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Die Vorrichtung betrifft eine Waschmaschine zur Reinigung von Wäsche.
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Es sind Waschmaschinen bekannt, die eine zu waschende Wäsche mittels einer Waschtrommel hin- und herdrehen, wodurch viel Strom verbraucht wird. Zwischenzeitlich steht die Waschtrommel während eines Waschganges jedoch still, so dass der zuvor aus der Wäsche gelöste Schmutz wieder in die Wäsche einziehen kann. Zudem sinkt die Wäsche innerhalb der Waschtrommel und des Wassers ab, wodurch nicht das gesamte Wasser vollständig genutzt wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Waschmaschine mit effektiverer Wasserausnutzung bei gleichzeitig verbesserter Reinigungswirkung zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Waschmaschine mit einem Wäschebehälter gelöst. In dem Wäschebehälter ist eine Vibrationseinrichtung angeordnet, welche einen Vibrationsmechanismus und eine Außenhülle umfasst, wobei der Vibrationsmechanismus innerhalb der Außenhülle angeordnet ist. Der Vibrationsmechanismus ist dazu ausgebildet, die Außenhülle und einen Inhalt des Wäschebehälters in Vibration zu versetzen.
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Durch die Erfindung wird eine Waschmaschine mit effektiverer Wasserausnutzung bei gleichzeitig verbesserter Reinigungswirkung geschaffen. Die Vibrationseinrichtung, welche innerhalb des Wäschebehälters angeordnet ist, regt den Inhalt des Wäschebehälters, also eine Waschladung, in der Regel Wasser mitsamt Waschmittel und zu waschender Wäsche, während eines Waschvorganges zum Vibrieren an. Dadurch wird ein Waschgang ermöglicht, bei dem die Waschladung allein durch die Vibrationen der Außenhülle der Vibrationseinrichtung oder vorzugsweise auch durch eine Vibration der gesamten Vibrationseinrichtung in Bewegung versetzt wird. Durch die Vibration weist das Wasser eine erhöhte Reinigungswirkung auf, zudem kann ein Abpumpen von Wasser allein durch Vibration ohne Schleudern ermöglicht werden.
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Vorzugsweise weist die Vibration eine Frequenz von kleiner 16 kHz, des Weiteren bevorzugt eine Frequenz von kleiner 10 kHz, insbesondere bevorzugt eine Frequenz von kleiner 1 kHz auf.
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Bevorzugt ist der Wäschebehälter eine, um eine Drehachse drehbare Waschtrommel. Bei einem Waschgang kann somit eine Drehbewegung der Waschtrommel um die Drehachse mit einer Vibration der Außenhülle der Vibrationseinrichtung kombiniert werden. Durch die entstehenden Vibrationen bleibt der bereits aus der Waschladung gelöste Schmutz in Bewegung und kann sich nicht erneut in der Wäsche festsetzen. Dadurch kann ein Waschvorgang bei niedrigeren Drehzahlen der Waschtrommel erfolgen, wobei durch die geringe Anzahl an Umdrehungen der Waschtrommel Strom gespart werden kann. Beim Trockenschleudern genügen ebenso weniger hohe Drehzahlen, da die Vibrationen dabei helfen, Wasser aus den Fasern zu lösen.
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Vorzugsweise erstreckt sich die Vibrationseinrichtung entlang der Drehachse der Waschtrommel. Dadurch ergibt sich eine zentrale Positionierung der Vibrationseinrichtung innerhalb der Waschtrommel.
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Ferner bevorzugt kann die Vibrationseinrichtung eine, wenigstens im Wesentlichen um die Drehachse rotationssymmetrische Gestalt aufweisen. Durch die wenigstens im Wesentlichen um die Drehachse rotationssymmetrische Gestalt der Vibrationseinrichtung ergeben sich gleiche radiale Abstände der Vibrationseinrichtung zu der Waschtrommel, wodurch der Inhalt des Wäschebehälters gleichmäßig in Vibration versetzt wird. Die wenigstens im Wesentlichen um die Drehachse rotationssymmetrische Gestalt der Vibrationseinrichtung kann auch eine Gestalt beschreiben, welche beispielsweise eine Rippenstruktur an der äußeren Oberfläche der Außenhülle umfasst.
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Des Weiteren bevorzugt beträgt die Länge der Vibrationseinrichtung in Richtung der Drehachse größer 25%, bevorzugt größer 50%, insbesondere bevorzugt größer 75% der Länge der Waschtrommel in Richtung der Drehachse. Je größer die Länge der Vibrationseinrichtung in Richtung der Drehachse ist, desto gleichmäßiger kann der Inhalt des Wäschebehälters in Vibration versetzt werden.
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Vorzugsweise umfasst die Waschmaschine ferner einen Vibrationskontroller zur Steuerung der Vibrationseinrichtung derart, dass diese nur in vorbestimmten Waschphasen betrieben wird, insbesondere in Phasen des Stillstandes des Waschbehälters und/oder zur Steuerung einer Vibrationsstärke der Vibrationseinrichtung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Vibrationsmechanismus eine Wippe, welche um eine Wippachse kippbar ist, und eine Kippbewegung der Wippe durch die Außenhülle der Vibrationseinrichtung begrenzt ist, wobei die Vibration durch ein Anschlagen der Wippe an die Außenhülle der Vibrationseinrichtung erzeugt wird. Die Wippe ist um die Wippachse kippbar, beschreibt dabei also eine Kippbewegung um die Wippachse. Diese Kippbewegung wird durch die Außenhülle der Vibrationseinrichtung begrenzt, indem die Wippe an die Außenhülle anschlägt. Durch das Anschlagen der Wippe an die Außenhülle wird die Außenhülle in Vibration versetzt. Um diese Wirkung zu verstärken, können insbesondere an den äußeren Enden der Wippe zusätzliche Massen angeordnet sein.
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Ferner bevorzugt weist die Wippe eine Rampe auf, welche entlang der Längsausdehnung der Wippe ansteigt und in Wirkverbindung mit einem Formelement steht, welches um eine Rotationsachse rotierbar ist, derart, dass das Formelement auf und entlang der Rampe gleitet, wodurch die Wippe zur Kippbewegung angeregt wird. Eine Bewegungsumkehr der Kippbewegung kann nun durch elastisches Zurückfedern der Wippe nach dem Anschlagen der Wippe an die Außenhülle erfolgen. Bevorzug weist die Wippe eine zweite, umgekehrt orientiere Rampe auf. Dadurch kann das Formelement beim Rotieren um die Rotationsachse über die zweite, umgekehrt orientierte Rampe gleiten und die Wippe zu einer entgegengesetzten Kippbewegung anregen.
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Bevorzugt kann die Rampe schraubartig um die Rotationsachse des Formelementes ausgebildet sein, so dass das Formelement während einer Umdrehung um die Rotationsachse auf und entlang der Rampe gleiten kann.
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Ferner bevorzugt schneiden sich die Drehachse der Waschtrommel, die Wippachse der Wippe und die Rotationsachse des Formelementes in einem Punkt und sind rechtwinkelig zueinander angeordnet. Durch diese Ausgestaltung ist eine besonders kompakte Anordnung innerhalb der Vibrationseinrichtung möglich.
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Vorzugsweise umfasst die Vibrationseinrichtung ferner einen Elektromotor, durch den das Formelement antreibbar ist. Durch diese Ausgestaltung kann die notwendige mechanische Antriebsleistung direkt innerhalb der Vibrationseinrichtung bereitgestellt werden.
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Bevorzugt umfasst die Waschmaschine eine Antriebswelle zum Halten und zum Antreiben der Waschtrommel, wobei an der Antriebswelle ein Schleifkontakt zur Stromversorgung des Elektromotors angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung wird eine einfache Realisierungsmöglichkeit geschaffen, um dem Elektromotor die benötigte elektrische Antriebsleistung bereitzustellen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Außenhülle der Vibrationseinrichtung ein elastisches Material, insbesondere Silikon oder besteht aus diesem. Durch das elastische Material wird die Bewegungsumkehr der Wippe unterstützt oder ermöglicht. Zudem erfolgt eine direkte Weitergabe eines Impulses, welcher beim Anschlagen der Wippe an die Außenhülle entsteht, an den Inhalt des Wäschebehälters.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Waschmaschine,
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2 eine Detailansicht der erfindungsgemäßen Waschmaschine,
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3 eine Ansicht durch eine Ladeöffnung der Waschmaschine, und
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4 eine Ansicht der Bedienelemente der Waschmaschine.
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1 ist eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Waschmaschine gemäß einer bevorzugten Ausführungsform. Eine Vibrationseinrichtung 10 mit einer Außenhülle 12 ist innerhalb eines Wäschebehälters 11 angeordnet. Der Wäschebehälter 11 kann eine Waschtrommel sein, welche sich beispielsweise um eine Drehachse D dreht. Zudem kann der Wäschebehälter 11 eine Perforation aufweisen, und innerhalb eines Trommelgehäuses 36 angeordnet sein. Das Trommelgehäuse 36 verfügt über Stoßdämpfer 42, welche das Trommelgehäuse 36 stützen. Ein elektrischer (z. B. 220 Volt) Antriebsmotor 38 ist über einen Riemen 30 mit einer Antriebswelle 28 mechanisch verbunden, welche wiederum mit dem Wäschebehälter 11 mechanisch verbunden ist. An der Antriebswelle 28 ist ein federartiger, zweipoliger Schleifkontakt 26 angeordnet, welcher eine umlaufende Nut in der Antriebswelle 28 ausbildet, so dass der Vibrationseinrichtung 10 über ein Kabel 34 und einen Vibrationskontroller 32 (welcher auch als Stromverteiler dient) elektrischer Strom zugeführt werden kann. Als Versorgungsspannung eignet sich beispielsweise eine 18-Volt-Gleichspannung. Innerhalb eines Waschmaschinengehäuses 60 ist in der Regel an dessen Boden eine Pumpe 40 zum Abpumpen von Wasser aus dem Wäschebehälter 11 angeordnet. Um eine Be- und Entladeöffnung des Wäschebehälters 11 zu verschließen, ist eine Waschmaschinentür 46 über Gelenke mit dem Waschmaschinengehäuse 60 verbunden. Eine Programmschaltereinheit 54 ist über elektrische Leitungen mit einer Platine 58 elektrisch verbunden, wobei auch der Vibrationskontroller 32 mit der Platine 58 elektrisch verbunden ist. Zur Stromversorgung verfügt die Waschmaschine über ein Stromkabel mit einem Stromstecker 44 zum Verbinden mit einem Stromnetz.
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2 zeigt in einer Detailansicht eine weitere schematische Schnittdarstellung der Wachmaschine. Der Wäschebehälter 11 in Form einer, um eine Drehachse D drehbaren Waschtrommel ist mit einem Inhalt 13, in der Regel Wäsche, Wasser und Waschpulver gefüllt. Die Vibrationseinrichtung 10 erstreckt sich entlang der Drehachse D der Waschtrommel und weist eine um die Drehachse D rotationssymmetrische Gestalt auf. Ein Vibrationsmechanismus 14 ist innerhalb der Außenhülle 12 der Vibrationseinrichtung 10 angeordnet und umfasst eine Wippe 16, welche um eine Wippachse W (in 2 projizierend) kippbar ist, wobei eine Kippbewegung durch die Außenhülle 12 begrenzt wird. An beiden Enden der Wippe 16 sind Zusatzmassen 24 angeordnet, wodurch die Wippe 16 eine hammerartige Funktion aufweist. Die Wippe 16 weist eine Rampe 18 auf, welche entlang der Längsausdehnung der Wippe 16 ansteigt. Die Rampe 16 steht in Wirkverbindung mit einem Formelement 20, welches mit einer Achse eines Elektromotors 22 in radialem Abstand zur Rotationsachse R mechanisch verbunden ist. Vorteilhaft können auch mehrere Formelemente 20 mit einer schraubartigen Rampe 18 in Wirkverbindung stehen. Der Elektromotor 22 ist über das Kabel 34 mit dem Schleifkontakt 26 verbunden, welcher, wie bereits aus 1 bekannt, über das Kabel 34 mit dem Vibrationskontroller 32 verbunden ist. Die Außenhülle 12 ist durch festes Silikon realisiert, wodurch der Vibrationsmechanismus 14 innerhalb der Außenhülle 12 wasserdicht gekapselt ist. Die Drehachse D der Waschtrommel, die Rotationsachse R des Elektromotors 22 und die Wippachse W der Wippe sind im Beispiel rechtwinkelig zueinander angeordnet und schneiden sich in einem Punkt.
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3 zeigt die Be- und Entladeöffnung der in 1 ersichtlichen Waschmaschine bei offener Waschmaschinentür 46. Die Drehachse D der Waschtrommel ist projizierend dargestellt und in der Mitte der rotationssymmetrischen Vibrationseinrichtung 10.
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4 zeigt die Programmschaltereinheit 54 der Waschmaschine. Die Programmschaltereinheit 54 umfasst eine kombinierte Vibrationsstärkeneinstellungs- und Vibrationsstärkenanzeigeeinheit 48, über welche sich eine Vibrationsstärke insbesondere stufenweise einstellen und anzeigen lässt. Ferner umfasst die Programmschaltereinheit 54 einen Vibrationswaschgangschalter 50, über den ein reiner Vibrationswaschgang aktiviert werden kann. Überdies umfasst die Programmschaltereinheit 54 einen Drehschalter 52, mit dem ein Waschprogramm ausgewählt werden kann. Ferner kann die Waschmaschine auch eine Verschmutzungsanzeige aufweisen, die die Reinheit oder die Verschmutzung der Wäsche anzeigt und auch anzeigt, ob die Wäsche noch einmal gewaschen werden muss.
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Die in den 1 bis 4 gezeigte Waschmaschine zeigt folgende Funktionsweise:
Um den Inhalt 13 des Wäschebehälters 11 in Vibration zu versetzen, wird elektrischer Strom, z. B. 18-Volt-Gleichstrom von dem Vibrationskontroller 32 über das Kabel 34 und den Schleifkontakt 26 ins Innere der Vibrationseinrichtung 10 geleitet, um den Vibrationsmechanismus 14 anzutreiben. Dies erfolgt, indem der Elektromotor 22 das Formelement 20 in Rotation um die Rotationsachse R versetzt. Das Formelement 20 trifft dabei auf die Rampe 18, und gleitet an dieser entlang, wodurch die Wippe 16 zu einer Kippbewegung B um die Wippachse W angeregt wird. Die Kippbewegung B ist durch Anschlagen der Wippe 16 an die Außenhülle 12 begrenzt, wodurch die Außenhülle 12 und der Inhalt 13 des Wäschebehälters 11 in Vibration versetzt werden. Im gezeigten Beispiel federt die Wippe 16 nach dem Anschlagen an die Außenhülle 12 in eine Ausgangsposition zurück, wodurch das Formelement 20 erneut über die Rampe 18 gleiten kann. Ferner denkbar ist auch, dass das Formelement 20 bei der Rotation um die Rotationsachse W auf eine weitere Rampe trifft, welche auch in Längsrichtung der Wippe 16 ansteigt, aber gegensinnig zur Rampe 18 orientiert ist. Dadurch kann eine zwangsgesteuerte Rückbewegung der Wippe 16 realisiert werden. Die Zusatzmassen 24 verstärken diesen Effekt, indem sie die Trägheit der Wippe 16 erhöhen. Durch diese Funktionsweise kann auch ein Waschgang realisiert werden, bei dem der Inhalt 13 der Waschmaschine allein durch Vibration in Bewegung versetzt und dadurch gereinigt wird. Bei einem Abpumpen von Wasser nach dem Waschgang wird die Pumpe 40 durch die von der Vibrationseinrichtung 10 erzeugten Vibrationen unterstützen.
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Ferner ist ein Waschgang realisierbar, bei dem der Inhalt 13 der Waschmaschine in Vibration versetzt wird und sich gleichzeitig die Waschtrommel um ihre Drehachse D dreht. Dazu wird zusätzlich zur Vibrationserzeugung durch die Vibrationseinrichtung 10 die Waschtrommel mit dem elektrischen Antriebsmotor 38 über die Antriebswelle 28 und den Riemen 30 angetrieben.
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In den 1 und 3 wird die Vibration der Vibrationseinrichtung 10 innerhalb des Wäschebehälters 11 bei geöffneter Waschmaschinentür 46 durch Wellenlinien symbolisiert.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vibrationseinrichtung
- 11
- Wäschebehälter
- 12
- Außenhülle
- 13
- Inhalt des Wäschebehälters
- 14
- Vibrationsmechanismus
- 16
- Wippe
- 18
- Rampe
- 20
- Formelement
- 22
- Elektromotor
- 24
- Zusatzmasse
- 26
- Schleifkontakt
- 28
- Antriebswelle
- 30
- Antriebsriemen
- 32
- Vibrationskontroller
- 34
- Kabel
- 36
- Trommelgehäuse
- 38
- elektrischer Antriebsmotor
- 40
- Pumpe
- 42
- Stoßdämpfer
- 44
- Stromstecker
- 46
- Waschmaschinentür
- 48
- kombinierte Vibrationsstärkeneinstellungs- und Vibrationsstärkenanzeigeeinheit
- 50
- Vibrationswaschgangsschalter
- 52
- Drehschalter
- 54
- Programmschaltereinheit
- 56
- elektrische Leitungen
- 58
- Platine
- 60
- Waschmaschinengehäuse
- D
- Drehachse der Waschtrommel
- W
- Wippachse der Wippe
- R
- Rotationsachse des Formelementes