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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fassadenmodul für die Verkleidung und Wärme- bzw. Schalldämmung von Innen- oder Außenwänden, eine aus mehreren Fassadenmodulen gebildete Fassade sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Fassadenmoduls.
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Das Fassadenmodul umfasst eine in einem angebrachten Zustand an einer Wand sichtbare Vorderseite und eine in diesem Zustand der Wand zugewandte Rückseite, wobei die Vorderseite und die Rückseite durch jeweils zwei Längsseiten und Stirnseiten miteinander verbunden sind, wobei das Fassadenmodul einen Kern aus einem wärmedämmenden oder/und schalldämmenden Material aufweist, wobei der Kern vorzugsweise zumindest auf der Vorderseite sowie wenigstens teilweise auf den Längsseiten und den Stirnseiten mit einem Verputz versehen ist, und wobei die Vorderseite des Fassadenmoduls, bzw. des Kerns eine reliefartige Ausgestaltung aufweist.
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Derartige Fassadenmodule sind beispielsweise aus der
WO 2002031281 A1 oder der
HU 213089 A bekannt. Das aus der
WO 2002031281 A1 bekannte Fassadenmodul weist an seiner Vorderseite eine ein Mauerwerk imitierende reliefartige Ausgestaltung auf, die ein sehr kleinteiliges und sich innerhalb des Fassadenmoduls wiederholendes Muster zeigt. Die in der
HU 213089 A vorgestellten Fassadenelemente dienen lediglich der Verzierung von bestimmten Gebäudeteilen, wie etwa Fenster- und Türstürzen, Hausecken, Vordächern und dergleichen. In beiden Druckschriften wird als Kernmaterial Polystyrol verwendet. Die mittels Verwendung der bekannten Fassadenmodule hergestellten Fassaden zeigen aus dem Bauwesen bekannte Ausgestaltungen und imitieren üblicherweise aus Stein, Gips oder Holz gefertigte Fassadengestaltungen.
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Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung ein Fassadenmodul bereitzustellen, das eine technisch vereinfachte hochwertige Fassadengestaltung bei gleichzeitiger Dämmung erlaubt.
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Hierzu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Vorderseite des Fassadenmoduls bzw. des Kerns wenigstens eine geradlinig oder bogenartig verlaufende Vertiefung oder/und wenigstens einen geradlinig oder bogenartig verlaufenden Grat sowie mehrere Reliefflächenabschnitte umfasst, wobei die Reliefflächenabschnitte bezogen auf die Rückseite des Fassadenmoduls geneigt ausgebildet sind, derart, dass zwischen einem Reliefflächenabschnitt und der Rückseite ein spitzer Winkel gebildet ist, vorzugsweise ein Winkel kleiner 45°, bevorzugt kleiner als 20°.
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Die Ausgestaltung mit geneigten Reliefflächenabschnitte, welche mit der im Wesentlichen ebenen Rückseite einen spitzen Winkel von vorzugsweise kleiner 20° bilden führen zu Fassadenmodulen und daraus gestalteten Fassaden mit Reliefflächenabschnitte, die bezogen auf eine im Wesentlichen vertikale Gebäudewand ebenfalls unter einem spitzen Winkel geneigt sind. Dabei ergeben sich je nach Ausgestaltung des Fassadenmoduls mit Vertiefung oder Grat zum Gebäude hin geneigte Reliefflächenabschnitte oder von der Gebäudewand weg geneigte, quasi überhängende Reliefflächenabschnitte. Die Neigung der Reliefflächenabschnitte ist dabei so gewählt, dass ein Anhaften von Wasser oder Schmutz erschwert ist. Eine derart gestaltetes Fassadenmodul ermöglicht eine strukturierte Fassade, ohne dass diese sichtbare Fassadenstruktur bereits durch das dahinterliegende Mauerwerk oder durch ein aufwändige Zwischenkonstruktion zwischen Mauerwerk und Fassade vorzubereiten ist. Die Verwendung und spezifische Anordnung von mehreren Fassadenmodulen ermöglicht den modularen Aufbau einer gewünschten Fassadenstruktur
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Der Kern eines Fassadenmoduls ist bevorzugt aus nachwachsendem oder/und wiederverwertetem oder/und wiederverwertbarem Material hergestellt, wobei vorzugsweise das Material oder Materialgemisch nicht oder nur schwer brennbar ist. Dabei wird insbesondere an Schaumglas gedacht oder an ein Gemisch aus organischen Dämmstoffpartikeln, wie etwa Holz, Schilf. Stroh, Hanf, Wolle und dergleichen, und aus mineralischem Material, wie etwa Zement, Ton und dergleichen.
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Das bevorzugte Material Schaumglas (auch bekannt unter der Produktbezeichnung Foamglas®) zeichnet sich durch gute Dämmeigenschaften, hohe Druckfestigkeit, praktisch nicht vorhandene Wasseraufnahme, Dampfdichtheit sowie seine nicht Entflammbarkeit aus. Ferner sind Produkte aus Schaumglas sehr maßhaltig, so dass Platten oder plattenähnliche Teile mit genauen Abmessungen herstellbar sind. Bei der Herstellung von Fassadenmodulen können die Kerne aus Schaumglas in Formen aufgeschäumt werden, die einen Innraum begrenzen, der im Wesentlichen der späteren äußeren Form des Fassadenmoduls oder Teilen hiervon entspricht.
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Natürlich können die Fassadenmodule auch aus anderen Materialien in Formen gegossen, geschäumt oder geblasen werden. Bei der Herstellung wird insbesondere darauf geachtet, dass ein Kern eines Fassadenmoduls bereits die äußere Form des fertigen Fassadenmoduls (mit Verputz) aufweist, wobei ein Kern aus Schaumglas oder einem anderen geeigneten Material nach seiner Herstellung gegebenenfalls auch in Teile geschnitten werden kann, die dann ihrerseits als Kerne für Fassadenmodule verwendet werden können.
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Die Dicke des Fassadenmoduls, vorzugsweise des Kerns, gemessen zwischen der Rückseite und der Vorderseite beträgt bevorzugt mindestens 5 cm. Dabei kann die Dicke bei einer plattenartigen Ausgestaltung des Fassadenmoduls bzw. des Kerns auch als minimale Höhe bezeichnet werden. Diese Dicke bzw. Höhe ergibt sich aus der minimal zu erreichenden Wärmedämmung. Eine maximale Dicke bzw. Höhe eines Fassadenelements liegt bevorzugt etwa im Bereich von 8 bis 40 cm.
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Die Dicke des Fassadenmoduls, vorzugsweise des Kerns, kann sich entlang der Längsseiten oder/und entlang der Stirnseiten verändern, insbesondere kontinuierlich verändern.
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Es wird für eine bevorzugte Ausführungsform vorgeschlagen, dass die beiden Längsseiten geneigt zueinander ausgebildet sind, derart, dass eine Stirnseite des Fassadenmoduls eine geringere Breite aufweist als die andere Stirnseite. Hierdurch ergibt sich im Grundriss eine trapezförmige Ausgestaltung des Fassadenmoduls.
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Das Fassadenmodul weist bevorzugt eine Länge entlang den Längsseiten von etwa 90 bis 160 cm und eine Breite entlang den Stirnseiten von etwa 10 bis 90 cm auf, wobei vorzugsweise eine Breite einer der Stirnseiten etwa ein Drittel bis die Hälfte der Länge einer der Längsseiten beträgt.
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Die Vorderseite des Fassadenmoduls kann wenigstens eine parallel zu den Stirnseiten verlaufende Vertiefung oder einen parallel zu den Stirnseiten verlaufenden Grat umfassen, an die bzw. an den sich zwei geneigte Reliefflächenabschnitte anschließen. Dabei können sich die Reliefflächenabschnitte ausgehend von der Vertiefung bzw. dem Grat jeweils entgegengesetzt in Richtung der beiden Stirnseiten und zwischen den beiden Längsseiten erstrecken, so dass ausgehend von einer Vertiefung eine kontinuierliche Zunahme der Dicke bis zu den Stirnseiten erreicht wird, oder ausgehend von einem Grat eine kontinuierliche Abnahme der Dicke bis zu den Stirnseiten erreicht wird.
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Die reliefartige Vorderseite bildet vorzugsweise eine Grundstruktur eines regelmäßigen Musters, das durch mehrere nebeneinander angeordnete gleichartige Fassadenmodule ersichtlich wird. Dabei bildet das Fassadenmodul selbst eine Art kleinste Einheit des an der Fassade ersichtlichen Musters. Dabei wiederholt sich das großflächig erkennbare Muster nicht innerhalb des Fassadenmoduls selbst, wie dies beispielsweise durch die mauerwerkartige Ausgestaltung aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Das Fassadenmodul kann bevorzugt einen rechteckigen oder trapezförmigen oder dreieckigen Grundriss aufweisen. Es sind auch weitere polygonale Grundflächen denkbar, wie etwa Sechseck oder Achteck.
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Die Erfindung betrifft ferner auch eine Fassade einer Innen- oder Außenwand mit mehreren nebeneinander angeordneten Fassadenmodule, die wenigstens eines der oben bezeichneten Merkmale aufweist. Dabei sind vorzugsweise die Fassadenmodule mit der Wand verbunden, insbesondere stoffschlüssig verbunden, etwa durch eine Schicht aus Mörtel oder Bitumen oder sonstigem Kleber. Denkbar ist aber auch eine Verbindung bzw. Befestigung der Fassadenmodule mittels einer Zwischenkonstruktion, wie etwa einer Aufhängung oder dergleichen.
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Bei einer derartigen Fassade können zwischen nebeneinander angeordneten Fassadenmodulen weitere Ergänzungsfassadenelemente enthalten sein, deren Aufbau im Wesentlichen demjenigen der Fassadenmodule entspricht und deren Vorderseite im Wesentlichen parallel zur Rückseite ausgebildet sind.
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Die Fassade weist bevorzugt ein durch die Anordnung von mehreren Fassadenmodulen und vorzugsweise Ergänzungsfassadenelemente sich über die gesamte Fassade wiederholendes großflächiges Muster auf.
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Die Dimensionen von Fassadenmodulen können an eine zu gestaltende Fassade und deren Dimensionen und Fenster- bzw- Türausschnitte angepasst werden. So ist es beispielsweise denkbar, dass die Länge von zwei Fassadenmodulen in Summe der Bauhöhe von einem Stockwerk eines zu verkleidenden Gebäudes entspricht.
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Schließlich betrifft die Erfindung auch die Herstellung eines oben beschriebenen Fassadenmoduls, umfassend die Schritte:
- a) Bereitstellen eines die äußere Form des gewünschten Fassadenmoduls aufweisenden Kerns aus wärmedämmendem Material, vorzugsweise aus Schaumglas;
- b) Verputzen des Kerns, insbesondere auf der Vorderseite und wenigstens teilweise auf den Längsseiten und den Stirnseiten vorzugsweise unter Verwendung einer Armierung, wie etwa Kunststoff- oder Glasfasergewebe und eines Putzmaterials, wie etwa Kalkputz, Kalkzementputz, Zementputz, Gipsputz, Lehmputz, organischer Putz oder Kunstharzputz;
- c) vorzugsweise Aufbringen einer Farbe auf der Putzschicht; wobei das Verfahren vorzugsweise zwischen den Schritten a) und b) das Zuschneiden eines bereitgestellten geformten Kerns in wenigstens zwei Kernteile und das anschließendes Verputzen und vorzugsweise Streichen der zugeschnittenen Kernteile umfasst, um zwei Fassadenmodule zu erhalten, wobei ferner vorzugsweise der bereitgestellte geformte Kern einen rechteckigen Grundriss aufweist und entlang einer zu den Rechteckseiten geneigten Linie in die beiden Kernteile getrennt wird, derart, dass die daraus resultierenden Kernteile bzw. Fassadenmodule einen trapezförmigen Grundriss aufweisen.
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Wie bereits oben erwähnt, kann der Kern eine beliebige äußere Form aufweisen, welcher dem fertigen Fassadenmodul im Wesentlichen entspricht. Ein Kern aus Schaumglas kann dabei sehr einfach in mehrere Teilkerne, vorzugsweise zwei Teilkerne, geschnitten werden, aus denen dann die eigentlichen Fassadenmodule (mit Verputz) hergestellt werden. Diese Teilkerne bilden dann den jeweiligen Kern des Fassadenmoduls.
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Die Erfindung wird nachfolgend nicht einschränkend und rein beispielhaft unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben werden.
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1 zeigt in vereinfachter und schematischer Darstellung eine Grundrissdarstellung (1a) und einen Längsschnitt (1b) entlang der Schnittlinie b-b der 1a) eines Kerns eines Fassadenelements.
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2 zeigt in verkleinerter Grundrissdarstellung den Kern der 1a) und die durch Schneiden daraus entstehenden zwei Teilkerne sowie deren Ergänzung durch gleichartige Kerne bzw. Fassadenelemente.
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3 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform eines Fassadenmoduls.
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4 zeigt in den Teilfiguren a) und b) Teile von Fassaden, die aus unterschiedlichen Fassadenmodulen gebildet sind, in perspektivischer Darstellung.
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5 zeigt die Fassade der 4a in einer Grundrissdarstellung und zugehörigen Schnittdarstellung I bis III.
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6 zeigt eine schematische Schnittansicht durch ein Mauerwerk mit daran angebrachtem Fassadenmodul.
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7 zeigt in Teilfigur a) eine weitere Ausführungsform eines Fassadenmoduls und in Teilfigur b) eine Ergänzungselement für eine Fassade.
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8 zeigt eine Grundrissdarstellung mit zugehörigen Schnittdarstellungen I bis IV einer weiteren Fassade aus Fassadenmodulen und Ergänzungsfassadenelementen.
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9 zeigt die Fassade der 8 in perspektivischer Darstellung.
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10 zeigt zwei weitere Ergänzungsfassadenelemente in Grundrissdarstellung.
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11 zeigt eine weitere Fassadengestaltung mit zwei Ausführungsformen von Fassadenmodulen sowie mit Ergänzungsfassadenelementen.
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12 zeigt die Fassadengestaltung der 11 in perspektivischer Darstellung.
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In allen nachfolgenden Grundrissdarstellungen von Kernen oder Fassadenmodulen bzw. Fassadenausschnitten sind bei geneigten Reliefflächenabschnitten Doppelpfeile dargestellt, welche die Neigung in der Art repräsentieren, dass die Pfeile von einem höheren Punkt zu einem tieferen Punkt weisen. Ferner wird darauf hingewiesen, dass es sich bei den Figuren um vereinfachte schematische Darstellungen handelt, die nicht zwangsweise maßstabsgetreu gezeichnet sind.
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1 zeigt in Teilfigur a) einen Kern 10 für eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fassadenmoduls. Der Kern 10 weist einen rechteckigen Grundriss auf mit Längsseiten 12, 14 sowie Stirnseiten 16, 18. 1b) zeigt eine Schnittdarstellung entsprechend der Schnittlinie I-I der 1a). Es ist ersichtlich, dass der Kern 10 eine Vertiefung 20 aufweist, die in der Vorderseite 22 des Kerns vorgesehen ist. Die Rückseite 24 des Kerns 10 ist im Wesentlichen eben. Die Vertiefung 20 teilt die Vorderseite 22 des Kerns in zwei Reliefflächenabschnitte 26, 28, die sich ausgehend von der Vertiefung 20 geneigt zu den Stirnseiten 16, 18 erstrecken. Der Abstand 30 zwischen Vorderseite 22 und Rückseite 24 ist im Bereich der Vertiefung am geringsten. Er beträgt vorzugsweise nicht weniger als 5 Zentimeter. Der Abstand 30 nimmt von der Vertiefung 20 aus kontinuierlich zu beiden Stirnseiten 16, 18 hin zu bis im Bereich der Stirnseiten 16, 18 ein maximaler Abstand 30a erreicht wird, der 8 bis 20 cm betragen kann. Die Neigung des Reliefflächenabschnitts 28 ist größer als diejenige des Reliefflächenabschnitts 26. Aus der Schnittdarstellung ist jedoch ersichtlich, dass beide Reliefflächenabschnitte 26, 28 mit der Rückseite einen spitzen Winkel α bzw. β bilden. Beide Winkel α bzw. β sind kleiner als 20°. In einem konkreten Ausführungsbeispiel liegen Sie bei etwa 5 bis 7° (Winkel α zwischen dem Reliefflächenabschnitt 26 und der Rückseite) und etwa 15 bis 19° (Winkel β zwischen dem Reliefflächenabschnitt 28 und der Rückseite 24). Die Vertiefung 20 ist in diesem Beispiel so angeordnet, dass der Kern längsseitig im Verhältnis 2:1 aufgeteilt wird. Ferner weisen die Stirnseiten 16, 18 des Kerns 10 eine Breite auf, die etwa die Hälfte der Länge der Längsseiten 12, 14 entspricht.
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Bevorzugt wird eine Kern 10 gemäß 1a) und 1b) aus Schaumglas hergestellt. Der Kern 10 weist dabei als fertiger Schaumglaskörper diejenigen Formeigenschaften auf, die für entsprechende Fassadenmodule gewünscht sind.
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Der Kern 10 wird für eine erste Ausführungsform eines Fassadenmoduls 40 entlang der gestrichelten Linie 34 getrennt. Es entstehen hieraus zwei Teilkerne 10a und 10b, wie dies aus der 2 ersichtlich ist. Beide Teilkerne 10a und 10b weisen je eine Vertiefung 20a bzw. 20b auf und entsprechende Reliefflächenabschnitte 26a, 28a bzw. 26b, 28b. Die jeweiligen Teilkerne 10a, 10b können durch gleichartige, um in der Ebene der Rückseite um 180° gedrehte Kerne, die entlang der Schnittlinie 34 bzw. der schrägverlaufenden Längsseite aneinandergelegt werden, wieder zu einer gemeinsamen rechteckigen Form angeordnet werden, wie dies durch die gestrichelten Ergänzungen in 2 ersichtlich ist.
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Die beiden in 2 dargestellten Teilkerne 10a bzw. 10b bilden ihrerseits Kerne eines Fassadenmoduls 40a bzw. 40b. Das Fassadenmodul 40a ist vereinfacht und schematisch in perspektivischer Darstellung in 3 dargestellt. Ersichtlich sind die beiden Reliefflächenabschnitte 26a und 28a, die Stirnseiten 16a und 18a sowie die Längsseiten 12a, 14a. Ein Fassadenmodul unterscheidet sich von dem bisher beschriebenen Kern 10a lediglich dadurch, dass am Kern 10a eine hier nicht dargestellte Putzschicht angebracht ist, zumindest auf der Vorderseite 22a sowie wenigstens teilweise auf den Längs- und Stirnseiten 12a, 14a, 16a, 18a.
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4a) zeigt die Anordnung von vier Fassadenmodulen 40a entsprechend der linken Darstellung der 2 in perspektivischer Darstellung. Durch die um 180° gedrehte Anordnung der beiden Fassadenmodule 40a entlang den schräg verlaufenden Längsseiten 14a weist die daraus entstehende rechteckige Anordnung eine sichtbare Vorderseite auf mit den beiden versetzt zueinander angeordneten Vertiefungen 20a und den ebenfalls versetzt zueinander angeordneten Reliefflächenabschnitten 26a, 28a.
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4b) zeigt die Anordnung von vier Fassadenmodulen 40b entsprechend der rechten Darstellung der 2 in perspektivischer Ansicht. Die Bedeutung der eingesetzten Bezugszeichen ergibt sich aus der Beschreibung zur 2. Dabei ist generell anzumerken, dass für gleichartige Teile verschiedener Ausführungsformen identische Bezugszeichen verwendet werden, die sich je nach Ausführungsform im Kleinbuchstaben nach der Zahl des Bezugszeichens unterscheiden.
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Aus dem Fassadenmodul 40a kann eine strukturierte und reliefartige Vorderseite einer Fassade 50a gebildet werden, die aus mehreren einzelnen Fassadenmodulen 40a gebildet ist, wie dies in 4a sowie in 5 und den zugehörigen Schnittdarstellungen I, II und III vereinfacht und schematisch dargestellt ist. Dabei stellt die Fassade 50a natürlich nur einen Ausschnitt einer viel größeren gesamten Fassade beispielsweise an einer Gebäudewand dar. Die Schnittdarstellungen I und II zeigen den reliefartigen Verlauf der Reliefflächenabschnitte in Längsrichtung bzw. Vertikalrichtung bezogen auf einen an einer Wand angebrachten Zustand. Schnittlinie III zeigt einen Schnitt parallel zu den Vertiefungen 20a, bzw. in Horizontalrichtung bezogen auf einen an einer Wand angebrachten Zustand. In Zusammenschau der Schnittbilder I, II und III der 5 sowie der perspektivischen Darstellung der 4a ist die durch eine derartige Anordnung von Fassadenmodulen 40a erzeugte reliefartige Struktur einer großflächigen Fassade erkennbar. Dabei bilden die Fassadenmodule 40a alleine oder jeweils paarweise mit einem in Horizontalrichtung direkt benachbarten Fassadenmodul 40a ein Grundmuster, das sich in der gesamten Fassade in regelmäßiger Weise wiederholt. Im Beispiel der 5 kann beispielsweise das von den beiden linken Fassadenmodulen 40a gebildete Rechteck als wiederholendes Muster angesehen werden. Es ist aber auch denkbar, dass die beiden mittleren Fassadenmodule, die mit ihren vertikal (gerade) verlaufenden Längsseiten aneinander liegen, ein sich wiederholendes Muster mit der Grundfläche eines Parallelogramms bilden.
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6 zeigt in einer stark vereinfachten schematischen Schnittdarstellung ein Mauerwerk aus Mauersteinen 52 und Fugen 54. am Mauerwerk ist eine Fassade 50a angebracht, von der hier beispielhaft ein Fassadenmodul 40a ersichtlich ist. In dieser Schnittdarstellung ist zum einen der Kern 10a und auch die den Kern 10a wenigstens teilweise umgebenden Putzschicht 42a ersichtlich. Die Fassadenmodule 40a sind mittels einer nicht dargestellten Schicht aus Bitumen, Mörtel oder sonstigem Kleber mit den Mauersteinen 52 bzw. Fugen 54 des Mauerwerks verbunden. Dabei liegt die im Wesentlichen ebene Rückseite 24 (siehe 1) der jeweiligen Fassadenmodule 40a am Mauerwerk an. Da die einzelnen Fassadenmodule 40a bereits verputzt sind, können sie direkt nebeneinander bzw. übereinander und anstossend aneinander am Mauerwerk angebracht werden. Dies kann ggf. auch unter Anordnung einer stoffschlüssig verbindenden Zwischenschicht zwischen Längs- bzw. Stirnseiten von benachbarten Fassadenmodulen 40a geschehen.
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Alternativ oder ergänzend zu einer stoffschlüssigen Verbindung der Fassadenmodule 40a mit dem Mauerwerk ist auch eine Aufhängung an einer mit dem Mauerwerk verbundenen Hilfskonstruktion, wie etwa Verankerungen, Metallwinkel, Gitterstruktur oder dergleichen möglich. Derartige Hilfskonstruktionen sind ggf. zusätzlich zu einer stoffschlüssigen Verbindung erforderlich als weitere Sicherungsmaßnahme, insbesondere gegen Wind und Sturm.
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In 7a ist eine andere Ausführungsform eines Fassadenmoduls 40c in perspektivischer Ansicht und Grundrissdarstellung illustriert. Das Fassadenmodul 40c weist einen Grat 44c auf von dem aus sich Reliefflächenabschnitte 26c und 28c zu den beiden Stirnseiten 16c und 18c erstrecken. Im Bereich des Grats 44c weist das Fassadenmodul 40c seine maximale Dicke bzw. Höhe auf. Die Dicke bzw. Höhe nimmt entlang den Längsseiten 12c, 14c kontinuierlich ab bis sie im Bereich der Stirnseiten 16c, 18c ihr Minimum erreicht. Auch die Reliefflächenabschnitte 26c und 28c bilden mit der Rückseite 24c einen spitzen Winkel, wie dies durch den Winkel γ angedeutet ist, der im konkreten Fall bei etwa 3 bis 10° liegt.
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7b zeigt ein Ergänzungsfassadenelement 46a, das einen dreieckigen Grundriss aufweist. Die Vorderseite der Ergänzungsfassadenelements 46a ist eben und verläuft im Wesentlichen parallel zur Rückseite. Die Vorderseite weist also weder eine Vertiefung noch einen Grat auf. Derartige Ergänzungsfassdenelemente 46a können mit Fassadenmodulen kombiniert werden, um eine Fassade zu gestalten.
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Ein Beispiel einer Fassadengestaltung 50b aus Fassadenmodulen 40b, wie sie aus der 2 (rechte Seite) und der 4b) erkennbar sind, und den Ergänzungsfassadenelementen 46a ist in 8 und den zugehörigen Schnittdarstellungen I bis IV dargestellt. Jeweils zwei Fassadenmodule 40b und zwei Ergänzungsfassadenelemente 46a bilden gemeinsam eine rechteckige Grundform, die wiederholt nebeneinander angeordnet werden kann. Es wurden die bereits in früheren Figuren erklärten Bezugszeichen verwendet, ohne dass sie hier noch einmal im Detail erläutert werden.
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Es ergeben sich durch die Ergänzungsfassadenelemente 46a eine Art Diagonalstreifen in der Fassade. Diese Diagonalstreifen lassen sich beispielsweise über die gesamte Höhe einer Fassade fortsetzen, wenn eine durch Fassadenmodule 40b und Ergänzungsfassadenelemente 46a gebildete rechteckige Grundform in Breitenrichtung um die Länge der kurzen Kathete des Ergänzungsfassadenelements 46a versetzt übereinander angeordnet werden. Diese Diagonalen können aber auch in einer Art Zick-Zack-Muster angelegt werden, wenn übereinander angeordnete Fassadenmodule 40b bzw. Fassadenergänzungselemente 46a an einer Horizontalachse (z.B. der oberen Stirnseiten) gespiegelt werden. Es ergeben sich aus der Kombination von Fassadenmodulen 40b und Fassadenergänzungselementen 46a somit verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten für Fassaden, die aus lediglich zwei Grundelementen, nämlich dem im Grundriss trapezformigen Fassadenmodul 40b und dem im Grundriss dreieckigen Ergänzungsfassadenelement 46a, aufgebaut sind. Eine perspektivische Darstellung des Grundrisses der 8 ist in 9 enthalten.
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10 zeigt zwei weitere im Grundriss rechteckige Ergänzungsfassadenelemente 46b und 46c, die sich lediglich in Ihrer Länge unterscheiden. Auch diese Ergänzungsfassadenelemente 46b, 46c weisen eine ebene Vorderseite auf, die im Wesentlichen parallel zur Rückseite ist.
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In 11 ist ein weiteres Beispiel einer Fassade 50c als Grundrissdarstellung mit zugehörigen Schnittdarstellungen I bis III aufgeführt. Die Fassade wird gebildet durch Fassadenmodule 40a, Fassadenmodule 40c sowie Ergänzungsfassadenelemente 46c. Eine entsprechende perspektivische Darstellung findet sich in 12. Es wurden die bereits in früheren Figuren erklärten Bezugszeichen verwendet, ohne dass sie hier noch einmal im Detail erläutert werden.
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Aus der Zusammenschau aller hier vorgestellten Ausführungsformen von Fassadenmodulen und deren Kombination ggf. mit Ergänzungsfassadenelementen wird ersichtlich, dass mit derartigen Fassadenmodulen in einfacher Weise eine strukturierte und reliefartige Ansichtsseite einer Fassade 50a, 50b, 50c (4, 9, 12) gestaltet werden kann, ohne dass das dahinter liegende Mauerwerk oder eine Zwischenkonstruktion benötigt werden, welche die äußere (sichtbare) Fassadenstruktur bereits vorbereiten. Durch die vorgestellte Art von Fassadenmodulen ist es sehr einfach möglich, eine Wärmedämmung und gleichzeitig eine Gestaltung der Fassade vorzunehmen, wobei die Gestaltung aufgrund der reliefartigen Struktur über die reine Farbgebung hinausgeht, so wie dies bei herkömmlichen im Wesentlichen ebenen verputzten Fassaden bisher üblich ist.
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Alle Fassadenelemente können vor oder nach dem Anbringen an einem Mauerwerk mit einem Anstrich (Farbe) versehen werden, beispielsweise mittels der Air-less-Spritztechnik. Bevorzugt werden auch Farben zum Einsatz kommen, mit dem sogenannten Lotus-Effekt, um Verunreinigungen der Fassadenmodule vorzubeugen. Da die Fassadenmodule und natürlich auch die Ergänzungsfassadenelemente vor dem Anbringen an einer Gebäudemauer farblich gestaltet werden können, ist es auch möglich, innerhalb einer reliefartigen Fassade mittels unterschiedlicher Farbgebung weitere Gestaltungsfreiheiten und -effekte zu ermöglichen.
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Die hier vorgestellten Fassadenmodule sind rein beispielhaft. Es sind weitere Formen möglich, bei denen beispielsweise mehrere Vertiefungen bzw. Grate innerhalb eines Fassadenmoduls vorgesehen sind. Ferner kann die Formgebung auch im Hinblick auf zu erreichende technische Effekte, wie etwa Schalldämmung optimiert werden. So ist es beispielsweise auch denkbar, die Fassadenmodule derart zu gestalten, dass beispielsweise von einer Lärmquelle (Straße) stammender Schall durch eine Fassade in bestimmter bzw. gewünschter Weise reflektiert wird, um beispielsweise unerwünschte Reflexionen in Richtung von Nachbarhäusern zu reduzieren oder zu vermeiden. Die Fassadenmodule können einfach und kostengünstig unabhängig von ihrem späteren Verwendungsort hergestellt werden. Beim Bau eines Gebäudes bzw. einer Fassade erspart man sich einige Arbeitsschritte an der großflächigen Gebäudewand, etwa das Aufbringen einer ersten Putzschicht, das Anbringen eines Armierungsgewebes und das Aufbringen einer weiteren Putzschicht. Ggf. kann man sich auf der Baustelle auch den Schritt des Farbanstrichs sparen, wenn man bereits eingefärbte Fassadenmodule verwendet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2002031281 A1 [0003, 0003]
- HU 213089 A [0003, 0003]