-
Der nachfolgend beschriebene Prozess und die Einrichtung betreffen Bilderzeugungseinrichtungen und betreffen insbesondere Tintenstrahldruckköpfe in Tintenstrahlbilderzeugungseinrichtungen.
-
Generell enthält der Druckkopf eines Tintenstrahldruckers mehrere Tintenstrahlauswurfeinrichtungen und mindestens ein Reservoir zur Aufnahme eines Tintenvorrats. Insbesondere enthält ein monochromatischer Tintenstrahldruckkopf ein einzelnes Reservoir, in welchem Tinte einer einzelnen Farbe aufbewahrt wird. Ein Vollfarbentintenstrahldruckkopf kann mehrere Reservoire aufweisen, wobei jedes Reservoir so ausgebildet ist, dass es Tinte mit einer unterschiedlichen Farbe aufweist. Die Tintenstrahlauswurfeinrichtungen werfen sehr kleine Tropfen der Tinte auf eine Bildaufnahmeoberfläche in Reaktion daraufhin aus, dass ein Ansteuersignal von der Druckkopfsteuerung erhalten wird. Häufig ist eine Gruppe aus 100 bis 600 einzelnen Tintenstrahlauswurfeinrichtungen in einem Druckkopf mit einem Tintenreservoir verbunden. Insbesondere ein monochromatischer Druckkopf kann eine einzelne Gruppe aus Tintenstrahlauswurfeinrichtungen enthalten, die strömungstechnisch mit dem einzelnen Reservoir verbunden sind, während ein Vollfarbendruckkopf eine separate Gruppe aus Tintenauswurfeinrichtungen für jedes der Reservoire aufweisen kann. Somit kann ein Vollfarbendruckkopf mit vier Reservoiren vier unterschiedliche Gruppen aus Tintenstrahlauswurfeinrichtungen aufweisen, die jeweils mit einem anderen Tintenreservoir verbunden sind. Die Tintentropfen, die aus dem Druckkopf ausgeworfen werden, besitzen unterschiedliche Massen und die Tintenstrahlauswurfeinrichtungen können die Tropfen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten auswerfen. Die Masse bzw. Substanzmenge und die Geschwindigkeit der Tintentropfen kann die Bildqualität beeinflussen, und ein einzelner Drucker kann mehrere Druckmodi aufweisen, die die Druckköpfe veranlassen, Tintentropfen mit unterschiedlichen Massen und Geschwindigkeiten auszuwerfen. Folglich sind weitere Verbesserungen beim Betrieb von Tintenstrahldruckköpfen wünschenswert.
-
In einer Ausführungsform wird ein Verfahren zum Betreiben eines Druckers bereitgestellt. Das Verfahren umfasst: Ermitteln mindestens eines Parameters, der mit einem Druckauftrag verknüpft ist, Auswählen einer Ansteuersignalform, die dem ermittelten Parameter entspricht, Auswählen eines Druckes, der dem ermittelten Parameter entspricht, und Betreiben mindestens einer Tintenstrahlauswurfeinrichtung in Abhängigkeit von der ausgewählten Ansteuersignalform und dem ausgewählten Druck.
-
In einer weiteren Ausführungsform wird ein Drucker bereitgestellt. Der Drucker umfasst ein Tintenreservoir, das ausgebildet ist, ein Tintenvolumen bzw. Menge bzw. einen Tintenvorrat und ein Luftvolumen über der Tintenmenge aufzunehmen, wobei eine Luftdruckeinrichtung strömungstechnisch verbunden ist bzw. in Strömungsverbindung oder Fluidverbindung mit dem Luftvolumen über dem Tintenvorrat steht, wobei mindestens eine Tintenstrahlauswurfeinrichtung strömungstechnisch mit dem Tintenreservoir verbunden ist und wobei eine Steuerung mit der mindestens einen Tintenauswurfeinrichtung und der Luftdruckeinrichtung verbunden ist. Die mindestens eine Tintenauswurfeinrichtung ist ausgebildet, Tinte aus dem Tintenvorrat zu empfangen und Tinte auf eine Bildaufnahmeoberfläche auszuwerfen. Die Steuerung ist ausgebildet, einen Parameter, der mit einem Druckauftrag verknüpft ist, zu ermitteln, eine Ansteuersignalform, die dem ermittelten Parameter entspricht, auszuwählen, einen Druck, der dem ermittelten Parameter entspricht, auszuwählen, die ausgewählte Ansteuersignalform der mindestens einen Tintenauswurfeinrichtung zuzuführen, und die Luftdruckeinrichtung zu aktivieren, so dass diese den ausgewählten Druck in dem Luftvolumen über dem Tintenvorrat hervorruft.
-
1 ist eine Blockansicht eines Prozesses zum Steuern der Tropfenmasse und der Geschwindigkeit von Tintentropfen, die aus Tintenauswurfeinrichtungen in einem Druckkopf ausgeworfen werden.
-
2 ist eine Blockansicht eines alternativen Prozesses zum Steuern der Tropfenmasse und der Geschwindigkeit von Tintentropfen, die von Tintenauswurfeinrichtungen in einem Druckkopf ausgeworfen werden.
-
3 ist eine schematische Ansicht eines Tintenstrahldruckers, der ausgebildet ist, die die Masse der Tropfen und die Geschwindigkeit von Tintentropfen, die von mindestens einem Druckkopf in dem Drucker ausgeworfen werden, zu steuern.
-
Im hierin verwendeten Sinne bezeichnet der Begriff „Drucker” eine beliebige Bilderzeugungseinrichtung, die ausgebildet ist, ein Markierungsmittel bzw. eine Drucksubstanz auf eine Bildaufnahmeoberfläche auszuwerfen, wobei beispielsweise Photokopierer, Fax-Geräte, Multifunktionsgeräte sowie direkte und indirekte Tintenstrahldrucker mit eingeschlossen sind, die ausgebildet sind, Phasenänderungstinte, wässrige Tinte, lösungsmittelbasierte Tinte oder UV-aushärtbare Geltinte und dergleichen zu verwenden. Im hierin verwendeten Sinne bezeichnet der Begriff „Druckauftrag” eine Reihe aus Daten, die einem Drucker zugesendet wird und die diverse Auftragsparameter, Befehle und Bilddaten angeben, die einem oder mehreren Bildern entsprechen, die von dem Drucker zu erzeugen sind. Der Drucker führt einen Druckauftrag aus, um eine oder mehrere Seiten oder Blätter auf einem Drucker, dem Blätter zugeführt werden, oder auf einem Einheitssegment eines zusammenhängenden Rollenmaterials eines rollengespeisten Druckers auszudrucken.
-
Im hierin verwendeten Sinne bezeichnet der Begriff „Farbseparation” Bilddaten, die einer einzelnen Farbe der Tinte, die in einem Mehrfarbenbild verwendet wird, entspricht, wobei ein Mehrfarbenbild mindestens zwei Farbseparationen enthält. Im hierin verwendeten Sinne bezeichnet der Begriff „Ansteuersignal” ein elektrisches Signal, das in einem Drucker erzeugt wird und das einen Aktuator in einer Tintenstrahlauswurfeinrichtung betätigt. Das Ansteuersignal ermöglicht, dass die Tintenstrahlauswurfeinrichtung einen Tintentropfen auswirft. Eine „Ansteuersignalform” kann sich auf die Frequenz, Amplitude, Phase und Signalform eines Ansteuersignals beziehen, wobei diverse Ansteuersignalformen die Masse und die Auswurfgeschwindigkeit der ausgeworfenen Tintentropfen verändern.
-
1 zeigt einen Prozess 100 zum Auswählen eines Pegels an Druck und einer elektrischen Ansteuersignalform zum Betreiben eines Druckkopfes. Der Druckpegel bezeichnet Überdruck oder Unterdruck, der in einem Reservoir eingerichtet wird, das mit Tintenauswurfeinrichtungen in einem Druckkopf verbunden ist, und die elektrische Ansteuersignalform ist das Ansteuersignal, das dem Druckkopf zugeleitet wird, um die Tintenstrahlauswurfeinrichtungen in dem Druckkopf zu betreiben, die ebenfalls mit dem Reservoir verbunden sind. Der Druckpegel und das elektrische Ansteuersignal werden in Bezug auf einen Parameter ausgewählt, der in einem Druckauftrag erhalten wird. Der Prozess 100 beginnt damit, dass mindestens ein Parameter ermittelt bzw. erkannt wird, der mit einem Druckauftrag in Beziehung steht, der von einem Drucker empfangen wird (Block 104). Der Parameter kann als eine Serie aus Daten enthalten sein, die als Teil des Druckauftrags übermittelt wird, oder der Parameter kann eine Einstellung sein, die für mehrere Druckaufträge ermittelt wird, etwa eine Einstellung, die von einem Bediener des Druckers eingegeben wird. Diverse Parameter, wozu, ohne einschränkend zu sein, die Farb/Einfarbigkeitseinstellungen, Druckgeschwindigkeit, Bildqualität, Farbdichte und Bildabdeckungsparameter gehören, sind mit einem Druckauftrag verknüpft. Der Begriff „Bildabdeckungsparameter” bezeichnet einen Parameter, der die Menge an Tinte beeinflusst, die auf einer Fläche der Bildaufnahmeoberfläche erzeugt wird. Wenn beispielsweise ein Druckauftrag angibt, dass eine Fläche einer Bildaufnahmeoberfläche schwarze Tinte erhalten soll, kann der Bildabdeckungsparameter einen Prozentsatz der entsprechenden Bildaufnahmeoberfläche angeben, die schwarze Tintentropfen erhält. Das Auswerfen von Tintentropfen mit einer Masse und/oder einem Tintenvolumen, die größer sind als ein voreingestellter Wert oder eine normierte Größe kann die Bildabdeckung vergrößern, während Tintentropfen mit einer Masse und/oder einem Tintenvolumen, das kleiner ist als der voreingestellte Wert oder die normierte Größe, die Tintenabdeckung verringern kann. In vielen Druckkopfausführungen besteht eine negative Korrelation zwischen der Tintentropfenmasse und der Tintentropfengeschwindigkeit. Wenn somit die Masse eines Tintentropfens kleiner wird, steigt die Geschwindigkeit, mit der der Tintentropfen aus dem Druckkopf ausgeworfen wird, an. Die Genauigkeit, mit der der Tintentropfen auf der Bildaufnahmeoberfläche eintrifft, hängt mit der Geschwindigkeit zusammen, wobei eine höhere Geschwindigkeit der Tintentropfen kürzere Flugzeiten bewirkt, so dass die Ungenauigkeit in der Anordnung der Tintentropfen verringert wird, die auftritt, wenn sich der Tintentropfen in Richtung auf die Bildaufnahmeoberfläche zubewegt. Des weiteren kann in Mehrfarbendruckaufträgen jede Farbseparation, die in dem Druckauftrag vorhanden ist, einen oder mehrere Parameter aufweisen, die speziell nur für eine Farbe in dem Druckauftrag vorgesehen sind.
-
Der Prozess 100 ermittelt die Länge der Zeitdauer zwischen dem aktuellen Druckauftrag und dem Druckauftrag, der dem aktuellen Druckauftrag vorausging (Block 108). Die Zeitdauer zwischen dem vorhergehenden und dem aktuellen Druckauftrag kann das Tintentropfenauswurfverhalten verändern, wenn die Tintenauswurfeinrichtungen keine Tinte für eine diverse Zeitdauer auswerfen. Wenn die Tintenstrahlauswurfeinrichtungen in jedem Druckkopf Tintentropfen auswerfen, können sich die Masse und die Geschwindigkeit der ausgeworfenen Tintentropfen im Laufe der Zeit verändern, selbst wenn andere Betriebseinstellungen in dem Drucker im Wesentlichen gleich bleiben. Ferner können Tintentropfen, die in nicht kontinuierlicher Weise ausgeworfen werden, ein Übergangsverhalten besitzen, wobei ausgeworfene Tintentropfen eine größere Schwankungsbreite in der Tropfenmasse und der Geschwindigkeit besitzen als Tintentropfen, die von Tintenauswurfeinrichtungen in kontinuierlicher Weise ausgeworfen werden. Das Übergangsverhalten kann zu Anordnungsfehlern der Tintentropfen auf der Bildaufnahmeoberfläche führen, wenn keine Korrektur erfolgt. Die Erkennung der Zeitdauer, seit der die Tintenauswurfeinrichtungen zuletzt Tintentropfen ausgeworfen haben, ermöglicht es dem Prozess 100, das Übergangsverhalten durch Auswählen von geeigneten Drücken im Tintenreservoir und von Ansteuersignalen in Bezug auf den aktuellen Zustand jedes Druckkopfes in dem Drucker zu kompensieren. Der Prozess 100 vergleicht die Zeitdauer, seit der der vorhergehende Druckauftrag beendet ist, mit einem vorbestimmten Schwellwert (Block 112), der typischerweise in Minuten gemessen wird, wobei die Grenzen für den Schwellwert auch kürzer oder länger sein können.
-
Wenn die Zeitdauer, die seit dem vorhergehenden Druckauftrag vergangen ist, den vorbestimmten Schwellwert übersteigt (Block 112), wählt der Prozess 100 ein Ansteuersignal (Block 116) und einen Tintenreservoirdruck (Block 120) mit Bezug zu einem oder mehreren der ermittelten Parameter aus, die mit dem Druckauftrag verknüpft sind. In einer Ausführungsform greift eine Steuerung, etwa eine Mikrosteuerung, eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC), ein Mikroprozessor oder eine andere Recheneinrichtung auf einen Speicher zu, der mehrere Datenwerte enthält, die unterschiedlichen Kombinationen aus Ansteuersignalformen und Reservoirdrücken entsprechen, die empirisch für diverse Szenarien ermittelt wurden, wie dies nachfolgend detaillierter erläutert ist. Die Steuerung wählt Ansteuersignalformdaten und Druckdaten in Bezug auf den ermittelten Parameter aus. Beispielsweise kann der ermittelte Parameter als ein Index für eine Speichertabelle, eine Datenbank oder ein anderes Datenabfrageverfahren dienen, das zur Verwendung mit den gespeicherten Daten geeignet ist. Es kann ein empirischer Prozess, der unter Anwendung des Druckers oder einer Einrichtung mit einem ähnlichen Aufbau wie der Drucker ausgeführt wurde, angewendet werden, um die in dem Speicher zur Verwendung in ähnlich aufgebauten Druckern gespeicherten Daten zu erzeugen. Der Drucker kann wiederholt mit speziellen Arten von Druckaufträgen oder mit der gleichen Art Druckauftrag, die periodisch abgearbeitet werden, betrieben werden. Der Druckpegel in dem Druckkopfreservoir und die Ansteuersignalform, die zum Betreiben der Tintenstrahlauswurfeinrichtungen verwendet werden, werden geändert, und die Bildqualität wird daraufhin gemessen, um Kombinationen aus Druckpegel/Ansteuersignalform zu ermitteln, die eine optimale Bildqualität für ein spezielles Szenario ergeben. Des weiteren können diverse ermittelte Druckauftragsparameter ausgewählt und der Grad der Korrelation eines Parameters mit einer speziellen Kombination aus Druck/Signalform ermittelt werden.
-
In einer alternativen Ausführungsform werden in einem Drucker Sensoren verwendet, um Daten zu erzeugen, die die Tropfenmassen und Geschwindigkeiten von Tintentropfen angeben, die aus jeder Tintenstrahlauswurfeinrichtung in jedem Druckkopf ausgeworfen werden. Der Drucker kann die Arbeitsabläufe der Blöcke 116 und 120 unter Anwendung der Daten, die durch die Sensoren erzeugt wurden, und einen Einstellalgorithmus ausführen, anstatt dass direkt auf Information in dem Speicher zugegriffen wird. In einem Beispiel wird ein erfasstes Tintentropfenvolumen als 23 Picoliter ermittelt, und ein Druckauftragsparameter entspricht einem Druckmodus, in welchem Tropfen mit 17 Picoliter verwendet werden. Da die Masse und das Volumen jedes Tropfens einander entsprechen, besitzt jeder Tropfen mit 23 Picoliter eine entsprechend höhere Masse als jeder Tropfen mit 17 Picoliter. Der Algorithmus kann einen Unterdruck mit einer Größe von 5 Inch Wassersäule auswählen, um diesen auf das Tintenreservoir anzuwenden, das mit dem Druckkopf gekoppelt ist, so dass das Volumen der Tintentropfen, die von den Tintenauswurfeinrichtungen in dem Druckkopf ausgeworfen werden, auf 17 Picoliter verringert wird. Zu bekannten Beispielen geeigneter Sensoren gehören optische Sensoren, die Licht erfassen, das von diversen Stellen auf der Bildaufnahmeoberfläche zurückgeworfen wird, nachdem Tintentropfen auf die Bildaufnahmeoberfläche ausgeworfen wurden.
-
In Fällen, in denen die Zeitdauer zwischen dem vorhergehenden Druckauftrag und dem aktuellen Druckauftrag kleiner ist als der vorbestimmte Schwellwert (Block 112), wählt der Prozess 100 eine Ansteuersignalform und einen Druck zur Anwendung in dem Druckkopftintenreservoir in Bezug sowohl auf den erkannten Parameter als auch auf die Zeitdauer zwischen den Druckaufträgen aus (Block 128 und 132). Die Auswahl einer Ansteuersignalform und des Druckes können in ähnlicher Weise erfolgen, wie dies zuvor beschrieben ist, wobei die Auswahl auch in Bezug auf die Zeitdauer zwischen dem aktuellen Druckauftrag und dem vorhergehenden Druckauftrag erfolgt. In einer Ausführungsform enthält ein Speicher diverse vorbestimmte Daten, die Signalformen und Druckpegeln für den ermittelten Parameter und für eine oder mehrere Zeitdauern zwischen Druckaufträgen zugeordnet sind. In einer weiteren Ausführungsform enthält der Speicher Daten, die der Signalform und den Druckpegeln entsprechen bzw. zugeordnet sind, und die ausgewählte Ansteuersignalform und der Reservoirdruck werden in Bezug auf die Zeitdauer zwischen dem vorhergehenden Druckauftrag und dem aktuellen Druckauftrag eingestellt. In einer noch weiteren Ausführungsform werden das Ansteuersignal und der Tintenreservoirdruck in Bezug auf den ermittelten Parameter, die Zeitdauer zwischen dem vorhergehenden und dem aktuellen Druckauftrag und das Eingangssignal eines oder mehrerer Sensoren in dem Drucker ausgewählt.
-
Der Prozess 100 wirft Tintentropfen entsprechend dem Druckauftrag unter Anwendung der ausgewählten Ansteuersignalformen und der Tintenreservoirdruckpegel aus (Block 136). In jedem Druckkopf kann der Pegel des Druckes, der in dem Tintenreservoir vorherrscht, das in Fluidverbindung mit den Tintenauswurfeinrichtungen steht, ein Überdruck oder ein Unterdruck mit unterschiedlicher Größe sein. In einer Ausführungsform wird der Druck unter Anwendung einer Venturi-Pumpe erzeugt, die den ausgewählten Druck in einem Luftvolumen über der Tinte in dem Tintenreservoir erzeugt. Bei Überdruck besitzt das Luftvolumen einen Druckpegel, der höher ist als der Umgebungsdruck, der die Tintenauswurfeinrichtungen umgibt, und der Überdruck zwingt die Tinte in dem Reservoir, in die Tintenauswurfeinrichtungen in jedem Druckkopf zu strömen. Bei einem Unterdruck besitzt das Luftvolumen einen Druckpegel, der kleiner ist als der Druck der Umgebung, die die Tintenauswurfeinrichtungen umgibt, und der Unterdruck verlangsamt das Strömen von Tinte von dem Tintenreservoir zu den Tintenauswurfeinrichtungen in jedem Druckkopf. Die ausgewählten elektrischen Ansteuersignale enthalten Signalformen mit diversen Signalformgestaltungen, Ansteuerfrequenzen und Signalamplituden. In Mehrfarbendruckern kann der Prozess 100 für jede Tintenfarbe ausgeführt werden, um unterschiedliche Signalformen und Reservoirdrücke, die für einen oder mehrere Druckköpfe jeder Farbtinte ausgewählt sind, in Reaktion auf Parameter auszuwählen, die speziell für individuelle Farbseparationen in dem Druckauftrag sind, Des weiteren kann die Messung der Zeit zwischen Druckaufträgen gezielt für individuelle Tintenfarben erfolgen, da der Drucker lediglich einen oder gewisse Druckköpfe der verfügbaren Druckköpfe verwendet hat, um den vorhergehenden Druckauftrag auszuführen, etwa wenn lediglich die schwarze Tinte in einem vorhergehenden einfarbigen Druckauftrag verwendet wurde.
-
2 zeigt einen alternativen Prozess 200 zur Auswahl eines Druckpegels für die Beaufschlagung von Tinte in einem Reservoir, das mit Tintenauswurfeinrichtungen gekoppelt ist, und zum Auswählen von elektrischen Ansteuersignalformen während eines Druckauftrags in Bezug auf mindestens einen Parameter, der mit dem Druckauftrag verknüpft ist. Der Prozess 200 ermittelt mindestens einen Parameter, der mit einem Druckauftrag verknüpft ist (Block 204), in ähnlicher Weise, wie dies zuvor mit Bezug zu dem Prozess 100 beschrieben ist. Der Prozess 200 ermittelt die Anzahl an Druckaufträgen, die vor dem aktuellen Druckauftrag innerhalb einer gewissen Zeitdauer bzw. einer Zeitspanne abgearbeitet wurden (Block 208). Das Ermitteln der Anzahl von Druckaufträgen, die in einer vorbestimmten Zeitdauer vor dem Beginn des aktuellen Druckauftrags abgearbeitet wurden, ermöglicht es dem Prozess 200, ein Übergangsverhalten zu kompensieren, indem ein Tintenreservoirdruck und Ansteuersignale in Bezug auf den aktuellen Zustand jedes Druckkopfes in dem Drucker ausgewählt werden. Der Prozess 200 ermittelt die Anzahl der Druckaufträge, die in einer vorbestimmten Zeitdauer vor dem Empfang des aktuellen Druckauftrags abgeschlossen wurden (Block 212), wobei dies typischerweise in Minuten gemessen wird, wobei entsprechende Grenzen auch kürzer oder länger sein können.
-
Wenn keine Druckaufträge während der vorbestimmten Zeitdauer vor dem aktuellen Druckauftrag stattfanden (Block 212), wählt der Prozess 200 eine Ansteuersignalform (Block 216) und einen Reservoirdruck (Block 220) in Bezug auf einen oder mehrere der ermittelten Parameter aus, die mit dem Druckauftrag verknüpft sind. Das Ansteuersignal und der Reservoirdruck können aus vorbestimmten Daten ausgewählt werden, die in einem Speicher enthalten sind, oder diese Größen können durch den Drucker in einer ähnlichen Weise erzeugt werden, wie dies im zuvor beschriebenen Prozess 100 der Fall ist.
-
Wenn mindestens ein Druckauftrag während der vorbestimmten Zeitdauer vor dem aktuellen Druckauftrag erfolgte (Block 212), dann wählt der Prozess 200 eine Ansteuersignalform aus, die in Verbindung mit den Tintenstrahlauswurfeinrichtungen in einem Druckkopf zu verwenden ist, und es wird ein Druck ausgewählt, der in dem Druckkopftintenreservoir zu erzeugen ist, wobei dies in Bezug auf den ermittelten Parameter und die Anzahl der Druckaufträge erfolgt, die vor dem aktuellen Druckauftrag während der vorbestimmten Zeitdauer abgearbeitet wurden (Block 224 und 228). Diverse Ausführungsformen des Prozesses 200 können die Ansteuersignalform und den Tintenreservoirdruck aus vorbestimmten Werten auswählen, die in einem Speicher abgelegt sind, wobei dies sowohl auf der Basis des ermittelten Parameters, der mit dem Druckauftrag verknüpft ist, und der Anzahl der Druckaufträge erfolgt, die während der vorhergehenden Zeitdauer stattfanden. Alternativ kann der Prozess 200 die Ansteuersignalform und den Tintenreservoirdruck aus dem Speicher auswählen, und anschließend können die ausgewählten Ansteuersignalformwerte und/oder die Werte für den Tintenreservoirdruck in Bezug auf die ermittelte Anzahl an vorhergehenden Druckaufträgen eingestellt werden. In einer noch weiteren Ausführungsform werden das Ansteuersignal und der Tintenreservoirdruck in Bezug auf den ermittelten Parameter, die ermittelte Anzahl an Druckaufträgen in der vorhergehenden Zeitdauer und im Hinblick auf die Eingangssignale eines oder mehrerer Sensoren in dem Drucker ausgewählt. Der Auswahlprozess für die Ansteuersignalform und den Reservoirdruck können in beliebiger Reihenfolge oder können auch gleichzeitig ausgeführt werden.
-
Der Prozess 200 wirft Tintentropfen gemäß dem Druckauftrag unter Anwendung der ausgewählten Ansteuersignalformen und der Tintenreservoirdruckpegel in ähnlicher Weise aus, wie dies im Prozess 100 der Fall ist (Block 232). Wie bei dem Prozess 100 kann auch der Prozess 200 für jede Tintenfarbe in einem Mehrfarbendrucker durchgeführt werden, so dass unterschiedliche Signalformen und Reservoirdrücke, die für einen oder mehrere Druckköpfe jeder Tintenfarbe gewählt sind, in Reaktion auf Parameter ausgewählt werden, die für individuelle Farbseparationen in dem Druckauftrag speziell sind. Des weiteren kann auch die Messung der Zeitdauer zwischen Druckaufträgen gezielt für einzelne Tintenfarben erfolgen, wobei der Drucker ggf. nur eine oder einige der verfügbaren Druckköpfe verwendet hat, um den vorhergehenden Druckauftrag auszuführen, etwa wenn beispielsweise ein Druckauftrag in schwarz-weiß ausgeführt wurde.
-
Sowohl der Prozess 100 als auch der Prozess 200, die zuvor beschrieben sind, können für jeden Druckauftrag durchgeführt werden, der von dem Drucker abgearbeitet wird. Änderungen an den ermittelten Druckauftragsparametern können zu einem unterschiedlichen Reservoirdruck und unterschiedlichen Ansteuersignalformen führen, die für einen ersten Druckauftrag bzw. einen zweiten Druckauftrag ausgewählt werden. Auf Grund der Kompensation des Übergangsverhaltens kann ein zweiter Druckauftrag, der innerhalb der vorbestimmten Zeitdauer in Bezug zu mindestens einem früheren Druckauftrag erfolgt, unterschiedliche Druckpegel und Ansteuersignalformen im Vergleich zu dem früheren Druckauftrag besitzen, selbst wenn die ermittelten Parameter für den ersten und den zweiten Druckauftrag gleich bleiben.
-
In einigen Ausführungsformen von Mehrfarbendruckern können die Prozesse 100 und 200 unterschiedliche Druckpegel und Signalformen auswählen, um Tintentropfen mit im wesentlichen gleichen Tropfenmassen und Geschwindigkeiten für Tinten mit unterschiedlicher Farbe und entsprechend unterschiedlicher Chemie auszuwerfen. In anderen Ausführungsformen zeigen Farbseparationsparameter an, dass Tintentropfen mit unterschiedlicher Farbe unterschiedliche Tropfenmassen und Geschwindigkeiten haben sollen.
-
3 zeigt eine Ansicht eines Druckers 300. Der Drucker 300 wirft Tropfen aus flüssiger Tinte auf eine Bildaufnahmeoberfläche (nicht gezeigt) aus, um mindestens einen Teil eines gedruckten Bildes zu erzeugen. Der Begriff „flüssige Tinte” oder „Flüssigtinte”, wie er hierin verwendet ist, umfasst, ohne einschränkend zu sein, wässrige Tinten, flüssige Tintenemulsionen, pigmentierte Tinten, Phasenänderungstinten in einer flüssigen Phase und Geltinten, die erwärmt oder anderweitig behandelt werden, um die Viskosität der Tinte für das verbesserte Auswerfen zu ändern. Der Drucker 300 umfasst, zusätzlich zu anderen Komponenten, einen Druckkopf 304 mit mindestens einem Tintenreservoir 308 und mindestens einer entsprechenden Gruppe aus Tintenauswurfeinrichtungen 312, eine Luftdruckeinrichtung 316 und eine Steuerung 320. Das Reservoir 308 enthält eine Ansammlung bzw. Menge oder einen Vorrat aus flüssiger Tinte 324 und bildet einen Luftraum bzw. ein Luftvolumen 328 über der Tinte 324. Die Tintenauswurfeinrichtungen 312 sind strömungstechnisch mit dem Reservoir 308 verbunden bzw. stehen mit diesem in Fluidverbindung, so dass Tintentropfen der Tintenansammlung 324 auf die Bildaufnahmeoberfläche ausgeworfen werden können. Die Luftdruckeinrichtung 316 ist strömungstechnisch mit dem Luftvolumen 328 verbunden bzw. steht mit diesem in Fluidverbindung, so dass ein Luftdruck des Luftvolumens 228 gesteuert wird. Die Steuerung 320 steuert u. a. die Masse und die Geschwindigkeit der Tintentropfen, die von den Tintenauswurfeinrichtungen 312 ausgeworfen werden, indem wahlweise die Luftdruckeinrichtung 316 zum Regeln eines Luftdruckes des Luftvolumens 328 aktiviert wird und indem eine ausgewählte Ansteuersignalform den Tintenauswurfeinrichtungen 312 zugeleitet wird, wenn Tintentropfen ausgeworfen werden.
-
Das Tintenreservoir 308 definiert ein Volumen zum Aufnehmen der Tinte 324 und des Luftvolumens 328. Das Reservoir 308 besitzt einen Querschnitt mit beliebiger Form, wozu, ohne einschränkend zu sein, eine rechteckige, eine kreisförmige und eine elliptische Form gehören. Die Menge der Tinte bzw. die Tintenansammlung 324 kann eine beliebige Tinte sein, die zum Auswerfen durch die Tintenauswurfeinrichtungen 312 geeignet ist, wozu, ohne einschränkend zu sein, eine Phasenänderungstinte, eine Geltinte und eine wässrige Tinte gehören, wie dies nachfolgend beschrieben ist. Der Luftraumbereich bzw. das Luftvolumen 328 ist ein Volumen des Reservoirs 308, das nicht von der Tinte 324 eingenommen wird. Das Reservoir 308 bildet einen geschlossenen Raumbereich, der zu der Atmosphäre abgeschlossen ist, um es zu ermöglichen, dass die Luftdruckeinrichtung 316 einen speziellen Betriebsdruck in dem Luftvolumen 328 aufrechterhält. Im hierin verwendeten Sinne bezeichnet ein Betriebsdruck einen Druckpegel relativ zum Umgebungsdruck, der den Drucker 300 umgibt. Der Umgebungsdruck ist häufig der atmosphärische Druck. Daher kann der Betriebsdruck eine Differenz zwischen dem absoluten Druck und dem Atmosphärendruck sein. Eine Verteilleitung (nicht gezeigt), ergibt eine strömungstechnische Kopplung des Reservoirs 308 an die Tintenauswurfeinrichtungen 312.
-
Der Drucker 300 kann so ausgebildet sein, dass er gedruckte Bilder mit einer Phasenänderungstinte und/oder einer Geltinte erzeugt. Der Begriff „Phasenänderungstinte” umfasst Tinten, die in fester Phase bei einer Umgebungstemperatur bleiben und die in eine flüssige Phase übergehen, wenn sie über eine Schwellwerttemperatur erwärmt werden, die auch als Schmelztemperatur bezeichnet wird. Ein anschaulicher Bereich von Schmelztemperaturen umfasst ungefähr 70 bis 140 Grad C; jedoch kann die Schmelztemperatur gewisser Arten von Phasenänderungstinten über oder unter diesem anschaulichen Temperaturbereich liegen. Die Phasenänderungstinte wird auf ein Substrat in flüssiger Phase aufgebracht. Die Begriffe „Geltinte” oder „gelbasierte Tinte” umfassen Tinten, die in einem gelantineartigen Zustand bei Umgebungstemperatur bleiben und die so verändert werden können, dass sie eine andere Viskosität erhalten, die für das Auswerfen durch den Druckkopf 304 geeignet ist. Insbesondere besitzt eine Geltinte im gelantineartigen Zustand eine Viskosität von über 104 Zentipoise (cPS); jedoch kann die Viskosität von Geltinte auch verringert werden auf eine reduzierte Viskosität (1 bis 20 cPs), die zum Auswerfen geeignet ist, wobei dies durch Erwärmen der Tinte über eine Schwellwerttemperatur hinaus erfolgt, die als Auswurftemperatur bezeichnet wird. Ein anschaulicher Bereich von Auswurftemperaturen liegt bei ungefähr 75 bis 85 Grad C; jedoch kann die Auswurftemperatur gewisser Arten von Geltinten auch über oder unter diesem anschaulichen Temperaturbereich liegen.
-
Einige Tintensorten, wozu Geltinten gehören, können während des Druckvorgangs ausgehärtet werden. Eine strahlungsaushärtbare Tinte wird durch die Einwirkung einer Strahlungsquelle ausgehärtet. Zu einer geeigneten Strahlung gehören das vollständige Frequenzspektrum (oder Wellenlängenspektrum), wozu, ohne einschränkend zu sein, Mikrowellen, Infrarot, sichtbare Strahlung, Ultraviolett und Röntgenstrahlung gehören. Insbesondere Ultraviolett-aushärtbare Geltinte, die im Weiteren als UV-Geltinte bezeichnet wird, wird nach de Beaufschlagung mit Ultraviolettstrahlung ausgehärtet. Im hierin verwendeten Sinne umfasst Ultraviolettstrahlung Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 10 nm bis 400 nm.
-
Wie in 3 gezeigt ist, ist ein Drucker 300 ausgebildet, Bilder mit Phasenänderungstinte und/oder Geltinte zu erzeugen, wobei der Drucker eine Tinteneinladeinrichtung 330, eine Schmelzeinrichtung 334 und ein Hauptreservoir 352 aufweisen kann. Die Tinteneinladeeinrichtung 330 enthält eine gewisse Menge an Phasenänderungstinte in fester Phase oder eine gewisse Menge an Geltinte in der gelantineartigen Phase. Die Phasenänderungstinte wird der Tinteneinladeeinrichtung 330 als feste Tintenpresslinge oder als feste Tintenstifte oder auch in anderen Formen zugeführt. Die Geltinte wird der Tinteneinladeeinrichtung 330 in einer gelantineartigen Form zugeführt. Die Tinteneinladeeinrichtung 330 transportiert die Phasenänderungstinte oder die Geltinte in Richtung auf die Schmelzeinrichtung 334, die wiederum zumindest einen Teil der Tinte zur Erzeugung flüssiger Tinte erwärmt. Die Schmelzeinrichtung 334 erzeugt Wärme, um die flüssige Tinte zu erzeugen, wenn ein erfasster Pegel der Tinte in dem Hauptreservoir 352 unter einen vorbestimmten Schwellwert absinkt. Die Schmelzeinrichtung 334 kann deaktiviert werden, wenn der Tintenpegel in dem Hauptreservoir 352 über dem vorbestimmten Schwellwert liegt. Die flüssige Tinte wird dem Hauptreservoir 352 zugeführt, das thermisch mit einer Heizung 348 gekoppelt ist. Die Heizung 348 ist ausgebildet, das Hauptreservoir 352 auf einer Temperatur zu halten, so dass die Tinte in der flüssigen Phase bleibt. Flüssige Tinte aus dem Hauptreservoir 352 wird dem Tintenreservoir 308 zugeführt, um das Auswerfen durch die Tintenauswurfeinrichtungen 312 zu ermöglichen. Der Druckkopf 304 enthält eine Heizung 346, die die in dem Tintenreservoir 308 enthaltene Tinte in flüssigem Zustand hält, und enthält eine Heizung 350, die die Tinte, die in den Tintenauswurfeinrichtungen 312 enthalten ist, in der flüssigen Phase hält.
-
Das Hauptreservoir 352 und das Tintenreservoir 308 bleiben mit dem Drucker 300 während der normalen Nutzung und der Wartung des Druckers 300 verbunden. Insbesondere in Reaktion darauf, dass der Tintenpegel in dem Tintenreservoir 308 unter einen vorbestimmten minimalen Pegel fällt, füllt der Drucker 300 das Tintenreservoir 308 wieder auf, bis der Tintenpegel einen vorbestimmten maximalen Pegel erreicht, wobei dies mit flüssiger Tinte aus dem Hauptreservoir 352 erfolgt. In ähnlicher Weise erwärmt in Reaktion darauf, dass der Tintenpegel in dem Hauptreservoir 352 unter einen vorbestimmten minimalen Pegel fällt, die Schmelzeinrichtung 334 einen Teil der Tinte in der Tinteneinladeeinrichtung 330 und füllt das Hauptreservoir 352 mit zusätzlicher flüssiger Tinte, bis der Tintenpegel einen vorbestimmten maximalen Pegel erreicht.
-
Die Tintenauswurfeinrichtungen 312 werfen Tropfen aus flüssiger Tinte auf eine Bildaufnahmeoberfläche in Reaktion auf den Erhalt eines Ansteuersignals von der Steuerung 320 aus. Das Ansteuersignal ist ein elektrisches Signal mit einer ausgewählten Signalform, die jede Tintenauswurfeinrichtung 312 in die Lage versetzt, Tintentropfen mit der ausgewählten Masse und Geschwindigkeit auszuwerfen, wie dies zuvor beschrieben ist. Die Steuerung 320 erzeugt Ansteuersignalformen mit diversen Frequenzen, Amplituden, Phasen und Signalverläufen, die zum Betreiben der entsprechenden Art an Tintenstrahlauswurfeinrichtungen, d. h. thermische oder piezoelektrische Auswurfeinrichtungen, in einem Druckkopf geeignet sind. Die Tintenauswurfeinrichtungen 312 sind so positioniert, dass Tintentropfen in einer nach unten zeigenden Richtung ausgeworfen werden. Beispielsweise sind die Tintenauswurfeinrichtungen 312 so positioniert, dass Tintentropfen in einer nach unten zeigenden Richtung mit nicht mehr als 15 Grad Abweichung von der Vertikalen ausgeworfen werden. Alternativ sind die Tintenauswurfeinrichtungen 312 so angeordnet, dass Tintentropfen in einer lateralen Richtung von nicht mehr als 30 Grad Abweichung zur Horizontalen ausgeworfen werden.
-
Die Masse jeweils der von den Tintenauswurfeinrichtungen 312 ausgeworfenen Tintentropfen ist zumindest teilweise durch den Luftdruck des Luftvolumens 328 und durch die Ansteuersignale bestimmt, die die Steuerung 320 zum Auswerfen von Tintentropfen erzeugt. Insbesondere in Reaktion darauf, dass der Luftdruck in dem Luftvolumen 328 ungefähr gleich dem Atmosphärendruck ist, werfen die Tintenauswurfeinrichtungen 312 flüssige Tintentropfen mit einer Masse entsprechend einem Voreinstellungswert aus. Jedoch in Reaktion darauf, dass der Luftdruck in dem Luftvolumen 328 sich von dem Atmosphärendruck unterscheidet, werfen die Tintenauswurfeinrichtungen 312 Tintentropfen mit einer Masse aus, die sich von der Masse von dem Voreinstellungswert unterscheidet, wie dies nachfolgend beschrieben ist.
-
Die Luftdruckeinrichtung 316 ist strömungstechnisch mit dem Luftvolumen 328 und elektrisch mit der Steuerung 320 verbunden. Die Luftdruckeinrichtung 316 ist ausgebildet, einen Luftdruck des Luftvolumens 328 in Reaktion darauf zu steuern, dass die Einrichtung selektiv von der Steuerung 320 aktiviert wird. Wie in 3 gezeigt ist, umfasst die Luftdruckeinrichtung 316 eine Unterdruckquelle 332, eine Überdruckquelle 336 und ein Ventil 338. Die Unterdruckquelle bzw. Unterluftdruckquelle 332 hält einen negativen Druck bzw. einen Unterdruck in dem Luftvolumen 328 während des Druckvorgangs aufrecht. Der Unterdruck stellt zumindest teilweise den Tintenflüssigkeitsspiegel in mehreren Auswurfdüsen des Druckkopfs 304 derart ein, dass Flüssigkeit davon abgehalten wird, aus dem Druckkopf 304 herauszulaufen. Eine Antibenetzungsbeschichtung, die um die Öffnungen der Auswurfdüsen herum ausgebildet ist, verhindert ebenfalls ein Heraussickern von flüssiger Tinte aus dem Druckkopf 304. Die Überdruckquelle bzw. Überluftdruckquelle 336 hält einen Überdruck in dem Luftvolumen 328 aufrecht. Der Überdruck wird verwendet, wenn Tintentropfen auf eine Bildaufnahmeoberfläche ausgeworfen werden, wenn Tinte zu Reinigungszwecken aus den Tintenauswurfeinrichtungen 312 ausgegeben wird, und wenn der Druckkopf 304 gesäubert oder anderweitig gewartet wird. Die Unterdruckquelle 332 und die Überdruckquelle 336 können beliebige Arten von Druckquellen sein, wozu ohne Einschränkung Venturi-Pumpen gehören. Abhängig von der Ausführungsform kann die Luftdruckeinrichtung 316 mit einer Quelle elektrischer Leistung verbunden sein.
-
Das Ventil 338 ist strömungstechnisch mit dem Reservoir 308, der Unterdruckquelle 332 und der Überdruckquelle 336 verbunden. Wie in der Ausführungsform aus 3 gezeigt ist, ist das Ventil 338 auch elektrisch mit der Steuerung 320 verbunden. In einer ersten Position verbindet das Ventil 338 die Unterdruckquelle 332 mit dem Reservoir 308 und entkoppelt die Überdruckquelle 336 von dem Reservoir 308. In einer zweiten Position verbindet das Ventil 338 die Überdruckquelle 336 mit dem Reservoir 308 und entkoppelt die Unterdruckquelle 332 von dem Reservoir 308. Das Ventil 338 wird zwischen der ersten und der zweiten Position in Reaktion auf elektronische Signale hin- und herbewegt, die von der Steuerung 320 erzeugt werden.
-
Wie in der Ausführungsform aus 3 gezeigt ist, erzeugen Luftdrucksensoren 333 und 337 entsprechende Steuersignale, die die Größe des Luftdruckes angeben, der durch die Unterdruckquelle 332 und die Überdruckquelle 336 hervorgerufen wird. Die Steuerung 320 ist elektrisch mit den Sensoren 333 und 337 verbunden. Die Steuerung 320 ruft den von der Unterdruckquelle 332 und den von der Überdruckquelle 336 erzeugten Luftdruck ab und vergleicht die Größen mit einem Luftdrucksollwert. Die Steuerung 320 aktiviert die Luftdruckeinrichtung 316 in selektiver Weise, so dass der Luftdruck am Sollwert gehalten wird. In einer weiteren Ausbildung ist ein Sensor 342 in dem Luftvolumen 328 angeordnet. Der Sensor 342 erzeugt ein Steuersignal, das den Luftdruck in dem Luftvolumen 328 angibt. Die Sensoren 333, 337 und 342 können eine beliebige Art an Sensor sein, der in der Lage ist, ein Signal kennzeichnend für einen Luftdruck innerhalb eines Bereichs von ungefähr –10,0 bis 10,0 Inch Wassersäule auszugeben. Andere Ausführungsformen des Druckers 300 können Sensoren die 333 und 337, einen Sensor 342 oder eine Kombination aller dieser drei Sensoren aufweisen. In einer noch weiteren Ausführungsform des Druckers 300 wird eine kalibrierte Unterdruckquelle 332 und eine kalibrierte Überdruckquelle 336 verwendet, und die Sensoren 333, 337 und 342 werden weggelassen. In dieser Ausführungsform erzeugt die Steuerung 320 ein Steuersignal, das dem Luftdrucksollwert entspricht, und die Luftdruckeinrichtung 316 erzeugt den ausgewählten Luftdruck.
-
Der Drucker 300 enthält einen Anschluss 340, der ausgebildet ist, das Luftvolumen 328 strömungstechnisch, d. h. unter Erzeugung einer Strömungsverbindung, mit der Luftdruckeinrichtung 316 zu verbinden. In der in 3 gezeigten Ausführungsform ist ein erstes Ende des Anschlusses 340 mit einer Öffnung in dem Reservoir 308 verbunden, und ein zweites Ende des Anschlusses 340 ist mit dem Ventil 338 der Luftdruckeinrichtung 316 verbunden. Der Anschluss 340 bildet eine luftundurchlässige und flüssigkeitsundurchlässige Dichtung sowohl in Bezug auf die Luftdruckeinrichtung 316 als auch für das Reservoir 308, so dass die Luftdruckeinrichtung 316 einen Überdruck oder Unterdruck in dem Luftvolumen 328 aufrechterhalten kann. Der Anschluss 340 zeigt einen hohen Grad an Steifigkeit, so dass der Anschluss 340 eine ungefähr fixierte innere Abmessung beibehält, wenn dieser einem erhöhten oder einem verringerten Luftdruckpegel unterliegt. In einer Ausführungsform ist der Anschluss 340 eine Röhre mit einem hohen Grad an Flexibilität, so dass der Anschluss 340 einfach die Luftdruckeinrichtung 316 mit dem Reservoir 308 über einen gekrümmten oder unregelmäßigen Anschlusspfad verbinden kann.
-
Die Ausführungsform der Luftdruckeinrichtung 316, die in 3 gezeigt ist, ist so ausgebildet, dass unterschiedliche Pegel an Überdruck und Unterdruck in dem Tintenreservoir für alle Arten von Tinten erzeugt werden können, die dafür geeignet sind, dass sie als flüssige Tinte von einer Tintenauswurfeinrichtung 312 ausgeworfen werden. Der Luftdruck, der in dem Luftvolumen 328 hervorgerufen wird, hängt zumindest teilweise von der Oberflächenspannung, der Dichte und der Viskosität der flüssigen Tinte in dem Reservoir 308 ab. Flüssige Tinte, die aus Phasenänderungstinte und Geltinte erzeugt ist, kann eine Oberflächenspannung aufweisen, die kleiner ist als die Oberflächenspannung von wässriger Tinte. Daher kann im Vergleich zu der Größe des Unterdruckes, der zum Verringern der Masse eines Tropfens aus wässriger Tinte um einen gewissen Prozentsatz erforderlich ist, ein kleinerer Betrag an Unterdruck erforderlich sein, um die Masse eines Tintentropfens aus Festphasentinte oder Geltinte um den gleichen Betrag zu verringern. Folglich ist die Luftdruckeinrichtung 316 ggf. ausgebildet, einen Luftdruckpegel oder einen Bereich an Luftdruckpegelwerten in dem Luftvolumen 328 hervorzurufen auf der Grundlage der Oberflächenspannung der flüssigen Tinte, die in dem Reservoir 308 enthalten ist.
-
Die Steuerung 320 steuert die Masse der Tintentropfen, die von den Tintenauswurfeinrichtungen 312 ausgeworfen werden, indem selektiv die Luftdruckeinrichtung 316 aktiviert wird, um den Luftdruck in dem Luftvolumen 328 zu erhöhen oder zu verringern, und indem elektrische Ansteuersignale mit diversen Signalformen den Tintenauswurfeinrichtungen 312 zugeleitet werden. Beispielsweise kann die Steuerung 320 die Luftdruckeinrichtung 316 aktivieren, so dass ein Unterdruck in dem Luftvolumen 328 aufrechterhalten wird. Insbesondere sendet die Steuerung 320 ein elektronisches Signal an die Luftdruckeinrichtung 316, das die Luftdruckeinrichtung 316 veranlasst, das Ventil 338 in eine Position zu bewegen, in der das Luftvolumen 328 mit der Unterdruckquelle 332 verbunden wird. In Reaktion auf den Empfang eines Ansteuersignals von der Steuerung 320 werfen folglich die Tintenauswurfeinrichtungen 312 Tintentropfen mit einer Masse aus, die kleiner ist als die voreingestellte Masse der Tintentropfen. Ein anschaulicher negativer Druck beträgt 0,5 bis 6,0 Inch Wassersäule. Generell wird durch das Erhöhen des Betrags des Unterdrucks die Masse der Tintentropfen verringert, die von den Tintenauswurfeinrichtungen 312 ausgeworfen werden. Die Steuerung 320 kann auch ein Signal zu der Luftdruckeinrichtung 316 senden, so dass das Ventil 338 in eine Position bewegt wird, die die Überdruckquelle 336 mit dem Luftvolumen 328 verbindet. Generell führt das Erhöhen der Größe des Überdrucks dazu, dass die Masse der Tintentropfen vergrößert wird, die von den Tintenauswurfeinrichtungen 312 ausgeworfen werden. Die Ansteuersignale mit den diversen ausgewählten Signalformen können ebenfalls die Masse der flüssigen Tintentropfen beeinflussen, die von den Tintenauswurfeinrichtungen 312 ausgeworfen werden.
-
Der Speicher 322 ist funktionsmäßig mit der Steuerung 320 verbunden und enthält Daten, die vorbestimmten Einstellungen für Ansteuersignalformen und Luftdruckpegel entsprechen, die es den Tintenauswurfeinrichtungen 312 ermöglichen, Tintentropfen mit definierter Masse und Auswurfgeschwindigkeit auszuwerfen. Der Speicher 322 kann eine beliebige Datenspeichereinrichtung sein, die zum Speichern der Signalform und der Druckdaten zur Verwendung durch die Steuerung 320 geeignet ist. Der Speicher 322 kann ferner die Ansteuersignalformdaten und die Druckdaten in einer Tabelle, einer Datenbank oder einer anderen Datenstruktur enthalten, wodurch es der Steuerung 320 ermöglicht wird, Ansteuersignaldaten und Druckdaten zu ermitteln, die zumindest einem Parameter entsprechen, der mit einem Druckauftrag verknüpft ist.