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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gebrauchsanleitung und Erläuterung von Funktionen eines Fahrzeuges.
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Aus der
KR 10 2006 072 022 A sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Bereitstellen eines Lernprogrammes auf einem mobilen Endgerät bekannt. Mittels des Verfahrens wird einem Benutzer ermöglicht, Funktionen des mobilen Endgerätes kennenzulernen, die der Benutzer verwenden möchte, ohne das Internet oder ein Handbuch zu Hilfe zu nehmen, wobei der Benutzer Anweisungen zu den Funktionen leicht erkennen kann. Die Vorrichtung umfasst eine Speichereinheit, welche Lernprogrammdaten speichert, in denen mindestens ein Lernprogramm enthalten ist, das Anweisungen zu jeder Funktion des mobilen Endgerätes enthält. Eine Steuereinheit lädt die Lernprogrammdaten, um ein Lernprogramm nach Auswahl durch den Benutzer anzuzeigen und beleuchtet Tasten des mobilen Endgerätes entsprechend eines vorgegebenen Schlüssels, wenn die Eingabe für den vorgegebenen Schlüssel im momentan ausgeführten Lernprogramm enthalten ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Gebrauchsanleitung und Erläuterung von Funktionen eines Fahrzeuges anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Verfahren zur Gebrauchsanleitung und Erläuterung von Funktionen eines Fahrzeuges sieht erfindungsgemäß vor, dass mittels interaktiver Modi einem Nutzer des Fahrzeuges Funktionen erläutert werden, wobei in einem aktivierten ersten Modus im Stillstand des Fahrzeuges zur Verfügung stehende Funktionen dargestellt werden und unterschiedliche Bedienelemente einzeln beleuchtet werden und deren jeweils zugeordnete, durch Bedienung ausgelöste Funktion mittels Sprachausgabe erläutert wird und in einem aktivierten zweiten Modus im Stillstand und/oder im Fahrbetrieb des Fahrzeuges eine von einem Fahrzeugnutzer ausgewählte oder mittels einer Voreinstellung vorgegebene Anzahl der im ersten Modus dargestellten Funktionen dargestellt und für den Fahrzeugnutzer zu einer Nutzungsauswahl freigegeben wird.
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Durch Anwendung des Verfahrens kann der Nutzer des Fahrzeuges, insbesondere ein Fahrer, über sämtliche ihm zur Verfügung stehende Funktionen des Fahrzeuges in Kenntnis gesetzt werden. Der Nutzer lernt die Funktionen des Fahrzeuges kennen, so dass er weitestgehend in der Lage ist, eine jeweilige Funktion im Bedarfsfall nutzen zu können.
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Insbesondere ist die Anzahl der zu erläuternden Funktionen im zweiten Modus begrenzt, um im Wesentlichen ausschließen zu können, dass der Nutzer im Fahrbetrieb des Fahrzeuges abgelenkt wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt die:
- 1 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes eines Fahrzeuges mit einem Fahrer auf einem Fahrzeugsitz.
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In der einzigen Figur ist eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes eines Fahrzeuges 1 mit einem Nutzer 2, d. h. Fahrer, auf einem Fahrzeugsitz 3, insbesondere Fahrersitz, dargestellt.
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Vergleichsweise moderne Fahrzeuge 1 verfügen über eine Vielzahl von Funktionen und eine Komplexität der Fahrzeuge 1 hat enorm zugenommen. Diese Komplexität betrifft u. a. Unterhaltungsfunktionen, Funktionen von Sicherheits- und Assistenzsystemen sowie personalisierte Funktionen, wie Einstellungen des Fahrzeugsitzes 3.
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Durch eine solche Fülle an Technologie auf so vielen Ebenen kann der Nutzer 2 überwältigt, aber auch überfordert sein. Dies betrifft insbesondere ein Infotainmentsystem 4 des Fahrzeuges 1, beispielsweise aufgrund der auf einer vergleichsweise großen Anzeigeeinheit 5 dargestellten Daten und Informationen sowie erhöhter Personalisierungsmöglichkeiten. Dadurch wiederum erhöht sich die Komplexität von Menüs.
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Zudem weist das Infotainmentsystem 4 kaum Bedienknöpfe auf, die eine physische Interaktion mit dem Nutzer 2 erfordern, so dass die Möglichkeit eingeschränkt ist, Verknüpfungen für bevorzugte Funktionen zu integrieren und zu erstellen.
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Durch Komplexität kann sich der Nutzer 2 überfordert fühlen, wobei es sein kann, dass der Nutzer 2 nicht mit einem Fahrzeug 1 dieses Fahrzeugherstellers vertraut ist, da es sich beispielsweise um ein Mietfahrzeug handelt, und/oder der Nutzer 2 nicht an Technologie und/oder an dem Fahrzeug 1 interessiert ist.
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Die Unfähigkeit, die Funktionen des Fahrzeuges 1 im vollen Umfang nutzen zu können, kann den Nutzer 2 frustrieren und/oder gefährlich sein, wenn nämlich der Nutzer 2 des Fahrzeuges 1, d. h. der Fahrer, zur Aktivierung oder Deaktivierung einer Funktion vergleichsweise lang vom Verkehrsgeschehen abgelenkt ist.
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Um dem Nutzer 2 des Fahrzeuges 1 die einzelnen Funktionen nahe zu bringen, ist ein im Folgenden beschriebenes Verfahren vorgesehen.
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Das Verfahren sieht vor, dass der Nutzer 2 zwei verschiedene Modi aktivieren kann, wobei ein erster Modus ausschließlich im Stillstand des Fahrzeuges 1 und ein zweiter Modus im Stillstand und im Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 aktiviert werden kann. Diese beiden Modi sind im Fahrzeug 1 implementiert und aufrufbar, so dass eine Verwendung des Fahrzeuges 1, insbesondere seiner Funktionen, erleichtert werden kann.
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Der erste Modus kann als „Tutorial“, also Lernprogramm, und der zweite Modus als „Simplified“, also vereinfacht, bezeichnet werden.
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Insbesondere kann der erste Modus auf verschiedenen Anzeigeeinheiten 5 oder diese durchlaufend angezeigt werden, wobei das Lernprogramm mit einem Sprachsystem gekoppelt ist.
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Zum Hervorheben bestimmter aktivierbarer Funktionen, insbesondere von Schaltflächen als Bedienelemente und/oder von bestimmten Bereichen einer Instrumententafel 6 des Fahrzeuges 1, ist vorgesehen, diese Funktionen, d. h. die Bedienelemente, zu beleuchten. Insbesondere erfolgt die Beleuchtung mittels Beleuchtungseinheiten einer fahrzeugseitigen Innenraumbeleuchtung, beispielsweise einer Ambientebeleuchtung, wobei mittels der Beleuchtung ein Augenmerk des Nutzers 2 in eine Richtung gewiesen werden kann.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Ausführungsform werden bzw. wird zur Anzeige und/oder zur Erläuterung der Funktion Augmented-Reality mittels einer Head-up-Anzeigeeinheit, eine 3D-Brille, eine Mixed-Reality-Brille, ein Smartphone und/oder ähnliche Mixed- und/oder Augmented-Reality-Technologien verwendet.
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Insbesondere wird bei aktiviertem ersten Modus ein Bedienelement angeleuchtet und dessen Funktion über eine Sprachausgabe erläutert, wobei die Aktivierung des ersten Modus ausschließlich im Stillstand des Fahrzeuges 1 möglich ist, um den Nutzer 2 des Fahrzeuges 1, d. h. den Fahrer, nicht vom Verkehrsgeschehen abzulenken.
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Im aktivierten ersten Modus werden personalisierte Funktionen, Unterhaltungsfunktionen und Funktionen von Sicherheits- und Assistenzsystemen des Fahrzeuges 1 angezeigt und erläutert, wobei nachfolgend ein Überblick gegeben wird, der nicht auf diese personalisierten Funktionen, Unterhaltungsfunktionen und Funktionen von Sicherheits- und Assistenzsystemen beschränkt ist.
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Als personalisierte Funktionen werden Funktionen zur Positionierung und Einstellung der Fahrzeugsitze 3, Funktionen zur Positionierung der Fahrzeugaußenspiegel und eines Lenkrades 7, Funktionen zur digitalen Gestaltung von Anzeigeeinheiten 5, insbesondere in Bezug auf weitere Modi, Farben, Grafiken sowie verfügbare Daten und Telemetrie, Funktionen in Bezug auf die Ambientebeleuchtung, Fahrmodi und ein Klimatisierungssystem angezeigt und erläutert.
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Als Unterhaltungsfunktionen werden Radioeinstellungen, Verbindungsmöglichkeiten eines Smartphones oder eines anderen Gerätes über diverse Schnittstellen, smartphonebezogene Funktionen, Lautsprechereinstellungen, Stimmungseinstellungen und Massagefunktionen angezeigt und erläutert.
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In Bezug auf die Funktionen von Sicherheits- und Assistenzsystemen werden Einstellungen zur Positionsbestimmung des Fahrzeuges 1, Einstellungen einer Abstandsregelvorrichtung, Einstellungen zur Abstandskontrolle und -warnung, Einstellungen eines Aufmerksamkeitsassistenten, Funktionen in Bezug auf automatisches Bremsen, eine automatisierte Lenkung, Nachtsicht, Einparkhilfe und einen Totwinkelassistenten angezeigt und erläutert.
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Wird eine Funktion angezeigt und erläutert, werden in einer möglichen Ausführungsform des Verfahrens andere fahrzeugseitige Beleuchtungseinheiten dazu genutzt, entsprechende Bedienelemente und/oder Schaltflächen zu beleuchten.
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Wie oben beschrieben, kann der zweite Modus sowohl im Stillstand als auch im Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 aktiviert werden, wobei der Nutzer 2 ausschließlich auf eine vorgegebene Anzahl der Funktionen, insbesondere eine geringere Anzahl als im ersten Modus, zugreifen kann, um Ablenkungen und/oder Manipulationen beim Navigieren durch die Menüs während des Fahrbetriebes weitestgehend ausschließen zu können.
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Im zweiten Modus können Funktionen vom Nutzer 2 vor Beginn des Fahrbetriebes deaktiviert werden oder es kann eine Voreinstellung genutzt werden. So können z. B. die oben genannten personalisierten Funktionen und/oder Unterhaltungsfunktionen deaktiviert werden.
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Beispielsweise können Untermodi ausgewählt werden, so dass beispielsweise vereinfachte Unterhaltungsfunktionen als ein Untermodus oder ein vereinfachtes Fahren als weitere Untermodi eingestellt werden können.
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Ist der Untermodus „vereinfachte Unterhaltungsfunktionen“ aktiviert, sind z. B. smartphonebezogene Funktionen und Klangeinstellungen deaktiviert, wobei beim „vereinfachten Fahren“ als Untermodus beispielsweise die Fahrmodi, Fahrwerkseinstellungen und autonome Funktionen deaktiviert sind.
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Darüber hinaus sollte es für den Nutzer 2 möglich sein, Assistenzfunktionen, wie die Abstandsregelvorrichtung, die Nachtsicht, die automatisierte Lenkung u. a. im Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 zu deaktivieren. In dem zweiten Modus ist jedoch vorgegeben, dass die Deaktivierung von Sicherheitsfunktionen wie den Totwinkelassistenten, das automatische Bremsen, die Ausgabe der Abstandswarnung, der Aufmerksamkeitsassistent u. a. nicht deaktiviert werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Nutzer
- 3
- Fahrzeugsitz
- 4
- Infotainmentsystem
- 5
- Anzeigeeinheit
- 6
- Instrumententafel
- 7
- Lenkrad
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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