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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Absaugen von Auspuffabgasen eines Kraftfahrzeuges nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Bei einer Motorprüfung eines Kraftfahrzeuges in einer Werkstatt oder einer Fahrzeughalle werden die Auspuffabgase über eine Abgasvorrichtung abgesaugt. Die Abgasvorrichtung kann einen Abgasschlauch mit einer endseitigen Abgashaube aufweisen, die auf ein Auspuff-Endrohr des Fahrzeuges aufsteckbar ist.
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Aus der
DE 202 13 342 U1 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Absaugen von Auspuffabgasen bekannt, wie sie beispielhaft in einem Motorprüfstand einer Fahrzeughalle zur Anwendung kommen kann. Die Vorrichtung weist eine deckwandseitige Schlauchtrommel auf, mit der der Abgasschlauch auf- und abwickelbar ist und mit einem daran angeschlossenen Abluftsystem strömungstechnisch verbunden ist. In einer Nichtgebrauchslage ist der Abgasschlauch auf der Schlauchtrommel aufgewickelt, wodurch die Abgashaube vom Werkstattboden angehoben ist. Beim Einsatz der Abgas-Absaugvorrichtung wird die Abgashaube von ihrer Nichtgebrauchslage bis in eine Gebrauchslage auf Höhe des Fahrzeuges abgesenkt. Die in die Gebrauchslage abgesenkte Abgashaube wird anschließend zur Herstellung der Saugverbindung, etwa mit einer Schwenkbewegung, wie sie in der
DE 295 02 946 U1 gezeigt ist, durch einen Werker in den Bereich der Mündungsöffnung des Abgas-Endrohres geschwenkt.
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Die Handhabung der in die Gebrauchslage abgesenkten Abgashaube bis zur Herstellung der Saugverbindung ist mit einem zusätzlichen Arbeitsschritt durch den Werker verbunden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Absaugen von Auspuffabgasen eines Kraftfahrzeuges bereitzustellen, bei der die Handhabung der Vorrichtung vereinfacht ist.
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Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Patenanspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Die Erfindung beruht auf den Sachverhalt, dass bei einer, in ihre Gebrauchslage abgesenkten Abgashaube die Handhabung der Abgashaube bis zur Herstellung der Saugverbindung mit dem Auspuff-Endrohr mit größerem Aufwand für den Werker verbunden ist. Vor diesem Hintergrund ist erfindungsgemäß die Abgashaube in ihrer abgesenkten Gebrauchslage nicht mehr frei hängend am Abgasschlauch vorgesehen, sondern weist die Abgashaube gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patenanspruches 1 vielmehr eine Abstützbasis auf, mit der die Abgashaube in ihrer Gebrauchslage auf dem Werkstattboden abstellbar ist. Die auf dem Werkstattboden abgestellte Abgashaube kann im Vergleich zu einer frei am Abgasschlauch hängenden Abgashaube wesentlich einfacher in Saugverbindung mit dem Auspuff-Endrohr gebracht werden.
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Die Abstützbasis kann für eine stabile Ablage der Abgashaube eine großflächige Standfläche aufweisen. Bevorzugt kann die Abstützbasis eine Bodenwand der Abgashaube sein, die zusammen mit den Seiten- und Deckwänden der Abgashaube einen Ansaugraum begrenzt.
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Der Ansaugraum kann über eine Saugöffnung in Saugverbindung mit der Mündungsöffnung des Auspuff-Endrohres gebracht werden. Abgesehen von der Saugöffnung kann die Abgashaube saugdicht durch die Boden-, Seiten- und Deckwände geschlossen sein. Die Saugöffnung der Abgashaube kann über einen Höhenversatz oberhalb der Abstützbasis, das heißt oberhalb der auf dem Werkstattboden liegenden Bodenwand positioniert sein. Der Höhenversatz entspricht dabei in etwa dem Abstand des Auspuff-Endrohres vom Werkstattboden.
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In einer weiteren Ausführungsform kann sich die Abgashaube über im Wesentlichen die gesamte Fahrzeugbreite erstrecken. In diesem Fall kann die Abgashaube eine erste Saugöffnung für ein rechts am Fahrzeug aufgehängtes Auspuff-Endrohr und/oder eine zweite Saugöffnung für ein links am Fahrzeug aufgehängtes Auspuff-Endrohr aufweisen. Zudem kann der Hohlraum der Abgashaube in einen ersten Teilraum und einen zweiten Teilraum unterteilt sein. Der erste Teilraum der Abgashaube kann über die oben erwähnte erste Saugöffnung in Saugverbindung mit dem rechts aufgehängten Auspuff-Endrohr gebracht werden, während der zweite Teilraum der Abgashaube über die zweite Saugöffnung in Saugverbindung mit dem links aufgehängten Auspuff-Endrohr bringbar ist. Auf diese Weise kann die Abgashaube für Fahrzeuge mit unterschiedlich aufgehängten Auspuff-Endrohren eingesetzt werden.
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Die beiden seitlichen Teilräume der Abgashaube können bodenseitig mit jeweils voneinander separaten Bodenwänden begrenzt sein, die in der Gebrauchslage auf dem Werkstattboden abgestellt sind. Zudem können die beiden Teilräume der Abgashaube über einen mittleren Kanalabschnitt strömungstechnisch miteinander verbunden sein. Der Kanalabschnitt kann an seiner Oberseite eine Anschlussöffnung aufweisen, an die der Abgasschlauch angeschlossen ist.
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Die Abgashaube kann mit einem Hubmittel in die Nichtgebrauchslage angehoben beziehungsweise in die Gebrauchslage abgesenkt werden. Als Hubmittel kann ein separater Seilzug vorgesehen sein. Bevorzugt ist es jedoch, wenn der Abgasschlauch selbst als ein solches Hubmittel einsetzbar ist. In diesem Fall kann der Abgasschlauch auf eine deckwandseitige Schlauchtrommel aufgewickelt sein und entsprechend kraftaufnehmend an der Anschlussöffnung der Ansaughaube gekoppelt sein. Die Koppelstelle zwischen dem Abgasschlauch und der Absaughaube bildet somit einen Kraftangriffspunkt, an der der Abgasschlauch beim Heben und Senken mit einer Zugkraft angreift. Bevorzugt ist die Koppelstelle mit einem Schwerpunkt der Abgashaube vertikal fluchtend ausgerichtet. Auf diese Weise wird beim Heben/Senken vermieden, dass aufgrund eines sich ergebenden Hebelarms sich die Absaughaube schräg stellt.
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Vor diesem Hintergrund kann da die Abgashaube mit Bezug auf eine Mittelachse spiegelsymmetrisch gestaltet sein. Zudem kann die Koppelstelle auf der Abgashauben-Mittelachse positioniert sein.
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Während des Motorbetriebes werden die heißen Auspuff-Abgase zunächst in die Abgashaube geführt und dort im Ansaugraum gesammelt sowie anschließend über den Abgasschlauch in das Abluftsystem geleitet. Beim Eintritt in den Ansaugraum weisen die Abgase hohe Temperaturen auf. Um eine Überhitzung der Abgashaube zu vermeiden, kann innerhalb des Ansaugraumes zumindest eine Prallplatte vorgesehen sein, die in der Gebrauchslage der Abgashaube in Abstand zur Mündungsöffnung des Abgas-Endrohres angeordnet ist. Dadurch wird ein unmittelbarer Aufprall der heißen Abgase auf die Innenwandung der Abgashaube vermieden. Bevorzugt kann die Prallplatte über einen freien Spalt von der Innenwandung der Abgashaube beabstandet sein, um durch Hinterlüftung eine Kühlung der Prallplatte zu ermöglichen. Zudem können an der Innenwandung und/oder der Außenwandung der Abgashaube noch weitere Abdeckungen z. B. aus Aluminium angeordnet sein.
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Die vorstehend erläuterten und/oder in den Unteransprüchen wiedergegebenen vorteilhaften Aus- und/oder Weiterbildungen der Erfindung können – außer zum Beispiel in den Fällen eindeutiger Abhängigkeiten oder unvereinbarer Alternativen – einzeln oder aber auch in beliebiger Kombination miteinander zur Anwendung kommen.
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Die Erfindung und ihre vorteilhaften Aus- und Weiterbildungen sowie deren Vorteile werden nachfolgend anhand von Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 einen Motorprüfstand mit einer Vorrichtung zum Absaugen von Auspuffabgasen eines Kraftfahrzeuges, bei der die Abgashaube in einer Nichtgebrauchslage ist;
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2 die Abgashabe der Vorrichtung in einer Gebrauchslage; und
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3 die in der Gebrauchslage befindliche Abgashaube in einer Schnittdarstellung entlang der Schnittebene A-A.
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Die 1 zeigt einen Motorprüfstand mit einem in einer Ansicht von hinten dargestellten Fahrzeug 1. Dabei weist das Fahrzeug 1 in der Fahrzeugquerrichtung y links ein linkes Auspuff-Endrohr 3 und in der Fahrzeugquerrichtung y rechts ein rechtes Auspuff-Endrohr 5 auf. Die Auspuff-Endrohre 3 und 5 ermöglichen das Ausströmen von Auspuffgasen 7 aus dem Fahrzeug 1 während des Fahrzeugbetriebs.
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In der Fahrzeughochrichtung z über dem Fahrzeug 1 ist eine Kunststoff-Abgashaube 9 in einer Nichtgebrauchslage I zu sehen. Die Abgashaube 9 ist Bestandteil einer Vorrichtung zum Absaugen der Auspuffgase 7 des Fahrzeugs 1 und ist in der Nichtgebrauchslage I von einem Werkstattboden 10 angehoben, so dass eine Durchfahrt des Fahrzeuges 1 unter der Abgashaube 9 ermöglicht ist. Die Abgashaube 9 ist in etwa so breit wie das Fahrzeug 1 und weist Bodenwände 11, Seitenwände 13 und Deckwände 15 auf, die einen Ansaugraum 17 begrenzen. Dabei ist der Ansaugraum 17 in der Fahrzeugquerrichtung y in einen ersten Teilraum 19 und einen zweiten Teilraum 21 unterteilt. Die Teilräume 19 und 21 sind über einen mit einem Freiraum a von den Bodenwänden 11 beabstandeten Kanalabschnitt 23 strömungstechnisch miteinander verbunden.
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Aus den Figuren geht weiter hervor, dass die Abgashaube 3 an einer Koppelstelle K mit einem Abgasschlauch 25 verbunden ist. Dabei weist die Abgashaube 9 gemäß der 2 an ihrer Oberseite 27 einen in der Fahrzeughochrichtung z nach oben ragenden, rohrartigen Anschlussstutzen 28 auf. Der Anschlussstutzen 28 ist in ein unteres Ende 29 des Abgasschlauchs 25 eingesteckt. Mit Hilfe einer Befestigungsschelle 31 ist das untere Ende 29 des Abgasschlauchs 25 mit der Anschlussöffnung 28 in einer kraftübertragenden Pressverbindung. Die Koppelstelle K bildet einen Kraftangriffspunkt, an dem der Abgasschlauch 25 mit einer Zugkraft FZ angreift, so dass die Abgashaube 9 mit einer Gewichtskraft FG in der Nichtgebrauchslage I über dem Werkstattboden 10 festgehalten ist. Die Koppelstelle K liegt auf einer in der Fahrzeughochrichtung z ausgerichteten Mittelachse M des rohrförmigen Anschlussstutzens 28. Des Weiteren ist die Abgashaube 9 mit Bezug auf die Mittelachse M des rohrförmigen Anschlussstutzens 28 spiegelsymmetrisch ausgebildet, wodurch der Schwerpunkt S der Abgashaube 9 ebenfalls auf der Mittelachse M liegt. Dies verhindert eine Schrägstellung der Abgashaube 9 in der Nichtgebrauchslage I.
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In der 1 ist weiterhin eine Schlauchtrommel 33 gezeigt, die in der Fahrzeughochrichtung z über der Abgashaube 9 angeordnet ist. Dabei ist die Schlauchtrommel 33 über Stützen 34 an einem Träger 35 als Teil einer Dachkonstruktion des Motorprüfstandes befestigt. Auf die Schlauchtrommel 33 ist teilweise der Abgasschlauch 25 aufgerollt, wobei das in der 1 nicht dargestellte obere Ende des Abgasschlauchs 25 an den inneren Hohlkörper 37 der Schlauchtrommel 33 angeschlossen ist. Der Hohlkörper 37 ist mit einem Saugrohr 39 verbunden, wodurch das Saugrohr 39 über den Hohlkörper 37 und dem Abgasschlauch 25 in einer mittelbaren Verbindung mit der Abgashaube 9 ist. Weiterhin ist der Abgasschlauch 25 durch Drehen der Schlauchtrommel 33 mit Hilfe eines Elektromotors 41 auf die Schlauchtrommel 33 auf- und abwickelbar, wodurch ein Heben und Senken der Abgashaube 9 zwischen der Nichtgebrauchslage I und einer Gebrauchslage II (2 und 3) ermöglicht ist.
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Die Gebrauchslage II der Abgashaube 9 ist in den 2 und 3 zu sehen, wobei die 3 den Schnitt A-A aus der 2 zeigt. In der Gebrauchslage II ist die Abgashaube 9 in der Fahrzeuglängsrichtung x möglichst nahe hinter dem Fahrzeug 1 sowie in der Fahrzeugquerrichtung y mittig zum Fahrzeug 1 angeordnet. Zudem ist die Abgashaube 9 mit den Bodenwänden 11 auf dem Werkstattboden 10 abgestellt.
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Aus der 2 und 3 geht weiter hervor, dass eine dem Fahrzeug 1 zugewandten Seitenwand 45 der Abgashaube 9 eine erste und eine zweite Saugöffnung 43 und 44 aufweist. Die Saugöffnungen 43 und 44 münden in dem ersten und zweiten Teilraum 19 und 21 der Abgashaube 9. Die Saugöffnungen 43 und 44 sind weiterhin so angeordnet, dass sie sich in der Gebrauchslage II in Flucht mit linken und rechten Mündungsöffnungen 46 und 47 der linken und rechten Auspuff-Endrohren 3 und 5 befinden. Dadurch ist eine strömungstechnische Saugverbindung zwischen der Abgashaube 9 und den Auspuff-Endrohren 3 und 5 ermöglicht. Die Saugöffnungen 43 und 44 sind in der Fahrzeughochrichtung z mit einem Höhenversatz Δh von den Bodenwänden 11 beabstandet.
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Gemäß der 3 befindet sich in dem zweiten Teilraum 21 der Abgashaube 9 eine Prallplatte 49, die in Flucht mit dem rechten Mündungsrohr 47 angeordnet ist. Die Prallplatte 49 ist über Stützträger 51 an einer dem Fahrzeug 1 abgewandten Seitenwand 52 der Abgashaube 9 befestigt und besteht aus einem hitzebeständigen Material, das den heißen Auspuffgasen 7 standhält. Die Prallplatte 49 ist weiterhin über einen freien Spalt s von einer Innenwandung 53 der Abgashaube 9 beabstandet, um eine Hinterlüftung und eine verbesserte Kühlung der Prallplatte 49 zu erreichen. Der erste Teilraum 19 weist eine baugleiche Prallplatte 49 wie der zweite Teilraum 21 auf.
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Des Weiteren wird die in der 1 dargestellte Zugkraft FZ wird mit Hilfe des Elektromotors 41 erzeugt und zum Anheben der Abgashaube 9 von der Gebrauchslage II in die Nichtgebrauchslage I verwendet. So wird das Durchfahren des Fahrzeugs 1 unter der Abgashaube 9 ermöglicht. Zum Anheben der Abgashaube 9 muss die Zugkraft FZ größer sein als die Gewichtskraft FG der Abgashaube 9.
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Zum Absaugen der Auspuffgase 7 von dem linken und rechten Auspuff-Endrohr 3 und 5 des Fahrzeuges 1 wird die Abgashaube 9 nach Positionieren des Fahrzeuges 1 auf dem Motorprüfstand von der Nichtgebrauchslage I in die Gebrauchslage II abgesenkt. Im Folgenden wird in dem Saugrohr 39 ein Unterdruck erzeugt. Der Unterdruck des Saugrohres 39 bewirkt eine Sogwirkung in dem Hohlkörper 37, dem Abgasschlauch 25 sowie in der Abgashaube 9, so dass die Auspuffgase 7 in die erste und zweite Saugöffnung 43 und 44 der Abgashaube 9 gesaugt werden. Die aufgesaugten, heißen Auspuffgase 7 treffen dann zuerst auf die Prallplatten 49 in den Teilräumen 19 und 21 der Absaughaube 9, wodurch eine hohe thermische Belastung der aus Kunststoff bestehenden Absaughaube 9 vermieden wird. Von den Teilräumen 19 und 21 gelangen die Auspuffgase 7 über den Kanalabschnitt 23, die Anschlussöffnung 28, den Abgasschlauch 25 und den Hohlkörper 37 schließlich in das Saugrohr 39.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20213342 U1 [0003]
- DE 29502946 U1 [0003]