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Die Erfindung betrifft ein Warenlagersystem für ein Transportfahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch 1.
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Üblicherweise werden mit Transportfahrzeugen verschiedene Waren von einem zentralen Lager zu verschiedenen Kunden transportiert. Beispielsweise werden dabei Getränkekisten auf der Ladefläche eines Transportfahrzeugs nebeneinander und übereinander gestapelt, wobei die Getränkekisten dabei in einzelne Produktgruppen sortiert sind. Vor Ort bei einem Kunden wird von einem Fahrer die jeweilige Anzahl von verschiedenen Getränkekisten aus dem Transportfahrzeug zusammensortiert und an den Kunden ausgeliefert. Dieses Warenlagersystem hat zum Nachteil, dass ein Sortiervorgang nur manuell erfolgen kann und dieser somit zeitaufwändig ist.
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Bei weiteren Warenlagersystemen für Transportfahrzeuge werden die Waren in regalähnliche Tragstrukturen mit Ablageböden in einem zentralen Lager einsortiert. Dabei werden die Waren bereits entsprechend einer Kundenbestellung kommissioniert, so dass beispielsweise die Waren für einen bestimmten Kunden auf einem Ablageboden liegen. Somit muss ein Fahrer vor Ort die vom Kunden bestellten Waren nur einem bestimmten Ablageboden entnehmen und an den Kunden übergeben. Derartige Warenlagersysteme haben zum Nachteil, dass die einzelnen Ablageböden teilweise schlecht erreichbar sind und somit werden die Gelenke und der Rücken des Fahrers beim Entnehmen stark belastet. Zudem muss ein bestimmter Bereich auf der Ladefläche des Transportfahrzeugs frei bleiben, damit jeder Ablageboden für den Fahrer zugänglich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Warenlagersystem für Transportfahrzeuge und ein Verfahren zum Unterbringen von Waren in einem Transportfahrzeug bereitzustellen, das ein Entladen mit einer ergonomisch günstigen Körperhaltung und eine effiziente Nutzung des Transportfahrzeugs erlaubt.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einem Warenlagersystem für ein Transportfahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils, gemäß dem mindestens ein Ablageboden an der Tragstruktur angeordnet ist und dessen Position gegenüber der Tragstruktur verändert werden kann.
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Dadurch, dass das erfindungsgemäße Warenlagersystem für ein Transportfahrzeug über mindestens einen Ablageboden verfügt, welcher an der Tragstruktur angeordnet ist und dessen Position gegenüber der Tragstruktur verändert werden kann, ist der Ablageboden für die Entnahme einer Ware derart verstellbar, dass dieser in einer ergonomisch günstigen Position zum Entladen angeordnet ist. Somit ist es möglich, den Ablageboden beispielsweise von einer hohen Position über Kopf in eine Position auf Hüfthöhe zu verstellen, so dass sich die Ware bereits in einer Höhe befindet, in der sie später getragen wird. Ebenso kann die Ware aus einer ergonomisch ungünstigen, niedrigen Position mittels eines Mechanismus in eine günstigere Position gebracht werden, so dass die Ware beispielsweise ohne eine Beugung des Rückens übernommen werden kann. Ebenso ist es mit dem erfindungsgemäßen Warenlagersystem möglich, die Waren für jeden Kunden bereits auf einem Ablageboden zu kommissionieren, und die Ablageböden dann vor Ort in eine günstige Entladeposition zu bringen. Damit müssen die Waren beim Entladen nicht umgeordnet werden und können so besonders platzsparend auf der Ladefläche untergebracht werden.
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Das erfindungsgemäße Warenlagersystem für ein Transportfahrzeug ist grundsätzlich breit einsetzbar. Das Transportfahrzeug kann ein Lastkraftwagen, ein Lieferwagen oder ein Kleintransporter sein. Bei den Waren kann es sich um Getränkekisten oder -kartons, Lebensmittel, Haushaltswaren, Postpakete oder Briefe handeln. Das Transportfahrzeug kann dazu geeignet sein, Waren von einem Lager zu Firmen oder Endverbrauchern zu transportieren. Die Waren können auf den Ablageböden in Gruppen unterteilt sein, wobei jede Warengruppe für einen Kunden bestimmt ist. Jede Gruppe kann dabei verschiedene Waren für einen Kunden beinhalten und insbesondere für den Kunden bereits kommissioniert sein.
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Die Tragstruktur kann als Gestell ausgebildet sein, welches mehrere Ablageböden umfasst. In der Tragstruktur können mehrere Ablageböden in ihrer Position unabhängig voneinander verstellbar angeordnet sein oder die Ablageböden können gemeinsam in ihrer Position verstellbar angeordnet sein. Die Tragstruktur und die Ablageböden können regalähnlich ausgeführt sein. Die Tragstruktur kann einen Ketten- oder Seilmechanismus umfassen, mit dem die Ablageböden höhenverstellbar sind. Die Höhenverstellung kann manuell, elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch erfolgen.
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Die Ablageböden können als ebene Platten, Behälter, Körbe, Schubladen und/oder Kisten ausgeführt sein.
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Bei dem Warenlagersystem kann mindestens ein Ablageboden an der Tragstruktur höhenverstellbar angeordnet sein. In der Tragstruktur können mehrere Ablageböden unabhängig voneinander höhenverstellbar angeordnet sein oder die Ablageböden können gemeinsam höhenverstellbar angeordnet sein.
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Die Tragstruktur kann auf der Ladefläche des Transportfahrzeugs angeordnet sein. Somit kann das Warenlagersystem besonders einfach in bestehende Transportfahrzeuge integriert werden.
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Die Tragstruktur und die Ablageböden können im Transportfahrzeug bezüglich einer zur Fahrtrichtung parallelen Seite und/oder der Fahrtrichtung entgegen liegenden Seite offen ausgebildet sein. Dadurch können die Waren zur Seite des Transportfahrzeugs und/oder nach hinten hin entladen werden. Zusätzlich benötigt die Ladefläche des Transportfahrzeugs keine leerstehenden Flächen, damit alle Waren zugänglich sind und somit kann das Transportfahrzeug noch effizienter genutzt werden. Das Transportfahrzeug kann so ausgeführt sein, dass das Warenlagersystem von einer zur Fahrtrichtung parallelen Seite und/oder der Fahrtrichtung entgegen liegenden Seite beim Entladen zugänglich ist. Der Fahrtrichtung entgegen liegenden Seite kann bei der Tragstruktur und/oder beim Transportfahrzeug bedeuten, dass die Seite senkrecht zur Fahrtrichtung angeordnet ist. Insbesondere kann das Transportfahrzeug an mindestens einer zur Fahrtrichtung parallelen Seite und/oder an einer der Fahrtrichtung entgegen liegenden Seite Rollos, Abdeckplanen oder Klappen umfassen. Das Warenlagersystem kann im Transportfahrzeug so angeordnet sein, dass die Ablageböden durch eine Öffnung in einer Außenhaut des Transportfahrzeugs zugänglich sind. Insbesondere kann die Öffnung in der Außenhaut verschließbar ausgeführt sein. Dadurch kann beim Entladen das Transportfahrzeug seitlich und/oder von hinten geöffnet werden und die Waren direkt von der Seite und/oder von hinten entladen werden.
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Die Tragstruktur kann dem Transportfahrzeug entnehmbar sein. Dadurch können die Waren außerhalb des Transportfahrzeugs in das Warenlagersystem eingeladen werden oder auch abgeladen werden. Somit ist es möglich, in einem zentralen Lager die Waren in das Warenlagersystem einzusortieren, wobei diese insbesondere bereits kommissioniert sind. Die Zeit für die Beladung des Transportfahrzeugs kann damit verkürzt werden.
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Die Tragstruktur kann fahrbar und/oder transportierbar ausgeführt sein. Fahrbar und/oder transportierbar kann dabei bedeuten, dass die Tragstruktur zum Transportfahrzeug gerollt und/oder mit einem Flurfördermittel transportiert werden kann. Das Flurfördermittel kann insbesondere ein Stapler, ein Hubwagen, ein Beladeautomat oder ein fahrerloses Transportsystem sein. Insbesondere kann die Tragstruktur Rollen an der Unterseite umfassen. Somit kann die Tragstruktur beim Be- und Entladen ohne Hilfsmittel verfahren werden. Insbesondere kann die Tragstruktur zwischen dem zentralen Lager und dem Transportfahrzeug ohne Hilfsmittel verfahrbar sein.
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Die Tragstruktur kann mit dem Transportfahrzeug fest verbunden sein. Dadurch kann die Tragstruktur im Transportfahrzeug gegen ein Verschieben oder Verrutschen gesichert werden. Insbesondere kann die Tragstruktur in einem Transportfahrzeug ohne ebene Ladefläche angeordnet sein.
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Die Tragstruktur kann mehrere Ablageböden aufweisen, die abhängig oder unabhängig voneinander höhenverstellbar sind, so dass diese aufeinander stapelbar sind. Die Ablageböden können an einem flexiblen Aufhängungssystem so angeordnet sein, dass diese gemeinsam absenkbar und auf einer unteren Fläche sequenziell stapelbar sind. Das flexible Aufhängungssystem kann Ketten oder Seile umfassen. Durch diese Anordnung ist das Warenlagersystem besonders einfach herstellbar.
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Die Tragstruktur kann zur Höhenvorstellung der Ablageböden einen Umlaufmechanismus (Paternoster) umfassen, wobei insbesondere die Ablageböden als Gondeln des Umlaufmechanismus ausgeführt sein können. Der Umlaufmechanismus kann zwei Umlaufscheiben mit einem darauf laufenden Seil oder einer Kette umfassen. Durch diesen Umlaufmechanismus können die Ablageböden besonders einfach in der Höhe verstellbar sein, da die Kräfte für die Höhenverstellung besonders gering sind.
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Ebenso kann die Tragstruktur zur Höhenverstellung der Ablageböden einen Verschiebemechanismus umfassen, bei dem die Ablageböden schrittweise nacheinander rotiert werden. In anderen Worten erfolgt die Bewegung der Ablageböden nicht gleichzeitig, sondern schrittweise nacheinander auf einer geschlossenen Bahn.
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Die Tragstruktur kann zur Umordnung der Ablageböden mittels Heben, Senken, Schieben, Ziehen, Drehen und/oder Tragen einen Umordnungsmechanismus umfassen. Hierdurch können die Ablageböden besonders flexibel und/oder platzsparend umgeordnet werden.
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Die Tragstruktur kann mit einem Hebelmechanismus zur Höhenverstellung ausgeführt sein. Der Hebelmechanismus kann einen Hebel umfassen, mit dem Ketten oder Seile bewegt werden. Der Hebelmechanismus kann so angeordnet sein, dass er ohne Hilfsmittel für eine Person erreichbar ist. Der Hebelmechanismus kann so angeordnet sein, dass er von einer zur Fahrtrichtung parallelen Seite des Transportfahrzeugs betätigt werden kann. Durch den Hebelmechanismus können die Kräfte zur Höhenverstellung so übersetzt werden, dass die Höhen der Ablageböden manuell verstellbar sind.
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Die Ablageböden können aus der Tragstruktur entnehmbar sein. Dadurch können die Waren außerhalb der Tragstruktur auf die Ablageböden gelegt werden und somit können beispielsweise die Waren bereits in einem Lager auf die Ablageböden sortiert werden und dann später in die Tragstruktur eingebracht werden. Zudem kann ein Ablageboden vor Ort bei einem Kunden entnommen werden und die darauf befindliche Ware als Ganzes vom Transportfahrzeug zum Kunden gebracht werden.
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Die Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zum Unterbringen von Waren in einem Transportfahrzeug nach Anspruch 11 bereit, gemäß dem die Waren auf mindestens einem Ablageboden in einer Tragstruktur positioniert sind, und dann beim Entladen durch eine Positionsänderung des Ablagebodens in der Tragstruktur in eine Entnahmeposition gebracht werden. Dabei kann Entnahmeposition bedeuten, dass diese Position für eine Person ohne Hilfsmittel (wie Leitern) erreichbar ist.
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Dadurch, dass die Waren auf einem Ablageboden positioniert sind, der dann beim Entladen durch eine Positionsänderung in eine Entnahmeposition gebracht wird, sind die Waren in einer ergonomisch günstigeren Position erreichbar.
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Das Verfahren kann insbesondere mit einem oben beschriebenen Warenlagersystem für ein Transportfahrzeug durchgeführt werden. In diesem Fall kann das Verfahren ein Bereitstellen eines oben beschriebenen Warenlagersystems für ein Transportfahrzeug umfassen.
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Das Verfahren zum Unterbringen von Waren kann dabei umfassen, dass in einem Lagerbereich die Waren auf den Ablageboden gelegt werden, die Tragstruktur auf einer Ladefläche des Transportfahrzeugs abgestellt wird, das Transportfahrzeug zu Auslieferungsorten bewegt wird und an mindestens einem Auslieferungsort mindestens ein Ablageboden höhenverstellt wird, um mindestens einen Teil der Waren zu entnehmen. Somit können die Waren bereits in einem Lagerbereich für jeden Kunden einzeln zusammengestellt und auf einem Ablageboden abgelegt werden. Dies kann beispielsweise entsprechend einer Auslieferungsroute so erfolgen, dass beim Entnehmen der Ware keine Sortierung erfolgen muss. Insbesondere können die Waren im Transportfahrzeug entsprechend der Auflieferungsroute sequenziell auf den Ablageböden angeordnet sein. Hierdurch können die Waren besonders schnell aus dem Transportfahrzeug entnommen werden.
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Das Transportfahrzeug kann zur Entnahme der Waren auf einer zur Fahrtrichtung parallelen Seite und/oder der Fahrtrichtung entgegen liegenden Seite geöffnet werden. Dadurch sind die Waren besonders gut von der Seite des Transportfahrzeugs und/oder von hinten her erreichbar.
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Insbesondere können leere Ablageböden durch die Höhenverstellung aufeinander gestapelt werden. Mit anderen Worten können die Ablageböden so verfahren werden, dass nach erfolgter Entnahme der Ware von einem unteren Ablageboden der darüberliegende Ablageboden nach unten verfahren wird, so dass dieser auf dem unteren Ablageboden zu liegen kommt.
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Insbesondere kann zumindest ein Ablageboden durch die Höhenverstellung von einer Umlaufposition zu einer Nächsten verfahren werden. Dabei können die Ablageböden kontinuierlich verfahren werden. Dadurch können die Waren auf den Ablageböden in beliebiger Anordnung angeordnet sein, ohne auf die Reihenfolge der Auslieferung zu achten.
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Bei dem Verfahren zum Unterbringen von Waren in einem Transportfahrzeug kann mindestens ein Ablageboden mittels Heben, Senken, Schieben, Ziehen, Drehen und/oder Tragen von einer Position auf eine Andere verfahren werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Dabei zeigt
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1a eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Warenlagersystems in einem Transportfahrzeug von einer rückwärtigen Ansicht;
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1b das in 1a gezeigte Warenlagersystem in einem Transportfahrzeug aus einer seitlichen Ansicht;
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2a eine Darstellung eines beladenen Warenlagersystems in einer perspektivischen Ansicht;
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2b eine Darstellung eines entladenen Warenlagersystems in einer perspektivischen Ansicht;
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3a eine weitere Ausführungsform eines Warenlagersystems in einem Transportfahrzeug aus einer rückwärtigen Ansicht;
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3b das in 3a gezeigte Warenlagersystem in einem Transportfahrzeug aus einer seitlichen Ansicht;
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4 ein als Paternoster ausgeführtes Warenlagersystem in einer seitlichen Darstellung.
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1a stellt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Warenlagersystems 1 in einer rückwärtigen Ansicht des Transportfahrzeugs 2 dar. Zu sehen ist, wie zwei Tragstrukturen 3 auf der Ladefläche L des Transportfahrzeugs 2 nebeneinander angeordnet sind. Innerhalb der Tragstruktur 3 sind mehrere Ablageböden 4 übereinander angeordnet.
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Das Warenlagersystem 1 ist in der 1a als regalähnliche Tragstruktur 3 ausgebildet. Dabei sind in der linken Tragstruktur 3 die Ablageböden 4 zunächst in regelmäßigen Abständen übereinander angeordnet und darauf befinden sich unterschiedliche Waren 5, welche bereits in einem Lager entsprechend den Kundenbestellungen kommissioniert wurden. Beispielsweise befindet sich auf jedem Ablageboden 4 eine Gruppe von Waren 5, die von einem einzigen Kunden bestellt wurden. Die Waren 5 sind dabei so übereinander angeordnet, wobei die unterste Gruppe von Waren 5 zuerst entladen wird und die oberste Gruppe von Waren 5 zuletzt. Dies wird genauer in 2a–2b erläutert.
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Das in 1a rechts dargestellte Warenlagersystem 1 ist baugleich mit dem linken, jedoch sind hier alle Ablageböden 4 komplett entladen und sind auf einem Stapel 7 übereinander gestapelt. Dabei wurden die Ablageböden 4 über eine Höhenverstellung bereits komplett nach unten verfahren. Zudem ist eine Person 12 gezeigt, die eine Ware 5 von dem obersten Ablageboden 4 entnimmt, wobei der Ablageboden 4 hier entsprechend einer Schublade komplett nach rechts herausgezogen worden ist. Die Tragstruktur 3 und die Ablageböden 4 im Transportfahrzeug 2 sind hier bezüglich einer zur Fahrtrichtung parallelen Seite 6 offen ausgebildet.
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In der 1a ist zu erkennen, dass die Person 12 die Waren 5 in einer Höhe zwischen der Hüfte und der Schulter gut erreichen kann und somit die Belastung von Rücken und Gelenken minimal ist.
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1b zeigt das in 1a dargestellte Warenlagersystem 1 in einem Transportfahrzeug 2 aus einer seitlichen Ansicht. Hierbei ist ebenfalls zu sehen, wie die Warenlagersysteme 1 auf der Ladefläche L in dem Transportfahrzeug 2 angeordnet sind. Zu sehen ist hier links ein erstes Warenlagersystem 1, welches regalähnlich alle Ablageböden 4 in einem regelmäßigen Abstand übereinander und unbeladen zeigt. In dem mittleren Warenlagersystem 1 sind alle Ablageböden 4 in der Tragstruktur 3 soweit nach unten verfahren, dass diese einen Stapel 7 bilden. In dem rechten Warenlagersystem 1 sind in der Tragstruktur 3 ebenfalls Ablageböden 4 angeordnet, auf denen jeweils eine Gruppe von Waren 5 angeordnet sind, welche ausliefergerecht, insbesondere für einen Kunden kommissioniert wurden. Alle Tragstrukturen 3 sind in der 1b mit Rollen 11 ausgeführt, so dass diese auf der Ladefläche L verfahrbar sind. Die Tragstrukturen 3 können auch in der Art ausgeprägt sein, dass diese manuell mit Hilfe eines Flurfördermittels in das Warenlagersystem 1 eingebracht werden können, insbesondere mit einem Stapler, einem Hubwagen, automatisiert mit Beladeautomaten oder fahrerlosen Transportsystemen.
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Somit können leere Warenlagersysteme 1 entsprechend der 1b links in einem zentralen Lager mit Waren 5 so befüllt werden, dass sich auf jedem Ablageboden 4 lediglich Waren 5 für einen bestimmten Kunden befinden. Die so befüllten Warenlagersysteme 1 können dann in das Transportfahrzeug 2 beim Beladen auf die Ladefläche L gerollt werden. Hierbei ist besonders vorteilhaft, dass innerhalb einer kurzen Zeit das Transportfahrzeug 2 beladen werden kann.
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2a zeigt eine Darstellung eines beladenen Warenlagersystems 1 in einer perspektivischen Ansicht. Hierbei ist zu sehen, dass sich auf den Ablageböden 4a–4d jeweils verschiedene Waren 5a–5d befinden, die beispielsweise jeweils für einen anderen Kunden bestimmt sind. Beim Beladen des Warenlagersystems 1 können dabei in vorteilhafter Weise die Waren 5a–5d entsprechend der Sequenz der Auslieferung angeordnet werden. Dabei befinden sich die Waren 5d, welche zuerst ausgeliefert werden, auf dem Ablageboden 4d in einer Entnahmeposition. Nach der Entnahme der Waren 5d werden über Seilzüge die Ablageböden 4a–4c gemeinsam durch eine Betätigung des Hebels 10 herabgelassen, so dass der Ablageboden 4c auf dem Ablageboden 4d zu liegen kommt. Somit befinden sich die Waren 5c in der Entnahmeposition. Nach dem anschließenden Entladen der Waren 5c können über eine erneute Betätigung des Hebels 10 die Ablageböden 4a, 4b soweit herabgelassen werden, dass der Ablageboden 4b auf dem Ablageboden 4c zu liegen kommt. Somit befinden sich die Waren 5b in der Entnahmeposition. Nach der Auslieferung der Waren 5b kann dann der Ablageboden 4a auf den Ablageboden 4b ebenfalls über eine Betätigung des Hebels 10 herabgelassen werden, so dass sich die Waren 5a in der Entnahmeposition befinden und die Ablageböden 4a und 4b aufeinander liegen. Somit befinden sich alle Ablageböden in der Position, die in 2b dargestellt ist.
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Mit dem in 2a–2b dargestellten Warenlagersystem 1 können somit alle Waren 5a–5d in eine ergonomisch günstige Entnahmeposition gebracht werden, wobei jeweils die Höhenverstellung mit dem Hebel 10 bewirkt wird. Dadurch, dass die Ablageböden 4a–4d auf dem Stapel 7 gestapelt werden können, wird der Raum innerhalb der Tragstruktur 3 besonders gut ausgenützt.
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Die Höhenverstellung der Ablageböden 4a–4d ist in der 2a–2b über ein Seilsystem mit Umlenkrollen (hier nicht dargestellt) realisiert, wobei das Seilsystem über die Betätigung des Hebels 10 bewegt wird. Hierdurch ist das Warenlagersystem 1 besonders kostengünstig umsetzbar.
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Das Warenlagersystem 1 in 2a–2b ist mit Rollen 11 fahrbar ausgeführt.
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In einer weiteren Ausführungsform können die Ablageböden 4a–4d jeweils ähnlich eines Tabletts aus der Tragstruktur 3 entnehmbar ausgeführt sein.
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3a und 3b zeigen eine weitere Ausführungsform eines Warenlagersystems 1 in einem Transportfahrzeug 2 in einer rückwärtigen Ansicht (3a) und einer Seitenansicht (3b). Zu sehen ist hier, dass die Ablageböden 4 über einen Umlauf- bzw. Umordnungsmechanismus 8 entlang der Pfeile in 3a bewegt werden können. Ein möglicher Umlaufmechanismus 8 ist genauer in 4 dargestellt. Dabei ist es möglich, jeden Ablageboden 4 in einer beliebigen Reihenfolge in eine Entnahmeposition zu verfahren. In der Entnahmeposition kann die Ware 5 im Sinne des „Ware-zum-Mann-Prinzips“ durch die Person 12 besonders einfach dem Transportfahrzeug 2 entnommen werden. Ein Umordungsmechanismus kann z.B. im Sinne eines Schiebespiels verstanden werden, jedoch evtl. mit mehr Bewegungsarten wie Heben, Senken, Schieben, Ziehen, Drehen, Tragen.
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In 3b ist zu sehen, dass in einem Warenlagersystem 1 entsprechend der Darstellung in 3a an der Seite des Transportfahrzeugs 2 lediglich kleine Öffnungen 13 benötigt werden, um eine Entnahme der Waren 5 von den Ablageböden 4 zu ermöglichen. Diese können durch ein Rollo 14 oder eine Klappe beim Transport oder nach Entnahme geschützt werden.
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Eine Anordnung der Öffnungen 13 wäre bei entsprechendem Umlauf- bzw. Umordnungsmechanismus 8 auch entgegen der Fahrtrichtung an der Rückseite des LKW denkbar.
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Somit kann von einer Person 12 jede beliebige Ware 5 auf den Ablageböden 4 in eine Entnahmeposition vor die Öffnung 13 verfahren werden, ohne beim Be- oder Entladen eine bestimmte Sequenz der Waren 5 einzuhalten. Dabei können sich auf den Ablageböden 4 die Waren 5 für einen bestimmten Kunden bereits kommissioniert befinden oder es können sich alternativ auf jedem Ablageboden 4 die Waren 5 eines bestimmten Typs befinden, so dass die Waren 5 vor Ort beim Kunden sortiert werden. Das manuelle Umordnen der Waren 5 ist somit beim Be- und Entladen nicht notwendig.
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In 4 ist ein als Paternoster ausgeführtes Warenlagersystem 1 in einer seitlichen Darstellung gezeigt. Zu sehen sind zwei Scheiben 15, 16, die auf den Achsen A rotierend gelagert sind. Durch die Rotation der Umlaufscheiben 15, 16 kann ein darauf geführtes Seil 17 bewegt werden. In das Seil sind mehrere Gondeln 9e–9h frei schwingend eingehängt. Jede der Gondeln 9e–9h umfasst einen Ablageboden 4e–4h, auf dem Waren abgelegt werden können. Durch die Bewegung des Seils 17 können sich die Gondeln 9e mit den Ablageböden 4e nach oben bewegen und werden dort entsprechend der Gondel 9f mit dem Ablageboden 4f über die Umlaufscheibe 16 geführt, so dass sie in der 4 rechts entsprechend den Gondeln 9g und den Ablageböden 4g nach unten verfahren werden können. Anschließend werden diese über die untere Umlaufscheibe 15 entsprechend der Gondel 9h mit dem Ablageboden 4h zurückgeführt. Dabei befindet sich die untere Gondel 9e mit dem Ablageboden 4e in einer Entnahmeposition 18, die zur Entnahme gut erreichbar ist.
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Aus 4 ist ersichtlich, dass alle Ablageböden 4e–4h in die Entnahmeposition 18 gebracht werden können. Dabei ist beispielsweise die Achse A der unteren Umlaufscheibe 15 mit einem elektrischen Motor angetrieben und eine Person kann über die Betätigung eines Tasters den gewünschten Ablageboden 4e–4h in die Entnahmeposition 18 verfahren, um die darauf befindliche Ware (hier nicht dargestellt) zu entnehmen.
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Es versteht sich, dass in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen genannte Merkmale nicht auf diese speziellen Kombinationen beschränkt sind und auch in beliebigen anderen Kombinationen möglich sind.