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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Brandbekämpfung an Photovoltaikanlagen. Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Brandbekämpfung an Photovoltaikanlagen, insbesondere nach Art des vorgenannten Verfahrens.
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Die zunehmende Nutzung von Photovoltaikanlagen und deren Nutzung in einer Montage auf Dächern von privaten und gewerblichen Immobilien führt zu einer Problematik in der Bekämpfung von Bränden an solchen Immobilien. Zum Einen kommt es aufgrund von Fehlfunktionen immer wieder vor, dass gerade durch eine solche Photovoltaikanlage ein Brand unmittelbar im Dachbereich ausgelöst wird, was häufig aufgrund der dortigen Holzkonstruktion zu einer schnellen Brandentwicklung führt. Ursächlich hierfür sind oftmals elektrische Kurzschlusssituationen oder Überlastung bei zu hoher oder ungleichmäßiger Sonneneinstrahlung.
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Neben diesem, die Häufigkeit von Bränden nachteilig beeinflussenden, Umstand stellt ein Brand an einer Immobilie, die mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet ist, stets ein grundsätzliches Problem für die Brandbekämpfenden Feuerwehren dar. Dies liegt darin begründet, dass die Photovoltaikanlage als unmittelbar stromführendes Bauteil wirkt und regelmäßig im unmittelbaren Brandbekämpfungsbereich liegt. Bei konventioneller Brandbekämpfung mit einem Löschmittel, in der Regel einem von Hand geführten Wasserstrahl, besteht daher die große Gefahr, das in Folge einer Stromdurchleitung von der Photovoltaikanlage über das Löschmittel der brandbekämpfende Feuerwehrmann einen Stromschlag ausgesetzt wird.
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Um dieser Gefahr zu begegnen, ist es bekannt, Photovoltaikanlagen im Bereich des Wechselrichters mit Trennschaltern auszurüsten, welche im Falle einer Fehlfunktion und insbesondere eines Brandes die Photovoltaikanlage stromlos oder gegen Erdung schalten kann und entsprechend angesteuert wird. Grundsätzlich können diese Maßnahmen zu einer Beseitigung des Problems führen. Es hat sich aber gezeigt, dass bei bestimmten Brandentwicklungen oder bestimmten Fehlfunktionen die Erdung oder Stromlosschaltung von Photovoltaikanlagen über solche Trennschalter nicht zuverlässig funktioniert. Die brandbekämpfenden Feuerwehren können daher derzeit nicht sicher erkennen, ob im Bereich eines Brandes nahe einer Photovoltaikanlage von dieser Photovoltaikanlage noch eine Stromschlaggefahr ausgeht oder nicht. Als Folge von dieser Unsicherheit hat es sich als üblich und praktikabel zur Vermeidung einer Gefährdung erwiesen, Immobilien mit montierten Photovoltaikanlagen im Brandfall kontrolliert abbrennen zu lassen und alleinig personenrettende Maßnahmen durch die Feuerwehr ausführen zu lassen. Diese Praxis führt jedoch regelmäßig zu hohen Sachschäden. Es besteht ein Bedarf für eine Lösung dieser Problematik.
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Die Erfindung setzt hier an und löst diese Problematik durch ein Verfahren der eingangs genannten Art, bei dem das Löschmittel aus der Löschpistole in aufeinanderfolgenden Sequenzen auf die Photovoltaikanlage aufgebracht wird und eine Sequenz jeweils aus einer ersten Aufbringphase über einen ersten Zeitraum, in welcher Löschmittel auf die Photovoltaikanlage auftrifft, und einer zweiten Aufbringphase über einen zweiten Zeitraum, in welcher Löschmittel nicht auf die Photovoltaikanlage auftrifft, besteht.
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Mit der Erfindung wird ein spezifisches Verfahren zur Brandbekämpfung an Photovoltaikanlagen und an Immobilien, welche Photovoltaikanlagen aufweisen, bereitgestellt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Gefahr eines Stromschlags für den brandbekämpfenden Feuerwehrmann zuverlässig vermieden, indem ein unterbrochener Strahl des Löschmittels zur Brandbekämpfung eingesetzt wird. Durch diesen unterbrochenen bzw. pulsierenden Strahl wird erreicht, dass zu keinem Zeitpunkt eine durchgängige, stromführende Verbindung zwischen der Photovoltaikanlage und der das Löschmittel abgebenden Löschpistole besteht. Hierdurch ist zuverlässig ausgeschlossen, dass ein Stromschlag von der Photovoltaikanlage zur Löschpistole geleitet wird und dort zu Schäden und Verletzungen führen kann.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann grundsätzlich mit manuell geführten Löschpistolen eingesetzt werden, wie sie beispielsweise zur flexiblen und mobilen Brandbekämpfung eingesetzt werden und die aus Schläuchen versorgt werden. Das Löschmittel kann dabei einem Hydranten oder einem Tank, beispielsweise eines Löschfahrzeugs, entstammen. Grundsätzlich können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren alle Arten von Löschmitteln verwendet werden, insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren dazu, elektrisch leitfähige Löschmittel zur Brandbekämpfung an Photovoltaikanlagen einzusetzen. In gleicher Weise kann das erfindungsgemäße Verfahren durch Löschkanonen ausgeführt werden, beispielsweise fest auf einem Feuerlöschfahrzeug oder an einer Drehleiter montierte Löschkanonen. Im Sinne dieser Beschreibung und der anhängenden Ansprüche ist unter einer Löschpistole generell eine Vorrichtung zu verstehen, aus der ein Löschmittel abgegeben werden kann, insbesondere auch eine Löschkanone und dergleichen.
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Grundsätzlich ist zu verstehen, dass die pulsierende bzw. unterbrochene Strahlführung durch die erste und zweite Aufbringphase charakterisiert ist, welche das Auftreffen des Löschmittels auf die Photovoltaikanlage beschreibt. Zur Erzielung der ersten und zweiten Aufbringphase stehen dem Fachmann unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Grundsätzlich kann die erste und zweite Aufbringphase durch eine erste und zweite Abgabephase des Löschmittels aus der Löschpistole erzielt werden, d. h. es wird bereits bei Abgabe aus der Löschpistole ein unterbrochener Strahl erzeugt, der in entsprechend zeitversetzter Weise zu der ersten und zweiten Aufbringphase führt. Alternativ hierzu kann das Löschmittel auch ununterbrochen aus der Löschpistole abgegeben werden, um dann mittels einer der Löschpistole nachgeschalteten Umlenkeinrichtung einerseits auf das Brandbekämpfungsziel, andererseits auf ein hiervon abliegendes Ziel pulsierend gerichtet zu werden. Auch durch eine solche Maßnahme kann bei dann allerdings konstanter Abgabe des Löschmittels aus der Löschpistole eine erste und zweite Aufbringphase an der Photovoltaikanlage erzielt werden mit dem Ergebnis einer zuverlässigen Vermeidung eines Stromschlags.
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Grundsätzlich ist weiterhin zu verstehen, dass die Dauer der ersten und zweiten Aufbringphase in verschiedener Weise eingestellt werden kann. Es ist grundsätzlich denkbar, erfindungsgemäß eine konstante und vorbestimmte Dauer der ersten und zweiten Aufbringphase vorzusehen, insbesondere eine Pulsation mit hoher Frequenz, welche dazu führt, dass der Löschmittelstrahl in einer Momentaufnahme mehrfach unterbrochen ist. Mit einer solchen vorbestimmten und fixen Einstellung der ersten und zweiten Aufbringphase kann in jeder Brandbekämpfungssituation sichergestellt werden, dass eine Stromdurchleitung durch den Löschmittelstrahl zuverlässig verhindert wird. Neben einer solche vorbestimmten, fixen Einstellung sind jedoch auch andere Möglichkeiten der Einstellung der ersten und zweiten Aufbringphase vorteilhaft, hierzu wird in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen näheres ausgeführt.
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Unter einem freifließenden Löschmittelstrahl ist im Sinne dieser Anmeldung und der Ansprüche ein Löschmittelstrahl zu verstehen, der sich ungeführt durch die Luft bewegt und hierbei alleinig durch die Austrittsgeschwindigkeit und -richtung sowie die Schwerkraft in seiner Ausrichtung beeinflusst wird.
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Grundsätzlich ist zu verstehen, dass in der zweiten Aufbringphase das Löschmittel nicht auf die Photovoltaikanlage bzw. das Brandbekämpfungsziel auftritt. Dies ist funktionell so zu verstehen, dass zwischen der Löschpistole und der Photovoltaikanlage während der zweiten Aufbringphase keine elektrische Verbindung über den Löschmittelstrahl besteht. Diese Funktion schließt nicht aus, dass die elektrische Verbindung über den Löschmittelstrahl auch anderweitig unterbrochen ist, beispielsweise durch eine mehrfache Unterbrechung des Löschmittelstrahls. Grundsätzlich ausgeschlossen ist jedoch, dass während der zweiten Aufbringphase ein anderes Löschmittel, welches aus der Löschpistole abgegeben wird, auf die Photovoltaikanlage auftritt, beispielsweise in solcher Weise, wie es bei pulsierender Zumischung eines zweiten Löschmittels zu dem ersten Löschmittel auftreten würde. Ausführungsformen, welche diese Funktion realisieren, sind nicht von der Erfindung umschlossen, da sie die zuverlässige Leitungsunterbrechung für Strom über den Löschmittelstrahl nicht realisieren.
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Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Dauer der ersten Aufbringphase mittels einer Intervalleinstelleinrichtung einstellbar ist. Diese Einstellung der Dauer der ersten Aufbringphase über eine Intervalleinstelleinrichtung ermöglicht eine Anpassung in Abhängigkeit von der Brandbekämpfungssituation. So kann beispielsweise grundsätzlich bei einer großen Distanz zwischen Löschpistole und Brandbekämpfungsziel bzw. Photovoltaikanlage eine längere erste Aufbringphase eingesetzt werden als dann, wenn die Distanz zwischen der Austrittsöffnung und der Löschpistole und dem Brandbekämpfungsziel nur sehr klein ist. Durch diese Fortbildung wird es folglich möglich, die erste Aufbringphase zur Optimierung der Löschleistung im Sinne einer Aufbringung einer maximalen Löschmittelmenge zu optimieren.
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Weiterhin ist es dabei bevorzugt, dass die Intervalleinstelleinrichtung eine Schnittstelle zur Eingabe einer Entfernung zwischen Löschpistole und Photovoltaikanlage aufweist und ausgebildet ist, um die Dauer der ersten Aufbringphase in Abhängigkeit dieser Entfernung einzustellen, insbesondere indem zusätzlich eine Strömungsgeschwindigkeit des Löschmittels in dem freifließenden Löschmittelstrahl ermittelt oder eingegeben wird und die Dauer der ersten Aufbringphase solcherart durch die Intervalleinstelleinrichtung eingestellt wird, dass der während der ersten Aufbringphase durch das Löschmittel zurückgelegte Weg kleiner als diese Entfernung ist. Mit dieser Fortbildung wird eine schnelle, bedienungssichere Möglichkeit geschaffen, die Dauer der ersten Aufbringphase in Abhängigkeit der Entfernung so einzustellen, dass eine Stromleitung durch den Löschmittelstrahl zuverlässig in jeder Brandbekämpfungssituation vermieden wird. Dabei kann insbesondere unter Berücksichtigung von Strömungsgeschwindigkeit und Entfernung zwischen Löschpistole und Brandbekämpfungsziel bzw. Photovoltaikanlage eine entsprechende Dauer eingestellt werden. Dabei ist zu verstehen, dass diese Dauer solcherart gewählt wird, dass zu keinem Zeitpunkt ein durchgängiger Löschmittelstrahl zwischen Löschpistole und Brandbekämpfungsziel besteht, d. h. die Dauer ist so kurz, dass der Wege, den das Löschmittel in dieser Dauer der ersten Aufbringphase zurücklegt, kleiner ist, als diese Entfernung. Dabei ist grundsätzlich zu verstehen, dass hierzu weitere Sicherheitszuschläge vorgesehen und vorteilhaft sind, beispielsweise solcherart, dass die Dauer der ersten Aufbringphase solcherart eingestellt wird, dass der Weg des Löschmittel während dieser Dauer kleiner als beispielsweise zwei Drittel oder die Hälfte dieser Distanz ist. Insbesondere kann vorgesehen sein, die Dauer der ersten Aufbringphase solcherart einzustellen, dass der Weg des Löschmittels während diese Dauer weniger als die Hälfte dieser Entfernung ist, um hierdurch sicherzustellen, dass mehr als eine Unterbrechung des Löschmittelstrahls auf diesem Weg zwischen Löschpistole und Brandbekämpfungsziel realisiert wird, wodurch eine redundante Stromkreisunterbrechung bewirkt wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Löschmittel aus der Austrittsöffnung solcherart abgegeben wird, dass in einer ersten Abgabephase Löschmittel auf die Photovoltaikanlage abgegeben wird und in einer zweiten Abgabephase kein Löschmittel aus der Austrittsöffnung abgegeben wird oder Löschmittel aus der Austrittsöffnung auf einen von der Photovoltaikanlage beabstandeten Ort abgegeben wird, insbesondere, indem der Löschmittelstrahl in Intervallen unterbrochen oder umgelenkt wird, wobei die Dauer der ersten und zweiten Abgabephase der Dauer der ersten und zweiten Aufbringphase entspricht. Mit dieser Ausführungsform werden zwei alternative Möglichkeiten bereitgestellt, um eine erste und zweite Aufbringphase erfindungsgemäß im Auftreffbereich am Brandbekämpfungsziel bzw. der Photovoltaikanlage zu bewirken. Hierzu kann einerseits ein konstanter Austritt des Löschmittel aus der Austrittsöffnung der Löschpistole realisiert werden und dieses konstant austretende Löschmittel mit einer nachgeschalteten Umlenkeinrichtung während einer zweiten Abgabephase so umgelenkt werden, das Löschmittel nicht auf das Brandbekämpfungsziel bzw. die Photovoltaikanlage auftrifft. Durch diese alternierend ausgeführten Abgabephasen wird eine entsprechend korrespondierende erste und zweite Aufbringphase in alternierender Folge am Brandbekämpfungsziel erreicht. Alternativ hierzu kann während der zweiten Abgabephase auch kein Löschmittel aus der Austrittsöffnung abgegeben werden, um hierdurch die zweite Aufbringphase am Brandbekämpfungsziel zu erzeugen.
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Noch weiter ist es bevorzugt, dass das Löschmittel während einem der zweiten Aufbringphase entsprechenden Zeitraum in einem Löschmittelzwischenspeicher zwischengespeichert wird und während einem der der ersten Aufbringphase entsprechenden Zeitraum aus dem Löschmittelzwischenspeicher durch die Austrittsöffnung abgegeben wird. Mit dieser Fortbildung wird eine pulsierende Abgabe des Löschmittels aus der Austrittsöffnung der Löschpistole realisiert und hierbei in abwechselnder Weise das Löschmittel entweder abgegeben oder in dem Löschmittelzwischenspeicher zwischengespeichert. Durch diese Zwischenspeicherung wird es möglich, den Löschmittelzufluss zur Löschpistole, der beispielsweise durch einen Schlauch ausgeführt wird, konstant und praktisch druckstoßfrei auszuführen, was insbesondere bei großen Schlauchlängen und den dadurch bewegten schnellen Wassersäulen vorteilhaft ist. Der Löschmittelzwischenspeicher kann dabei nach Art eines hydraulisches Widders ausgeführt sein, d. h. er kann eine Energiespeicherung durch Aufbau eines entsprechenden Gegendrucks, beispielsweise über eine feder- oder gasdruckbeaufschlage Membran bewirken, um bei Entleerung des Zwischenspeichers einen zusätzlichen Energieeintrag in den Löschmittelstrahl zu bewirken und hierdurch eine Reichweitenvergrößerung zu erzielen. Die Steuerung kann hierbei zwischen der Eintrittsöffnung des Löschmittelstrahl aus einer Löschmittelquelle, dem Löschmittelzwischenspeicher und der Austrittsöffnung insbesondere durch ein 3/2-Wegeventil bewirkt werden, welches den Löschmittelstrahl aus der Eintrittsöffnung wahlweise in den Löschmittelzwischenspeicher oder zur Austrittsöffnung leitet, wobei das 3/2-Wegeventil solcherart ausgeführt ist, dass in der zweiten Schaltstellung das Löschmittel sowohl aus dem Löschmittelzwischenspeicher als auch aus der Eintrittsöffnung zu der Austrittsöffnung strömt.
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Schließlich kann das erfindungsgemäße Verfahren noch weiter fortgebildet werden, indem der Löschmittelzwischenspeicher strömungstechnisch zwischen Löschmittelquelle und Austrittsöffnung angeordnet ist, insbesondere an der Löschpistole. Mit dieser Ausführungsform wird eine besonders materialschonende Möglichkeit für eine pulsierende Löschmittelstrahlabgabe aus einer Löschpistole bewirkt, indem der Löschmittelzwischenspeicher solcherart angeordnet ist, dass er die Druckstöße vollständig oder teilweise dämpft, welche durch die intervallartige Unterbrechung der Abgabe bewirkt werden.
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Ein weiterer Aspekt der der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Brandbekämpfung an Photovoltaikanlagen, welche sich auszeichnet durch eine Steuerungsvorrichtung, welche ausgebildet ist, um eine Löschmittellenkvorrichtung solcherart anzusteuern, dass das Löschmittel aus der Löschpistole in aufeinanderfolgenden Sequenzen auf die Photovoltaikanlage aufgebracht wird und eine Sequenz jeweils aus einer ersten Aufbringphase über einen ersten Zeitraum, in welcher Löschmittel auf die Photovoltaikanlage auftrifft, und einer zweiten Aufbringphase über einen zweiten Zeitraum, in welcher Löschmittel nicht auf die Photovoltaikanlage auftrifft besteht.
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Mit dieser Vorrichtung wird ein Mittel zur Brandbekämpfung bereitgestellt, welches sich beispielsweise als spezifisch angesteuerte Löschkanone in fest montierter Bauweise auf einem Löschfahrzeug, insbesondere einem Tanklöschfahrzeug, eignet, um hierdurch Brände an Immobilien zu bekämpfen, welche mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet sind. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dabei insbesondere nach dem zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren betrieben werden. Die Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung entsprechend den zuvor erläuterten Merkmalen des erfindungsgemäßen Verfahrens und bzgl. deren Varianten und besonderen Ausgestaltungen sowie die Funktionsweisen wird Bezug auf die voranstehende Beschreibung genommen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann fortgebildet werden nach einem oder mehreren der Ansprüche 8–12. Bezüglich dieser Fortbildungen wird Bezug genommen auf hierzu korrespondierenden Fortbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens in der zuvor beschriebenen Weise.
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Eine bevorzugte Ausführungsform wird anhand der beiliegenden Figuren beschrieben. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Zwischenstücks einer Unterbrechungseinrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und als Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer ersten Ausführungsform,
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2 eine schematische, längsgeschnittene Ansicht einer Löschkanone zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und entsprechend der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer zweiten Ausführungsform, und
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3 eine schematische längsgeschnittene Seitenansicht einer Löschpistole nach einer dritten Ausführungsform.
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Bezugnehmend zunächst auf 1 umfasst ein Bauelement einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ein zylindrisches Gehäuse 1 welches eine Einlassöffnung 4 und eine Auslassöffnung 5 umfasst. Die Einlassöffnung zur Aufnahme einer Wasserzufuhr 4 wird mit der Auslassöffnung zur Abgabe eines pulsierenden Strahls 5 durch eine Bohrung 3 durch das abgebildete Gehäuse verbunden. Einlassseitig ist eine Bajonettkupplung zur Verbindung mit einem Feuerwehrschlauch oder einem Hydranten vorgesehen. Auslassseitig ist eine Kupplung zur Verwendung mit einem Feuerwehrschlauch oder einer Löschpistole vorgesehen. Das erfindungsgemäße Zwischenstück gemäß 1 kann im Bereich der Zuleitung zu einer Löschpistole folglich unmittelbar an der Löschmittelquelle, insbesondere dem Hydranten oder dem Löschmitteltankfahrzeug platziert werden, um dann einen pulsierenden Strahl durch einen Löschmittelschlauch zur Löschpistole zu leiten oder kann unmittelbar an der Löschpistole angeordnet werden, um aus einem konstant zugeführten Strahl einen pulsierenden Strahl zu erzeugen.
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Zur Erzeugung des pulsierenden Strahls ist innerhalb der Zwischenkupplung gemäß 1 eine Ventil-Doppelklappe 2 drehbar angeordnet. Die Ventil-Doppelklappe 2 ist drehbar um eine senkrecht zur Flussrichtung des Löschmittelstrahls durch die Zwischenkupplung gelagert und kann mittels eines Aktuators um diese Drehachse verschwenkt werden. In einer ersten Verschwenkposition gibt die Ventil-Doppelklappe 2 den Fluss durch die Zwischenkupplung frei, in einer zweiten, hierzu um etwa 90 Grad verschwenkten Position, gibt die Ventil-Doppelklappe diesen Durchfluss nicht frei, sondern sperrt ihn. Grundsätzlich ist zu verstehen, dass die Ventil-Doppelklappe zwischen diesen beiden Positionen alternierend hin und her geschwenkt werden kann. Alternativ hierzu kann die Ventil-Doppelklappe auch konstant in einer Richtung rotieren und hierbei jeweils die erste und zweite Position periodisch durchlaufen.
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2 zeigt einen Tanklöschfahrzeug 10, auf dem eine Löschkanone 20 fest montiert ist. Die Löschkanone 20 wird über eine Zufuhrleitung 30 mit Löschmittel aus Löschmitteltank 11 des Tanklöschfahrzeugs versorgt. Um einen hohen Betriebsdruck dieser Löschmittelversorgung bereitzustellen, ist eine Hochleistungspumpe 40 in die Löschmittelzuleitung eingeschaltet.
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Im Bereich der Löschkanone 20 ist ein 3/2-Wegeventil 21 angeordnet. Das 3/2-Wegeventil 21 lenkt das zufließende Löschmittel in einer ersten Betriebsstellung unmittelbar zu einer Austrittsöffnung 22 der Löschkanone 20. Das Löschmittel tritt mit hoher Geschwindigkeit aus dieser Austrittsöffnung aus und kann durch Verschwenkung der Löschkanone um eine horizontale und vertikale Achse auf ein Brandbekämpfungsziel geleitet werden.
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In einer zweiten Betriebsstellung lenkt das 3/2-Wegeventil das Löschmittel in einen Windkessel 23 im Bereich der Löschkanone. Der Windkessel 23 umfasst eine mit einem Gasdruck in einem Zwischenraum 23b belastete Membran 24, die sich aus einer in 2a im Detail gezeigten Position in eine in 2b gezeigte Position bewegen kann. Durch diese Bewegung aus der in 2a gezeigten Position in die in 2b gezeigte Position wird ein Löschmittelzwischenspeicherraum 23a entleert, in dem Löschmittel temporär während der zweiten Stellung des 3/2-Wegeventils zwischengespeichert werden kann. In dieser zweiten Stellung des 3/2-Wegeventils gelangt kein Löschmittel zur Austrittsöffnung der Löschmittelkanone, so dass eine Strahlunterbrechung auftritt.
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Das 3/2-Wegeventil wird alternierend und periodisch zwischen der ersten und zweiten Stellung hin- und hergeschaltet. Die erste Betriebsstellung wird dabei so lang gewählt, dass das Löschmittel so lange aus der Austrittsöffnung austritt, dass es mit der durch den Druck der Förderpumpe 40 bestimmten Austrittsgeschwindigkeit 40% des Abstands zwischen der Austrittsöffnung der Löschmittelkanone und dem Brandbekämpfungsziel zurücklegt. Dieser Abstand wird durch eine entsprechende Steuerung sicherheitshalber auf 2 m voreingestellt, kann jedoch vom Bediener der Löschmittelkanone auch verändert werden. Insbesondere kann die Löschmittelkanone mit einer Entfernungsmessungseinrichtung gekoppelt sein, welche den Abstand bei entsprechender Ausrichtung erfasst und an die Steuerungseinrichtung für das 3/2-Wegeventil übermittelt.
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Die zweite Stellung des 3/2-Wegeventils wird für eine fest voreingestellte Dauer beibehalten, die beispielsweise solcher Art bemessen sein kann, dass ein Abstand zwischen den beiden Löschmittelimpulsen entsteht, welche eine Funkenüberschlagstrecke bei üblichen Photovoltaikspannungen sicher übersteigt. Insbesondere kann hier eine fester Abstand von einem Meter eingestellt werden. Alternativ kann die Dauer der zweiten Stellung auch in prozentualer Abhängigkeit von der Dauer der ersten Stellung eingestellt werden, um auftretende Ungenauigkeiten bei großer Distanz zwischen Löschmittelkanone und Brandbekämpfungsziel Rechnung zu tragen.
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Während der ersten Stellung weist das 3/2-Wegeventil die zusätzliche Funktion auf, dass sämtliches Löschmittel aus dem Löschmittelzwischenspeicher, welches während der zweiten Stellung dort gespeichert wurde, ebenfalls zur Austrittsöffnung der Löschmittelkanone geleitet wird und sich der Löschmittelzwischenspeicher hierdurch vollständig entleert. Durch diese Funktion wird eine Verstärkung der Strahlwirkung und damit Erhöhung der Reichweite erzielt.
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3 zeigt eine Ausführungsform einer Löschpistole 100, welche einen Zufuhrschlauchanschluss 101 mit daran angeschlossenem Schlauch 110 zur Zufuhr eines fließfähigen und im Wesentlichen inkompressiblen Löschmittels aufweist. Ein Windkessel 120 wird mittels eines Steigventils 125 in einer Bypass-Anordnung pulsierend beauschlagt, das heißt befüllt und entleert. Die Pulsation wird mittels eines stromabwärts des Steigventils angeordneten Stoßventils 130 bewirkt, welches in Strömungsrichtung vor der Löschspritze 140 mit der daran ausgebildeten Austrittsöffnung 145 angeordnet ist.