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Die Erfindung betrifft ein Fenstersystem für ein Kraftfahrzeug mit einer Fensterscheibe, mit einem, einen Fensterausschnitt aufweisenden Grundkörper zur zumindest teilweisen Aufnahme der Fensterscheibe und mit einem Mechanismus zum Bewegen der Fensterscheibe von einer Geschlossenstellung in eine Offenstellung, wobei in der Geschlossenstellung der Fensterausschnitt durch die Fensterscheibe verschlossen ist und in der Offenstellung der Fensterausschnitt zumindest teilweise geöffnet ist. Die Erfindung betrifft ferner eine Fahrzeugtür sowie ein Verfahren zum Öffnen einer Fensterscheibe eines Fahrzeuges.
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Ein Fenstersystem der hier angesprochenen Art ist aus der
DE 10 2005 044 567 A1 bekannt. Das Fenstersystem kommt bei einem hinteren Seitenfenster oder bei einer Heckscheibe eines Kraftfahrzeuges zum Einsatz und ermöglicht ein Öffnen des Seitenfensters oder der Heckscheibe durch Verschwenken um eine Drehachse. Dazu ist ein Bereich in der Karosserie des Kraftfahrzeuges vorgesehen, in welchen die Fensterscheibe beim Öffnen hineingeschwenkt wird. Insofern ist bei diesem Fenstersystem ein gewisser Bauraumbedarf gegeben, welcher durch die Fahrzeugkarosserie vorzuhalten ist, um die Fensterscheibe beim Öffnen aufzunehmen.
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Einer Ausführungsform der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fenstersystem der eingangs genannten Art bereit zu stellen, welches weniger Bauraum als bisher benötigt. Ferner soll ein entsprechendes Verfahren zum Öffnen einer Fensterscheibe eines Fahrzeuges bereit gestellt werden. Darüber hinaus soll das Fenstersystem für einen Einbau an einer Fahrzeugtür geeignet sein, um damit die Fensterscheibe der Fahrzeugtür zu bewegen.
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Diese Aufgabe wird mit einem Fenstersystem gelöst, welches die Merkmale des Anspruches 1 aufweist. Ferner wird diese Aufgabe mit einem Verfahren gelöst, welches die Merkmale des Anspruches 15 aufweist. Darüber hinaus ist zur Lösung der Aufgabe eine Fahrzeugtür mit den Merkmalen des Anspruches 13 vorgesehen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist ein Fenstersystem für ein Kraftfahrzeug mit einer Fensterscheibe und einem Grundkörper vorgesehen, aufweisend einen Fensterausschnitt zur zumindest teilweisen Aufnahme der Fensterscheibe. Das Fenstersystem hat einen Mechanismus zum Bewegen der Fensterscheibe von einer Geschlossenstellung in eine Offenstellung. Der Mechanismus ist auch dazu geeignet, die Fensterscheibe von der Offenstellung in die Geschlossenstellung zurück zu bewegen. In der Geschlossenstellung ist der Fensterausschnitt durch die Fensterscheibe verschlossen. In der Offenstellung ist der Fensterausschnitt durch die Fensterscheibe zumindest teilweise geöffnet.
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Es ist vorgesehen, dass der Mechanismus eine mit der Fensterscheibe wirkverbundene Dreheinrichtung und eine mit der Fensterscheibe wirkverbundene Verschiebeeinrichtung nutzt, um die Fensterscheibe von der Geschlossenstellung in die Offenstellung zu bringen. Es ist ferner vorgesehen, dass die Dreheinrichtung zum Drehen der Fensterscheibe gegenüber dem Grundkörper um eine Drehachse und die Verschiebeeinrichtung zum Verschieben, insbesondere translatorischen Bewegen, der Fensterscheibe gegenüber dem Grundkörper in Richtung der Drehachse ausgebildet sind. Bevorzugt verläuft die Drehachse quer zu dem Grundkörper zumindest im Bereich des Fensterausschnittes.
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Dadurch benötigt das Fenstersystem relativ wenig Einbauraum, da beim Öffnen die Fensterscheibe von dem Grundkörper nach außen wegbewegt wird. Auf diese Art und Weise ist bewirkt, dass auf einen fahrzeugseitigen Aufbewahrungsraum für die Fensterscheibe, in welchem die Fensterscheibe beim Öffnen hineinbewegt wird, verzichtet werden kann.
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Darüber hinaus ist durch die Kombination der Dreheinrichtung mit der Verschiebeeinrichtung die Bewegung der Fensterscheibe beim Öffnen oder Schließen des Fensterausschnittes individuell und flexibel durch wenigstens eine rotatorische Bewegung und/oder wenigstens eine Verschiebebewegung vorzunehmen, wobei auch eine Überlagerung beider Bewegungen stattfinden kann. Dadurch ist das Fenstersystem an unterschiedliche Einbausituationen in einfacher Weise anzupassen, da die Öffnungsbewegung oder Schließbewegung der Fensterscheibe je nach Einbausituation durch Anteile der beiden Bewegungsarten oder Kombination der beiden Bewegungsarten individuell festgelegt werden kann. Trotz der zwei vorgesehenen Bewegungsarten für die Fensterscheibe ist das Fenstersystem dennoch technisch relativ einfach und mit relativ wenigen Bauteilen und somit in kompakter Bauform zu realisieren, da die Dreheinrichtung und die Verschiebeeinrichtung die Drehachse als gemeinsame Achse nutzen.
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Es bietet sich an, dass die Verschiebeeinrichtung zum Bewegen der Fensterscheibe von der Geschlossenstellung in eine Zwischenstellung oder von einer ersten Zwischenstellung in eine zweite Zwischenstellung und die Dreheinrichtung zum Bewegen der Fensterscheibe von der Zwischenstellung oder der zweiten Zwischenstellung in die Offenstellung ausgebildet sind. Insbesondere ist in der Zwischenstellung die Fensterscheibe von dem Grundkörper nach außen wegverschoben. Dadurch ist ein Öffnen des Fensterausschnittes in einer Art und Weise zu realisieren, durch welche etwaige Dichtungen an dem Fensterausschnitt geschont sind. Denn durch das Bewegen der Fensterscheibe von der Geschlossenstellung in die Offenstellung wird die Fensterscheibe von ihrer Dichtposition in der Geschlossenstellung zuerst einmal von dem Fensterausschnitt abgehoben und verlässt insofern seine Dichtposition an dem Fensterausschnitt. Erst dann kommt es zu der Verdrehbewegung mittels der Dreheinrichtung. Gleiches ist bewirkt, wenn die Fensterscheibe mittels der Verschiebeeinrichtung von der ersten Zwischenstellung in die zweite Zwischenstellung bewegt wird.
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Die erste Zwischenstellung kann erreicht sein, indem die Fensterscheibe beispielsweise durch händische Betätigung in einem Abstand zu dem Bereich der Fensterscheibe, an dem die Verschiebeeinrichtung und die Dreheinrichtung angreifen, mit einer Kraft beaufschlagt wird, durch welche die Fensterscheibe dort von dem Fensterausschnitt in Richtung nach außen abgehoben wird, ohne dass die Verschiebeeinrichtung bereits aktiv wird. Es kommt dann zu einer beispielsweise geringfügigen Schrägstellung der Fensterscheibe gegenüber dem Fensterausschnitt. In der ersten Zwischenstellung kann dieser Zustand vorliegen. Die zweite Zwischenstellung kann den Zustand betreffen, in dem die Fensterscheibe ausgehend von dem ersten Zustand dann durch eine Bewegung der Verschiebeeinrichtung auch in dem Angriffsbereich der Verschiebeeinrichtung nach außen von dem Fensterausschnitt ausgestellt ist. Die zweite Zwischenstellung kann der vorstehend beschriebenen Zwischenstellung entsprechen.
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Bezüglich der Verdrehbewegung der Fensterscheibe bietet es sich an, dass die Dreheinrichtung zum Drehen der Fensterscheibe gegenüber dem Grundkörper um wenigstens eine weitere Drehachse ausgebildet ist. Dadurch ist eine Verdrehbewegung um wenigstens einen weiteren Freiheitsgrad ermöglicht, beispielsweise um eine Bewegung der Fensterscheibe von der Geschlossenstellung in die vorstehend beschriebene erste Zwischenstellung zuzulassen. Es kann auf diese Art und Weise eine Verdrehbewegung der Fensterscheibe ausgeführt werden, welche die Freiheitsgrade eines Kugelgelenkes hat. Insofern kann die Dreheinrichtung die Funktion eines Kugelgelenkes ausüben. Beispielsweise steht die wenigstens eine weitere Drehachse in einem Winkel zu der Drehachse, welche als gemeinsame Ache für die Verschiebeeinrichtung und die Dreheinrichtung genutzt ist.
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Es bietet sich ferner an, dass eine elektrisch betriebene Betätigungseinrichtung vorgesehen ist, welche mit der Verschiebeeinrichtung wirkverbunden ist. Dadurch ist in technisch einfacher Weise ein Bewegen der Fensterscheibe zu realisieren, indem mittels der elektrisch betriebenen Betätigungseinrichtung die Bewegung in Abhängigkeit etwaiger erfasster Parameter selbsttätig ausgeführt werden kann. Auch ist auf diese Art und Weise eine Belüftung des Innenraumes des Kraftfahrzeuges ohne Eingriff des Benutzers selbsttätig auszuführen, und zwar in Abhängigkeit entsprechender erfasster Parameter und/oder durch einen Betätigungsbefehl eines Benutzers, beispielsweise indem ein entsprechendes Schaltelement betätigt wird. Es ist dadurch eine gezielte Belüftung des Fahrzeuginnenraumes durchzuführen, indem je nach Bedarf die Fensterscheibe mehr oder weniger von dem Fensterausschnitt durch eine Bewegung der Verschiebeeinrichtung abgehoben wird und damit ein mehr oder weniger großer Spalt zwischen der Fensterscheibe und dem Fensterausschnitt erzeugt wird.
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Weiterhin bietet es sich an, dass die Dreheinrichtung zum händischen Betätigen ausgebildet ist. Dadurch ist das Freilegen des Fensterausschnittes mit geringem technischen Aufwand zu realisieren, da dazu die Dreheinrichtung durch einen Benutzer zu betätigen ist. Das bietet den Vorteil, dass der Fensterausschnitt auch dann geöffnet werden kann, wenn das Kraftfahrzeug bereits ausgeschaltet ist und insofern die elektrische Energiezufuhr unterbrochen ist. Ein Öffnen der Fensterscheibe ist dann beispielsweise ohne Weiteres möglich, wenn das Fahrzeug an einer Tankstelle zum Betanken steht und der Fahrer aus bestimmten Gründen das Fenster zu öffnen hat.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Verschiebeeinrichtung und die Dreheinrichtung ein Bestandteil einer gemeinsamen Steckverbindung sind. Dadurch ist der Mechanismus mit der Verschiebeeinrichtung und der Dreheinrichtung in technisch einfacher Weise zu realisieren.
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Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Verschiebeeinrichtung und die Dreheinrichtung ein Bestandteil einer Steckverbindung oder der Steckverbindung sind und wenigstens ein, vorzugsweise wenigstens drei koaxial bezüglich der Drehachse angeordnete Steckteile vorgesehen sind. Bevorzugt sind die Steckteile ein inneres Steckteil, welches gehäusefest bezüglich des Grundkörpers ist, ein äußeres Steckteil, welches mit der Fensterscheibe fest verbunden ist, und ein auf das innere Steckteil aufgestecktes und in das äußere Steckteil eingestecktes mittleres Steckteil, welches gegenüber dem inneren Steckteil in Richtung der Drehachse verschiebbar und gegenüber welchem das äußere Steckteil um die Drehachse verdrehbar ist. Dadurch ist der Mechanismus mit der Verschiebeeinrichtung und der Dreheinrichtung in technisch einfacher und kompakter Weise realisiert.
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Die Steckteile oder wenigstens eines der Steckteile kann ringförmig, beispielsweise als Hülse oder Rohrabschnitt ausgebildet sein. Insbesondere können die Steckteile oder wenigstens eines der Steckteile als Hohlzylinder, mit beispielsweise kreisrundem Querschnitt ausgebildet sein. Beispielsweise ist das innere Steckteil zum Anbinden eines Spiegelfußes für einen Außenspiegel ausgebildet. Dadurch kommt dem inneren Steckteil eine Mehrfachfunktion zu, nämlich zusätzlich als Anbindungsglied für einen Außenspiegel zu dienen. Es ergibt sich dadurch der Vorteil der Bauteilreduktion, insbesondere verbunden mit einer Kosteneinsparung.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Verdrehsicherung vorgesehen, durch welche das mittlere Steckteil gegen ein Verdrehen gegenüber dem inneren Steckteil gesichert ist. Dadurch ist gewährleistet, dass die Verdrehbewegung ausschließlich durch das äußere Steckteil relativ gegenüber dem mittleren Steckteil ausgeführt wird. Den Steckteilen kommt somit in Verbindung zueinander eine eindeutige Bewegungszuordnung zu, beispielsweise indem das mittlere Steckteil relativ gegenüber dem inneren Steckteil die Verschiebeeinrichtung ausbildet und das äußere Steckteil relativ gegenüber dem mittleren Steckteil die Dreheinrichtung ausbildet.
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In technisch einfacher Weise lässt sich die Verdrehsicherung realisieren, wenn nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Verdrehsicherung durch wenigstens eine sich in Richtung der Drehachse erstreckende längliche Vertiefung an dem inneren Steckteil und ein damit korrespondierender Vorsprung an dem mittleren Steckteil gebildet sind. Die längliche Vertiefung kann ein Schlitz, eine Nut oder dergleichen sein. Insofern kann der damit korrespondierende Vorsprung durch einen Steg, eine Rippe oder dergleichen Struktur gebildet sein. Der Vorsprung ist beispielsweise an dem inneren Steckteil angebunden oder angeformt.
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Es bietet sich an, dass die Vertiefung in radialer Richtung durchgängig ist. Dadurch ist eine stabile und haltbare Verdrehsicherung realisiert, da der Vorsprung sich durch die Wandung des inneren Steckteiles hindurch erstrecken kann. Es bietet sich ferner an, dass die Vertiefung in axialer Richtung sich von einem Ende des inneren Steckteiles aus erstreckt. Dadurch ist bei einem Zusammenstecken des inneren Steckteiles und des mittleren Steckteiles bewirkt, dass zugleich der Vorsprung in die zugehörige Vertiefung eingeführt wird, da bereits an dem endseitigen Rand des inneren Steckteiles die Vertiefung beginnt. Um eine stabile und haltbare Verdrehsicherung auszubilden, bietet es sich auch an, dass mehrere verteilt über den Umfang angeordnete Vorsprünge und Vertiefungen vorgesehen sind.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das mittlere Steckteil an seinem dem äußeren Steckteil zugewandten Ende oder Endbereich zumindest teilweise kugelförmig oder kugelsegmentförmig ausgebildet ist und das äußere Steckteil mit einem derart ausgebildeten Endabschnitt auf das kugelförmige Ende des mittleren Steckteils aufgestülpt ist, dass das äußere Steckteil gegenüber dem mittleren Steckteil um wenigstens eine weitere Drehachse verdrehbar ist. Dadurch ist in technisch einfacher Weise die Dreheinrichtung dahingehend erweitert, dass die von ihr auf die Fensterscheibe ausgeübte Drehbewegung um mehr als die eine Drehachse ausgeführt werden kann. Es ergeben sich dadurch hinsichtlich der Drehbewegung der Fensterscheibe weitere Freiheitsgrade und eine hohe Flexibilität hinsichtlich der ausgeführten Drehbewegung.
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Es bietet sich an, dass das äußere Steckteil an seinem auf dem kugelförmigen Ende aufgestülpten Endabschnitt um den Umfang verteilt angeordnete Schlitze aufweist, welche sich axial, also in Richtung der Drehachse, erstrecken. Dadurch ist das Aufstülpen des äußeren Steckteiles auf das mittlere Steckteil erleichtert.
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Um die Steckteile ausreichend haltbar und stabil auszubilden, bietet es sich ferner an, dass wenigstens eines der Steckteile ein Kunststoffteil ist. Auch kann wenigstens eines der Steckteile ein Metallteil sein.
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Darüber hinaus kann es vorgesehen sein, dass das mittlere Steckteil mit einem Übertragungsglied einer elektrischen Betätigungseinrichtung triebverbunden ist, durch welche das mittlere Steckteil in Richtung der Drehachse verschiebbar ist. Dadurch ist in technischer einfacher Weise eine Verschiebebewegung der Fensterscheibe selbsttätig auszuführen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Dreheinrichtung und die Verschiebeeinrichtung an der Fensterscheibe im Bereich eines Endes in Wirkstellung treten und die Fensterscheibe in einem Bereich eines dazu beabstandeten Endes durch eine Führung, insbesondere Kulissenführung, geführt ist. Dadurch ist ein Verschwenken der Fensterscheibe in die Offenstellung auf sichere Art und Weise ermöglicht. Durch die Führung ist eine kontrollierte Bewegung der Fensterscheibe entlang einer vorgegebenen Bewegungsbahn realisiert. Durch die Führung ist zudem der an dem einen Endbereich angreifende Mechanismus mit der Dreheinrichtung und der Verschiebeeinrichtung entlastet, so dass besonders bei der Verdrehbewegung der Fensterscheibe in die Offenstellung einer Überlastung des Mechanismus aufgrund wirkender hoher Kräfte entgegengewirkt ist.
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In technisch einfacher Weise kann die Führung realisiert sein, wenn die Führung eine der Fensterscheibe zugeordnete Schienenführung und eine dem Grundkörper zugeordnete Schienenführung aufweist, welche über ein Verbindungselement, beispielsweise ein Bügelelement, miteinander verbunden sind. Es bietet sich an, dass das Verbindungselement dann an den Schienenführungen jeweils um wenigstens eine Achse drehbar gelagert ist, um ausreichend Bewegungsfreiraum zur Verfügung zu stellen, so dass die Fensterscheibe je nach Einbausituation des Fenstersystemes an dem Kraftfahrzeug die Verdrehbewegung auch vollständig ausführen kann und ein etwaiges Verklemmen in der Führung vermieden ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Schienenführungen jeweils ein Führungselement, wie beispielsweise eine Führungsschiene, und ein daran insbesondere zwangsgeführtes Bewegungselement aufweisen, welches über einen Anbindungsabschnitt mit dem Verbindungselement verbunden ist, wobei der Anbindungsabschnitt wenigstens eines der Bewegungselemente gegenüber einem an dem Führungselement geführten Abschnitt bewegbar ist, insbesondere um wenigstens eine Achse drehbar gelagert ist. Durch den wenigstens einen bewegbaren Anbindungsabschnitt ist eine weitere Maßnahme ergriffen, der Fensterscheibe ausreichend Bewegungsfreiraum zu ermöglichen, um die angestrebte Drehbewegung ausführen zu können, ohne dass es in der Führung zu einem Blockieren, beispielsweise aufgrund eines Verkantens oder Verklemmens, kommt.
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Die Schienenführungen können geradlinige Führungen sein. Dadurch sind die Führungen in relativ einfacher Art und Weise technisch zu realisieren. Grundsätzlich können die Führungen auch gewölbt ausgebildet sein, beispielsweise an die Bewegungsbahn der Fensterscheibe angepasst sein.
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Es bietet sich an, dass das Verbindungselement eine Handhabe zum händischen Betätigen aufweist, um die Fensterscheibe aus der Geschlossenstellung herauszubringen oder in die Offenstellung zu bringen. Dadurch kann die Fensterscheibe in einfacher Weise durch einen Benutzer in die jeweils angestrebte Position gegenüber dem Fensterausschnitt gebracht werden.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass der Grundkörper ein gehäusefestes Teil einer Fahrzeugtür oder Fahrzeugklappe ist, beispielsweise den tragenden Teil der Fahrzeugtür oder Fahrzeugklappe bildet.
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Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann der Grundkörper eine Fahrzeugkarosserie sein. Beispielsweise ist in diesem Fall das Fenstersystem Teil eines in der Fahrzeugkarosserie integrierten Fensters, beispielsweise eines hinteren Seitenfensters oder eines Dachfensters.
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Weiterhin umfasst die Erfindung eine Fahrzeugtür mit dem vorstehend beschriebenen Fenstersystem, wobei der Grundkörper des Fenstersystems ein gehäusefestes Bauteil der Fahrzeugtür bildet.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Fahrzeugtür einen Außenspiegel aufweist, welcher über wenigstens ein Bauteil der Dreheinrichtung und/oder der Verschiebeeinrichtung des Fenstersystems an dem Grundkörper befestigt ist. Dadurch sind der Mechanismus des Fenstersystems zum Bewegen der Fensterscheibe und die Halterung für den Außenspiegel in einer gemeinsamen Baueinheit zusammengefasst. Dadurch ist eine hohe Bauteileintegration erreicht, so dass zusätzliche Bauteile und damit auch Kosten eingespart werden können.
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In technisch einfacher Weise ist das Bauteil der Dreheinrichtung und/oder der Verschiebeeinrichtung ein solches, welches sich erstreckt koaxial bezüglich der Drehachse erstreckt, um welche die Dreheinrichtung dreht und entlang welcher die Verschiebeeinrichtung verschiebt. Sofern der Mechanismus zum Bewegen der Fensterscheibe durch eine Steckverbindung mit drei Steckteilen realisiert ist, bietet es sich an, dass das Bauteil das Steckteil, beispielsweise das innere Steckteil, der Steckverbindung ist, welches mit dem Grundkörper fest verbunden ist.
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Weiterhin umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Öffnen einer Fensterscheibe eines Fahrzeuges. Zur Durchführung des Verfahrens kann das vorstehend beschriebene Fenstersystem genutzt sein.
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Bei dem Verfahren ist es vorgesehen, dass die Fensterscheibe aus einer Anlageposition gegen die Berandung eines Fensterausschnitts zumindest teilweise abgehoben wird und anschließend um eine Achse in eine Offenstellung verschwenkt wird, in welcher der Fensterausschnitt zumindest teilweise freigelegt ist. Dadurch ist die Fensterscheibe aus der Anlageposition, in welcher die Fensterscheibe in einer Dichtstellung an dem Fensterausschnitt vorliegt, dichtungsschonend herauszubringen und dann in flexibler Art und Weise der Fensterausschnitt durch eine Öffnungsbewegung der Fensterscheibe von außen weg zu realisieren. Die Fensterscheibe kann im Zuge der Öffnungsbewegung dann von dem Fahrzeug nach außen weggedreht werden, so dass auf einen Aufbewahrungsraum für die Fensterscheibe, beispielsweise karosserieseitig verzichtet werden kann. Die Anlageposition ist insbesondere mit der vorstehend beschriebenen Geschlossenstellung identisch.
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Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es zeigen:
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1 eine mögliche Ausführungsform eines Fenstersystems einer bewegbaren Fensterscheibe, eingebaut in die Fahrzeugtür eines Kraftfahrzeuges, in perspektivischer Darstellung, wobei sich die Fensterscheibe in einer Offenstellung befindet,
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2 das Fenstersystem und das Kraftfahrzeug gemäß der 1, wobei sich die Fensterscheibe in einer Geschlossenstellung befindet,
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3 das Fenstersystem und das Kraftfahrzeug gemäß der 1, wobei sich die Fensterscheibe in einer ersten Zwischenstellung befindet,
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4 das Fenstersystem und das Kraftfahrzeug gemäß der 1, wobei sich die Fensterscheibe in einer zweiten Zwischenstellung befindet,
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5 eine mögliche Ausführungsform des von dem Fenstersystem genutzten Mechanismus, um die Fensterscheibe von einer Geschlossenstellung in eine Offenstellung zu bewegen, als Ausschnitt im Bereich des Außenspiegels des Kraftfahrzeuges der 1 in einem ersten Betriebszustand als perspektivische Darstellung,
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6 der Mechanismus gemäß der 5 in einem weiteren Betriebszustand und
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7 eine mögliche Ausführungsform einer Kulissenführung für die Fensterscheibe des Fenstersystems gemäß der 1 als Ausschnitt im hinteren Bereich der Fensterscheibe in perspektivischer Darstellung.
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1 zeigt – in schematischer Darstellung – eine mögliche Ausführungsform eines Kraftfahrzeuges 100 mit einer Fahrzeugtür 110, an welcher ein Fenstersystem 1 montiert ist. Das Fenstersystem 1 umfasst eine Fensterscheibe 2 und einen Grundkörper 3 mit einem Fensterausschnitt 4 zur zumindest teilweisen Aufnahme der Fensterscheibe 2. Der Grundkörper 3 ist gehäusefest bezüglich der Fahrzeugtür 110. Der Grundkörper 3 weist beispielsweise an seinem oberen Endbereich den Fensterausschnitt 4 auf. Bei der Fahrzeugtür 110 mit dem Fenstersystem 1 kann es sich um eine vordere Fahrzeugtür, beispielsweise die Fahrzeugtür auf der Fahrerseite des Kraftfahrzeuges 100 handeln. Die Fahrzeugtür 110 weist dann bevorzugt einen Außenspiegel 120 auf.
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Die Fensterscheibe 2 ist an dem Grundkörper 3 bewegbar gehalten. Zum Bewegen der Fensterscheibe 2 relativ gegenüber dem Grundkörper 3 weist das Fenstersystem 1 einen Mechanismus auf. Mittels des Mechanismus ist die Fensterscheibe 2 in eine Offenstellung O zu bringen, welche in der 1 dargestellt ist. In der Offenstellung O ist der Fensterausschnitt 4 des Grundkörpers 3 zumindest teilweise geöffnet, vorzugsweise zumindest teilweise freigelegt.
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2, 3 und 4 zeigen die Fensterscheibe 2 in weiteren möglichen Positionen relativ gegenüber dem Grundkörper 3. In der 2 befindet sich die Fensterscheibe 2 in einer Geschlossenstellung G, in welcher der Fensterausschnitt 4 durch die Fensterscheibe 2 verschlossen ist. Bevorzugt ist in der Geschlossenstellung G die Fensterscheibe 2 gegen die Berandung 5 des Fensterausschnittes 4 gedrückt, so dass eine etwaige an der Berandung 5 und/oder an der Fensterscheibe 2 vorgesehene Dichtung dichtend wirkt und dadurch der Fensterausschnitt 4 nach außen hin abgedichtet ist. Insofern befindet sich die Fensterscheibe 2 in der Geschlossenstellung (G) bevorzugt in einer Anlageposition gegen die Berandung 5.
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In der 3 ist die Fensterscheibe 2 gegenüber dem Grundkörper 3 in eine erste Zwischenposition Z1 gebracht, in welcher zwischen dem Fensterausschnitt 4 und der Fensterscheibe 2 zumindest ein geringfügiger Spalt erzeugt ist. In der 4 ist die Fensterscheibe 2 relativ gegenüber dem Grundkörper 3 in eine zweite Zwischenposition Z2 gebracht, in welcher der Abstand der Fensterscheibe 2 gegenüber dem Fensterausschnitt 4 vergrößert ist.
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Um die Fensterscheibe 2 ist relativ gegenüber dem Grundkörper 3 von der Geschlossenstellung O (1) über die erste Zwischenstellung Z1 (2) und die zweite Zwischenstellung Z2 (4) in die Offenstellung O (1) zu bringen, weist der Mechanismus des Fenstersystems 1 eine Verschiebeeinrichtung eine Dreheinrichtung auf, welche in den 1 bis 4 nicht sichtbar ist. Die Verschiebeeinrichtung und die Dreheinrichtung sind jeweils mit der Fensterscheibe 2 wirkverbunden. Die Dreheinrichtung ist zum Drehen der Fensterscheibe 2 gegenüber dem Grundkörper 3 um eine Drehachse 8 ausgebildet. Die Verschiebeeinrichtung ist zum Verschieben, insbesondere translatorischen Bewegen, der Fensterscheibe 2 gegenüber dem Grundkörper 3 in Richtung der Drehachse 8 ausgebildet. Insofern benutzen die Dreheinrichtung und die Verschiebeeinrichtung die gleiche Achse, nämlich die Drehachse 8.
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Bevorzugt ist die Drehachse 8 quer zu dem Grundkörper 3 im Bereich des Fensterausschnittes 4 liegend angeordnet, so dass durch Verdrehen der Fensterscheibe 2 um die Drehachse 8 die Fensterscheibe 2 oben in Richtung zu dem Fahrzeugdach und darüber hinaus verschwenkt werden kann, also von der Fahrzeugtür weggeschwenkt werden kann. In der Offenstellung O, wie sie aus der 1 ersichtlich ist, ist beispielsweise eine Endstellung der Fensterscheibe 2 relativ gegenüber dem Grundkörper 3 erreicht. Es steht dazu beispielsweise die Drehachse 8 im Wesentlichen orthogonal zu der Anbindungsstelle der Fensterscheibe 2 an den Grundkörper 3.
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In den 1 bis 4 ist eine mögliche Vorgehensweise beim Öffnen der Fensterscheibe 2 aufgezeigt. Grundsätzlich kann auch eine andere Vorgehensweise zum Öffnen der Fensterscheibe 2 ausgeführt sein, welche unter Nutzung der Dreheinrichtung und/oder der Verschiebeeinrichtung bewirkt werden kann. Ausgehend von der Geschlossenstellung G (2) wird die Fensterscheibe 2 beispielsweise zuerst durch die Dreheinrichtung 8 um eine weitere Drehachse 18 verschwenkt. Die weitere Drehachse 18 ist beispielsweise quer zu der Drehachse 8 angeordnet, insbesondere im Wesentlichen senkrecht zu der Drehachse 8 angeordnet und liegt beispielsweise im Wesentlichen vertikal bezüglich der Fahrzeugtür 110.
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Durch ein Verschwenken der Fensterscheibe 2 um die weitere Drehachse 18 wird die Fensterscheibe 2 mit seinem hinteren Endbereich, welcher der B-Säule des Kraftfahrzeuges 100 zugewandt ist, nach außen gestellt, so dass die Fensterscheibe 2 relativ gegenüber dem Fensterausschnitt 4 in einem Winkel nach außen steht. Das nach außen Stellen kann durch ein Verbindungselement bzw. Bügelelement 47 bewirkt sein, welches beispielsweise Bestandteil einer Kulissenführung 40 ist. Das Bügelelement 47 kann dazu eine Handhabe aufweisen, mittels welcher es von einem Benutzer, beispielsweise dem Fahrer, ergriffen und betätigt werden kann. Durch das Verdrehen der Fensterscheibe 2 um die weitere Drehachse 18 ist die Fensterscheibe 2 in die erste Zwischenstellung Z1 gebracht.
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Von der ersten Zwischenstellung Z1 wird die Fensterscheibe 2 dann mittels der Verschiebeeinrichtung mit seinem vorderen Endbereich, welcher der Fahrzeugvorderseite zugewandt ist, durch eine Verschiebebewegung soweit nach außen ausgestellt, dass die Fensterscheibe 2 vorzugsweise vollständig von dem Fensterausschnitt 4 nach außen ausgestellt ist. Beispielsweise führt dazu die Fensterscheibe 2 relativ gegenüber dem Fensterausschnitt 4 in eine geringfügige Schwenkbewegung aus, beispielsweise um die weitere Drehachse 18, so dass die Dreheinrichtung die Verschiebebewegung der Verschiebeeinrichtung unterstützt.
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Ausgehend von der zweiten Zwischenstellung Z2 wird mittels der Dreheinrichtung die Fensterscheibe 2 in Richtung nach oben um die Drehachse 8 verschwenkt und dadurch die Offenstellung O gemäß der 1 erreicht. Das Bewegen der Fensterscheibe 2 von der Geschlossenstellung in die Offenstellung O kann auch unter Umgehung der ersten Zwischenstellung Z1 ausgeführt sein. In diesem Fall wird die Fensterscheibe 2 von der Geschlossenstellung G (2) durch eine Verschiebebewegung des vorderen Endbereiches und ebenso des hinteren Endbereiches der Fensterscheibe 2 direkt in die zweite Zwischenstellung Z2 gemäß der 4 gebracht und von dort dann durch Verschwenken um die Drehachse 8 in die Offenstellung O gemäß der 1 verschwenkt.
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5 zeigt eine mögliche Ausführungsform des Mechanismus mit der Dreheinrichtung und der Verschiebeeinrichtung, wobei sich dort die Fensterscheibe 2 in der Geschlossenstellung G befindet. 6 zeigt die Ausführung des Mechanismus der 5 in der Situation, in welcher sich die Fensterscheibe 2 in der Offenstellung O befindet, wie sie vorstehend zu den 1 bis 4 beschrieben ist.
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Die Verschiebeeinrichtung und die Dreheinrichtung sind jeweils Bestandteil einer gemeinsamen Steckverbindung, welche drei koaxial bezüglich der Drehachse 8 angeordnete Steckteilen 10, 11 und 12 aufweist, von denen ein inneres Steckteil 10 gehäusefest bezüglich des Grundkörpers 3 ist, ein äußeres Steckteil 12 mit der Fensterscheibe 2 fest verbunden ist und ein auf das innere Steckteil 10 aufgestecktes und in das äußere Steckteil 12 eingestecktes mittleres Steckteil 11 vorgesehen ist, welches gegenüber dem inneren Steckteil 10 in Richtung der Drehachse 8 verschiebbar ist und gegenüber welchem das Steckteil 12 um die Drehachse 8 verdrehbar ist.
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Zum Befestigen der Fensterscheibe 2 an dem äußeren Steckteil 12 kann ein Ringelement 19 vorgesehen sein, welches auf das äußere Steckteil 12 aufgezogen ist und mit dem äußeren Steckteil 12 kraftschlüssig und/oder formschlüssig und/oder stoffschlüssig verbunden ist. Die Fensterscheibe 2 kann dazu eine Durchgangsöffnung aufweisen, in welchem das Ringelement 19 aufgenommen ist, wobei wiederum das Ringelement kraftschlüssig und/oder formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit der Fensterscheibe 2 verbunden sein kann. Bevorzugt ist das innere Steckteil 10 zum Anbinden eines Spiegelfußes für den Außenspiegel 120 ausgebildet. Die Befestigung für den Außenspiegel 120 und der Mechanismus des Fenstersystems 1 zum Bewegen der Fensterscheibe 2 sind bevorzugt durch eine gemeinsame Baueinheit realisiert ist.
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Durch eine Verdrehsicherung 13 ist das mittlere Steckteil 11 gegen ein Verdrehen gegenüber dem inneren Steckteil 10 gesichert. Bevorzugt ist dazu die Verdrehsicherung 13 durch wenigstens eine sich in Richtung der Drehachse 8 erstreckende längliche Vertiefung 15, beispielsweise in Form einer Nut, an dem inneren Steckteil 10 und ein damit korrespondierender Vorsprung 14, beispielsweise in Form einer länglichen Rippe oder eines entsprechendes Steges, an dem mittleren Steckteil 11 gebildet. Bevorzugt ist der Vorsprung 14 an dem mittleren Steckteil 11 angeformt. Bevorzugt erstreckt sich die Vertiefung 15 beginnend von dem Rand eines Endes und erstreckt sich in axialer Richtung bezüglich der Drehachse 8, so dass beim Zusammenstecken des inneren Steckteiles 10 mit dem mittleren Steckteil 11 zugleich der Vorsprung 14 in die Vertiefung 15 eingeführt wird. Dazu sind wenigstens zwei Vorsprünge 14 und zugehörige Vertiefungen 15 vorgesehen, welche über den Umfang verteilt angeordnet sind.
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Darüber hinaus kann das mittlere Steckteil 11 an seinem dem äußeren Steckteil 12 zugewandten Ende 16 teilweise kugelförmig, insbesondere kugelsegmentartig ausgebildet sein. Bevorzugt ist das äußere Steckteil 12 mit einem derart ausgebildeten Endabschnitt auf das kugelförmige Ende 16 des mittleren Steckteils 11 aufgestülpt, dass das äußere Steckteil 12 gegenüber dem mittleren Steckteil 11 um wenigstens eine weitere Drehachse, beispielsweise die weitere Drehachse 18, verdrehbar ist, welche in der 3 dargestellt ist. Das äußere Steckteil 12 kann an seinem auf dem kugelförmigen Ende 16 aufgestülpten Endabschnitt um den Umfang verteilt angeordnete Schlitze 20 aufweisen, welche sich in Richtung der Drehachse 8 erstrecken.
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Um die Fensterscheibe 2 in Richtung der Drehachse 8 nach außen zu verschieben, ist eine Betätigungseinrichtung 30 vorgesehen, welche mit einem Übertragungsglied 31 mit dem mittleren Steckteil 11 triebverbunden ist. Es ist das mittlere Steckteil 11 in Richtung der Drehachse 8 relativ gegenüber dem inneren Steckteil 10 selbsttätig mittels der Betätigungseinrichtung 30 zu verschieben und damit die Fensterscheibe 2 nach außen Richtung der Drehachse 18 zu verschieben. Auf diese Art und Weise wird die zweite Zwischenstellung Z2 mittels der Betätigungseinrichtung 30 erreicht.
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7 zeigt eine mögliche Ausführungsform einer Führung, insbesondere Kulissenführung 40, um die Fensterscheibe 2 des Fenstersystems 1 der Öffnungsbewegung zu führen. Bevorzugt ist die Kulissenführung 40 dem hinteren Endabschnitt der Fensterscheibe 2 einerseits zugeordnet und andererseits dem Grundkörper 3 im Bereich seiner hinteren Berandung 5 des Fensterausschnittes 4 zugeordnet, so dass die Dreheinrichtung und die Verschiebeeinrichtung an der Fensterscheibe 2 im Bereich eines vorderen Endes in Wirkstellung gegen die Fensterscheibe treten und die Fensterscheibe 2 in einem Bereich eines dazu beabstandeten Endes, insbesondere eines hinteren Endes, durch die Kulissenführung 40 geführt ist.
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Die Kulissenführung 40 kann durch eine der Fensterscheibe 2 zugeordnete Schienenführung 41 und eine dem Grundkörper 3 zugeordnete Schienenführung 42 ausgebildet sein, welche über das zu der 1 beschriebene Verbindungselement bzw. Bügelelement 47 miteinander verbunden sind. Das Bügelelement 47 kann an den Schienenführungen 41 und 42 jeweils um wenigstens eine Achse 45 und 46 drehbar gelagert sein. Beispielsweise können die Schienenführungen 41 und 42 jeweils ein Führungselement 48 und 50, insbesondere eine Führungsschiene, und ein daran zwangsgeführtes Bewegungselement 49 und 51 aufweisen, welches über einen Anbindungsabschnitt mit dem Bügelelement 47 verbunden ist. Der Anbindungsabschnitt wenigstens eines der Bewegungselemente 49 und 51 kann wiederum gegenüber einem an dem Führungselement 48 bzw. 50 geführten Abschnitt um wenigstens eine Achse drehbar sein.
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Da vorstehend lediglich eine oder mehrere beispielhafte Ausführungsformen beschrieben wurden, sei klargestellt, dass grundsätzlich eine Vielzahl von Variationen und Abweichungen möglich sind. Es sei ferner klargestellt, dass die beschriebenen Ausführungsformen lediglich Beispiele darstellen, die den Schutzbereich, die Anwendbarkeit oder den Aufbau nicht einschränken. Vielmehr stellen die Zusammenfassung und die beschriebenen Ausführungsformen lediglich eine praktische Anleitung für den Fachmann dar, auf deren Grundlage der Fachmann zu zumindest einer beispielhaften Ausführungsform gelangen kann. Dabei ist es für den Fachmann selbstverständlich, dass verschiedene Veränderungen betreffend die Funktion und die Anordnung der unter Bezugnahme auf die in den beispielhaften Ausführungsformen beschriebenen Elemente vorgenommen werden können, ohne dass von dem Bereich der beigefügten Patentansprüche und deren Äquivalenten abgewichen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fenstersystem
- 2
- Fensterscheibe
- 3
- Grundkörper
- 4
- Fensterausschnitt
- 5
- Berandung
- 8
- Drehachse
- 10
- inneres Steckteil
- 11
- mittleres Steckteil
- 12
- äußeres Steckteil
- 13
- Verdrehsicherung
- 14
- Vorsprung
- 15
- Vertiefung
- 16
- Ende
- 18
- weitere Drehachse
- 19
- Ringelement
- 20
- Schlitz
- 30
- Betätigungseinrichtung
- 31
- Übertragungsglied
- 40
- Kulissenführung
- 41
- Schienenführung
- 42
- Schienenführung
- 45
- Achse
- 46
- Achse
- 47
- Bügelelement
- 48
- Führungselement
- 49
- Bewegungselement
- 50
- Führungselement
- 51
- Bewegungselement
- 100
- Kraftfahrzeug
- 110
- Fahrzeugtür
- 120
- Außenspiegel
- G
- Geschlossenstellung
- O
- Offenstellung
- Z1
- erste Zwischenstellung
- Z2
- zweite Zwischenstellung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005044567 A1 [0002]