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Die Erfindung betrifft ein Kissen zum Abstützen des Kopfes eines Sitzinsassen eines Fahrzeugs, wobei das Kissen einen Grundkörper und wenigstens ein Halteelement umfasst, welches zum Befestigen des Kissens an einem Bauteil des Fahrzeugs dient.
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Aus dem Stand der Technik ist ein Komfortkopfkissen für einen Kraftwagen bekannt, welches mittels einer Halterung an einer Kopfstütze eines Fahrzeugsitzes des Kraftwagens befestigt werden kann. Ein solches Kopfkissen unterstützt den Kopf und Nacken des Sitzinsassen in einer geraden Körperhaltung.
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Des Weiteren sind aus dem Stand der Technik Nackenkissen bekannt, welche eine U-Form haben und von hinten um den Nacken eines Sitzinsassen herum gelegt werden können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kissen der eingangs genannten Art zu schaffen, welches einem Sitzinsassen die Möglichkeit einer besonders komfortablen Kopfanlage bietet.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kissen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Kissen umfasst der Grundkörper einen Abstützbereich, mittels welchem bei Befestigung des Kissens an einem als Kopfstütze eines Fahrzeugsitzes ausgebildeten Bauteil des Fahrzeugs der Kopf des Sitzinsassen seitlich abstützbar ist. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es Sitzinsassen bei längeren Fahrten häufig als sehr angenehm empfinden, die Schulter und den Kopf in Richtung einer Seitenscheibe des Fahrzeugs anzulehnen. Üblicherweise ist jedoch die fahrzeugseitige Umgebung, also etwa die Seitenscheibe selber oder bei einem Kraftwagen die Verkleidung einer B-Säule oder einer C-Säule hierfür ungeeignet und unkomfortabel.
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Durch den Abstützbereich des Kissens wird jedoch bei Anbringung desselben an der Kopfstütze ein angenehmer Übergang zwischen der Kopfstütze und der Seitenscheibe geschaffen. Dieser Übergang entspricht dem Bereich, in welchem der Kopf des Sitzinsassen bei einer Oberkörperhaltung zur Anlage kommt, bei welcher der Oberkörper schräg zur Fahrzeugaußenseite hin ausgerichtet ist. Durch das Kissen wird der Kopf des Sitzinsassen bei einer solchen, üblicherweise als zum Schlafen oder Ausruhen als bequem empfundenen Körperhaltung, sowohl von der Seite her als auch von hinten abgestützt.
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Durch den Abstützbereich ist der Grundkörper des Kissens somit zur Seitenscheibe hin verlängert, und insbesondere ist der Raum zwischen der Seitenscheibe und der Kopfstütze durch das Kissen gepolstert, wenn dieses an der Kopfstütze befestigt ist. Der Sitzinsasse findet hierbei über einen sehr großen Bereich des Kopfes hinweg eine komfortable Unterstützung oder Abstützung, und er kann somit eine besonders entspannende Haltung zum Ruhen oder Schlafen einnehmen. Das Kissen bietet somit eine besonders komfortable Kopfanlage und ermöglicht dem Sitzinsassen zudem eine ergonomisch günstige Kopf- und Körperhaltung, wenn im Fahrzeug, sei es ein Kraftwagen, ein Bus oder eine Bahn, ruhen oder schlafen möchte.
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Das Kissen ist bei Anwendung in einem Kraftwagen insbesondere auf einem Beifahrersitzplatz oder auf den äußeren Fondsitzen verwendbar. Jedoch ist auch dann einsetzbar, wenn sich der Sitzinsasse auf einem Sitz eines Busses oder einer Bahn befindet, und zwar insbesondere dann, wenn dieser Sitz sich neben einer Seitenwand des Fahrzeugs befindet.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Kissen wenigstens ein erstes Halteelement zum Befestigen des Kissens an der Kopfstütze des Fahrzeugsitzes auf und wenigstens ein zweites Halteelement zum Befestigen des Kissens an einem im Bereich einer Seitenwand des Fahrzeugs angeordneten Bauteil des Fahrzeugs. Durch diese beiden Befestigungsmöglichkeiten für das Kissen kann dieses besonders gut in seiner Lage gesichert dort angeordnet werden, wo es für das Abstützen der Seite des Kopfes des Sitzinsassen und des Hinterkopfes besonders günstig ist.
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Bevorzugt ist das wenigstens eine zweite Halteelement an dem Abstützbereich des Grundkörpers angeordnet, da dieser so besonders gut in seiner Lage gesichert an einer für die seitliche Abstützung des Kopfes günstigen Position im Fahrzeug angeordnet werden kann.
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Vorteilhaft ist es, wenn das wenigstens eine zweite Halteelement zumindest einen Saugnapf umfasst, mittels welchem der Abstützbereich an einer Seitenscheibe des Fahrzeugs zu befestigen ist. Dies ermöglicht eine besonders einfache, komfortable und sichere Befestigung des Abstützbereichs an der Seitenscheibe.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das wenigstens eine zweite Halteelement zumindest ein Bandelement umfasst, mittels welchem der Abstützbereich an einem im Bereich eines Dachs angeordneten Haltegriff des Fahrzeugs zu befestigen ist. Dann kann für den Fall, dass die Seitenscheibe durch ein Rollo abgedeckt ist, der Abstützbereich an dem Haltegriff aufgehängt und somit gegen ein Verrutschen oder Absinken gesichert werden.
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Das Bandelement kann insbesondere zusätzlich zu einem oder mehreren Saugnäpfen vorgesehen sein, um den Abstützbereich besonders sicher sowohl an der Seitenscheibe als auch an dem Haltegriff zu befestigen.
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Eine besonders einfache Anbringung des Bandelements an dem Haltegriff ist ermöglicht, wenn das Bandelement einen Klettverschluss aufweist. Zudem kann so die Länge des Bandelements besonders gut an die räumlichen Gegebenheiten des Fahrzeugs angepasst werden. Jedoch ist auch die Verwendung von Druckknöpfen, Laschen oder dergleichen Sicherungselementen für das Bandelement möglich.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das wenigstens eine erste Halteelement als Bandelement ausgebildet, welches einfach um die Kopfstütze des Fahrzeugsitzes herum gelegt werden kann, um das Kissen dort zu befestigen. Auch hier kann insbesondere ein Klettverschluss vorgesehen sein, da sich so das Kissen besonders gut an Kopfstützen unterschiedlicher Größe anbringen lässt.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn der Grundkörper durch eine Druckbeaufschlagung in eine Form bringbar ist, bei welcher der Abstützbereich eine seitliche Anlage für den Kopf und ein an den Abstützbereich angrenzender Bereich des Grundkörpers eine Anlage für den Hinterkopf des Sitzinsassen bilden. In dieser Bogenform des Grundkörpers stellt dieser eine besonders bequeme Anlage für den Kopf des Sitzinsassen bereit. Dadurch, dass der Grundkörper durch die Druckbeaufschlagung in die Bogenform gebracht werden kann, lässt sich das Kissen besonders gut an die räumlichen Gegebenheiten des jeweiligen Fahrzeugs anpassen.
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Die Druckbeaufschlagung kann insbesondere mittels des Kopfs des Sitzinsassen bewirkt werden. So ergibt sich eine angenehme Zentrierung des Kopfes. Das Verbringen des Grundkörpers in die Bogenform kann zusätzlich oder alternativ durch das Befestigen des Grundkörpers am Fahrzeug mittels des ersten Halteelements und des zweiten Halteelements bewirkt werden.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 ausschnittsweise einen Kraftwagen, bei welchem an einer Kopfstütze eines Fondsitzes ein Kissen befestigt ist, welches einen Grundkörper mit einem zur Seitenscheibe des Kraftwagens hin verlängerten Abstützbereich umfasst, welcher mittels eines Haltebands an einem Haltegriff des Kraftwagens befestigt ist;
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2 das Kissen gemäß 1 in einer perspektivischen Ansicht von vorne;
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3 das Kissen in einer Ansicht gemäß 2 in dessen Einbaulage im Kraftwagen;
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4 das Kissen gemäß 2, wobei dessen Abstützbereich sowohl mittels des Haltebands am Haltegriff als auch mittels Saugnäpfen an der Seitenscheibe des Kraftwagens befestigt ist; und
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5 das mittels der Saugnäpfe an der Seitenscheibe befestigte Kissen in seiner Einbaulage in einer weiteren Perspektivansicht.
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Von einem Kraftwagen 10 ist in 1 ausschnittsweise ein Fondsitz 12 gezeigt, welcher sich neben einer Seitenwand des Kraftwagens 10 befindet. An einer Kopfstütze 14 des Fondsitzes 12 ist ein Kissen 16 befestigt, welches einem (nicht gezeigten) Sitzinsassen eine besonders komfortable Möglichkeit der Kopfanlage bietet und daher auch als Loungekissen bezeichnet werden kann. Das Kissen 16 umfasst einen Grundkörper 18, welcher mittels eines Haltebands 20 an der Kopfstütze 14 befestigt ist. Das Halteband 20 weist hierfür bevorzugt einen Klettverschluss auf, sodass es um Kopfstützen 14 unterschiedlicher Größe einfach herumgelegt werden kann.
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Der Grundkörper 18 umfasst des Weiteren einen Abstützbereich 22, welcher sich von der Kopfstütze 14 hin zu einer Seitenscheibe 34 (vgl. 5) des Kraftwagens 10 erstreckt, welche jedoch bei der in 1 gezeigten Anordnung des Kissens 16 im Kraftwagen 10 durch ein Rollo 24 verdeckt ist. In dem Abstützbereich 22 ist das Kissen 16 daher mittels eines weiteren Haltebands 26 an einem Haltegriff 28 des Kraftwagens 10 gehalten, welcher sich oberhalb der Seitenscheibe 34 im Bereich eines Dachs des Kraftwagens 10 befindet.
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Das Kissen 16 ist also bei seiner Anordnung im Kraftwagen 10 gemäß 1 mittels der beiden Haltebänder 20, 26 fixiert und dadurch in eine gebogene oder parabelförmige Gestalt gebracht. In dieser Form des Kissens 16 bietet dieses sowohl dem Hinterkopf des Sitzinsassen eine komfortable Anlage als auch einer Seite des Kopfs des Sitzinsassen. Der sich vor dem Rollo 24 befindende Abstützbereich 22 des Kissens 16 unterstützt nämlich die Seite des Kopfs des Sitzinsassen, wenn dessen Oberkörper eine leicht schräg zur Fahrzeugaußenseite hin ausgerichtete Haltung einnimmt, welche von vielen Personen als angenehm zum Ausruhen oder Schlafen empfunden wird.
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Durch den Abstützbereich 22 sind hierbei die ansonsten harten Bauteile der seitlichen Fahrzeugumgebung gepolstert. Zudem stützt ein sich mit der Kopfstütze 14 in Anlage befindender Bereich 30 des Kissens 16, welcher sich zur Fahrzeugmitte hin an den Abstützbereich 22 anschließt, den Hinterkopf des Sitzinsassen ab. Durch das Kissen 16 ist so ein angenehmer Übergang zwischen der Kopfstütze 14 und der Seitenscheibe 34 des Kraftwagens 10 geschaffen.
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Die Parabelform oder Bogenform des Kissens 16 kann vorgegeben sein. Sie kann sich aber auch durch das Anbringen des Kissens 16 an der Kopfstütze 14 einerseits und dem Haltegriff 28 oder der Seitenscheibe 34 andererseits sowie durch die vom Kopf auf das Kissen 16 ausgeübte Kraft einstellen. Durch die Bogenform ergibt sich eine angenehme Zentrierung des Kopfes des Sitzinsassen.
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2 zeigt das Kissen 16 in einer Perspektivansicht, aus welcher besonders gut ersichtlich ist, dass in dem Abstützbereich 22 auf der Höhe des ebenfalls einen Klettverschluss aufweisenden Haltebands 26 zwei Saugnäpfe 32 angeordnet sind. Mittels dieser Saugnäpfe 32 kann bei nicht mit dem Rollo 24 verdeckter Seitenscheibe 34 der Abstützbereich 22 besonders einfach und schnell an der Seitenscheibe 34 befestigt werden (vgl. 5).
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3 zeigt das Kissen 16 in einer Ansicht von vorne, aus welcher besonders gut die Verlängerung des Grundkörpers 18 hin zur Seitenscheibe 34 hervorgeht, wobei auch der Bereich zwischen der Seitenscheibe 34 und der Kopfstütze 14 von dem Grundkörper 18 eingenommen ist. Auch hier ist jedoch der seitliche Abstützbereich 22 lediglich mittels des Haltebands 26 an dem Haltegriff 28 befestigt, da das Rollo 24 die Seitenscheibe 34 verdeckt.
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Bei der in 4 gezeigten Ansicht des Kissens 16 ist dieses sowohl mittels des Haltebands 26 am Haltegriff 28 befestigt, als auch mittels der Saugnäpfe 32 an der (in 4 nicht gezeigten) Seitenscheibe 34. So ist das Kissen 16 im Bereich der Seitenwand des Kraftwagens 10 besonders gut lagegesichert befestigt.
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Auch aus 5 geht die Möglichkeit der Befestigung des Abstützbereichs 22 sowohl an der Seitenscheibe 34 mittels der Saugnäpfe 32 als auch mittels des Haltebands 26 an dem Haltegriff 28 besonders gut hervor.
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Der Grundkörper 18 des Kissens 16 kann als Bezugsmaterial eine Hülle aus Leder, Stoff oder Velours aufweisen. Als Füllstoff können Kunstfasern oder Naturfasern vorgesehen sein.
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Möglich ist es jedoch auch, den Grundkörper 18 durch eine aufblasbare Hülle bereitzustellen. Dies erlaubt es, das Kissen 16 bei Nichtgebrauch besonders Platz sparend unterzubringen. Die Hülle kann insbesondere eine beflockte, also mit Flockfasern versehene Oberfläche aufweisen.