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Die Erfindung betrifft eine Leuchte, insbesondere eine Fahrzeugleuchte, mit einem Gehäuse, mit wenigstens einer in dem Gehäuse angeordneten verspiegelten Spiegelfläche und mit einer in dem Gehäuse anordenbaren Lichtquelle, wobei von der Lichtquelle im Betrieb ausgesendetes Licht in eine Hauptabstrahlrichtung abstrahlbar ist, wobei wenigstens ein Umlenkkörper derart in der wenigstens einen verspiegelten Spiegelfläche angeordnet ist, dass auf den Umlenkkörper auftreffendes Licht am Umlenkkörper in eine von der Lichtquelle nicht direkt beleuchtbare Nebenabstrahlrichtung reflektierbar und/oder umlenkbar ist.
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Derartige Fahrzeugleuchten sind aus dem Stand der Technik vielfach bekannt. Der Gesetzgeber stellt bestimmte Anforderungen an die Sichtbarkeit der Lichtfunktion. Am Fahrzeug vorgesehene Signalleuchten wie beispielsweise Positionslichter oder Blinklichtleuchten müssen bestimmte Mindestanforderungen erfüllen, welche nicht unterschritten werden dürfen, wohingegen auch Maximalwerte festgelegt sind, die nicht überschritten werden dürfen. Die Lichtverteilung wird dabei aufgeteilt in einen Bereich von beispielsweise horizontal –20° bis +20° und vertikal von –10° bis +10°. In diesem Bereich sind an bestimmten Messpunkten lichttechnische Werte festgelegt, wobei die Lichtverteilung gleichmäßig verlaufen muss. In einem Bereich der Sichtbarkeit von 45° zur Fahrzeugmitte und 80° zur Fahrzeugaußenseite bzw. vertikal von –15° bis +15° dürfen bestimmte Mindestwerte nicht unter- und bestimmte Höchstwerte nicht überschritten werden.
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Ferner gibt es die sogenannten Sidemarker, welche eine unabhängige Licht- oder Signalfunktion darstellen. Dabei kann zwischen dem sogenannten passiven Sidemarker, welcher in der Regel ein gelber Retroreflektor ist und dem aktiven Sidemarker unterschieden werden. Der aktive Sidemarker stellt ebenfalls eine Lichtfunktion dar, bei der gelbes Licht zur Seite abstrahlt. Solche aktiven Sidemarker werden in der Regel mit einer freileuchtenden Lichtquelle ohne Reflektor erzeugt. Es ist jedoch auch denkbar, zur Einsparung einer Lichtquelle den aktiven Sidemarker beispielsweise durch die gedimmte Lichtquelle der Blinklichtleuchte zu realisieren. Die Lichtfarbe einer solchen Lichtquelle ist ebenfalls vorgeschrieben. Zur Realisierung der Sidemarkerfunktion kann vorgesehen sein, die gelben LEDs der Blinklichtleuchte mit reduzierter Leistung zu betreiben, da diese ihre Lichtfarbe nicht ändern. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, eine Zweifadenlampe zu verwenden, bei der die Hauptwendel als Lichtquelle für beispielsweise die Blinkleuchte dient und die Nebenwendel als Lichtquelle des aktiven Sidemarkers genutzt werden kann.
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Diese gesetzlichen Anforderungen stehen jedoch im Konflikt mit den Anforderungen des Marktes bzw. der Kunden und den Designvorstellungen der Designer. Bei neueren Kraftfahrzeugen werden Fahrzeugleuchten immer öfter dazu genutzt, das "Gesicht" des Fahrzeuges durch diese Leuchten zu gestalten. Auch aufgrund der Fahrzeugkontur bekommen daher Fahrzeugleuchten immer extremere Formen, sodass das Licht welches von der Lichtquelle im Betrieb ausgesendet wird, nicht mehr ohne Weiteres in die gesetzlich vorgeschriebenen Bereiche gelangen kann. Vielmehr gibt es im Stand der Technik verschiedene Lösungsmöglichkeiten zur Umlenkung des Lichts in die vorgeschrieben Bereiche.
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So kann es einerseits vorgesehen sein, zur Erhöhung der Sichtbarkeit in Fahrzeugrichtung Strukturen in der Fahrzeugleuchte vorzusehen, welche Licht in bestimmte Richtungen ablenken. So ist es bspw. bekannt, reflektierende Elemente am Rand der Reflektorfläche oder auf Flächen, die an die Reflektorfläche anschließen, d.h. beispielsweise prismen- oder pyramidenförmige reflektierende Strukturen, innerhalb eines Fahrzeugscheinwerfers anzuordnen. Auch eine Mattierung des Abdeckrahmens eines Scheinwerfers kann zur Lösung vorgesehen sein. Weitere Lösungen schlagen vor, in der Abdeckscheibe bzw. in der Lichtscheibe einer Fahrzeugleuchte zusätzliche refraktive Elemente vorzusehen, welche Licht in die vorgegebenen Bereiche umlenken.
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Zur Erfüllung des aktiven Sidemarkers kann bspw. auch vorgesehen sein, eine Kerbe oder Lücke im Reflektor der Fahrzeugleuchte vorzusehen, sodass dann von der Fahrzeugseite eine Nebenwendel bzw. eine gedimmte Hauptwendel einer Lichtquelle der Fahrzeugleuchte sichtbar ist. Zur Erfüllung des aktiven Sidemarkers kann auch vorgesehen sein, Umlenkspiegel innerhalb der Fahrzeugleuchte vorzusehen. Weiterhin ist es bekannt, Reflektoren wie bspw. reflektierende Würfelecken oder Prismen an Abdeckrahmen oder Tubusflächen innerhalb einer Fahrzeugleuchte zu befestigen, um Licht in die gesetzlich vorgeschriebenen Bereiche umzulenken.
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Aus der
DE 198 23 106 B4 ist es bspw. bekannt, in einer Fahrzeugleuchte mit Vertikalstreifenstufen versehene reflektierende Abschnitte vorzusehen, sodass eine stufenförmige reflektierende Oberfläche ausgebildet wird, die einen Teil des Lichts im Bezug auf die Fahrzeugkarosserie nach hinten reflektiert.
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Mit den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungsvarianten ist es jedoch nicht ohne weiteres möglich, Licht gezielt in alle geforderten Bereiche umzulenken. Dies rührt vor allem daher, dass die Scheinwerfer bzw. Fahrzeugleuchten eine sehr kompakte Bauweise aufweisen. Weiterhin werden die Baugruppen, welche innerhalb eines Scheinwerfers angeordnet werden, immer größer, dies trifft vor allem auf LED-Baugruppen zu. Dies führt dazu, dass bspw. aus der
DE 198 23 106 B4 bekannte stufenförmige reflektierende Oberflächen aufgrund von Platzmangel in der Fahrzeugleuchte nicht mehr vorgesehen werden können. Auch das Anbringen von Reflektoren oder Umlenkspiegeln ist aus Platzgründen bzw. aufgrund der nicht definierten Ablenkung des Lichts nicht wünschenswert.
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Vielfach ist die Geometrie der Fahrzeugleuchten auch so extrem, dass diese eine extreme Pfeilung aufweisen. Die Pfeilung ist hierbei die Schrägstellung der Fahrzeugleuchte bzw. des Fahrzeugscheinwerfers zur Fahrzeuglängsachse. Aufgrund dieser Pfeilung ist es nicht ohne weiteres möglich, Licht in die gesetzlich vorgeschriebenen Bereiche abzulenken.
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Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Leuchte, insbesondere eine Fahrzeugleuchte bereitzustellen, wobei Licht bei wenig verfügbarer Fläche definiert in die gesetzlich vorgeschriebenen Bereiche ablenkbar sein soll und wobei die Fahrzeugleuchte einfach herstellbar sein soll.
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Diese Aufgabe wird durch eine Leuchte, insbesondere eine Fahrzeugleuchte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Demgemäß ist vorgesehen, dass der wenigstens eine Umlenkkörper derart an eine dreidimensionale Oberfläche der verspiegelten Spiegelfläche angepasst ist, das die dreidimensionale Oberfläche der verspiegelten Spiegelfläche zumindest abschnittsweise derart erhalten bleibt, dass Licht in die Hauptabstrahlrichtung ablenkbar bleibt, und das Licht durch den wenigstens einen Umlenkkörper in die Nebenabstrahlrichtung ablenkbar ist.
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Dies erweist sich gegenüber dem Stand der Technik insbesondere daher als vorteilhaft, da aus bestimmten Winkelbereichen vor oder neben dem Fahrzeug unter Umständen nur ein bestimmter Bereich bzw. eine bestimmte Fläche der verspiegelten Spiegelfläche sichtbar ist. Folglich kann auch nur diese Fläche bzw. dieser Bereich genutzt werden, um Licht in diese Winkelbereiche abzulenken. Weiterhin ist es, im Gegensatz zum Stand der Technik, nicht zwangsläufig notwendig, große, bspw. stufenförmige reflektierende Oberflächen, im Inneren der Fahrzeugleuchte vorzusehen. Auch zusätzliche Strukturen in der Abdeckscheibe bzw. Lichtscheibe müssen nicht zwangsläufig vorgesehen sein. Vorteilhafterweise kann der Umlenkkörper eine im Querschnitt prismenartige Struktur aufweisen. Dabei kann der Querschnitt quadratisch, rechteckig, kreisförmig etc. sein.
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Besonders bevorzugt ist dabei, wenn die dreidimensionale Oberfläche im Bereich des Umlenkkörpers zumindest abschnittweise stetig verläuft. Somit kann erreicht werden, dass der stetige Verlauf der dreidimensionalen Oberfläche von den Umlenkkörpern nicht unterbrochen wird, wobei Licht weiter in die Hauptabstrahlrichtung ablenkbar bleibt.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Leuchte sieht vor, dass der Umlenkkörper eine rillenartige Vertiefung in der verspiegelten Spiegelfläche ist. Dabei können bspw. die rillenartigen Vertiefungen in die verspiegelten Spiegelflächen eingeprägt werden. Es ist jedoch auch denkbar, die rillenartige Vertiefung im Rahmen eines Spritzgussprozesses, d.h. beim Herstellen, bspw. eines Reflektors noch vor der Bedampfung, d.h. der Herstellung der verspiegelten Spiegelfläche herzustellen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Leuchte sieht vor, dass der Umlenkkörper eine stegartige Erhöhung in der verspiegelten Spiegelfläche ist. Hierbei kann vorgesehen sein, dass sich der Umlenkkörper von der dreidimensionalen Oberfläche der verspiegelten Spiegelfläche nach oben, d.h. in die der verspiegelten Spiegelfläche abgewandte Richtung, erstreckt. Hierbei kann ebenfalls vorgesehen sein, dass die Herstellung des Umlenkkörpers im Rahmen eines Spritzgussprozesses erfolgt, wobei im Anschluss an den Spritzgussprozess ein bspw. Reflektorrohling mit einem reflektierenden Material bedampft werden kann. Es ist jedoch auch denkbar, einen Reflektor im Rahmen eines Aluminiumdruckgussprozesses mit den Umlenkkörpern zu versehen.
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Vorteilhafterweise ist die verspiegelte Spiegelfläche eine Reflektorwand der Leuchte. Hierbei kann der Umlenkkörper direkt im Reflektorboden oder in der Seitenwand eines Reflektors einer Fahrzeugleuchte angeordnet sein. Dabei können insbesondere die Bereiche der Reflektorwand bzw. des Reflektorbodens zur Anordnung des Umlenkkörpers genutzt werden, welche aus den gesetzlich vorgeschriebenen Winkelbereichen, d.h. von einer Fahrzeugaußenseite bzw. von Fahrzeug vorne sichtbar sind. Dies ist insbesondere daher vorteilhaft, da zur Ablenkung des Lichts in die vorgegebenen Bereiche keine reflektierenden Strukturen der Fahrzeugleuchte vorgesehen oder angeordnet werden müssen.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die verspiegelte Spiegelfläche ein Abdeckelement der Leuchte ist. Dies ist insbesondere daher von Vorteil, da Licht zur Erfüllung der Sidemarkerfunktion, d.h. zur Sichtbarkeit von einer Fahrzeugaußenseite, durch Anordnen des Umlenkkörpers an einem verspiegelten Abdeckelement zur Fahrzeugaußenseite abgelenkt werden kann. Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn Licht durch eine Lücke und/oder eine Kerbe im Abdeckrahmen der Fahrzeugleuchte hindurch abgelenkt werden kann. Somit ist es möglich, eine Sidemarkerfunktion auch dann zu erfüllen, wenn bspw. durch die Lücke und/oder Kerbe im Abdeckrahmen der Fahrzeugleuchte die Haupt- und/oder Nebenwendel der Fahrzeugleuchte nicht direkt sichtbar ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Leuchte sieht vor, dass die verspiegelte Spiegelfläche eine Tubusfläche der Leuchte ist.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Leuchte sieht vor, dass Licht vom Umlenkkörper durch eine Öffnung in einem Abdeckelement der Leuchte umgelenkt wird. Dies ist von Vorteil, da zur Erfüllung der Sidemarkerfunktion bzw. zur Erfüllung der Anforderung der Sichtbarkeit von der Fahrzeugaußenseite von dem wenigstens einen verspiegelten Spiegelfläche angeordneten Umlenkfläche durch die Öffnung in die gesetzliche vorgeschriebenen Winkelbereiche abgelenkt werden kann.
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Vorteilhafterweise weist der Umlenkkörper in seiner Längserstreckung einen geraden und/oder gebogenen und/oder einen einer vorgegebenen Kurve folgenden Kurvenverlauf auf. Somit kann durch Wahl eines geeigneten Kurvenverlaufs Licht definiert zur Erfüllung der Sichtbarkeitsanforderungen bzw. zur Erfüllung der Sidemarkerfunktion abgelenkt werden. So kann es bspw. bei bestimmten Fahrzeugen und/oder Fahrzeugleuchtengeometrien notwendig sein, einen geraden Verlauf des Umlenkkörpers in seiner Längserstreckung vorzusehen, wohingegen es bei anderen Geometrien notwendig sein kann, einen bestimmten Kurvenverlauf vorzusehen.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Umlenkkörper entlang seiner Längserstreckung einen sich verändernden Höhenverlauf aufweist. Dieser Höhenverlauf kann vorteilhafter Weise ebenfalls an die Sichtbarkeitsanforderungen bzw. an die Anforderungen an die Sidemarkerfunktion angepasst sein.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Leuchte sieht vor, dass der Umlenkkörper parallel zu seiner Längserstreckung gegenüber einer senkrecht zur Oberfläche der verspiegelten Spiegelfläche verlaufenden Ebene um einen Winkel β geneigt ist. Vorteilhafterweise kann dabei der Winkel derart gewählt sein, dass der Umlenkkörper eine Neigung derart aufweist, dass Licht entlang einer vorgegebenen Richtung in die Nebenabstrahlrichtung umgelenkt werden kann.
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Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Umlenkkörper im Winkelbereich β von vorzugsweise 0 bis 45° weiter vorzugsweise von 0 bis 30° und weiter vorzugsweise von 0 bis 15° geneigt ist.
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Vorteilhafterweise erstreckt sich der Umlenkkörper senkrecht zur Oberfläche der verspiegelten Spiegelfläche.
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Vorteilhafterweise ist Licht horizontal im Winkelbereich von 45° nach vorne bis 30° nach hinten im Bezug auf eine senkrecht zu einer Fahrzeuglängsachse liegende, durch die Leuchte verlaufende Ebene reflektierbar und/oder Licht vertikal im Winkelbereich von 10° nach oben bis 10° nach unten im Bezug auf eine durch die Leuchte verlaufende horizontale Ebene reflektierbar. Hierdurch kann gewährleistet werden, dass von der Fahrzeugleuchte im Betrieb ausgesendetes Licht auch in die gesetzlich vorgeschriebenen Bereiche zur Erfüllung der Sidemarkerfunktion ablenkbar ist.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn Licht horizontal im Winkelbereich von 45° nach Fahrzeuginnen bis 80° nach Fahrzeugaußen im Bezug auf eine parallel zur Fahrzeuglängsachse durch die Leuchte verlaufende vertikale Ebene reflektierbar ist und/oder wenn Licht vertikal im Winkelbereich von 15° nach oben bis 15° nach unten im Bezug auf eine durch die Leuchte verlaufende horizontale Ebene reflektierbar ist. Somit kann sichergestellt werden, dass auch die gesetzlichen Anforderungen zur Erhöhung der Sichtbarkeit in Fahrtrichtung erfüllt werden können.
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Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen, anhand derer die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen der Erfindung näher beschrieben und erläutert sind. Es zeigen:
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1 einen Ausschnitt eines Reflektors einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Leuchte in der Vorderansicht;
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2 einen vergrößerten Ausschnitt des Reflektors der erfindungsgemäßen Leuchte nach 1;
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3 eine isometrische Ansicht des Reflektors der erfindungsgemäßen Leuchte nach 1;
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4 eine Schnittdarstellung erfindungsgemäßer Umlenkkörper;
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5 eine Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform erfindungsgemäßer Umlenkkörper;
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6 eine Draufsicht auf einen Reflektor einer erfindungsgemäßen Leuchte, insbesondere einer Blinklichtleuchte zur Erfüllung der Sidemarkerfunktion; und
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7 eine Seitenansicht auf den Reflektor nach 6.
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1 zeigt einen Reflektor 10 einer Fahrzeugleuchte 12 in der Vorderansicht. Im Reflektor 10 ist eine Öffnung 14 zur Aufnahme einer in der Öffnung 14 angeordneten Lichtquelle 16 vorgesehen. Am Reflektorrand 17 sind Befestigungsabschnitte 18 mit Bohrungen 20 zur Befestigung des Reflektors 10 in der als Signalleuchte ausgebildeten Fahrzeugleuchte 12 vorgesehen. Der Reflektor 10 der Fahrzeugleuchte 12 weist eine reflektierende Oberfläche 19 auf. Der Reflektor 10 kann dabei einerseits aus Kunststoff hergestellt sein und in einem anschließenden Fertigungsschritt mit einem Metall bspw. bedampft werden, so dass eine verspiegelte Spiegelfläche 22 hergestellt wird. Es ist jedoch auch denkbar, dass der Reflektor 10 durch Aluminiumdruckguss und anschließendes Lackieren und bedampfen des lackierten Reflektors seine verspiegelte Spiegelfläche 22 erhält. Im Betrieb der Fahrzeugleuchte 12, d.h. bspw. bei Nacht, bei schlechtem Wetter oder auch beim Einsatz als Tagfahrleuchte, wird von der Lichtquelle 16 ausgesendetes Licht am Reflektor 10 in eine Hauptabstrahlrichtung 24, welche senkrecht zur Blattebene verläuft und hier durch einen Pfeil angedeutet wird, reflektiert. Das Licht muss dabei in vom Gesetzgeber vorgegebene Bereiche vor dem Fahrzeug zur Erlangung der Sichtbarkeit bzw. in Bereiche seitlich neben dem Fahrzeug abgelenkt werden. Aufgrund der immer extremer werdenden Fahrzeuggeometrien und der vielfach komplizierten Anforderungen der Designer an die Entwickler von Fahrzeugleuchten ist es nicht immer möglich, Licht direkt in die vom Gesetzgeber geforderten Bereiche abzulenken.
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Zur Ablenkung von Licht in Bereiche vor bzw. neben einem in 1 nicht dargestellten Fahrzeug, insbesondere in Bereiche, welche in der Hauptabstrahlrichtung 24 der Fahrzeugleuchte 12 bzw. des Reflektors 10 aufgrund von im Strahlengang liegenden Hindernissen wie bspw. eines Fahrzeugleuchtengehäuses oder eines Fahrzeugkotflügels oder auch eines in den 1 und 3 dargestellten weiteren Reflektors 25 nicht direkt beleuchtet werden können, sind nun in einem Reflektorboden 26 des Reflektors 10 als Rillen ausgebildete Umlenkkörper 28 vorgesehen. Die Umlenkkörper 28 lenken auf sie auftreffendes, von der Lichtquelle 16 ausgesandtes Licht in eine Nebenabstrahlrichtung 30 ab, die auch Bereiche neben bzw. vor dem Fahrzeug beleuchtet, welche in der Hauptabstrahlrichtung 24 des Lichts nicht direkt beleuchtet werden können.
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2 zeigt eine Vergrößerung des Kreisausschnitts A gemäß 1. Dort sind im Reflektorboden 26 des Reflektors 10 Umlenkkörper 28 vorhanden. Mögliche Ausführungsformen der Umlenkkörper 28 sind in den 4 und 5 dargestellt und werden weiter hinten noch beschrieben. Von der Lichtquelle 16 im Betrieb nach vorne ausgesandtes Licht wird im Reflektorboden 26 des Reflektors 10 an den Umlenkkörpern 28 reflektiert und in die Nebenabstrahlrichtung 30 abgelenkt. Einfallende Lichtstrahlen 32 werden dabei abhängig von der konkreten Ausbildung der Umlenkkörper 28 so umgelenkt, dass mit ausfallenden Lichtstrahlen 34 die von der Hauptabstrahlrichtung 24 der Fahrzeugleuchte 12 bzw. des Reflektors 10 nicht direkt beleuchteten Bereiche beleuchtet werden können.
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Vorzugsweise werden die Umlenkkörper 28 dabei nur an verspiegelten Spiegelflächen 22 der Fahrzeugleuchte 12 angeordnet, welche auch aus der jeweiligen Richtung vor bzw. neben dem Fahrzeug in der Fahrzeugleuchte 12 sichtbar sind. Ein solcher Fall ist bspw. in 3 in der Seitenansicht des Reflektors 10 der Fahrzeugleuchte 12 dargestellt. Dort wird ein Großteil des Reflektors 10 von dem Reflektor 25 verdeckt. Von der Lichtquelle 16 ausgesandtes Licht wird daher an den Umlenkkörpern 28 in eine Nebenabstrahlrichtung 30 reflektiert. Dargestellt ist in 3 daher der Blick aus eben dieser Nebenabstrahlrichtung 30. Deutlich zu erkennen ist in 3 auch, dass der in 3 dargestellte Bereich nicht von der Hauptabstrahlrichtung 24 des Reflektors 10 bzw. der Fahrzeugleuchte 12 beleuchtet wird. Abgelenkte ausfallende Lichtstrahlen 34 werden entlang des Pfeiles 36 in die Nebenabstrahlrichtung 30 abgelenkt. Durch das Anordnen der Umlenkkörper 28 in Bereichen wie bspw. dem Reflektorboden 26, welche aus den von der Hauptabstrahlrichtung 24 nicht direkt beleuchteten Bereichen außerhalb des Fahrzeugs sichtbar sind, kann Licht durch Vorsehen einer bestimmten geometrischen Struktur der Umlenkkörper 28 definiert in die von der Hauptabstrahlrichtung 24 nicht beleuchteten Bereiche abgelenkt werden.
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Dabei sind die Umlenkkörper in der verspiegelten Spiegelfläche 22, bspw. eines Reflektors 10 so angeordnet, bzw. an die dreidimensionale Oberfläche 38 derart angepasst, dass die dreidimensionale Oberfläche 38 der verspiegelten Spiegelfläche 22 zumindest abschnittsweise derart erhalten bleibt, dass Licht in die Hauptabstrahlrichtung 24 ablenkbar bleibt und dass Licht durch die Umlenkkörper 28 in die Nebenabstrahlrichtung 30 ablenkbar ist.
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In 4 sind die Umlenkkörper 28 als stegartige Erhöhung 40 ausgebildet. Die stegartigen Erhöhungen 40 bzw. die Umlenkkörper 28 sind dabei so an der Spiegelfläche 22 angeordnet, dass an der dreidimensionalen Oberfläche 38 der Spiegelfläche 22 Licht weiterhin auch in einer Hauptabstrahlrichtung 24 ablenkbar bleibt. Der Verlauf der dreidimensionalen Oberfläche 38 ist dabei stetig und wird nicht von den Umlenkkörpern 28 bzw. der stegartigen Erhöhung unterbrochen. Der Verlauf der dreidimensionalen Oberfläche 38 ist in 4 gestrichelt dargestellt.
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Anstatt der in 4 dargestellten stegartigen Erhöhungen 40 ist es jedoch auch denkbar, dass die Umlenkkörper 28 wie in 5 gezeigt als rillenartige Vertiefungen 42 ausgebildet sind. Auch hier sind die als rillenartige Vertiefungen 42 ausgebildeten Umlenkkörper 28 derart in die dreidimensionale Oberfläche 38 der Spiegelfläche 22 eingebettet, das der Verlauf der dreidimensionalen Oberfläche 38 stetig bleibt. Dieser Verlauf ist in 5 ebenfalls gestrichelt dargestellt. Somit wird es durch die Umlenkkörper 28 möglich, auf sie einfallende Lichtstrahlen 32 in eine Nebenabstrahlrichtung 30 abzulenken.
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Die Schnittdarstellungen der 4 und 5 zeigen die Umlenkkörper im Schnitt quer zu ihrer Längserstreckung. Dabei können, wie in den 4 und 5 gestrichelt dargestellt die Umlenkkörper 28 auch um eine gegenüber einer senkrecht zur dreidimensionalen Oberfläche 38 der verspiegelten Spiegelfläche 22 verlaufenden Ebene 44 um einen Winkel β geneigt sein. Es ist jedoch auch denkbar, dass sich die Umlenkkörper 28 senkrecht zur dreidimensionalen Oberfläche 38 der verspiegelten Spiegelfläche 22 erstrecken. Entlang der Längserstreckung der Umlenkkörper 28, bzw. der stegartigen Erhöhungen 40 oder der rillenartigen Vertiefungen 42 kann vorgesehen sein, dass die Umlenkkörper 28, 40, 42 entlang ihrer Längserstreckung einen sich verändernden Höhenverlauf aufweisen, d.h. die Umlenkkörper 28, 40, 42 bspw. am Beginn ihrer Längserstreckung eine andere Höhe, d.h. einen anderen Abstand 46 von der dreidimensionalen Oberfläche 38 aufweisen, als an einem anderen Bereich der Längserstreckung. Es ist auch denkbar, dass wie bspw. in 6 dargestellt ist, die Umlenkkörper 28, 40, 42 in ihrer Längserstreckung einen gebogenen bzw. einen einer vorgegebenen Kurve folgenden Kurvenverlauf aufweisen. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Umlenkkörper in ihrer Längserstreckung gerade verlaufen. Folglich sind verschiedene, beliebige Strukturen der Umlenkkörper denkbar, mit deren Hilfe Licht in von der Hauptabstrahlrichtung 24 nicht beleuchtete Bereiche, d.h. in eine Nebenabstrahlrichtung 30 abgelenkt werden kann.
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Während in den 1 bis 3 eine Ausführungsform einer Fahrzeugleuchte 12 bzw. eines Reflektors 10 zur Erhöhung der Sichtbarkeit, d.h. zur Ablenkung von Licht nach Fahrzeugvorne dargestellt sind, ist in den 6 und 7 ein Reflektor einer Blinklichtleuchte 48 dargestellt, mit dem gleichzeitig die Sidemarkerfunktion realisiert wird, vorgesehen. 6 zeigt dabei eine Draufsicht auf einen Reflektor 10 einer Fahrzeugleuchte 12 bzw. einer Blinklichtleuchte 48. Die Blinklichtleuchte 48 dient zur Anzeige der Fahrtrichtung bzw. Abbiegerichtung durch Blinklicht. In der Draufsicht ist die Fahrtrichtung, d.h. die Ausrichtung nach Fahrzeugvorne durch den Pfeil 50 dargestellt. Von der Lichtquelle 16 der Blinklichtleuchte 48 ausgesandtes Licht wird hauptsächlich in eine Hauptabstrahlrichtung 24, d.h. entlang des Pfeiles 50 abgestrahlt. Quer zur Fahrzeugrichtung bzw. zum Pfeil 50 kann Licht jedoch auch in die Nebenabstrahlrichtung 30 mit Hilfe der Umlenkkörper 38 abgelenkt werden. Das Licht kann dabei vorzugsweise durch eine in der 6 nicht dargestellte Öffnung in einem Abdeckelement der Blinklichtleuchte 48 hindurch nach Außen abgelenkt werden. In der Draufsicht von 6 ist zu erkennen, dass die Umlenkkörper 28 einen gekrümmten Kurvenverlauf aufweisen.
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In der Seitenansicht gemäß 7 ist dieser Kurvenverlauf der Umlenkkörper 28 in der Längserstreckung noch besser zu erkennen. Die Umlenkkörper 28 sind in der Blinklichtleuchte 48 gemäß 7 an einer Seitenwand 52 der Blinklichtleuchte 48 angeordnet. Von der Lichtquelle 16 ausgesandtes Licht wird an den Umlenkkörpern 28 derart abgelenkt, dass es im Betrieb der Blinklichtleuchte 48 in die Nebenabstrahlrichtung 30, d.h. in 7 aus der Blattebene heraus abgelenkt wird. Bei der Anordnung der Umlenkkörper 28 an der Seitenwand 52 der Blinklichtleuchte 48 kann somit auch die gesetzliche Anforderung der Sidemarkerfunktion, d.h. die Sichtbarkeit von der Fahrzeugseite, erfüllt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19823106 B4 [0007, 0008]