskanal. Am Eingang des ersten Luftführungskanals kann eine regelbare vordere Adsorberkanalverschlussvorrichtung angeordnet sein. Ebenso kann am Ausgang des Adsorberkanals eine regelbare hintere Adsorberkanalverschlussvorrichtung angeordnet sein. Bei der bekannten Vorrichtung wechseln sich mehrfach Adsorptionsphasen und Desorptionsphasen ab, indem der Adsorberkanal zu gegebener Zeit für den Zutritt feuchtwarmer Prozessluft aus der Trocknungskammer verschlossen wird und eine Adsorberheizung zur Regenerierung (Desorption) des Sorptionsmaterials eingeschaltet wird. Während der Adsorptionsphase wird die Prozessluft durch regelbare Prozessluftteilkanalverschlussvorrichtungen so durch den ersten Luftführungskanal (Adsorberkanal) geleitet, dass es dort im Wärmetauscher zu einem optimalen Wärmetausch kommt. Dabei durchströmt die Prozessluft im Adsorberkanal eine blockartig ausgebildete Sorptionsmittelschicht in deren axialer Richtung.
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Eine ähnliche Sorptionsvorrichtung und ein damit ausgestattetes Haushaltsgerät gehen aus der
EP 2 246 470 A1 hervor. Hier ist ein erster Luftführungskanal vorgesehen, dessen Wandung mit einer Sorptionsmittelschicht ausgekleidet ist. Neben dem ersten Luftführungskanal verläuft in einem Überlagerungsbereich parallel ein zweiter strömungsmäßig isolierter Luftführungskanal, in dem ein Wärmetauscher angeordnet ist. Die Prozessluft wird durch Betätigung eines Auswahlventils auf die beiden strömungsdichten Luftführungskanäle aufgeteilt.
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Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Ausgestaltung einer Sorptionsvorrichtung bzw. eines Haushaltsgeräts der eingangs genannten Art unter Verwendung möglichst vieler bereits ohnehin vorgesehener Komponenten dahingehend, dass die Austrittstemperatur der Prozessluft aus der Vorrichtung bzw. ihre Eintrittstemperatur in den Behandlungsraum präzise auf eine gewünschte Solltemperatur geregelt und begrenzt werden kann, wobei der Wirkungsgrad der Sorptionsvorrichtung und ihre Sorptions- bzw. Desorptionsgeschwindigkeit gesteigert ist.
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Diese Aufgabe wird hinsichtlich einer Sorptionsvorrichtung und eines Haushaltsgeräts mit den Merkmalen des jeweiligen unabhängigen Patentanspruchs gelöst.
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Demgemäß ist bei einer Sorptionsvorrichtung der eingangs genannten Art vorgesehen, dass im Überlagerungsbereich zwischen den benachbarten Kanalwänden wenigstens eine Durchtrittsmöglichkeit besteht, so dass Prozessluft unter Durchströmen der Sorptionsmittelschicht von dem einen in den anderen Luftführungskanal überströmen kann. Die Sorptionsmittelschicht ist dabei bevorzugt zumindest teilweise zwischen den benachbarten Kanalwänden angeordnet.
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Ein erster wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass diese gegenüber bekannten Sorptionsvorrichtungen nur einen allenfalls geringen zusätzlichen Bauteilebedarf hat. Die erfindungsgemäße Sorptionsvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Sorptionsschicht eine vergleichsweise große Durchtrittsfläche bei sehr geringer möglicher Schichtdicke aufweisen kann. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung erlaubt es, die Materialdicke des zu durchströmenden Sorbens – vorzugsweise Zeolith und/oder Silicagel – bei erheblicher Menge des Sorbens äußerst gering auszugestalten. Dies ermöglicht einen hohen Wirkungsgrad und eine insbesondere bei der Desorption vorteilhafte hohe Prozess(desorptions)geschwindigkeit. Die Prozessluft kann dabei die Sorptionsschicht vorteilhafterweise im Wesentlichen in radialer Richtung, d.h. bei nicht runden Querschnitten schräg oder im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Luftströmungskanals durchströmen. Die Sorptionsvorrichtung kann bei konventionellen Waschtrocknern einfach im vorhandenen Heizkanal angeordnet sein.
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Unter dem Begriff Luftführungskanal ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht etwa nur ein von einem Eingang zu einem Ausgang durchströmbarer Kanal zu verstehen, sondern auch ein in Strömungsrichtung gesehen am Eingang und/oder am Ausgang teilweise oder vollständig strömungsdicht geschlossener oder verschließbarer Strömungsraum.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus der beigefügten Zeichnung sowie aus den abhängigen Patentansprüchen, deren Merkmale einzeln und in beliebiger Kombination miteinander angewendet werden können. Insbesondere entspricht jeder bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Sorptionsvorrichtung eine bevorzugten ‚Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Haushaltsgeräts und umgekehrt, und dies auch dann, wenn darauf hierin nicht explizit hingewiesen ist.
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Eine erste konstruktiv und fertigungstechnisch bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Durchtrittsmöglichkeit von wenigstens einer Durchgangsöffnung in wenigstens einer Kanalwand gebildet ist. Mit dieser Ausgestaltung ist eine besonders aufwandsarme und kompakte Realisierung der erfindungsgemäßen Sorptionsvorrichtung ermöglicht.
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Eine bevorzugte Gestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, dass der erste und der zweite Luftführungskanal koaxial ausgebildet sind. Diese Ausgestaltung ist sowohl hinsichtlich der Durchströmungsverhältnisse der Sorptionsmittelschicht als auch dadurch vorteilhaft, dass der den ersten Luftführungskanal zumindest teilweise umgebende zweite Luftführungskanal gleichzeitig als Wärmeisolierung dient und so umgebende Bauteile vor hoher Wärmebelastung während der Desorptionsphase schützt.
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Dieser Vorteil kommt besonders bei einer Weiterbildung der Erfindung zum Tragen, wobei der erste Luftführungskanal von einem äußeren Mantel begrenzt ist, an dem die Sorptionsmittelschicht mit einer inneren Schichtseite anliegt, und wobei die innere Kanalwand des zweiten Luftführungskanals von einer äußeren Schichtseite der Sorptionsmittelschicht gebildet ist.
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Dabei ist es von der Durchströmbarkeit der Sorptionsmittelschicht und fertigungstechnisch sehr vorteilhaft, wenn die äußere Schichtseite des Sorptionsmittels von einem siebartigen Element bedeckt ist.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Heizelement mit einem Bereich der Sorptionsmittelschicht in Wirkkontakt steht, der dem zweiten Strömungskanal zugewandt ist. Das bevorzugt als elektrischer Heizkörper ausgebildete Heizelement realisiert durch die Nähe zum bzw. durch direkten Kontakt mit dem Sorptionsmaterial einen besonders guten Wärmeübergang, der die Desorptionsphase vorteilhaft unterstützt. Der elektrische Heizkörper kann besonders bevorzugt ein um die äußere Mantelfläche der Sorptionsmittelschicht gewickelter Heizdraht sein.
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Der Durchsatz und die Einströmung in die Luftführungskanäle bzw. die Ausströmung aus den Luftführungskanälen können durch vorgegebene Strömungsquerschnitte, Drosseln und dergleichen beeinflusst bzw. vorgegeben sein. Für eine optimierte Temperatursteuerung der in den Behandlungsraum gelangenden Prozessluft ist eine weitere Ausgestaltung der Erfindung dahingehend vorteilhaft, dass (gesehen in Einströmrichtung der Luft in die Sorptionsvorrichtung) das vordere axiale Ende des ersten Luftführungskanals geschlossen ist, das vordere axiale Ende des zweiten Luftführungskanals offen ist und am hinteren Ende des zweiten Luftführungskanals wenigstens ein strömungsbeeinflussendes Element vorgesehen ist.
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In äquivalenter Weise könnten auch – quasi in strömungskinematischer Umkehr – das vordere Ende des zweiten Luftführungskanals geschlossen und sein hinteres axiales Ende offen und entsprechend am hinteren Ende des ersten Luftführungskanals strömungsbeeinflussende Elemente vorgesehen sein. In jedem Fall wird durch dieses Beeinflussungsprinzip ein Durchtritt eines Teilstroms der Prozessluft in radialer, d.h schräg oder im Wesentlich in senkrechter Richtung zur Längsachse des Luftführungskanals von dem zweiten in den ersten bzw. (bei umgekehrter Ausgestaltung) von dem ersten in den zweiten Luftführungskanal bewirkt, während ein ergänzender Teilstrom den zweiten (bzw. bei umgekehrter Ausgestaltung den ersten) Luftführungskanal bis zum Ende durchströmt und sich dann erst ausgangsseitig mit dem durch das Sorptionsmittel erwärmten Teilstrom der Prozessluft wieder vereinigt.
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Hinsichtlich des Realisierungs- und Steuerungsaufwands bevorzugt sind die strömungsbeeinflussenden Elemente von steuerbaren Klappen, Schiebern und/oder Blenden gebildet. Bei einem kreisförmigen Querschnitt der Luftführungskanäle können die Blenden als sogenannte Iris-Blenden ausgestaltet sein. Einbautechnisch bevorzugt ist vorgesehen, dass die Luftführungskanäle rechteckigen Querschnitt haben und eine größere Breite als Höhe aufweisen.
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Das erfindungsgemäße Haushaltsgerät ist mit einem Prozessluftkanal versehen, durch den aus einem Behandlungsraum kommende Prozessluft strömt, wobei in dem Prozessluftkanal eine Sorptionsvorrichtung der zuvor beschriebenen Art angeordnet ist.
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Bevorzugt ist dabei die Sorptionsvorrichtung oberhalb des Behandlungsraums angeordnet, weil damit der üblicherweise im oberen Bereich von Haushaltsgeräten verfügbare Bauraum optimal genutzt werden kann und ein Durchnässen der Sorptionsmittelschicht durch Prozessflüssigkeit (beispielsweise Wasch- oder Spülflüssigkeit) verhindert ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines figürlich dargestellten Ausführungsbeispiels weiter erläutert. Es zeigen:
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1: schematisch ein Haushaltsgerät mit einer Sorptionsvorrichtung,
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2: in teiltransparenter und perspektivischer Ansicht eine Sorptionsvorrichtung,
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3: im Längsschnitt die Sorptionsvorrichtung aus 2 in der Schnittebene III-III und
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4: im Querschnitt die Sorptionsvorrichtung aus 2 in der Schnittebene IV-IV.
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1 zeigt schematisch den grundlegenden Aufbau eines Haushaltsgeräts, hier in Form eines sogenannten Waschtrockners
1. Der Waschtrockner
1 weist eine drehbar um eine Rotationsachse
2 gelagerte Wäschetrommel auf, die einen Behandlungsraum
3 für zu trocknende Wäsche
4 bildet. Die Wäschetrommel ist Teil eines Trocknungssystems, das ein Prozessluftgebläse
5, einen Heizkanal
6 mit einer elektrischen Heizung
7, einen Luft/Luftwärmetauscher
9 und Luftleitkanäle
10 in einer an sich beispielsweise aus der
DE 10 2010 002 086 A1 (auf die insoweit auch Bezug genommen wird) bekannten Weise umfasst.
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Im Bereich 12 des Waschtrockners 1 ist eine Sorptionsvorrichtung 14 angeordnet, die nachfolgend noch näher beschrieben wird. Die Sorptionsvorrichtung kann besonders bevorzugt oberhalb des Behandlungsraums (Wäschetrommel) im Gehäuse 15 des Waschtrockners 1 angeordnet und dadurch optimal vor einem Durchnässen des in ihr enthaltenen Sorptionsmaterials geschützt sein.
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Die 2 bis 4 zeigen die Sorptionsvorrichtung 14 im Detail. Die Sorptionsvorrichtung umfasst einen Überlagerungsbereich 16, in dem ein erster Luftführungskanal 18 und ein zweiter Luftführungskanal 19 um eine Längsachse 20 koaxial verlaufen. In dem Überlagerungsbereich ist zumindest abschnittsweise die äußere Kanalwand 22 des ersten Luftführungskanals 18 und die innere Kanalwand 24 des zweiten Luftführungskanals 19 benachbart. Zwischen den Kanalwänden 22 und 24 ist eine Sorptionsmittelschicht 26 eingebracht. Als Sorptionsmittel ist Zeolith vorgesehen, wobei auch andere geeignete sorptive Speichermaterialien verwendet werden können. Der zweite Luftführungskanal 19 ist in radialer Richtung R gesehen nach außen von einem äußeren Mantel 28 begrenzt, der insoweit die äußere Kanalwand 29 des zweiten Luftführungskanals 19 im Überlagerungsbereich 16 bildet. Die innere Kanalwand 24 des zweiten Luftführungskanals 19 ist von der äußeren Schichtseite 30 der Sorptionsmittelschicht 26 gebildet, die von einem netz- oder siebartigen Element 34 bedeckt ist, das die Sorptionsmittelschicht 26 in Position hält bzw. außenseitig begrenzt. An der äußeren Kanalwand 22 liegt die Sorptionsmittelschicht 26 mit ihrer inneren Schichtseite 35 an.
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Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, dass zwischen erstem und zweitem Luftführungskanal 18, 19 in Richtung R in der äußeren Kanalwand 22 des ersten Luftführungskanals 18 und damit durch die Sorptionsmittelschicht 26 eine Durchtrittsmöglichkeit 36 für Prozessluft 37 besteht. Die Durchtrittsmöglichkeit kann je nach detaillierter Strömungsrichtung und Ausgestaltung bzw. Einbaulage der Sorptionsvorrichtung radial bzw. schräg oder senkrecht zur Längsachse nach innen bzw. grundsätzlich auch nach außen bestehen. In der nachfolgend bevorzugt beschriebenen Ausgestaltung der Sorptionsvorrichtung ist die Durchtrittsmöglichkeit durch mantelseitig vorgesehene Öffnungen 40 realisiert, die die äußere Kanalwand 22 des ersten Luftführungskanals 18 perforieren. Je nach Dimensionierung der Öffnungen ist es bevorzugt, wenn zumindest im Bereich der Öffnungen ein weiteres Netz oder siebartiges Element 41 vorgesehen ist, das die Sorptionsmittelschicht 26 innenseitig bedeckt und so ein unerwünschtes Austreten des Sorptionsmaterials durch die Öffnungen verhindert.
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Mit der Sorptionsmittelschicht 26 steht ein Heizelement 42 in Wirkkontakt, das von einem Heizdraht 43 gebildet ist, mit dem die Sorptionsmittelschicht 26 auf der Seite ihres äußeren Mantels (also um die äußere Schichtseite 30 herum) umwickelt ist. Durch den direkten Kontakt zwischen dem Heizelement 42 und dem Material der Sorptionsmittelschicht 26 ergibt sich ein besonders guter Wärmeübergang, der in einer nachfolgend noch beschriebenen Desorptionsphase besonders vorteilhaft ist. In Einströmrichtung 45 der in die Sorptionsvorrichtung 14 einströmenden Prozessluft 46 gesehen ist der vordere axiale Bereich bzw. das vordere Ende 50 des Luftführungskanals 18 geschlossen, während das vordere Ende 52 des Luftführungskanals 19 offen ist. Das hintere Ende 54 des Luftführungskanals 18 ist offen, während der Luftführungskanal 19 an seinem hinteren Bereich oder hinteren Ende 55 durch bewegliche strömungsbeeinflussende Elemente – hier in Form von Klappen 56 ausgestaltet – bedarfsweise mehr oder weniger verschließbar ist.
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Wie insbesondere aus 4 erkennbar, haben die Luftführungskanäle 18, 19 jeweils einen rechteckigen Querschnitt 60, wobei ihre Breite 61 deutlich größer ist als ihre Höhe 62.
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Nachfolgend wird der Betrieb des Haushaltsgeräts (1) bzw. der Sorptionsvorrichtung näher beschrieben:
In einer sogenannten Desorptionsphase – also in der Phase, in der das Sorptionsmittel 26 sich durch Ausbringen zuvor aufgenommener und gespeicherter Feuchtigkeit regeneriert – sind durch eine Steuerung 64 (1) die Klappen 56 (3) geschlossen, das Prozessluftgebläse 5 und die Heizung 42 eingeschaltet. Dadurch strömt Prozessluft 46 zunächst in den zweiten Luftführungskanal 19 durch dessen offenes Ende 50 ein, verlässt im Überlagerungsbereich 16 den zweiten Luftführungskanal 19, durchströmt die Sorptionsmittelschicht 26, strömt anschließend durch die Durchtrittsmöglichkeit 36 (nämlich hier durch die Öffnungen 40) in den ersten Luftführungskanal 18 über und schließlich durch dessen offenes hinteres Ende 54 aus. Dabei transportiert die Prozessluft den Wasserdampf, der durch das Aufheizen des Sorptionsmaterials (Sorbens) mittels der Heizung 42 aus der Sorptionsmittelschicht 26 freigesetzt wird, und etwaige Wärme aus der Sorptionsmittelschicht 26 ab. Sofern die von einem Temperaturfühler 66 (1) gemessene Temperatur der am Ausgang 68 ausströmenden Prozessluft 70 eine vorgegebene oder vorgebbare Solltemperatur (beispielsweise 100°C) erreicht, werden die Klappen 56 bedarfsweise geöffnet. So wird einem Teilluftstrom 71 der einströmenden Prozessluft 46 ermöglicht, den Luftführungskanal 19 quasi als Bypass zu nutzen und bis an dessen Ende 55 zu durchströmen und dort auszutreten. Dadurch erfolgt eine Beimischung des Teilluftstroms 71, der den zweiten Luftführungskanal 19 endseitig und – da er nicht oder nur relativ geringfügig durch die Heizeinrichtung 42 erwärmt wird – mit niedrigerer Temperatur verlässt, zu dem Teilluftstrom, der wie vorbeschrieben die Sorptionsmittelschicht durchströmt und dabei erwärmt wird. Somit kann die Austrittstemperatur der ausströmenden Prozessluft 70 auf einen gewünschten Wert geregelt werden.
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Während des Behandlungsvorgangs (Trocknung) von Wäsche 4 im Behandlungsraum 3 schaltet die Steuerung 64 die Heizung 42 ab und das Gebläse 5 ein. Durch den Heizkanal 6 strömt Prozessluft 46 in den zweiten Luftführungskanal 19 ein. Zumindest ein Teil der Prozessluft 37 tritt durch die Sorptionsmittelschicht 26 und die Öffnungen 40 – wie zuvor beschrieben – in den ersten Luftführungskanal 18 über und scheidet in der Sorptionsmittelschicht Feuchtigkeit ab. Neben der aus der vorhergehenden Desorptionsphase gegebenenfalls noch stammenden Wärme wird so zusätzlich Bindungsenergie und insbesondere Kondensationsenthalpie in Form von Wärme aus der Sorptionsmittelschicht 26 abgegeben. Die Temperatur der aus dem hinteren offenen Bereich 54 des ersten Luftführungskanals 18 austretenden Luft sinkt dabei von der Desorptionstemperatur (von beispielsweise 300°C) auf etwa 100°C bis 150°C ab. Auch hier kann durch geeignete Einstellung der strömungsbeeinflussenden Elemente (Klappen) 56 die Temperatur der ausströmenden Luft 70 insgesamt reguliert werden.
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Je nach Auslegung des Haushaltsgeräts 1 und den Betriebsparametern (beispielsweise der Beladungsmenge und Feuchte von in die Wäschetrommel 3 eingebrachter Wäsche 4) können konventionelle Trocknungsphasen ohne Sorption durch die Sorptionsvorrichtung wünschenswert oder erforderlich sein. Dann werden durch die Steuerung 64 (nur) die Heizung 7 eingeschaltet und die Klappen 56 vollständig geöffnet. Wegen des höheren Strömungswiderstandes beim Durchströmen der Sorptionsmittelschicht 26 strömt in dieser Konfiguration nahezu die gesamte einströmende Prozessluft 46 an der Sorptionsmittelschicht 26 axial vorbei, so dass der zweite Luftführungskanal 19 quasi einen vollständigen Bypass für die Prozessluft bildet. In einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Prozessluft dabei allein oder zusätzlich durch die Heizung 42 erwärmt werden. Die Temperatur der austretenden Luft 70 kann in diesem Fall durch entsprechende Regelung der Heizung 42 reguliert werden.
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Vorteilhafterweise dient der Luftstrom im zweiten Luftführungskanal 19 zusätzlich als Wärmeisolation und schützt umgebende Bauteile insbesondere vor den hohen Temperaturen während der zuvor beschriebenen Desorptionsphase.
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So kann die Eintrittstemperatur der Prozessluft auf eine gewünschte Temperatur von beispielsweise 100°C gehalten werden. Besonders vorteilhaft ist, dass die Materialdicke 72 (4) der Sorptionsmittelschicht 26 sehr gering dimensioniert werden kann, weil eine Vielzahl mantelseitig angeordneter Öffnungen 40 eine vergleichsweise große durchströmbare Durchtrittsfläche für die Prozessluft beim Übergang zwischen den Luftführungskanälen bietet. Der Mantel des ersten Luftführungskanals ist vorzugsweise mit einer beispielsweise nur 1–2 cm dicken Schicht z.B. aus Zeolith-Granulat umgeben.
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Die Sorptionsvorrichtung kann auch nur an einer Seite benachbarte oder nicht vollumfänglich in Nachbarschaft oder Kontakt stehende Luftführungskanäle aufweisen. Besonders bevorzugt besteht wie dargestellt die Sorptionsvorrichtung im Wesentlichen aus einander mantelförmig umgebenden Strukturen, wobei die Zuluft (Prozessluft) durch eine äußere Luftleitung zugeführt wird, die sich bevorzugt in Art eines Diffusors 73 unter Bildung des zweiten Luftführungskanals erweitert. Im inneren Bereich befindet sich bevorzugt koaxial in dem zweiten Luftführungskanal eine weitere Rohrleitung, die den ersten Luftführungskanal bildet und die durch die mantelseitig angeordneten Öffnungen fluidisch mit dem äußeren, zweiten Luftführungskanal verbunden ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Waschtrockner
- 2
- Rotationsachse
- 3
- Behandlungsraum
- 4
- Wäsche
- 5
- Prozessluftgebläse
- 6
- Heizkanal
- 7
- elektrische Heizung
- 9
- Luft/Luftwärmetauscher
- 10
- Luftleitkanäle
- 12
- Bereich
- 14
- Sorptionsvorrichtung
- 15
- Gehäuse
- 16
- Überlagerungsbereich
- 18
- erster Luftführungskanal
- 19
- zweiter Luftführungskanal
- 20
- Längsachse
- 22
- äußere Kanalwand des ersten Luftführungskanals
- 24
- innere Kanalwand des zweiten Luftführungskanals
- 26
- Sorptionsmittelschicht
- 28
- Mantel
- 29
- äußere Kanalwand des zweiten Luftführungskanals
- 30
- äußere Schichtseite
- 34
- siebartiges Element
- 35
- innere Schichtseite
- 36
- Durchtrittsmöglichkeit
- 37
- Prozessluft
- 40
- Öffnungen
- 41
- siebartiges Element
- 42
- Heizelement
- 43
- Heizdraht
- 45
- Einströmrichtung
- 46
- Prozessluft
- 50
- vorderes Ende des ersten Luftführungskanals
- 52
- vorderes Ende des zweiten Luftführungskanals
- 54
- hinteres Ende des ersten Luftführungskanals
- 55
- hinteres Ende des zweiten Luftführungskanals
- 56
- Klappen
- 60
- Querschnitt
- 61
- Breite
- 62
- Höhe
- 64
- Steuerung
- 66
- Temperaturfühler
- 68
- Ausgang
- 70
- ausströmende Prozessluft
- 71
- Teilluftstrom
- 72
- Materialdicke
- 73
- Diffusor
- R
- radiale Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/007289 A1 [0003]
- DE 102008032228 A1 [0004]
- DE 102010002086 A1 [0005, 0028]
- EP 2246470 A1 [0006]