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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugrolloanordnung mit einem motorisch betätigbaren Rollo, das von einem von einem Antriebsmotor angetriebenen Betätigungselement betätigt wird. Das Rollo weist eine Aufnahme auf, in welcher ein Koppelabschnitt des Betätigungselements gehalten ist.
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Kraftfahrzeugrolloanordnungen der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik bekannt. Derartige Rollos werden als Sonnenschutz an Scheiben des Kraftfahrzeugs verwendet und sind motorisch ausfahr- und einziehbar. Die Rollos sind meist aus einem Stoff gefertigt. Stoffe haben die Eigenschaft, bei nicht exakter Führung Falten zu werfen. Die Hersteller verwenden deshalb große Mühen darauf, die Führung der Rollos so exakt wie möglich zu justieren, damit Faltenwurf möglichst vermieden wird. Faltenwurf entsteht in insbesondere, wenn die Spannung auf das Tuch nicht weitgehend gleichmäßig ist.
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Eine Lösung ist, elastische Stoffe vorzusehen, die sich bei Spannungsdifferenzen ausdehnen und die auf diese Weise Faltenbildung vermeiden. Beim Einsatz als Sonnenschutz sind die entsprechenden Stoffe jedoch der UV-Strahlung ausgesetzt und zudem den klimatischen Bedingungen im Kraftfahrzeugbereich, also einem Temperaturbereich von häufig –20°C bis +60°C. Dies führt zu einem frühzeitigen Verlust der Elastizität, so dass die Stoffe schneller altern und schneller reißen als unelastische Stoffe.
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Aufgabe der Erfindung ist es somit, eine Kraftfahrzeugrolloanordnung der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass eine faltenfreie Führung eines Rollos mit geringeren Montage- und Justierungsaufwand zu ermöglichen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Kraftfahrzeugrolloanordnung nach Anspruch 1.
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Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine erfindungsgemäße Kraftfahrzeugrolloanordnung mit einem motorisch betätigbaren Rollo weist einen Antriebsmotor auf, der ein Betätigungselement antreibt, das mit dem Rollo verbunden ist. Die Verbindung zwischen Betätigungselement und Rollo ist über eine Aufnahme und einen Koppelabschnitt vorgesehen, wobei der Koppelabschnitt in der Aufnahme gehalten ist. Auf diese Weise kann Kraft vom Antriebsmotor über das Betätigungselement und die Kopplung zwischen Koppelabschnitt und Aufnahme übertragen und das Rollo aus- und eingefahren werden.
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Das Rollo kann in einer entsprechenden Kassette aufrollbar angeordnet sein. Dazu kann eine federvorgespannte Welle oder eine andere Wellenanordnung verwendet werden, die beim Einfahren des Rollos für eine Wicklung des Tuchs auf der Welle sorgt.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Aufnahme und der Koppelabschnitt entlang einer Drehachse relativ zueinander verschenkbar und senkrecht zu der Drehachse unbeweglich gelagert sind. Auf diese Weise lassen sich Aufnahme und Koppelabschnitt in genau definierter Weise, nämlich in einer Ebene, relativ zueinander verschwenken, wodurch eine exakte Führung des Rollos gewährleistet ist. Durch die Eliminierung von Relativbewegungen zwischen Rollo und Betätigungselement in einer Richtung senkrecht zur Verschwenkebene ist die Faltenbildungsneigung erheblich reduziert.
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„Unbeweglich“ im vorgenannten Sinne bedeutet, dass Aufnahme und Koppelabschnitt so dimensioniert sind, dass der Koppelabschnitt in der Aufnahme montierbar ist und dass die Schwenkbewegung zwischen Aufnahme und Koppelabschnitt leichtgängig möglich ist. Der Koppelabschnitt ist demnach in axialer Richtung exakt gleich oder maximal geringfügig kleiner dimensioniert. Im Rahmen der Erfindung wird dieses Merkmal dann verwirklicht, wenn die mögliche Relativbewegung in der genannten axialen Richtung im Rahmen der üblichen Fertigungstoleranzen liegt.
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Gemäß einer ersten möglichen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugrolloanordnung kann vorgesehen sein, dass die Aufnahme an dem Rollo und der Koppelabschnitt an dem Betätigungselement angeordnet ist. Dies erlaubt eine einfachere Montage der Bauteile aneinander.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Koppelabschnitt einstückig mit dem Betätigungselement ausgebildet ist. Der Koppelabschnitt kann dann in einer möglichen Ausgestaltung im Endbereich des Betätigungselementes ausgebildet und entsprechend geformt sein. Eine einstückige Ausgestaltung des Koppelabschnittes mit dem Betätigungselement reduziert den Herstellungs- und Montageaufwand.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Koppelabschnitt mit der Aufnahme verclipbar ist oder mittels Niet oder Schraube oder Stift verbindbar ist. Eine Verbindung mittels Clips erlaubt in manchen Ausgestaltungen eine werkzeugfreie Montage und Demontage, wobei die Clipverbindung auch so ausgebildet sein kann, dass eine Demontage oder ein versehentliches Lösen verhindert werden kann. Eine Verbindung mittels Niet oder Schraube oder Stift bzw. Bolzen kann, sofern nötig, stabiler ausgeführt sein, als eine von Hand montier- und demontierbare Clipverbindung.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Koppelelement zylindersegmentförmig ausgebildet ist. Eine derartige zylindersegmentförmige Ausgestaltung ermöglicht ein Verschwenken des Koppelabschnittes relativ zu der Aufnahme mit einem definierten Drehzentrum, so dass definierte Abstände verschiedener Aufnahmen, die zur Halterung des Rollos vorgesehen sind, einen definierten Abstand aufweisen, was die Gefahr von Faltenbildung weiterhin reduziert.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Aufnahme eine Hinterscheidung aufweist. Auf diese Weise ist eine entsprechende Führung und Halterung des Koppelabschnitts möglich.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Betätigungselement als Betätigungsstab ausgebildet ist. Dies erlaubt eine Linearführung des Rollos. Darüber hinaus ist ein Betätigungsstab zug- und druckbelastbar und kann somit Kräfte in beiden Betätigungsrichtungen übertragen, was die Gefahr von Blockaden verringert.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Betätigungselement in einem Führungsrohr geführt ist, das am Antriebsmotor bzw. einem Gehäuse des Antriebsmotors festgelegt ist. Ein entsprechendes Führungsrohr bietet einerseits Schutz vor Verschmutzungen des Betätigungselementes. Ein sicherer Betrieb und ein ordnungsgemäßes Zusammenwirken zwischen Motor und Betätigungselement kann auf diese Weise erreicht werden. Des Weiteren kann eine Kollision des Betätigungselementes mit anderen Bauteilen verhindert werden.
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Gemäß einem auch eigenständigen Gedanken der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Antriebsmotor bzw. das Gehäuse des Antriebsmotors zwei Halterungen für das Führungsrohr aufweist, die entlang einer Betätigungsachse des Betätigungselementes angeordnet sind, wobei das Führungsrohr an einer der Halterungen festgelegt ist. Auf diese Weise kann das Führungsrohr wahlweise in einer der beiden Halterungen aufgenommen werden, was zwei unterschiedliche Konfigurationen mithilfe derselben Bauteile ermöglicht. Die erfindungsgemäße Kraftfahrzeugrolloanordnung gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung kann somit sowohl für eine linke als auch für eine rechte Seite verwendet werden, ohne für jeweilige Seiten spiegelverkehrte Bauteile herstellen zu müssen. Dies reduziert den Werkzeugbedarf erheblich und damit die Herstellkosten.
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Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es zeigen schematisch:
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1 eine erfindungsgemäße Kraftfahrzeugrolloanordnung in erster Ausrichtung;
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2 eine erfindungsgemäße Kraftfahrzeugrolloanordnung in einer zweiten Ausrichtung;
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3a, b eine erste Ausführungsvariante einer Verbindung zwischen Rollo und Betätigungselement;
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4a, b eine zweite Ausführungsvariante einer Verbindung zwischen Rollo und Betätigungselement;
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5a, b eine dritte Ausführungsvariante einer Verbindung zwischen Rollo und Betätigungselement.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Kraftfahrzeugrolloanordnung 2 in einer ersten Ausführungsform.
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Die erfindungsgemäße Kraftfahrzeugrolloanordnung 2 weist einen Antriebsmotor 4 mit einem davon angetriebenen Betätigungsstab 6 auf. Der Antriebsmotor 4 weist ein Getriebe 8 auf, das an den Betätigungsstab 6 ankoppelt, beispielsweise mittels einer in 1 nicht dargestellten Verzahnung an dem Betätigungsstab 6.
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Der Betätigungsstab 6 ist in einem Führungsrohr 10 geführt. Das Führungsrohr 10 ist an einem Gehäuse 12 des Antriebsmotors 4 befestigt. Zur Befestigung des Führungsrohrs 10 sind in dem Gehäuse 12 zwei Halterungen 14, 16 vorgesehen. In 1 ist das Führungsrohr an der Halterung 14 gehalten.
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Das Führungsrohr 10 kann in entsprechenden Ausgestaltungen Halteabschnitte aufweisen, die mit den Halterungen 14, 16 wechselwirken. Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch möglich, die Halterungen 14, 16 als Klemmhalterungen auszuführen.
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Das Gehäuse 12 des Antriebsmotors 4 weist des Weiteren Ösen 18 auf, mittels derer der Antriebsmotor 4 an einer Karosserie oder beispielsweise einer Kraftfahrzeugtüre festlegbar ist.
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In dem Gehäuse 12 ist des Weiteren eine Anschlussbuchse 20 zur Aufnahme eines Steckers vorgesehen, mittels dessen der Motor 4 mit Strom versorgt werden kann und mittels dessen Steuerbefehle an den Motor 4 übermittelbar sind, um das Rollo vollständig oder teilweise auszurollen oder einzurollen.
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An dem Betätigungsstab 6 kann ein Rollo befestigt werden, welches in 1 nicht dargestellt ist.
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2 zeigt die zweite mögliche Konfiguration, bei der das Führungsrohr 10 an der Halterung 16 festgelegt ist. Damit ist es möglich, mit Hilfe derselben Komponenten zwei Seiten des Kraftfahrzeugs mit der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugrolloanordnung auszustatten, ohne spiegelverkehrte Bauteile anfertigen zu müssen.
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Alternativ zu der dargestellten Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, dass eine einzelne Halterung vorhanden ist, die von beiden Seiten für das Führungsrohr 10 zugänglich ist.
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In den nachfolgenden 3a bis 5b werden gleiche oder gleich wirkende Bauteile mit denselben Bezugszeichen versehen.
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3a und 3b zeigen in vergrößerter Darstellung die Verbindung zwischen Betätigungsstab 6 und einer Aufnahme 22 eines (nicht dargestellten) Rollos.
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3a zeigt eine Verbindung zwischen Betätigungsstab 6 und Aufnahme 22 mittels einer Clipverbindung.
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In der Aufnahme 22 ist ein Aufnahmebereich 24 vorgesehen, in die ein Koppelabschnitt 26, welcher einstückig mit dem Betätigungsstab 6 ausgebildet ist, eingreift. Der Koppelabschnitt 26 ist zylindersegmentförmig ausgestaltet.
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Der Aufnahmebereich 24 weist eine Hinterschneidung 28 auf, in dem der Koppelabschnitt 26 schwenkbar gehalten ist. Die Hinterschneidung 28 wird von zwei flexiblen Armen 30, 32 gebildet. Die Arme 30, 32 können in Aussparungen 34, 36 in der Aufnahme 22 federn, um den Koppelabschnitt 26 ein- und auszurasten.
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Der Bestätigungsstab 6 weist eine Zahnreihe 38 auf, die mit einem entsprechenden Zahnrad des Getriebes 8 wechselwirkt, wodurch lineare Antriebskräfte vom Antriebsmotor 4 auf den Betätigungsstab 6 übertragbar sind.
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In 3b ist ein Schnitt entlang der Schnittlinie A-A aus 3a gezeigt.
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Entlang einer Rotationsachse R, welche senkrecht zu der Ansicht gemäß 3a steht, sind der Koppelabschnitt 26 und der Aufnahmebereich 24 der Aufnahme 22 passgenau ausgeführt, um eine relative Verschiebung zwischen Betätigungsstab 6 und Aufnahme 22 entlang der Rotationsachse R zu verhindern. Die passgenaue Ausführung wird durch Nullmaß oder minimales Untermaß im Rahmen der üblichen Toleranzen erreicht.
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Der Betätigungsstab 6 und die Aufnahme 22 können somit nur in einer einzigen Ebene relativ zueinander verschwenkt werden, sonstige axiale Bewegungen senkrecht zu dieser Rotationsachse sind ausgeschlossen. Auf diese Weise wird eine faltenfreie Führung des Rollos gewährleistet, welches sehr sensibel auf derartige axiale Verschiebungen reagiert.
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Die Ausführungsform gemäß den 4a und 4b unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß den 3a und 3a dadurch, dass der Koppelabschnitt 26 nicht mittels eines Rücksprungs miteinander verclipst ist, sondern mittels zweier in dem Aufnahmebereich 24 ausgebildeter Rastnasen 40, 42, welche in eine Bohrung 44, die in dem Koppelabschnitt 26 ausgebildet ist, eingreifen.
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Die Ausführungsform gemäß der 5a und 5b unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß der 3a und 3b dadurch, dass der Betätigungsstab 6 und die Aufnahme 22 mittels eines Stiftes 46 miteinander verstiftet sind.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kraftfahrzeugrolloanordnung
- 4
- Antriebsmotor
- 6
- Betätigungsstab
- 8
- Getriebe
- 10
- Führungsrohr
- 12
- Gehäuse
- 14, 16
- Halterungen
- 18
- Ösen
- 20
- Anschlussbuchse
- 22
- Aufnahme
- 24
- Aufnahmebereich
- 26
- Koppelabschnitt
- 28
- Hinterschneidung
- 30, 32
- Arme
- 34, 36
- Aussparungen
- 38
- Zahnreihe
- 40, 42
- Rastnasen
- 44
- Bohrung
- 46
- Stift
- R
- Rotationsachse