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Die Erfindung betrifft einen Riegelverschluss insbesondere für Türen, Sitze oder Rückenlehnen an Kraftfahrzeugen mit einem drehbar in einem Schlossgehäuse zugeordneten Riegelelement, um in einer Verriegelungsstellung ein Gegenschließteil zu halten, das sich in einer Freigabestellung vom Riegelelement lösen kann, und mit einem Spannelement, welches in der Verriegelungsstellung eine Spannkraft entfaltet, mit der eine dem Gegenschließteil fest zugeordnete Spannflanke gegen eine fest mit dem Schlossgehäuse verbundene Gegenspannflanke gedrückt wird.
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Die
DE 10 2005 023 861 A1 beschreibt einen Drehfallenverschluss, bei dem die Drehfalle in einer Verriegelungsstellung von einer Sperrklinke gehalten ist. Die Sperrschulter der Sperrklinke bildet eine Keilfläche aus und entfaltet dabei über die Sperrklinkenfeder eine Spannkraft auf die Drehfalle, die das in ihrem Gabelmaul gefangene Gegenschließteil gegen eine gehäusefeste Gegenspannflanke drückt. Die Spannflanke wird hier von einem oberen Flächenabschnitt des im Gabelmaul liegenden Gegenschließteils selbst ausgebildet.
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Die
DE 10 2005 029 079 A1 beschreibt einen ähnlichen Verschluss. Hier ist das Spannelement derart ausgebildet, dass es eine Spannkraft auf das Gegenschließteil ausübt. Auch die
DE 10 2004 051 894 A1 beschreibt ein Spannglied, das direkt das Gegenschließteil beaufschlagt, um es gegen eine gehäusefeste Gegenspannflanke zu drücken.
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Bei dem Verschluss, den die
DE 102 02 344 A1 beschreibt, wird vorgeschlagen, dass die Sperrklinke mit einem Spannabschnitt klemmend zwischen Innenflanke des Gabelmauls und Gegenschließteil tritt.
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Bei dem von der
DE 196 39 051 beschriebenen Verschluss wird das Gegenschließteil zwischen einer Spannflanke eines Sperrarms der Drehfalle und einem Spannglied eingespannt.
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Die
DE 10 2009 003 706 A1 beschreibt eine Rückenlehnenverriegelung mit einer Drehfalle und einem Spannelement. Das Spannelement ist ein Schieber mit einer Keilfläche. Einen Verschluss mit Spannschieber mit Keilfläche offenbart auch die
DE 10 2006 019 347 A1 . Bei dem in der
DE 10156 200 A1 beschriebenen Drehfallenverschluss wird auf die Drehfalle eine Spannkraft aufgebracht, mit der ein Gegenschließteil zwischen den Boden eines Einfangschlitzes und einen Gabelarm eingespannt wird. Die Spannkraft wird von einem Drehkeil aufgebracht, der um eine gehäusefeste Drehachse drehbar ist.
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Die
DE 103 43 622 offenbart einen Verschluss mit einem Schwenkhebel, der auf einem Arm einer Drehfalle gelagert ist und der eine Keilfläche aufweist, mit der ein Gegenschließteil gegen den anderen Arm der Drehfalle gedrückt werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Riegelverschluss gebrauchsvorteilhaft weiterzubilden.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung. Zunächst und im wesentlichen ist vorgesehen, dass das Spannglied ein Schieber ist, der sich an einer Führungsflanke des Schlossgehäuses abstützt und eine bezogen auf die Verlagerung des Schiebers zumindest bereichsweise schräg verlaufende Spannkurve ausbildet, die mit einem Vorsprung des Riegelelementes zusammenwirkt. In bevorzugten Weiterbildungen, die auch einen eigenständigen Charakter haben, ist vorgesehen, dass die Spannkurve die Randkante eines Fensters, insbesondere eines ringsumschlossenen Fensters des Spanngliedes ist. Das Fenster kann einen Ausweichraum ausbilden, der sich der Steuerkurve anschließt und in dem der Vorsprung, der zur Aufbringung der Spannkraft mit der Spannkurve zusammenwirkt, in der Freigabestellung liegt. Zur Führung im Gehäuse kann das Spannglied ein Langloch aufweisen. In dieses Langloch kann ein Führungszapfen eingreifen. Der Führungszapfen kann ein gehäusefester Vorsprung sein. Bevorzugt wird der Führungszapfen aber von einem Lagerniet zur Lagerung des bevorzugt als Drehfalle ausgebildeten Riegelelementes verwirklicht. Die Schlitzweite des Langloches entspricht dabei dem Durchmesser der Nabe. Das Schloss kann darüber hinaus eine Sperrklinke ausbilden, die in der Verriegelungsstellung mit einem Sperrhaken eine Sperrflanke des Riegelelementes untergreift. In der verspannten Stellung kann der Sperrhaken von der Sperrflanke beabstandet sein. Die Aufgabe der Sperrklinke kann lediglich darauf beschränkt sein, den Verschluss crashsicher zu machen. Wird beispielsweise durch eine Erschütterung das Spannglied in eine Freigabestellung verlagert, so ist zwar die Klappersicherheit nicht mehr gewährleistet. Die Drehfalle kann aber dennoch nicht in ihre Öffnungsstellung gebracht werden, da sie vom Sperrhaken der Sperrklinke daran gehindert ist. Erst wenn sowohl das Spannglied als auch die Sperrklinke in ihre Freigabestellung gebracht sind, kann die Drehfalle geöffnet werden. Dies kann mit Hilfe einer vorgespannten Drehfallenfeder erfolgen, die beim Schließen des Verschlusses, also beim Einfangen des Gegenschließteiles mit der Drehfalle gespannt wird. Um diese vorschriftsmäßige Öffnung durchzuführen, kann ein Öffnungshebel vorgesehen sein. Dieser ist um eine gehäusefeste Öffnungshebeldrehachse drehbar. Die Öffnungshebeldrehachse kann mit der Drehachse der Sperrklinke zusammenfallen. Der Öffnungshebel besitzt einen ersten Arm. Bei der Öffnungsschwenkbewegung des Öffnungshebels, die beispielsweise durch Zug an einem Bowdenzug erfolgen kann, beaufschlagt der erste Arm des Öffnungshebels einen Vorsprung des Spanngliedes, um das Spannglied von der Spannstellung in eine Freigabestellung zu verlagern. Dabei gleitet das Spannglied entlang der gehäusefesten Führungsflanke, bis der Zapfen der Drehfalle die Sperrflanke verlassen hat und in den Ausweichraum eintritt. Ein zweiter Arm des Öffnungshebels wirkt mit einem Mitnehmer der Sperrklinke zusammen. Er beaufschlagt den Mitnehmer, um die Sperrklinke von der Sperrstellung in die Freigabestellung zu verlagern. Es kann ein dritter Arm vorgesehen sein, an dem der Bowdenzug bzw. ein Gestänge angreift, welches mit einem Betätigungshebel oder dergleichen verbunden ist. Die Spannkraft kann von einer Zugfeder aufgebracht werden. Diese Zugfeder ist mit einem ihrer beiden Enden an einem gehäusefesten Federlager befestigt. Das andere Ende greift am Spannglied an.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, die unabhängig von der Ausgestaltung des Spanngliedes einen eigenständigen Charakter hat, ist vorgesehen, dass die Gegenspannflanke von einer Gehäusewandung ausgebildet ist. Die Spannflanke kann von einem Schließgliedträger ausgebildet sein. Die Spannflanke kann aber auch vom Schließglied selbst und die Gegenspannflanke vom Boden einer Einfangöffnung des Schlossgehäuses ausgebildet sein. Bei der bevorzugten Ausgestaltung treten in der Endphase der Schließbewegung, also beim Schließen der Tür oder beim Befestigen des Sitzes am Boden einer Karosserie oder beim Aufstellen einer Rückenlehne eine Spannflanke des Schlossgehäuses gegen eine Gegenspannflanke eines Gegenschließteilträgers. Diese beiden Flanken werden von der Spannkraft des Spanngliedes, also von der das Spannglied beaufschlagenden Feder aneinander gedrückt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 den Riegelverschluss in der Offenstellung, in der die Drehfalle eine Schwenkposition einnimmt, in der sie ein Gegenschließteil einfangen kann;
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2 eine Darstellung gemäß 1 mit bis an eine Anschlagstellung an einem Drehfallenarm 17 gebrachten Gegenschließteil 3;
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3 eine Folgedarstellung zu 1, in der die Eintauchbewegung des Gegenschließteiles 3 in die Einfangöffnung 30 der Gehäuseplatte 29 zu einer ersten Verlagerung der Drehfalle 1 geführt hat, wobei hier der Gegenschließteilträger 33 sowie das Schlossgehäuse 31 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt sind;
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4 eine Folgedarstellung, in der sich die Drehfalle 1 weitergedreht hat und ein auf der Drehfallenbreitseite sitzender Vorsprung 8 das Ende eines Ausweichraums 19 erreicht hat, wiederum ohne den Gegenschließteilträger 33 und das Schlossgehäuse 31;
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5 eine Folgedarstellung, wobei der Zapfen 8 die Spannkurve 18 erreicht hat, wiederum ohne den Gegenschließteilträger 33 und das Schlossgehäuse 31;
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6 eine Folgedarstellung, in der der Zapfen 8 bis in seine Spannstellung gebracht worden ist, in der das Spannglied durch Ausüben einer Spannkraft auf das Gegenschließteil 3 eine Spannfläche 32 des Schließgliedträges 33 gegen eine Gegenspannflanke 6 des Schlossgehäuses 31 ausübt;
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7 eine Folgedarstellung im Zuge einer Öffnungsbetätigung, bei der ein Öffnungshebel 13 das Spannglied 4, aber noch nicht die Sperrklinke 9 verlagert hat, wiederum ohne den Gegenschließteilträger 33 und das Schlossgehäuse 31;
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8 eine weitere Folgedarstellung, bei der der Öffnungshebel 13 sowohl Spannglied 4 als auch Sperrklinke 9 in die Freigabestellung gebracht hat, wiederum ohne den Gegenschließteilträger 33 und das Schlossgehäuse 31 und
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9: eine perspektivische Darstellung des vollständigen Schließgliedträgers 33 und des vollständigen Schlossgehäuses 31 in der Verschlussstellung.
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Das in den Zeichnungen dargestellte Schloss besitzt ein äußeres Schlossgehäuse 31, welches wiederum eine Gehäuseplatte 29 trägt, die bereichsweise über eine Randflanke 6 des Schlossgehäuses 31 hinausragt. Eine Flanke 6 des Schlossgehäuses 31 bildet eine Gegenspannflanke aus. Die Gegenspannflanke kann von einer Fußplatte 40 ausgebildet sein, die fest mit dem Schlossgehäuse 31 verbunden ist. Die Gegenspannflanke 6 verläuft parallel zu einer Spannflanke 32, die einem Schließgliedträger 33 zugeordnet ist, der ein Schließglied 3 trägt.
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Schließgliedträger 33, Gehäuseplatte 29 und Schlossgehäuse 31 können aus Stahl gefertigt sein. In einer Offenstellung des Verschlusses, der in der 1 dargestellt ist, sind Spannflanke 32 und Gegenspannflanke 6 voneinander beabstandet. In einer Verschlussstellung, die in der 5 dargestellt ist, liegen Gegenspannflanke 6 und Spannflanke 32 in Flächenanlage aufeinander und werden von der Spannkraft einer Spannfeder 5 gegeneinander gedrückt, so dass das Verschlussteil mit dem Schließglied 3 bzw. dem Schließgliedträger in einer klapperfreien festen Verbindung gehalten ist.
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Der Verschluss ist in der 9 vollständig dargestellt. Es handelt sich dabei um eine Bodenverriegelung, mit der ein Kraftfahrzeugsitz an dem karosseriefesten Boden einer Fahrgastzelle befestigt werden kann.
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Der Schließgliedträger 33 ist dabei fest mit dem Boden der Fahrgastzelle verbunden oder wird vom Boden der Fahrgastzelle selbst ausgebildet. Dieser Schließgliedträger 33 besitzt zwei Gegenschließteile 3, die jeweils mit einem Verschluss zusammenwirken können, wobei die Schlossgehäuse 31 die Beine eines Kraftfahrzeugsitzes ausbilden. In anderen Ausführungsbeispielen der Erfindung besitzt der Schließgliedträger 33 nur ein einziges Gegenschließteil. Diese hier nicht dargestellten Ausführungsbeispiele betreffen Lehnenverriegelungen, bei denen der Schließgliedträger ebenfalls ein Teil der Karosserie sein kann oder fest mit der Karosserie verbunden ist und das Schlossgehäuse Teil einer Lehne ist. Die Verhältnisse können aber auch umgekehrt sein. Das Schloss kann fest mit der Karosserie verbunden sein, so dass das Schlossgehäuse Teil der Karosserie ist. Ein ebenfalls nicht dargestelltes Ausführungsbeispiel betrifft einen Türverschluss, bei dem das Schlossgehäuse entweder fest dem Rahmen oder fest dem Türflügel zugeordnet ist oder vom Türflügel selbst bzw. vom Rahmen selbst ausgebildet ist.
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Sämtliche wesentlichen Elemente des Verschlusses sind auf einer Gehäuseplatte 29 angeordnet. Diese besitzt eine Einfangöffnung 30, die als Schlitz mit einem Boden 30' ausgebildet ist. Ein Riegelglied in Form einer Drehfalle 1 ist um eine Drehfallenachse 24 drehbar an der Gehäuseplatte 29 gefesselt. Es ist eine Drehfallenfeder vorgesehen, die die Drehfalle 1 in Öffnungsstellung hält. Die Drehfalle 1 bildet ein Gabelmaul aus, welches sich zwischen einem Riegelhaken 2 und einem Drehfallenarm 17 erstreckt und welches dazu ausgelegt ist, das fest mit dem Schließgliedträger 33 verbundene Gegenschließteil 3 aufzunehmen.
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Es ist ein Spannglied 4 vorgesehen. Das Spannglied 4 ist als Schieber ausgebildet. Die Schieberverlagerungsrichtung erfolgt parallel zur der mit einem Pfeil in der 1 dargestellten Gegenschließteileinfangrichtung. Das Spannglied 4 besitzt einen Schlitz, der als Langloch ausgebildet ist und eine Schlitzweite aufweist, die dem Durchmesser eines Fortsatzes 23 entspricht, der in den Schlitz 2 eingreift. Der Fortsatz 23 wird von einem die Drehfalle 1 lagernden Schaft ausgebildet und besitzt eine kreisrunde Umfangskontur.
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Das Spannglied 4 bildet ferner ein ringsum geschlossenes Fenster 7 aus. Das Fenster 7, in das ein fest mit der Breitseite der Drehfalle 1 verbundener Zapfen 8 eintaucht, bildet im wesentlichen zwei Abschnitte. Ein Abschnitt bildet einen Ausweichraum 19, der einen Kreisbogenverlauf besitzt und in dem sich der Zapfen 8 befindet, wenn die Drehfalle 1 ihre in den 1 und 8 dargestellte Öffnungsstellung einnimmt. Eine sich an den Ausweichraum 19 anschließende Spannkurve 18 verläuft geradlinig und bildet eine Keilflanke aus, da sie schräg zur Verlagerungsrichtung des als Schieber ausgebildeten Spanngliedes 4 verläuft. Das Spannglied 4 stützt sich an einer Führungsflanke 21 ab, die fest mit dem Gehäuse 31 bzw. der Gehäuseplatte 29 verbunden ist. Die Führungsflanke 21 verläuft in Verlagerungsrichtung des Spannschiebers 4, also schräg zur Spannkurve 18.
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Es ist eine Zugfeder 5 vorgesehen, die mit ihrem einen Ende am Spannglied 4 angreift und die mit ihrem anderen Ende an einem gehäusefesten Federlager 28 befestigt ist. Die Spannfeder 5 ist vorgespannt und ist somit in der Lage, den Spannschieber 4 in der in der 6 dargestellten Spannstellung zu halten, in der die Spannkurve 18 eine Spannkraft auf den Zapfen 8 ausübt, so dass auf die Drehfalle 1 ein Drehmoment in Verriegelungsstellung ausgeübt wird. Dieses Drehmoment wird von der Flanke 2' des Riegelhakens 2 auf das Gegenschließteil 3 übertragen, so dass in der Verriegelungsstellung die Spannflanke 32 gegen die Gegenspannflanke 6 gedrückt wird.
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Es ist eine Sperrklinke 9 vorgesehen, die um eine Sperrklinkendrehachse 25 drehbar an der Gehäuseplatte 29 befestigt ist. Die Sperrklinke 9 bildet einen Sperrhaken 10 aus, der in der in 1 dargestellten Öffnungsstellung außerhalb der Einfangöffnung 30 liegt. An einem Zapfen 27 ist eine Übertragungsstange 34 angelenkt, die mit ihrem anderen Ende an einen Schwenkhebel 35 angelenkt ist. Über nicht dargestellte Haltemittel wird die Sperrklinke 9 in der Drehfallenöffnungsstellung (1) in einer derartigen Schwenkstellung gehalten, dass ihn eine nicht dargestellte Sperrklinkenfeder nicht verlagern kann und die Sperrklinke 9 in der Offenstellung verbleibt.
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Es ist ein Indikatorstift 37 vorgesehen, der in geöffnetem Zustand der Sperrklinke aus dem Gehäuse heraustritt. Ein Ende eines Schwenkhebels 35 greift hierzu am gehäuseinneren Ende des Indikatorstiftes 37 an. Der Schwenkhebel 35 ist mit einer Übertragungsstange 34 an dem Zapfen 27 der Sperrklinke 9 gekoppelt, so dass sich der Schwenkhebel 35 zusammen mit der Sperrklinke 9 verschwenkt. Die Verschwenkbewegung des Schwenkhebels 35 wird über eine Manipulationsfeder 36 auf den Indikatorstift 37 übertragen. Die Manipulationsfeder 36 sitzt auf einem Stift 37, stützt sich einendig am Indikatorstift 37 ab und beaufschlagt mit ihrem anderen Ende das freie Ende des Schwenkhebels 35. Wird im Zuge des Einfangens des Gegenschließteiles 3 die Drehfalle 1 verschwenkt (3 bis 5), werden die Haltemittel freigegeben, die die Sperklinke 9 an einem federbeaufschlagten Verschwenken hindern. In der Verriegelungsstellung (6) untergreift der Sperrhaken 10 mit einem Abstand die Sperrflanke 11. Ohne eine Verlagerung der Sperrklinke 9 in ihre Freigabestellung kann die Drehfalls 1 nicht in ihre Offenstellung verschwenkt werden, da bei einer geringfügigen Verdrehung der Drehfalle 1 in Richtung ihrer Offenstellung die Sperrflanke 11 gegen den Sperrhaken 10 stößt.
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Es ist ein Öffnungshebel 13 vorgesehen. Der Öffnungshebel 13 besitzt drei Hebelarme 14, 15, 16 und ist um die Sperrklinkenschwenkachse 25 schwenkbar an der Gehäuseplatte 29 gelagert. Ein erster Öffnungshebelarm 14 wirkt mit einem Fortsatz 12 des Spanngliedes 4 zusammen. Ein zu diesem ersten Hebelarm in etwa rechtwinklig sich erstreckender zweiter Öffnungshebelarm 15 dient zur Drehbetätigung des Öffnungshebels 13. An ihm kann ein Bowdenzug, eine Handhabe oder ein Gestänge angreifen, um den Öffnungshebel 15 ausgehend von der in 6 dargestellten Verriegelungsstellung im Gegenuhrzeigersinn zu verlagern. Der zweite Hebelarm 15 hat noch eine weitere Funktion. Im Zuge seiner Drehbewegung schlägt er an einen Mitnehmerzapfen 26, der der Breitseite der Sperrklinke 9 entspringt, an, um die Sperrklinke 9 ebenfalls in ihre Öffnungsstellung zu verlagern. Am dritten Öffnungshebelarm 16, der dem ersten Hebelarm 14 im wesentlichen diametral gegenüberliegt, greift eine Feder 39 an, die den Öffnungshebel 13 in einer Nichtbetätigungsstellung hält und die beim Drehen des Öffnungshebels 13 in die Öffnungsrichtung gespannt wird. An dem Öffnungshebelarm 16 kann ebenfalls ein Bowdenzug, eine Handhabe oder ein Gestänge angreifen.
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Die Funktionsweise des Verschlusses ist die folgende:
In der 1 wird die Drehfalle 1 von der Drehfallenfeder in Öffnungsstellung gehalten. Die Sperrklinke 9 nimmt ihre Freigabestellung ein. Der Öffnungshebel 13 nimmt seine Nichtbetätigungsstellung ein. Der Öffnungshebelarm 14 ist von dem Fortsatz 12 des Spanngliedes 4 beabstandet. Der Zapfen 8 liegt im Ausweichraum 19 und hält das Spannglied 4 in einer Freigabestellung.
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Wird nun das fest mit dem Schließgliedträger 33 verbundene Gegenschließteil in die Einfangöffnung 30 verlagert, so stößt es gegen einen Endabschnitt des in die Einfangöffnung 30 ragenden Drehfallenarms 17 (siehe 2) und verschwenkt die Drehfalle 1 in die in 3 dargestellte Position. Beim Verschwenken wandert der Zapfen 8 entlang der gebogenen Halteschulter des Ausweichraumes 19 und hält dabei das Spannglied 4 in seiner Offenstellung. Beim Weiterverlagern des Gegenschließteils 3 überläuft der Zapfen 8 das Ende der Haltekurve des Ausweichraumes 19 (siehe 4) und erreicht anschließend die Spannkurve 18 (siehe 5). Ist diese Position erreicht, tritt die Spannfeder 5 in Wirkung und überträgt über die schräg zur Verlagerungsrichtung des Spanngliedes 4 verlaufende Spannkurve 18 über den Zapfen 8 ein Drehmoment auf die Drehfalle 1, so dass deren Riegelhaken 2 mit der Flanke 2' eine Kraft auf das Gegenschließteil 3 ausüben kann. Dabei verlagert sich das Spannglied 4 weiter bis in die in 6 dargestellte Spannstellung, in der die Spannflanke 32 des Schließgliedträgers 33 fest gegen die Gegenspannflanke 6 des Schlossgehäuses 31 gedrückt wird.
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Aus den 4 und 5 ist zu entnehmen, dass im Zuge der Einfangbewegung des Gegenschließteils 3 sich die Sperrklinke 9 in Richtung ihrer Sperrstellung verlagert.
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Um den Verschluss zu öffnen, muss der Öffnungshebel 13 gegen die Rückstellkraft der Feder 39 von einem Bowdenzug oder dergleichen, der am zweiten Hebelarm 15 angreift, von der in 6 dargestellten Stellung in Richtung der in der 7 dargestellten Stellung verschwenkt werden. In der in 6 dargestellten Verschlussstellung ist der erste Arm 14 geringfügig vom Fortsatz 12 beabstandet. Wird der Öffnungshebel 13 gedreht, so wird der Fortsatz 12 vom ersten Hebelarm 14 beaufschlagt und das Spannglied 4 verschoben, wobei im Zuge dieser Verlagerung des Spanngliedes 4 der Zapfen 8 entlang der Spannkurve 18 in Richtung auf den Ausweichraum 19 wandert.
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Bei seiner Verschwenkung in die Öffnungsstellung schlägt der zweite Hebelarm 15 am Mitnehmer 26 der Sperrklinke 9 an, um die Sperrklinke 9 von ihrer Sperrstellung in die Freigabestellung zu verlagern.
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Überläuft der Zapfen 8 das Ende der Spannkurve 18, kann er in den Ausweichraum 19 eintreten, so dass die Drehfalle 1 in ihre in der 8 dargestellte Öffnungsstellung eintreten kann. In dieser Stellung wurde die Sperrklinke 9 bis in ihre vollständige Freigabestellung verlagert, so dass das Gegenschließteil 3 in Richtung des in der 8 eingezeichneten Pfeiles aus der Einfangöffnung 30 heraustauchen kann.
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In nicht dargestellten Ausführungsbeispielen können die Sperrteile auch andersartig gestaltet sein. Die Ruhigstellung des Spanngliedes kann nicht nur durch ein Fenster mit Keilkontur erfolgen. Es ist alternativ auch möglich, hierzu einen federbeaufschlagten Keil vorzusehen. Die Wirkkraft des Spanngliedes kann nicht nur durch eine Zugfeder, sondern auch durch eine Druck- oder eine Schenkelfeder realisiert werden.
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Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige erfinderische Weiterbildung des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Riegelelement, Drehfalle
- 2
- Riegelhaken
- 2'
- Flanke
- 3
- Gegenschließteil
- 4
- Spannglied
- 5
- Spannfeder
- 6
- Gegenspannflanke
- 7
- Fenster
- 8
- Zapfen
- 9
- Sperrklinke
- 10
- Sperrhaken
- 11
- Sperrflanke
- 12
- Fortsatz
- 13
- Öffnungshebel
- 14
- Öffnungsarm
- 15
- Öffnungsarm
- 16
- Öffnungsarm
- 17
- Drehfallenarm
- 18
- Spannkurve
- 19
- Ausweichraum
- 21
- Führungsflanke
- 22
- Schlitz
- 23
- Führungsvorsprung
- 24
- Drehfallenachse
- 25
- Sperrklinkendrehachse
- 26
- Mitnehmer
- 27
- Zapfen
- 28
- Federlager
- 29
- Gehäuseplatte
- 30
- Einfangöffnung
- 30'
- Boden
- 31
- Schlossgehäuse
- 32
- Spannflanke
- 33
- Schließgliedträger
- 34
- Übertragungsstange
- 35
- Schwenkhebel
- 36
- Feder
- 37
- Indikatorstift
- 39
- Feder
- 40
- Fußplatte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005023861 A1 [0002]
- DE 102005029079 A1 [0003]
- DE 102004051894 A1 [0003]
- DE 10202344 A1 [0004]
- DE 19639051 [0005]
- DE 102009003706 A1 [0006]
- DE 102006019347 A1 [0006]
- DE 10156200 A1 [0006]
- DE 10343622 [0007]