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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zapfenkreuz für ein Kreuzgelenk, welches beispielsweise in einer Gelenkwelle im Antriebsstrang einer Arbeitsmaschine angeordnet sein kann.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Lösungen bekannt, um bei einem Kreuzgelenk die auf dem Zapfenkreuz laufenden Lagerbüchsen gegenüber den Zapfen des Zapfenkreuzes abzudichten.
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Die
DE 299 20 839 U1 zeigt ein Lagersystem für Zapfen von Zapfenkreuzen, welches ein ringförmiges Druck- und Dichtelement umfasst. Dieses Druck- und Dichtelement weist zwei senkrecht zueinander angeordnete Schenkel auf, wobei der erste Schenkel eine innere Lauffläche eines Axiallagers bildet, während der zweite Schenkel zum Abdichten eines Radiallagers dient.
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Aus der
DE 103 04 120 A1 ist ein Zapfenkreuz für eine Kreuzgelenkanordnung bekannt, welche eine besondere Zentrierfläche für die Lagefixierung eines Dichtungshalters aufweist.
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Die
DE 27 18 503 A1 zeigt eine abgedichtete Kreuzgelenkbüchse, bei welcher zwischen dem offenen Büchsenende und einer Schulter des Kreuzgelenkzapfens ein elastischer Dichtring angeordnet ist. Der Dichtring bildet mit der Lagerbüchse eine Montageeinheit.
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Aus der
GB 2 072 764 A ist eine Abdichtung für eine Rollenlagerung bekannt, bei welcher ein abgewinkeltes Ende einer Lagerbüchse von einer Nut in der Abdichtung aufgenommen wird.
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Die
DE 196 22 444 C1 zeigt eine Zapfenkreuzgarnitur für Kreuzgelenke, bei welcher eine Vordichtung dem Verlauf eines kurvenförmigen Sitzabschnittes der Zapfen angepasst ist.
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Aus der
DE 42 11 757 A1 ist eine Dichtungsanordnung für ein Kreuzgelenk bekannt, bei welcher eine Vordichtung in einer Nut auf dem Umfang des Zapfens gehalten ist. Ein Nachteil dieser Lösung besteht in dem notwendigen Bauraum für die Vordichtung.
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Die
DE 198 31 143 C1 lehrt ein Zapfenkreuz für ein Kreuzgelenk für hohe Drehmomentbelastungen. Die Zapfen weisen jeweils einen Übergangsbereich zwischen einer Lauffläche und einem Basiskörper auf. Die Außenfläche des Übergangsbereiches ist kurvenförmig mit stetig größer werdendem Durchmesser und mit kleiner werdendem Krümmungsradius ausgebildet. Die Zapfen einschließlich der Übergangsbereiche sind induktiv gehärtet, wobei die Übergangsbereiche jeweils in einer Schulter des Basiskörpers enden und dort eine ringförmige Vertiefung ausbilden.
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Die
GB 2 082 287 A zeigt ein Kreuzgelenk mit Nadellagern, in welchen die Nadeln sich verjüngende Endabschnitte aufweisen und die Lagerschalen hinterschnittene Nuten an der Verbindungsstelle zwischen den Seitenwänden und dem Boden besitzen. Die Nuten erstrecken sich nicht in die Seitenwände der Lagerschalen über den sich verjüngenden Endabschnitt der Nadeln, so dass Kantenkontakt und eine hohe Kerbwirkung vermieden werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ausgehend vom Stand der Technik darin, die Abdichtung von Lagerbüchsen an einem Zapfenkreuz eines Kreuzgelenkes dahingehend zu verbessern, dass die Abdichtung einen geringeren Bauraum erfordert, wodurch die Freiheiten in der konstruktiven Gestaltung des Zapfenkreuzes erweitert sind.
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Die genannte Aufgabe wird gelöst durch ein Zapfenkreuz für ein Kreuzgelenk gemäß dem beigefügten Anspruch 1.
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Das erfindungsgemäße Zapfenkreuz ist für ein Kreuzgelenk vorgesehen, welches beispielsweise in der durch eine Gelenkwelle gebildeten Antriebswelle einer Arbeitsmaschine oder eines Nutzfahrzeuges verwendet werden kann. Hierfür wird das Zapfenkreuz zwischen zwei gabelartig ausgebildete Enden der Gelenkwelle angeordnet. Das Zapfenkreuz umfasst zunächst einen Grundkörper, welcher bevorzugt im Wesentlichen die Form eines prismatischen Körpers aufweist. Das Zapfenkreuz umfasst weiterhin vom Grundkörper ausgehende Zapfen, welche jeweils eine Lauffläche aufweisen. Die Laufflächen sind jeweils koaxial um eine Achse des jeweiligen Zapfens angeordnet und bevorzugt zylindrisch oder kegelförmig ausgebildet. Die Zapfen weisen jeweils einen Übergangsbereich zwischen der jeweiligen Lauffläche und dem Grundkörper auf. Auch die Übergangsbereiche sind koaxial mit der Achse des jeweiligen Zapfens ausgebildet. Die Durchmesser der Übergangsbereiche nehmen jeweils ausgehend vom jeweiligen Zapfen bis zum Grundkörper zumindest abschnittsweise zu, sodass sie jeweils die Verbindung zwischen dem jeweiligen der Zapfen und dem Grundkörper darstellen. Die jeweils an den Zapfen beginnenden Übergangsbereiche enden schließlich in jeweils einer ringförmigen Vertiefung im Grundkörper. Die ringförmigen Vertiefungen sind vorzugsweise durch jeweils eine Hinterschneidung im Grundkörper gebildet. Das Zapfenkreuz umfasst weiterhin Lagerbüchsen, welche jeweils rotierbar auf den einzelnen Zapfen angeordnet sind. Die Lagerbüchsen sind dafür vorgesehen, von den gabelartigen Enden der Gelenkwelle aufgenommen zu werden. Die Lagerbüchsen weisen jeweils eine innere Lauffläche auf, welche die Lauffläche des jeweiligen Zapfens umschließt, um gegenüber dieser eine rotierbare Lagerung auszubilden. Die inneren Laufflächen sind dabei jeweils koaxial zur jeweiligen Lauffläche des zugeordneten Zapfens angeordnet und bevorzugt hohlzylindrisch ausgebildet. Zwischen den inneren Laufflächen und den Laufflächen der Zapfen ist jeweils eine rotative Lagerung der jeweiligen Lagerbüchse gegenüber dem jeweiligen Zapfen ausgebildet. Das erfindungsgemäße Zapfenkreuz umfasst weiterhin Dichtungen zum Abdichten der einzelnen Lagerbüchsen. Die Dichtungen umfassen jeweils ein ringförmiges Dichtungsgehäuse, welches zumindest drehfest mit dem Grundkörper verbunden ist. Die ringförmigen Dichtungsgehäuse sind bevorzugt weitergehend jeweils hohlzylinderförmig ausgebildet. Die Dichtungen umfassen weiterhin jeweils mindestens eine Dichtungslippe, welche zwischen dem jeweiligen Dichtungsgehäuse und der jeweiligen Lagerbüchse angeordnet ist. Die Dichtungen dienen dem Abdichten des Raumes zwischen der jeweiligen inneren Lauffläche der Lagerbüchse und der jeweiligen Lauffläche des Zapfens. Dabei sind die Dichtungen jeweils an demjenigen axialen Ende der jeweiligen Lagerbüchse angeordnet, welches zum Grundkörper ausgerichtet ist, während das andere axiale Ende der jeweiligen Lagerbüchse bevorzugt geschlossen ist. Die Dichtungslippen sind bevorzugt jeweils elastisch gegen die jeweilige Lagerbüchse gedrängt. Die Dichtungslippen können aber auch jeweils mit einem sehr geringen Abstand zu der jeweiligen Lagerbüchse ausgebildet sein. Erfindungsgemäß sitzen die ringförmigen Dichtungsgehäuse jeweils in der dem jeweiligen Zapfen zugeordneten ringförmigen Vertiefung im Grundkörper. Folglich sind die ringförmigen Dichtungsgehäuse jeweils zumindest teilweise in der jeweiligen ringförmigen Vertiefung im Grundkörper angeordnet. Bevorzugt weisen die ringförmigen Dichtungsgehäuse jeweils einen axialen Abschnitt auf, welcher formschlüssig mit dem Grundkörper in der jeweiligen ringförmigen Vertiefung verbunden ist. Grundsätzlich ist jeweils eine Befestigung der Dichtungsgehäuse am Grundkörper in der jeweiligen ringförmigen Vertiefung ausgebildet.
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Zapfenkreuzes besteht darin, dass die ringförmigen Dichtungsgehäuse zum einen raumsparend in der ringförmigen Vertiefungen im Grundkörper befestigt sind und zum anderen die ringförmigen Vertiefungen mehrere Funktionen erfüllen können, wie beispielsweise zusätzlich die raumsparende Aufnahme eines Härteauslaufes einer gehärteten Oberfläche der Zapfen und der Übergangsbereiche.
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Der Grundkörper des Zapfenkreuzes ist bevorzugt um einen Mittelpunkt des Zapfenkreuzes angeordnet. Folglich bildet der Mittelpunkt des Grundkörpers gleichzeitig den Mittelpunkt des Zapfenkreuzes.
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Das erfindungsgemäße Zapfenkreuz umfasst bevorzugt vier der Zapfen. Die Zapfen sind bevorzugt vom Mittelpunkt des Zapfenkreuzes weg verlaufend angeordnet. Die vier Zapfen weisen bevorzugt paarweise eine gemeinsame Achse auf, wobei sich die beiden Achsen im Mittelpunkt des Zapfenkreuzes in einem rechten Winkel schneiden.
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Auf jedem der vier Zapfen ist bevorzugt eine der Lagerbüchsen angeordnet, welche jeweils durch eine der Dichtungen abgedichtet ist. Folglich umfasst das Zapfenkreuz bevorzugt auch vier der Lagerbüchsen und vier der Dichtungen. Die Zapfen sind bevorzugt gleich ausgebildet. Ebenso sind die Dichtungen bevorzugt gleich ausgebildet. Weiterhin sind die ringförmigen Vertiefungen bevorzugt gleich ausgebildet. Entsprechend sind auch die Übergangsbereiche bevorzugt gleich ausgebildet.
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Die ringförmigen Vertiefungen sind bezogen auf ihre hohle Ringform ebenso wie die Übergangsbereiche bevorzugt jeweils koaxial zur Achse des jeweiligen der Zapfen angeordnet.
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Die ringförmigen Vertiefungen sind am äußeren Umfang ihrer hohlen Ringform bevorzugt jeweils von einem Abschnitt des Grundkörpers vollständig umfänglich begrenzt. Folglich sind die ringförmigen Vertiefungen jeweils nur parallel zur Achse des zugeordneten Zapfens geöffnet. Dabei sind die ringförmigen Vertiefungen am äußeren Umfang ihrer hohlen Ringform jeweils von einem hohlzylinderförmigen Abschnitt des Grundkörpers begrenzt, dessen innere Mantelfläche parallel zur Achse des jeweiligen der Zapfen angeordnet ist.
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Die ringförmigen Vertiefungen sind bevorzugt jeweils muldenartig ausgebildet. Dabei ist die Muldenform bevorzugt in Richtung des jeweiligen der Zapfen geöffnet.
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Die ringförmigen Vertiefungen besitzen bevorzugt jeweils einen ebenen Boden, der senkrecht zur Achse des jeweiligen der Zapfen angeordnet ist.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Zapfenkreuzes umfasst der Grundkörper ringförmige Schultern, die jeweils an einem Übergang zu einem der Zapfen ausgebildet sind. Die ringförmigen und radial verlaufenden Schultern sind bezogen auf ihre Ringform jeweils koaxial zur Achse des jeweiligen der Zapfen angeordnet. Bevorzugt weist der Grundkörper an den Übergängen zu jedem der Zapfen jeweils eine derartige Schulter auf. Die Schultern bilden bevorzugt jeweils einen Sockel für den jeweiligen der Zapfen aus, um auftretende Kräfte vom jeweiligen der Zapfen in den Grundkörper einzuleiten.
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Die Übergangsbereiche enden bevorzugt jeweils an der jeweiligen Schulter des Grundkörpers. Ebenso sind die ringförmigen Vertiefungen bevorzugt jeweils in der jeweiligen Schulter des Grundkörpers oder am Übergang zu der jeweiligen Schulter des Grundkörpers ausgebildet. Dabei sind die ringförmigen Vertiefungen am äußeren Umfang ihrer hohlen Ringform bevorzugt jeweils von der jeweiligen Schulter des Grundkörpers begrenzt.
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Die Schultern des Grundkörpers bilden bevorzugt jeweils eine äußere Kante des Grundkörpers aus. Dabei sind die an jeweils zwei benachbarten der Zapfen angeordneten Schultern bevorzugt aneinander angrenzend angeordnet oder ineinander übergehend ausgebildet.
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Die Übergangsbereiche weisen bevorzugt jeweils einen mittleren axialen Abschnitt auf, in welchem der Durchmesser des jeweiligen der Übergangsbereiche linear zunimmt. In einem axialen Abschnitt zwischen dem jeweiligen der Zapfen und dem jeweiligen mittleren Abschnitt nimmt der Durchmesser bevorzugt nichtlinear zu, wobei in einer die Achse des jeweiligen Zapfens umfassenden Ebene ein Krümmungsradius des Übergangsbereiches ausgebildet ist. In gleicher Weise weisen die Übergangsbereiche bevorzugt jeweils einen Abschnitt zwischen dem jeweiligen mittleren Abschnitt und dem Grundkörper auf, in welchem der Durchmesser des jeweiligen Übergangsbereiches nichtlinear zunimmt, wobei in einer die Achse des jeweiligen Zapfens umfassenden Ebene ein Krümmungsradius des Übergangsbereiches ausgebildet ist.
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Die Laufflächen der Zapfen und die Übergangsbereiche sind bevorzugt gehärtet. Dabei sind die Laufflächen der Zapfen und der Übergangsbereiche besonders bevorzugt induktiv gehärtet, sodass eine Oberflächenhärtung erzielt ist.
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Die Laufflächen der Zapfen und die Übergangsbereiche sind bevorzugt oberflächlich gehärtet, sodass die Laufflächen der Zapfen und die Übergangsbereiche als gehärtete Schichten ausgebildet sind. Dabei enden die als gehärtete Schichten ausgebildeten Übergangsbereiche bevorzugt jeweils in der jeweiligen der ringförmigen Vertiefungen, wobei ein Abschnitt der ringförmigen Vertiefungen jeweils nicht gehärtet ist, welcher sich am äußeren Umfang der hohlen Ringform der Vertiefung befindet. Hierdurch sind Härteauslaufbereiche in den ringförmigen Vertiefungen ausgebildet.
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Die als gehärtete Schichten ausgebildeten Übergangsbereiche an zwei benachbarten der Zapfen sind bevorzugt an ihren in der jeweiligen ringförmigen Vertiefung befindlichen Enden zueinander beabstandet, sodass jeweils ein ungehärteter Abschnitt des Grundkörpers zwischen den gehärteten Schichten ausgebildet ist. Die ungehärteten Abschnitte zwischen den gehärteten Schichten sind bevorzugt in den jeweiligen Schultern des Grundkörpers angeordnet.
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Die Übergangsbereiche sind bevorzugt dazu ausgebildet, auftretende Kräfte vom jeweiligen Zapfen in den Grundkörper einzuleiten. Dabei bilden Abschnitte der ringförmigen Vertiefungen bevorzugt jeweils eine Verlängerung des jeweiligen der Übergangsbereiche aus, sodass die Übergangsbereiche jeweils in die jeweilige ringförmige Vertiefung im Grundkörper hineinragen.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Zapfenkreuzes weisen die Dichtungsgehäuse jeweils eine hohlzylinderförmige Dichtungslippenaufnahme auf, in welcher die Dichtungslippe angeordnet ist und an welche sich axial ein Befestigungsring anschließt. Die Befestigungsringe sind zumindest teilweise in der jeweiligen der ringförmigen Vertiefungen angeordnet. Folglich umfassen die Dichtungsgehäuse bevorzugt jeweils zwei axial Abschnitte, wobei die Dichtungslippenaufnahme zur Aufnahme der Dichtungslippe ausgebildet ist und der Befestigungsring insbesondere zur Befestigung in der ringförmigen Vertiefung ausgebildet ist. Die Dichtungsgehäuse sind dabei bevorzugt jeweils einstückig ausgebildet.
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Die Befestigungsringe sind in der jeweiligen der ringförmigen Vertiefungen bevorzugt jeweils fest mit dem Grundkörper verbunden. Bevorzugt dichten die Befestigungsringe jeweils das jeweilige Dichtungsgehäuse gegenüber dem Grundkörper ab.
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Die Befestigungsringe sind bevorzugt jeweils durch einen Passsitz oder durch einen Übermaßsitz in der jeweiligen der ringförmigen Vertiefungen mit dem Grundkörper fest verbunden. Alternativ oder ergänzend sind die Befestigungsringe bevorzugt jeweils durch eine Klebeverbindung in der jeweiligen der ringförmigen Vertiefungen fest mit dem Grundkörper verbunden.
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Da die erfindungsgemäße Anordnung der Dichtungsgehäuse in den ringförmigen Vertiefungen eine raumsparende Ausführung erlaubt, weisen die hohlzylinderförmigen Dichtungslippenaufnahmen jeweils einen Außendurchmesser auf, der bevorzugt jeweils gleich oder kleiner als der Durchmesser der jeweiligen ringförmigen Schulter ist. Besonders bevorzugt weisen die hohl zylinderförmigen Dichtungslippenaufnahmen jeweils einen Außendurchmesser auf, der kleiner als der Außendurchmesser der jeweiligen ringförmigen Schulter ist. Die beschriebene Dimensionierung der Dichtungslippenaufnahmen gilt bevorzugt für die vollständigen Dichtungsgehäuse. Daher weisen die ringförmigen Dichtungsgehäuse bevorzugt jeweils einen Außendurchmesser auf, der gleich oder kleiner als der Durchmesser der jeweiligen ringförmigen Schulter ist. Besonders bevorzugt weisen die ringförmigen Dichtungsgehäuse jeweils einen Außendurchmesser auf, der kleiner als der Außendurchmesser der jeweiligen ringförmigen Schulter ist.
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Die Lagerbüchsen weisen bevorzugt jeweils einen ringförmigen Vorsprung auf, welcher dem jeweiligen der Dichtungsgehäuse gegenübersteht, um eine Vordichtung auszubilden. Die ringförmigen Vorsprünge sind jeweils koaxial zur jeweiligen Lagerbüchse und koaxial zum jeweiligen Zapfen angeordnet. Der axiale Abstand zwischen den ringförmigen Vorsprüngen und den Dichtungsgehäusen ist gering, damit keine größeren Fremdkörper in die abgedichteten Bereiche gelangen können. Der Abstand beträgt bevorzugt weniger als 3 mm, besonders bevorzugt weniger als 1 mm. Die ringförmigen Vorsprünge stehen bevorzugt jeweils der Dichtungslippenaufnahme des jeweiligen Dichtungsgehäuses gegenüber.
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Zwischen den inneren Laufflächen der Lagerbüchsen und den Laufflächen der Zapfen sind bevorzugt jeweils Wälzkörper angeordnet, sodass Wälzlagerungen zwischen den Lagerbüchsen und den Zapfen ausgebildet sind. Die Wälzkörper sind bevorzugt durch Rollen gebildet. Die Rollen zwischen den inneren Laufflächen der Lagerbüchsen und den Laufflächen der Zapfen sind bevorzugt gruppenweise jeweils in mehreren Reihen axial nebeneinander angeordnet.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Zapfenkreuzes weist der Grundkörper in seinem Inneren Kanäle zur Durchführung eines Schmiermittels auf, welche jeweils an den Enden der Zapfen austreten. Hierdurch kann ein Schmiermittel in den durch die Dichtungen abgedichteten Bereich zwischen den Laufflächen der Lagerbüchsen und den Laufflächen der Zapfen eingebracht werden. Hierfür besitzt der Grundkörper bevorzugt einen Schmiermittelverteiler mit Schmiernippel zum Einleiten eines Schmiermittels in die Kanäle im Inneren des Grundkörpers.
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Der Grundkörper ist bevorzugt einstückig mit den Zapfen ausgebildet. Der Grundkörper mit den Zapfen besteht bevorzugt aus einem Metall, insbesondere aus einem Stahl, besonders bevorzugt aus einem Vergütungsstahl. Die Dichtungsgehäuse bestehen bevorzugt aus einem Metall, besonders bevorzugt aus einem Stahl. Die Dichtungslippen bestehen bevorzugt aus einem elastischen Werkstoff, beispielsweise aus einem Kunststoff. Die Dichtungslippen sind bevorzugt jeweils durch eine Schlauchfeder zur jeweiligen der Lagerbüchsen gedrängt, wodurch die Anpresskraft erhöht ist.
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Die Zapfen weisen bevorzugt jeweils einen äußeren Durchmesser zwischen 50 mm und 1.000 mm, besonders bevorzugt zwischen 100 mm und 500 mm auf.
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Zapfenkreuzes, unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
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1: eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Zapfenkreuzes in einer perspektivischen Gesamtdarstellung;
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2: eine teilweise geschnittene Ansicht des in 1 gezeigten Zapfenkreuzes; und
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3: ein Detail des in 2 gezeigten Zapfenkreuzes.
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1 zeigt eine perspektivische Gesamtansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Zapfenkreuzes. Das Zapfenkreuz ist für ein Kreuzgelenk einer Gelenkwelle zum Antrieb einer Arbeitsmaschine vorgesehen. Es umfasst einen Grundkörper 01 und vier Lagerbüchsen 02, welche rotierbar gegenüber dem Grundkörper 01 gelagert sind. Jeweils zwei gegenüberliegende der Lagerbüchsen 02 weisen eine gemeinsame Rotationsachse auf. Die vier Lagerbüchsen 02 sind jeweils durch eine Dichtung 03 gegenüber dem Grundkörper 01 abgedichtet.
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Der Grundkörper 01 weist auf einer seiner Seitenflächen einen Schmiermittelverteiler mit Schmiernippel 04 auf, über welchen ein Schmiermittel in Schmiermittelkanäle 06 (gezeigt in 2) eingebracht werden kann.
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2 zeigt das in 1 gezeigte Zapfenkreuz in einer teilweise geschnittenen Ansicht, wobei nur eine der vier Lagerbüchsen 02 und nur eine der vier Dichtungen 03 dargestellt sind. Das Zapfenkreuz umfasst vier Zapfen 07, auf denen die vier Lagerbüchsen 02 rotierbar gelagert sind. Die Zapfen 07 weisen jeweils eine Lauffläche 08 auf, welche von einer Lauffläche 09 in der jeweiligen Lagerbüchse 02 umfänglich umhüllt ist. Zwischen den Laufflächen 08 der Zapfen 07 und den Laufflächen 09 der Lagerbüchsen 02 befinden sich jeweils Rollen 11 als Wälzkörper.
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Die Zapfen 07 weisen jeweils einen Übergangsbereich 12 auf, in welchem der jeweilige Zapfen 07 in den Grundkörper 01 übergeht. Daher besitzen die Übergangsbereiche 12 jeweils einen stetig zunehmenden Durchmesser bezogen auf die Achse des jeweiligen Zapfens 07. Die Zapfen 07 und der Grundkörper 01 sind einstückig ausgebildet und bestehen aus einem Vergütungsstahl. Die Zapfen 07 sind im Bereich ihrer Laufflächen 08 und in den Übergangsbereichen 12 induktiv gehärtet, wodurch eine gehärtete Schicht 13 auf jeden der Zapfen 07 ausgebildet ist. Die gehärteten Schichten 13 enden jeweils in einer ringförmigen Vertiefung 14 im Grundkörper 01, sodass die gehärteten Schichten 13 jeweils zueinander beabstandet sind. Die ringförmigen Vertiefungen 14 sind jeweils in einer Schulter 16 des Grundkörpers 01 ausgebildet. Die ringförmigen Schultern 16, die ringförmigen Vertiefungen 14, die Übergangsbereiche 12 und die Zapfen 07 weisen eine gemeinsame Achse auf.
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Eine erste Funktion der ringförmigen Vertiefungen 14 besteht darin, einen Auslauf der gehärteten Schichten 13 zu gewährleisten. Eine weitere Funktion der ringförmigen Vertiefungen 14 besteht in der Aufnahme der Dichtungen 03 für eine Befestigung der Dichtungen 03 am Grundkörper 01. Die Dichtungen 03 umfassen jeweils ein hohlzylinderförmiges metallisches Dichtungsgehäuse 17. Ein axialer Abschnitt der einzelnen Dichtungsgehäuse 17 ist als ein Befestigungsring 18 ausgebildet, welcher mit einem Passsitz in der jeweiligen der ringförmigen Vertiefungen 14 sitzt und zusätzlich durch einen Klebstoff am Grundkörper 01 befestigt ist. An die Befestigungsringe 18 der Dichtungsgehäuse 17 schließt sich axial jeweils eine hohlzylinderförmige Dichtungslippenaufnahme 19 an, in welcher eine elastische Dichtungslippe 21 angeordnet ist. Die Dichtungslippen 21 sind jeweils durch eine Schlauchfeder 22 gegen die jeweilige der Lagerbüchsen 02 gepresst, wodurch eine Abdichtung der Lagerbüchsen 02 gegenüber dem Grundkörper 01 realisiert ist.
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Die Lagerbüchsen 02 weisen jeweils entlang ihres äußeren Umfanges einen ringförmigen Vorsprung 23 auf, welcher in seiner Ausformung der jeweiligen Dichtungslippenaufnahme 19 angepasst ist und zu dieser nur einen geringen Abstand aufweist, um gemeinsam mit ihr eine Vordichtung auszubilden.
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Durch die Anordnung der Befestigungsringe 18 der Dichtungsgehäuse 17 in den ringförmigen Vertiefungen 14 können die Dichtungen 03 raumsparend dimensioniert werden, sodass die äußeren Durchmesser der Dichtungslippenaufnahmen 18 jeweils kleiner als die äußeren Durchmesser der Schultern 16 des Grundkörpers 01 sind.
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Die Schmiermittelkanäle 06 treten an den axialen Enden der Zapfen 07 aus, sodass Schmiermittel in den Bereich der Rollen 11 gefördert werden kann, um die Laufflächen 08 der Zapfen 07, die Rollen 11 und die Laufflächen 09 der Lagerbüchsen 02 zu schmieren.
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3 zeigt ein Detail des in 2 gezeigten Zapfenkreuzes in einer teilweise geschnittenen Darstellung, wobei auf die Darstellung der Lagerbüchsen 02, der Rollen 11, der Dichtungslippen 21 und der Schlauchfedern 22 verzichtet ist. Hierdurch sind insbesondere der Befestigungsring 18 und die Dichtungslippenaufnahme 19 des dargestellten Dichtungsgehäuses 17 erkennbar. Es ist insbesondere erkennbar, wie das Dichtungsgehäuse 17 mit seinem Befestigungsring 18 in der ringförmigen Vertiefung 14 sitzt.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Grundkörper
- 02
- Lagerbüchse
- 03
- Dichtung
- 04
- Schmiermittelverteiler mit Schmiernippel
- 05
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- 06
- Schmiermittelkanal
- 07
- Zapfen
- 08
- Lauffläche
- 09
- Lauffläche
- 10
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- 11
- Rollen
- 12
- Übergangsbereich
- 13
- gehärtete Schicht
- 14
- ringförmige Vertiefung
- 15
-
- 16
- ringförmige Schulter
- 17
- Dichtungsgehäuse
- 18
- Befestigungsring
- 19
- Dichtungslippenaufnahme
- 20
-
- 21
- Dichtungslippe
- 22
- Schlauchfeder
- 23
- ringförmiger Vorsprung