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Die Erfindung betrifft eine Verpackung aus einem faltbaren Material, insbesondere Wellpappe gemäß Anspruch 1.
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Verpackungen, die beispielsweise aus faltbaren Materialien wie Karton, Pappe und/oder Wellpappe hergestellt sind, sind in zahlreichen Ausführungen bekannt. So können Verpackungen als einteilige Faltschachteln, aus zwei oder mehreren Teilen bestehende Deckelschachteln, Falthüllen oder sogenannte Trays ausgeführt sein. Die Ausführung der Verpackung richtet sich dabei in der Regel nach dem durch die zu verpackenden Güter bestimmten Verwendungszweck. Im Einzelhandel oder im Versandhandel eingesetzte Verpackungen werden in der Regel nach einem Ersteinsatz von einem Kunden häufig entsorgt oder zumindest nicht für weitere Versandzwecke benutzt.
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Darüber hinaus ist eine Wiederverwendung einer Verpackung nach einem Erstgebrauch wie auch insbesondere einer Verpackung mit einem Klebeverschluss nicht oder nur unter Zuhilfenahme weiterer, eine klebende Verbindung erzeugender Mittel wie Klebstoff oder Klebestreifen möglich. Daher scheitert eine Wiederverwendung von Verpackungen häufig mangels bei einem Empfänger nicht vorhandener Klebstoffe oder Klebestreifen. Des Weiteren führt ein nicht-fachgerechter Wiederverschluss einer Verpackung zu Unregelmäßigkeiten bei einem erneuten Versand, der zu einer Beschädigung oder gar einem Verlust der mit der Verpackung versandten Gegenstände führen kann.
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Es gibt daher bereits Verpackungen, die eine Wiederverwendung zulassen. So schützt das britische Patent
920,831 eine Verpackung, die sich ohne sich gegeneinander verriegelnde Elemente maschinell oder per Hand aufrichten lässt. An einem rechteckigen Boden sind zwei Paare aus jeweils gegenüberliegenden Längsseiten- und Querseitenwänden angesetzt. Benachbarte Seitenwände sind mittels Gelenkelemente, die über Falz- bzw. Rilllinien angesetzt sind, miteinander verbunden. Die Gelenkelemente weisen auf einer Seite eine Beschichtung aus einem Klebstoff auf. Je nach Ausführung können in Gehrung zueinander angelenkte Gelenkplatten der Gelenkelemente jeweils miteinander klebend verbunden werden oder an einer Längs- oder Querseitenwand der Verpackung klebend festgelegt werden. Mit Hilfe einer Einstecklasche lässt sich die Verpackung wieder verwenden.
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Auch die in der
deutschen Gebrauchsmusterschrift 20 2011 106 692 U1 beschriebene Versandverpackung lässt sich wieder verschließen. Die aus einem faltbaren Material gebildete und in einem Gebrauchszustand quaderförmige Versandverpackung weist eine Verschlusslasche auf, die eine Verlängerung eines Deckels darstellt. Durch das Vorsehen von zwei Klebestreifen an der Verschlusslasche ist eine zweifache Verschlussfunktion erreichbar. Nach einem Abtrennen des einen ersten Klebestreifen tragenden Teils der Verschlusslasche kann die Versandverpackung mit einem zweiten Klebestreifen zur Weiterverwendung wieder geschlossen werden.
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Bei den beiden letztgenannten Verpackungen sind aber bei einem Erstgebrauch entstandene Verunreinigungen oder Versand-Beklebungen und der dgl. bei einer Weiterverwendung insbesondere zum Versand nachteilig.
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Ein aus der
DE 1481 666 U bekannter Versandkarton in Form einer Faltschachtel ist dagegen wiederverwendbar. Auf einer Innen- und Außenseite eines Zuschnitts zur Aufrichtung ist jeweils ein Adressfeld vorgesehen, sodass ein Empfänger die Faltschachtel weitersenden kann, nachdem er das Innere nach außen gewandt hat. Zum Versand wird die Faltschachtel mit einem Bindfaden zusammengehalten, was nachteilig ist.
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Der Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, unter Vermeidung der Nachteile des Standes der Technik eine Verpackung zu schaffen, die bei einer Erstbenutzung ohne zusätzliche Hilfsmittel sicher verschlossen werden kann und die unter einem hinreichenden Verschluss und ausreichender Stabilität auf einfache Weise weiterverwendet werden kann.
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Die Aufgabe wird mit einer Verpackung nach Anspruch 1 gelöst.
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Demgemäß sieht die Erfindung eine Verpackung aus einem faltbaren Material wie insbesondere Wellpappe mit einem Bodenteil, an dem Seitenwände über Faltlinien angelenkt sind, einem an einer Seitenwand angelenkten Deckelteil und einer an dem Deckelteil über eine Faltlinie angelenkten Verschlusslasche zum Verschließen der Verpackung vor, wobei benachbarte Seitenwände jeweils über Faltlinien mit einem Gelenkelement miteinander verbunden sind und wobei die Verschlusslasche an einer der einen Seitenwand gegenüberliegenden Seitenwand festlegbar ist. Dabei ist die Verschlusslasche zur Erzeugung einer ersten Gebrauchsform der Verpackung über eine Klebeverbindung an der der einen Seitenwand gegenüberliegenden Seitenwand festlegbar. Ein zweites Verschlusslaschenelement ist nach einem Abtrennen eines ersten Verschlusslaschenelementes von der Verschlusslasche zur Erzeugung einer zweiten Gebrauchsform der Verpackung an der der einen Seitenwand gegenüberliegenden Seitenwand festlegbar und ein Wenden der Verpackung, bei dem Außenflächen der die Verpackung nach außen umgebenden Abschnitte nach innen gebracht werden, wird ermöglicht.
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Die erfindungsgemäße Verpackung wird aus einem Zuschnitt hergestellt, der einen einen Boden der Verpackung bildenden Bodenabschnitt umfasst, an dessen Randabschnitten umlaufend einer Bildung von Seitenwänden der Verpackung dienende Seitenwandabschnitte angelenkt sind, und an dessen Ecken jeweils an zwei benachbarten Seitenwandabschnitten angelenkte Gelenkelemente vorgesehen sind. Dabei ist an einem Seitenwandabschnitt ein einer Bildung eines Deckelteils der Verpackung dienender Deckelabschnitt angelenkt, an dem gegenüberliegend zu dem einen Seitenwandabschnitt eine Verschlusslasche angelenkt ist. Weiter weisen die Gelenkelemente diagonal vorgesehene Faltlinien auf und die Verschlusslasche weist durch wenigstens eine Reißlinie voneinander getrennte Verschlussklappenteile auf, wobei die Verschlusslasche zu ihrem freien Ende verjüngt ist.
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Eine Zweitverwendung der erfindungsgemäßen Verpackung vermeidet mit Vorteil Beeinträchtigungen, die durch absenderseitig oder während der Versands aufgebrachte Bedruckungen, Beschriftungen oder sonstige Markierungen hervorgerufen worden sind. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Verpackung zu einer Wiederverwendung oder Neuverwendung derart hergerichtet werden, dass bei einer Erstverwendung hervorgerufene außenseitige Beschädigungen nicht störend oder beeinträchtigend wirken.
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Bei einem Wenden der erfindungsgemäßen Verpackung werden Außenflächen der die Verpackung nach außen umgebenden Abschnitte nach innen gebracht. Erfindungsgemäß werden bei Ausführung einer erfindungsgemäßen Wendefunktion der Verpackung die den Verschlussbereich der Verpackung umgebenden Seitenwände um eine den Verschlussbereich durchsetzende Achse um 180 Grad gedreht. Die Seitenwand, an welcher die Verschlusslasche in einem geschlossenen Verpackungszustand festgelegt ist, und die dieser Seitenwand entgegengesetzte Seitenwand verbleiben bis auf eine Innen-Außen-Umkehrung positionstreu. Der Vorgang des Überführens der Verpackung von einem ersten in einen zweiten Gebrauchszustand wird durch jeweils zwei benachbarte Seitenwände verbindende Gelenkelemente ermöglicht.
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In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackung wird das Gelenkelement aus zwei in Gehrung zueinander angelenkten Gelenkplatten gebildet. Dabei weisen die Gelenkplatten an ihren freien Enden vorzugsweise einen Ausschnitt auf.
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Bei einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackung ist an zumindest zwei gegenüberliegenden Seitenwänden jeweils eine Stützklappe zur Abstützung des Deckelteils angelenkt. Dadurch wird neben einem hinsichtlich eines Einbruchsversuches verbesserten Verschluss der.Verpackung auch eine erhöhte Stabilität und damit ein verbesserter Schutz der in der Verpackung befindlichen Waren erreicht.
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Hinsichtlich einer Multifunktionalität der erfindungsgemäßen Verpackung weisen deren Innenseiten bildende Wandungsseiten mit Vorteil eine im Vergleich zu eine Außenseite der Verpackung bildenden Wandungsseiten unterschiedliche Decken auf. D.h. das faltbare, vorzugsweise als Wellpappe ausgeführte Material weist unterschiedliche Decken auf. Die Decken können dabei aus unterschiedlichen Materialien bestehen oder unterschiedlich beschichtet, bedruckt oder sonst wie behandelt sein.
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Wenn sich das Bodenteil und das Deckelteil in einer eine Aufnahmefläche für das zu verpackende Gut bildenden Fläche in den Abmessungen unterscheiden, wird eine Erzeugung der zweiten Gebrauchsform der Verpackung vorteilhaft erleichtert. Der Unterschied in der jeweiligen Abmessung beträgt etwa eine Stärke des faltbaren Materials. Der Unterschied zwischen Deckel- und Bodenteil wird erfindungsgemäß in der Abmessung vorgegeben, welche parallel zur Verschlusslasche liegt. Bei einer Verpackung mit rechteckigem Querschnitt, bei der die Verschlusslasche bevorzugt an einer kurzen Seite des Deckelteils vorgesehen ist, sind entsprechend die Längsausdehnungen von Deckel- und Bodenteil unterschiedlich gewählt. Dadurch ergibt sich in der zweiten Gebrauchsform ein geringfügig von einer Quaderform abweichender Aufbau.
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In bevorzugter Ausführung ist die Verschlusslasche an der Seitenwand mit dem ersten Verschlusslaschenelement festlegbar, das über wenigstens eine Reißlinie (Aufreißperforation o. ä.) mit dem zweiten Verschlusslaschenelement verbunden ist. Dazu ist entweder an der Verschlusslasche ein doppelseitig klebender Streifen an dem ersten Verschlusslaschenelement oder an der einen Seitenwand in einem im geschlossenen Zustand der Verpackung erreichten Anlagebereich des ersten Verschlusselementes vorgesehen. Alternativ zu dem doppelseitig klebenden Streifen kann auch eine alternative Technik, z.B. Klebung zum Einsatz kommen.
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In einer weiteren, bevorzugten Ausführung ist die Verschlusslasche zu ihrem freien Ende verjüngt und somit trapezförmig ausgeführt, wodurch deren Einstecken zum Verschließen der erfindungsgemäßen Verpackung in der zweiten und einer modifizierten ersten Gebrauchsform erleichtert wird.
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Das zweite Verschlusslaschenelement ist nach einem Abtrennen des ersten Verschlusslaschenelementes von der Verschlusslasche zur Erzeugung einer zweiten Gebrauchsform der Verpackung an der einen Seitenwand vorzugsweise durch einen Einsteckvorgang festlegbar. Die Verschlusslasche kann bevorzugt zwei etwa als Aufreißperforationen ausgeführte Reißlinien aufweisen, die dann beabstandet voneinander vorgesehen sind und einen Abreißstreifen bilden, welcher eine Abtrennung des ersten Verschlusslaschenelementes von der Verschlusslasche erleichtert. Zum Verschließen der Verpackung in der modifizierten ersten und zweiten Gebrauchsform ist das zweite Verschlusslaschenelement in eine von der einen Seitenwand und den an dieser angelenkten Gelenkplatten umgebene Öffnung einsteckbar.
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Mit großem ästhetischem Vorteil ist eine in der zweiten Gebrauchsform der Verpackung außen liegende Deckelseite zumindest teilweise bedruckt. Mit Vorteil ist die in der zweiten Gebrauchsform der erfindungsgemäßen Verpackung außenliegende Deckelseite mit einem Adressfeld und/oder einer vom Absender zu ergänzenden Absendermarkierung bestückt. So erleichtert die erfindungsgemäße Verpackung eine Rücksendung von falsch oder beschädigt erhaltenen Waren auf einfache Weise. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Verpackung als Retoureverpackung kann auch eine Vorfrankierung oder einen Freiversandaufdruck an der entsprechenden Deckelseite beinhalten.
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Herstellungstechnisch einfach ist eine vollständige Bedruckung zumindest einer Seite des erfindungsgemäßen Zuschnitts. Vorteilhaft dabei ist, dass die Bedruckung einer Zweitverwendung der erfindungsgemäßen Verpackung angepasst erfolgen kann. So bietet sich für eine Wiederverwendung der erfindungsgemäßen Verpackung als Geschenkverpackung eine farbenfreudige Bedruckung an. Weitere vorteilhafte teilweise oder Komplett-Bedruckungen einer Seite des Zuschnitts erlauben eine Verwendung der Verpackung als Themenverpackung. So können Hinweise auf den in der Verpackung bei einer Wieder- bzw. Zweitverwendung eingebrachten Inhalt enthalten. So kann beispielsweise bei einer Verwendung der Verpackung im Bürobereich ein entsprechender Hinweis etwa auf „Firmenkataloge“, „Tankquittungen“, „Steuerunterlagen“ oder bei einer privaten Verwendung „Gemeindebriefe“, „Urlaubsfotos“ oder etwa „Medikamente“ und dergleichen angebracht sein. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verpackung ergibt sich bereits durch eine Bedruckung einer Seite des Zuschnitts in der ersten Gebrauchsform durch einen entsprechenden Aufdruck. So kann etwa bei einer Verwendung der Verpackung in der ersten Gebrauchsform, d. h. in der Regel bei der Erstversendung von modischen Kleidungsstücken oder Schuhen und dergleichen eine innenseitig vorhandene auf ein Modelabel oder auf sonstige, auf den Hersteller hinweisende Bedruckungen oder eine dem zu dem verpackten Produkt entsprechende farbliche Gestaltung vorgesehen sein.
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Erfindungsgemäß sind die Faltlinien der Verpackung und des Zuschnitts vorzugsweise als Rilllinien ausgeführt, um den Vorgang der Innen-Außen-Wendung der Verpackung zu erleichtern. Die wenigstens eine Reißlinie ist bevorzugt als Aufreißperforation ausgeführt. Es versteht sich, dass die Rilllinien dabei in an sich bekannter Weise durch eine regel- oder unregelmäßige Abfolge von Einschnitten und durch eine Verdichtung des faltbaren Materials erreichte Prägungen gebildet sind. Boden- und Deckelteil können etwa quadratisch oder rechtwinkelig ausgeführt sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels zusammen mit den begleitenden Zeichnungen näher erläutert. In den in unterschiedlichen Maßstäben und zum Teil schematisch vereinfacht gehaltenen Zeichnungen sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
- 1 einen erfindungsgemäßen Zuschnitt,
- 2 eine perspektivische Darstellung der Verpackung in einer ersten Gebrauchsform in geöffnetem Zustand, bei der unter Auslassung der Materialeigenschaften eine durchsichtige Darstellung gewählt ist,
- 3 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackung in geöffnetem Zustand in perspektivischer Darstellung,
- 4 eine erfindungsgemäße Verpackung in einer durchsichtigen perspektivischen Darstellung und
- 5 eine ebenfalls durchsichtig gehaltene perspektivische Darstellung einer zweiten, teilweise geöffneten Gebrauchsform der erfindungsgemäßen Verpackung.
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Ein in 1 gezeigter einstückiger Zuschnitt ist aus einer Wellpappe, deren Wellenstärke einem Verwendungszweck der erfindungsgemäßen Verpackung angepasst ist, gebildet. Der in 1 insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnete Zuschnitt zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Verpackung weist einen rechteckigen Bodenabschnitt auf, an dessen Längsrändern Seitenwandabschnitte 3 und 4 über Rilllinien 5 angelenkt sind. An jeder kurzen Seite des Bodenabschnitts 2 schließt sich ein Seitenwandabschnitt 6, 7 über eine Rilllinie 8 an. An den Seitenwandabschnitten 3 und 4 ist jeweils mithilfe einer Rilllinie 9 ein Klappenabschnitt 10 angelenkt. An dem an einer kurzen Seite des Bodenabschnitts 2 angesetzten Seitenwandabschnitt 7 schließt sich über eine Rilllinie 11 ein Deckelabschnitt 12 an, an dessen dem Seitenwandabschnitt 7 entgegengesetzter Stirnseite über eine weitere Rilllinie 14 eine einem Verschließen der erfindungsgemäßen Verpackung dienende Verschlusslasche 15 vorgesehen ist.
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Die Verschlusslasche 15 ist durch als Aufreißperforation ausgeführte Reißlinien 16 in ein erstes und zweites Verschlusslaschenelement 17, 18 und einen Abreißstreifen 19 unterteilt. An seinen Ecken weist der Bodenabschnitt 2 jeweils ein als Doppelgelenk ausgeführtes Gelenkelement 21 auf. Die Gelenkelemente 21 sind im Wesentlichen quadratisch ausgeführt und von ihrer freien Ecke zur Verbesserung ihrer Gelenkfunktion rechtwinklig ausgeschnitten. Jedes Gelenkelement 21 ist zwischen zwei, die jeweilige Ecke des Bodenabschnitts 2 umgebenden Seitenwandabschnitten 3, 7; 3, 6; 6, 5; 5, 7 mit Rilllinien 24 angelenkt. Die Gelenkplatten 23 sind über eine das Gelenkelement 21 diagonal durchsetzende Rilllinie 25 gelenkig miteinander verbunden.
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Aus dem in 1 gezeigten Zuschnitt wird durch anhand der 2 und 3 veranschaulichte Klapp- und Faltvorgänge die erfindungsgemäße Verpackung 100 erzeugt. Dazu werden die Seitenwandabschnitte 3, 4, 6, 7 um die jeweiligen Rilllinien 5, 8 gegenüber dem Bodenabschnitt 2 wie durch die Pfeile a, b, c und d in 2 angedeutet hochgeklappt. Dabei werden die Gelenkplatten 23 der Gelenkelemente 21 um die Rilllinien 25 eingeklappt, bis die Seitenwände 30, 40, 60, 70 bildenden Seitenwandabschnitte 3, 4; 6, 7 eine rechtwinklige Position zu dem Bodenabschnitt 2, der den Boden 20 der erfindungsgemäßen Verpackung bildet, erreicht haben. Der Einschnitt 22 der Gelenkelemente 21 erleichtert dabei die Endpositionierung der Gelenkplatten 23, die in abgewinkelte Stellungen bezüglich der jeweils benachbarten Seitenwand 30, 40; 60, 70 gebracht werden können. Anschließend werden die Klappenabschnitte 10 in eine waagerechte Position zum Boden 20 der Verpackung 100 gebracht, wobei sie auf den Gelenkplatten 23 aufliegen.
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Mittels einer anhand des Pfeiles e in 2 veranschaulichten Drehbewegung wird der das Deckelteil 120 der Verpackung 100 bildende Deckelabschnitt 12 in eine parallele Position zu dem Boden 20 gebracht. Die Rilllinie 11 zwischen Deckelabschnitt 12 und dem Seitenwandabschnitt 7 dient dabei als Drehachse. Die Verschlusslasche 15 wird dann mit einem an dem ersten Verschlusslaschenelement 17 angebrachten Klebestreifen 26 (1) an der Seitenwand 60 wie in 4 dargestellt angeklebt. Der Klebestreifen bzw. der Auftrag des Klebstoffes kann auch erst kurz vor dem Vereinen der Verschlussstellen erfolgen. In dieser in der 3 gezeigten ersten Gebrauchsform findet erfindungsgemäß ein Versand von Waren statt. Wie in der 3 veranschaulicht ist die erfindungsgemäße Verpackung 100 in der ersten Gebrauchsform innenseitig mit einem Firmenlogoaufdruck 27 des Herstellers durchgehend versehen.
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Aus einem in 4 gezeigten geschlossenen Zustand der ersten Gebrauchsform wird die erfindungsgemäße Verpackung 100 durch Abreißen des Abreißstreifens 19 geöffnet. Dazu weist der Abreißstreifen 19 eine gegenüber dem ersten und zweiten Verschlusslaschenelement 17, 18 vorstehenden laschenartigen Abschnitt 19a auf. Durch eine dem Pfeil e ( 2) entgegengesetzte Drehbewegung des Deckelteils 120 um die Rilllinie 11 kann ein Zugriff auf einen Innenraum der Verpackung 100 erreicht werden. Nach einer Entnahme des in der Verpackung 100 verpackten und damit versandten Gegenstands kann die erfindungsgemäße Verpackung 100 in einer modifizierten ersten Gebrauchsform erneut zur Lagerung und/oder Transport von Waren oder Gegenständen benutzt werden, indem das an dem Deckelteil 120 verbliebene zweite Verschlusslaschenelement 18 in eine von der Seitenwand 60 und den an deren seitlichen Rändern angesetzten Gelenkplatten 23 gebildeten, im Grunde schlitzartigen Aufnahmeöffnung 28 eingesteckt wird. Die erste modifizierte Gebrauchsform wird trotz der um etwa eine Materialstärke größeren Längsausdehnung des Deckelteils 120 gegenüber dem Bodenteil 20 aufgrund der Flexibilität der Gelenkverbindungen ermöglicht.
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Eine zweite in 5 dargestellte Gebrauchsform der erfindungsgemäßen Verpackung 100 wird aber dadurch erreicht, dass ausgehend von einem geöffneten Zustand der ersten Gebrauchsform der erfindungsgemäßen Verpackung 100 zunächst das Deckelteil 120 in eine zum Bodenteil 20 coplanare Position gebracht wird und anschließend die Seitenwände 30, 40; 60, 70 entgegen der beim Aufbau der Verpackung 100 aus dem Zuschnitt 1 erfolgten Drehrichtung bezüglich des Bodenteils 20 um die Rilllinien 5; 8 umgeschlagen werden, bis sie eine zu der in der ersten Gebrauchsform um einen Winkel von 180 Grad gedrehten Position erlangen. Anschließend wird die Verpackung über einen Angriff an dem Bodenteil 20 um einen Winkel von 180 Grad bezüglich einer die kurzen Seitenwände 20, 30 durchsetzenden Drehachse gedreht.
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Danach wird wie anhand der 2, 3 beschrieben der Vorgang zur Erzeugung der ersten Gebrauchsform entsprechend wiederholt. Als Resultat ergibt sich dabei, dass die in der ersten Gebrauchsform eine Innenseite der Verpackung 100 bildenden Flächen des Bodenteils 20, des Deckelteils 120, der Seitenwände 30, 40; 60, 70 und des zweiten Verschlusslaschenelementes 18 außenliegend angeordnet sind. Das zweite Verschlusslaschenelement 18 wird nun in eine von der kurzen Seitenwand 60 und den an dieser angelenkten Gelenkplatten 23 begrenzten Öffnung 28 eingesteckt. Die erfindungsgemäß so erhaltene zweite Gebrauchsform der Verpackung 100 stellt eine stabile quaderförmige und geschlossene Verpackung dar. Dadurch, dass nun in der zweiten Gebrauchsform die bei der ersten Gebrauchsform innenliegenden bedruckten Flächen nach außen gebracht worden sind, wird eine entsprechend dem Verwendungszweck angepasste Verpackung erreicht.