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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum interaktiven Erlernen eines in einem Fahrzeug vorhandenen Fahrerassistenzsystems im Fahrbetrieb. Weiter betrifft die vorliegende Erfindung ein Fahrzeug, das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist.
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Seit einigen Jahren werden in steigendem Maße Fahrerassistenzsysteme in Fahrzeuge implementiert. Fahrerassistenzsysteme dienen zur Steigerung von Sicherheit und Entlastungskomfort und erhöhen die Wertschöpfung. Darüber hinaus dient ihre Güte als Differenzierungsmerkmal zum Wettbewerb. Fahrerassistenzsysteme werden mittlerweile auch in Fahrzeuge der mittleren und unteren Fahrzeugklassen implementiert, wodurch sich der Wettbewerbsdruck unter den Fahrzeugherstellern erhöht.
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Aufgrund der Vielzahl und Verschiedenheit von in einem Fahrzeug gegebenenfalls vorhandenen Fahrerassistenzsystemen kann es für den Fahrer schwierig sein, die Funktionen der Fahrerassistenzsysteme in zumindest ausreichendem Maße zu erlernen und so die ihm durch die Fahrerassistenzsysteme zur Verfügung stehende Assistenzpotentiale in vollem Umfang zu nutzen.
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Das Erlernen von Fahrerassistenzfunktionen erschöpft sich derzeit in der Regel im Lesen der Bedienungsanleitung, im Probieren beim Fahrbetrieb und eventuellem Nachlesen bei Problemen. Um gehobenen Ansprüchen gerecht zu werden, ist jedoch ein anderer Zugang zum Fahrer anzustreben, welcher ein einfaches Erlernen der Funktionen eines Fahrerassistenzsystems ermöglicht und so auch die Kundenzufriedenheit zu steigern vermag.
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Aus der
DE 10 2010 009 132 A1 ist ein Verfahren zur Unterstützung eines Fahrers beim Führen eines ein Fahrerassistenzsystem aufweisenden Kraftfahrzeugs bekannt. Hierbei wird bei einer Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs ein Nutzeridentifikationsverfahren automatisch durchgeführt und erhält der Fahrer nach Durchführung des Nutzeridentifikationsverfahrens in Abhängigkeit von dem Ergebnis des Nutzeridentifikationsverfahrens automatisch einen Gebrauchshinweis zu dem Fahrerassistenzsystem. Weiter wird in DE 10 2010 009 132 A1 ein Kraftfahrzeug mit einem Fahrerassistenzsystem und mit einer Hinweisvorrichtung zur Unterstützung eines Fahrers bei einem Führen des Kraftfahrzeugs beschrieben, wobei die Hinweisvorrichtung eine Nutzeridentifikationseinrichtung und eine Ausgabeeinrichtung aufweist und mit einer Inbetriebnahmeeinrichtung des Kraftfahrzeugs und mit dem Fahrerassistenzsystem verbunden ist.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein im Vergleich zum Stand der Technik verbessertes Tutoring System zum Erlernen des Gebrauchs von Fahrerassistenzsystemen bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie das Fahrerassistenzsystem und das Fahrzeug gemäß Anspruch 7. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum interaktiven Erlernen eines in einem Fahrzeug vorhandenen Fahrerassistenzsystems im Fahrbetrieb vorgeschlagen, bei dem, nachdem der Fahrer eine Tutorfunktion eines Fahrerassistenzsystems ausgewählt und aktiviert hat,
- (a) in einer als sicher eingestuften Fahrsituation dem Fahrer ein Tutorial bezüglich des Fahrerassistenzsystems angeboten wird;
- (b) bei Annahme des Angebots durch den Fahrer an diesen ein Hinweis ausgegeben wird, mittels dessen er gebeten wird, zumindest eine Bedienhandlung und/oder ein Fahrmanöver auszuführen; und
- (c) unter Nutzung von Umgebungsdaten und Aktivitätsdaten des Fahrerassistenzsystems nach Durchführung der zumindest einen Bedienhandlung und/oder des zumindest einen Fahrmanövers zu vom Fahrerassistenzsystem veranlassten Systemreaktionen wenigstens ein Hinweis an den Fahrer ausgegeben wird.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine Tutorfunktion bereitgestellt, mittels derer ein Fahrer die bestimmungsgemäße Nutzung von Fahrerassistenzsystemen erlernen kann, ohne dass ein umfangreiches Studium der Bedienungsanleitung notwendig ist. Gleichzeitig erlebt der Fahrer aufgrund der von ihm vorgenommenen Bedienhandlungen und/oder Fahrmanöver und der hierauf durch das Fahrerassistenzsystem veranlassten Systemreaktionen unmittelbar die Eingriffe und Auswirkungen der Fahrerassistenzsysteme, was zu einer erhöhten Vertrautheit des Fahrers mit seinem Fahrzeug und den hierin vorhandenen Fahrerassistenzsystemen beiträgt.
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Gemäß einer ersten vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt in Schritt (a) die Einstufung der Fahrsituation unter Nutzung von Umgebungs- und Fahrzeugdaten, insbesondere unter Nutzung von Informationen über die Verkehrsdichte, Abstände der Fahrzeuge zueinander, Geschwindigkeit des Fahrzeugs und/oder Witterung.
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Weiter kann es vorteilhaft sein, wenn der Hinweis in den Schritten (b) und/oder (c) ein akustischer und/oder ein optischer Hinweis ist. Auch kann in Schritt (c) des Verfahrens in vorteilhafter Weise nach einer fehlerhaften Bedienhandlung an den Fahrer ein Hinweis ausgegeben werden, derart dass augrund der fehlerhaften Bedienhandlung keine Umsetzung vom Tutorial erfolgt.
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Ebenso ist es vorteilhaft, wenn in Schritt (b) und/oder in Schritt (c) der Hinweis auch eine Information über Grenzen des Fahrerassistenzsystems enthält. Schließlich kann beim erfindungsgemäßen Verfahren nach Schritt (c) bei einer Beendigung und/oder einem Abbruch des Tutorials auch ein Hinweis an den Fahrer ausgegeben werden, derart ob er eine Wiederholung des Tutorials wünscht.
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Die vorliegende Erfindung umfasst auch Fahrerassistenzsystem und ein Fahrzeug, die zur Durchführung eines der erfindungsgemäßen Verfahren eingerichtet sind.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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Die Figur zeigt das Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Anspruch 1.
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Die nachfolgend erläuterten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar. Die vorliegende Erfindung ist selbstverständlich nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt.
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Wie in der Figur gezeigt, startet das erfindungsgemäße Verfahren zum interaktiven Erlernen eines in einem Fahrzeug vorhandenen Fahrerassistenzsystems im Fahrbetrieb, indem der Fahrer eine Tutorfunktion eines Fahrerassistenzsystems ausgewählt und aktiviert (S1).
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Danach wird ermittelt, ob eine als sicher eingestufte Fahrsituation vorliegt oder nicht (S2). Erst wenn eine als sicher eingestufte Fahrsituation gegeben ist, wird der nächste Schritt durchgeführt, d. h. es wird dem Fahrer ein Tutorial, das heißt eine interaktiven Anleitung, bezüglich des Fahrerassistenzsystems angeboten (S3).
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Nimmt der Fahrer das Angebot an (S4), wird an diesen ein Hinweis ausgegeben, mittels dessen er gebeten wird, zumindest eine Bedienhandlung und/oder ein Fahrmanöver auszuführen (S5).
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Danach führt der Fahrer die Bedienhandlung und/oder das Fahrmanöver durch (S6), worauf mittels des Fahrerassistenzsystems eine Systemreaktion erfolgt (S7). Unter Nutzung von Umgebungsdaten und Aktivitätsdaten des Fahrerassistenzsystems wird danach zu vom Fahrerassistenzsystem veranlassten Systemreaktionen wenigstens ein Hinweis an den Fahrer ausgegeben (S8) und endet das Verfahren (S9).
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Die Auswahl und das Aktivieren einer Tutorfunktion eines Fahrerassistenzsystems durch einen Fahrer in Schritt S1 können zu jedem geeigneten Zeitpunkt erfolgen, beispielsweise bei Inbetriebnahme des Fahrzeugs, während einer Fahrt oder auch nach Beendigung der Fahrt.
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Der Fahrer kann in Schritt S1 durch das Fahrerassistenzsystem mittels eines akustischen (Sprachausgabe, Signalton) und/oder eines optischen Hinweises (beispielsweise Anzeige auf einem Bildschirm, Head Up-Display, Signallampe) dazu aufgefordert werden, eine Auswahl und eine Aktivierung einer Tutorfunktion eines Fahrerassistenzsystems vorzunehmen.
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Die Auswahl und das Aktivieren einer Tutorfunktion eines Fahrerassistenzsystems durch einen Fahrer in Schritt S1 können beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Fahrerassistenzsystem-Menüs erfolgen, das dem Fahrer auf einem Bildschirm angezeigt wird. Bildschirme sind heute bereits in vielen Fahrzeugen vorhanden, beispielsweise im Bereich der Mittelkonsole. Hierbei können die Auswahl und das Aktivieren einer Tutorfunktion beispielsweise mittels eines Dreh-/Druckschalters oder mittels Druckschaltern erfolgen. Ist das Display berührungssensitiv, können die Auswahl und das Aktivieren der Tutorfunktion selbstverständlich auch mittels entsprechendem Antippen der Displayoberfläche erfolgen. Eine weitere der denkbaren Möglichkeiten zur Auswahl und zum Aktivieren der Tutorfunktion wäre beispielsweise mittels Sprechen von entsprechenden Anweisungen durch den Fahrer (Sprachsteuerung). Selbstverständlich sind auch Kombinationen aus den verschiedenen Optionen möglich.
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Es kann von Vorteil sein, wenn die getroffene Entscheidung des Fahrers bezüglich Auswahl und Aktivierung der Tutorfunktion für eine spätere Verwendung bzw. Fortsetzung der Tutorfunktion in einer hierfür geeigneten Speichereinrichtung gespeichert werden.
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Hat der Fahrer in Schritt S1 eine Tutorfunktion eines Fahrerassistenzsystems ausgewählt und aktiviert, erfolgt ein Anbieten eines Tutorials in Schritt S3 erst und nur, wenn in Schritt S2 eine sichere Fahrsituation ermittelt und festgestellt wurde. Die Erkennung einer als sicher eingestuften Fahrsituation und damit eines geeigneten Zeitpunkts für das Anbieten eines Tutorials kann unter Nutzung von Umgebungs- und Fahrzeugdaten, insbesondere unter Nutzung von Informationen über die Verkehrsdichte, Abstände der Fahrzeuge zueinander, Geschwindigkeit des Fahrzeugs und/oder Witterung erfolgen.
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Wie bereits in Bezug auf Schritt S1 erläutert, kann auch im Schritt S3 dem Fahrer durch das Fahrerassistenzsystem beispielsweise mittels eines akustischen (Sprachausgabe, Signalton) und/oder eines optischen Hinweises (beispielsweise Anzeige auf einem Bildschirm, Head Up Display, Signallicht) das Tutorial angeboten werden bzw. der Fahrer dazu aufgefordert werden, auf das angebotene Tutorial mittels einer Annahme- oder Ablehnungs-Aktion zu reagieren. Und der Fahrer kann (vergleichbar mit Schritt S1) das angebotene Tutorial beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Fahrerassistenzsystem-Menüs, das dem Fahrer auf einem Bildschirm angezeigt wird, annehmen oder ablehnen, und/oder mittels Sprechen von entsprechenden Anweisungen (Sprachsteuerung).
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Hat der Fahrer in Schritt S4 das angebotene Tutorial angenommen, erfolgt im nächsten Schritt S5 die Bitte bzw. Aufforderung an den Fahrer, wenigstens eine bestimmte Bedienhandlung und/oder ein Fahrmanöver auszuführen, welche das Erlernen von Fahrerassistenzsystemen erleichtern. Diese Bitte bzw. Aufforderung kann, vergleichbar mit den Schritten S1 und S4, beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Bildschirms und/oder Head Up Displays erfolgen, auf dem die Bitte bzw. Aufforderung in Schriftform angezeigt wird. Es ist jedoch bevorzugt, dass die Bitte bzw. Aufforderung mit Hilfe eines Sprachhinweises ergeht, d. h. mittels Ausgabe über einen Lautsprecher in Form einer gesprochenen Bitte bzw. Anweisung. Dies hat den Vorteil, dass der Fahrer durch Hören weniger vom Verkehrsgeschehen abgelenkt wird, als dies durch ein Lesen der Bitte bzw. Aufforderung der Fall wäre, was im Hinblick auf die Verkehrssicherheit oftmals nicht optimal wäre.
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Wenn der Fahrer in Schritt S6 die Bedienhandlung und/oder das Fahrmanöver ausführt, zu der er in Schritt S5 aufgefordert wurde, erfolgt gemäß Schritt S7 eine durch das Fahrerassistenzsystem veranlasste Systemreaktion, wie beispielsweise Lenken, Bremsen, Beschleunigen. Bezüglich dieser Systemreaktion wird unter Nutzung von Umgebungsdaten und Aktivitätsdaten des Fahrerassistenzsystems wenigstens ein Hinweis an den Fahrer ausgegeben. Auch dieser Hinweis kann ein bildlicher, schriftlicher und/oder akustischer Hinweis sein, wobei es auch hier bevorzugt ist, dass der Hinweis in Form einer Sprachausgabe erfolgt. Der Fahrer erhält hierdurch eine gesprochene Erläuterung zu der erfolgten Systemreaktion.
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Beispielsweise kann beim Distronic-Fahrerassistenzsystem (DTR) dem Fahrer die Einschaltbedingung erklärt werden und eine Setzgeschwindigkeit und eine Sollzeitlücke empfohlen werden. Nach dem Andocken an das Führungsfahrzeug kann dann erklärt werden, welche Effekte durch Veränderung von Setzgeschwindigkeit und Sollzeitlücke eintreten. Falls ein Fahrzeug einschert, kann die hierauf erfolgte Systemreaktion erklärt werden.
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Gemäß weiteren vorteilhaften Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann nach Schritt S6 bei einer fehlerhaften Bedienhandlung durch den Fahrer an den Fahrer ein Hinweis ausgegeben werden, dass augrund der fehlerhaften Bedienhandlung keine Umsetzung vom Tutorial erfolgt. Oder es kann in Schritt S5 und/oder in Schritt S8 an den Fahrer eine Information über Grenzen des Fahrerassistenzsystems ausgegeben werden, beispielsweise dahin, in welchen Situationen das aufgrund von technischen Gegebenheiten oder physikalischen Gesetzmäßigkeiten in seinen Eingriffs- und Hilfsfunktionen limitiert ist.
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Schließlich kann das erfindungsgemäße Verfahren auch derart ausgestaltet sein, dass bei einer Beendigung und/oder einem Abbruch des Tutorials ein Hinweis an den Fahrer ausgegeben wird, derart ob er eine Wiederholung des Tutorials wünscht. Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf einen einmaligen Durchlauf der Schritte S2 bis S8 oder der Schritte S5 bis S8 beschränkt, sondern es können je nach Umfang der Funktionen des Fahrerassistenzsystems oder auf Fahrerwunsch diese Durchläufe mehrfach durchlaufen werden. Soll beispielsweise ein weiterer Durchlauf der Schritte S2 bis S8 erfolgen, können optional beim zweiten und jeden weiteren Durchlauf entweder die Schritte S3 und S4 ausgelassen werden oder dem Fahrer in Schritt S3 eine Fortsetzung des Tutorials angeboten werden worauf dieser in Schritt S4 die Fortsetzung annehmen oder ablehnen kann. Selbstverständlich können bei einem zweiten oder jedem weiteren Durchlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens in den Schritten S5 und S6 der Fahrer zu jeweils unterschiedlichen Bedienhandlungen/Fahrmanövern aufgefordert und diese von ihm durchgeführt werden, um so beispielsweise verschiedene Funktionen und Reaktionsweisen eines Fahrerassistenzsystems kennen zu lernen.
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Auch ist es möglich, dass das erfindungsgemäße Verfahren vollständig beendet wird, sobald festgestellt wird, dass keine sichere Fahrsituation mehr gegeben ist. Weiter ist es selbstverständlich möglich, dass das Verfahren auf Wunsch des Fahrers jederzeit unterbrochen oder beendet werden kann, beispielsweise wenn der Fahrer ein Telefonat führen möchte.
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Von dem erfindungsgemäßen Verfahren sind auch andere Weiterbildungen umfasst, wie beispielsweise eine Fahrer-Identifizierung. Eine Fahrer-Identifizierung kann beispielsweise mittels eines Fahrzeugschlüssels oder kamerabasiert erfolgen.
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Hierdurch kann das erfindungsgemäße Verfahren in einer speziell auf den Fahrer abgestimmten Weise durchgeführt werden. Wird mittels der Fahrer-Identifizierung beispielsweise festgestellt, dass es sich um einen Fahrer handelt, der dieses Fahrzeug noch nicht gefahren hat, kann ihm zu allen oder zu den wichtigsten im Fahrzeug vorhandenen Fahrerassistenzsystemen eine Tutorfunktion angeboten werden. Wird mittels der Fahrer-Identifizierung hingegen festgestellt, dass es sich um einen mit dem Fahrzeug bereits vertrauten Fahrer handelt, der die Tutorfunktion für die wichtigsten Fahrerassistenzsysteme bereits verwendet hat, kann das erfindungsgemäße Verfahren diesem Fahrer beispielsweise nur noch eine Tutorfunktion für noch nicht erlernte oder detailliertere Tutorials zu bereits erlernten Fahrerassistenzsystemen anbieten.
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Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Verfahren für alle hierzu geeigneten Fahrerassistenzsysteme, wie beispielsweise Toter-Winkel-Assistent (Blind Spot Detection), Spurverlassenswarner (Lane Departure Warning, LDW), Fahrlichtassistent, oder das oben bereits erwähnte Abstandsregelsystem Distronic (DTR) angewandt werden. Selbst ausschließlich im Gefahrenfall eingreifende Fahrerassistenzsysteme, wie beispielsweise ein Notbrems-Assistenzsystem, können grundsätzlich durch das erfindungsgemäße Tutor-Verfahren unterstützt werden. In diesem Fall kann das erfindungsgemäße Verfahren in aller Regel jedoch nur auf nicht-öffentlichen, entsprechend eingerichteten Verkehrswegen durchgeführt werden, beispielsweise auf Verkehrsübungsplätzen von Automobilclubs.
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Durch die erfindungsgemäße Tutorfunktion wird sichergestellt, dass Fahrer die bestimmungsgemäße Nutzung von Fahrerassistenzsystemen erlernen, ohne dass ein umfangreiches Studium der Bedienungsanleitung notwendig ist. Damit wird ein mentales und richtiges Modell des Fahrerassistenzsystems beim Fahrer aufgebaut, welches durch weitere Nutzung von ihm in rechter Weise ausgebaut werden kann. Bei richtigem Systemverständnis und richtiger Nutzung wird die positive Erlebbarkeit der Funktion unterstützt. Dies ist besonders wichtig im Hinblick auf künftige komplexere Funktionen, wie beispielsweise die gekoppelte Längs- und Querregelung.
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Durch die vorliegende Erfindung wird auch Sicherheitsgewinn erzielt, da ein Fahrer, der mit den in seinem Fahrzeug vorhandenen Fahrerassistenzsystemen vertraut ist, diese häufiger einsetzten wird. Weiter führt die vorliegende Erfindung zu einem verbesserten Komfort beim Fahrer, da dieser die Funktionen des Fahrerassistenzsystems bzw. der Fahrerassistenzsysteme in einer Situation „erlernt”, in der dies aufgrund der sicheren Fahrumgebung stressfrei möglich ist, und ohne dass das Studium einer Bedienungsanleitung erforderlich wäre. Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt schließlich auch darin, dass eine Einweisung in das Fahrerassistenzsystem bei dessen Auslieferung bzw. Verkauf an den Fahrer möglicherweise ganz entfallen kann.
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Bezugszeichenliste
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- S1
- Verfahrensschritt 1
- S2
- Verfahrensschritt 2
- S3
- Verfahrensschritt 3
- S4
- Verfahrensschritt 4
- S5
- Verfahrensschritt 5
- S6
- Verfahrensschritt 6
- S7
- Verfahrensschritt 7
- S8
- Verfahrensschritt 8
- S9
- Verfahrensschritt 9
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010009132 A1 [0005]