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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rohrweiche für Fördergut. Unter Fördergut ist dabei Fliessgut, Schüttgut, Fallgut oder sonstiges Gut zu verstehen, das einem Sortiervorgang unterworfen werden muss, um Fremdpartikel, wie beispielsweise metallische Gegenstände oder dergleichen, aus dem Fördergut zu entfernen.
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Hierzu weisen solche Rohrweichen einen Materialeingang, einen ersten Materialausgang und einen zweiten Materialausgang auf. Dem Materialeingang wird das Fördergut zugeführt. In der Rohrweiche findet dann der Sortiervorgang statt, nach welchem das als „gut” befundene Fördergut dem ersten Materialausgang oder Gutausgang und das als schlecht befundene Fördergut dem zweiten Materialausgang oder Schlechtausgang zugeliefert wird.
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Derartige Rohrweichen finden ganz allgemein in der pharmazeutischen und kosmetischen Industrie, in der Lebensmittelindustrie und beispielsweise auch in Metzgereien Verwendung, wobei sie häufig Metalldetektoren nachgeschaltet sind. Ermittelt ein solcher Metalldetektor, dass sich metallische Gegenstände in dem durch das Fördergut gebildeten Produktfluss befinden, ergeht eine entsprechende Meldung an die Rohrweiche, welche daraufhin verhindert, dass der entsprechende Abschnitt des Produktflusses mit den metallischen Gegenständen in den Gutausgang geleitet wird. Stattdessen ändert die Rohrweiche den Weg des Produktflusses, also des Förderguts, so dass der entsprechende Abschnitt in den Schlechtausgang geleitet wird, um anschließend einer genaueren Prüfung unterworfen und gegebenenfalls entsorgt zu werden.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf eine Rohrweiche, die speziell für einen Einsatz in der pharmazeutischen Industrie geeignet sein soll. Es sei aber betont, dass die erfindungsgemäße Rohrweiche auch in anderen Industrien, wie oben angegeben, ohne weiteres zu verwenden ist. In der pharmazeutischen Industrie herrscht ein hoher Bedarf an Rohrweichen, die sich durch ein höchstes Maß an Reinheit auszeichnen. Rohrweichen mit einem hohen Reinheitsgrad im Betrieb können aber nur gewährleistet werden, wenn sie insgesamt und auch in ihren einzelnen Teilen des Öfteren einem Reinigungsprozess unterworfen werden. Einem solchen Reinigungsprozess muss insbesondere die sogenannte Ausscheideeinrichtung unterworfen werden, welche in der Rohrweiche das Fördergut dem Gutausgang oder dem Schlechtausgang zuliefert. Denn an dieser Ausscheideeinrichtung können Partikel des Produktstromes oder sonstige Verunreinigungen haften und so den Reinheitsgrad der Rohrweiche herabsetzen.
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Wenn nun eine Rohrweiche oft einem Reinigungsprozess unterworfen werden soll, dann ist es für die Effektivität der Rohrweiche von großer Bedeutung, dass diese möglichst ohne Hilfsmittel von Hand zerlegt und wieder zusammengebaut werden kann, wobei dieses Zerlegen und Zusammenbauen in kurzer Zeit durchführbar sein sollte.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rohrweiche für Fördergut anzugeben, welche ohne weiteres und insbesondere ohne Werkzeug zu zerlegen ist, so dass ihre einzelnen Teile einer Reinigung zugeführt werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Rohrweiche mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung schafft so eine Rohrweiche für Fördergut mit einem einen Materialeingang, einen ersten Materialausgang und einen zweiten Materialausgang aufweisenden Gehäuse sowie einer durch eine Welle angetriebenen Ausscheideeinrichtung zum Auswählen eines Weiterleitens des Fördergutes vom dem Materialeingang zum ersten Materialausgang oder zum zweiten Materialausgang,
bei der die Welle von einer Antriebseinheit angetrieben ist, die von einem am Materialeingang angeordneten Detektor angesteuert ist,
wobei sich die Rohrweiche dadurch auszeichnet, dass die Welle zusammen mit der mit ihr verbundenen Antriebseinheit und der an ihr anbringbaren Ausscheideeinrichtung von Hand und ohne Werkzeug einseitig an nur einer Wand des Gehäuses mittels einer Scharniereinheit, vorzugsweise einem Doppelscharnier, festlegbar ist. Das Doppelscharnier ist dabei mit einem Verriegelungshebel versehen, der die auf eine Mitnehmer-Nase der Welle gesteckte Antriebseinheit mit einer Öffnung umgreift und mit einer Nase in einer Nut eines am Gehäuse angebrachten Verriegelungszapfens festlegbar ist. Das Doppelscharnier ist an einem Haltegestell der Rohrweiche befestigt und dabei insbesondere verschraubt. Die Antriebseinheit ist an einer Öffnung des Doppelscharniers mittels einer in eine Nut der Antriebseinheit eingreifenden und den Rand der Öffnung durchsetzenden Madenschraube festlegbar. Der Verriegelungszapfen durchsetzt eine mit einer Gleitlagerbuchse versehene Öffnung des Doppelscharniers in der Art, dass der auf der zum Gehäuse gegenüberliegenden Seite des Doppelscharniers angebrachte Verriegelungshebel in die Nut des Verriegelungszapfens einzugreifen vermag. Die Gleitlagerbuchse besteht vorzugsweise aus Kunststoff. Der Verriegelungshebel ist zur Begrenzung seines Schwenkbereiches an seiner die Antriebseinheit umgreifenden Öffnung auf der am Doppelscharnier anliegenden Seite mit einer den Schwenkbereich festlegenden Ringnut versehen, in die ein Zapfen des Doppelscharniers eingreift. Auf diese Weise lässt sich der Schwenkbereich des Verriegelungshebels soweit begrenzen, dass er jedenfalls in einer handhabbaren Stellung verbleibt.
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Als Ausscheideeinrichtung dient vorzugsweise eine Ausscheideklappe. Um die Welle rutschfest mit der Ausscheideklappe verbindbar zu machen, hat sie in dem Bereich, in welchem die Ausscheideklappe auf sie aufgesetzt ist, einen vorzugsweise halbkreisförmigen Querschnitt, an dessen Umfang die Ausscheideklappe in ihrem auf die Welle aufgesetzten Zustand in Drehrichtung anliegt. Die Antriebseinheit weist ein Gehäuse auf, in welchem ein Drehmagnet, eine Platine für die Ansteuerung des Drehmagneten und eine Sensorik zur Festlegung des Schwenkbereiches der Ausscheideeinrichtung untergebracht sind. Ein Rohrstück des Gehäuses der Antriebseinheit umgibt den aus dem Gehäuse der Rohrweiche herausragenden Teil der Welle und eine die Welle mit dem Drehmagneten verbindende Kupplung. Eine an der der Scharniereinheit zugekehrten Wand des Gehäuses der Rohrweiche anliegende Stirnfläche des Rohrstückes ist an dieser Wand durch einen O-Ring abgedichtet. Die Stirnfläche ist so groß, dass die Antriebseinheit fest am Gehäuse der Rohrweiche anliegt und nicht zu einem Kippen neigt.
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Das Gehäuse der Rohrweiche und das Gehäuse der Antriebseinheit bestehen beide aus Metall und dabei vorzugsweise aus Edelstahl. Schließlich weist das Gehäuse der Rohrweiche ein Schauglas auf, durch das das Innere der Rohrweiche und insbesondere die Ausscheideeinrichtung beobachtbar ist und das durch Lösen von beispielsweise einer Drehverriegelung von dem Gehäuse der Rohrweiche abgelöst werden kann.
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Die Drehmoment-Übertragung zwischen der Kupplung in der Antriebseinheit und der aus dem Gehäuse der Rohrweiche herausragenden Welle für die Ausscheideeinrichtung erfolgt mittels Mitnehmer-Nase: das heißt, eine Mitnehmer-Nase der Kupplung greift in eine Mitnehmer-Nase der Welle ein.
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Die erfindungsmäße Rohrweiche kann ohne Werkzeug ohne weiteres von einer Person in ihre wesentlichen Bestandteile zerlegt werden: hierzu wird zunächst das Schauglas von der Oberseite des Gehäuses der Rohrweiche abgenommen. Dann wird der Verriegelungshebel aus seiner das Scharnier verankernden Stellung im durch die Ringnut vorgegebenen Schwenkbereich verschwenkt. Damit kann das Doppelscharnier mit der auf ihn angebrachten Antriebseinheit von der Wand des Gehäuses der Rohrweiche abgehoben werden, sodass die Welle mit ihrer Mitnehmer-Nase an dieser Wand des Gehäuses der Rohrweiche freiliegt. Das Doppelscharnier gewährleistet ein zur Wand der Rohrweiche senkrechtes Abheben der Antriebseinheit von dieser Wand, was mit einem einfachen Scharnier, das nur eine Drehbewegung erlaubt, nicht möglich wäre. Es ist damit möglich, die Welle aus der Ausscheideklappe herauszuziehen und die Ausscheideklappe selbst über die durch das abgenommene Schauglas freiliegende Öffnung der Rohrweiche aus dieser zu entnehmen. Das Gehäuse selbst kann ebenfalls abgenommen und einer gesonderten Reinigung zugeführt werden. Damit können sodann das Innere der Rohrweiche, die Welle und die Ausscheideklappe jeweils einem gesonderten Reinigungsvorgang unterworfen werden.
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Der Zusammenbau der Rohrweiche erfolgt in umgekehrter Weise, wobei auch hier kein Werkzeug erforderlich ist und alle einzelnen Teile „zweihändig” von einer Person zusammengefügt werden können.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rohrweiche mit einem Detektor und einem Gestell in Perspektive,
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2A und 2B die Rohrweiche von 1 in zusammengebautem (2A) und zerlegtem (2B) Zustand mit einem Gehäuse, einem Doppelscharnier, einem Verriegelungshebel und einer Antriebseinheit in Perspektive,
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3 eine Schnittansicht III-III durch die Rohrweiche von 2A in Perspektive.
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4 eine Teilansicht von Einzelheiten des Doppelscharniers und des Verriegelungshebels mit der Antriebseinheit in Perspektive und
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5 eine Drehverriegelung für das Schauglas in Draufsicht in entriegeltem (5A) und verriegeltem (5B) Zustand, in Perspektive in zerlegtem (5C) und in zusammengebautem (5D) Zustand.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Rohrweiche 1, einen Detektor 2 vorzugsweise Metalldetektor und ein Gestell 3. Ein Haltegestell 46 verbindet die Rohrweiche 1 mit dem Detektor 2 und dem Gestell 3. Das Gestell 3 stellt aber nur eine optionale Möglichkeit für die Aufnahme von der Rohrweiche 1 und dem Detektor 2 dar.
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Die Rohrweiche 1 hat einen rohrförmigen Einlauf (Materialeingang) 4, einen rohrförmigen Gut-Auslauf (erster Ausgang) 5 und einen rohrförmigen Schlecht-Auslauf (zweiter Ausgang) 6. Der Einlauf 4, der Gut-Auslauf 5 und der Schlecht-Auslauf 6 sind Teile eines vorzugsweise aus Metall bestehenden Gehäuses 7 der Rohrweiche 1. Auf der Oberseite des Gehäuses 7 ist ein Schauglas oder Fenster 8 mittels einer Drehverriegelung 40 an Zapfen 42 festgelegt, die mit Halterungsblechen 12 des Halterungsgestells 46 verschraubt sind. Durch dieses Schauglas 8, das durch Lösen der Drehverriegelung 40 ohne Weiteres von dem Gehäuse 7 abgenommen werden kann, ist der Innenraum oder die Kammer der Rohrweiche 1 beobachtbar. Damit kann der Zustand der Kammer jederzeit auch in Betrieb der Rohrweiche beobachtet werden. An der Seitenwand des Gehäuses 7 ist mittels eines Doppelscharniers 9 und eines Verriegelungshebels 10 eine Antriebseinheit 11 festgelegt. Die Art und Weise, wie diese Festlegung erfolgt, wird weiter unten anhand der 2 bis 4 noch näher erläutert werden.
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Das Gestell 3, das als Fahrgestell ausgebildet sein kann, um die Rohrweiche 1 ist mit dem Halterungsgestell 12 beispielsweise durch eine Klemmverbindung verbunden. Ein wesentlicher Teil dieses Halterungsgestell 47 sind die zwei beiseitigen Halterungsbleche 12 an ihren jeweiligen Einsatzort zu bringen. An einem dieser Halterungsbleche 12 ist ein Zapfen 13 des Doppelscharniers 9 fixiert und insbesondere verschraubt. Im dargestellten Zustand bilden das Doppelscharnier 9, der Verriegelungshebel 10 und die Antriebseinheit 11 einen Aufspannungs-Antrieb. Der Detektor 2 weist einen Einlauf 14 und einen Auslauf 15 auf. Der Auslauf 15 ist über ein Tastrohr 47 an den Gut-Einlauf 4 der Rohrweiche 1 angeschlossen. Dabei wird das Tastrohr 47 zuerst in den Einlauf 14 eingeschoben und dann in den Gut-Einlauf 4 eingebracht. Der Detektor 2 ist in üblicher Weise aufgebaut und vermag beispielsweise durch Hall-Sonden Metallpartikel zu erfassen. Selbstverständlich kann aber auch ein anderer Detektor eingesetzt werden, der beispielsweise Verunreinigungen, Teilchen mit Übergrößen oder Untergrößen in dem dem Einlauf 14 zugeführten Fördergut, bei dem es sich um pharmazeutische Tabletten handeln kann, zu erfassen vermag. Jedenfalls ist der Detektor 2 nicht auf einen Metall-Detektor beschränkt. Der Innenraum des Detektors 2 ist über einen Deckel 16 zugänglich. Der Detektor 2 steuert die Antriebseinheit 11 an. Dies kann über in den Figuren nicht dargestellte geeignete elektrische Verbindungen geschehen. Wird so beispielsweise ein Metallteilchen in dem über den Einlauf 14 in das Innere des Detektors 2 geführten Fördergut erfasst, dann liefert der Detektor 2 der Antriebseinheit 11 ein diese Erfassung meldendes Signal, so dass die Antriebseinheit 11 eine in der Kammer des Gehäuses 7 der Rohrweiche 1 angebrachte Ausscheideeinrichtung anzusteuern vermag, die dann das Metallteilchen dem Schlecht-Auslauf 6 zuführt.
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In 2A und 2B sind das Gehäuse 7 der Rohrweiche 1, das Doppelscharnier 9 mit dem Verriegelungshebel 10 und die Antriebseinheit 11 in fast zusammengebautem (2A) und getrenntem (2B) Zustand gezeigt. „Fast zusammengebaut” bedeutet dabei, dass das Doppelscharnier 9 noch nicht am Gehäuse 7 verriegelt ist, sich aber in einem kurzen Abstand von einer hierzu geeigneten Stellung befindet.
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Aus dem Gehäuse 7 der Rohrweiche 1 ragt eine Welle 17 der im Innern des Gehäuses 7 gelegenen Ausscheideeinrichtung heraus. Diese Welle 17 hat eine Mitnehmer-Nase 18, in welche (vgl. 3) eine Mitnehmer-Nase 19 einer Kupplung 20, die zwischen der Welle 17 und einem Drehmagnet 21 in der Antriebseinheit 11 gelegen ist, eingreift.
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Die Kupplung 20 und der Drehmagnet 21 sind in einem Gehäuse 22 der Antriebseinheit 11 untergebracht. Außerdem enthält dieses Gehäuse 22 noch eine Platine für die Ansteuerung der Ausscheideeinrichtung und eine Sensorik 23 für die Endstellungen der Ausscheideeinrichtung. Die elektrische Verbindung von der Antriebseinheit 11 zu dem Detektor 2 erfolgt über eine Kabelverschraubung 24, die auch für die Stromversorgung allgemein und beispielsweise zur Sensorik 23 dient.
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Das Doppelscharnier 9 ist in Gelenken 25 so weit verschwenkbar, dass es in fixiertem Zustand, also in einem Zustand, in welchem der Zapfen 13 mit dem Halterungsblech 12 des Gestells 3 verschraubt ist, mit seinem Öffnungen 26, 27 aufweisenden Ende von der Seitenwand des Gehäuses 7 der Rohrweiche 1 abgehoben werden kann, damit anschließend die aus dem Gehäuse 7 ragende Welle 17 aus dem Gehäuse 7 herausgezogen werden kann.
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Ein Rohrstück 28 des Gehäuses 22 der Antriebseinheit 11 wird durch die Öffnung 26 und eine entsprechende Öffnung 41 des Verriegelungshebels 10 – wie in 2A separat dargestellt – geführt und mittels einer Madenschraube 29, die in eine V-Nut 30 (vgl. 4) des Rohrstückes 28 eingreift, festgelegt. Damit bilden die Antriebseinheit 11, der Verriegelungshebel 10 und das Doppelscharnier 9 einen Aufspannungsantrieb, der mittels des Zapfens 13 mit dem Gestell 3 verbunden ist und über die Gelenke 25 verschwenkt werden kann. Der Schwenkbereich ist dabei so festgelegt, dass im am Gehäuse 7 anliegenden Zustand (vgl. 3) die Mitnehmer-Nase 19 der Kupplung 20 in die Mitnehmer-Nase 18 der Welle 17 eingreift, während im „abgehobenen” Zustand der Aufspannungsantrieb, der weiterhin über den Zapfen 13 mit dem Gestell 3 verschraubt bleibt, so weit von dem Gehäuse 7 entfernt ist, dass das aus dem Gehäuse 7 herausragende Ende der Welle 17 frei zugänglich ist.
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Der Verriegelungshebel 10 ist schwenkbar zwischen dem Doppelscharnier 9 und der Antriebseinheit 11 festgelegt, wenn das Rohrstück 28 in der Öffnung 26 durch die in die Nut 30 eingreifende Madenschraube 29 befestigt ist.
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Wird der Aufspannungsantrieb an der Wand des Gehäuses 7 angebracht, wie dies in 3 gezeigt ist, so wird er in dieser Stellung festgespannt. Hierzu greift eine Nase 31 in eine Nut 32 eines Zapfens 33 ein, der die Öffnung 27 des Doppelscharniers 9 durchsetzt. Die Öffnung 27 ist dabei mit einer Gleitlagerbuchse 34 aus Kunststoff versehen, so dass der Zapfen 33 ohne Weiteres in die Öffnung 27 eingeführt werden kann.
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Die Ausscheideeinrichtung im Inneren des Gehäuses 7 besteht aus einer Ausscheideklappe 35, welche ein einen halbkreisförmigen Querschnitt aufweisendes Ende der Welle 17 so umgibt, dass die Ausscheideklappe 35 in Drehrichtung der Welle 17 rutschfest bzw. verdrehsicher auf dieses Ende aufgesetzt ist. Hierzu kann die Ausscheideklappe 35 teilweise oder ganz mit ihrem Endstück um das halbkreisförmige Ende der Welle 17 gebogen oder „gewickelt” sein. Die Ausscheideklappe 35 ist aber so auf dem Ende der Welle 17 anzubringen, dass die Welle 17 aus dem Endstück der Ausscheideklappe 35 (in 3 nach rechts) gezogen werden kann, so dass die Ausscheideklappe 35 selbst bei abgenommenem Schauglas 8 aus dem Gehäuse 7 zu entnehmen ist. Die Welle 17 ist in das Rohrstück 28 eingeführt und kann aus diesem entnommen, beziehungsweise wieder in das Rohrstück 28 eingeführt werden. Zu beachten ist lediglich, dass die Mitnehmer-Nasen 19, 20 ineinander eingreifen.
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Aus 4 ist ersichtlich, wie der Schwenkbereich des Verriegelungshebels 10 begrenzt ist: hierzu weist der Verriegelungshebel 10 ein seine der Öffnung 26 entsprechende Öffnung 41 im Abstand in einem Kreissektor umgebende Ringnut 36 auf, in die ein federbelasteter Zapfen 37 des Doppelscharniers 9 eingreift.
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Der Schwenkbereich der Ausscheidungsklappe 35 ist so festgelegt, dass er entweder den Gut-Auslauf 5 oder den Schlecht-Auslauf 6 im Inneren des Gehäuses 7 abdeckt. Dazu ist es ausreichend, wenn der Drehmagnet 21 in Gehäuse 22 der Antriebseinheit 11 um 45 bis 90 Grad drehbar ist.
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Aus 3 und 4 ist noch ein O-Ring 38 ersichtlich, der in eine Nut 39 des Rohrstückes 28 eingelegt ist und für eine hermetische Abdichtung zwischen dem Rohrstück 28 und der Wand des Gehäuses 7 in dem durch den Verriegelungshebel 10 festgespannten Zustand des Aufspannungsantriebes sorgt.
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5A und 5B zeigen den Drehverschluß 40 in entriegeltem bzw. verriegeltem Zustand. Die Pfeile in 5A zeigen an, in welcher Richtung der Drehverschluß 40 in 5B zu drehen ist, damit dann, wie in 5C gezeigt ist, zuerst der Drehverschluß 40 und dann das Schauglas 8 von den Zapfen 42 auf der Oberseite des Gehäuses 7 abgehoben werden können. Im verriegelten Zustand (vgl. 5D) greifen verengte Enden 43 von Löchern 44 (vgl. Einzelheit A in 5C) in Nuten 45 (vgl. Einzelheit B in 5C) der Zapfen 42 ein.
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Anstelle des Drehverschlusses 40 kann gegebenenfalls auch ein Verschluss mit Flügelschrauben verwendet werden. Dann sind aber mehr Einzelteile erforderlich.
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Bevorzugte Materialien für die Gehäuse 7 und 22 sowie für die Ausscheideklappe 35 und die Welle 17 sind Edelstahl. Gegebenenfalls können aber auch andere Materialien gewählt werden, falls diese eine entsprechende mechanische Stabilität aufweisen und gut zu reinigen sind.
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Der Zusammenbau der erfindungsgemäßen Rohrweiche kann ohne Weiteres „zweihändig” ohne Verwendung von Werkzeugen erfolgen:
Bereits herstellerseitig wird bei an dem Gehäuse 11 mittels des Zapfens 13 festgelegtem Doppelscharnier 9 (vgl. 1) zunächst die Antriebseinheit 11 mit dem Rohrstück 28 durch die Öffnungen 41 und 26 des Verriegelungshebels 10 bzw. des Doppelscharniers 9 eingeführt und durch Feststellen der Madenschraube 29 in der V-Nut 30 fixiert (vgl. 2). Dieser Vorgang ist also nicht Bestandteil des Zusammenbauens bei einem Anwender, sondern Teil der Montage beim Hersteller.
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Nach dieser Montage wird anwenderseitig die Ausscheidungsklappe 35 bei abgenommenem Schauglas 8 in das Innere des Gehäuses 7 gebracht, und die Welle 17 wird mit ihrem Ende in die Ausscheidungsklappe 35 von außen eingeführt. Auf das aus dem Gehäuse 7 ragende Ende der Welle 17 wird anschließend durch entsprechendes Verschwenken des Doppelscharniers 9 das Rohrstück 28 so aufgesetzt, dass die Nasen 18, 19 ineinander greifen. In dieser Lage wird sodann der Aufspannungsantrieb durch den Verriegelungshebel 10 festgespannt. Schließlich wird noch das Gehäuse 7 durch das Anbringen des Schauglases 8 und Aufsetzen des Drehverschlusses 40 verschlossen. Für Reinigungszwecke kann das Gehäuse 7, wie in 2B gezeigt ist, ohne weiteres abgenommen werden, indem zunächst das Tastrohr 47 zurückgefahren und dann das Gehäuse 7 von dem Zapfen 42 abgehoben wird.
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Durch die einseitige Lagerung der Ausscheideeinrichtung an nur einer Wand des Gehäuses 7 der Rohrweiche 1 ist der oben geschilderte einfache Zusammenbau der Rohrweiche gewährleistet. Gleiches gilt für deren Zerlegung für Reinigungzwecke. Es sind nur wenige Handgriffe notwendig, um die Rohrweiche in ihre für die Reinigung wesentlichen Teile zu zerlegen: Lösen des Drehverschlusses 40 und Abnahme des Schauglases 8, Verschwenken des Verriegelungshebels 10 nach oben, so dass das Doppelscharnier 9 mit der Antriebseinheit 12 von der Wand des Gehäuses 7 abgehoben werden kann, Herausziehen der Welle 17 aus der Ausscheidungsklappe 35 und Entnahme der Ausscheidungsklappe 35 über die durch Abnahme des Schauglases 8 geschaffene Öffnung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rohrweiche
- 2
- Detektor
- 3
- Gestell
- 4
- Einlauf, Materialeingang
- 5
- Gutauslauf
- 6
- Schlechtauslauf
- 7
- (Gehäuse) Mechanikgehäuse
- 8
- Schauglas-Fenster
- 9
- Doppelscharnier
- 10
- Verriegelungshebel, Öffnung
- 11
- Antriebseinheit
- 12
- Halterungsbleche
- 13
- Zapfen des Doppelscharniers
- 14
- Detektor-Einlauf
- 15
- Detektor-Auslauf
- 16
- Deckel am Detektor
- 17
- Welle
- 18
- Mitnehmernase an Welle
- 19
- Mitnehmernase an Kupplung
- 20
- Kupplung
- 21
- Drehmagnet
- 22
- Gehäuse für Antrieb
- 23
- Platine für die Ansteuerung (Sensorik)
- 24
- Kabelverschraubung
- 25
- Gelenke (Drehpunkte)
- 26
- Öffnung am Doppelscharnier
- 27
- Öffnung am Doppelscharnier
- 28
- Rohrstück des Gehäuses der Antriebseinheit
- 29
- Madenschraube
- 30
- Nut
- 31
- Nase am Verriegelungshebel
- 32
- Nut am Verriegelungszapfen
- 33
- Verriegelungszapfen
- 34
- Gleitlagerbuchse
- 35
- Ausscheideklappe
- 36
- Ringnut am Verriegelungshebel 10
- 37
- Zapfen federbelastet
- 38
- O-Ring
- 39
- Nut für O-Ring
- 40
- Drehverschluss
- 41
- Öffnung
- 42
- Zapfen
- 43
- Verengte Enden
- 44
- Löcher
- 45
- Nut
- 46
- Halterungsgestell
- 47
- Tastrohr
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007015733 A1 [0004]
- DE 102008062304 A1 [0004]