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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für ein tragbares elektronisches Gerät mit einem Bildschirm, insbesondere einen tragbaren Computer mit einem Bildschirm und vorzugsweise einen so genannten Tablet-PC oder ein Smartphone, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Um derartige elektronische Geräte auch in Kraftfahrzeugen komfortabel benutzen zu können, ist es bekannt, diese an die Kopfstützen der Vordersitze von Kraftfahrzeugen so anzubauen, dass sie von den Fondssitzen aus sichtbar und gegebenenfalls bedienbar sind. Eine entsprechende, in der US-Schrift
US 2007/0045365 A1 dargestellte Halterung ist abnehmbar an einer oder an beiden Kopfstützen bzw. deren Haltestangen befestigt und weist einen Klappdeckel auf, der eine Zentraleinheit eines tragbaren elektronischen Gerätes aufnimmt und der zu dessen Bedienung in eine etwa horizontale Lage und nach hinten, den Fondssitzen des Kraftfahrzeuges zu verschwenkbar ist, während der Bildschirm an der Rückseite der Kopfstütze gehalten ist.
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Aus der
DE 10 2004 053 452 B3 ist eine Haltevorrichtung für ein Bildschirmgerät in einem Kraftfahrzeug bekannt. Die Haltevorrichtung weist einen Halterahmen für den Bildschirm sowie ein Halteelement zur Befestigung an Haltestangen der Kopfstütze des Fahrzeugsitzes auf. Zudem ist ein nach unten abragendes Stützsegment vorgesehen, mit dem der Halterahmen in einer ergonomisch günstigen Gebrauchslage gegen die Rückseite der Rückenlehne abgestützt ist. Der Halterahmen sowie das Stützsegment sind jeweils miteinander steif verbundene Blechteile, wobei das Stützsegment in fester Schraubverbindung mit einem Rahmenstrukturteil der Fahrzeugsitz-Rückenlehne ist. Eine werkzeugfreie Demontage der Haltevorrichtung sowie ein platzsparendes Verwahren der vom Fahrzeugsitz demontierten Haltevorrichtung ist daher nicht möglich.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Haltevorrichtung für ein tragbares elektronisches Gerät mit einem Bildschirm, insbesondere einen tragbaren Computer mit einem Bildschirm und vorzugsweise einen sogenannten Tablet-PC oder ein Smartphone, bereitzustellen, die einfach aufgebaut ist und/oder eine im Vergleich zum Stand der Technik erhöhte Funktionalität aufweist.
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Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, dass eine starre sowie mittels Schraubverbindung am Fahrzeugsitz befestigte Haltevorrichtung sowohl bauteilaufwändig ist als auch beim Anbau und Abbau montageaufwändig ist. Vor diesem Hintergrund ist gemäß dem Patentanspruch 1 der Halterahmen für zumindest den Bildschirm mit einem Stützsegment erweitert, das über eine Klappachse schwenkbar am Halterahmen angelenkt ist. Durch ein einfaches Umklappen kann das schwenkbare Stützsegment zwischen der am Fahrzeugsitz montierten Gebrauchslage und einer Schließstellung verstellt werden, in der das Stützsegment in einer Nichtgebrauchslage, das heißt im abmontierten Zustand, den Halterahmen nach Art eines Klappdeckels überdeckt.
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Bei dem schwenkbar am Halterahmen angelenkten Stützsegment kann bevorzugt auf eine nur mit Werkzeug lösbare Schraubverbindung am Fahrzeugsitz verzichtet werden. Vielmehr kann das Stützsegment vielmehr nur in loser Anlage mit der Rückseite der Fahrzeugsitz-Rückenlehne sein. Um in diesem Fall die notwendige Stabilität des Stützsegmentes zu gewährleisten, kann das Stützsegment ein Feststellmittel aufweisen, mit dem das Stützsegment in der Gebrauchslage mit Bezug auf den Halterahmen drehfest gesichert ist. Zur Ausbildung des Feststellmittels kann das Stützsegment an seiner klappachsenfernen Seite mit einem Feststellsegment erweitert sein. Das Feststellsegment kann über eine zweite Klappachse schwenkbar am Stützsegment angelenkt sein. Durch Umklappen der Stütz- und Feststellsegmente um die erste und zweite Klappachse kann in der Gebrauchslage somit eine steife Dreiecksstruktur erzeugt werden, deren Seitenschenkel aus dem Halterahmen, dem Stützsegment und dem Feststellsegment bestehen.
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Zudem kann das Feststellsegment an seiner von der zweiten Klappachse abgewandten Seite einen Befestigungsabschnitt aufweisen. Mit dem Befestigungsabschnitt kann das Feststellsegment bevorzugt werkzeugfrei lösbar an der Rückwand des Halterahmens befestigt werden. Für eine besonders einfache Betätigung kann der am Feststellsegment ausgebildete Befestigungsabschnitt ein Magnethalter sein, der magnetisch an einem korrespondierenden Gegenelement an der Rückwand des Halterahmens gehaltert werden kann.
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Im Hinblick auf eine einfache Fertigung der Haltevorrichtung können der Halterahmen, das Stützsegment, das Feststellsegment sowie der Befestigungsabschnitt in einer Fertigungslage ein plattenförmiger Zuschnitt sein, wobei die oben genannten Segmente über Filmscharniere, die die Klappachsen definiere, ineinander übergehen. Die Klappachsen sind dabei bevorzugt zueinander achsparallel ausgerichtet. Dabei kann das Stützsegment zusammen mit dem Feststellsegment einen Klappdeckel ausbilden, der in der Nichtgebrauchslage, das heißt bei demontierter Haltevorrichtung, den Bildschirm überdeckt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante kann das Halteelement zur Befestigung des Halterahmens an den Haltestangen der Kopfstütze eine ausklappbare Lasche sein. Die ausklappbare Lasche kann in der Rückwand des Halterahmens als ausklappbare Lasche angeordnet sein, über die die Halterung an den Haltestangen für Kopfstützen an Vordersitzen von Kraftfahrzeugen einhängbar bzw. befestigbar ist. Im nicht ausgeklappten Zustand ist eine glattflächige Rückwand der Halterung gegeben, die eine komfortable Handhabung des tragbaren Bildschirmgeräts außerhalb des Kraftfahrzeugs ermöglicht, zum Beispiel liegend auf einer Ablage, etc. Die einfache und schnelle Befestigung im Kraftfahrzeug erfolgt nur durch Ausklappen der Lasche und zum Beispiel Einhängen derselben an den Haltestangen.
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Dabei ist bevorzugt die Länge der Lasche etwa dem Abstand der Mittelachsen der Haltestangen von Kopfstützen entsprechend ausgelegt und sind an deren Stirnseiten zum Beispiel halbkreisförmige Ausnehmungen vorgesehen, die im befestigten Zustand die Haltestangen teilweise umgreifen. Die Halterung mit dem tragbaren Bildschirmgerät kann somit in einfachster Weise durch eine Kippbewegung in die Haltestangen eingehängt werden.
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Alternativ dazu kann die Lasche über geschlossene, an die Querschnittsform der Haltestangen angepasste Ausnehmungen an den Haltestangen der Kopfstützen gehalten sein. Dies setzt jedoch voraus, dass die zumeist durch federnde Arretierungen gehaltenen Haltstangen mit der Kopfstütze herausgezogen und durch die Ausnehmungen in der Lasche hindurch wieder eingesetzt werden können. Ein unbeabsichtigtes Lösen der Lasche bzw. der Halterung von den Haltestangen ist dadurch zuverlässig ausgeschlossen.
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Dazu kann ferner die Lasche im Bereich der Ausnehmungen über ein Filmscharnier abknickbare Zungen mit jeweils der halben Ausnehmung aufweisen, die wahlweise ausklappbar sind. Dadurch kann einerseits die Länge der Lasche im eingeklappten Zustand der Zungen reduziert sein; des Weiteren können die Ausnehmungen entweder offen oder durch Ausklappen der Zungen geschlossen so wie vorbeschrieben verwendet sein bzw. die Halterung entweder nur eingehängt oder aber umlaufend formschlüssig an den Haltestangen montiert sein.
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Die Lasche kann bevorzugt über in der Rückwand angeordnete Scharniere schwenkbar angeordnet und im eingeklappten Zustand arretiert sein. Bei der Verwendung eines geeigneten Kunststoffmaterials kann die Lasche auch über ein Filmscharnier direkt mit der Rückwand verbunden sein.
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Der Klappdeckel erfüllt somit in baulich einfacher Weise zwei Funktionen: Er kann das tragbare Bildschirmgerät glattflächig abschließen oder durch Umklappen auf die Rückseite komfortabel Zugänglich machen. Bei einer Anordnung im Kraftfahrzeug kann der Klappdeckel zugleich als im Querschnitt dreieckförmige Stütze den Bildschirm des Geräts in einer ergonomisch günstigen Position schräg zur Rückwand der Lehne des Vordersitzes abstellen.
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In diesem Fall kann der Klappdeckel besonders bevorzugt drei parallel zueinander ausgerichtete, schwenkbare Längssegmente aufweisen, nämlich das Stützsegment, das Feststellsegment und den Befestigungsabschnitt zur Befestigung des Feststellsegments an der Halterahmen-Rückwand. Der Befestigungsabschnitt kann über einen Magnetverschluss, gegebenenfalls aber beispielsweise auch über einen Klettverschluss, an der Rückwand gehalten sein.
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Schließlich kann der Halterahmen einen seitlichen Schlitz aufweisen, über den das tragbare Bildschirmgerät in den separaten Halterahmen einschiebbar ist. Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt insbesondere darin, dass dann die Halterung im Kraftfahrzeug dauerhaft verbleiben kann und nur das tragbare Bildschirmgerät jeweils mitgeführt wird. Dazu kann besonders einfach das Gerät mittels einer am Halterrahmen angeordneten Schlaufe im Halterahmen gesichert sein, zum Beispiel mittels einer Klemmverbindung, Klettverbindung oder dergl.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im Folgenden anhand der beigefügten, skizzenhaften Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Rückansicht einer Rückenlehne und einer Kopfstütze eines Vordersitzes in Kraftfahrzeugen, mit einer an den Haltestangen der Kopfstützen über eine ausklappbare Lasche befestigten Halterung für einen Tablet-PC;
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2 die Rückseite der Halterung mit als Stütze wirkenden, dreieckförmig ausgestellten Klappdeckel und noch eingeklappter Lasche;
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3 die Halterung gemäß den 1 und 2 mit ausgeklappter Lasche zum Befestigen der Halterung an den Haltstangen der Kopfstützen;
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4 eine vereinfachte Draufsicht auf die Halterung für den Tablet-PC mit Halterahmen und geöffnetem Klappdeckel;
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5 in der gleichen Draufsicht die Halterung mit geschlossenem Klappdeckel; und
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6 in raumbildlicher Darstellung die Halterung mit einem seitlichen Schlitz zum Einschieben des Tablet-PCs in die separate Halterung und mit einer Schlaufe zu dessen Lagesicherung.
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Die 1 zeigt die Rückenlehne 1 eines nicht weiter dargestellten Vordersitzes eines Personenkraftfahrzeugs mit einer über zwei Haltestangen 2 in der Höhe verstellbaren Kopfstütze 3. Die Haltestangen 2 weisen einen definierten Abstand zueinander auf, sind über nicht dargestellte, federnde Arretierungen gehalten und können in bekannter Weise auch abgenommen bzw. mit der Kopfstütze 3 herausgezogen werden.
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Art den Haltestangen 2 ist eine an der Rückwand der Rückenlehne 1 abgestützte Haltevorrichtung 4 für einen als sogenannten Tablet-PC ausgebildeten tragbaren Computer mit einem berührungssensitiven Bildschirm (touchscreen) über eine ausklappbare Lasche 6 gehalten. Die Halterung 4 ist in einer Gebrauchslage I gezeigt, in der der Computer-Bildschirm ergonomisch günstig nach oben geneigt ist.
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Die Lasche 6 weist im gleichen Abstand wie die Haltestangen 2 zwei geschlossene Ausnehmungen 7 (vgl. auch die 2 und 3) auf, durch die hindurch wie aus 1 ersichtlich ist die Haltstangen 2 verlaufen. Die Lasche 6 liegt dabei an der Oberseite der Rückenlehne 1 entsprechend an.
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Zur Montage der Haltevorrichtung 4 werden die Haltestangen 2 mit der Kopfstütze 3 herausgezogen und die Ausnehmungen 7 der Lasche 6 durchragend wieder eingesetzt. Die Verstellung der Kopfstütze 3 ist durch die Lasche 6 nicht beeinträchtigt.
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Die Lasche 6 weist an ihren Stirnseiten über jeweils ein Filmscharnier (nicht ersichtlich) abklappbare Zungen 6a auf, die die Ausnehmungen 7 in zwei halbkreisförmige Abschnitte unterteilen (siehe zum Beispiel 3, Zungen 6a eingeklappt).
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Daraus resultiert, dass bei eingeklappten Zungen 6a die Ausnehmungen 7 offen sind und die Haltestangen 2 nur halbkreisförmig umfassen. Durch entsprechende Schrägstellung der Halterung 4 bzw. der Lasche 6 kann diese in einfacher Weise in die Haltstangen 2 eingeführt und eingehängt werden, während bei ausgeklappten Zungen 6a (1) und geschlossene Ausnehmungen 7 die Halterung 4 wie vorstehend beschrieben montierbar ist.
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Die Lasche 6 ist ferner über nicht dargestellte Scharniere bzw. ein Filmscharnier mit einer Schwenkachse 8 (strichpunktierte Linie) in die Rückwand 9 (2) integriert und bildet mit dieser im eingeklappten Zustand eine ebene Fläche.
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An die Rückwand 9 schließt umlaufend der den Tablet-PC 5 aufnehmende, im Querschnitt U-förmig ausgeführte Halterahmen 10 an. Ferner weist die Halterung 4 einen an die Rückwand 9 anschließenden Klappdeckel 11 auf.
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Der Klappdeckel 11 ist gemäß den Figuren durch drei parallel zueinander ausgerichtete schwenkbare Längssegmente ausgebildet, nämlich einem Stützsegment 11a, das über eine erste Klappachse K1 schwenkbar am Halterahmen 10 angelenkt ist. Zudem weist der Klappdeckel 11 ein Feststellsegment 11b auf, das über eine zweite Klappachse K2 schwenkbar am Stützsegment 11a angelenkt ist, und einen schmalen Befestigungsabschnitt 11c, der über eine dritte Klappachse K3 am Feststellsegment 11b anschließt. Die Klappachsen K1, K2 und K3 sind zueinander achsparallel ausgerichtet. Durch Umklappen der oben genannten Längssegmente kann der Klappdeckel 11 von einer, den Computer 5 abdeckenden Position gemäß der 5 in eine offene Position gemäß der 4 aufgeklappt werden und weiter in eine die Rückwand 9 abdeckende Position (nicht dargestellt) verschwenkt werden. Die Klappachsen K1 bis K3 sind in diesem Ausführungsbeispiel als Filmscharnier ausgeführt.
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Durch Umklappen der Längssegmente kann der Klappdeckel 11 zu einer im Querschnitt dreieckförmigen Stütze (siehe 2) ausgeklappt werden, bei der das Stützsegment 11a in etwa horizontal ausgerichtet ist und mit seiner von der ersten Klappachse K1 abgewandten Seite in loser Anlage mit der Rückseite der Fahrzeugsitz-Rückenlehne bringbar ist (1). Gemäß den 1 bis 3 weist die dreieckförmige Stütze zudem das schräg nach oben verlaufende Feststellsegment 11b auf, das über den Befestigungsabschnitt 11c an der Rückwand 9 des Halterahmens 10 festgelegt ist, und zwar über Magnetbänder 14.
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Die so gebildete dreieckförmige Stütze liegt in der, in der 1 gezeigten Gebrauchslage I an der Rückwand der Rückenlehne 1 des Vordersitzes an und hält den Computer 5 in einer ergonomisch günstigen Bedienposition für eine am Fondssitz des Kraftfahrzeugs befindliche Person.
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Der im Querschnitt U-förmige, umlaufende Halterahmen 10 (6) weist einen seitlichen Schlitz 10a auf, durch den der Computer 5 in den Halterahmen 10 einschiebbar ist. Dazu kann eine in den Figuren nicht dargestellte, am Halterahmen 10 festgelegte Schlaufe vorgesehen sein, die nach dem Einschieben des Computers 5 umgeschlagen und mittels eines Klettverschlusses oder eines Klemmverschlusses festgelegt wird, um den Computer gegen ein Herausrutschen zu sichern.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Gegebenenfalls kann die Lasche 6 nur mit zwei offenen oder nur geschlossenen Ausnehmungen 7 versehen sein. Bei geschlossenen Ausnehmungen 7 können diese auch langlochförmig ausgeführt sein, um kompatibel für unterschiedliche Abstände von Haltestangen der Kopfstütze 3 zu sein. Die Haltevorrichtung 4 ist bevorzugt aus Kunststoff oder aus einem Kunststoffgerüst mit ästhetisch ansprechendem, zum Beispiel lederähnlichem Textilüberzug hergestellt. Die Halterung 4 kann auch zur Aufnahme eines anderen Funktionsteiles verwendet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2007/0045365 A1 [0002]
- DE 102004053452 B3 [0003]