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Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugtürgriff mit einem Griffbügel und einem beim Verschwenken des Griffbügel mitverschwenkten, an einer Befestigungskonsole gelagerten Übertragungshebel, wobei an der Befestigungskonsole ein Dämpfungselement vorgesehen ist, das zur Dämpfung der Schwenkbewegung des Übertragungshebels mit dem Übertragungshebel gekoppelt ist.
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Ein derartiger Kraftfahrzeugtürgriff wird in der
EP 2 184 427 A2 beschrieben. Das Kraftfahrzeugtürschloss besitzt einen Griffbügel, der türaußenseitig angeordnet ist. Wird am Griffbügel gezogen, so führt dies zu einer Verschwenkung eines türhautinnenseitig an einer Befestigungskonsole schwenkgelagerten Übertragungshebel. Der Übertragungshebel wird von einer Rückstellkraft derart beaufschlagt, dass der an den Übertragungshebel angelenkte Griffbügel von der Feder in einer Ruhestellung gehalten wird. Wird am Griffbügel gezogen, so dass dieser verschwenkt wird, verschwenkt sich der Übertragungshebel und spannt die Rückstellfeder. Einhergehend damit wird über einen Bowdenzug oder über ein Gestänge die Schwenkbewegung auf ein Türschloss übertragen, was geöffnet wird. Wird der Griffbügel wieder losgelassen, so wird er von der Rückstellfeder wieder in die Ruhestellung verlagert. Um Anschlaggeräusche zu vermeiden ist ein Dämpfungselement in Form einer Zylinderstößeleinheit vorgesehen. Ein Abschnitt des Dämpfungselementes ist mit der Befestigungskonsole verbunden. Der andere Abschnitt des Dämpfungselementes ist mit dem Übertragungshebel verbunden. Insbesondere in der Endphase der Rückverlagerung des Übertragungshebels von einer Betätigungsstellung in eine Ruhestellung tritt das Dämpfungselement in Wirkung, um die Schwenkbewegung des Übertragungselementes zu verlangsamen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Kraftfahrzeugtürgriff gebrauchsvorteilhaft weiterzubilden.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung.
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Es ist ein Dämpfungselement vorgesehen, welches eine Dämpfungselementschwenkachse aufweist, die ortsfest der Befestigungskonsole zugeordnet ist. Reibungsgehemmt ist um diese Schwenkachse ein Schwenkachsenhebel schwenkbar. Das freie Ende dieses Hebels ist unter Ausbildung einer Kulissensteuerung mit dem freien Ende des Übertragungshebels gekoppelt. Wird der Übertragungshebel geschwenkt, so wird auch der Dämpfungselementhebel mit verschwenkt. In einer bevorzugten Ausgestaltung bildet die Kulissensteuerung eine Steuerkurve aus. In die greift ein Steuerstift hinein. Die Steuerkurve, insbesondere ein Steuerschlitz kann vom freien Ende des Dämpfungselementhebels ausgebildet sein. Der Steuerstift wird dann vom freien Ende des Übertragungshebels ausgebildet. Die Dämpfungselementschwenkachse verläuft vorzugsweise parallel zur Schwenkachse des Übertragungshebels. Die beiden Schwenkachsen sind derart voneinander beabstandet, dass die Kulissensteuerung zwischen den beiden Schwenkachsen liegt. Die beiden Hebel, also der Übertragungshebel und der Dämpfungselementhebel weisen somit mit ihren beiden freien Enden aufeinander zu. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Übertragungshebel als zweiarmiger Hebel ausgebildet. An einem der beiden Hebelarme greift das Dämpfungselement an. Am anderen Arm des Übertragungshebels greift der Griffbügel an. Hierzu kann der Griffbügel einen Griffdom besitzen, der durch einen Führungsschacht der Befestigungskonsole hindurchragt. Das freie Ende ist mit dem ihm zugeordneten Hebelarm des Übertragungshebels über eine Gelenkstiftanordnung verbunden. Der Griffbügel besitzt ein Lagerende, mit dem er um eine der Befestigungskonsole zugeordneten Schwenkachse schwenkbar ist. Bei dem Dämpfungselement kann es sich um einen Silikondämpfer handeln. Das Dämpfungselement kann drehfest zwischen zwei Halteböckchen sitzen. Es kann von einer Befestigungsachse durchgriffen sein. Um diese Befestigungsachse kann der Dämpfungselementhebel geschwenkt werden. Das Dämpfungselement besitzt bezogen auf diese Achse konzentrisch angeordnete Elemente, die bewegungsgehemmt einander zugeordnet sind.
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Bei dem Dämpfungselement handelt es sich um einen Viskosedämpfer. Das Dämpfungselement besitzt einen zylinderförmigen Körper, der drehfest mit der Befestigungskonsole verbunden ist. Hierzu kann eine Mantelrippe des zylinderförmigen Körpers in eine Rastaussparung der Befestigungskonsole eingreifen. Die örtliche Fixierung des zylindrischen Körpers an der Befestigungskonsole erfolgt mithilfe der Schwenkachse, mit der der Hebel materialeinheitlich verbunden ist. Innerhalb des zylinderförmigen Mantelteils des Dämpfungselementes befindet sich ein Kernteil. Das Kernteil ist gegenüber dem Mantelteil durch Aufbringen eines Drehmomentes verdrehbar. Mittels stirnseitig aus dem Dämpfungselement herausragenden, mit dem Kernteil verbunden Mitnehmern ist der Hebel verbunden. Die Mitnehmer greifen dabei in Ausnehmungen des Hebels ein. Die beiden Endabschnitte der Schwenkachse des Dämpfungselementes sind in Lagerböckchen gelagert. Zur Montageerleichterung und Fesselung der Schwenkachse im Betriebszustand an das Lagerböckchen kann der Schwenkachsenendabschnitt halbzylinderförmig ausgebildet sein. Die Einsetzöffnung des Lagerböckchens besitzt einen Wandabschnitt, der sich über die Hälfte der Öffnung erstreckt, so dass die eingesetzte Schwenkachse nach einer 180° Drehung innerhalb der Lageröffnung fixiert ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung des Griffs von der Frontseite;
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2 eine erste perspektivische Darstellung der Rückseite, wobei der Griffbügel 3 seine Ruhestellung einnimmt;
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3 eine Darstellung gemäß 2 jedoch mit in die Betätigungsstellung gezogenen Griffbügel 3;
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4 eine Unteransicht des Türgriffs;
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5 einen Schnitt gemäß der Linie V-V in 4 in der Ruhestellung;
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6 eine Darstellung gemäß 5 in der betätigten Stellung;
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7 eine erste Explosionsdarstellung und
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8 eine zweite Explosionsdarstellung.
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Der Türgriff besitzt eine Befestigungskonsole 1, die aus Kunststoff besteht und die in einer Kraftfahrzeugtür innenseitig der Türhaut befestigt ist. Ein Griffbügel 3 erstreckt sich mit seinem Griffabschnitt türaußenseitig und durchgreift die Türhaut mit einem Lagerabschnitt, mit dem der Griffbügel 3 an der Befestigungskonsole 1 schwenkbar verbunden ist, und mit einem Griffdom 4, der durch einen Führungsschacht der Befestigungskonsole 1 hindurchragt, und der mittels in Lageraugen 6 eingreifenden Gelenkstiften 5 mit einem Arm 9 eines Übertragungshebels 2 verbunden ist, der um eine Schwenkachse 11 schwenkbar an der Befestigungskonsole 1 gelagert ist.
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Der Übertragungshebel 2 besitzt zwei etwa in einem 180° Winkel zueinander stehende Arme 8, 9. Dem am Griffdom 4 angelenkten Arm 8 liegt der Arm 9 gegenüber, der einen einen Schlitz 24 kreuzenden Steuerstift 14 ausbildet. Der Schlitz 24 befindet sich etwa auf Höhe der Mitte der Schwenkachse 11 und liegt zwei Lagerarmen 25 gegenüber, die die Lageraugen 6 ausbilden.
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Wie aus den 5 und 6 zu entnehmen ist, durchschwenkt der Arm 8 ein Fenster 26 der Befestigungskonsole 1. An dem der Schwenkachse 11 gegenüberliegenden Rand des Fensters 26 befinden sich zwei Lagerböckchen 21, die die beiden Enden einer Schwenkachse 11 eines Dämpfungselementes 10 lagern. Die Schwenkachse 11 bildet einen Hebelarm 12 aus, der einen zu seinem freien Ende hin offenen Schlitz 13 ausbildet. In den Schlitz 13 greift der Steuerstift 14 ein. Bei einem Verschwenken des Übertragungshebels 2 bewegt sich der Hebel 12 durch den Schlitz 24. Der Steuerstift 14 gleitet dabei an den beiden Wänden des Schlitzes 13 entlang, die eine Steuerkurve bilden. Der Steuerstift 14 bildet somit zusammen mit dem Schlitz 13 eine Kulissensteuerung aus.
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Die Achse 11 durchgreift eine zentrale Höhlung eines Zylinderkörpers 17. Innerhalb des Zylinderkörpers 17 befindet sich ein Kernteil 18, welches zur Stirnseite abragende Mitnehmer 19 ausbildet. Die Mitnehmer 19 greifen in Ausnehmungen 20 einer Stirnplatte der Schwenkachse 11 ein, an der der Hebel 12 sitzt. Die Schwenkachse 11 ist somit drehfest an das Kernteil 18 gekoppelt.
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Das Kernteil 18 bildet zusammen mit dem Zylinderkörper 17 eine Dämpfungseinheit aus. Das Kernteil 18 kann nur durch Aufbringen eines Drehmomentes gegenüber dem Zylinderkörper 17 gedreht werden. Es handelt sich hier um einen viskosen Silikondämpfer.
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Der Zylinderkörper 17 bildet einen radial abragenden Vorsprung 15 in Form einer Rippe aus. Dieser Vorsprung 15 greift in eine dem Boden einer zwischen den Böckchen 21 angeordneten Lageraussparung zugeordneten Aussparung 16 ein. Die Dämpfungseinheit 18, 19 wird mittels der in den Lagerböckchen 21 gefesselten Schwenkachse 11 in der Lageraussparung und zufolge des Eingriffs des Vorsprungs 15 in die Aussparung 16 drehfest gehalten. Die beiden Enden der Schwenkachse 11 liegen in Lagertaschen der Lagerböckchen 21 ein. Die Schwenkachse 11 besitzt einen halbzylinderförmigen Endabschnitt 22, der – bezogen auf die Stellung in 8 – in einer um 180° gedrehten Stellung der Schwenkachse 11 einen Wandungsabschnitt 23 der Lagertasche passieren kann. In der wieder um 180° zurückgedrehten Stellung liegt der halbzylindrische Endabschnitt 22 unterhalb der Wandung 23, so dass die Schwenkachse 11 in der Lagertasche fixiert ist.
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Die Funktionsweise des Türgriffs ist die folgende:
Im in einer Kraftfahrzeugtür eingebauten Zustand ist der Übertragungshebel 2 mit in den Zeichnungen nicht dargestellten Bewegungsübertragungsmitteln verbunden, um die Schwenkbewegung des Übertragungshebels 2 auf ein Türschloss zu übertragen. Dies kann mit einem Gestänge oder einem Bowdenzug erfolgen. Wird am Griffbügel 3 gezogen, so gleitet der Griffdom 4 durch den Führungsschacht der Befestigungskonsole 1 und verschwenkt den Übertragungshebel 2 von der in den 2 und 5 gezeigten Ruhestellung in die in den 3 und 6 dargestellte Betätigungsstellung. Während dieser Schwenkbewegung des Übertragungshebels 2 wird als Folge der Kulissensteuerung 13, 14 auch der Hebel 12 des Dämpfungselementes 10 mit verschwenkt. Dabei wird das Kernteil 18 gegenüber dem Zylinderkörper 17 gedreht. Das Dämpfungselement 10 liefert somit einen gewissen Widerstand, der durch Ziehen am Griffbügel 3 überwunden werden muss.
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Während der Öffnungsbetätigung des Griffbügels 3 wird eine dem Übertragungshebel 2 in die Ruhestellung belastende Feder gespannt. Wird der Griffbügel 3 losgelassen, so dreht die gespannte Feder den Übertragungshebel 2 wieder zurück in die Ruhestellung. Auch dabei wird der Hebel 12 des Dämpfungselementes 10 verschwenkt. Auch hier liefert die dissipative Kopplung des Kernteiles 18 an das Außenteil 17 eine Drehhemmung, die dazu führt, dass die Rückverlagerung des Griffbügels 3 in die Ruhestellung mit verminderter Geschwindigkeit erfolgt. Dies führt zu einer Geräuschreduzierung, wenn der Griffbügel seine Ruhestellung erreicht und an der Befestigungskonsole 1 anschlägt.
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Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige erfinderische Weiterbildungen des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Befestigungskonsole
- 2
- Übertragungshebel
- 3
- Griffbügel
- 4
- Griffdom
- 5
- Gelenkstift
- 6
- Lagerauge
- 7
- Schwenkachse
- 8
- Arm
- 9
- Arm
- 10
- Dämpfungselement
- 11
- Schwenkachse
- 12
- Hebel
- 13
- Schlitz
- 14
- Steuerstift
- 15
- Vorsprung
- 16
- Aussparung
- 17
- Zylinderkörper
- 18
- Kernteil
- 19
- Mitnehmer
- 20
- Ausnehmung
- 21
- Lagerböckchen
- 22
- halbzylindrischer Endabschnitt
- 23
- Wandungsabschnitt
- 24
- Schlitz
- 25
- Lagerarm
- 26
- Fenster
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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