DE102012022143A1

DE102012022143A1 - Doppelseitiger Wendeschneideinsatz mit Tauchfräskapazität und Schneidwerkzeug dafür

Info

Publication number: DE102012022143A1
Application number: DE102012022143A
Authority: DE
Inventors: Ronald Louis Dudzinsky; Konrad SPITZENBERGER
Original assignee: Kennametal Inc
Current assignee: Kennametal Inc
Priority date: 2011-11-15
Filing date: 2012-11-12
Publication date: 2013-05-16
Also published as: SE1251296A1; CN103100747B; JP2013103332A; US20130121775A1; CN103100747A; SE537340C2; US10035198B2; USD807935S1

Abstract

Der doppelseitige Wendeschneideinsatz für einen Fräser weist eine erste Oberfläche, eine zweite Oberfläche und Seitenflächen auf. Die Hauptschneidkanten sind an einem Schnittpunkt zwischen der ersten und der zweiten Oberfläche und den Seitenflächen definiert. Die Nebenschneidkanten und Tauchfrässchneidkanten sind an dem Schnittpunkt zwischen der ersten und der zweiten Oberfläche und den Seitenflächen definiert. Der Schneideinsatz ist in einem Fräser montiert, der eine untere Sitzfläche aufweist, die in einem Winkel in Bezug auf eine zentrale Drehachse des Fräsers ausgebildet ist, wodurch eine ausgezeichnete Leistung sowohl für Fräs- als auch Tauchfräsvorgänge bereitgestellt wird.

Description

HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Die Erfindung betrifft einen Schneideinsatz für einen Schneidvorgang, und insbesondere einen doppelseitigen Wendeschneideinsatz, der Fräs- und Tauchfräsvorgänge ausführen kann.
Fräser zum Ausführen von Fertigungsarbeiten auf Werkstücken aus Metall sind im Stand der Technik hinreichend bekannt. Solche Schneidvorrichtungen umfassen typischerweise einen zylinder- oder plattenförmigen Körper, der abnehmbar an eine sich drehende Antriebswelle angeschlossen werden kann. Schneideinsätze werden um den Außenumfang des Schneidkörpers zum Erzeugen einer Reihe von metallschneidenden Schnitten auf einem Werkstück montiert.
Herkömmliche Wendefräserschneideinsätze mit Tauchfräskapazität können nur Tauchfräsvorgänge bei einem sehr geringen oder flachen Winkel ausführen. Als Ergebnis führen herkömmliche Wendefräserschneideinsätze mit Tauchfräskapazität die Tauchfräsvorgänge nur sehr schlecht aus.
Entsprechend besteht ein Bedarf an einem verbesserten Schneideinsatz, der sowohl Fräs- als auch Tauchfräsvorgänge angemessen ausführen kann.
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Die Erfinder der Erfindung haben das Problem eines Schneideinsatzes gelöst, der keine Fräs- und Tauchfräsvorgänge angemessen ausführen kann, indem sie einen Fräser mit einer unteren Sitzfläche bereitstellen, die in einem positiven Winkel in Bezug auf eine zentrale Drehachse des Fräsers ausgebildet ist, und indem sie einen Abstand zwischen der Sitzfläche und den Schneidkanten des Schneideinsatzes bereitstellen.
In einem Aspekt umfasst ein doppelseitiger Wendeschneideinsatz für einen Fräser daher eine erste Oberfläche, eine zweite Oberfläche gegenüber der ersten Oberfläche, ein erstes Paar gegenüberliegender Seitenflächen und ein zweites Paar gegenüberliegender Seitenflächen, wobei die erste Oberfläche eine Sitzfläche aufweist, die eine Ebene definiert. Eine Hauptschneidkante ist an einem Schnittpunkt zwischen der ersten und zweiten Oberfläche und dem ersten Paar gegenüberliegender Seitenflächen definiert. Ein Eckenradius verbindet das erste Paar gegenüberliegender Seitenflächen mit dem zweiten Paar gegenüberliegender Seitenflächen. Ein Berührungspunkt beschreibt den Eckenradius von dem ersten Paar gegenüberliegender Seitenflächen. Eine Nebenschneidkante ist an einem Schnittpunkt zwischen der ersten und zweiten Oberfläche und einer ersten planaren Facettenoberfläche des zweiten Paares gegenüberliegender Seitenflächen definiert. Eine Tauchfrässchneidkante ist an dem Schnittpunkt zwischen der ersten und zweiten Oberfläche und einer zweiten planaren Facettenoberfläche des zweiten Paares gegenüberliegender Seitenflächen definiert, wobei die zweite planare Facettenoberfläche sich radial nach innen in Bezug auf die erste planare Facettenoberfläche erstreckt, wobei der Schneideinsatz sowohl Fräs- als auch Tauchfräsvorgänge durchführen kann.
In einem anderen Aspekt umfasst ein Fräser einen Schaft und einen oberen Abschnitt mit einem Plattensitz. Der Plattensitz weist eine untere Sitzfläche, eine radiale Sitzfläche und eine axiale Sitzfläche auf. Ein Schneidansatz ist in dem Plattensitz angeordnet. Der Schneideinsatz weist eine erste Oberfläche, eine zweite Oberfläche gegenüber der ersten Oberfläche, ein erstes Paar gegenüberliegender Seitenflächen, die eine planare Sitzfläche definieren, und ein zweites Paar gegenüberliegender Seitenflächen, die eine planare Sitzfläche aufweisen, auf. Der Schneideinsatz weist ferner eine Hauptschneidkante auf, die an einem Schnittpunkt zwischen der ersten und der zweiten Oberfläche und dem ersten Paar gegenüberliegender Seitenflächen definiert ist, eine Nebenschneidkante ist an einem Schnittpunkt zwischen der ersten und zweiten Oberfläche und einer ersten planaren Facettenoberfläche des zweiten Paares gegenüberliegender Seitenflächen definiert. Eine Tauchfrässchneidkante ist an dem Schnittpunkt zwischen der ersten und zweiten Oberfläche und einer zweiten planaren Facettenoberfläche des zweiten Paares gegenüberliegender Seitenflächen definiert, wobei die zweite planare Facettenoberfläche sich radial nach innen in Bezug auf die erste planare Facettenoberfläche erstreckt, wobei die untere Sitzfläche des Plattensitzes in einem positiven Winkel in Bezug auf eine zentrale Drehachse des Fräsers ausgebildet ist, wodurch der Schneideinsatz sowohl Fräs- als auch Tauchfräsvorgänge ausführen kann.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Obgleich verschiedene Ausführungsformen der Erfindung dargestellt sind, sollen die speziell gezeigten Ausführungsformen die Ansprüche in keiner Weise einschränken. Es wird vorausgesetzt, dass verschiedene Änderungen und Modifizierungen durchgeführt werden können, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen.
1 ist eine isometrische Ansicht eines Schneideinsatzes wie ein Fräseinsatz gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
2 ist eine andere isometrische Ansicht des Schneideinsatzes aus 1, der 90 Grad um die Y-Achse gedreht wurde;
3 ist eine Seitenansicht des Schneideinsatzes aus 1;
4 ist eine Vorderansicht des Schneideinsatzes aus 1 (die Rückansicht ist identisch zu der Vorderansicht);
5 ist eine Draufsicht des Schneideinsatzes aus 1;
6 ist eine isometrische Ansicht eines Fräsers gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, wobei die Schneideinsätze aus Gründen der Klarheit nicht in den Plattensitzen angeordnet sind;
7 ist eine andere isometrische Ansicht des Fräsers aus 6 mit den in den Plattensitzen angeordneten Schneideinsätzen;
8 ist eine Seitenansicht des Fräsers aus 6 ohne die in den Plattensitzen angeordneten Schneideinsätze aus Gründen der Klarheit; und
9 ist eine Seitenansicht des Fräsers aus 6 mit den in den Plattensitzen angeordneten Schneideinsätzen.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
In Bezug auf die Zeichnungen, in denen sich ähnliche Bezugszeichen auf ähnliche Elemente beziehen, zeigen 1 bis 5 einen Schneideinsatz 10, der im Allgemeinen eine erste Oberfläche 12, eine zweite Oberfläche 14 gegenüber der ersten Oberfläche 12 und Seitenflächen 16, 18, 20, 22 aufweist, die als Sitzflächen dienen, wenn der Schneideinsatz 10 in einem Schneidwerkzeug angeordnet ist wie in einem Fräser, der unten beschrieben wird. Es ist darauf hinzuweisen, dass der Schneideinsatz 10 ein doppelseitiger Einsatz ist, bei dem die erste Oberfläche 12 im Wesentlichen identisch mit der zweiten Oberfläche 14 ist. Daher wird aus Gründen der Kürze unten nur die erste Oberfläche 12 beschrieben. Wie aus dem Stand der Technik bekannt, kann die erste Oberfläche 12 die obere Fläche sein und die zweite Oberfläche kann die untere Fläche sein, wenn sie in einem Werkzeughalter (nicht dargestellt) angeordnet sind, und umgekehrt. Der Schneideinsatz 10 weist eine zentrale Längsachse 11 (Z-Achse), eine zweite Achse 13 (Y-Achse), die senkrecht zu der zentralen Längsachse 11 verläuft, und eine dritte Achse 15 (X-Achse) auf, die senkrecht sowohl zu der zentralen Längsachse 11 als auch zu der zweiten Achse 13 verläuft.
Der Schneideinsatz 10 weist eine erste Hauptschneidkante 24 an dem Schnittpunkt zwischen der Seitenfläche 16 und der ersten Oberfläche 12 auf und eine zweite Hauptschneidkante 26 an dem Schnittpunkt zwischen der Seitenfläche 18 und der ersten Oberfläche 12. Ähnlich weist der Schneideinsatz 10 ein dritte Hauptschneidkante 28 an dem Schnittpunkt zwischen der Seitenfläche 16 und der zweiten Oberfläche 14 auf und eine vierte Hauptschneidkante 30 an dem Schnittpunkt zwischen der Seitenfläche 18 und der zweiten Oberfläche 14. Daher weist der doppelseitige Schneideinsatz 10 insgesamt vier Hauptschneidkanten 24, 26, 28 und 30 auf.
Ein Eckenradius 32, 34 verbindet die Seitenflächen 16, 18 und die Seitenflächen 20, 22. Ein Berührungspunkt 36 beschreibt den Übergang zwischen der im Wesentlichen planaren Seitenfläche 16 und dem gebogenen Eckenradius 32 und ein Berührungspunkt 38 beschreibt den Übergang zwischen der im Wesentlichen planaren Seitenfläche 16 und dem gebogenen Eckenradius 34. Ähnlich erstreckt sich ein Eckenradius 40, 42 von jedem Ende der Seitenfläche 18.
Ein Berührungspunkt 44 beschreibt den Übergang zwischen der im Wesentlichen planaren Seitenfläche 18 und dem gebogenen Eckenradius 40 und ein Berührungspunkt 46 beschreibt den Übergang zwischen der im Wesentlichen planaren Seitenfläche 18 und dem gebogenen Eckenradius 42.
Die Seitenfläche 20 weist eine planare Facettenoberfläche 48 auf, die sich radial nach innen beginnend bei dem Eckenradius 32 erstreckt, und eine planare Facettenoberfläche 50, die sich radial nach innen beginnend bei der planaren Facettenoberfläche 48 zu einer planaren Sitzfläche 52 erstreckt. Ähnlich erstreckt sich eine planare Facettenoberfläche 54 radial von dem Eckenradius 40 ausgehend nach innen und eine planare Facettenoberfläche 56 erstreckt sich ausgehend von der planaren Facettenoberfläche 54 zu der planaren Sitzfläche 52 nach innen.
Man wird zu schätzen wissen, dass der Schneideinsatz 10 etwa an der X-Achse spiegelsymmetrisch ist. Obgleich in den 1 bis 5 nicht dargestellt, wird man verstehen, dass die Seitenfläche 22 des Schneideinsatzes 10 eine planare Facettenoberfläche aufweist, die sich radial von dem Eckenradius 34 nach innen erstreckt, und eine planare Facettenoberfläche sich radial von der planaren Facettenoberfläche zu einer planaren Sitzfläche nach innen erstreckt. Ähnlich erstreckt sich eine planare Facettenoberfläche radial von dem Eckenradius 42 aus nach innen und eine planare Facettenoberfläche erstreckt sich radial von der planaren Facettenoberfläche zu der planaren Sitzfläche nach innen.
Der Schneideinsatz 10 weist eine Spiegelschneidkante 58 an dem Schnittpunkt zwischen der planaren Facettenoberfläche 48 und der zweiten Oberfläche 12 auf und eine Spiegelschneidkante 60 an dem Schnittpunkt zwischen der planaren Facettenoberfläche 54 und der ersten Oberfläche 12. Da der Schneideinsatz 10 entlang der X-Achse spiegelsymmetrisch ist, wird man verstehen, dass der Schneideinsatz 10 zwei zusätzliche Spiegelschneidkanten 62, 64 an den Schnittpunkten zwischen den planaren Facettenoberflächen aufweist, die sich von dem Eckenradius 34, 42 und der ersten bzw. zweiten Oberfläche 12, 14 erstrecken. Daher weist der doppelseitige Schneideinsatz 10 insgesamt vier Nebenschneidkanten 58, 60, 62, 64 auf.
In einem Aspekt der Erfindung weist der Schneideinsatz 10 auch eine Tauchfrässchneidkante 66 an dem Schnittpunkt zwischen der planaren Facettenoberfläche 50 und der zweiten Oberfläche 12 auf und eine Tauchfrässchneidkante 68 an dem Schnittpunkt zwischen der planaren Facettenoberfläche 56 und der ersten Oberfläche 12. Da der Schneideinsatz 10 entlang der X-Achse spiegelsymmetrisch ist, wird man verstehen, dass der Schneideinsatz 10 zwei zusätzliche Tauchfrässchneidkanten 70, 72 an den Schnittpunkten zwischen den planaren Facettenoberflächen aufweist, die sich von dem Eckenradius 34, 42 und der ersten bzw. zweiten Oberfläche 12, 14 erstrecken. Daher weist der doppelseitige Schneideinsatz 10 insgesamt vier Tauchfrässchneidkanten 66, 68, 70, 72 auf, die sich radial in Bezug auf die Spiegelschneidkanten 58, 60, 62, 64 nach innen erstrecken. Die Tauchfrässchneidkanten ermöglichen, dass der Schneideinsatz 10 der Erfindung auf angemessene Weise zwei verschiedene Schneidevorgangsarten ausführen kann, nämlich Tauchfräs- und Fräsvorgänge.
Die erste Oberfläche 12 weist eine Kammfläche 74 auf, die sich nach innen von der Hauptschneidkante 24 erstreckt, wobei sich eine Kammfläche 76 von der Hauptschneidkante 26 nach innen erstreckt und eine planare Sitzfläche 78 zwischen den Kammflächen 74, 76. Da der Schneideinsatz 10 an der X-Achse spiegelsymmetrisch ist, wird man verstehen, dass die zweite Oberfläche 14 des Schneideinsatzes 10 zwei Kammflächen und eine planare Sitzfläche aufweist. Eine Senkkopfbohrung 80 erstreckt sich vollständig durch den Schneideinsatz 10 von der planaren Sitzfläche 78 auf der ersten Oberfläche 12 zu der planaren Sitzfläche auf der zweiten Oberfläche 14. Die Senkbohrung 80 ist angepasst, um eine Befestigungsvorrichtung zum Montieren des Schneideinsatzes 10 an einem aus dem Stand der Technik bekannten Schneidwerkzeug aufzunehmen. Die Senkkopfbohrung 80 ist zentral in der planaren Sitzfläche 78 und der Achse 11 angeordnet, die parallel zu der Z-Achse und durch die Mitte der Senkkopfbohrung 80 verläuft und die Achsen 13, 15 schneiden die Achse 11 in der Mitte der Senkkopfbohrung 80, wie in 4 dargestellt. So überschneiden sich alle drei X-, Y- und Z-Achsen in der Mitte der Senkkopfbohrung 80.
Ein anderer Aspekt der Erfindung ist, dass die Nebenschneidkanten 58, 60, 62 und 64 des Schneideinsatzes 10 in einem positiven Abstandswinkel 82 in Bezug auf eine Ebene 84 ausgebildet sind, die im Wesentlichen parallel zu der Achse 11 (parallel zur Z-Achse) verläuft, wie in 3 dargestellt. Dieser Aspekt der Erfindung ermöglicht, dass der Schneideinsatz 10, wenn dieser in dem Fräser 100 mit einem Winkel 118 angeordnet ist, einen ausreichenden Abstand 120 zwischen der Oberfläche 48 und dem Werkstück 130 aufweist. Zusätzlich sind die Hauptschneidkanten 24, 26, 28 und 30 in einem positiven Winkel 86 in Bezug auf die Achse 13 (parallel zur Y-Achse) ausgebildet, wie in 3 dargestellt.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist, dass ein Abstand 88 zwischen einer Ebene 90, die von der Sitzfläche 78 und dem Berührungspunkt 36 definiert wird, größer ist als ein Abstand 92 zwischen der Ebene 90 und dem Berührungspunkt 44, wie in 5 dargestellt. Durch diesen Aspekt der Erfindung weist der Schneideinsatz 10 beim Positionieren in der Schneidvorrichtung 100 mit dem Winkel 118 ausreichend Abstand 120 zwischen der Oberfläche 54 und dem Werkstück 130 auf, wenn das Tauchfräsen unter Anwendung der Schneidkante 66 ausgeführt wird. Da der Schneideinsatz 10 spiegelsymmetrisch zu der Achse 15 (parallel zur X-Achse) ist, wird man zu schätzen wissen, dass der Abstand zwischen der Ebene, die von der Sitzfläche der zweiten Oberfläche 14 definiert wird, und dem Berührungspunkt, der den Eckenradius 32 von der zweiten Oberfläche 14 beschreibt, größer ist als der Abstand zwischen der Ebene und dem Berührungspunkt, der den Eckenradius 42 von der zweiten Oberfläche 14 beschreibt.
In Bezug auf 6 bis 9 ist ein Fräser 100 dargestellt, der einen Schneideinsatz 10 der Erfindung aufnehmen kann. Im Allgemeinen weist der Fräser 100 einen Schaft 102, einen oberen Abschnitt 104 und eine Übergangsoberfläche 106 zwischen dem Schaft 102 und dem oberen Abschnitt 104 auf. Die Schneidvorrichtung 100 ist vorzugsweise aus wärmebehandeltem Stahl gefertigt, wie H13 Werkzeugstahl oder anderen dem Fachmann bekannten Materialien. Das spezifische verwendete Material wird je nach den gewünschten Gestaltungsmerkmalen der Schneidvorrichtung 100 variieren. Die Schneidvorrichtung 100 ist um eine zentrale Achse 108 herum gedreht. Die Schneidvorrichtung 100 weist ferner einen Plattensitz auf, der allgemein bei 110 dargestellt ist, und der an der Leitkante des oberen Abschnitts 104 der Schneidvorrichtung 100 ausgebildet ist. Wie in 6 dargestellt, umfasst der Plattensitz 110 eine untere Sitzfläche 112, eine radiale Sitzfläche 116 und eine axiale Sitzfläche 114. Daher wird der Schneideinsatz 10 in dem Plattensitz 110 mit drei Kontaktpunkten angeordnet.
In der dargestellten Ausführungsform kann der Fräser 100 fünf Schneideinsätze 10 in dem jeweiligen Plattensitz 110 aufnehmen. Man wird jedoch zu schätzen wissen, dass der Fräser 100 nicht durch die Anzahl von Wendeschneideinsätzen 10 beschränkt ist, die in den Plattensitzen 110 angeordnet werden können, und dass die Erfindung mit jeder gewünschten Zahl von Schneideinsätzen ausgeführt werden kann und nur von den physischen Einschränkungen der Materialeigenschaften des Fräsers eingeschränkt wird.
In einem Aspekt der Erfindung ist die untere Sitzfläche 112 des Plattensitzes 110 in einem positiven Winkel 118 in Bezug auf die zentrale Drehachse 108 des Fräsers 100 ausgebildet, wie in 8 dargestellt. Der Winkel 118 ist größer als 0 Grad und beträgt höchstens 10 Grad. Es ist darauf hinzuweisen, dass der Winkel 118 geringer ist als der Winkel 86 zwischen den Hauptschneidkanten 24, 26, 28 und 30 und der Achse 13 (parallel zur Y-Achse). Der Winkel 118 der unteren Sitzfläche 112 bewirkt, dass der Abschnitt des Schneideinsatzes 10 in das Werkstück 130 eingreift, um sich nach hinten zu neigen (in Richtung der zentralen Achse 108), wobei der Schneideinsatz 10 Tauchfräsvorgänge in einem aggressiveren Winkel ausführen kann, als dem von herkömmlichen Einsätzen.
Außerdem wird ein Abstand 120 zwischen den Nebenschneidkanten 58, 60, 62 und 64 und der Sitzfläche 52 des Schneideinsatzes 10 bereitgestellt, wie in 9 dargestellt. Dieser Abstand 120 ermöglicht ebenfalls, dass der Schneideinsatz 10 Tauchfräsvorgänge bei einem aggressiveren Winkel als herkömmliche Einsätze ausführen kann.
Wie oben beschrieben, weist der Schneideinsatz 10 der Erfindung verschiedene Aspekte auf, durch die der Schneideinsatz 10 sowohl Fräs- als auch Tauchfräsvorgänge mit ausgezeichneter Leistung im Vergleich zu herkömmlichen Einsätzen ausführen kann. Ein Aspekt ist, dass der Schneideinsatz 10 mehrere Tauchfrässchneidkanten an dem Schnittpunkt zwischen der planaren Facettenoberfläche und der ersten und zweiten Oberfläche aufweist. Ein anderer Aspekt der Erfindung ist, dass die Nebenschneidkanten 58, 60, 62 und 64 des Schneideinsatzes 10 in einem positiven Abstandswinkel 82 in Bezug auf die Ebene 84 ausgebildet sind, die im Wesentlichen parallel zur Achse 11 (parallel zur Z-Achse) verläuft. Ein anderer Aspekt der Erfindung ist, dass der Abstand 88 zwischen der Ebene 90, die von der Sitzfläche 78 und dem Berührungspunkt 36 definiert wird, größer ist als der Abstand 92 zwischen der Ebene 88 und dem Berührungspunkt 44. In einem noch weiteren Aspekt der Erfindung ist die untere Sitzfläche 112 des Plattensitzes 110 in einem positiven Winkel 118 in Bezug auf die zentrale Achse 108 der Schneidvorrichtung 100 ausgebildet. In einem noch anderen Aspekt der Erfindung ist der Abstand 120 zwischen den Nebenschneidkanten 58, 60, 62 und 64 und der Sitzfläche 52 der Schneidvorrichtung 10 ausgebildet. Zusammen ermöglichen diese Aspekte der Erfindung dem Schneideinsatz und Fräser, eine ausgezeichnete Schneidleistung sowohl bei Fräs- als auch bei Tauchfräsvorgängen bereitzustellen.
Die Patente und anderen Dokumente, die hier genannt werden, sind hiermit durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit aufgenommen. Andere Ausführungsformen der Erfindung sind einem Fachmann nach Berücksichtigung der Spezifikation oder Ausführung der hier offenbarten Erfindung offensichtlich. Die Spezifikation und Beispiele sind rein illustrativ und beabsichtigen nicht, den Schutzbereich der Erfindung in irgendeiner Weise einzuschränken. Der wahre Schutzbereich und Gedanke der Erfindung sind in den folgenden Ansprüchen angegeben.

Claims

Doppelseitiger Wendeschneideinsatz für einen Fräser, umfassend: eine erste Oberfläche, eine zweite Oberfläche gegenüber der ersten Oberfläche, ein erstes Paar gegenüberliegender Seitenflächen und ein zweites Paar gegenüberliegender Seitenflächen, wobei die erste Oberfläche eine Sitzfläche aufweist, die eine Ebene definiert; eine Hauptschneidkante, die an einem Schnittpunkt zwischen der ersten und der zweiten Oberfläche und dem ersten Paar gegenüberliegender Seitenflächen definiert ist; einen Eckenradius, der das erste Paar gegenüberliegender Seitenflächen mit dem zweiten Paar gegenüberliegender Seitenflächen verbindet, und einen Berührungspunkt, der den Eckenradius von dem ersten Paar gegenüberliegender Seitenflächen beschreibt; eine Nebenschneidkante, die an einem Schnittpunkt zwischen der ersten und zweiten Oberfläche und einer ersten planaren Facettenoberfläche des zweiten Paares gegenüberliegender Seitenflächen definiert ist; und eine Tauchfrässchneidkante, die an dem Schnittpunkt zwischen der ersten und zweiten Oberfläche und einer zweiten planaren Facettenoberfläche des zweiten Paares gegenüberliegender Seitenflächen definiert ist, wobei die zweite planare Facettenoberfläche sich radial nach innen in Bezug auf die erste planare Facettenoberfläche erstreckt, wobei der Schneideinsatz sowohl Fräs- als auch Tauchfräsvorgänge ausführen kann.
Schneideinsatz nach Anspruch 1, wobei ein Abstand zwischen der Ebene der Sitzfläche und dem Berührungspunkt eines der gegenüberliegenden Paare von Seitenflächen größer ist als der Abstand zwischen der Ebene der Sitzfläche und dem Berührungspunkt des anderen Paares gegenüberliegender Seitenflächen.
Schneideinsatz nach Anspruch 1, wobei die Nebenschneidkanten in einem positiven Winkel in Bezug auf eine Ebene ausgebildet sind, die parallel zu einer zentralen Längsachse des Schneideinsatzes verläuft.
Schneideinsatz nach Anspruch 1, wobei die Hauptschneidkanten in einem positiven Winkel in Bezug auf eine Achse ausgebildet sind, die senkrecht zu einer zentralen Längsachse des Schneideinsatzes verläuft.
Schneideinsatz nach Anspruch 1, ferner umfassend eine planare Sitzfläche, die auf dem zweiten Paar gegenüberliegender Seitenflächen ausgebildet ist.
Schneideinsatz nach Anspruch 1, ferner umfassend eine Kammfläche, die sich in Bezug auf die Hauptschneidkante nach unten erstreckt.
Fräser, umfassend: einen Schaft; einen oberen Abschnitt mit einem Plattensitz, wobei der Plattensitz eine untere Sitzfläche, eine radiale Sitzfläche und eine axiale Sitzfläche aufweist; einen Schneideinsatz, der in dem Plattensitz montiert ist, wobei der Schneideinsatz eine erste Oberfläche, eine zweite Oberfläche gegenüber der ersten Oberfläche, ein erstes Paar gegenüberliegender Seitenflächen, die eine planare Sitzfläche bilden, und ein zweites Paar gegenüberliegender Seitenflächen mit einer planaren Sitzfläche aufweist, wobei der Schneideinsatz ferner eine Hauptschneidkante aufweist, die an einem Schnittpunkt zwischen der ersten und zweiten Oberfläche und dem ersten Paar gegenüberliegender Seitenflächen definiert ist, wobei eine Nebenschneidkante an einem Schnittpunkt zwischen der ersten und zweiten Oberfläche und einer ersten planaren Facettenoberfläche des zweiten Paares gegenüberliegender Seitenflächen definiert ist; und eine Tauchfrässchneidkante, die an dem Schnittpunkt zwischen der ersten und zweiten Oberfläche und einer zweiten planaren Facettenoberfläche des zweiten Paars gegenüberliegender Seitenflächen definiert ist, wobei die zweite planare Facettenoberfläche sich radial nach innen in Bezug auf die erste planare Facettenoberfläche erstreckt, wobei die untere Sitzfläche des Plattensitzes in einem positiven Winkel in Bezug auf eine zentrale Drehachse des Fräsers ausgebildet ist, wodurch der Schneideinsatz sowohl Fräs- als auch Tauchfräsvorgänge ausführen kann.
Fräser nach Anspruch 7, wobei der Schneideinsatz ferner einen Eckenradius umfasst, der das erste Paar gegenüberliegender Seitenflächen mit dem zweiten Paar gegenüberliegender Seitenflächen verbindet, und einen Berührungspunkt, der den Eckenradius von dem ersten Paar gegenüberliegender Seitenflächen beschreibt.
Fräser nach Anspruch 8, wobei ein Abstand zwischen der Ebene der Sitzfläche und dem Berührungspunkt eines der gegenüberliegenden Paare von Seitenflächen größer ist als der Abstand zwischen der Ebene der Sitzfläche und dem Berührungspunkt des anderen Paares gegenüberliegender Seitenflächen.
Fräser nach Anspruch 7, wobei die Hauptschneidkanten in einem positiven Winkel in Bezug auf eine Achse ausgebildet sind, die sich senkrecht zu einer zentralen Längsachse des Schneideinsatzes erstreckt, wobei der Winkel der unteren Sitzfläche geringer ist als der Winkel zwischen den Hauptschneidkanten und der Achse.