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Die Erfindung betrifft eine Elektroantriebs-Einbauanordnung für einen im Tiefbau zu verlegenden Rohrleitungsschieber. Sie betrifft ferner ein Elektroantriebs-System für eine solche Einbauanordnung mit einem Elektroantrieb.
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Für Armaturen wie zum Beispiel Rohrleitungs-Absperrschieber werden in Wasserwerken oder Pumpstationen Elektroantriebe verwendet, um die Schieber auch von einem zentralen Punkt aus je nach Bedarf ansteuern zu können. Auch moderne Wasserversorgungssysteme mit im Tiefbau verlegten Rohrleitungen werden in Zukunft zunehmend in vermaschten Systemen erstellt werden, bei denen es für bestimmte Bereiche keinen eindeutigen Zu- oder Abfluss mehr gibt. Die Systeme werden über Sensortechnik überwacht werden, und um die Flussrichtungen je nach den gemessenen Werten zu ändern, Leckagestellen automatisch abzuschiebern und Stagnationsbereiche durchzuspülen, werden in solchen Maschensystemen mehr Armaturen elektrisch per Fernsteuerung betätigt werden. Derzeit werden aufwändige und teure Schachtbauwerke erstellt, wenn im Tiefbau-Rohrverteilungsnetz ein elektrisch angetriebener und fernsteuerbarer Schieber mit seinem Elektroantrieb verbaut werden soll.
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Aus der
DE 90 00 205 U1 ist eine Motor betriebene Erdeinbauarmatur bekannt, welche in einem im Erdreich eingelassenen Schacht angeordnet werden kann.
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Aus der
DE 91 08 345 U1 ist eine mobile Schieberdrehmaschine bekannt, mittels welcher Absperrschieber betätigt werden können, die in ihrerseits in die Straßendecke eingelassene Schieberkappen aufgenommen sind.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Elektroantriebs-Einbauanordnung sowie ein Elektroantriebs-System für eine solche Einbauanordnung für einen im Tiefbau zu verlegenden Rohrleitungsschieber bereitzustellen, welche einfach handhabbar sind und eine unaufwändige Verlegung ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale sowie durch die im Anspruch 5 angegebenen Merkmale gelöst. Die Unteransprüche definieren bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß hat die Einbauanordnung einen Schachtabschnitt zur Aufnahme bzw. Unterbringung eines Elektroantriebes, wobei der Schachtabschnitt einen abnehmbaren Deckel aufweist und wobei ein Aufnahmeadapter für einen Elektroantrieb, insbesondere zur stehenden Aufnahme des Antriebs im Bereich seines Abtriebsgliedes, im Schachtabschnitt angeordnet ist. Mit anderen Worten weist die Einbauanordnung als integrale bzw. kompakte und transportable Einheit all diejenigen Komponenten auf, die notwendig sind, um vor Ort einen Elektroantrieb geschützt im Tiefbau an einem Schieber zu verlegen. Sie kann werksseitig mit allen notwendigen Bestandteilen als zusammengehöriges System bereitgestellt werden, so dass die Erstellung eines Schachtbauwerkes vor Ort unnötig wird. Hierdurch wird eine unaufwändige und kostengünstige Verlegung ermöglich, die trotzdem eine hohe Lebensdauer aufweist und den Elektroantrieb zuverlässig schützt. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Schachtabschnitt und/oder der Deckel aus einem Kunststoff hergestellt werden, beispielsweise aus einem PE-Material. Durch den abnehmbaren Deckel ist der Elektromotor gut für Einsetz- oder Herausnahmearbeiten bzw. für Wartungsarbeiten zugänglich. Mit der Bereitstellung des Aufnahmeadapters im Schachtabschnitt wird dem Verwender eine zusammengehörige Einheit zur Verfügung gestellt, die alle notwendigen Arbeiten vereinfacht.
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Der Schachtabschnitt kann rohrförmig, insbesondere rundrohrförmig ausgebildet sein. Natürlich sind alle möglichen Hohlformen denkbar, also auch eckige oder kantige Ausgestaltungen.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung weist der Schachtabschnitt einen Boden auf, wobei der Aufnahmeadapter oberhalb des Bodens angeordnet ist und insbesondere auch der Abtrieb des Elektroantriebs durch den Aufnahmeadapter und den Boden hindurchgeführt werden kann. Ein solcher Boden bietet einen erweiterten Schutz gegen das Eindringen von Verschmutzungen aus dem Erdreich; er ermöglicht eine vorteilhafte Halterung des Aufnahmeadapters und der Durchgang für den Abtrieb des Elektroantriebs kann ohne Weiteres gegen Verschmutzungen oder Flüssigkeiten abgedichtet werden.
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Bei einer Ausführungsvariante der Einbauanordnung schließt sich unten an den Aufnahmeadapter ein Übergangsstück an, welches den Abtrieb, insbesondere eine Abtriebswelle des Elektromotors, umschließen kann und an seinem Unterteil mit einem Befestigungsmittel zur Anbringung an einem Schieberoberteil versehen ist. Mit einem solchen Übergangsstück wird auch der verbleibende Weg des Abtriebsgliedes zum Schieber gut nach außen geschützt bzw. abgedichtet.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Elektroantriebs-System für eine Einbauanordnung, das eine Einbauanordnung aufweist, wie sie in verschiedenen Ausführungsformen oben beschrieben wurde, sowie einen Elektroantrieb für die Schieberbetätigung. Dabei ist bei einer möglichen Ausgestaltung eine Verriegelungsvorrichtung vorgesehen, die im Schachtabschnitt zugänglich ist und den Elektroantrieb an dem Aufnahmeadapter sichert. Ferner besteht die Möglichkeit, den Elektroantrieb mit einem im Schachtabschnitt von oben zugänglichen Griff zu versehen, um seine Handhabung zu vereinfachen.
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Die Verriegelungsvorrichtung kann erfindungsgemäß einen Drehriegel aufweisen, der einen Eingriff zwischen dem Elektroantrieb und dem Aufnahmeadapter herstellt. Bei einer Ausführungsform weist ein solcher Drehriegel einen Angriff und einen Riegelfortsatz am Elektroantrieb auf, sowie einen Durchgang am Aufnahmeadapter unter dem der gedrehte Riegelfortsatz eine Sicherung des Elektroantriebs gegen ein Abheben vom Adapter bereitstellt. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform bildet der Angriff des Drehriegels einen Teil des Griffs, so dass diese beiden Teile funktionell vereinigt werden können und kein zusätzlicher Angriff für den Drehriegel bereitgestellt werden muss.
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Bei einer weiteren Ausführungsvariante weist die Verriegelungsvorrichtung eine oben am Aufnahmeadapter abstehende Drehspindel auf, die durch eine Fläche des Aufnahmeadapters hindurch drehfest mit einer exzentrischen (bzw. exzentrisch gelagerten) Riegelscheibe verbunden ist, die in einer Drehstellung (Verriegelungsstellung) in eine Ausnehmung eines die Oberfläche des Aufnahmeadapters von oben durchdringenden Elektroantriebs-Setzfortsatzes eingreifen kann, um eine Sicherung des Elektroantriebs gegen ein Abheben vom Adapter bereitzustellen.
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Die Erfindung wird im Weiteren anhand von Ausführungsformen und mit Hilfe der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Elektroantriebs-Systems für eine Einbauanordnung im Einbauzustand an einem im Tiefbau verlegten Schieber;
- 2 eine erste Ausführungsform der Einbauanordnung bzw. des Elektroantriebs-Systems für eine solche Einbauanordnung;
- 3 die Ausführungsform nach 2 im zusammengebauten Zustand;
- 4 eine zweite Ausführungsform des Systems mit einer veränderten Sicherung für den Elektroantrieb; und
- 5 ein Detail der Sicherungsvorrichtung für die Ausführungsform nach 4.
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In der 1 ist ein erfindungsgemäßes Elektroantriebs-System für eine Einbauanordnung im unter dem Bodenniveau verlegten Zustand zu sehen. Unten im Erdreich befindet sich der Schieber 9, der eine nicht dargestellte Rohrleitung (Gas- oder Flüssigkeitsleitung) öffnen oder abschiebern kann. Er weist ein deckelartiges und angeflanschtes Schieberoberteil 8 auf, an welches sich wiederum oben ein Übergangsstück 6 anschließt, das die nicht gezeigte Schieber-Drehspindel umgreift und schützt, die zur Betätigung des Schiebers 9 verwendet wird.
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Das Übergangsstück 6 führt unten zum Boden des Schachtabschnitts 1 (bzw. Schachtes 1), der bei dieser Ausführungsform als zylinderförmiger Rundschacht aus einem Kunststoffmaterial (PE) ausgebildet ist. Durch eine Öffnung des Bodens 3 hindurch führt der Abtrieb des Elektroantriebs 4, und zwar wiederum durch einen Aufnahmeadapter 5, der zum Setzen, Zentrieren und Befestigen des Elektroantriebs 4 dient und später noch im Einzelnen erläutert wird. An der Oberseite ist der Schacht 1 mit dem Deckel 2 verschlossen, der abnehmbar ausgestaltet ist. Über dem Schacht befindet sich die Straßenkappe 10 mit ihrem nicht bezeichneten oberen Deckel, durch den ein Zugang von oben ermöglicht wird. An dieser Stelle ist anzumerken, dass die erfindungsgemäße Einbauanordnung bzw. das erfindungsgemäße Einbauanordnungs-Elektroantriebs-System natürlich für einen Schieber 9 vorgesehen werden kann, es jedoch grundsätzlich auch denkbar ist, alle möglichen anderen Armaturen erfindungsgemäß auszustatten, die elektrisch bzw. ferngesteuert betätigt werden sollen. Die Erfindung kann im Übrigen alle hierin beschriebenen Merkmale einzeln sowie in jedweder Kombination umfassen.
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Im getrennten Zustand sind die Einbauanordnung und der zugehörige Elektroantrieb gemäß einer ersten Ausführungsform in 2 dargestellt. Der Schacht 1 sowie der Deckel 2 sind dabei ausgeschnitten dargestellt, so dass die Sicht auf den Aufnahmeadapter 5 ermöglicht wird, der als scheibenförmige Einheit ausgestaltet ist. In der Mitte eines Durchgangslochs des Adapters 5 ist die nach oben über den Boden 3 hervorstehende Kuppelmuffe 21 zu sehen, in die der Abtrieb (Abtriebszapfen oder -fortsatz) 20 des rechts dargestellten Elektroantriebes 4 eingreifen kann. Über diesen Kanal wird die nicht dargestellte Spindel des Schiebers durch den Elektroantrieb 4 betätigt.
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Der Aufnahmeadapter 5 hat an seiner Oberseite vier Setzlöcher, von denen eines mit dem Bezugszeichen 15 bezeichnet ist. Er weist eine obere Platte 11 auf, in der zusätzlich zu den Setzlöchem 15 noch zwei Langlöcher 13, 14 ausgebildet sind. Diese Langlöcher 13, 14 dienen als Verriegelungslöcher, und unterhalb der Platte 11 ist in ihrem Bereich jeweils ein Freiraum für die Drehung von Drehriegeln 18 vorgesehen.
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Der Elektroantrieb 4 ist mit einem bügelartigen Griff 16 ausgestattet, damit er in einfacher Weise transportiert und in den Schacht eingehoben bzw. aus diesem herausgehoben werden kann. Der Griff 16 kann am Antrieb 4 selbst oder, wie im vorliegenden Fall an einer separaten unteren Platte 7 angebracht werden. Der Antrieb 4 weist an seiner Unterseite unterhalb der Platte 7 vier Setzvorsprünge auf, die mit dem Bezugszeichen 19 gekennzeichnet sind und in die Setzlöcher 15 eingreifen können, wenn der Elektromotor, wie dies in 3 gezeigt ist, in dem Schacht 1 montiert wird. Im dargestellten Fall halten die Setzvorsprünge 19, die als in das Antriebsunterteil einschraubbare Schraubbolzen ausgeführt sind auch die Platte 7 am Antriebsunterteil. Die Sicherung des Elektroantriebes 4 im Schacht gegen ein Abheben von dem Adapter 5 erfolgt durch einen Drehriegel 18, der in 2 in seiner Verriegelungsstellung gezeigt ist. Der Drehriegel 18 ist drehfest mit einem vertikalen Bügel 17 des Griffes 16 verbunden, so dass der Bügel 17 einen Angriff für den Drehriegel 18 für dessen Verdrehung bildet. Wenn nun der Drehriegel 18 mit Hilfe des Bügels 17 um 90° aus der in 2 dargestellten Stellung verdreht wird, kann der Elektromotor von oben durch den abgehobenen Deckel 2 auf den Adapter 5 aufgesetzt werden, so dass er in die Position der 3 kommt. Dabei dringt der Abtriebsfortsatz 20 des Elektroantriebs in die Kuppelmuffe 21 ein, die Setzvorsprünge 19 treten in die Setzlöcher 15 ein und die Riegel 18, von denen auch auf der hinteren, nicht sichtbaren Seite einer vorhanden ist, gehen durch die Löcher 13, 14 hindurch unter die Platte 11, die ein Teil des Adapters 5 ist und seine obere Abdeckung bildet. Sodann kann mittels des Bügels 17 und seinem gegenüberliegenden Pendant der jeweiligen Drehriegel 18 verdreht werden, so dass er wieder in die Stellung zurückkehrt, die in den 2 und 3 zu sehen ist. In dieser Stellung verhindert der Drehriegel 18, indem er unten an der Platte 11 anschlägt, ein Abheben des Elektroantriebs 4 und sichert diesen somit fest am Adapter 5. Ein spezieller Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, dass kein zusätzliches Bauteil vorgesehen werden muss, um die Betätigung des Drehriegels 18 zu gestatten; der ohnehin vorhandene Griff 16 kann an dem verdrehbaren Bügelteil 17 als Drehbetätigung benutzt werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung zeigen die 4 und 5, in denen gleiche Bezugszeichen auf solche Teile deuten, die funktionsgleiche Entsprechungen in den 1 und 2 haben. Unterschiedlich ist in 4 der Verriegelungsmechanismus, der hier einen nach oben abragenden Spindelfortsatz 23 mit einem Vierkantangriff 24 aufweist. Der Spindelfortsatz 23 geht von oben durch die Platte 11 des Adapterstücks 5 hindurch, und ist erst unten drehfest mit einer exzentrischen und in etwa halbkreisförmigen Verriegelungsscheibe 22 verbunden, die sich in einem Ausschnitt des Adapters 5 drehen kann. In dem Zustand der 4 ist die Scheibe 22 so gezeigt, dass ihre abgeschnittene, gerade Kante nach außen und der halbkreisförmige Fortsatz nach innen zeigt. Die Verriegelungsscheibe 22 kann in diesem Zustand bis unter den Bereich eines der Setzlöcher 15 hineinreichen, das in 4 am Adapter 5 nur noch teilweise zu sehen ist.
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Wenn der Spindelfortsatz 23 gedreht wird, beispielsweise mit einer Vierkant-Schlüsselstange von oben durch den geöffneten Deckel 2, und in einen Zustand kommt, bei dem der exzentrische, weiter vorstehende Scheibenteil nach außen zu liegen kommt, kann der Elektroantrieb 4 mit seinem Griff eingesetzt werden, so dass die Setzvorsprünge 25 in den Setzlöchern 15 zu liegen kommen. Die Spindel 23 geht dabei außen am Elektroantrieb vorbei. Wie in der rechten Darstellung der 4 und speziell auch in dem Detail der 5 sichtbar wird, haben die Setzvorsprünge 25 eine andere Form als bei der Ausführungsform nach den 2 und 3, sie sind nämlich mit einer unteren Einkerbung 26 versehen. Nach dem Einsetzen des Elektroantriebs 4 kann der Spindelfortsatz 23 wieder aus dem vorher beschriebenen Zustand verdreht werden, beispielsweise um 180°, und die Verriegelungsscheibe 22 kommt mit ihrem exzentrischen Fortsatz 27 im Bereich der Einkerbung 26 zu liegen, wo sie mit einer unteren Fase an einer Gegenfase des Setzfortsatzes 25 angreift. Die Verriegelungsscheibe 22 verhindert in diesem Zustand ein Abheben des Elektroantriebes 4 von dem Adapter 5 und sichert ihn auf diese Weise.