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Verfahren zur Herstellung von Unterdecken sowie
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Unterdeckenplatte zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von im Abstand von der Rohdecke in Räumen angeordneten
Unterdecken mit hoher Schall-Längsdämmung, bei dem in dem Hohlraum zwischen Rohdecke
und Unterdecke schallabsorbierendes Material angeordnet wird.
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Verwaltungsgebäude, Schulen,Universitätsbauten und ähnliche Objekte
werden heute, meist aus Gründen des Schall-oder Brandschutzes, mit abgehängten Unterdecken
versehen. Die gleichen Cebäudegruppen werden häufig mit versetzharen Trennwänden
ausgestattet, die es erlauben, den Grundriß bei etwaiger Nutzungsänderung des Gebäudes
den wechselnden Erfordernissen anzupassen.
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Solche Trennwände reichen dann nicht bis zur Rohdecke, sondern enden
mit ihrer Oberkante an der Unterdecke und -ci; an dieser befestigt. Auf diese Weise
entsteht oberhalb der voneinander getrennten Nutzräume ein durchgehender, gemeinsamer
Deckenhohlraum.
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Diese Bauweise hat schalltechnische Nachteile. Für die Unterdecke
werden meist leichte, dünne Bauplatten verwendet, die eine nur geringe Schalldänung
besitzen. Der in einem Raumerzeugte
Schall kann deshalb, auch wenn
die Trennwarsd selbst eine gute Schalldämmung besitzt, auf dem ege über die Unterdecke
und den gemeinsamen Deckenhohlraum leicht in den Nachbarraum gelangen.
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Diese Schall übertragung läßt sich vermeiden, wenn der Deckenhohlraum
nach dem Schalldämpfer-Prinzip mit schallabsorhierendem Material, beispielsweise
mit Mineralwolle ausgestattet wird.
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Bekannt ist die Methode, die Unterdecke oberseitig vollflächig mit
Matten, Filzen oder Platten aus Mineralwolle zu belegen.
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Diese Methode hat den Nachteil, daß die Unterdeckpn, die meist aus
demontierbaren Platten bestehen, dann nicht mehr demontierbar sind und der Deckenhohlraum
nicht mehr zugänglich ist. Die Zugänglichkeit des Hohlraumes aber muß häufig erhalten
bleiben, um die im Hohlraum befindlichen Installationen arten, reparieren oder ändern
zu können. Außerdem erhält die Unterdecke durch die Mineralwolle eine sehr hohe
Wärmedämmung, die bei Dächern zu einer unerwünschten Verschiebung des Taupunktes
und damit zu Schwitzwasser führen kann.
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Außerdem ist eine zweite Methode bekannt, deren Anwendung sich auf
Bandrasterdecken beschränkt. Bei dieser Methode werden in die Bandrasterprofile
der Abhängekonstruktion Filze oder Platten aus Mineralwolle senkrecht eingestellt.
Auf diese Weise wurden die vorher beschriebenen Nachteile vermieden. Man ist jedo
mit dieser Maßnahme an die vorhandenen Abstände der Bandrasterprofile gebunden,
und nur bei engen Abständen und kreuzzelser Anordnung der Bandrasterprofile wird
eine ausreichende Schall-Längsdämmung erzielt.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Unterdeckenplatte zur DuroI-führung
des Verfahrens für die Herstellung von aus von der Rohdecke
abgehängten
Platten bestehenden Unterdecken mit hoher Schall-Längsdämmung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu entwickeln, um die Schall-Längsdämmung von Unterdecken, insbesondere
im Deckenhohlraum unter der Rohdecke1 zu verbessern, wodurch eine gute und außerdem
individuell einstellbare Schall-Längsdämmung gewährleistet wird, sowie eine Unterdeckenplatte
zur Durchführung dieses Verfahrens zu entwickeln, mit welcher unter Vermeidung der
vorstehend beschriebenen Nachteile die gleiche vorteilhafte und einstellbare Schall-Längsdämmung
gewährleistet ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Verfahrens dadurch
gelöst, daß auf die der Rohdecke zugewandte Fläche der Unterdecke Formkörper aus
schallabsorbierendem Material, vorzugsweise in Abständen voneinander angeordnet,
aufgesetzt werden. Als Schallabsorptionsmaterialien für die Formkörper kann man
beispielsweise Mineralwolle verwenden.
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Im Hinblick auf die Unterdeckenplatte zur Durchführung des Verfahrens
für die Herstellung von aus von der Rohdecke abgehängten Platten bestehenden Unterdecken
mit hoher Schall-Längsdämmung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß auf der der Rohdecke
zugewandten Fläche der Unterdeckenplatte Formkörper aus schallabsorbierendem Material,
vorzugsweise in Abständen voneinander angeordnet sind. Zweckmäßigerweise werden
diese Formkörper
auf die Deckenplatten gesetzt und auf diesen,
beispielsweise mit einem Kleber, befestigt. Auf diese Weise werden folgende Vorteile
erzielt: 1. Die Unterdecken bleiben demontierbar, weil die Formkörper gleichzeitig
mit den Deckenplatten abgenonunen werden können.
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Der Deckenhohlraum bleibt zugänglich.
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2. Der W;3rmeh3llshalt der Decken- oder Dachkonstruktion wird nicht
verändert, da die Wärme zwischen den Forrnkörpern frei ein- und abfliessen kann.
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3. Das Maß der Schalidänirnung ist uch Form, Größe und Anzahl der
Formkörper regulierbar, so daß praktisch jede gewünschte Schall-Längsddlamung erreicht
werden kann.
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4. Die Methode ist nicht nur bei Bandrasterdecken, sondern bei Unterdecken
beliebic3er Art und Konstruktion anwendbar.
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Erfindungsgemäß ist es daher vorteilhaft, wenn die Formkörper die
Gestalt von Kuben, Pyramiden, Kegeln, Zylindern oder Rohren runden oder eckigen
Querschnittes aufweisen. Man kann sich auch andere Ausgestaltungen und geometrische
Formen der Formkörper vorstellen, sofern sie nur in der erfindungsgemäßen Weise
verwendet und angeordnet werden. Kubische Formkörper wird man vorzugsweise im Abstand
voneinander auf den Unterdeckenplatten anordnen und gegebenenfalls befestigen; zylindrische
oder andere Formkörpergestaltungen mit runden Außenflächen kann man auch unter ge
genseitiger Berührung der Formkörper nebeneinander anordnen, wobei dann in den Zwischenbereichen
durch die Außengeometrie der
Formkörper ohnehin Hohlräume gebildet
werden.
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Zweckmäßig ist es erfindungsgemäß auch, wenn die Formkörper hohl und/oder
einseitig offen ausgebildet sind.
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Bei vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist mindestens eine
Fläche des Formkörpers, vorzugsweise die Standfläche, mit Ausnehmungen, Kerben oder
dergleichen versehen. Durch derartige Ausfräsungen bzw. bewußt angebrachte Hinterschneidungen
kann man je nach den schalltechnischen Erfordernissen den Fortpflanzungsweg des
Schalles oder zur Steuerung des Wärmehaushaltes auch den Wärmefluß einstellen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen.
Die Figuren 1-15 erläutern einige vorteilhafte Ausführungsformen und dienen außerdem
der Veranschaulichung des Erfindungsgegenstandes.
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Fig. 1 zeigt eine DechBplatte (1), auf welche kubische Formkörper
(2) einer bestimmten Größe und in einem bestimmten Abstand aufgesetzt sind.
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Fig. 2 zeigt eine Deckenplatte(1) mit kubischen Formkörpern (2) nach
Figur 1, jedoch mit einer anderen Anordnung der Formkörper. Die Fig. 1 und 2 erläutern
somit den Punkt 3 der allgemeinen Ausführungen, wonach das Maß der Schalldämmung
durch
die Anzahl der auf den Deckenplatten aufgebrachten Formkörper
regulierbar ist.
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Fig. 3 - Fig. 6 zeigen verschiedene kubische Ausführungen der Formkörper
(2).
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Fig. 7 und 8 zeigen pyramidenförmige Ausführungen der Formkörper.
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Fig. 9 und 10 zeigen kegelförmige Ausführungen der Formkörper.
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Fig. 11 zeigt Formkörper mit kreisrunden (oder auch ovalem) Querschnitt.
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Fig. 12 zeigt Formkörper in rohrförmiger Ausführung mit kreisrundem
(oder auch ovalem) Querschnitt.
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Fig. 13 zeigt Formkörper in rohrförmiger Ausführung mit quadratischem
oder rechteckigem Querschnitt.
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Fig. 14 zeigt Formkötper mit einem U- oder C-förmigen Querschnitt.
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Fig. 15 zeigt gegenüber Fig. 3, daß die Größe der Formkörper unterschiedlich
sein kann.
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Figur 15 zeigt außerdem, daß es zweckmäßig sein kann, die Oberfläche
einer Seite der Formkörper durch Aunfräsungen (3), Ausschnitte
oder
sonstige Verformungen so zu verändern, daß diese Fläche beim Aufsetzen auf die Deckenplatte
(1) mit dieser nur eine punkt- oder streifenförmige Verbindung ergibt.
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Eine derartige Verbindung kann dann von Vorteil sein, wenn nach Punkt
2 der Wärmehaushalt der Decken- oder Dachkonstruktion nicht verändert werden soll,
da bei der o. a. Ausführung die Wärme nicht nur zwischen den Formkörpern, sondern
auch im Bereich der Formkörper, ein- und abfließen kann.