DE4234614C2

DE4234614C2 - Dichtungsanordnung für ein Kreuzgelenk

Info

Publication number: DE4234614C2
Application number: DE4234614A
Authority: DE
Inventors: Horst Dipl Ing Kretschmer; Hans Juergen Dr Ing Langen; Clemens Dipl Ing Nienhaus
Original assignee: GKN Walterscheid GmbH
Current assignee: GKN Walterscheid GmbH
Priority date: 1992-10-14
Filing date: 1992-10-14
Publication date: 1994-08-04
Anticipated expiration: 2012-10-15
Also published as: DE4234614A1; ITMI932106A0; IT1271501B; US5454759A; ITMI932106A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung mit einer Dichtung für das Abdichten jeweils eines Zapfens eines zu einem Kreuzgelenk gehörenden Zapfenkreuzes gegenüber der den Zapfen lagernden, einseitig geschlossenen Lagerbüchse, wobei die Dichtung einen Befestigungsabschnitt mit einer Sitzfläche, einen von dessen Umfang vorstehenden Ringsteg und von diesen entgegen gesetzt sich erstreckende Ringabschnitte, mit an deren freien Enden angebrachten Dichtlippen aufweist.

Eine derartige Dichtungsanordnung ist aus der GB-PS 995934 bekannt. Bei dieser Dichtungsanordnung ist die Dichtung ortsfest gegenüber der Lagerbüchse gehalten. Sie liegt über zwei Dichtlippen an einer Dichtkontur des Zapfens des Zapfenkreuzes an. Die Dichtungsausbildung führt dazu, daß keine Nachschmier barkeit gegeben ist. Die Lagerstelle wird einmalig mit einem Fettvorrat versehen. Eine Nachschmierung ist nicht möglich, weil die Dichtlippen für den Fall, daß Schmiermittel unter Druck eingepreßt wird, schließen würden. Es bestünde dann die Gefahr, daß unter dem Druck die Dichtung aus dem Sitz in der Lagerbüchse herausgepreßt würde.

Bei Kreuzgelenken bzw. Kreuzgelenkwellen, die für bzw. im Antrieb von Landmaschinen Verwendung finden, ist wegen des saisonalen Einsatzes der Maschinen eine Nachschmierbarkeit gefordert.

Ferner ist in der DE 27 18 503 A1 eine Dichtungsanordnung für eine Kreuzgelenkbüchse beschrieben, bei der die Dichtung zusammen mit der Lagerbüchse eine Montageeinheit bildet. Die Dichtung weist eine erste Stirnfläche auf, die zur geschlossenen Seite der Lagerbüchse gerichtet ist. Sie weist ferner an ihrer aus der Lagerbüchse herausragenden Stirnfläche eine Dichtlippe auf, die im montierten Zustand der Lagerbüchse auf dem Zapfen gegen eine Ringschulter des Zapfens anliegt. Ferner ist die Dichtung mit einem entlang ihrer zentralen Bohrung zwischen den Stirnflächen verlaufenden Kanal zur Entlüftung bzw. zum Austritt von über schüssigem Schmierfett versehen. Des weiteren ist beschrieben, daß die Dichtung nach dem Zusammenbau des Kreuzgelenkes entweder auf dem Zapfen festsitzen oder diesen mit so geringem Spiel umgeben kann, daß zwischen beiden eine Relativbewegung möglich ist. Da die Außenfläche der Dichtung in einem Konus der Lager büchse aufgenommen ist und im Betrieb die Lagerkörper in Form der Rollen oder Nadeln die Dichtung axial belasten, wird sich ein Festsitz zur Lagerbüchse einstellen. Die Dichtungswirkung muß dann ausschließlich über die eine Dichtlippe zum Zapfen erreicht werden. Dies ist nur begrenzt möglich.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsanordnung mit einer Dichtung zu schaffen, die eine Nachschmierbarkeit erlaubt, für den normalen Betrieb jedoch eine verbesserte Dichtwirkung gewährleistet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Befestigungsabschnitt eine Bohrung als Sitzfläche aufweist, mit der er auf dem Zapfen aufsitzt, daß der Befestigungs abschnitt eine erste Stirnfläche aufweist, die zur geschlossenen Seite der Lagerbüchse gerichtet ist, und eine zweite Stirnfläche aufweist, die zur offenen Seite der Lagerbüchse weist, daß mindestens ein sich längs der Bohrung erstreckender Kanal vorgesehen ist, der zu den Stirnflächen des Befestigungsabschnittes offen ist, und daß der Befestigungsabschnitt Dichtmittel aufweist, welche den Kanal zur freien Umgebung abschließen und welche unter Abschmierdruck öffnen.

Von Vorteil bei dieser Ausbildung ist, daß die Dicht wirkung für den normalen Arbeitsbetrieb, bei dem eine Relativbewegung zwischen Zapfen und Lagerbüchse statt findet, eine gute Abdichtwirkung gewährleistet ist. Gleichzeitig jedoch erlaubt die Dichtung eine Abschmierung der Lagerstelle. Die üblicherweise bei eine Abschmierung zulassenden Dichtungen vorhandenen Nachteile, daß beim Nachschmieren die Dichtlippen durch das ausgepreßte Fett und darin evtl. enthaltene Verunreinigungen beschädigt werden können, ist durch die Trennung der Funktionen verhindert. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß bei steigendem Innendruck, beispielsweise bei Temperaturan stieg, die Dichtlippe, die zur ersten Stirnseite des Befestigungsabschnittes hin angeordnet ist, immer stärker schließt.

Hierdurch wird gewährleistet, daß das bei steigender Temperatur flüssiger werdende Schmiermittel am Austritt wirksam gehindert wird. Der Schließdruck der Dichtmittel für die Kanäle zur Durchschmierung kann so gestaltet werden, daß nur ein Öffnen bei dem üblicherweise hohen Abschmierdruck möglich ist. Bei Dichtungen ist für die Abdichtung im normalen Arbeitsbetrieb zwischen Zapfen und Lagerbüchse eine wesentlich geringere Vorspannung vor zusehen, als es den Drücken entsprechen würde, die üblicherweise beim Abschmieren auftreten. Dies ist erforderlich, um den Verschleiß an den reibenden Teilen der Dichtungen in einem vertretbaren Rahmen zu halten.

Aufgrund der Anordnung der Dichtlippen zur Abdichtung gegenüber der Lagerbüchse ergibt, wird ein Wipp-Effekt erzielt, der durch den relativ dünnen Ringsteg und die volumenreicheren Verbindungen im Bereich der Ringab schnitte begünstigt wird. Die erste, zur ersten Stirn fläche hin angeordnete Dichtlippe bewirkt eine wirksame Abdichtung gegen Austreten von Fett aus der Lagerbüchse, während die zur offenen Seite der Lagerbüchse hin ange ordnete zweite Dichtlippe ein Eindringen von Schmutz verhindert. Zusätzlich kann der Wipp-Effekt noch durch die Gestaltung des Durchmessers der Bohrung des Befestigungs abschnittes beeinflußt werden. Dieser kann so gestaltet werden, daß bei der Montage eine Aufweitung der Befestigungsabschnittes erfolgt.

In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Dichtmittel als ringförmige Dichtlippe ausgebildet sind, die axial über die zweite Stirnfläche des Befestigungs abschnittes vorsteht, und daß die Dichtlippe gegen eine Ringschulter des Zapfens anliegt. Durch diese Gestaltung wird ein Ringraum geschaffen, der sich zwischen der zweiten Stirnfläche des Befestigungsabschnittes und der Ring schulter sowie der Dichtlippe befindet. Dieser Raum kann als Ausgleichsraum benutzt werden, um das Schmiermittel, das sich in der Lagerung befindet und aufgrund der inter mittierenden Bewegung pulsiert, aufnehmen zu können. So ist gewährleistet, daß stets eine vollständige Füllung des Lagerraumes mit Schmiermittel gegeben ist. Der Ringraum begünstigt auch einen Fettaustausch bei den auftretenden Volumenänderungen durch Pumpen oder Erwärmung der Schmier mittelvorrates. Die Zuordnung der Relativbewegung der Dichtung zur Lagerbüchse hin hat den Vorteil, daß geringerer Verschleiß auftritt, da die üblicherweise durch spanlose Umformung hergestellte Lagerbüchse eine wesentlich glattere Oberfläche besitzt als das üblicherweise durch Feindrehen bearbeitete Zapfenkreuz. Hierdurch wird die Reibung und damit der Verschleiß an den Dichtlippen verringert.

Vorzugsweise sind in Ausgestaltung der Erfindung mehrere Kanäle vorgesehen. Diese werden durch mehrere auf dem Innenumfang der Bohrung des Befestigungsabschnittes verteilt angeordnete Nuten dargestellt. Diese erstrecken sich längst der Bohrung zwischen den beiden Stirnflächen des Befestigungsabschnittes. Die Länge der durch die Nuten gebildeten Kanäle ermöglicht dem Schmiermittel in gewissen Grenzen Ausdehnungen durch Wärme, ohne sich mit Schmutz von außen zu mischen.

Um bei der Montage zu verhindern, daß eine Überbean spruchung der Dichtlippe für die Dichtung der Durch schmierkanäle eintreten kann, ist vorgeschlagen, daß der Befestigungsabschnitt mit einem radial einwärts gerichteten Kragen versehen ist. Dieser stützt sich im montierten Zustand axial gegen eine Schulter des Zapfens ab. Es wird hierdurch die Aufschiebebewegung begrenzt. Der Kragen ist der ersten Stirnfläche des Befestigungsab schnittes zugeordnet. Die Vorspannung der Dichtlippe wird trotz Toleranzen im wesentlichen konstant gehalten.

In weiterer Ausgestaltung ist vorgeschlagen, daß die die Dichtlippen zur Abdichtung gegenüber der Dichtfläche der Lagerbüchse aufweisenden Ringabschnitte unterschiedliche radiale Stärke aufweisen und daß die Dichtfläche als Konusfläche ausgebildet ist, die sich zur offenen Seite der Lagerbüchse erweitert.

Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß die Bohrung des Befestigungsabschnittes zur zweiten Stirnfläche hin eine konische Erweiterung aufweist.

Hierdurch wird erreicht, daß die Dichtung ohne umzukippen in die konische Bohrung der Lagerbüchse eingeführt werden kann. Erst wenn die zweite, zum offenen Ende hin ange ordnete Lippe in die Bohrung eintritt, wird die innen liegende Lippe über den Ringsteg als Wippe angedrückt.

Um das Aufschieben des Befestigungsabschnittes auf den zugehörigen Sitz des Zapfens zu erleichtern, ist in Aus gestaltung vorgesehen, daß die Bohrung des Befestigungs abschnittes zur zweiten Stirnfläche hin eine konische Erweiterung aufweist.

Die erfindungsgemäß gewählte Konstruktion erlaubt, daß die Dichtung als Kunststoff-Spritzgußteil herzustellen ist.

Vorzugsweise ist die Dichtung aus Polyamid 66 hergestellt. Sie kann aber auch aus Gummi bestehen.

In Ergänzung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die erste Stirnfläche des Befestigungsabschnittes als Stütz fläche zur axialen Abstützung einer Anlaufscheibe dient. Hierdurch wird erreicht, daß die Dichtung vormontiert in der Lagerbüchse zwecks deren Montage auf dem Zapfenkreuz gehalten werden kann. Die beim Aufschieben der Lagerbüchse mit der Dichtung erforderliche Reaktionskraft wird über die Stirnanlaufscheibe und die Lagernadeln auf den Boden der Lagerbüchse übertragen. Um zu erreichen, daß die Dichtung bei der Demontage in der Lagerbüchse verbleibt, ist vorgesehen, daß die Anlaufscheibe mit Reibschluß an der Dichtfläche der Lagerbüchse anliegt.

Zur Erhöhung der Festigkeit kann der Befestigungsabschnitt der Dichtung mit einer Armierung versehen sein. Beispiels weise kommen eine Stahleinlage oder eine Stahlbüchse in Frage.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.

Es zeigt

Fig. 1 ein Kreuzgelenk in der Seitenansicht, bei gestreckter Lage,

Fig. 2 einen Schnitt II-II gemäß Fig. 1 und

Fig. 3 das Detail Z gemäß Fig. 2 hinsichtlich der Anordnung der Dichtung im vergrößerten Maßstab.

Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Kreuzgelenk 1 besteht im wesentlichen aus den beiden Gelenkgabeln 2, 3, die durch ein Zapfenkreuz 5 mit vier rechtwinklig zueinander stehenden Zapfen 6, welche bevorzugt in einer Ebene angeordnet sind, gelenkig miteinander verbunden sind. Wie insbesondere aus Fig. 2 erkenntlich ist, sind die Gabelarme der beiden Gelenkgabeln 2, 3 mit Lager bohrungen 4 versehen.

In den Lagerbohrungen 4 ist das Zapfenkreuz 5 unter Ver mittlung von Lagerbüchsen 7 gelagert. Die Lagerbüchsen 7 sind durch Sicherungsringe in der Lagerbohrung 4 gegen radiales Ausweichen gehalten. In den Lagerbüchsen 7 sind jeweils die Zapfen 6 des Zapfenkreuzes 5 aufgenommen. Zwischen der Innenwand 8 und dem Lagerabschnitt 11 des zugehörigen Zapfens 6 ist ein Kranz von umfangsverteilten Lagernadeln 9 angeordnet, so daß bei einer Relativbewegung eine abwälzende Lagerung gegeben ist. Radial außen ist die Lagerbüchse 7 durch einen Boden abgeschlossen. Zum Zentrum des Zapfenkreuzes 5 hin liegt das offene Ende 10 der Lagerbüchse 7. Zwischen der Außenfläche 12 des zugehörigen Lagerzapfens 6 und der Innenfläche 8 der Lagerbüchse 7 ist ein Ringspalt gegeben, der durch eine Dichtung 16 abge dichtet ist. Die Gestaltung der Dichtung 16 geht insbe sondere aus Fig. 3 hervor. Es handelt sich um eine Dichtung 16 mit Ringgestalt, von der in den Fig. 2 und 3 nur der Querschnitt und die Zuordnung zur Lagerbüchse 7 bzw. zum Zapfen 6 ersichtlich ist. Die Lagernadeln 9 wälzen auf der Außenfläche 12 des Lagerabschnittes 11 ab. Von dieser ist der Zapfen 6 zum Zentrum hin stufenförmig vergrößert. Er geht mit einer Schulter 13 vom Lagerab schnitt 11 in den Dichtungssitzabschnitt 14 über. Die Außenfläche des Dichtungssitzabschnittes 14 ist mit 15 bezeichnet. Auf diesen ist die Dichtung 16 aufgeschoben. Die Dichtung 16 besitzt einen Befestigungsabschnitt 17, der im wesentlichen zylindrisch gestaltet ist und eine Bohrung 18 aufweist. Mit dieser sitzt er fest auf dem Dichtungssitzabschnitt 14 auf. Es ist Preßsitz gegeben, so daß die Dichtung 16 zum Zapfen 6 keine Relativbewegungen ausführen kann. Zum Lagerinnenraum hin, d. h. zu den Lager nadeln 9 hin, weist der Befestigungsabschnitt 17 eine erste Stirnfläche 21 auf. Zum offenen Ende 10 des Befestigungs abschnittes 17 weist dessen zweite Stirnfläche 22 hin. Zur zweiten Stirnfläche 22 hin ist die Bohrung 18 im Quer schnitt konisch erweitert. Die Erweiterung ist mit 23 bezeichnet und erleichtert das Aufschieben des Befestigungsabschnittes 17. Die Aufschiebebewegung wird durch den nach innen gerichteten Kragen 20 im Bereich der ersten Stirnfläche 21 des Befestigungsabschnittes begrenzt. Der Kragen 20 stößt im montierten Zustand gegen die Schulter 13 des Zapfens 6 an. Von der zweiten Stirnfläche 22 steht eine ringförmige Dichtlippe 25 vor, die gegen eine Ringschulter 24 des Zapfens 6 anliegt. Zwischen der ersten Stirnfläche 21 und der zweiten Stirnfläche 22 erstrecken sich umfangsverteilt bezüglich der Bohrung 18 in dieser vorgesehene Nuten 19, die Kanäle für den Durchfluß von Schmiermittel beim Abschmieren der Lagerung bilden. Die ringförmige Dichtlippe 25 dient zur Abdichtung und ist so ausgelegt, daß sie unter dem Schmier mitteldruck beim Abschmieren öffnet. Sie hebt beim Abschmieren von der Ringschulter 24 ab. Der zwischen der Dichtlippe 25, der zweiten Stirnfläche 22 und der Außen fläche des Dichtungssitzabschnittes 15 gebildete Ringraum 26 dient als Vorrats- bzw. Austauschraum für die bei Temperaturänderungen oder aufgrund der Relativbewegung zwischen Zapfen 6 und Lagerbüchse 7 pulsierende Schmier mittelfüllung. Auf der Außenfläche des Befestigungsab schnittes 17 ist ein Ringsteg 27 vorgesehen, von dem aus die beiden Ringabschnitte 28, 29 sich erstrecken. Die Ringabschnitte 28, 29 tragen an ihren Enden jeweils Dicht lippen 30 bzw. 31 Diese dienen zur Abdichtung gegenüber der konischen Dichtfläche 32 der Lagerbüchse 7. Im ent spannten Zustand, das ist der Zustand der Ringabschnitte 28, 29, der in strichpunktierten Linien dargestellt ist, liegen die Spitzen der Dichtlippen 30, 31 ebenfalls auf der Mantelfläche eines gedachten Kegels. Hierdurch wird erreicht, daß bei der zu den Lagernadeln 9 hin ange ordneten ersten Dichtlippe 30 bei der aufgrund der daraus resultierenden axialen Relativbewegung Montage kein Umkippen oder Beschädigen erfolgt. Die Anlage der Lippe 30 erfolgt erst durch das Wippen über den Ringsteg 27 ausge löst durch das Eintauchen der im Durchmesser größeren Lippe 31 in die konische Bohrung 32 der Lagerbüchse 7. Zu den Lagernadeln 9 hin ist dem Kragen 20 des Befestigungs abschnittes 17 eine Anlaufscheibe 33 vorgelagert, welche mit ihrer Außenfläche unter Vorspannung gegen die konische Dichtfläche 32 der Lagerbüchse 7 anliegt. Die Anlauf scheibe 33 bewirkt, daß bei der Demontage die Lagernadeln 9 in der Lagerbüchse 7 verbleiben. Der Kegelwinkel der Dichtfläche 32 ist gering ausgebildet, so daß die nötige Reibung gegeben ist. Vorzugsweise ist die Anlaufscheibe 33 zur Erzielung der Vorspannung geschlitzt ausgeführt. Der Schlitz kann dabei so klein bemessen werden, daß keine Beeinflussung der Abwälzbewegung der Lagernadeln 9 eintritt.

Für das Abschmieren sind die Zapfenkreuze von Kreuz gelenken üblicherweise mit axial durch die Zapfen hindurchverlaufenden und sich schneidenden Schmiermittel bohrungen versehen. Im Schnittpunkt, das heißt im Zentrum des Zapfenkreuzes, ist jeweils ein Schmiernippel ange ordnet über den eine Abschmierung erfolgt. Über die Bohrungen erfolgt eine Führung des Schmiermittels zu den Endflächen der Zapfen 6 hin. Das Schmiermittel wird dann umgelenkt und durch die Spalte zwischen den Lagernadeln 9 fließt es rückwärts in Richtung auf die Dichtung 16 zu. Es gelangt dabei in den Zwischenraum, der zwischen dem Ring abschnitt 28, der die erste Dichtlippe 30 aufweist, und dem gegenüberliegenden Teil des Befestigungsabschnittes 17 gebildet ist, wobei eine erhöhte Anpressung der ersten Dichtlippe 30 unter dem Schmiermitteldruck erfolgt. Bei Erreichen des nötigen Schmierdruckes zum Öffnen der Dicht lippe 25, das heißt deren Abheben von der Ringschulter 24, gelangt das überschüssige Schmiermittel über die umfangs verteilten Nuten 19 nach außen.

Bezugszeichenliste

1 Kreuzgelenk
2, 3 Gelenkgabel
4 Lagerbohrung
5 Zapfenkreuz
6 Zapfen
7 Lagerbüchse
8 Innenwand/Innenfläche
9 Lagernadeln
10 offenes Ende
11 Lagerabschnitt
12 Außenfläche
13 Schulter
14 Dichtungssitzabschnitt
15 Außenfläche des Dichtungssitzabschnittes
16 Dichtung
17 Befestigungsabschnitt
18 Bohrung im Befestigungsabschnitt
19 Nut/Kanal
20 Kragen
21 erste Stirnfläche
22 zweite Stirnfläche
23 Erweiterung
24 Ringschulter
25 Dichtlippe
26 Ringraum
27 Ringsteg
28, 29 Ringabschnitt
30, 31 Dichtlippe
32 Dichtfläche
33 Anlaufscheibe

Claims

1. Dichtungsanordnung mit einer Dichtung (16) für das Abdichten jeweils eines Zapfens (6) eines zu einem Kreuzgelenk (1) gehörenden Zapfenkreuzes (5) gegen über der den Zapfen (6) lagernden, einseitig geschlossenen Lagerbüchse (7), wobei die Dichtung (16) einen Befestigungsabschnitt (17) mit einer Sitzfläche (18), einen von dessen Umfang vorstehenden Ringsteg (27) und von diesem entgegengesetzt sich erstreckende Ringabschnitte (28, 29), mit an deren freien Enden angebrachten Dichtlippen (30, 31) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (17) eine Bohrung (18) als Sitzfläche aufweist, mit der er auf dem Zapfen (6) aufsitzt, daß der Befestigungsabschnitt (17) eine erste Stirnfläche (21) aufweist, die zur geschlossenen Seite der Lagerbüchse (7) gerichtet ist, und eine zweite Stirnfläche (22) aufweist, die zur offenen Seite (10) der Lagerbüchse (7) weist, daß mindestens ein sich längs der Bohrung (18) erstreckender Kanal (19) vorgesehen ist, der zu den Stirnflächen (21, 22) des Befestigungsabschnittes (17) offen ist, und daß der Befestigungsabschnitt (17) Dichtmittel (25) aufweist, welche den Kanal (19) zur freien Umgebung abschließen und welche unter Abschmierdruck öffnen.

2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtmittel als ringförmige Dichtlippe (25) ausgebildet sind, die axial über die zweite Stirn fläche (22) des Befestigungsabschnittes (17) vorsteht, und daß die Dichtlippe (25) gegen eine Ringschulter (24) des Zapfens (6) anliegt.

3. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Kanäle (19) vorgesehen sind, die durch mehrere auf dem Innenumfang der Bohrung (18) des Befestigungsabschnittes (17) verteilte und axial sich längs der Bohrung (18) erstreckende Nuten (19) dar gestellt sind.

4. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (17) mit einem radial einwärts gerichteten Kragen (20) versehen ist, mit dem er axial gegen eine Schulter (13) des Zapfens (6) abgestützt ist.

5. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Dichtlippen (30, 31) zur Abdichtung gegen über der Dichtfläche (32) der Lagerbüchse (7) auf weisenden Ringabschnitte (28, 29) unterschiedliche radiale Stärke aufweisen und daß die Dichtfläche (32) als Konusfläche ausgebildet ist, die sich zur offenen Seite (10) der Lagerbüchse (7) erweitert.

6. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (18) des Befestigungsabschnittes (17) zur zweiten Stirnfläche (22) hin eine konische Erweiterung (23) aufweist.

7. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zum offenen Ende (10) der Lagerbüchse (7) hin angeordnete Dichtlippe (31) einen größeren Durchmesser im entspannten Zustand aufweist, als die zur geschlos senen Seite hin angeordnete Dichtlippe (30).

8. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (16) als Kunststoff-Spritzgußteil gestaltet ist.

9. Dichtungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (16) aus Polyamid 66 besteht.

10. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Stirnfläche (21) des Befestigungsab schnittes (17) als Stützfläche zur axialen Abstützung einer Anlaufscheibe (33) dient.

11. Dichtungsanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufscheibe (33) mit Reibschluß an der Dichtfläche (32) der Lagerbüchse (7) anliegt.

12. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (17) mit einer Armierung versehen ist.