DE102012220669A1 - Schienenfahrzeug mit einem langgestreckten elastischen Dehnungselement für Toleranz-/Temperaturausgleich zwischen Fußboden und Wagenkastenrohbau - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Schienenfahrzeug mit einem Fußboden (10), der auf einem Wagenkastenboden des Schienenfahrzeugs abgestützt ist und an seinem seitlichen Rand für einen Toleranz- und/oder Temperaturausgleich über wenigstens ein langgestrecktes elastisches Dehnungselement an eine Rohbau-Seitenwand (9) des Schienenfahrzeugs angeschlossen ist, wobei das elastische Dehnungselement von einem Dehnungsprofil (1) aus elastischem Material gebildet ist, das mit seiner einen Seite an dem Rand des Fußbodens (10) und an seiner anderen Seite an der Rohbau-Seitenwand (9) des Wagenkastens montiert ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Schienenfahrzeug mit einem Fußboden, der auf einem Wagenkastenboden des Schienenfahrzeugs abgestützt ist und an seinem seitlichen Rand für einen Toleranz- und/oder Temperaturausgleich über wenigstens ein langgestrecktes elastisches Dehnungselement an einem Wagenkastenrohbau des Schienenfahrzeugs angeschlossen ist.
- Im Schienenfahrzeugbau werden für den Fußboden einerseits und den Wagenkastenrohbau andererseits typischer Weise unterschiedliche Werkstoffe eingesetzt, welche sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Eigenschaften bei Temperaturschwankungen verschieden ausdehnen. Zudem sind bei dem Anschluss des Fußbodens an den Wagenkastenrohbau Fertigungstoleranzen zu beachten. Bei maximaler Wärmeausdehnung oder -schrumpfung der unterschiedlichen Werkstoffe für Fußboden und Wagenkastenrohbau und unter Berücksichtigung aller Fertigungstoleranzen kann es zu einer Kollision des Fußbodens mit dem Wagenkastenrohbau sowohl in Fahrzeuglängs- als auch in Fahrzeugquerrichtung kommen. Dabei treten in den betroffenen Bauteilen Spannungserhöhungen auf, die im Extremfall sogar zu Bauteilversagen führen können.
- Um solches zu vermeiden, werden die Übergangsbereiche zwischen Fußboden und Wagenkastenrohbau bisher mit Dehnfugen, als Ausführungsform für ein langgestrecktes elastisches Dehnungselement versehen, welche mittels elastischer Dichtfugen versiegelt sind.
- Die Vorgehensweise nach dem Stand der Technik mit Dehnfugen, die mittels elastischer Dichtfugen versiegelt sind, ist in ihren Möglichkeiten beschränkt, insbesondere starke Temperaturschwankungen auszugleichen, wie sie beispielsweise in Ländern mit Kontinentalklima auftreten.
- Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Schienenfahrzeug derart weiterzuentwickeln, dass der Anschluss des Fußbodens an den Wagenkastenrohbau ein erhöhtes Ausgleichsvermögen aufweist als bisher.
- Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das elastische Dehnungselement von einem Dehnungsprofil aus elastischem Material gebildet ist, das mit seiner einen Seite an dem Rand des Fußbodens und an seiner anderen Seite an der Rohbau-Seitenwand als Wagenkasten montiert ist.
- Aufgrund seiner größeren Bemessung ist das Dehnungsprofil, das wenigstens einige cm breit ist, dazu in der Lage, größere Spaltunterschiede zwischen dem Fußboden und dem Wagenkastenrohbau auszugleichen, und zwar in Längs- wie in Querrichtung des Schienenfahrzeugs. Gleichzeitig wird eine Abdichtung zwischen dem Fußboden und dem Wagenkastenrohbau sichergestellt.
- Vorzugsweise ist das Dehnungsprofil beidseitig in Befestigungsprofilen gehalten, von denen eines am Wagenkastenrohbau und das andere am äußeren Rand des Fußbodens angebracht ist. Dabei können die Befestigungsprofile mittels Schraubverbindungen angebracht sein.
- Im Vergleich zum Stand der Technik entfällt die zweistufige Bereitstellung der Abdichtung zwischen Fußboden und Wagenkastenrohbau, welche aus Erstellen der Dehnungsfugen und deren anschließendem Versiegeln mit elastischen Dichtfugen besteht. Durch Einsatz des Dehnungsprofils aus elastischem Material entfällt die Versiegelung mittels Dichtmittel, weil die Abdichtung zwischen dem Fußboden und dem Wagenkastenrohbau durch das Dehnungsprofil eigenständig sichergestellt ist. Die Dimensionierung des Dehnungsprofils ist je nach projektspezifischen Anforderungen, in die die Temperatur und Umgebungsgeometrien eingehen, anpassbar.
- Bevorzugt sind die Befestigungsprofile an ihren dem Dehnungsprofil zugewandten Seiten C-förmig ausgebildet und weisen an ihren gegenüberliegenden Seiten einen Montagesteg auf. Aufgrund der C-förmigen Ausbildung der Befestigungsprofile kann beispielsweise ein aus Gummi hergestelltes elastisches Dehnungsprofil ohne Weiteres in die offene Seite des Befestigungsprofils eingedrückt werden.
- Der Montagesteg der dem Fußboden zugeordneten Befestigungsschiene ist bevorzugt in einer Ausnehmung des Fußbodens derart angeordnet, dass die Oberseite des Montagestegs mit der Oberseite des Fußbodens fluchtet. In dieser Art kann auf den Fußboden ein niveaugleicher Fußbodenbelag auch bis hin zu den Befestigungsschienen auf der Fußbodenseite aufgebracht werden.
- Das Befestigungsprofil das dem Wagenkastenrohbau zugeordnet ist, liegt vorteilhafter Weise mit seinem Montagesteg auf einem Anschlusselement des Wagenkastenrohbaus auf. Dieses Anschlusselement liegt dann auf einer Innenseite einer Fahrzeugwandung. Oberhalb des Dehnungsprofils kann eine Abdeckung befestigt sein, die von dem Wagenkastenrohbau bis zu dem Fußboden reicht. Dabei ist die Abdeckung vorzugsweise ausschließlich auf Seiten des Wagenkastenrohbaus befestigt. Dann ist ein "schwimmender" Fußboden für das Schienenfahrzeug realisiert, wobei das Abdeckprofil auch bei unterschiedlichen Ausdehnungen des Fußbodens den Übergangsbereich zwischen Fußboden und Wagenkastenrohbau zuverlässig bedeckt.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines elastischen Dehnungsprofils zwischen seitlich angeordneten Befestigungsprofilen zum Einbau in ein Schienenfahrzeug zwischen Fußboden und Wagenkastenrohbau und -
2 eine perspektivische Ansicht der Kombination von1 , eingebaut in ein Schienenfahrzeug. - Wie aus
1 hervorgeht, ist ein elastisches Dehnungsprofil1 , das langgestreckt ausgebildet ist und in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel als Gummiprofil vorliegt, seitlich in ebenfalls langgestreckten Befestigungsprofilen2 ,3 gehalten. Dabei greift das elastische Dehnungsprofil1 seitlich in C-förmige Halteabschnitte4 ,5 der Befestigungsprofile2 ,3 ein. Auf der dem elastischen Dehnungsprofil1 abgewandten Seite der Befestigungsprofile2 ,3 finden sich horizontale Montagestege6 ,7 , die entlang der Befestigungsprofile2 ,3 mit Durchgangsbohrungen8 versehen sind, von denen aus Gründen der Übersichtlichkeit in1 nur eine dargestellt ist. -
2 zeigt, dass in die Durchgangsbohrungen8 sowohl im Bereich einer Rohbau-Seitenwand9 als auch auf Seiten eines auf einem Wagenkastenboden abgestützten Fußbodens10 Schrauben11 gesetzt sind. Mit diesen sind sowohl die fußbodenseitige Befestigungsschiene2 an dem Fußboden10 als auch die wagenkastenrohbauseitige Befestigungsschiene3 an dem Wagenkastenrohbau, genauer gesagt an einem nach Innen vorstehenden Anschlusselement12 , angeschraubt. Der Montagesteg6 des fußbodenseitigen Befestigungsprofils2 liegt in einer Ausnehmung des Fußbodens10 an dessen Rand in der Art, dass eine Oberseite des Montagestegs6 mit einer Oberseite des Fußbodens10 fluchtet, so dass ein Fußbodenbelag13 bis an den Rand des Fußbodens10 niveaugleich verlegbar ist. Dabei dient die fußbodenseitige Schraube11 auch zur Fixierung des Fußbodenbelags13 , denn ihr Kopf liegt auf dem Fußbodenbelag13 in eingeschraubten Zustand auf. - Der wagenkastenrohbauseitige Montagesteg
7 ist in eine Ausnehmung des Anschlusselements12 gesetzt, so dass seine Oberseite etwa eine gemeinsame Ebene mit dem Anschlusselement12 bildet. - Das Anschlusselement
12 dient zudem zur Befestigung einer Abdeckung14 , die zwischen dem wagenkastenrohbauseitigen Rand des Befestigungsprofils3 und der Rohbau-Seitenwand9 mit Hilfe von Schrauben15 ausschließlich auf Seiten des Wagenkastenrohbaus befestigt ist. Auf der Fußbodenseite liegt die Abdeckung15 , die sich bis über die fußbodenseitigen Schrauben11 erstreckt, auf. In dieser Weise wird eine "schwimmende" Ausführung für den Fußboden10 verwirklicht. Bei fertigungs- oder temperaturbedingten Längenänderungen des Fußbodens10 ist die Kombination aus den Befestigungsschienen2 ,3 und dem elastischen Dehnungsprofil1 immer mit der Abdeckung14 bedeckt. Es ist hervorzuheben, dass die Abdeckung14 in keinem funktionellen Zusammenhang dazu steht, ob der Übergang zwischen dem Fußboden10 und der Seitenwand des Wagenkastenrohbaus9 abgedichtet ist. Dies geschieht allein durch das Dehnungsprofil1 in Kombination mit den verschraubten Befestigungsprofilen2 ,3 .
Claims (8)
- Schienenfahrzeug mit einem Fußboden (
10 ), der auf einem Wagenkastenboden des Schienenfahrzeugs abgestützt ist und an seinem seitlichen Rand für einen Toleranz- und/oder Temperaturausgleich über wenigstens ein langgestrecktes elastisches Dehnungselement an eine Rohbau-Seitenwand (9 ) des Schienenfahrzeugs angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Dehnungselement von einem Dehnungsprofil (1 ) aus elastischem Material gebildet ist, das mit seiner einen Seite an dem Rand des Fußbodens (10 ) und an seiner anderen Seite an der Rohbau-Seitenwand (9 ) des Wagenkastens montiert ist. - Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dehnungsprofil (
1 ) beidseitig in Befestigungsprofilen (2 ,3 ) gehalten ist, von denen eines (3 ) am Wagenkastenrohbau und das andere (2 ) am äußeren Rand des Fußbodens (10 ) angebracht ist. - Schienenfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsprofile (
2 ,3 ) mittels Schraubverbindungen angebracht sind. - Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsprofile (
2 ,3 ) an ihren dem Dehnungsprofil (1 ) zugewandten Seiten C-förmig ausgebildet sind und an ihren gegenüberliegenden Seiten einen Montagesteg (6 ,7 ) aufweisen. - Schienenfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Montagesteg (
6 ) des dem Fußbodens zugeordneten Befestigungsprofils (2 ) in einer Ausnehmung des Fußbodens (10 ) derart angeordnet ist, dass die Oberseite des Montagestegs (6 ) mit der Oberseite des Fußbodens (10 ) fluchtet. - Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsprofil (
3 ), das der Rohbau-Seitenwand (9 ) zugeordnet ist, mit seinem Montagesteg (7 ) auf einem Anschlusselement (12 ) des Wagenkastenrohbaus (9 ) aufliegt. - Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb des Dehnungsprofils (
1 ) eine Abdeckung (14 ) befestigt ist, die von der Rohbau-Seitenwand (9 ) bis zu dem Fußboden (10 ) reicht. - Schienenfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (
14 ) ausschließlich auf Seiten des Wagenkastenrohbaus befestigt ist.
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