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Die Erfindung betrifft eine Schneidemaschine der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
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Schneidemaschinen insbesondere für Lebensmittel sind allgemein bekannt. So zeigt beispielsweise die
DE 10 2006 042 696 A1 eine Schneidemaschine mit einem Gehäuse und einem bewegbaren und teilweise innerhalb des Gehäuses angeordneten Läufer. Das Gehäuse weist eine sich in Bewegungsrichtung des Läufers erstreckende, längliche Öffnung auf, durch die ein Teilbereich des Läufers nach außerhalb des Gehäuses geführt ist. Die Öffnung ist durch eine Abdichtung, die durch Magnetkraft am Gehäuse gehalten wird, grundsätzlich verschlossen, wobei der Läufer einen zwischen der Abdichtung und dem Gehäuse angeordneten Schlitten aufweist, der die Magnethalterung der Abdichtung am Gehäuse jeweils lokal im Bereich der Durchführung des Läufers durch die Gehäuseöffnung aufhebt oder unterbricht.
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Eine weitere Möglichkeit ein Gehäuse staubdicht zu verschließen ist aus der
DE 27 46 718 A1 bekannt. Sie zeigt eine Vorrichtung zum Verschließen eines Gehäuses, das einen Schlitz aufweist, wobei durch den Schlitz ein längsverschiebbares Bauteil aus dem Gehäuse nach außen ragt. Um den Schlitz unter Beibehaltung der Längsverschiebbarkeit staubdicht zu verschließen wird vorgeschlagen, an den Rändern des Schlitzes Filzstreifen anzuordnen, deren freie Enden derart umgebogen sind, dass sie mit ihren dem Schlitz zugekehrten Seiten flächig aneinanderliegen und das Bauteil zwischen den beiden Filzstreifen durch den Schlitz hindurchtritt.
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Diese Lösungen haben den Nachteil, dass sie konstruktiv aufwendig und störanfällig sind bzw. eine geringe Lebensdauer aufweisen und/oder schlecht, insbesondere mit flüssigem Reinigungsmittel, gesäubert werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist deshalb eine zuverlässige und hygienische Schneidemaschine zu schaffen, die insbesondere gut zu reinigen ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Schneidemaschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Schneidemaschine weist ein Maschinengehäuse und einen verschiebbar gelagerten Schlitten mit einem Schlittenfuß auf. Innerhalb des Maschinengehäuses ist eine Schlittenführung angeordnet, in der der Schlittenfuß längsverschiebbar gelagert ist. Das Maschinengehäuse weist eine längliche Öffnung auf, durch die sich der Schlittenfuß erstreckt. Die Öffnung ist über ein verschiebbares, am Schlittenfuß befestigbares Dichtband abdichtbar. Dies hat den Vorteil, dass ein Eindringen von Schmutz, Fett und Ähnlichem durch die Öffnung in das Maschinengehäuse verhindert wird. Gleichzeitig wird eine Reinigung der Schneidemaschine vereinfacht, da das Dichtband das Maschinengehäuse auch vor dem Eindringen von Reinigungsmitteln oder Wasser schützt.
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Vorzugweise ist ein oberer Bereich des Dichtbandes zumindest teilweise innerhalb des Maschinengehäuses und ein unterer Bereich des Dichtbandes zumindest teilweise außerhalb des Maschinengehäuses angeordnet. So kann Schmutz, Fett, Reinigungsmittel, Wasser usw. von oben nach unten ablaufen, ohne in das Maschinengehäuse zu gelangen.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn das Dichtband umlaufend, insbesondere über Umlenkrollen geführt, ausgebildet ist. Der Schlitten vollzieht bei jedem Schneidevorgang eine Hin- und Herbewegung. Das am Schlittenfuß befestigte Dichtband folgt dieser Bewegung. Durch die Verwendung eines umlaufenden Dichtbandes ist es ausreichend, wenn das Dichtband nur Zug- und keine Druckkräfte in Bewegungsrichtung des Schlittenfuß' übertragen kann.
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Erfindungsgemäß kann das Dichtband mit mindestens einer Wickelvorrichtung, insbesondere einer federbelasteten Spule verbunden sein. Dies hat ebenso wie die vorhergehend beschriebene Lösung den Vorteil, dass das Dichtband nur Zugkräfte übertragen können muss. Das Übertragen einer Druckkraft durch einen Bereich des Dichtbandes, der in Bewegungsrichtung des Schlittens vor dem Schlittenfuß liegt, ist nicht erforderlich, da bei entsprechender Dimensionierung der Wickelvorrichtung, die durch sie auf das Dichtband wirkende Zugkraft mindestens so groß wie die andernfalls wirkende Druckkraft ist. Der vor dem Schlittenfuß liegende Bereich ist somit in Bewegungsrichtung des Schlittens kraftfrei oder nur mit einer Zugkraft belastet; keinesfalls jedoch mit einer Druckkraft.
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Eine federbelastete Spule stellt eine konstruktiv einfache und kostengünstige Wickelvorrichtung dar.
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Vorzugsweise ist das Dichtband mit zwei Wickelvorrichtung, die je an einem Ende der länglichen Öffnung angeordnet sind, verbunden. Hierdurch ist das Dichtband sowohl bei der Hin- als auch bei der Herbewegung druckkraftfrei.
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In einer bevorzugten Weiterbildung besteht das Dichtband aus Nylon, Gummi, PVC, insbesondere gewebeverstärkt, oder Metall, insbesondere Stahl, da so das Dichtband sowohl kostengünstig und hygienisch als auch dauerbeständig ist.
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Es ist auch vorgesehen, dass an dem Schlittenfuß im Nahbereich zum Dichtband eine Dichtlippe angeordnet ist. Die Befestigung des Dichtbandes am Schlittenfuß kann beispielsweise so ausgebildet sein, dass das Dichtband einen Durchtritt aufweist, durch den der Schlittenfuß hindurchragt. Die Dichtlippe ist vorzugsweise so angeordnet, dass sie den Schlittenfuß umläuft und die Befestigung des Dichtbandes am Schlittenfuß abdeckt.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Dichtlippe als Klemmvorrichtung zur Halterung des Dichtbandes am Schlittenfuß ausgebildet ist. Hierdurch wird eine kostengünstige und einfache Montage und Befestigung des Dichtbandes am Schlittenfuß erreicht. Des Weiteren wird so ein einfacher Austausch des Schlittenbandes ermöglicht.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist an dem Maschinengehäuse im Bereich der Öffnung eine Abdeckleiste so angeordnet, dass die Abdeckleiste mindestens einen Teilbereich des Dichtbandes überdeckt. Hierdurch wird verhindert, dass Schmutz o. ä. an dem Dichtband vorbei in das Maschinengehäuse gelangen kann.
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Von Vorteil ist auch, wenn im Bereich der länglichen Öffnung, vorzugsweise an deren Anfang und/oder Ende mindestens ein Abstreifer angeordnet ist. Da das Dichtband bei der Hin- und Herbewegung des Schlittens an dem Rand der länglichen Öffnung vorbei in das Innere des Maschinengehäuses bewegt wird, kann hierbei Schmutz o. ä. in das Maschinengehäuse oder die Wickelvorrichtung gelangen. Durch den Abstreifer wird dies verhindert.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen.
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Dabei zeigen:
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1: Eine Seitenansicht einer Schneidemaschine,
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2: Eine Schnittdarstellung eines Teilbereichs der Schneidemaschine und einen Teilbereich eines Schlittens,
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3: Einen Teilbereich des Dichtbandes und
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4: Das Dichtband mit Wickelvorrichtung.
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1 zeigt eine Seitenansicht einer Schneidemaschine 1 zum Schneiden von Lebensmitteln, insbesondere Wurst- oder Käseaufschnitt. Es ist hier ein sogenannter Vertikalschneider dargestellt, bei dem ein angetriebenes Kreismesser 2 in einer vertikalen Schneideebene rotiert. Das Kreismesser 2 weist an seinem Umfang eine Schneide auf, die von einem Messerschutzring 3 bereichsweise abgedeckt ist. Vorzugsweise ist der Messerschutzring 3 so ausgebildet, dass er nur einen kleinen Bereich der Schneide, der zum Schneiden erforderlich ist, frei lässt, da so ein bestmöglicher Schutz der Schneide und eines Benutzers der Schneidemaschine 1 erreicht wird.
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Eine verschiebbar gelagerte Anschlagplatte 4 verläuft parallel zur Schneideebene. Die Verschiebung der Anschlagplatte 4 erfolgt mit Hilfe einer Schneidspaltverstellung 5. Durch die Verschiebung der Anschlagplatte 4 kann die Breite eines Schneidspaltes zwischen dem Kreismesser 2 und der Anschlagplatte 4 und damit auch die Scheibendicke der von dem Lebensmittel abzutrennenden Scheiben variiert werden.
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In einem Motorturm 6 eines Maschinengehäuses 7 ist ein Elektromotor angeordnet, über den das Kreismesser 2 angetrieben wird.
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Ein Schlitten 8 ist senkrecht zur Rotationsachse des Kreismessers 2 verschiebbar gelagert. Bei jedem Schneidevorgang wird der Schlitten 8 hin- und herbewegt, wodurch das auf einer – in 2 dargestellten – Schlittenplatte 10 liegende Lebensmittel an dem Kreismesser 2 vorbei geführt wird, und eine Scheibe davon abgetrennt wird.
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2 zeigt eine Schnittdarstellung eines Teilbereichs der Schneidemaschine 1 und einen Teilbereich eines Schlittens 8. Der Schlitten 8 weist neben der Schlittenplatte 10 einen Schlittenfuß 9 auf. Der Schlittenfuß 9, weist zwei ineinander gesteckte Elemente, die über einen Feststellgriff 11 miteinander verschraubt sind, und ein Drehgelenk 18 auf. Durch das Drehgelenk 18 ist der Schlitten 8 von dem Kreismesser 2 wegschwenkbar. Nach Lösen des Feststellgriffs 11 kann der Schlitten 8 entfernt werden. Hierdurch wird eine Reinigung der Schneidemaschine 1 wesentlich vereinfacht.
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Die Schlittenführung 22 ist auf einer Schlittenachse 12 längsverschiebbar geführt. Zur Aufnahme eines durch die Masse des Schlittens 8 und eines gegebenenfalls auf diesem liegenden Lebensmittels wirkenden Drehmoments ist eine Momentenstütze 13 vorgesehen. Die Verschiebbarkeit der Schlittenführung 22 auf der Schlittenachse 12 und der Momentenstütze 13 wird über ein Gleitlager ermöglicht. Andere Arten der Lagerung, wie beispielsweise Kugellager, können ebenfalls verwendet werden.
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Der mit der Schlittenführung 22 verbundene Schlittenfuß 9 erstreckt sich aus dem Maschinengehäuse 7 durch eine längliche Öffnung 14 hindurch. Um zu Verhindern, dass Schmutz, Fett, Reinigungsmittel, Wasser o. ä. in das Maschinengehäuse 7 gelangen, ist die Öffnung 14 über ein Dichtband 15 abdichtbar. Oberhalb der Öffnung 14 ist an dem Maschinengehäuse 7 eine Abdeckleiste 16 angeordnet. Die Abdeckleiste 16 überdeckt einen oberen Bereich des Dichtbandes 15, so dass kein Schmutz von oben am Dichtband 15 vorbei in das Maschinengehäuse 7 gelangen kann.
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Das Dichtband 15 ist in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel über eine Dichtlippe 17, die gleichzeitig als Klemmvorrichtung dient, am Schlittenfuß 9 befestigt und verläuft außerhalb des Maschinengehäuses 7. Es ist jedoch, neben der bereits beschriebenen Variante, bei der ein oberer Bereich des Dichtbandes 15 innerhalb des Maschinengehäuses 7 und ein unterer Bereich außerhalb verläuft, genauso möglich die erfindungsgemäße Schneidemaschine 1 so auszubilden, dass das Dichtband 15 vollständig innerhalb des Maschinengehäuses 7 verläuft.
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3 zeigt einen Teilbereich des Dichtbandes 15 in Blickrichtung auf die längliche Öffnung 14 in dem Maschinengehäuse 7. Der Schlitten 8, mit ihm der Schlittenfuß 9 und das Dichtband 15 bewegen sich bei jedem Schneidevorgang hin und her. Diese Hin- und Herbewegung entspricht in der 3 einer Bewegung nach rechts und links und soll durch den Doppelpfeil veranschaulicht werden.
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Der obere Teil des Dichtbandes 15 ist durch die Abdeckleiste 16 überdeckt. Der untere Bereich des Dichtbandes 15 ist außerhalb des Maschinengehäuses 7. Diese Variante ist besonders vorteilhaft, da so Schmutz, Reinigungsmittel o. ä. von oben nach unten ablaufen können, ohne in das Maschinengehäuse 7 zu gelangen.
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4 zeigt das Dichtband 15 mit zwei Wickelvorrichtungen 19, 20. Die Wickelvorrichtungen 19, 20 sind federbelastet, so dass das Dichtband 15 automatisch aufgerollt wird. Die Federkraft ist vorzugweise so gewählt, dass auf das Dichtband 15 ständig eine Zugkraft wirkt. Ohne oder bei zu geringer Federkraft müsste andernfalls das Dichtband 15 Druckkräfte übertragen können, um in die Wickelvorrichtung hineingeschoben zu werden.
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Im Bereich der Öffnung 14 sind Abstreifer 21 angeordnet. Die Abstreifer 21 verhindern das Schmutz, Reinigungsmittel o. ä. in das Gehäuse der Wickelvorrichtungen 19, 20 gelangen können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006042696 A1 [0002]
- DE 2746718 A1 [0003]