-
Die
Erfindung betrifft Vorrichtungen zum Transportieren von Behältern oder
Stückgütern von einer Übergabestelle
in Regalfächer
von parallelen Lagerregalen und umgekehrt gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Eine derartige Vorrichtung ist bekannt aus der
DE 299 21 514 U .
-
Die
aus der
DE 299 21 514
U bekannte Vorrichtung verwendet ein Regalbediengerät, dessen Hubplattform
so schmal ausgelegt ist, dass nur ein Stückgut darauf Platz findet.
Dadurch wird die Lagergasse minimal, der für die Lagerregale zur Verfügung stehende
Platz dagegen maximal. Um zwei Stückgüter mitnehmen zu können, ist
an der Hubplattform selbst eine zusätzliche Hubeinrichtung vorgesehen, die
ein Stückgut
soweit anhebt, dass auf der Hubplattform ein zweites Stückgut störungsfrei
transportiert sowie ein- und ausgelagert werden kann. Die Abgabe
beider Stückgüter in die
Regalfächer
und die Wiederaufnahme aus den Regalfächern erfolgt allein durch
die Übernahmeeinrichtung
an der Hubplattform. Nachteilig ist allerdings, dass es nicht möglich ist,
mit dieser Vorrichtung die Stückgüter zu sortieren. Falls
eine Sortierung erforderlich ist, müssen die Stückgüter in freien Regalfächern zwischengeparkt werden.
Dies ist mit Zwischenfahrten des Regalbediengeräts und daher mit zusätzlichem
Zeitaufwand verbunden.
-
Aus
der
DE 91 03 198 U ist
ein Regalbediengerät
für Hochregal-Kleinteilelager
bekannt, welches eine Hubplattform besitzt, die rechts und links
neben der Übergabeeinrichtung,
mit deren Hilfe die Stückgüter in die
Regale geschoben werden und umgekehrt, je eine Rollenbahn trägt. Die
eine Rollenbahn funktioniert als Einlagerungsabschnitt, die andere
als Auslagerungsabschnitt. Des weiteren sind an der Hubplattform
zwei Schieber vorgesehen. Der eine Schieber schiebt ein Stückgut von
der als Einlagerungsabschnitt dienenden Rollenbahn auf die Übergabevorrichtung,
der andere Schieber bewegt ein Stückgut von der Übergabeeinrichtung
auf die als Auslagerungsabschnitt dienende zweite Rollenbahn. Auf
diese Weise können
in einem Arbeitsvorgang mehrere Stückgüter aus dem Regal ausgelagert
und wieder eingelagert werden. Allerdings ist auch diese Vorrichtung
nicht in der Lage, die Stückgüter zu sortieren,
so dass auch wieder Zwischenfahrten zu und von freien Zwischenlagerplätzen erforderlich
sind.
-
Eine
gegenüber
dem Regalbediengerät
der
DE 91 03 198 U verbessertes
Regalbediengerät
zeigt die
EP 0 574 732
A . Die Verbesserung besteht darin, dass auf der Hubplattform
des Regalbediengeräts mehrere
Rollenbahnen parallel nebeneinander angeordnet sind, die als Einlagerungsabschnitt
bzw. als Auslagerungsabschnitt dienen. Die Stückgüter stehen zu mehreren hintereinander
auf einer gemeinsamen Auflageplatte, welche aus dem Lager herausgezogen
und wieder eingeschoben wird. Hierbei ist von Nachteil, dass für jedes
Regelfach eine eigene Auflageplatte benötigt wird, die zwischen den
Stückgutplätzen Erhöhungen aufweist,
die als Sicherung gegen das Verrutschen der Stückgüter dienen. Ein weiterer Nachteil
dieser Vorrichtung ist durch die horizontale Nebeneinander-Anordnung
der Ein- und Auslagerungsabschnitte bedingt, wodurch die Hubplattform
eine sehr große
Ausladung erhält.
Das Regalbediengerät
muss ein entsprechend langes Fahrwerk haben, um zu verhindern, dass
es bei Belastung ins Kippen kommt. Dadurch erhält das Regalbediengerät eine große Masse,
mit der Folge, dass die Beschleunigungs- und Bremsvorgänge sich
verlangsamen. Das ist unbefriedigend.
-
Ein
gemeinsamer Nachteil aller bisher beschriebenen Vorrichtungen nach
dem Stand der Technik ist, dass sie nur mit einer einzigen Behältergröße funktionieren.
Das ist unbefriedigend, da moderne Behälter- und Stückgutlager
auch die Verwendung von unterschiedlich großen Einheiten verlangen.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, die es erlaubt, Behälter oder
Stückgüter unterschiedlicher
Größe zu verarbeiten
und insbesondere die Behälter
und Stückgüter zu sortieren,
ohne dass Zwischenfahrten zu irgendwelchen Zwischenparkplätzen erforderlich
sind.
-
Diese
Aufgabe wird gelöst
mit der Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruch 1.
-
Wesentlicher
Vorteil der Erfindung ist, dass die Behälter und Stückgüter einzeln oder im Verbund aus
dem Regal auf das Regalbediengerät übernommen
und dort einzeln oder im Verbund vertikal angehoben und abgesenkt
werden können,
während
andere Behälter
und Stückgüter auf
der Transfereinheit nicht bewegt werden. Die verbleibenden Behälter bzw.
Stückgüter können von
der Transfereinheit wieder an ihren ursprünglichen Lagerplatz im Regal
zurückgestellt
werden, können
aber auch durch vorheriges Verschieben auf der Transfereinheit mit
Hilfe der ersten Querförderer
horizontal verschoben werden. Durch die kombinierten Bewegungen
Heben und Senken einerseits sowie Verschieben nach rechts und links
andererseits ist es möglich,
die Stückgüter und
Behälter
auf die Hubplattform in jede gewünschte
Reihenfolge zu sortieren, so dass sie die für die Ein- und Auslagerprozesse
optimale Reihenfolge bekommen.
-
Ein
weiterer Vorteil ist die Anwendung bei der mehrfach tiefen Lagerung
im Regal. Die mehrfach tiefe Lagerung und die Art der Beschickung
ermöglicht
eine hohe Lagerdichte, wobei auch eine Mischung von unterschiedlich
großen
Stückgütern bzw. Behältern möglich ist.
Dazu genügt
es, benachbarte Hubeinheiten synchron zu steuern, wobei die Zahl der
synchron zu steuernden Hubeinheiten auf die jeweiligen Behältergrößen abgestimmt
wird, die ein Vielfaches des Basis-Rastermaßes betragen.
-
Ein
weiterer Vorteil ist, dass bei einer Fahrt des Regalbediengeräts durch
die Regalgasse mehrere Ein- und Auslagerungen durchgeführt werden können, wobei
auch mehrere Sortiervorgänge
möglich
sind.
-
Schließlich besteht
die Möglichkeit,
die Behälter
und Stückgüter während der
Fahrt von der Übergabestelle
am Ende der Lagergasse zum jeweiligen Regalfach zu sortieren, wodurch
die Umschlagzeiten pro Ein- und Auslagerung minimal kurz werden.
-
Umlagerungen
von Behältern
und Stückgütern, d.
h. das Entnehmen von einem oder mehreren Behältern aus den vorderen Positionen
eines Regalfachs, das Umsetzen dieser Behälter in einen Zwischenlagerplatz
und im Anschluss daran erst das Ein- und Auslagern des eigentlichen
Behälters,
entfallen komplett.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Zahl der Behälterpositionen
auf der Hubplattform um wenigstens eins größer als die Tiefe der Lagerregale.
Dies bedeutet, dass bei einem Regal mit vierfach tiefen Lagerung
auf der Hubplattform des Regalbediengerätes wenigstens fünf Behälterpositionen
vorgesehen sind, drei in der unteren Ebene, zwei in der oberen Ebene.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Lagerregale vierfach
tief und die Hubplattform trägt
vier Hubeinheiten. Das bedeutet, dass sich in diesem Fall auf der
Hubplattform des Regalbediengeräts
acht Behälterpositionen
befinden, drei mehr als bei der Minimalausführung. In diesem Fall besitzt
die erfindungsgemäße Vorrichtung deutlich
verbesserte Transport- und Sortierleistung.
-
Eine
weitere Verbesserung der Sortierleistung ergibt sich, wenn auf dem
Regalbediengerät
wenigstens ein zweiter Querförderer
vorgesehen ist, der die angehobenen Behälter von Hubeinheit zu Hubeinheit
verschieben kann.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung sind die Querförderer Riemenförderer.
-
Vorteilhafterweise
ist der zweite Querförderer
ein Schieber.
-
Die
Sortierleistung wird maximal, wenn mehrere erste und/oder zweite
Querförderer
vorgesehen sind, wobei jeder Querförderer die Behälter bzw. Stückgüter zwischen
benachbarten Hubeinheiten verschiebt.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung ist die Transportvorrichtung ein Regalbediengerät mit wenigstens
einem an bzw. auf Schienen laufenden Fahrwerk und mindestens einem
Mast, der die Hubplattform trägt.
-
Anhand
der Zeichnung soll die Erfindung in Form eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
Es zeigen jeweils rein schematisch
-
1 ein
Regalbediengerät
mit einer Hubplattform mit mehreren Hubeinheiten in Seitenansicht,
-
2 das
Regalbediengerät
der 1 zwischen zwei vierfach tiefen Lagerregalen stehend
in Frontansicht und
-
3 in schematischer Darstellung die Transport-,
Sortier- und Einlagerungsvorgänge,
die mit dem Regalbediengerät
der 1 und 2 möglich sind.
-
1 zeigt
rein schematisch eine Seitenansicht eines Regalbediengeräts 10,
dessen bodenseitiges Fahrwerk 11, 12 auf einer
bodenseitigen Schiene 3 und dessen kopfseitiges Fahrwerk 14 an
einer deckenseitigen Schiene 4 läuft. Des weitern erkennt man
einen senkrechten Mast 13, an dem eine Hubplattform 15 auf
und ab fahrbar ist. Derartige Regalbediengeräte sind bekannt.
-
Auf
der Hubplattform 15 ist zunächst eine teleskopierbare Transfereinheit 16 vorgesehen,
wie sie aus dem eingangs beschriebenen Stand der Technik bekannt
ist. Des weiteren trägt
die Hubplattform 15 eine Hubeinrichtung 17, mit
deren Hilfe es möglich ist,
Behälter
von der unteren, auf der Transfereinheit 16 stehenden Position
soweit anzuheben, dass andere Behälter darunter hindurch fahren
können.
-
Schließlich erkennt
man über
der Hubeinrichtung 17 einen Schieber 19, der als
zweiter Querförderer
wirkt. Einzelheiten ergeben sich aus 2.
-
2 zeigt
das Regalbediengerät 10 in Frontansicht
in einer Lagergasse zwischen zwei Regalen 1, 2 stehend.
Diese Regale 1, 2 sind vierfachtief. Die Hubplattform 15 trägt dazu
passend vier Hubeinheiten H1, H2, H3, H4. In der Ebene der Transfereinheit 16 sind
Riemenförderer 18 als
erste Querförderer
vorgesehen. Oberhalb der Hubeinheiten erkennt man die Schieber 19,
die als zweite Querförderer
dienen. Beide Querförderer 18, 19 ermöglichen
in beiden Ebenen den Transport von Stückgütern bzw. Behältern zwischen
benachbarten Hubeinheiten.
-
Wie 2 erkennen
lässt,
ist ein Regalfach des linken Regals 1 mit drei Behältern L1,
L2, L4 gefüllt.
Die Fachposition L3 ist leer. Das rechte Regal 2 ist mit
zwei kleinen Behältern
R1, R2 und einem doppelt großen
Behälter
R34 bestückt.
-
Das
Regalbediengerät 10 trägt auf der
angehobenen Hubeinheit H1 einen neuen Behälter N3, der in die Leerstelle
L3 einsortiert werden soll. Dazu werden mit Hilfe der Transfereinheit 16 die
Behälter L1,
L2 aus dem Regal 1 herausgezogen und unter den Hubeinheiten
H2, H3 positioniert. Nach Absenken des Behälters N3 transportiert die
Transfereinheit 16 alle drei Behälter N3, L2, L1 in das linke
Lagerregal 1, worauf dieses Lagerfach wieder gefüllt ist.
-
Dank
der ersten Querförderer 18 und
der zweiten Querförderer 19 ist
es möglich,
die Reihenfolge der auf der Hubplattform 15 stehenden Behälter bei
Bedarf auch zu vertauschen und so in jede gewünschte Reihenfolge zu bringen.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
macht es auch möglich,
den doppelt großen
Behälter
R34 anzuheben, zu sortieren und abzusenken. Dazu werden lediglich
zwei benachbarte Hubeinheiten, z. B. H3 und H4, synchron betrieben.
-
Die
dank der beschriebenen Erfindung erzielbaren Vorteile, die insbesondere
in einer erheblichen Zeit- und Energieeinsparung zu sehen sind,
sollen anhand des in der 3 dargestellten
Einlagerungsbeispiels beschrieben werden.
-
In
der in 3a) dargestellten Anfangsphase
werden von einer vor dem Hochregallager gelegenen Einlagerbahn 5 vier
in die Regale 1, 2 einzulagernde Behälter N1,
N2, N3, N4 auf die Hubplattform 15 umgesetzt.
-
Um
den Einlagerungsprozess zu optimieren, d. h. um den zeitlichen Ablauf
der Gassenfahrt des Regalbediengeräts 10 auf ein Minimum
zu reduzieren, können
die Behälter
N1 ... N4 einzeln auf die Hubplattform 15 geschoben und
wie in 3b) dargestellt mit Hilfe der
Hubeinheiten H1, H2, H3, H4 vorsortiert werden. Dabei werden die
endständigen Positionen
H1 und H4 vorzugsweise mit den Behältern bestückt, die beim Einlagerungsprozess
auf den hinteren Regalstellplätzen
positioniert werden müssen.
Dieser Vorsortiervorgang kann bei fahrendem Regalbediengerät durchgeführt sollen.
-
Soll
nun wie in 3c) dargestellt der Behälter N3
auf die hinterste Regalposition L4 eingelagert werden, so werden
von der auf der Hubplattform mitgeführten Transfereinheit die davor
stehenden Behälter
L1, L2, L3 aus dem Regal auf die Hubplattform 15 herausgezogen.
-
Anschließend wird
wie in 3d) dargestellt der neue Behälter N3
auf die Transfereinheit abgesetzt. Abschließend werden wie in 3e) dargestellt alle vier Behälter N3, L3, L2, L1 in das
linke Regalfach zurückgelagert.
-
Wie 3f) zeigt, können
anschließend
an einem anderen Regalfach die beiden Behälter N1 und N2 in die leeren
Regalfächer
R1, R2 eingelagert werden. Dazu werden die Hubeinheiten H3 und H4 abgesenkt
und die Behälter
N1 und N2 in das rechte Regal ausgelagert. Dies ist in 3g) dargestellt.
-
Soll
in einem dritten Regalfach der restliche Behälter N4 auf die leere Position
R30 ausgelagert werden, so wird zunächst wie in 3h) dargestellt, der Behälter N4 mit Hilfe des zweiten
Querförderers von
der Hubeinheit H2 zur Hubeinheit H4 bewegt. Dies kann während der
Fahrt des Regalbediengeräts geschehen.
Anschließend
werden die im Regalfach stehenden Behälter R10, R20 auf die Hubplattform 15 ausgelagert
und unter den Hubeinheiten H2, H3 abgestellt. Dies ist in 3i) dargestellt. Nach Absenken der Hubeinheit
H4 steht der Behälter
N4 positionsgerecht hinter den Behältern R10, R20. Dies ist in 3k) dargestellt.
-
Abschließend werden
die drei Behälter
N4, R20, R10 in das rechte Regalfach ausgelagert. Dort stehen sie
in der vorgegebenen Reihenfolge, wie 3l) zeigt.
-
Analog
zu dem in der 3 dargestellten Einlagerungsprozessen
können
auch Auslagerungsprozesse von ein bis vier Stückgutbehältern auf die sinngemäß gleiche
Art und Weise erfolgen. Besteht die Möglichkeit, mehr als die nächsten vier
auszulagernden Behälter
zu kennen, kann der Auslagerungsprozess sogar derart optimiert werden,
dass nicht nur die Fahrzeiten des Regalbediengerätes in der Gasse auf ein Minimum
reduziert werden, sondern dass auf der Transfereinheit zusätzlich bis
zu vier weitere Behälter
aus dem Regal zur Auslagerbahn zurücktransportiert werden können.
-
Des
Weiteren besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit,
einzelne Behälter
auf den Hubeinheiten beliebig horizontal zu verschieben, deshalb
können gemischte
Ein- und Auslagerungsprozesse gleichzeitig durchgeführt werden.
Dies ist zwar keine Voraussetzung für einen gemischten Ein- und
Auslagerungsprozess, aber die Möglichkeit,
die Behälter
bzw. Stückgüter horizontal
verschieben zu können,
erleichtert den Vorgang sehr.