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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine mit einer Aufrichteinrichtung sowie ein Verfahren zum Aufrichten einer Verpackung, insbesondere zum Aufrichten von zusammengelegten Faltkartons, welche in einem flach zusammengelegten Zustand in einem Magazin bereitgestellt sind. Dabei können die Faltkartons in verschiedenen Ausrichtungen aufgerichtet werden.
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Stand der Technik
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Stückige Produkte müssen meist in Sammelverpackungen wie Faltkartons gefüllt werden, die häufig in einem flach zusammengelegten Zustand in Magazinen bereitgehalten werden. In Verbindung mit Verpackungsmaschinen werden Faltkartons vollautomatisch aufgerichtet, befüllt und versiegelt. Die zusammengelegt zur Verfügung gestellten Faltkartons werden daher für die Befüllung durch Verschwenken von Wänden um eine Faltlinie aus ihrer im wesentlichen flachen, zusammengelegten Position in eine dreidimensionale, insbesondere quaderförmigen Form aufgerichtet. Hierfür greift in der Regel zumindest ein Aufrichtmittel eine Wand eines zusammengelegten Faltkartons.
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Eine Vorrichtung zum Aufrichten von zusammengelegten Faltkartons ist beispielsweise aus der
DE 34 29 761 bekannt. Die zusammengelegten Faltkartons werden hierbei mit einem schwenkbaren Haltemittel bzw. Greifarm aus einem Magazin entnommen und in Verbindung mit einem weiteren, an einer anderen Kartonwand bzw. Seitenwand angreifenden Haltemittel, aufgerichtet. Diese Vorrichtung weist jedoch mehrere Nachteile auf. Zum einen muss der schwenkbare Greifarm technisch aufwendig gesteuert werden, damit er um zwei verschiedene Achsen rotieren kann und dabei die erwünschte Bewegung ausführt. Zum anderen kann der schwenkbare Greifarm einen quaderförmigen Faltkarton nur in einer liegenden Ausrichtung, also mit der langen Seitenwand nach unten orientiert, aufrichten. Schließlich benötigt diese Vorrichtung eine hohe Rüstzeit beim Formatwechsel, z. B. um die Gebindegröße zu erhöhen.
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Des Weiteren ist aus der
DE 2 323 644 eine Vorrichtung zum Aufrichten von Faltschachteln bekannt, bei der die Aufrichtung mit Hilfe von zwei Aufrichtgreifern durchgeführt wird. Hierbei wird eine Schachtelwand mittels mehrerer Haltesauger gehalten und durch Greifen einer benachbarten Wand mittels mehrerer Aufrichtsauger und Verschwenken derselben aufgerichtet. Auch hierbei ist ein hoher technischer Steuerungsaufwand notwendig. Und schließlich, wie im bekannten Stand der Technik, kann der schwenkbare Greifarm einen quaderförmigen Faltkarton, ohne vorherige Umorientierung und Ausrichtung im Magazin, nur in einer Ausrichtung, z. B. mit der langen Seitenwand nach unten positioniert, aufrichten. Somit ist auch hier beim Formatwechsel eine hohe Rüstzeit erforderlich.
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Diese Vorrichtungen und Verfahren weisen daher den Nachteil auf, dass keine stückigen Produkte, mit z. B. unterschiedlichen Verkaufseinheiten bzw. Gebindegrößen, in unterschiedliche Sammelverpackungen bei geringster Rüstzeit eingebracht werden können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Faltkartonaufrichter für eine Verpackungsmaschine zur Verfügung zu stellen, welche die Nachteile des Standes der Technik vermeidet, der kostengünstig zu fertigen ist, eine kompakte Bauform aufweist und ein hohes Maß an Ausfallsicherheit bei gleichzeitiger flexibler Nutzung, also einer schnellen Formatumstellung, zur Verfügung stellt. Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Aufrichten einer Verpackung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merklmalen des Anspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen beschrieben.
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Dazu wird erfindungsgemäß eine Verpackungsmaschine mit einem Magazin für zusammengelegte Faltkartons und einer Aufrichteinrichtung zum Aufrichten einer Verpackung, insbesondere zum Aufrichten von zusammengelegten Faltkartons, zur Verfügung gestellt, wobei die Aufrichteinrichtung eine Antriebseinheit und einen linear verfahrbaren und drehbar angeordneten ersten und zweiten Klappgreifer zur Entnahme und Aufrichtung der zusammengelegten Faltkartons aus dem Magazin aufweist, wobei der erste Klappgreifer einen ersten Klapparm und der zweite Klappgreifer einen zweiten Klapparm zum gesteuerten Öffnen von zusammengelegten Faltkartons aufweist, und der erste Klappgreifer und der zweite Klappgreifer von einander unabhängig drehbar angeordnet sind.
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Vorteilhafterweise weist der erste Klappgreifer und der zweite Klappgreifer eine gemeinsame Drehachse auf. Dadurch lassen sich zusammengelegte Faltkartons exakt an den dafür vorgesehenen Faltkanten, ohne zusätzliche Belastungen wie Zug- und/oder Druckkräfte, aufrichten.
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Durch eine Drehbewegung des ersten Klappgreifers um ca. 100° im Uhrzeigersinn oder durch eine Drehbewegung des zweiten Klappgreifers um ca. 100° im Gegenuhrzeigersinn ist der zusammengelegte Faltkarton vorteilhafterweise aus dem Magazin in einer ersten Ausrichtung oder in einer zweiten Ausrichtung aufrichtbar. Der Mehrwinkel von 100°, im Vergleich zu dem theoretischen Sollwinkel von 90° einer Ecke eines Faltkarton, kann beispielsweise durch den Ausgleich von Haltemittel bedingt sein. Die Umstellung des Formats wird ohne zusätzliche Rüstzeit möglich.
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Des Weiteren ist der erste und zweite Klappgreifer vorteilhafterweise insgesamt um einen Winkel von etwa 180° bis 200° zueinander verdrehbar. Dadurch kann sowohl die Entnahme als auch das Aufrichten eines zusammengelegten Faltkartons allein durch die beiden Klappgreifer durchgeführt werden.
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Vorteilhafterweise ist zur Entnahme und zum Halten des zusammengelegten Faltkartons aus dem Magazin der erste Klappgreifer bis in eine senkrecht nach oben ausgerichtete Stellung drehbar und der zweite Klappgreifer in eine im Wesentlichen horizontal dem Magazin zugewandte Stellung drehbar. Die Stellung des ersten Klappgreifer orientiert sich dabei an der oft leicht schrägen Ausrichtung der Faltkartons im Magazin und ist zur Entnahme dazu parallel ausgerichtet. Zur einfacheren Entnahme eines Faltkartons ist der zweite Klappgreifer leicht nach unten geneigt. Nach Entnahme und Halten des zusammengelegten Faltkartons durch den ersten Klappgreifer aus dem Magazin, ist der zweite Klappgreifer auf der dem ersten Klappgreifer gegenüberliegenden Seite in eine senkrecht nach oben ausgerichtete Stellung zum Greifen und Halten des Faltkartons drehbar,
und der erste Klappgreifer zur Aufrichtung des Faltkartons in der ersten Ausrichtung um bis zu 100° im Uhrzeigersinn drehbar,
oder der der zweite Klappgreifer zur Aufrichtung des Faltkartons in der zweiten Ausrichtung um bis zu 100° im Gegenuhrzeigersinn drehbar, wobei zuvor die Aufrichteinrichtung ein lineares Verfahren in der dem Magazin abgewandten Richtung, mit einem zumindest der Breite des Faltkartons entsprechenden Verfahrweg, aufweist. Auch hierbei kann ein größerer Winkel aufgrund von Ausgleichsfaktoren wie Haltemittel etc. nötig sein.
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Zur vorteilhaften Aufnahme unterschiedlichster zusammengelegter Faltkartons weisen der erste und zweite Klappgreifer einen ersten und einen zweiten Klapparm mit einstellbarer Breite auf. Dadurch kann eine variable Anpassung der Klappgreifer an das jeweilige Format erfolgen, um so eine problemlose Aufrichtung der zusammengelegten Faltkartons zu ermöglichen.
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Zum sicheren Greifen und Halten weist der erste und zweite Klapparm jeweils mindestens einen Saugnapf auf, vorzugsweise jeweils zwischen zwei bis zehn Saugnäpfe.
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Der Antrieb des ersten Klappgreifers und des zweiten Klappgreifers erfolgt durch jeweils eine Antriebseinheit über zwei unabhängig voneinander bewegliche, bogenförmige, insbesondere drei/viertel-kreisförmige, Verzahnungen. Des Weiteren kann als Antrieb auch ein Zahn-, Flach- oder Keilriemen etc. zur Anwendung kommen. Als Antriebseinheit ist beispielsweise ein Elektromotor oder ein hydraulischer oder ein pneumatischer Antrieb vorgesehen.
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Zur schnellen und einfachen Befüllung weist die Verpackungsmaschine eine Befülleinrichtung mit einer Schiebereinheit und eine Verfahreinrichtung auf, wobei die Aufrichteinrichtung mit dem Faltkarton zwischen dem Magazin mit der Verfahreinrichtung zur Befülleinrichtung beweglich ist, und der Faltkarton so angeordnet wird, dass er durch die Schiebereinheit horizontal befüllbar ist. Durch das Befüllen mit der Schiebereinheit wird eine größere Anzahl an stückigen Produkten in einem Arbeitsschritt platzsparend und geordnet befüllt.
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Um eine vollautomatische Verschließung des befüllten Faltkartons zu ermöglichen, weist die Verpackungsmaschine eine Verschlusseinrichtung und eine Verklebeeinrichtung auf, wobei die Aufrichteinrichtung mit dem gefüllten Faltkarton von der Befülleinrichtung über die automatische Verschlusseinrichtung bis zur Verklebeeinrichtung beweglich ist.
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Des Weiteren weist die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Aufrichten einer Verpackung, insbesondere zum Aufrichten von zusammengelegten Faltkartons für eine Verpackungsmaschine auf, welche folgende Schritte aufweist:
- – Entnahme und Halten eines zusammengelegten Faltkartons durch einen ersten Klappgreifer aus einem Magazin;
- – Greifen und Halten des Faltkartons auf der dem ersten Klappgreifer gegenüberliegenden Seite durch einen zweiten Klappgreifer;
- – Drehbewegung um bis zu 100° im Uhrzeigersinn durch den ersten Klappgreifer und dadurch Aufrichtung des Faltkartons in einer ersten Ausrichtung; oder
- – Entnahme und Halten des zusammengelegten Faltkartons durch den ersten Klappgreifer aus dem Magazin;
- – Greifen und Halten des Faltkartons auf der dem ersten Klappgreifer gegenüberliegende Seite durch einen zweiten Klappgreifer;
- – Lineares Verfahren der Aufrichteinrichtung in der dem Magazin abgewandten Richtung mit einem zumindest der Breite des Faltkartons entsprechenden Verfahrweg;
- – Drehbewegung um bis zu 100° im Gegenuhrzeigersinn durch den zweiten Klappgreifer und dadurch Aufrichtung des Faltkartons in einer zweiten Ausrichtung;
Dadurch wird ein weiterer Verfahrensschritt, wie das Drehen des aufgerichteten Faltkartons, eingespart, der zusätzlich Zeit und hohe Investitionen bedingen würde. Wiederum kann auch beim Verfahren ein größerer Winkel, als theoretisch erforderlich, aufgrund von Ausgleichsfaktoren wie Haltemittel etc. erforderlich sein.
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Schließlich weist die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Aufrichten einer Verpackung auf, insbesondere zum Aufrichten von zusammengelegten Faltkartons, wobei ein Karton aus einem Magazin in einer seitlich befüllbaren Ausrichtung oder in einer von oben befüllbaren Ausrichtung aufrichtbar ist. Dadurch ist dieses Verfahren bei unterschiedlichem Stückgut kostenoptimiert einsetzbar, da wiederum ein weiterer Verfahrensschritt mit einem weiteren Verfahren wie das Drehen eines aufgerichteten Faltkarton entfällt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels zusammen mit den beigefügten Zeichnungen erläutert. Dazu zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Aufrichteinrichtung, insbesondere zum Aufrichten von zusammengelegten Faltkartons, gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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2 eine perspektivische Darstellung der Aufrichteinrichtung nach 1 aus einem anderen Blickwinkel;
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3 eine perspektivische Darstellung der Aufrichteinrichtung nach 2 nach einer Drehbewegung eines ersten Klappgreifers um ca. 90° im Gegenuhrzeigersinn;
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4 eine perspektivische Darstellung der Aufrichteinrichtung nach 3 nach einer Drehbewegung eines zweiten Klappgreifers um ca. 90° im Gegenuhrzeigersinn;
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5 eine perspektivische Gesamtdarstellung einer Verpackungsmaschine, gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, mit einer ersten Ausrichtung eines aufgerichteten Faltkartons;
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6 eine perspektivische Gesamtdarstellung der Verpackungsmaschine nach 5 mit einer zweiten Ausrichtung des aufgerichteten Faltkartons;
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7 eine perspektivische Gesamtdarstellung der Verpackungsmaschine nach 6 nach einem linearen Verfahren der Aufrichteinrichtung in Richtung einer Befülleinrichtung und
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8 eine perspektivische Gesamtdarstellung der Verpackungsmaschine nach 7 mit einer Zwischenstellung eines aufgerichteten Faltkartons zwischen der ersten und zweiten Ausrichtung.
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Nachfolgend beziehen sich Richtungsangaben auf die Zeichnungsebene sofern sich aus dem Text nichts anderes ergibt.
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Detaillierte Beschreibung einer ersten Ausführungsform
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Die 1 bis 4 zeigen perspektivisch eine erste Ausführungsform einer linear verfahrbaren Aufrichteinrichtung 1 zum gesteuerten Öffnen einer Verpackung, insbesondere zum Aufrichten von zusammengelegten Faltkartons 50, im folgenden als Aufrichten bezeichnet, wobei die Aufrichteinrichtung 1 zwei Antriebseinheiten 16, einen ersten Klappgreifer 10 und einen zweiten Klappgreifer 20, zur Entnahme und Aufrichtung von zusammengelegten Faltkartons 50 aus einem Magazin 30 aufweist.
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Die 5 bis 8 zeigen perspektivisch eine erste Ausführungsform einer Verpackungsmaschine 100 mit der Aufrichteinrichtung 1, einer Befülleinrichtung 2, einer Verschlusseinrichtung 3, einer Verklebeeinrichtung 4, einer Verfahreinrichtung 6 und dem Magazin 30.
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Der erste Klappgreifer 10 und zweite Klappgreifer 20 der Aufrichteinrichtung 1 sind zum Aufrichten der zusammengelegten Faltkartons 50 von einander unabhängig drehbar und weisen eine gemeinsame Drehachse auf. Dabei sind der erste Klappgreifer 10 und zweite Klappgreifer 20 gegenläufig im Wesentlichen um ca. 100°, zwischen einer im Wesentlichen horizontalen Stellung und einer senkrecht nach oben ausgerichteten Stellung, insgesamt im Wesentlichen um einen Winkel ca. 200°, zueinander verdrehbar. Der Mehrwinkel von 100°, im Vergleich zu dem theoretischen Sollwinkel von 90° einer Ecke eines Faltkarton, ist bedingt z. B. durch den Ausgleich von Überständen, wie z. B. Saugnäpfen 12, 22. Zur Ansteuerung der Drehbewegungen weisen der erste Klappgreifer 10 und der zweite Klappgreifer 20 bogenförmige, insbesondere drei/viertel-kreisförmige, Verzahnungen 19 auf, die mit jeweils einem Antriebsmotor 17 über ein Getriebe 18 in Eingriff stehen. Des Weiteren weist der erste Klappgreifer 10 einen ersten Klapparm 11 und erste Saugnäpfe 12, und der zweite Klappgreifer 20 einen zweiten Klapparm 21 und zweite Saugnäpfe 22 auf. In dieser Ausführungsform sind die Saugnäpfe 12, 22 geometrisch und symmetrisch an den äußeren Abschnitten der Klapparme 11, 21 angeordnet. Hierbei beträgt deren Anzahl je nach Format zwischen 1 bis 10 Saugnäpfe 12, 22 auf jedem Klapparm 11, 21. In dieser ersten Ausführungsform sind die Saugnäpfe 12, 22 trichterförmig ausgebildet.
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Um eine möglichst großen Bereich an unterschiedlichsten Formaten von Verpackungen abzudecken, weisen der erste Klapparm 11 und der zweite Klapparm 21 eine einstellbare Breite auf. Dabei kann die Einstellung durch Austauschen der Klapparme gegen solche mit anderem Format erfolgen.
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Zur Aufrichtung eines zusammengelegten Faltkarton 50, wird dieser in dem Magazin 30, wie in 5 erkennbar, zur Verfügung gestellt. Dabei weist der zusammengelegte Faltkarton 50, mit seiner den Klappgreifern 10, 20 zugewandten Seite in dem Magazin eine Ausrichtung auf, dass ein kurzer Abschnitt 50a oberhalb eines langen Abschnitts 50b des zusammengelegten Faltkarton 50 angeordnet ist.
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Der erste Klappgreifer 10 ist zur Entnahme aus dem Magazin 30 und zum Halten des zusammengelegten Faltkartons 50 in eine im Wesentlichen senkrecht nach oben ausgerichtete Stellung, wie in 4 dargestellt, drehbar. Der zweite Klappgreifer 20 ist in eine im Wesentlichen horizontal dem Magazin 30 zugewandte Stellung drehbar. Zur einfacheren Entnahme eines Faltkartons ist der zweite Klappgreifer leicht nach unten geneigt. Die Aufrichteinrichtung 1 ist linear zum Magazin 30 bewegbar, bis zur Entnahme aus dem Magazin 30 und zum Halten des zusammengelegten Faltkartons 50 an dessen langem Abschnitt 50b durch den ersten Klappgreifer 10. In dieser ersten Ausführungsform wird das Halten durch einen Unterdruck zwischen den Saugnäpfen 12, 22 und dem Faltkarton 50 zur Verfügung gestellt. Zur sicheren Entnahme ist der erste Klapparm 11 zum Faltkarton 50 im Wesentlichen parallel ausrichtbar.
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Nach der Entnahme des zusammengelegten Faltkartons 50 aus dem Magazin 30 weist die Aufrichteinrichtung 1 eine lineare Bewegung in Richtung der Befülleinrichtung 2 auf, und der zweite Klappgreifer 20 ist auf der dem ersten Klappgreifer 10 gegenüberliegenden Seite in eine im Wesentlichen senkrecht nach oben ausgerichtete Stellung, zum Greifen und Halten des Faltkartons 50 an dessen kurzen Abschnitt 50a drehbar, wie in 3 dargestellt.
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Zur Aufrichtung des zusammengelegten Faltkartons 50 in der ersten Ausrichtung 51, ist der erste Klappgreifer 10 im Wesentlichen um 90° im Uhrzeigersinn drehbar, wie auch aus den 1, 2 und 5 entnehmbar.
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Alternativ, zur Aufrichtung des zusammengelegten Faltkartons 50 in der zweiten Ausrichtung 52, ist der zweite Klappgreifer 20 im Wesentlichen um 90° im Gegenuhrzeigersinn drehbar, wobei zuvor die Aufrichteinrichtung 1 eine lineare Bewegung in der dem Magazin 30 abgewandten Richtung aufweist, mit einem zumindest der Breite des Faltkartons 50 entsprechenden Verfahrweg, wie auch aus den 4 und 6 entnehmbar ist. Dieser Verfahrweg kann je nach Anforderung auch deutlich erhöht werden.
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Zur Befüllung weist die Befülleinrichtung 2 der Verpackungsmaschine 100 eine Schiebereinheit auf, und die Aufrichteinrichtung 1 ist mit dem Faltkarton 50 zwischen dem Magazin 30 mit der Verfahreinrichtung 6 zur Befülleinrichtung 2 beweglich, wobei der Faltkarton 50, sowohl in der ersten Ausrichtung 51 als auch in der zweiten Ausrichtung 52, so angeordnet wird, dass er durch die Schiebereinheit horizontal befüllbar ist. Dabei weist die Schiebereinheit bei der Einbringung eines gesamten Gebindes oder einer Verkaufseinheit von stückigen Produkten einen im Wesentlichen horizontal ausgerichteten Arbeitsschritt auf.
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Schließlich ist die Aufrichteinrichtung 1 mit dem gefüllten Faltkarton 50 von der Befülleinrichtung 2 über die automatische Verschlusseinrichtung 3 bis zur Verklebeeinrichtung 4 beweglich.
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Um einen synchronisierten und gesteuerten Ablauf zur Verfügung zu stellen, weist diese Verpackungsmaschine eine zentrale Steuerung auf, die die Antriebsmotoren, Stellmotoren, Pneumatik etc. koordiniert und synchronisiert.
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Aufgrund eines modularen Aufbaus mit der Aufrichteinrichtung 1, der Befülleinrichtung 2, dem Magazin 30, der Verfahreinrichtung 6, von Faltweichen etc. der Verpackungsmaschine 100 und der linear verfahrbaren, drehbar angeordneten und in der Höhe verstellbaren ersten und zweiten Klappgreifer 10, 20, mit einer gemeinsamen Achse, resultiert:
- • eine reduzierte Rüstzeit;
- • ein positives Öffnen des Faltkartons 50 ohne Knickkanten, speziell bei quadratischen Kartons und dabei unabhängig von Material und Format;
- • ein Knicken durch Faltweichen;
- • eine balkonartige und damit voll zugängliche Bauweise;
- • ein automatischer Formatwechsel und
- • ein geringer Kostenaufwand da keine zusätzliche Drehvorrichtung benötigt wird und somit weniger Teile benötigt werden.
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In dieser Ausführungsform wird die Aufrichtung eines Faltkarton 50 in zwei Ausrichtungen 51, 52 ohne Umbau der Aufrichteinrichtung 1 und ohne zusätzliche Wendeeinheit zur Verfügung gestellt. Dies erlaubt nicht nur ein kostengünstiges Produzieren sondern auch eine schnelle, fehlerfreie und kostengünstige Montage der Verpackungsmaschine. Das Aufrichten lässt sich mit den Schritten:
- • Entnahme und Halten eines zusammengelegten Faltkartons 50 durch einen ersten Klappgreifer 10 aus einem Magazin 30;
- • Greifen und Halten des Faltkartons 50 auf der dem ersten Klappgreifer 10 gegenüberliegenden Seite durch einen zweiten Klappgreifer 20;
- • Drehbewegung um 90° im Uhrzeigersinn durch den ersten Klappgreifer 10 und dadurch Aufrichtung des Faltkartons 50 in einer ersten Ausrichtung 51;
- • oder
- • Entnahme und Halten des zusammengelegten Faltkartons 50 durch den ersten Klappgreifer 10 aus dem Magazin 30;
- • Greifen und Halten des Faltkartons 50 auf der dem ersten Klappgreifer 10 gegenüberliegende Seite durch einen zweiten Klappgreifer 20;
- • Lineares Verfahren der Aufrichteinrichtung 1 in der dem Magazin 30 abgewandten Richtung mit einem der Breite des Faltkartons 50 entsprechenden Verfahrweg;
- • Drehbewegung um 90° im Gegenuhrzeigersinn durch den zweiten Klappgreifer 20 und dadurch Aufrichtung des Faltkartons 50 in einer zweiten Ausrichtung 52; beschreiben.
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Mit diesem Verfahren zum Aufrichten eines zusammengelegten Faltkartons 50 ist ein Faltkarton 50 aus einem Magazin 30 in einer ersten Ausrichtung 51 oder in einer zweiten Ausrichtung 52 aufrichtbar.
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Zweite Ausführungsform
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In einer zweiten Ausführungsform wird ein Faltkarton, sowohl in einer ersten Ausrichtung als auch in einer zweiten Ausrichtung, so angeordnet, dass er durch eine Schiebereinheit vertikal von oben befüllbar ist.
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Dazu wird die Aufrichteinheit um 90° in Verfahrrichtung montiert. Zusätzliche Anpassungen, wie z. B. bei einer Befülleinrichtung etc., sind vorgenommen. Des Weiteren unterscheidet sich z. B. der zeitliche Ablauf in der Prozesskette. So erfolgt z. B., nach dem Aufrichten des Faltkartons, das Verschließen des Bodens, vor dem Befüllen.
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Die hier beschriebenen vorteilhaften Ausführungsformen dienen lediglich der Erläuterung und stellen keine Einschränkung des Schutzumfangs dar.
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In einer nicht gezeigten abgewandelten Ausführungsform ist ein Klapparm z. B. mit magnetischen Elementen oder Elementen zur elektrischen Aufladung verbunden.
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In weiteren Ausführungsformen sind für einen Saugtrichter weitere geometrische Formen wie Quader, Würfel, Zylinder, etc. denkbar. Auch eine integrale Ausführung eines Saugtrichters mit einem Klapparm ist denkbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aufrichteinrichtung
- 2
- Befülleinrichtung
- 3
- Verschlusseinrichtung
- 4
- Verklebeeinrichtung
- 6
- Verfahreinrichtung
- 10
- Erster Klappgreifer
- 11
- Erster Klapparm
- 12
- Erster Saugnapf
- 16
- Antriebseinheit
- 17
- Antriebsmotor
- 18
- Getriebe
- 19
- Verzahnung
- 20
- Zweiter Klappgreifer
- 21
- Zweiter Klapparm
- 22
- zweiter Saugnapf
- 30
- Magazin
- 31
- Transportsteg
- 50
- Faltkarton
- 50a
- Kurzer Abschnitt
- 50b
- Langer Abschnitt
- 51
- Erste Ausrichtung
- 52
- Zweite Ausrichtung
- 100
- Verpackungsmaschine
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3429761 [0003]
- DE 2323644 [0004]