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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System für eine Wasserversorgung für Freiräume gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein gattungsgemäßes Wasserversorgungssystem ist beispielsweise aus der
DE 20 2006 001 822 U1 bekannt. Dieses Wasserversorgungssystem ist für Freiräume vorgesehen und umfasst einen Ventilkörper, der geeignet ist, an eine Wasserversorgungsleitung angeschlossen zu werden, einen im Ventilkörper angeordneten Ventilfinger zum Verschließen und Freigeben von Öffnungen im Ventilkörper, eine zur Betätigung des Ventilfingers vorgesehenen Ventilstange und einen Stelenkörper zur Aufnahme des Ventilkörpers mit Ventilfinger und der Ventilstange.
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Um Wartungsarbeiten oder Reparaturen am Ventilkörper, am Ventilfinger, an der Ventilstange oder anderen Bauteilen des Wasserversorgungssystems vorzunehmen, ist es erforderlich, den gesamten Stelenkörper, der in seinem bestimmungsgemäß eingebauten Zustand teilweise unterirdisch angeordnet ist, freizulegen. Wartungsarbeiten sind somit sehr zeitaufwendig und können mitunter das Umfeld, in dem das Wasserversorgungssystem installiert ist, beeinträchtigen.
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Aus der
DE 214 700 A ist ein Ventilbrunnen mit einer kammerartigen Erweiterung des Steigrohres bekannt, die das Rückfallwasser aufnimmt und eine Düseneinrichtung umschließt.
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Aus der
DE 20 2008 000 291 U1 ist eine Versorgungsäule für den Außenbereich bekannt, die aus mehreren Modulen besteht und mit Anschlüssen für verschiedene Energieträger und/oder Medien versehen ist. Dabei ist für jedes Medium bzw. jeden Energieträger ein separates Modul vorgesehen, die beliebig miteinander kombinierbar sind. In einem Bodenmodul sind Anschlusseinrichtungen zur Verbindung mit den Anschlusskabeln und/oder Anschlussleitungen vorgesehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wasserversorgungssystem für Freiräume anzugeben, das auf einfache Art und Weise gewartet werden kann. Diese Aufgabe wird durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Dabei weist dieses Wasserversorgungssystem einen Ventilkörper, der geeignet ist, an eine Wasserversorgungsleitung angeschlossen zu werden, und einen im Ventilkörper angeordneten Ventilfinger zum Verschließen und Freigeben von Öffnungen im Ventilkörper auf. Zur Betätigung des Ventilfingers ist eine Ventilstange vorgesehen. Der Ventilkörper mit dem Ventilfinger und die Ventilstange sind in einem Stelenkörper angeordnet. Der Stelenkörper weist dabei zwei Teile auf, nämlich mindestens ein Basisteil und mindestens ein Schachtelement. Das Basisteil und das Schachtelement sind geeignet, miteinander verbunden zu werden. Diese Verbindung kann als irreversible Verbindung, z.B. durch Betonieren, hergestellt werden. Gemäß einer Variante ist diese Verbindung eine lösbare Verbindung, z.B. eine Schraubverbindung. Durch die mehrteilige Ausführung des Stelenkörpers wird dessen Installation und Ausrichtung erleichtert, da kleinere Teile als bei einer einstückigen Ausführung gehandhabt werden.
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Das Wasserversorgungssystem zeichnet sich dadurch aus, dass der Ventilkörper mit dem Ventilfinger und die Ventilstange eine Montageeinheit bilden und als Montageeinheit mit dem Stelenkörper lösbar verbunden sind. Es zeichnet sich ferner dadurch aus, dass mindestens eine erste Revisionsöffnung im Schachtelement vorgesehen ist, um auch zu einem vom Basisteil umgebenen Hohlraum Zugang zu haben. Die mindestens eine erste Revisionsöffnung ist auf einer dem Basisteil zugewandten Seite des Schachtelementes angeordnet. Die mindestens eine erste Revisionsöffnung ist im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand teilweise unterirdisch und teilweise oberirdisch angeordnet. Über diese erste Revisionsöffnung(en) ist beispielsweise die Wasserversorgungsleitung zugänglich.
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Das System wird beispielsweise auf Friedhöfen eingesetzt.
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Der Stelenkörper ist teilweise unterirdisch angeordnet, so dass im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand auch der Ventilkörper unterirdisch angeordnet ist. Gemäß einer Variante ist der Ventilkörper unterirdisch in einer frostfreien Schicht angeordnet. Somit kann das System ganzjährig zur Wasserversorgung für Freiräume genutzt werden, unabhängig davon, ob Frost herrscht.
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Die Montageeinheit umfasst vorzugsweise außerdem ein Rohr und eine Montageplatte. Das Rohr ist vorgesehen, um die Ventilstange aufzunehmen und bei der Betätigung des Ventilfingers zu führen. Die Montageplatte ist an einem der beiden Enden des Rohres vorgesehen und dient der lösbaren Verbindung des Rohres mit dem Stelenkörper. Die lösbare Verbindung kann durch Verschrauben oder Verrasten hergestellt werden. Das andere Ende des Rohres wird durch den Ventilkörper abgeschlossen. Durch das Rohr wird die Ventilstange vor Umwelteinflüssen geschützt und die mechanische Stabilität der Ventilstange erhöht. Nach dem Lösen der Verbindung sind die Montageplatte mit daran befestigtem Rohr und Ventilkörper, sowie die Ventilstange mit Ventilfinger aus dem Stelenkörper zum Beispiel zwecks Reparatur und Wartungsarbeiten herausnehmbar, ohne dass der Stelenkörper aus dem Erdreich freigelegt werden müsste.
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Im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand ist das Basisteil derart unterirdisch angeordnet, dass das Basisteil oben bündig mit der Erdoberfläche abschließt. Das Schachtelement, das höher als das Basisteil ist und auf dem Basisteil aufliegt, ist teilweise unterirdisch und teilweise oberirdisch angeordnet. Gemäß einer Variante ist auch das Basisteil teilweise unterirdisch und teilweise oberirdisch angeordnet.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Basisteil mindestens eine Ausnehmung auf. Diese Ausnehmung ist geeignet, eine örtliche Wasserversorgungsleitung derart aufzunehmen, dass die Wasserversorgungsleitung mit dem Ventilkörper verbunden werden kann. Vorzugsweise ist die mindestens eine Ausnehmung schachtförmig ausgebildet, so dass die Aufnahme eines Abschnitts der Wasserversorgungsleitung ermöglicht wird. Gemäß einer Variante ist eine Mehrzahl von Ausnehmungen vorgesehen, wobei diese Ausnehmungen sich kreuzend angeordnet sind. Dadurch ergibt sich eine Vielzahl von Möglichkeiten, das Basisteil relativ zur Wasserversorgungsleitung zu orientieren, was das Einbauen des Basisteils erleichtert.
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Gemäß einer Ausführungsform wird der Ventilkörper über eine Halterung des Basisteils radial bezüglich der Erstreckungsrichtung der Ventilstange in Position gehalten, ohne dass der Ventilkörper fest mit dem Basisteil verbunden ist. Dadurch wird einerseits eine mechanisch stabile Verbindung zwischen dem Ventilkörper und der Wasserversorgungsleitung gewährleistet und andererseits die Möglichkeit geschaffen, den Ventilkörper aus dem Stelenkörper zu entfernen. Die axiale Halterung des Ventilkörpers wird durch das Rohr gewährleistet, das zusammen mit dem Ventilkörper aus dem Stelenkörper entfernt werden kann.
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Zu Revisionszwecken ist im Schachtelement vorzugsweise mindestens eine zweite Revisionsöffnung vorgesehen. Für den Fall, dass es eine Vielzahl von zweiten Revisionsöffnungen gibt, ist mindestens eine dieser zweiten Revisionsöffnungen im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand immer oberirdisch angeordnet. Für den Fall, dass es eine einzige zweite Revisionsöffnung gibt, ist diese im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand immer oberirdisch angeordnet. Über diese zweite Revisionsöffnung ist die im Stelenkörper angeordnete Montageeinheit von außen zugänglich.
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Das System weist vorzugsweise außerdem ein Steigrohr auf, das mit dem Ventilkörper verbunden ist und das zum Ableiten von aus dem Ventilkörper austretendem Wasser zu einem von außen zugängigen Wasseranschluss vorgesehen ist, sofern der Ventilfinger und die Ventilstange in einer zweiten Position sind. In der zweiten Position sind eine mit der Wasserversorgungsleitung verbundene Zuflussöffnung des Ventilkörpers und eine mit dem Steigrohr verbundene erste Auslauföffnung des Ventilkörpers geöffnet und kommunizieren miteinander.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Montageeinheit außerdem eine Feder, die mit der Ventilstange zusammenwirkt und die zum Schutz vor Umwelteinflüssen in einem Federgehäuse untergebracht ist. Die Feder hält die Ventilstange und den Ventilfinger in einer ersten Position, in der die mit der Wasserversorgungsleitung verbundene Zuflussöffnung des Ventilkörpers geschlossen ist.
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Da der Ventilkörper mit dem Ventilfinger, die Ventilstange und die Feder als Montageeinheit in den Stelenkörper eingeführt werden, kann die Montageeinheit, insbesondere der Ventilfinger im Ventilkörper, im Werk vorjustiert werden, so dass der Ventilfinger präzise zwischen der ersten und der zweiten Position verschoben werden kann. Dadurch entfallen umständliche Justagearbeiten vor Ort.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Stelenkörpers gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, wobei der Stelenkörper ein Basisteil und ein Schachtelement aufweist;
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2 eine getrennte perspektivische Darstellung des Basisteils und des Schachtelementes des Stelenkörpers aus der 1;
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3 einen Schnitt durch eine Montageeinheit, die mit dem Stelenkörper aus 1 lösbar verbunden werden kann;
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4 einen Schnitt durch einen Ventilkörper und einen Ventilfinger der Montageeinheit aus der 3 in einer ersten Position;
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5 den Ventilkörper und den Ventilfinger der Montageeinheit aus der 3 in einer zweiten Position; und
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6 einen Schnitt durch einen Ventilkörper und einen Ventilfinger gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung.
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In der 1 ist ein System 2 für eine Wasserversorgung für Freiräume gemäß einer Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Das System 2 weist einen Stelenkörper 4 auf, der zur Aufnahme von funktionalen Elementen dient, die zum Betreiben des Systems 2 erforderlich sind und die weiter unten näher erläutert werden. Dabei weist der Stelenkörper 4 ein Basisteil 6 und ein Schachtelement 8 auf. Das Basisteil 6 und das Schachtelement 8 sind zwei separate Teile (vgl. 2), die im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand des Systems 2 miteinander verbunden sind, wie in der 1 dargestellt. Im Folgenden verwendete Richtungsangaben beziehen sich auf den bestimmungsgemäß eingebauten Zustand des Systems. Somit bedeutet die Bezeichnung „oben“ vom Erdreich weg gerichtet und die Bezeichnung „unten“ zum Erdreich hin gerichtet. Die Bezeichnung „horizontal“ bedeutet parallel zum Horizont und die Bezeichnung „vertikal“ bedeutet senkrecht zum Horizont.
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Dabei weist das Basisteil 6 eine im Wesentlichen rechteckige Grundplatte 10 auf, von der sich eine Ummantelung 12, die einen Hohlraum 14 umgibt, im Wesentlichen senkrecht nach oben erstreckt. Im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand ist die Grundplatte 10 im Wesentlichen horizontal ausgerichtet. Die Ummantelung 12 erstreckt sich entlang eines Teils der Peripherie der Grundplatte 10, so dass im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand das Schachtelement 8 auf der Grundplatte 10 aufliegt und seitlich bündig mit der Ummantelung 12 abschließt. In der Grundplatte 10 sind auf der der Ummantelung 12 abgewandten Seite Ausnehmungen 16 vorgesehen, um eine Wasserversorgungsleitung aufzunehmen. In dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Ausnehmungen 16 in Form eines Kreuzes angeordnet, wodurch eine hohe Flexibilität bei der Installation des Basisteils 6 gewährleistet wird, denn so kann eine Wasserversorgungsleitung von jeder beliebigen Seite in das Basisteil 6 eingeführt werden.
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Das Schachtelement 8 wird von Seitenflächen 18 gebildet, die einen Schacht umhüllen. In vertikaler Richtung wird das Schachtelement 8 durch ein oberes Ende 20 und ein unteres Ende 22 begrenzt, die beide offen sind. Das obere offene Ende 20 dient als Montageöffnung 24, über die die funktionalen Elemente in das Schachtelement 8 eingeführt und mit diesem verbunden werden können. Das untere offene Ende 22 dient der Kommunikation des Schachtelementes 8 mit dem Basisteil 6.
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In den Seitenflächen 18 des Schachtelementes 8 sind eine erste Revisionsöffnung 28 und eine zweite Revisionsöffnung 26 vorgesehen, über die ein Zugang von außen zum Schacht und zum Hohlraum 14 des Basisteils 6 gewährleistet wird. Die zweite Revisionsöffnung 26 befindet sich im oberen Teil des Schachtelements 8, das heißt, in dem der Montageöffnung 24 zugewandten Teil. Die erste Revisionsöffnung 28 erstreckt sich im unteren Teil des Schachtelements 8 und mündet in dessen unteres offenes Ende 22, so dass der Hohlraum 14 des Basisteils 6 und der Schacht miteinander kommunizieren. Die erste Revisionsöffnung 28 ist 60 bis 80 cm hoch, 15 bis 21 cm breit und 17 bis 23 cm tief. Die zweite Revisionsöffnung 26 ist 23 bis 27 cm hoch, 10 bis 14 cm breit und 12 bis 16 cm tief. Die zweite Revisionsöffnung 26 befindet sich mittig auf der linken Seite des Schachtelementes 8. Das heißt, sie beginnt 15 bis 19 cm unterhalb des Schachtelementes 8. Das Basisteil ist 72 bis 82 cm lang, 38 bis 42 cm breit und 88 bis 92 cm hoch. Die Grundplatte ist 38 bis 42 cm lang, 28 bis 32 cm breit und 8 bis 12 cm hoch. Das Schachtelement 8 ist 28 bis 32 cm lang, 28 bis 32 cm breit und 180 bis 220 cm hoch. Vorzugsweise befinden sich 70 bis 90 cm des Schachtelementes 8 unterirdisch und 100 bis 140 cm oberirdisch. Das freie von außen zugängige Ende des Steigrohres 32 befindet sich mittig 30 bis 40 cm unterhalb der Oberkante des Schachtelementes 8. Die vorgenannten Dimensionen können je nach bautechnischen Anforderungen unter Beibehaltung der Größenverhältnisse variieren. Im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand ist die zweite Revisionsöffnung 26 oberirdisch und die erste Revisionsöffnung 28 teilweise unterirdisch angeordnet. Die zweite Revisionsöffnung 26 ist durch ein Abdeckelement verschließbar. Im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand sind die funktionalen Elemente im Stelenkörper 4 über die zweite Revisionsöffnung 26 von außen zugänglich.
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In den Seitenflächen 18 des Schachtelementes 8 ist ferner eine Öffnung 30 vorgesehen, durch die sich ein (weiter unten näher erläutertes) Steigrohr 32 erstreckt, über das Wasser abgeleitet und einem Benutzer zugängig gemacht wird. Die Öffnung 30 ist bezüglich der zweiten Revisionsöffnung 26 seitlich versetzt. Die Öffnung 30 befindet sich ungefähr auf gleicher Höhe wie die zweite Revisionsöffnung 26.
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Das Schachtelement 8 ist höher ausgebildet als das Basisteil 6, so dass im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand das Schachtelement 8 über das Basisteil 6 hinaus nach oben ragt. Im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand ist das Basisteil 6 unterirdisch und der über das Basisteil 6 hinaus ragende Teil des Schachtelements 8 oberirdisch angeordnet.
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Zu den bereits erwähnten funktionalen Elementen ist eine Montageeinheit 34 zu zählen, die in der 3 im Längsschnitt dargestellt ist. Die Montageeinheit 34 weist eine Montageplatte 36 auf, über die die Montageeinheit 34 am Schachtelement 8 mittels Schrauben lösbar befestigt ist. Die Montageeinheit 34 umfasst außerdem einen Ventilkörper 38, einen Ventilfinger 40 und eine den Ventilfinger 40 tragende Ventilstange 42. Die Montageeinheit 34 weist außerdem ein Rohr 44 auf, in dem die Ventilstange 42 und der Ventilfinger 40 geführt werden. Das Rohr 44 ist an einem Ende mit der Montageplatte 36 und an dem anderen Ende mit dem Ventilkörper 38 verbunden. Das Rohr 44 definiert die axiale Position des Ventilkörpers 38.
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Im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand sind der Ventilkörper 38, das Rohr 44 und die Montageplatte 36 feststehend, während der Ventilfinger 40 und die Ventilstange 42 mobil gelagert sind.
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Darüber hinaus umfasst die Montageeinheit 34 eine in einem Federgehäuse 46 angeordnete Feder 48, die auf die Ventilstange 42 wirkt. Das Federgehäuse 46 umschließt außerdem einen Teil der Ventilstange 42. Die Feder 48 wirkt derart mit der Ventilstange 42 zusammen, dass die Feder 48 in ihrem Ruhezustand, das heißt, ausschließlich unter Einwirkung des Wasserdrucks aus der Wasserversorgungsleitung auf den Ventilfinger 40, die Ventilstange 42 und den Ventilfinger 40 in einer ersten Position hält.
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Der Ventilkörper 38 ist geeignet, über eine Zuflussöffnung 50 an einer Wasserversorgungsleitung und über eine erste Auslauföffnung 52 an ein Ende des Steigrohrs 32 angeschlossen zu werden. Eine zweite Auslauföffnung 54 ist im Ventilkörper 38 vorgesehen, um überschüssiges Wasser aus dem Steigrohr 32 und dem Ventilkörper 38 über eine Drainageschicht aus Überkornkies in das Erdreich ablaufen zu lassen. Das andere Ende des Steigrohrs 32 ist frei und ragt aus der Öffnung 30 des Schachtelementes 8 nach außen, wo es für einen Benutzer zugängig ist. Der Ventilkörper 38 wird über eine nicht dargestellte Halterung des Basisteils 6 radial bezüglich der Erstreckungsrichtung der Ventilstange 42 fixiert.
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Der Ventilfinger 40 ist mobil zwischen der ersten Position (vgl. 4) und einer zweiten Position (vgl. 5) in einem Kanal 56 im Ventilkörper 38 angeordnet. In der ersten Position verschließt der Ventilfinger 40 die Zuflussöffnung 50 des Ventilkörpers 38 und gibt die erste Auslauföffnung 52 und die zweite Auslauföffnung 54 frei, so dass die erste Auslauföffnung 52 und die zweite Auslauföffnung 54 miteinander kommunizieren. Wenn der Ventilfinger 40 in der ersten Position ist, kann demnach Wasser aus dem Steigrohr 32 und dem Ventilkörper 38 in die Drainageschicht ablaufen. In der zweiten Position verschließt der Ventilfinger 40 die zweite Auslauföffnung 54 des Ventilkörpers 38 und gibt die Zuflussöffnung 50 und die erste Auslauföffnung 52 frei, so dass letztere miteinander kommunizieren. Wenn der Ventilfinger 40 in der zweiten Position ist, kann demnach Wasser aus der Wasserversorgungsleitung in das Steigrohr 32 fließen.
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Der Ventilfinger 40 ist an einem Ende mit der Ventilstange 42 verbunden. An dem gegenüberliegenden Ende weist der Ventilfinger einen Teller 57 auf. Der Teller 57 erstreckt sich im Wesentlichen senkrecht zur Erstreckungsrichtung des Ventilfingers 40. Der Teller 57 dient als Druckfläche, gegen die beim Loslassen eines weiter unten beschriebenen Bedienelementes 64 das Wasser aus der Wasserversorgungsleitung drückt und somit die Ventilstange 42 nach oben in die erste Position schiebt.
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Mittels O-Ringen 58a, 58b, 58c, die von dem Ventilfinger 40 getragen werden, werden die jeweiligen Öffnungen 50, 52, 54 in der ersten bzw. zweiten Position gegeneinander abgedichtet. Der O-Ring 58a dichtet in der ersten Position (vgl. 4) den Ventilkörper 38 gegenüber dem Rohr 44 ab. Der O-Ring 58b dichtet in der zweiten Position (vgl. 5) die zweite Auslauföffnung 54 gegenüber der ersten Auslauföffnung 52 und der Zuflussöffnung 50 ab und ermöglicht den Durchfluss des Wassers von der Wasserversorgungsleitung zum Steigrohr 32. Der O-Ring 58c dichtet in der ersten Position (4) die Zuflussöffnung 50 gegenüber der ersten und der zweiten Auslauföffnung 52, 54 ab und verhindert den Durchfluss des Wassers von der Wasserversorgungsleitung zum Steigrohr 32. Dabei ist zur Aufnahme jedes O-Rings 58a, 58b, 58c eine Nut 60 vorgesehen. Um bei der Bewegung des Ventilfingers 40 Reibung zwischen den O-Ringen 58a, 58b und dem umgebenden Ventilkörper 38 und somit den Verschleiß der O-Ringe 58a, 58b möglichst gering zu halten, weist der Kanal 56 entlang eines Teils des Hubweges der O-Ringe 58a, 58b eine Aussparung 62 auf. Durch die Aussparung 62 wird sichergestellt, dass bei Betätigung des Ventilfingers 40 die O-Ringe 58a, 58b minimalen Kontakt mit dem Ventilkörper 38 haben.
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Die Ventilstange 42 erstreckt sich im Wesentlichen vertikal und trägt an ihrem unteren Ende den Ventilfinger 40. Das obere Ende der Ventilstange 42 erstreckt sich durch die Montageplatte 36 hindurch, und im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand auch durch die Montageöffnung 24 des Schachtelementes 8. Am oberen Ende der Ventilstange 42 ist ein Bedienelement 64 zum Verschieben der Ventilstange 42 und des daran befestigten Ventilfingers 40 vorgesehen. Wird das Bedienelement 64 betätigt, werden Ventilstange 42 und Ventilfinger 40 gegen den Wasserdruck in der Wasserversorgungsleitung und entgegen dem Druck der Feder 48 von der ersten Position in die zweite Position gebracht. Dabei drückt die Ventilstange 42 den Ventilfinger 40 im Kanal 56 des Ventilkörpers 38 nach unten und öffnet die Zuflussöffnung 50. Das Wasser läuft durch den Ventilkörper 38 und das Steigrohr 32. Beim Loslassen des Bedienelementes 64 wird durch die Wirkung der Feder 48 und den Wasserdruck aus der Wasserversorgungsleitung die Ventilstange 42 nach oben in die erste Position geschoben. Dabei wird die Zuflussöffnung 50 geschlossen und der Wasserfluss zum Steigrohr 32 unterbrochen.
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In 6 ist eine alternative Ausführungsform des Ventilfingers 40 dargestellt. Der in 6 dargestellte Ventilkörper 38 entspricht dem Ventilkörper 38 aus den 4 und 5 und ist in der ersten Position gemäß der Abbildung der 4 dargestellt. Der Ventilfinger aus 6 unterscheidet sich von der bereits beschriebenen Ausführungsform im Wesentlichen darin, dass der Teller 57 durch einen konischen Zapfen 66 ersetzt ist. Außerdem sind in der in 6 dargestellten Ausführungsform zwei O-Ringe 58c zum Abdichten der Zuflussöffnung 50 gegenüber der ersten und der zweiten Auslauföffnung 52, 54 in der ersten Position vorgesehen.
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Im Folgenden wird ein Verfahren zur Installation eines Systems 2 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung beschrieben.
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Wie bereits einleitend erwähnt, ist das System 2 vorgesehen, um teilweise unterirdisch angeordnet zu werden. Zu diesem Zweck wird zunächst im Erdreich eine Grube von etwa 1,3 bis 1,7 m Länge, etwa 0,8 bis 1,2 m Breite und etwa 1,1 bis 1,5 m Tiefe ausgehoben. Diese Grube wird auf eine Tiefe von etwa 0,7 bis 1,1 m mit Überkornkies aufgefüllt. Anschließend wird das Basisteil 6 des Stelenkörpers 4 möglichst horizontal mit der die Ausnehmungen 16 aufweisenden Seite nach unten in der Grube platziert. Die Montageeinheit 34 wird über die Montageplatte 36 mit dem Schachtelement 8 verbunden. Anschließend wird das Schachtelement 8 mit Montageeinheit 34 auf das Basisteil 6 gesetzt, so dass die erste Revisionsöffnung 28 dem Hohlraum 14 des Basisteils 6 zugewandt ist. Zur Fixierung des Schachtelementes 8 auf dem Basisteil 6 wird Ortbeton verwendet. Die örtliche Wasserversorgungsleitung wird in eine der Ausnehmungen 16 geführt und mit dem Ventilkörper 38 durch Verschrauben verbunden. Der Ventilkörper 38 wird dabei unterirdisch in einer Tiefe angeordnet, die frostfrei ist. Somit ist der Ventilkörper 38 in einer Tiefe von 0,7 bis 0,8 m angeordnet. Die erste Revisionsöffnung 28 und der Hohlraum 14 werden mit einem geeigneten Dämmstoff verschlossen. Es bleibt lediglich eine Öffnung, um überlaufendes Wasser aus dem Auslauf über den Auflagestein abzuführen. Die Grube wird mit Erdreich aufgefüllt. Abschließend wird der Auflagestein, der zum Abstellen von mit Wasser zu befüllenden Gefäßen dient, vor den oberirdischen Teil des Schachtelementes 8 auf das Basisteil 6 gelegt. Nun ist das System 2 in seinem bestimmungsgemäßen Zustand in das Erdreich eingebaut.
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Für den Fall, dass Wartungsarbeiten am System 2 vorgenommen werden müssen, genügt es, die Montageplatte 36 vom Schachtelement 8 und den Ventilkörper 38 von der örtlichen Wasserversorgungsleitung zu lösen. Die Montageeinheit 34 kann anschließend aus dem Schachtelement 8 entfernt werden. Wartungsarbeiten im Inneren des Stelenkörpers 4 sind über die zweite Revisionsöffnung 26 und gegebenenfalls die erste Revisionsöffnung 28 durchführbar, während die Montageeinheit 34 bequem außerhalb des Stelenkörpers 4 gewartet werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- System
- 4
- Stelenkörper
- 6
- Basisteil
- 8
- Schachtelement
- 10
- Grundplatte
- 12
- Ummantelung
- 14
- Hohlraum
- 16
- Ausnehmung
- 18
- Seitenfläche
- 20
- Oberes Ende
- 22
- Unteres Ende
- 24
- Montageöffnung
- 26
- 2. Revisionsöffnung
- 28
- 1. Revisionsöffnung
- 30
- Öffnung
- 32
- Steigrohr
- 34
- Montageeinheit
- 36
- Montageplatte
- 38
- Ventilkörper
- 40
- Ventilfinger
- 42
- Ventilstange
- 44
- Rohr
- 46
- Federgehäuse
- 48
- Feder
- 50
- Zuflussöffnung
- 52
- 1. Auslauföffnung
- 54
- 2. Auslauföffnung
- 56
- Kanal
- 57
- Teller
- 58a
- O-Ring
- 58b
- O-Ring
- 58c
- O-Ring
- 60
- Nut
- 62
- Aussparung
- 64
- Bedienelement
- 66
- Zapfen