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Die Erfindung betrifft eine Fördervorrichtung mit einer Tragkonstruktion, in der antreibbare Förderelemente gelagert sind, die eine horizontale Förderfläche bilden.
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Zum Transport von Stapeln aus blatt- oder plattenförmigen Gütern, beispielsweise von Wellpappestapeln, werden bekannterweise Fördervorrichtungen verwendet, deren Förderelemente eine ebene Förderfläche bilden. Dazu sind in einer Tragkonstruktion umlaufende antreibbare Förderelemente gelagert, insbesondere Gliederbänder oder Modulketten. Müssen die Stapel während des Transports zusätzlich gedreht oder in eine Richtung von 90° quer zur Förderrichtung der Förderelemente transportiert werden, so ist es bekannt, die Förderelemente in einem drehbaren Rahmen zu lagern oder den Tragrahmen mit den Förderelementen als verfahrbaren Wagen zu gestalten.
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Üblicherweise werden mehrere Fördervorrichtungen neben- und/oder hintereinander angeordnet, um eine große Förderfläche zu erhalten. Jede Fördervorrichtung ist dabei autark und mit allen erforderlichen Antriebs- und Steuerelementen versehen. Um die Zahl der Fördervorrichtungen bei gleicher Förderfläche zu verringern, werden die Fördervorrichtungen möglichst groß gestaltet. Dies erfordert einen aufwändigen Aufbau an ihrem Einsatzort und erschwert und verteuert den Transport dorthin.
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Die
DE 20 2010 012 325 U1 betrifft ein Baukastensystem für Fördertechnik, insbesondere zur Errichtung von Bodenfördertechnik aus Elektrohängebahnschienen, um Fördervorrichtungen auf dem Boden und/oder auf von einer Stahlgitterdeckenkonstruktion einer Montagehalle abgehängten Plattform zu errichten. Um auf dem Maschinenbau- und Fördertechnikbereich als kleine oder mittelgroße Firma im Wettbewerb überleben zu können, ist ein Baukastensystem für Bodenfördertechnik mittels Elektrohängebahnschienen aus Aluminium anzugeben, bei dem ein Rückbau von Bodenfördertechnik wieder als Elektrohängebahn (EHB) oder von Elektrohängebahn (EHB) als Bodenfördertechnik inklusive Aufhängestahlbau sowie ein einfacher Umbau bei Änderung der Anforderungen möglich ist. Hierbei werden vorhandene oder neue angefertigte Elektrohängebahnschienen mit den dazugehörigen Elektrohängebahn-Aufhängebügeln, spezielle Adapterklemmplatten, Adapterwinkel, erste und zweite Aufnahmekonsolen, Adapterplatten und spezielle Aufnahmeprofile aus Kunststoff verwendet. Durch die Verwendung von Elektrohängebahnschienen für das Baukastensystem können leichtere Förderer gebaut und höhere Gewichte gefahren werden. Bei einer Stilllegung entweder bei der Elektrohängebahnen (EHB) oder bei der Bodenfördertechnik muss kein Material mehr entsorgt werden, sondern es kann wiederverwendet werden. Somit ist ein Rückbau von Bodenfördertechnik wieder als Elektrohängebahn (EHB) oder von Elektrohängebahn (EHB) als Bodenfördertechnik möglich.
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Aus der
US 7 008 164 B2 ist es bekannt, dass auf einem Förderwagen mehrere Förderer angeordnet sind, die auch eine gemeinsame ebene Förderfläche bilden können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Fördervorrichtung bereitzustellen, die bei vereinfachter Konstruktion zu großen Förderflächen zusammengestellt werden kann und sich vereinfacht an ihren Einsatzort transportieren lässt.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass die Fördervorrichtung zumindest zwei lösbar mechanisch miteinander verbindbare Tragrahmen enthält, in denen jeweils antreibbare Förderelemente gelagert sind, wobei in einem Tragrahmen, dem Hauptrahmen, die Antriebsmotoren mit der zugehörigen Steuer- und Versorgungstechnik für seine und die Förderelemente eines weiteren, mit ihm verbindbaren Tragrahmens angeordnet sind, wobei zur Bildung eines Förderwagens zwei oder mehr Tragrahmen mit koplanaren und parallel fördernden Förderflächen miteinander verbunden sind und wobei jeder Tragrahmen an seiner Unterseite Räder aufweist, die ein Verfahren senkrecht zur Förderrichtung der Förderelemente ermöglichen.
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Die vorteilhafte Fördervorrichtung ist als Förderwagen gestaltet, der es ermöglicht, die Güter in zwei zueinander senkrechten Richtungen zu transportieren.
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Nach der Erfindung werden somit die elektrischen und elektronischen Komponenten in einem Teil der Fördervorrichtung angeordnet, der von dem übrigen Teil getrennt werden kann. Dies hat zwei große Vorteile: Zum einen lassen sich die zwei oder mehrere Teile zur Verringerung der Transportgrößen voneinander trennen. Zum anderen wird eine elektrische und elektronische Prüfung der Fördervorrichtung an dem Produktionsort der Fördervorrichtung ermöglicht. Am Einsatzort brauchen die zwei oder mehr Teile nur noch mechanisch zusammengesetzt zu werden.
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Die Unteransprüche enthalten bevorzugte, da besonders vorteilhafte Ausgestaltungen einer erfindungsgemäßen Fördervorrichtung.
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Falls der Hauptrahmen und der mit ihm verbindbare Tragrahmen Sensoren enthalten, so ist nach Patentanspruch 2 die Steuer- und Messelektronik der Sensoren beider Tragrahmen bevorzugt ebenfalls im Hauptrahmen angeordnet. Die Elektronik der Sensoren kann somit bereits am Hauptrahmen mit geprüft werden.
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Es zeigen:
- 1 den Hauptrahmen der Fördervorrichtung nach 2.
- 2 eine Fördervorrichtung mit zwei Tragrahmen, die an der Längsseite miteinander verbunden sind,
- 3 zeigt eine als Drehvorrichtung gestaltete Fördervorrichtung.
- 4 zeigt eine Förderanlage mit einer Drehvorrichtung zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Fördervorrichtungen, die geradeaus fördern.
- Die 5 bis 7 zeigen eine Fördervorrichtung, die als Förderwagen gestaltet ist.
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Die in den Figuren dargestellten Fördervorrichtungen dienen zum Transport von Stückgütern, beispielsweise zum Transport von Stapeln aus Wellpappebögen.
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Jede Fördervorrichtung besteht aus zumindest zwei lösbar mechanisch miteinander verbindbaren Tragrahmen 1, 2, in denen jeweils antreibbare Förderelemente 3 gelagert sind. Bevorzugt sind als Förderelemente Transportbänder, insbesondere Gliederketten, Gliederbänder oder Modulketten parallel verlaufend nebeneinander angeordnet und bilden eine ebene Förderfläche.
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Jede Fördervorrichtung enthält zumindest zwei lösbar mechanisch miteinander verbindbare Tragrahmen 1, 2, von denen zumindest einer als Hauptrahmen den Antriebsmotor mit der zugehörigen Steuer- und Versorgungstechnik für seine Förderelemente 3 und für die Förderelemente 3 des mit ihm verbindbaren Tragrahmens 2 angeordnet sind. Ebenso sind in dem Hauptrahmen 1 die Mess- und Steuerelektronik seiner Sensoren und der Sensoren des mit ihm verbundenen Tragrahmens 2 angeordnet.
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Der Hauptrahmen 1 enthält so die elektrischen und elektronischen Komponenten, die zum Betrieb als Fördereinrichtung auch der mit ihm verbundenen Tragrahmen erforderlich sind.
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Wie in 1 und 2 dargestellt, enthält der Hauptrahmen 1 als Antrieb einen Elektromotor 4, der eine Antriebswelle 5 antreibt, die in den Längsträgern 6 des Rahmens 1 gelagert ist. Auf der Antriebswelle 5 sitzen nicht dargestellte Zahnräder, von der die umlaufenden Gliederketten 3 in Richtung der Pfeile 7 bewegt werden können. Die Gliederketten 3 bilden zwischen ihren an beiden Enden zwischen den Längsträgern 6 gelagerten Umlenkrollen 8 eine ebene Förderfläche.
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Wie in 1 dargestellt, steht das Ende der Antriebswelle 5 etwas über den Längsträger 6 hinaus und trägt eine Wellenkupplung 9. An der Wellenkupplung 9 kann ein an der entsprechenden Längsseite eines weiteren Tragrahmens 2 überstehende Antriebswelle 10 angekuppelt werden, die in einem weiteren Tragrahmen 3 gelagert ist und dessen als Gliederketten gestaltete Förderelemente 3 antreibt. Es wird so eine Fördervorrichtung gebildet, die aus dem Hauptrahmen 1 und einem weiteren Tragrahmen 2 besteht, die an einer Längsseite miteinander verbunden sind. Die Förderelemente 3 beider Tragrahmen 1, 2 bilden eine komplanare und parallel fördernde Förderfläche. Sie werden von dem gemeinsamen Elektromotor 4 angetrieben.
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Zur Steuerung und Überwachung des Fördervorgangs enthält die Fördervorrichtung Sensoren, insbesondere optische Sensoren wie Lichtschranken etc. Die Mess- und Steuerelektronik der Sensoren beider Rahmen 1, 2 sind jeweils in dem Hauptrahmen 1 angeordnet. Der Anschluss der Sensoren des weiteren Tragrahmens 2 erfolgt über ein Bussystem, das über eine Steckverbindung an der Längsseite einfach an das Bussystem des Hauptrahmens 1 angeschlossen werden kann, um mit der dort angeordneten Mess- und Steuerelektronik verbunden zu werden.
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Die Anordnung der elektrischen und elektronischen Komponenten in dem Hauptrahmen 1 ermöglicht eine einfache Funktionsprüfung nur mit den Komponenten des Hauptrahmens 1.
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In 3 ist eine Fördervorrichtung dargestellt, die als Drehvorrichtung gestaltet ist. Auch diese Vorrichtung enthält einen Hauptrahmen 11 und einen weiteren, mit dem Hauptrahmen lösbar mechanisch verbindbaren Tragrahmen 12, in denen jeweils antreibbare Förderelemente 3 gelagert sind. Jeder Rahmen 11, 12 hat eine halbkreisförmige Form, so dass sich beim Verbinden der beiden Rahmen 11, 12 eine Kreisform ergibt, wie in 4 dargestellt ist. Die beiden Rahmen 11, 12 sind um eine zur Förderfläche der Förderelemente 3 senkrechte Achse drehbar. In dem Hauptrahmen 11 sind sowohl der Antriebsmotor mit der zugehörigen Steuer- und Versorgungstechnik für die als Gliederketten ausgestalteten Förderelemente 3 als auch der Drehantrieb befestigt. Ebenfalls im Hautrahmen 11 ist die Mess- und Steuerelektronik der Sensoren angeordnet, mit denen die Förderung der Förderelemente 3 und die Drehbewegung des Drehantriebs gesteuert wird. In 3 ist die Wellenkupplung 9 dargestellt, mit denen die Antriebswellen für die Förderelemente 3 miteinander verbunden werden. Der Drehantrieb für die Drehbewegung der Fördervorrichtung enthält ein angetriebenes Laufrad, das auf einem auf dem Boden aufliegenden Laufring läuft.
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Für einen linearen An- und Abtransport mit einer Drehung der zu transportierenden Güter um 90 Grad dient die in 4 dargestellte Förderanlage. Sie enthält drei Fördervorrichtungen 20, 21, 22, von denen die Fördervorrichtung 21 als Drehförderer zwischen den im Winkel von 90 Grad zueinander angeordneten Linearförderern 20 und 22 angeordnet ist.
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Alle Fördervorrichtungen 20, 21, 22 enthalten jeweils einen Hauptrahmen 1, 11 und einen mit dem Hauptrahmen 1, 11 lösbar mechanisch verbundenen Tragrahmen 2, 12. Die beiden geradeaus fördernden Fördervorrichtungen 20, 22 haben den Aufbau der Fördervorrichtung, die vorstehend zu 1 und 2 beschrieben wurde. Der Aufbau der drehbaren Fördervorrichtung 21 entspricht dem Aufbau der Vorrichtung, die vorstehend zu 3 beschrieben wurde. Die Bauteile sind mit den entsprechenden Bezugszahlen versehen. Die Förderanlage nach 4 ermöglicht es, Güter entlang einer Förderstrecke zu transportieren, die einen Winkel von 90 Grad aufweist.
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Die 5 bis 7 zeigen eine Fördervorrichtung, bei der miteinander mechanisch verbundene Tragrahmen einen Förderwagen bilden. Der Förderwagen enthält eine Anzahl von lösbar miteinander mechanisch verbundenen Tragrahmen 31, 32, 33, 34, von denen die als Hauptrahmen ausgebildeten Rahmen 32 und 34 die Antriebsmotoren 4 für die Förderelemente 3 enthalten. Im Ausführungsbeispiel sind vier Tragrahmen 31 - 34 vorhanden. Die Förderelemente 3 sind wie bei den vorherigen Ausführungsformen bevorzugt umlaufende Gliederbänder, die von Antriebswellen 5, 35 in den Richtungen des Doppelpfeils 11 antreibbar sind und eine ebene Förderfläche bilden. Wie aus der Ansicht von unten in 6 ersichtlich, sind zwei Fördervorrichtungen nebeneinander angeordnet, die jeweils aus einem Hauptrahmen 32, 34 und einem weiteren Tragrahmen 31, 33 bestehen, der längsseitig mit dem jeweiligen Hauptrahmen 32, 34 verbunden ist. Zusätzlich sind die beiden inneren Rahmen 32, 33 an der anderen Längsseite miteinander verbunden, so dass eine Tragkonstruktion entsteht, bei der jeweils ein Hauptrahmen 32, 34 mit einem weiteren Tragrahmen 31, 33 verbunden ist. Zusätzlich ist an einer Seite der Tragrahmen 31 mit einem weiteren Tragrahmen 36 verbunden, auf dem Bedienkonsolen 37 und Halte- und Schutzelemente 38 befestigt sind. Jeder der Hauptrahmen 32, 34 und der Rahmen 36 weisen auf ihrer Unterseite an jeder Längsseite ein Antriebsrad 40 auf, das von einem Fahrantrieb 41 angetrieben wird. Der aus vier Fördervorrichtungen 31 - 34 bestehende Förderwagen kann so quer zur Förderrichtung 11 der Förderelemente 3 in den Richtungen des Doppelpfeils 43 verfahren werden. Die zu transportierenden Güter können so in zwei zueinander senkrechte Richtungen transportiert werden.
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Bevorzugt sind alle Tragrahmen 1, 2, 11, 12, 31 - 34 als selbsttragende Rahmen gestaltet, bei dem alle funktionalen Rahmenteile auch zur Stabilität beitragen. Bevorzugt sind die Rahmenteile mit Elementen versehen, die eine Steckverbindung zwischen benachbarten Rahmenteilen ermöglichen. Benachbarte Rahmenteile können so über eine Steckverbindung einfach relativ zueinander positioniert und miteinander verbunden werden. Elemente für derartige Steckverbindungen können Laschen oder Bolzen sein, die in exakt passend gestaltete Löcher des anderen Rahmenteils eingepasst werden.