-
Die Erfindung betrifft eine Leuchte für ein Kraftfahrzeug sowie ein entsprechendes Kraftfahrzeug.
-
Aus dem Stand der Technik sind viele unterschiedliche Gestaltungen von Kraftfahrzeugleuchten bekannt. Durch die Verwendung von neuen Technologien, wie z.B. LEDs und OLEDs, wurden die Designmöglichkeiten für Kraftfahrzeugleuchten erheblich vermehrt.
-
In dem Dokument
DE 10 2009 021 110 A1 ist eine Heckleuchte eines Kraftfahrzeugs aus mehreren Kammern beschrieben, in denen mindestens zwei verschiedenfarbige Lichtquellen angeordnet sind. Die Lichtquellen sind vorzugsweise Leuchtdioden.
-
Die Druckschrift
DE 10 2011 119 230 A1 offenbart eine LED-Blinkleuchte für ein Kraftfahrzeug, bei der die anzuzeigende Fahrtrichtung durch einen Lauflichteffekt betont wird.
-
In dem Dokument
DE 10 2013 225 796 A1 ist eine Leuchteneinheit für ein Kraftfahrzeug mit einer OLED offenbart, die direkt auf der Lichtscheibe der Leuchteneinheit aufgebracht ist. Die Lichtscheibe kann auf der Seite des Lichtaustritts mit einer dekorativen Beschichtung versehen sein.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Leuchte für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, welche auf neuartige Art und Weise eine gut wahrnehmbare und auffällige Lichtverteilung generiert.
-
Diese Aufgabe wird durch die Leuchte gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
-
Die erfindungsgemäße Leuchte ist für ein Kraftfahrzeug, wie z.B. einen PKW, vorgesehen. Sie umfasst ein Leuchtmittel zur Abstrahlung von Licht, insbesondere eine oder mehrere LEDs und gegebenenfalls auch eine oder mehrere Laserdioden, sowie mehrere lichtdurchlässige optische Elemente, welche vorzugsweise aus Kunststoff und insbesondere aus PMMA (Polymethylmethacrylat) oder aus PC (Polycarbonat) bestehen. Hier und im Folgenden ist unter dem Begriff „lichtdurchlässig“ ein Transmissionsgrad von größer Null und insbesondere von 50 % oder mehr und gegebenenfalls auch 100 % zu verstehen. Die optischen Elemente sind hinter einer lichtdurchlässigen Lichtscheibe angeordnet, über die der Lichtaustritt aus der Leuchte zumindest teilweise am Heck oder an der Front des Fahrzeugs erfolgt. Mit anderen Worten ist die Leuchte eine Heckleuchte oder eine Frontleuchte im Kraftfahrzeug. Sofern in der vorliegenden Beschreibung und in den Patentansprüchen Relationen/Beziehungen der Leuchte zu dem Kraftfahrzeug bzw. zu in Bezug auf das Kraftfahrzeug definierte Richtungen beschrieben werden, so ist dies immer dahingehend zu verstehen, dass die Relation bei Anordnung bzw. Einbau der Leuchte im Kraftfahrzeug auftritt. Die Leuchte ist somit derart ausgestaltet, dass die Relation bei Anordnung bzw. Einbau der Leuchte im Kraftfahrzeug vorliegt.
-
Ein jeweiliges optisches Element der erfindungsgemäßen Leuchte umfasst eine erste und eine zweite Seitenfläche sowie eine erste und eine zweite Stirnfläche, wobei sich die erste und die zweite Stirnfläche zwischen der ersten und zweiten Seitenfläche erstrecken. Die Außenseite des jeweiligen optischen Elements weist im Bereich der ersten Seitenfläche von der Lichtscheibe weg, wohingegen die Außenseite des jeweiligen optischen Elements im Bereich der zweiten Seitenfläche auf die Lichtscheibe zuweist. Die erste Stirnfläche ist an einem benachbart zur Lichtscheibe liegenden Ende und die zweite Stirnfläche an einem entfernt zur Lichtscheibe liegenden Ende des jeweiligen optischen Elements angeordnet. Dieses Merkmal impliziert, dass sich die einzelnen optischen Elemente schräg oder ggf. auch senkrecht zur Lichtscheibe erstrecken.
-
Im Betrieb der erfindungsgemäßen Leuchte (d.h. bei angeschaltetem Leuchtmittel) tritt zumindest ein Teil des Lichts des Leuchtmittels über die zweite Stirnfläche in das jeweilige optische Element ein. Ein Teil dieses eintretenden Lichts wird aus dem jeweiligen optischen Element über eine erste Auskoppelstruktur bzw. Umlenkstruktur auf der ersten Seitenfläche ausgekoppelt/umgelenkt. Dieses ausgekoppelte bzw. umgelenkte Licht tritt über die zweite Seitenfläche (unter Aufhebung der Totalreflexionsbedingung) aus dem jeweiligen optischen Element aus. Ferner wird ein anderer Teil des eintretenden Lichts aus dem jeweiligen optischen Element über eine zweite Auskoppelstruktur auf der ersten Stirnfläche ausgekoppelt. Dieses ausgekoppelte Licht tritt (unter Aufhebung der Totalreflexionsbedingung) wiederum über die zweite Seitenfläche aus dem jeweiligen optischen Element aus. Die optischen Elemente sind in einer Richtung entlang der Lichtscheibe nebeneinander und beabstandet voneinander angeordnet. Die Richtung entlang der Lichtscheibe ist in einer Variante eine Richtung senkrecht zur Höhenrichtung des Kraftfahrzeugs, kann jedoch gegebenenfalls auch eine andere Richtung sein.
-
In der erfindungsgemäßen Leuchte wird durch die Anordnung der einzelnen optischen Elemente bei schräger Blickrichtung auf die Leuchte ein anderer Lichteindruck als bei Draufsicht auf die Leuchte vermittelt. Es entsteht somit ein auffälliger 3D-Effekt, der eine gute Wahrnehmbarkeit der Leuchte gewährleistet.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Leuchte ist die Anordnung der optischen Elemente derart, dass sie bei Blickrichtung auf die Leuchte in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs miteinander überlappen. Hierdurch wird in Draufsicht auf das Heck bzw. die Front des Kraftfahrzeugs eine vollflächige Lichtverteilung generiert, so dass die Leuchte für Verkehrsteilnehmer hinter bzw. vor dem Kraftfahrzeug besonders gut wahrnehmbar ist und ferner gesetzliche Anforderungen für bestimmte Lichtfunktionen (wie z.B. einen Blinker) erfüllt werden.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Leuchte derart ausgestaltet, dass bei angeschalteter Leuchte bzw. angeschaltetem Leuchtmittel die (photometrische) Leuchtdichte (d.h. die Helligkeit) der ersten Stirnfläche höher als die (photometrische) Leuchtdichte der ersten Seitenfläche ist. Hierdurch wird die Helligkeit der Leuchte in bestimmten Bereichen erhöht, wodurch die Leuchte auffälliger und somit wiederum besser wahrnehmbar wird.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Leuchte derart ausgestaltet, dass bei angeschalteter Leuchte deren (photometrische) Lichtstärke in einem vorgegebenen Winkelbereich um eine Längsachse größer Null und insbesondere größer als ein vorbestimmter positiver Wert ist. Die Längsachse verläuft dabei in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs und durch den Helligkeitsschwerpunkt (d.h. den Schwerpunkt der Leuchtdichte) der angeschalteten Leuchte.
-
Mit der soeben beschriebenen Ausführungsform können bestimmte gesetzliche Anforderungen im Hinblick auf die Lichtstärke von Kraftfahrzeugleuchten erfüllt werden. In einer besonders bevorzugten Variante ist die Leuchte dabei zur Anordnung an einem Rand des Hecks oder der Front des Kraftfahrzeugs vorgesehen, wobei der Rand der linke oder rechte Rand des Kraftfahrzeugs ist und wobei der vorgegebene Winkelbereich wie folgt festgelegt ist:
- – der vorgegebene Winkelbereich erstreckt sich in Breitenrichtung des Kraftfahrzeugs ausgehend von der oben definierten Längsachse 80° hin zu dem Rand und 45° weg von dem Rand;
- – der vorgegebene Winkelbereich erstreckt sich in Höhenrichtung des Kraftfahrzeugs ausgehend von der oben definierten Längsachse 15° nach oben und 15° nach unten.
-
Mit der soeben beschriebenen Variante können spezielle gesetzliche Anforderungen an die Lichtverteilung der Leuchte berücksichtigt werden.
-
Je nach Ausgestaltung kann die Leuchte unterschiedliche Funktionen im Kraftfahrzeug übernehmen. Insbesondere kann die Leuchte ein Schlusslicht und/oder einen Blinker und/oder ein Bremslicht und/oder ein Rückfahrlicht und/oder ein Tagfahrlicht umfassen.
-
In einer weiteren bevorzugten Variante ist die erfindungsgemäße Leuchte durch eine Zugangsklappe am Heck des Kraftfahrzeugs (d.h. eine Kofferraumklappe bzw. eine Heckklappe) in zwei Teile aufgeteilt. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der optischen Elemente kann hierdurch verhindert werden, dass die Zweiteilung der Leuchte im Erscheinungsbild wahrgenommen wird.
-
Je nach Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leuchte kann die erste Auskoppelstruktur und/oder die zweite Auskoppelstruktur eine Prismenanordnung und/oder eine genarbte oder aufgeraute Oberfläche umfassen. Die genarbte bzw. aufgeraute Oberfläche weist vorzugsweise eine Rauheit entsprechend der VDI 3400 Referenz 25 oder höher (d.h. größer als 25) auf.
-
In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Seitenfläche eine lichtstreuende Fläche, insbesondere wiederum mit einer Rauheit entsprechend der VDI 3400 Referenz 25 oder höher. Über die lichtstreuende Fläche wird eine sehr gleichmäßige Lichtverteilung generiert.
-
In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein jeweiliges optisches Element ein längliches Element, wobei sich die Längsrichtung des jeweiligen optischen Elements entlang der ersten und zweiten Seitenfläche und zwischen der ersten und zweiten Stirnfläche erstreckt.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung laufen die erste und zweite Stirnfläche des jeweiligen optischen Elements in Richtung hin zur Lichtscheibe aufeinander zu, d.h. das optische Element hat eine keilförmige Gestalt. Gegebenenfalls können die erste und zweite Seitenfläche jedoch auch parallel zueinander verlaufen.
-
In einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen Leuchte verläuft in einem jeweiligen optischen Element die erste Stirnfläche schräg (d.h. weder parallel noch senkrecht) zur ersten und zweiten Seitenfläche. Alternativ oder zusätzlich verläuft die erste Stirnfläche schräg zur Höhenrichtung des Kraftfahrzeugs (d.h. weder senkrecht noch parallel zur Höhenrichtung), und zwar von einem in Höhenrichtung des Kraftfahrzeugs unteren Ende zu einem in Höhenrichtung des Kraftfahrzeugs oberen Ende der ersten Stirnfläche. Hierdurch wird ein ansprechender Lichteffekt durch eine schräg verlaufende leuchtende Kante erreicht.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind zumindest manche optischen Elemente der erfindungsgemäßen Leuchte Teil des gleichen integralen Bauteils. Insbesondere kann das integrale Bauteil durch Spritzguss, beispielsweise durch Zwei-Komponenten-Spritzguss, hergestellt sein. Hierdurch wird eine einfache Fertigung der optischen Elemente gewährleistet.
-
In einer weiteren Variante sind zumindest manche benachbarten optischen Elemente der der erfindungsgemäßen Leuchte über Stege miteinander verbunden, wobei die Stege vorzugsweise opak sind. Über opake Stege kann ein schwarzes Kalterscheinungsbild bei ausgeschalteter Leuchte gewährleistet werden. Ferner werden technische Komponenten hinter den optischen Elementen schlecht einsehbar.
-
In einer weiteren, bevorzugten Variante ist für ein jeweiliges optisches Element mit daran angrenzenden Stegen der Teil der ersten und/oder zweiten Seitenfläche, der in Richtung hin zu der zweiten Seitenfläche hinter den Stegen liegt, zumindest in Teilbereichen und gegebenenfalls auch ganzflächig opak.
-
In einer weiteren Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Leuchte einen oder mehrere Reflektoren, welche das Licht des Leuchtmittels zumindest teilweise auf die zweite Stirnfläche richten.
-
Neben der erfindungsgemäßen Leuchte betrifft die Erfindung ferner ein Kraftfahrzeug, wobei das Kraftfahrzeug eine oder mehrere der erfindungsgemäßen Leuchten bzw. eine oder mehrere bevorzugte Varianten der erfindungsgemäßen Leuchte umfasst.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Figuren detailliert beschrieben.
-
Es zeigen:
-
1 eine Seitenansicht des hinteren Teils eines Kraftfahrzeugs, in dem eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Leuchte integriert ist;
-
2 eine Draufsicht von oben auf das Kraftfahrzeug der 1;
-
3 eine perspektivische Ansicht, die den inneren Aufbau der Leuchte aus 1 und 2 zeigt;
-
4 einen Ausschnitt der Leuchte aus 3 in Schnittansicht entlang einer Ebene, welche in 3 horizontal verläuft; und
-
5 einen Ausschnitt der Leuchte aus 3 bei Blickrichtung in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs.
-
Nachfolgend wird eine Variante der erfindungsgemäßen Leuchte in der Form eines Blinkers in einem Kraftfahrzeug beschrieben. 1 zeigt dabei den hinteren Teil des entsprechenden Kraftfahrzeugs 1. Die Erfindung wird anhand des linken Rückblinkers 2 erläutert, der in der linken Rückleuchte des Fahrzeugs 1 integriert ist. Die Rückleuchte und damit auch der Blinker erstrecken sich über den Rand der Heckklappe 7 des Kraftfahrzeugs, d.h. der Blinker wird durch den Kofferraumdeckel in zwei Teile geteilt. In 1 ist ferner durch entsprechende Pfeile die Blickrichtung von etwa 0° auf die Leuchte, d.h. in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs, sowie die Blickrichtung aus 15° von oben auf die Leuchte angedeutet. 2 zeigt die Draufsicht von oben auf das Kraftfahrzeug der 1. Man erkennt dabei nochmals die Teilung der Rückleuchte über den linken Rand des Kofferraumdeckels 7. Ferner ist in 2 neben der Blickrichtung von 0° auch die Blickrichtung aus 45° und aus 60° links neben der Blickrichtung aus 0° angedeutet. Die im Folgenden beschriebene Ausführungsform gewährleistet, dass ein Benutzer bei Blickrichtung aus 0° eine durchgängige Leuchtfläche des Blinkers sieht, wie es aufgrund von gesetzlichen Anforderungen erforderlich ist. Aus anderen Blickrichtungen, insbesondere aus den dargestellten Blickrichtungen der 1 und 2, hat der Blinker ein anderes Erscheinungsbild, wie im Folgenden noch näher erläutert wird.
-
Die perspektivische Darstellung der 3 zeigt den inneren Aufbau des Blinkers 2 aus 1 und 2. Wie man erkennt, wird der Blinker über den Zwischenraum Z in zwei Teile geteilt, wobei in diesem Zwischenraum Z der linke Rand der Heckklappe 7 verläuft. Der rechte Teil des Blinkers erstreckt sich im Wesentlichen in Breitenrichtung des Fahrzeugs, wohingegen der linke Teil des Blinkers abgerundet ist und hin zur Längsseite des Kraftfahrzeugs verläuft. Der Blinker umfasst in beiden Teilen eine Vielzahl von länglichen bzw. keilförmigen optischen Elementen 3, welche aus Übersichtlichkeitsgründen nur teilweise mit diesem Bezugszeichen bezeichnet sind. Die einzelnen optischen Elemente 3 sind versetzt zueinander angeordnet und verlaufen schräg (d.h. weder senkrecht noch parallel) zur Längsrichtung des Kraftfahrzeugs, wobei diese Längsrichtung in 3 durch den Pfeil L angedeutet ist.
-
Ein jeweiliges optisches Element umfasst eine vordere Seitenfläche 302, eine hintere Seitenfläche 301, eine vordere Stirnfläche 303 sowie eine hintere Stirnfläche 304. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind wiederum nur ein Teil dieser Flächen mit den entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet. Die vorderen Stirnflächen 303 verlaufen in einem schrägen Winkel (d.h. weder senkrecht noch parallel) zur Höhenrichtung des Kraftfahrzeugs. Aus den vorderen Seitenflächen 302 der optischen Elemente tritt Licht aus, das über die hinteren Stirnflächen in die jeweiligen optischen Elemente eingespeist wird, wie weiter unten noch näher erläutert wird.
-
4 zeigt eine Schnittansicht durch einen Teilbereich des linken Teils der Leuchte aus 3. Der Schnitt verläuft dabei in einer horizontalen Ebene senkrecht zur Höhenrichtung des Fahrzeugs. Aus 4 wird der detaillierte Aufbau der optischen Elemente sowie des dahinter liegenden Bereichs der Leuchte ersichtlich. Wie man erkennt, sind die dargestellten optischen Elemente 3 hinter einer Lichtscheibe 5 angeordnet und sie verlaufen in einem Winkel von etwa 60° schräg zur Fahrzeuglängsrichtung L. Die optischen Elemente können ggf. auch in einem anderen Winkel zur Fahrzeuglängsrichtung verlaufen. Die optischen Elemente sind im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet und umfassen die vordere Stirnfläche 303, die hintere Stirnfläche 304 sowie die beiden Seitenflächen 301 und 302. Die Stirnfläche 303 entspricht der ersten Stirnfläche und die Stirnfläche 304 der zweiten Stirnfläche im Sinne der Patentansprüche. Die Seitenfläche 301 entspricht der ersten Seitenfläche und die Seitenfläche 302 der zweiten Seitenfläche im Sinne der Patentansprüche. Die einzelnen optischen Elemente 3 sind Bestandteil eines integralen Zwei-Komponenten-Spritzgussteils. Dieses Teil umfasst transparente Bereiche, die den weiß dargestellten optischen Elementen sowie den weißen Abschnitten von Stegen 305 zwischen den einzelnen optischen Elementen 3 entsprechen. Ferner enthält das Spritzgussteil opake Abschnitte 306, die einen Teil der einzelnen Stege 305 bilden und ferner den Bereich der Seitenfläche 301 abdecken, der hinter den einzelnen Stegen 305 liegt. Die opaken Bereiche sind schraffiert dargestellt und liegen im Bereich der Stege hinter deren transparenten Abschnitten, können jedoch ggf. auch vor deren transparenten Abschnitten angeordnet sein.
-
In 4 sind ferner schematisch einzelne Lichtquellen 4 angedeutet, welche nicht in der Schnittebene der 4, sondern darunter im unteren Bereich der Leuchte positioniert sind. Jede Lichtquelle ist einem entsprechenden optischen Element 3 zugeordnet. Das von der jeweiligen Lichtquelle nach oben abgestrahlte Licht wird über eine im Schnitt dargestellte Reflektorstruktur derart abgelenkt, dass ein Großteil dieses Lichts im Wesentlichen senkrecht in die Stirnfläche 304 des zugehörigen optischen Elements eintritt. Die einzelnen Lichtquellen sind in der hier beschriebenen Ausführungsform gelbe LEDs, wodurch die gelbe Farbe des Blinkers entsteht. Alternativ können die einzelnen Lichtquellen auch Weißlicht oder Rotlicht abstrahlen. Ferner können die Lichtquellen auch im oberen Bereich der Leuchte angeordnet sein und Licht nach unten abstrahlen.
-
Das über die einzelnen Stirnflächen 304 in die jeweiligen optischen Elemente eintretende Licht fällt unter anderem auf die Seitenfläche 301, welche eine Auskoppelstruktur in der Form einer Prismenanordnung aufweist. Die Auskoppelstruktur lenkt einen Teil des darauf fallenden Lichts derart ab, dass es unter Aufhebung der Totalreflexionsbedingung aus der entsprechenden Seitenfläche 302 austritt. Darüber hinaus gelangt ein Teil des Lichts, welches in das optische Element über die hintere Stirnfläche 304 eintritt, zu der vorderen Stirnfläche 303. Auch diese Stirnfläche umfasst eine Auskoppelstruktur in der Form einer Prismenanordnung, welche einen Teil des darauf fallenden Lichts derart ablenkt, dass es unter Aufhebung der Totalreflexionsbedingung über die vordere Seitenfläche 302 aus dem optischen Element austritt. Beispielhaft ist in 4 über die Pfeile P der Verlauf eines Lichtstrahls angedeutet, der über die vordere Stirnfläche 303 auskoppelt. Wie man erkennt, wird der Lichtstrahl derart abgelenkt, dass er im Wesentlichen in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs aus der Lichtscheibe 5 austritt.
-
Über die Auskoppelstrukturen der Flächen 301 und 303 wird erreicht, dass bei angeschalteten Lichtquellen 4 die optischen Elemente 3 vollflächig aufleuchten. Über die opaken Bereiche 306 wird dabei verhindert, dass das Licht der Lichtquellen zwischen den einzelnen optischen Elementen aus der Leuchte austritt. Darüber hinaus gewährleisten die opaken Bereiche ein schwarzes Kalterscheinungsbild der Leuchte bei ausgeschalteten Lichtquellen, da diese opaken Bereiche einen Blick auf die reflexive Beschichtung der Reflektorstruktur 6 verhindern.
-
Eine Eigenschaft der optischen Elemente der 4 besteht darin, dass bei angeschalteten Lichtquellen die (photometrische) Leuchtdichte (d.h. die Helligkeit) der auskoppelnden Stirnflächen 303 höher ist als der auskoppelnden Seitenflächen 301. Mit anderen Worten erscheint die Stirnfläche 303 heller als die Seitenfläche 301. Ein weiteres wesentliches Merkmal ist die schräge beabstandete Anordnung der einzelnen optischen Elemente 3, so dass bei Blickrichtung in Längsrichtung L des Kraftfahrzeugs die Seitenflächen benachbarter optischer Elemente miteinander überlappen, wie aus der 5 ersichtlich wird.
-
5 zeigt schematisch eine Draufsicht auf den Blinker 2 bei Blickrichtung in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs, wobei wieder nur ein Ausschnitt des Blinkers dargestellt ist. Die Längsrichtung des Kraftfahrzeugs entspricht der Richtung senkrecht zur Blattebene der 5. Die vorderen Seitenflächen 302 der einzelnen optischen Elemente sind schraffiert dargestellt, wobei die Überlappungsbereiche B zwischen den einzelnen optischen Elementen durch eine doppelte Schraffur ersichtlich werden. Aus 5 erkennt man ferner, dass die vorderen Stirnflächen 303 gegenüber der Vertikalen schräg verlaufen. Durch die Überlappung der benachbarten optischen Elemente in der Blickrichtung der 5 werden gesetzliche Anforderungen erfüllt, wonach ein Blinker in der Blickrichtung von 0° eine durchgängige Fläche bilden muss. Der Blinker weist dabei eine auffällige Erscheinung auf, da die Stirnflächen 303 heller als der restliche Teil der Flächen leuchten. Darüber hinaus ist der Blinker derart konstruiert, dass auch weitere gesetzliche Anforderungen in Bezug auf vorgeschriebene photometrische Lichtstärken des Blinkers bei schrägen Blickrichtungen auf den Blinker erfüllt sind.
-
Bei anderen als der in 5 gezeigten Blickrichtungen ändert sich das Erscheinungsbild des Blinkers, wodurch die Auffälligkeit des Blinkers erhöht wird. Im Besonderen überlappen bei ausreichend schräger Blickrichtung auf den Blinker, z.B. bei den in 2 dargestellten Blickrichtungen von 45° und 60°, die einzelnen optischen Elemente nicht mehr, so dass dunkle Bereiche zwischen diesen optischen Elementen entstehen. Hieraus resultiert ein 3D-Effekt bei Veränderung des Betrachtungswinkels auf den Blinker.
-
Es wurde eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Leuchte anhand eines Blinkers beschrieben. Die Erfindung ist jedoch nicht auf Blinker beschränkt. Die Leuchte kann auch eine andere Leuchte des Fahrzeugs im Front- oder Heckbereich darstellen. Insbesondere kann die Leuchte ein Schlusslicht, ein Rückfahrlicht, ein Bremslicht und dergleichen sein.
-
Die im Vorangegangenen beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung weisen eine Reihe von Vorteilen auf. Insbesondere wird eine auffallende Leuchte mit unterschiedlichen Helligkeitsbereichen über die Verwendung von mehreren nebeneinander angeordneten optischen Elementen erreicht. Die Anordnung der optischen Elemente ist dabei derart, dass auch entsprechende gesetzliche Anforderungen an die Leuchte erfüllt sind. Darüber hinaus wird durch die schräge Ausrichtung der optischen Elemente ein dreidimensionaler Effekt bei Veränderung der Blickrichtung auf die Elemente erzeugt. Auf diese Weise wird ein ansprechendes Design mit hohem Wiedererkennungswert erreicht. Darüber hinaus kann durch opake Bereiche ein dunkles Kalterscheinungsbild der Leuchte gewährleistet werden. Ferner wird hierdurch eine direkte Einsicht auf das Leuchtmittel bei angeschalteter Leuchte verhindert.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Blinker
- 3
- optische Elemente
- 301, 302
- Seitenflächen der optischen Elemente
- 303, 304
- Stirnflächen der optischen Elemente
- 305
- Stege
- 306
- opake Bereiche
- 300
- integrales Bauteil
- 4
- LEDs
- 5
- Lichtscheibe
- 6
- Reflektor
- 7
- Kofferraumdeckel
- P
- Lichtausbreitungsrichtung
- L
- Längsrichtung des Kraftfahrzeugs
- Z
- Zwischenraum
- B
- überlappende Bereiche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102009021110 A1 [0003]
- DE 102011119230 A1 [0004]
- DE 102013225796 A1 [0005]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- VDI 3400 Referenz 25 [0019]
- VDI 3400 Referenz 25 [0020]