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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Batterieentnahmegerät für ein Flurförderzeug. Flurförderzeuge, die durch eine Batterie gespeist werden, können mit austauschbaren Batterien ausgestattet sein, die extern geladen und gewartet werden. Hierzu ist es notwendig, die Batterie oder die Batterien aus dem Flurförderzeug zu entnehmen und zu einer entfernt liegenden Ladestation zu transportieren.
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Aus
DE 10 2007 031 149 A1 ist ein Flurförderzeug mit einem auswechselbaren Batterieblock bekannt. Der Batterieblock ist in einem seitlich zugänglichen Batteriefach angeordnet und wird in das Batteriefach seitlich eingeschoben. Das Batteriefach besitzt an seinem Batteriefachboden einen nach unten abstehenden Vorsprung, der als Hubanschlag für ein Batterietransportgerät zum Anheben und Herausziehen des Batterieblocks aus dem Batteriefach vorgesehen ist. Als Batterieentnahme- und -transportgerät ist ein Gabelhubgerät vorgesehen.
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Aus
DE 10 2008 034 431 A1 ist ein Batteriewagen zur Aufnahme eines Batterietrogs für ein Flurförderzeug vorgesehen. Bei dem bekannten Batteriewagen sind Stützrollen relativ zum Boden des Batteriewagens höhenverstellbar gelagert, um den Batterieboden abzustützen.
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Aus
DE 10 2009 045 340 A1 ist ein Batterieentnahmegerät für ein Elektroflurförderzeug bekannt geworden. Das Batterieentnahmegerät ist vorgesehen, um an eine seitliche Batteriefachöffnung herangefahren zu werden und über ein verfahrbares Hubgerät mit höhenverstellbarem Lastaufnahmemittel in eine verriegelnde Ineingriffnahme mit dem Wechselbatterieblock zu gelangen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gut handhabbares Batterieentnahmegerät bereitzustellen, das die Handhabung von Wechselbatterien an einem Flurförderzeug vereinfacht.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Batterieentnahmegerät mit den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Batterieentnahmegerät ist mit einem fahrbaren Rahmen, einem Bedienbügel und einem Batteriekopplungselement ausgestattet. Der fahrbare Rahmen besitzt mindestens drei Räder und/oder Rollen, über die das Batterieentnahmegerät verfahrbar ist. Der Bedienbügel ist an dem Rahmen angebracht und in eine Arbeitsstellung des Batterieentnahmegeräts verstellbar. Ebenfalls beweglich ist das Batteriekopplungselement an dem Rahmen angebracht. Das Batteriekopplungselement wirkt mit dem Bedienbügel derart zusammen, dass in der Arbeitsstellung des Bedienbügels das Batteriekopplungselement in eine Koppelposition gestellt ist, um eine auf oder an dem Batteriekopplungselement angeordnete Batterie anzuheben. Bei der Benutzung des Batterieentnahmegeräts wird der fahrbare Rahmen an das Flurförderzeug seitlich herangefahren und das Batteriekopplungselement in Eingriff mit der Batterie gebracht, so dass die Batterie auf dem Batteriekopplungselement angeordnet ist. Durch Betätigung des Bedienbügels wird über das Batteriekopplungselement die Batterie angehoben, so dass diese nachfolgend mit dem Rahmen verfahrbar ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Rahmen an seinem von dem Bedienbügel fortweisenden Ende mit einem flachbauenden Unterschubabschnitt versehen, der unter ein Flurförderzeug schiebbar ist, um das Batteriekopplungselement mit einer Batterie in Eingriff zu bringen. Der flachbauende Unterschubabschnitt des Rahmens ermöglicht es, das Batteriekopplungselement mit der Batterie in Eingriff zu bringen, um die Batterie anzuheben und aus dem Flurförderzeug zu entnehmen.
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In einer zweckmäßigen Ausgestaltung weist der Rahmen einen L-förmigen Träger mit einem horizontalen und einem vertikalen Arm auf. Bevorzugt bildet der horizontale Arm den flachbauenden Unterschubabschnitt des Rahmens. An einem Endabschnitt des vertikalen Rahmens ist der Bedienbügel angeordnet. Bei einem Endabschnitt des horizontalen Arms ist mindestens eines der Räder bzw. mindestens eine der Rollen angeordnet. Der L-förmige Träger besitzt bevorzugt in seinem Knickbereich zwischen dem horizontalen und dem vertikalen Arm zwei seitlich abstehende Ausleger, die jeweils mindestens ein Rad oder eine Rolle aufweisen. Der insgesamt L-förmige Aufbau des Trägers stellt sicher, dass der Träger leicht baut und auch mit aufgenommener Batterie noch gut verfahrbar ist.
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In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung ist ein Anschlagelement an der zum Batteriekopplungselement weisenden Seite des vertikalen Arms vorgesehen. Ist die Batterie auf das Batteriekopplungselement aufgenommen, kann sie an dem Anschlagelement anliegen und so während des Transports in einer sicheren Position gehalten werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Batteriekopplungselement als ein hakenförmiges Eingriffselement ausgebildet. Das hakenförmige Eingriffselement besitzt eine Eingriffsmulde und an seinem freien Ende einen Vorsprung, der eine auf dem hakenförmigen Eingriffselement angeordnete Batterie vor einem Herunterrutschen sichert und einen Vorsprung in einer Öffnung der Batterie hintergreift.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Bedienbügel schwenkbar an dem Rahmen angelenkt. Bevorzugt kann der Bedienbügel nach oben und nach unten verschwenkt werden, wobei es sich bewährt hat, dass der Bedienbügel in seiner Arbeitsstellung nach unten verschwenkt ist.
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Bevorzugt ist auch das Batteriekopplungselement schwenkbar an dem Rahmen angelenkt und ist in seiner Koppelposition nach oben verschwenkt, so dass zumindest sein freies Ende in der Koppelposition angehoben ist und die Batterie anheben kann.
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In einer zweckmäßigen Ausgestaltung sind das Batteriekopplungselement und der Bedienbügel einstückig ausgebildet oder fest miteinander verbunden. Bei dieser Ausgestaltung kann der Bedienbügel an dem Rahmen angelenkt sein, so dass bei einem Verschwenken des Bedienbügels nach unten das Batteriekopplungselement jenseits des Anlenkpunkts nach oben verschwenkt, um die Batterie anzuheben.
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In einer alternativen Ausgestaltung sind Bedienbügel und das Batteriekopplungselement zweistückig ausgebildet und koppeln mechanisch miteinander. Hierzu kann eine Koppelstange zwischen dem Batteriekopplungselement und dem Bedienbügel vorgesehen sein, aber auch ein Zahnstangentrieb oder eine sonstige Hebelkinematik kann vorgesehen sein, um das Batteriekopplungselement in seine Koppelposition anzuheben.
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Neben der Ausgestaltung mit einem verschwenkbaren Batteriekopplungselement ist es auch denkbar, das Batteriekopplungselement entlang dem Rahmen translatorisch zu bewegen. Hierbei wird das Batteriekopplungselement translatorisch in seine Koppelposition angehoben. Translatorische Bewegungen des Batteriekopplungselements können durch eine mechanische, hydraulische, pneumatische oder mechanische Kopplung zwischen dem Batteriekopplungselement und dem Bedienbügel erfolgen.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Batterieentnahmegeräts wird anhand des Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen:
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1 ein Batterieentnahmegerät ohne Batterie in einer perspektivischen Darstellung von schräg vorne,
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2 das Batterieentnahmegerät aus 1 mit einer aufgenommenen Batterie in einer perspektivischen Ansicht von schräg hinten und
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3.1 bis 3.6 Beispiele für unterschiedliche Kopplungen zwischen Bedienbügel und Batteriekopplungselement.
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1 zeigt ein Batterieentnahmegerät 1 mit einem Bedienbügel 8. Der in 1 dargestellte Bedienbügel 8 besitzt einen geschlossenen Griffabschnitt 12. Alternativ kann der Bedienbügel auch aus einem einfachen Hebel und einen doppelten Hebel mit jeweils einem Griffbereich bestehen. Der Bedienbügel 8 ist in einem Drehpunkt 9 an einem Endabschnitt des Batterieentnahmegeräts angelenkt. Der Bedienbügel 8 kann in Richtung des Doppelpfeils A verschwenkt werden. An dem Endabschnitt 14 ist auf der dem Bügel gegenüberliegenden Seite ein hakenförmiges Batteriekopplungselement 7 vorgesehen. Das Batteriekopplungselement 7 ist mit dem Bedienbügel 8 derart gekoppelt, dass bei einer Lenkbewegung nach oben oder nach unten das Batteriekopplungselement sich nach unten bzw. oben verschwenkt. Das Batteriekopplungselement 7 schwenkt dabei um eine Achse, die parallel zu einer von dem Drehpunkt 9 gebildeten Achse verläuft.
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Das Batterieentnahmegerät 1 besitzt einen L-förmigen Rahmen 3 mit einem vertikalen Arm 20 und einem horizontalen Arm 24. Der Bedienbügel 8 sowie das Batteriekopplungselement 7 sind an dem freien Ende des vertikalen Arms angeordnet. Das freie Ende des horizontalen Arms 24 ist mit einem Paar von nicht schwenkbaren Rollen 22 versehen. An dem vertikalen Arm 20 sind seitlich abstehende Ausleger 26 vorgesehen, die seitlich, auf einander gegenüberliegenden Seiten des Rahmens vorstehen. Die Ausleger 26 besitzen jeweils eine Schwenkrolle 2, die eine 360°-Drehung beschreiben kann. Oberhalb der Schwenkrollen 2 sind Stoßfänger 28 angeordnet.
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An dem vertikalen Arm 20 des Rahmens ist ein Anschlagelement 10 aus Gummi oder Kunststoff vorgesehen, das eine auf dem Batteriekopplungselement 7 angeordnete Batterie vor einem Verkratzen schützt und an dem die Batterie während des Transports anliegt.
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2 zeigt eine Batterie 5 mit einer Öffnung 6 in einem oberen Abschnitt des Batteriegehäuses. In dem angehobenen Zustand ist das Batteriekopplungselement 7 in die Öffnung 6 eingetaucht, so dass über das Batteriekopplungselement 7 die Batterie 5 angehoben werden kann. Eine Frontseite 4 der Batterie liegt im angehobenen Zustand der Batterie an dem Anschlagelement 10 an, so dass die Batterie durch die Reibung zwischen dem Anschlagelement 10 und der Frontseite 4 der Batterie stabil an dem Batterieentnahmegerät anliegt. In dem in 2 dargestellten angehobenen Zustand kann auch eine schwere Batterie mit Hilfe des Batterieentnahmegeräts problemlos transportiert werden. Bei der Auslegung des L-förmigen Rahmens ist mit Blick auf die Abmessung des horizontalen Arms 24 darauf zu achten, dass der Schwerpunkt der aufgenommenen Batterie sich zwischen den Lenkrollen 2 und den Rädern 22 befindet, um einen sicheren Stand des Batterieentnahmegeräts zu gewährleisten. Im Hinblick auf die Höhe des Batteriekopplungselements 7 gegenüber dem Boden ist darauf zu achten, dass der vertikale Arm 20 eine Höhe besitzt, die beispielsweise der Einbauhöhe der Batterie in einem Flurförderzeug entspricht. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass der vertikale Arm 20 des Rahmens in der Höhe verstellbar ist, um mit dem Batterieentnahmegerät Batterien in unterschiedlicher Höhe aus Flurförderzeugen entnehmen zu können.
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3.1 bis 3.6 zeigen unterschiedliche Kopplungen zwischen dem Bedienbügel und dem Batteriekopplungselement. 3.1 zeigt in einer schematischen Ansicht eine einstückige Ausbildung, bei der der in einem Anlenkpunkt 30 am Rahmen des Batterieentnahmegeräts angelenkte Bedienbügel 32 verschwenkbar. Das hakenförmig ausgebildete Batteriekopplungselement 34 ist einstückig mit dem Batteriebügel 32 ausgebildet oder mit diesem verbunden, so dass bei einer Bewegung des Bedienbügels 32 nach unten (Pfeil A) das Batteriekopplungselement angehoben (Pfeil B) wird.
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3.2 zeigt ein translatorisch bewegliches Batteriekopplungselement 36, das auf seiner zum Bedienbügel 38 weisenden Seite Zähne 40 aufweist. Der an dem Rahmen schwenkbar angeordnete Batteriebügel 38 besitzt an seinem Kopf 42 ebenfalls schematisch dargestellte Zähne, die kämmend in Eingriff mit den Zähnen 40 des Batteriekopplungselements 36 stehen. Bei einer Schwenkbewegung des Bedienbügels 38 um seinen Anlenkpunkt 44 nach unten (Pfeil A) wird das Batteriekopplungselement 36 translatorisch nach oben (Pfeil B) bewegt.
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3.3 zeigt einen Bedienbügel 46, der in einem Anlenkpunkt 48 an dem Rahmen angelenkt ist. Der Bedienbügel 46 ist über eine schwenkbare Koppelstange 50 mit dem Batteriekopplungselement 52 verbunden. Das Batteriekopplungselement 52 ist im Schwenkpunkt 54 an dem Rahmen angelenkt, so dass bei einer Bewegung des Bedienbügels 46 nach unten (Pfeil A) das Batteriekopplungselement 52 sich nach oben (Pfeil B) bewegt.
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3.4 zeigt eine hydraulische Ausgestaltung, bei der ein Bedienbügel 56 zwei Hydraulikzylinder 58, 60 betätigt, um das Batteriekopplungselement 62 translatorisch zu bewegen. 3.5 zeigt schematisch ein Batteriekopplungselement 64, das über einen elektrischen Spindelantrieb 66 translatorisch verstellt wird. Betätigt wird der Spindelantrieb 66 mit Hilfe des Bedienbügels 68, der über einen Schalter eine entsprechende Steuerung (nicht dargestellt) für den Spindelantrieb ansteuert.
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3.6 zeigt eine mechanische Kopplung zwischen dem Batteriekopplungselement 36 und dem Bedienbügel 70, der an seinem Ende ein Langloch 72 aufweist. In dem Langloch 72 ist ein Zapfen 74 des Batteriekopplungselements 76 angeordnet, der bei einem Verschwenken des Bedienbügels 70 um den Drehpunkt 78 das Batteriekopplungselement 76 translatorisch bewegt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007031149 A1 [0002]
- DE 102008034431 A1 [0003]
- DE 102009045340 A1 [0004]