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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einer Easy-Entry-Funktion und einem Lehneneinstellbeschlag.
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Die Druckschrift
DE 10 2006 001 530 A1 offenbart einen Kraftfahrzeugsitz mit Easy-Entry-Funktion mit einem auf Schienen längsverstellbaren Sitzteil, mit einer am Sitzteil neigungsverstellbar und in eine Easy-Entry-Position vorklappbar angeordneten Rückenlehne, mit einem zur Neigungsverstellung vorgesehenen Beschlag. Der Beschlag weist ein mit einem sitzteilfesten Adapter fest verbundenes Beschlag-Unterteil und ein der Rückenlehne zugeordnetes, um eine Lehnenschwenkachse schwenkbar angeordnetes Beschlag-Oberteil auf. Das Beschlag-Oberteil ist mit einem relativ dazu verschwenkbaren, rückenlehnenfesten Schwenkteil lösbar verriegelbar. Zur Festlegung der Längsposition des Kraftfahrzeugsitzes ist eine Schienenverriegelungsvorrichtung vorgesehen, die mit der Klappbewegung der Rückenlehne über einen Verbindungsmechanismus derart gekoppelt ist, dass die Schienenverriegelung beim Vorklappen der Rückenlehne in die Einstiegshilfe-Position („Easy-Entry-Position“) entriegelt und der Sitz nach vorn schiebbar ist. Das Schwenkteil ist nach Lösen der Verriegelung mit dem Beschlag-Oberteil am Beschlag-Unterteil lösbar arretierbar. Das Schwenkteil ist in der Easy-Entry-Position durch eine Klinke arretierbar, die um eine adapterfeste Drehachse gelagert ist und mit einer Rastnase in eine Rastausnehmung des Schwenkteils unter Vorspannung arretierend eingreift. Die Arretierung des rückenlehnenfesten Schwenkteils kann erst aufgehoben werden, nachdem die Arretierung wieder gelöst wird.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Arretierung einer Lehne eines Fahrzeugsitzes in der nach vorn geklappten Easy-Entry-Position zu gewährleisten, wobei ein eine hohe Sicherheit bietender Aufbau eines Lehneneinstellbeschlages geschaffen werden soll.
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Ausgangspunkt ist ein Fahrzeugsitz mit einer Easy-Entry-Funktion, der auf einer Sitzschiene längsverstellbar ist, mit einer am Sitzteil angeordneten und gegenüber dem Sitzteil um eine Drehachse des Lehneneinstellbeschlages neigungsverstellbaren Rückenlehne und einem zur Neigungsverstellung vorgesehenen Lehneneinstellbeschlag, der ein mit dem Sitzteil verbundenes festes, zweites Beschlagteil und ein mit der Rückenlehne verbundenes, gegenüber dem zweiten Beschlagteil verstellbares, erstes Beschlagteil aufweist.
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Es ist vorgesehen, dass der Lehneneinstellbeschlag einen mit dem ersten verstellbaren, ersten Beschlagteil in Verbindung stehenden Verriegelungs-Ring und eine mit dem festen, zweiten Beschlagteil in Verbindung stehende Steuerscheibe aufweist, die mit einer Sperrklinke lösbar verrastet ist, wobei die Verrastung in einer Ausgangsposition des Fahrzeugsitzes, bei der die Rückenlehne gegenüber dem Sitzteil im Wesentlichen aufrecht angeordnet ist, durch einen Blockiernocken blockiert ist, wobei die Rückenlehne zur Durchführung der Easy-Entry-Funktion durch Lösen der Blockierung und der Verrastung auf das Sitzteil klappbar ist, während dessen die Rückenlehne über einen Steueransatz einen Hebelansatz eines Entriegelungsringes ansteuert, der die Sitzlängsverstellung des Fahrzeugsitzes freigibt.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Easy-Entry-Position mit vorgeklappter Rückenlehne in einer vordersten Position des Fahrzeugsitzes bewirkbar ist, in der die Rückenlehne gegenüber dem Sitzteil durch einen Verriegelungs-Haken des Verriegelungs-Rings gegenüber der Sperrklinke aufhebbar verrastet ist, wobei eine Kontur des Verriegelungs-Rings vor Erreichen der vollständig nach vorne geklappten Position der Rückenlehne gegenüber dem Sitzteil auf einer Mantelfläche des Sperrklinken-Pin des Verriegelungs-Rings abläuft, wodurch eine Rampenseite des Verriegelungs-Hakens über den Sperrklinken-Pin läuft und eine Halteseite des Verriegelungs-Hakens den Sperrklinken-Pin in der Easy-Entry-Position der Rückenlehne hintergreift, so dass die Rückenlehne gegenüber dem Sitzteil sicher an dem Sperrklinken-Pin verrastet.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung, erfolgt die lösbare Blockierung der Rückenlehne in der Ausgangsposition durch einen Stellhebelarm des um eine Drehachse verschwenkbaren Blockiernockens, der in eine erste nockenseitige Kontur der Sperrklinke eingreift.
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Bevorzugt erfolgt die lösbare Verrastung der Rückenlehne in der Ausgangsposition zwischen der um eine Drehachse verschwenkbaren Sperrklinke und der Steuerscheibe durch ineinander greifende Rastzähne, wobei die Rastzähne der Sperrklinke an einer zweiten steuerscheibenseitigen Kontur der Sperrklinke angeordnet sind, die einer die Rastzähne aufweisenden Außenkontur der Steuerscheibe in der selben Ebene gegenüber liegt.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist der Verriegelungs-Ring des Fahrzeugsitzes einen in axialer Richtung abgewinkelten Verriegelungs-Winkel auf, der in eine Öffnung des beweglichen, ersten Beschlagteiles eingreift, wodurch der Verriegelungs-Ring einer Rotationsbewegung bei der Klappung der Rückenlehne in die Easy-Entry-Position und zurück folgt.
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Zudem ist bevorzugt vorgesehen, dass der Verriegelungs-Haken des Verriegelungs-Rings in radialer Richtung aus dem Verriegelungs-Ring herausstehend ausgeformt ist.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung liegt ein in axialer Richtung zu dem Verriegelungs-Ring gerichteter Sperrklinken-Pin der Sperrklinke in der Ausgangsposition des Fahrzeugsitzes an einer in den Verriegelungs-Haken übergehenden Kontur des Verriegelungs-Rings an.
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Zur Auslösung der Funktionen weist der Fahrzeugsitz in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung einen ersten Bowdenzug auf, der einerseits an einem Bedienelement einer Lehnenentriegelung und andererseits an dem Blockiernocken angreift, nach dessen Betätigung ein Freischwenkvorgang der Rückenlehne gegenüber dem Sitzteil freigegeben ist.
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Ferner ist ein zweiter Bowdenzug angeordnet, der einerseits an der Sperrklinke und andererseits an einem Interlock-Entriegelungshebel einer Sitzunterschiene angreift, nach dessen Betätigung bei einem Zurückschwenken der Rückenlehne und einem Zurückschieben des Fahrzeugsitzes aus der Easy-Entry-Position in die Gebrauchsposition des Fahrzeugsitzes eine Verriegelung der Rückenlehne gegenüber dem Sitzteil des Fahrzeugsitzes aufhebbar ist.
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Schließlich weist der Fahrzeugsitz einen dritten Bowdenzug auf, der einerseits an einem Hebelansatz des Entriegelungsringes und andererseits an einem Ver- und Entriegelungsmechanismus eines Sitzschienenpaares angreift, nach dessen Betätigung der Ver- und Entriegelungsmechanismus freigebbar ist, so dass die Sitzoberschiene gegenüber der Sitzunterschiene zur Sitzlängsverschiebung des Fahrzeugsitzes nach vorn verschiebbar ist.
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Die Funktion der Bowdenzüge wird in der Beschreibung des zugehörigen Ausführungsbeispieles noch näher erläutert. In einer alternativen Ausführungsvariante ist der zweite Bowdenzug verzichtbar, worauf ebenfalls in der Beschreibung des Ausführungsbeispieles näher eingegangen wird.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung ist darin zusehen, dass die Rückenlehne und das Sitzteil jeweils über eine erste beziehungsweise zweite Adapterplatte mit dem zugehörigen Beschlagteil in Verbindung steht.
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Dadurch ergibt sich eine Ausgestaltung, bei der die erste Adapterplatte des verstellbaren, ersten Beschlagteiles die Öffnung und den Steueransatz aufweist, wobei ein Winkel des Verriegelungs-Rings dauerhaft in die Öffnung der ersten Adapterplatte eingreift, wodurch der Verriegelungs-Ring über die erste Adapterplatte dem verstellbaren, ersten Beschlagteil zugeordnet ist.
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An der zweiten Adapterplatte des festen, zweiten Beschlagteiles sind die Sperrklinke und der Blockiernocken auf Verbindungsstiften drehbeweglich angeordnet, die über die zweite Adapterplatte dem festen, zweiten Beschlagteil zugeordnet sind.
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Die Verriegelung der Rückenlehne gegenüber dem Sitzteil mittels des Verriegelungs-Hakens des Verriegelungs-Ringes erfolgt nur zeitweise. Diese zwischenzeitliche Verriegelung wird als „Interlock-Funktion“ bezeichnet. In der nachfolgenden Beschreibung wird deshalb der Verriegelungs-Ring 23 als „Interlock-Ring“, der ausgebildete Winkel 23A des Verriegelungs-Rings 23 als „Interlock-Winkel“ und der Verriegelung-Haken 23B des Verriegelungs-Rings 23 als „Interlock-Haken“ bezeichnet.
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Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 den erfindungsgemäßen Aufbau eines Lehneneinstellbeschlages in einer Explosionsdarstellung;
- 2A, 2B jeweils den Lehneneinstellbeschlag in einer ersten Seitenansicht zur Erläuterung eines Neigungsverstellvorganges I des Lehneneinstellbeschlages über das Taumelgetriebe;
- 3A, 3B, 3C jeweils den Lehneneinstellbeschlag in der ersten Seitenansicht zur Erläuterung eines von einer Ausgangsposition ausgehenden Freischwenkvorganges II der Lehne des Lehneneinstellbeschlages;
- 4A, 4B, 4C jeweils den Lehneneinstellbeschlag in der ersten Seitenansicht (4A und 4B) und in einer zweiten Seitenansicht (4C) zur Erläuterung einer Interlock-Verriegelung III der Lehne des Lehneneinstellbeschlages in einer Easy-Entry-Position;
- 5A, 5B, 5C jeweils den Lehneneinstellbeschlag in der ersten Seitenansicht zur Erläuterung einer Interlock-Entriegelung IV der Lehne des Lehneneinstellbeschlages aus einer Easy-Entry-Position.
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Innerhalb der Figuren werden nachfolgend die gleichen Bezugszeichen für gleiche Bauteile verwendet, wobei gegebenenfalls nicht in jeder Figur erneut alle bereits vorgestellten Bauteile anhand der Bezugszeichen nochmals erläutert werden.
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1 zeigt in einer Explosionsdarstellung einen möglichen Aufbau eines Beschlages, insbesondere eines Lehneneinstellbeschlages 10. Die Bauteile sind in axialer Richtung entlang einer Y-Achse auseinander gezogen, wobei eine ebenfalls in axialer Richtung liegende Drehachse Y1 des Lehneneinstellbeschlages 10 gekennzeichnet ist.
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Der auf einer oder auf beiden Sitzlängsseiten eines Fahrzeuges angeordnete und ein Sitzteil mit einer Rückenlehne verbindende Lehneneinstellbeschlag 10 weist ein mit dem Sitzteil verbundenes festes, zweites Beschlagteil 12 und ein mit der Rückenlehne verbundenes, gegenüber dem zweiten Beschlagteil 12 verstellbares, erstes Beschlagteil 11 auf, die ein nicht näher dargestelltes Exzentermittel 14 umfassend auf der Schwenkachse Y1 liegend miteinander verbunden sind, wobei die Beschlagteile 11, 12 und das Exzentermittel 14 Bestandteile eines als Getriebe ausgebildeten Antriebes 13 der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes sind.
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Zu diesem Getriebe gehört im Detail ein beispielsweise durch Ausprägen aus dem zweiten Beschlagteil 12 gebildetes Stirnzahnrad 15 mit einer Außenverzahnung 16, die mit der Innenverzahnung 18 eines beispielsweise ebenfalls durch Ausprägen gebildeten Hohlzahnkranzes 17 des ersten Beschlagteiles 11 kämmt.
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Der Durchmesser des Kopfkreises der Außenverzahnung 16 ist um wenigstens eine Zahnhöhe kleiner als der Durchmesser des Fußkreises der Innenverzahnung 18. Demgemäß weisen die Verzahnungen 16 und 18 Zähnezahlen auf, die sich um wenigstens einen Zahn unterscheiden, wobei die Zähnezahl der Innenverzahnung 18 größer ist als die Zähnezahl der Außenverzahnung 16. Die dargestellte Anordnung ist derart gewählt, dass sich die Außenverzahnung 16 an der Innenverzahnung 18 abwälzen kann.
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Das erste Beschlagteil 11 weist konzentrisch zu seiner Innenverzahnung 18 einen ersten Kragenzug 19 auf, in welchem ein als Buchse ausgebildeter Mitnehmer 20 gelagert ist. Dieser vorzugsweise aus Kunststoff zumeist einstückig gebildete Mitnehmer 20 umfasst eine Nabe 21, die mit ihrem Außenmantel im ersten Kragenzug 19 des ersten Beschlagteiles 11 drehbar gelagert ist, wobei mit der Nabe 21 ein den Kragenzug 19 bereichsweise übergreifender und in radialem Abstand zur Nabe 21 angeordneter nicht näher dargestellter Mitnehmerarm 22 verbunden ist, der seinerseits ebenso wie die Nabe 21 an der Außenseite des Beschlages 11 in eine den Getriebebereich übergreifende Abdeckscheibe (ebenfalls nicht dargestellt) übergeht.
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In der Ebene des nicht näher dargestellten Mitnehmerarmes 22 sind an dem ersten Kragenzug 19 zwei Keilsegmente 24 mit ihren Innenflächen abgestützt, die mit ihrem Außenmantel an einem Gleitlagerring 28, der als zweiter Kragenzug in einem im Stirnzahnrad 15 des zweiten Beschlagteiles 12 fixierten Lagerring 28 angeordnet ist, in Berührung stehen.
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Während die schmalen Stirnseiten der Keilsegmente 24 sich bei Feststelllage des Lehneneinstellbeschlages 10 in geringem Abstand zum Mitnehmerarm 22 befinden, sind die breiten Stirnseiten der Keilsegmente 24 durch die Federschenkel 27 einer Ringfeder 26 im Sinne einer Auseinanderspreizung beaufschlagt.
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Diese Keilsegmente 24 erzeugen zusammen mit dem ersten Kragenzug 19 des ersten Beschlagteiles 11 einen Exzenterabschnitt, durch welchen das Stirnzahnrad 15 mit seiner Außenverzahnung 16 in die Innenverzahnung 18 des Hohlzahnkranzes 17 des ersten Beschlagteiles 11 in Verlängerung des Exzenterhöchstpunktes gedrückt wird.
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Diese detaillierte Beschreibung des Aufbaus des Lehneneinstellbeschlages 10 dient dem Verständnis. Insbesondere die in 1 zu dem Antrieb 13 des Lehneneinstellbeschlages 10 gehörenden Bauteile 20, 21, 22, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30 stellen nur eine spezifische Ausgestaltung des insofern beispielhaft dargestellten Lehneneinstellbeschlages 10 dar. Eine Distanzscheibe 29 und eine Axialsicherungsscheibe 30 sind den Lehneneinstellbeschlag 10 vervollständigend dargestellt, betreffen jedoch ebenfalls nicht den Gegenstand der Erfindung.
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Die Beschlagteile 11, 12 sind auf besonders vorteilhafte Weise mit jeweils einer Adapterplatte 11A, 12A verbunden.
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Die Adapterplatten 11A, 12A weisen Vorkehrungen auf, die für die Erfindung von Bedeutung sind. Wie 1 zeigt, weist die erste, obere Adapterplatte 11A eine Öffnung 11C auf, die dazu dient, einen Interlock-Winkel 23A eines Interlock-Rings 23 aufzunehmen. Auf den Interlock-Ring 23 wird nachfolgend noch näher eingegangen.
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Die zweite, untere Adapterplatte 12A weist zwei axial ausgerichtete Verbindungsstifte 12C-1, 12C-2 auf. Ein erster Verbindungsstift 12C-1 durchgreift eine Sperrklinkenöffnung 32E einer Sperrklinke 32. Ein zweiter Verbindungsstift 12C-2 durchgreift eine Blockiernockenöffnung 33D eines Blockiernockens 33.
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Die Sperrklinke 32 und der Blockiernocken 33 sind in einer Ebene liegend, parallel zu der zweiten, unteren Adapterplatte 12A drehbeweglich angeordnet. Die Sperrklinke 32 und der Blockiernocken 33 sind drehbar auf den Verbindungsstiften 12C-1, 12C-2 gelagert und bilden wie die Figuren zeigen eine Klinkendrehachse Y2 und eine Nockendrehachse Y3 aus, die parallel zueinander und zu der Drehachse Y1 des Lehneneinstellbeschlages 10 liegen.
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Zwischen der ersten, oberen Adapterplatte 11A und der zweiten, unteren Adapterplatte 12A ist drehbeweglich ein Entriegelungsring 35 angeordnet, der einen radial abgehenden und in axialer Richtung gekröpften Hebelansatz 35A aufweist. Der gekröpfte Hebelansatz 35A ragt über den Außendurchmesser des kreisförmigen Bereiches der oberen Adapterplatte 11A hinaus. In dem Hebelansatz 35A ist eine Öffnung angeordnet, an der die Seele eines dritten Bowdenzuges B3 (2B) befestigbar ist. Auf die Funktion des dritten Bowdenzuges B3 wird noch eingegangen.
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Auf der dem Entriegelungsring 35 gegenüberliegenden Seite der zweiten Adapterplatte 12A ist der Interlock-Ring 23 mit seinem Interlock-Winkel 23A angeordnet. Der Interlock-Winkel 23A übergreift die erste, obere Adapterplatte 11A in axialer Richtung des Lehneneinstellbeschlages 10, so dass der Interlock-Ring 23 im Zusammenbauzustand (siehe weitere Figuren) in der ersten, oberen Adapterplatte 11A in einer dafür vorgesehenen Öffnung 11C festgelegt ist.
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In axialer Richtung des Lehneneinstellbeschlages 10 gesehen, in einer nächsten gedachten Ebene neben dem Interlock-Ring 23 ist eine Steuerscheibe 31 angeordnet, die einen axial auskragenden Steuerscheibenkragenzug 31A aufweist.
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Der Außendurchmesser des Steuerscheibenkragenzuges 31A ist kleiner als der Innendurchmesser des Interlock-Rings 23, so dass der Interlock-Ring 23 im Zusammenbauzustand auf dem Steuerscheibenkragenzug 31A gelagert ist.
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Im Zusammenbauzustand steckt der zweite Kragenzug 25 als Teil des Stirnzahnrades 15 in dem Steuerscheibenkragenzug 31A. Der Innendurchmesser des Steuerscheibenkragenzuges 31A ist somit größer als der Außendurchmesser des zweiten Kragenzuges 25, so dass die Kragenzüge 25, 31A ineinander gesteckt werden können. Der Steuerscheibenkragenzug 31A ist im Zusammenbauzustand mit dem zweiten Kragenzug 25 verschweißt, so dass die Steuerscheibe 31 fest mit dem Stirnzahnrad 15 des zweiten festen Beschlagteiles 12 des Lehneneinstellbeschlages 10 in Verbindung steht.
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Unterhalb der Steuerscheibe 31 in der Ebene der Steuerscheibe 31 liegt die Sperrklinke 32 und der Blockiernocken 33. Die Sperrklinke 32 weist eine erste, nockenseitige Kontur 32A und eine zweite, steuerscheibenseitige Kontur 32B auf. Ferner weist die Sperrklinke 32 Sperrklinkenrastzähne 32C auf, wobei die Steuerscheibenrastzähne 31C der Steuerscheibe 31 radial gegenüberliegen, wobei die Steuerscheibenrastzähne 31C mit den Sperrklinkenrastzähnen 32C verriegelnd ineinandergreifen. Zudem verfügt die Sperrklinke 32 über einen ersten Sperrklinken-Pin 32D-1 und einen zweiten Sperrklinken-Pin 32D-2.
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Der erste Sperrklinken-Pin 32D-1 greift in eine Sperrklinken-Pin-Öffnung 36B des Gehäuses 36 ein. Der zweite Sperrklinken-Pin 32D-2 ragt in die den ersten Sperrklinken-Pin 32D-1 entgegengesetzte axiale Richtung aus der Sperrklinke 32 heraus.
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Der zweite Sperrklinken-Pin 32D-2 ragt somit in Richtung der Steuerscheibe 31 beziehungsweise des Interlock-Rings 23 und liegt mit seiner Mantelfläche radial an einer Interlockring-Kontur 23C des Interlock-Rings 23 an. Die Interlockring-Kontur 23C ist in 1 nicht sichtbar, da sie von der Steuerscheibe 31 verdeckt wird.
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Auf die den Sperrklinken-Pin 32D-1, 32D-2 zugeordnete Funktion wird innerhalb der Funktionsbeschreibung noch näher eingegangen.
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Der Blockiernocken 33 weist ebenfalls einen Blockiernocken-Pin 33B auf, der in einem Hebelarm des zwei Hebelarme aufweisenden Blockiernockens 33 angeordnet ist.
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Der Blockiernocken-Pin 33B durchgreift in axialer Richtung eine Blockiernocken-Pin-Öffnung 36A des Gehäuses 36, wobei die Öffnung die Bewegung des Blockiernocken-Pins 33B beidseitig begrenzt.
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Der andere Hebelarm des Blockiernockens 33 wird als Stellhebelarm 33A bezeichnet, da er in der Ausgangsposition an der ersten, nockenseitigen Kontur 32A der Sperrklinke 32 anliegt. Durch eine Bewegung des Blockiernockens 33 um die Drehachse Y3 des Blockiernockens 33 ist eine Stellbewegung der Sperrklinke 32 bewirkbar.
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In der Ausgangsposition sorgt der Blockiernocken 33 dafür, dass die relativ zueinander beweglichen Beschlagteile 11, 12 beziehungsweise deren Zahnräder 17, 15 in einem Crashfall vor einer ungewollten Bewegung gesichert sind.
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Die Sperrklinke 32 und der Blockiernocken 33 sind von dem Gehäuse 36 abgedeckt. Das Gehäuse 36 weist Stiftöffnungen 36C auf, in denen die Verbindungsstifte 12C-1, 12C-2 einendseitig gelagert sind. Anderenends sind die Verbindungsstifte 12C-1, 12C-2 in der zweiten unteren Adapterplatte 12A angeordnet. Zudem weist das Gehäuse 36 die Pin-Öffnungen 36A, 36B für die Pins 33B und 32D-1 des Blockiernockens 33 und der Sperrklinke 32 auf. Die Öffnung 36B begrenzt analog zu der Öffnung 36A die Bewegung der Pins 32D-1 und 33B beidseitig.
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Das Gehäuse 36 weist zudem nicht näher dargestellte Vorkehrungen auf, die eine Befestigung des Gehäuses 36 an der zweiten, unteren Adapterplatte 12A ermöglichen.
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Nachfolgend werden die Funktionen I, II, III, IV, die mit der in 1 dargestellten Bauteilanordnung des Lehneneinstellbeschlages 10 realisierbar sind, näher erläutert:
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Easy-Entry-Lehnenvorklappung gesperrt - Neigungsverstellung über Taumelgetriebe
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In 2A, 2B wird zunächst der allseits bekannte normale Verstellvorgang eines Lehneneinstellbeschlages 10 über das Taumelgetriebe verdeutlicht, wobei sich die technische Lösung zur Ausbildung der die Schwenkbewegung begrenzenden Anschläge des Lehneneinstellbeschlages 10 vom Stand der Technik unterscheidet. Die Betätigung des Lehneneinstellbeschlages 10 erfolgt wie üblich beispielsweise durch ein Handrad oder motorisch, wobei eine mit dem Handrad oder einer Motorwelle verbundene Welle in eine zentrale Öffnung 21A der Nabe 21 eingreift. Hierdurch wird in bekannter Weise im Ausführungsbeispiel das erste bewegliche Beschlagteil 11 gegenüber dem zweiten festen Beschlagteil 12 gedreht, wobei sich die erste, obere Adapterplatte 11A gegenüber der zweiten, unteren Adapterplatte 12A verlagert.
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2A zeigt den Lehneneinstellbeschlag 10 von einer ersten Seitenansicht 1 und 2B von einer zweiten Seitenansicht 2. Die zweite Seitenansicht 2 entspricht der Ansicht, die der ersten Seitenansicht 1 des Lehneneinstellbeschlages 10 gegenüber liegt. Gemäß 1 blickt der Betrachter in 2A von links auf die erste Seitenansicht 1 des Lehneneinstellbeschlages 10 und in 2B von rechts auf die zweite Seitenansicht 2 des Lehneneinstellbeschlages 10. In den nachfolgenden Figuren sind die Seitenansichten ebenfalls stets mit dem Bezugszeichen 1 oder 2 gekennzeichnet.
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Bei einer Verstellbewegung der Lehne nach vorn, die mit der ersten, oberen Adapterplatte 11A verbunden ist, bewegt sich die erste obere Adapterplatte 11A gegenüber der zweiten, unteren Adapterplatte 12A in 2A nach links beziehungsweise in 2B nach rechts, wie die Pfeile in x-Richtung - nach links und rechts - verdeutlichen.
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Die erste, obere Adapterplatte 11A weist einen vorderen Anschlag 11B-F auf, der gegenüber einem Endanschlag 12B-F als Anschlag innerhalb eines Freischwenkvorganges II bei der Klappung der Lehne nach vorn dient.
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Im hinteren Bereich befindet sich zusätzlich ein hinterer Endanschlag 11D-H. Zudem wird durch den Steueransatz 11A-1 an der ersten, oberen Adapterplatte 11A über die umfangsseitige Stirnfläche des Steueransatzes 11A-1 ein weiterer Endanschlag gebildet, der als vorderer Endanschlag 11D-V für die Neigungsverstellung der Lehne über das Taumelgetriebe nach vorne dient.
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Bei einer Verstellung des Lehneneinstellbeschlages 10 gemäß 2B nach vorn bewegt sich der Steueransatz 11A-1 in Uhrzeigerrichtung gemäß 2B nach links und die Stirnfläche des vorderen Endanschlags 11D-V schlägt an einem Anschlag 31D an, der durch den in axialer Richtung abgewinkelten Steuerscheibenanschlagswinkel 31B gebildet wird.
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Die gegenüberliegende Seite des Steuerscheibenanschlagswinkels 31B wird genutzt, um einen Anschlag der Lehne und somit einer Verstellung des Lehneneinstellbeschlages 10 nach hinten zu bieten. Bei einer Verstellung der Lehne gemäß 2B nach hinten dreht sich die erste, obere Adapterplatte 11A entgegen der Uhrzeigerrichtung gemäß 2B nach links, so dass der hintere Endanschlag 11D-H ebenfalls am Steuerscheibenanschlagswinkels 31B zur Anlage kommt. Dabei schlägt der hintere Endanschlag 11D-H - im Vergleich zur Verstellung des Lehneneinstellbeschlages 10 nach vorn - an der gegenüber liegenden Seite des Steuerscheibenanschlagswinkels 31B an - wodurch an einem einzigen Steuerscheibenanschlagswinkel 31B eine Drehbewegung des Lehneneinstellbeschlages 10 nach vorn und auch nach hinten begrenzt wird.
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Der Steuerscheibenkragenzug 31A der Steuerscheibe 31 und somit der Steuerscheibenanschlagswinkel 31B ist, wie bereits erläutert, fest mit dem zweiten Kragenzug 25 des zweiten, festen Beschlagteiles 12 verbunden und ändert somit seine Position nicht, so dass der Steuerscheibenanschlagswinkel 31B beidseitig als Anschlag für die normale Neigungsverstellung der Lehne mithin des Lehneneinstellbeschlages 10 über das Taumelgetriebe dienen kann.
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Für eine Easy-Entry-Betätigung des Fahrzeugsitzes, in der ersten Phase der Klappung der Lehne nach vorn, wird jedoch zusätzlich ein Anschlag für die Freischwenkung II der Lehne benötigt, weshalb an der zweiten, unteren Adapterplatte 12A der Easy-Entry-Endanschlag 12B-F für die Begrenzung der Freischwenkung der Lehne nach vorne angeordnet ist.
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Dieser Easy-Entry-Endanschlag 12B-F ist als stegartiger Anschlag ausgebildet, der in die Schwenkebene der ersten, oberen Adapterplatte 11A in axialer Richtung einragt. Der vordere Anschlag 11B-F findet somit bei einer Freischwenkung II der Lehne einen Endanschlag 12B-F, wobei anschließend auf die Freischwenkung im Zusammenhang mit der Easy-Entry-Funktion des Fahrzeugsitzes eingegangen wird.
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Freischwenkung der Lehne während der Easy-Entry-Funktion
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3A und 3B zeigt jeweils eine perspektivische Ansicht des Lehneneinstellbeschlages 10 - in der ersten Seitenansicht 1 mit Darstellung der ersten, oberen und der zweiten, unteren Adapterplatte 11A, 12A. Von links nach rechts entlang der Drehachse Y1 des Lehneneinstellbeschlages 10 in axialer Richtung gesehen, ist als erstes die zweite, untere Adapterplatte 12A angeordnet, die fest mit dem Sitzteil eines Fahrzeugsitzes verbunden ist.
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Davor befindet sich der Interlock-Ring 23, der von der Steuerscheibe 31 nahezu verdeckt wird, so dass nur der Interlock-Winkel 23A zu sehen ist.
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Die 3A, 3B verdeutlichen die Anbindung eines ersten, zweiten und dritten Bowdenzuges B1, B2, B3 an dem Lehneneinstellbeschlag 10, die jedoch nur in 3B angetragen sind.
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Eine Seele des ersten Bowdenzuges B1 ist einendseitig an dem Blockiernocken-Pin 33B befestigt. Anderenends ist die Seele mit einem Handhebel oder dergleichen verbunden, der im oberen Bereich der Lehne angeordnet ist und für die Auslösung der Easy-Entry-Funktion zur Verfügung steht.
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Eine Seele des zweiten Bowdenzuges B2 ist an dem ersten Sperrklinken-Pin 32D-1 befestigt, wobei die Seele anderenends an dem Interlock-Entriegelungshebel befestigt ist, der an einem Memory-Stein in der Sitzunterschiene eines Schienenpaares angeordnet ist.
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Schließlich ist eine Seele des dritten Bowdenzuges B3 einends in der Öffnung des Hebelansatzes 35A eingehängt, während die Seele anderenends mit einem Ver- und Entriegelungsmechanismus in Wirkverbindung steht, der eine Bewegung der Sitzoberschiene gegenüber der Sitzunterschiene eines Schienenpaares freigibt oder verriegelt.
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3B zeigt die bereits genannte Ausgangsposition bei der die Easy-Entry-Funktion des Fahrzeugsitzes noch nicht eingeleitet wurde.
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In dieser Ausgangsposition liegen die Rastzähne 31C, 32C der Steuerscheibe 31 und der Sperrklinke 32 verrastet ineinander. Die Sperrklinke 32 wird in vorteilhafter Weise von dem Stellhebelarm 33A des Blockiernockens 33 in der Ausgangsposition gesichert, durch die wie erwähnt in einem Crashfall eine Verstellbewegung der Beschlagteile 11, 12 relativ zueinander ausgeschlossen ist.
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3A deutet bereits an, dass eine Entriegelungsbewegung hervorgerufen durch den Zug an der Seele des ersten Bowdenzuges B1 mittels des Handhebels in der Lehne eine Schwenkbewegung des Blockiernockens 33 in Richtung Pfeil P1 ermöglicht, woraufhin sich der Blockiernocken 33 um die Blockiernockendrehachse Y3 des Blockiernockens 33 bewegt. Der Stellhebelarm 33A läuft auf der ersten nockenseitigen Kontur 32A ab und verschwenkt dabei die Sperrklinke 32 entgegen der Uhrzeigerrichtung gemäß dem Pfeil P2 (3A, 3C). Die Rastzähne 31C, 32C der Steuerscheibe 31 und der Sperrklinke 32 kommen dadurch außer Eingriff, so dass gemäß 3C eine Freischwenkung II der Lehne, symbolisiert durch die erste, obere Adapterplatte 11A, nach vorn in x-Richtung ermöglicht wird.
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Durch die Freischwenkung II der Lehne nach vorn, bewegt sich der Steueransatz 11A-1, der in 3C verdeckt ist (in 2B sichtbar), gemäß 3B entgegen der Uhrzeigerrichtung.
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Gemäß 3C schlägt die rechte (in 2B die linke) umfangsseitige Stirnfläche des Endanschlages 11D-V des Steueransatzes 11A-1 an dem axial gekröpften Hebelansatz 35A des Entriegelungsringes 35 an.
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Dabei ist die Ausrichtung des Hebelansatzes 35A auf den Kreisumfang und die Anordnung des Steueransatzes 11A-1 vorgebbar, so dass einstellbar ist, nach welchem Schwenkwinkel der Freischwenkung II der Hebelansatz 35A des Entriegelungsringes 35 gemäß 3C entgegen der Uhrzeigerrichtung mitgenommen wird.
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Durch die Mitnahme des Entriegelungsringes 35 und somit des Hebelansatzes 35A wird die in 3C dargestellte Seele des dritten Bowdenzuges B3 gezogen und der Ver- und Entriegelungsmechanismus zwischen der Sitzoberschiene und der Sitzunterschiene wird betätigt und gibt die Sitzoberschiene frei, sobald die Lehne gegenüber dem Sitzteil in eine vorgebbare Stellung geklappt ist. Nach der Freigabe der Sitzoberschiene gegenüber Sitzunterschiene wird der Fahrzeugsitz in Längsrichtung x nach vorne in eine vordere Easy-Entry-Endposition verschoben.
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Die erste Phase der Easy-Entry-Bewegung des Fahrzeugsitzes durch Freischwenkung II der Lehne und eine zweite Phase durch Verschiebung des Fahrzeugsitzes nach vorne ist somit über den ersten und den dritten Bowdenzug B1, B3 initiiert worden.
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In der am weitesten nach vorn geschwenkten Position der Lehne, symbolisiert durch die erste obere Adapterplatte 11A in 4B, kommt es zu einer Blockierung der Lehne durch Blockierung der ersten oberen Adapterplatte 11A gegenüber der zweiten unteren Adapterplatte 12A. Diese Blockierung wird als Interlock-Verriegelung III bezeichnet, wobei die Details zur Interlock-Verriegelung III in den nachfolgenden 4A, 4B dargestellt sind.
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Interlock-Verriegelung der Lehne innerhalb der Easy-Entry-Funktion
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Wie 4A und 4B zeigen, wird bei der Freischwenkung II der ersten, oberen Adapterplatte 11A auch der Interlock-Ring 23 über den Interlock-Winkel 23A, der in der Öffnung 11C der ersten oberen Adapterplatte 11A festgelegt ist, mitgenommen.
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Der Interlock-Ring 23 weist zudem einen Interlock-Haken 23B innerhalb der Interlock-Kontur 23C auf, der jetzt in 4A, 4B erstmals gut sichtbar wird, da die Sperrklinke 32 beim Freischwenken II, gemäß dem Pfeil P3 in 4A entgegen der Uhrzeigerrichtung um die Drehachse Y2 der Sperrklinke 32 bewegt worden ist. Die Interlock-Kontur 23C umfasst den Interlock-Haken 23B, der eine Rampenseite R und eine Halteseite H bildet.
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In der Gebrauchsposition der Rückenlehne liegt der Sperrklinken-Pin 32D-2 auf der Rampenseite R und in der geklappten Easy-Entry-Position liegt der Sperrklinken-Pin 32D-2 auf der Halteseite H der Interlock-Kontur 23C und hält die Rückenlehne in der Easy-Entry-Position sicher fest, wie nachfolgend näher erläutert wird.
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Die Bewegung der Sperrklinke 32 wird durch den sich in die Blattebene hinein erstreckenden zweiten Sperrklinken-Pin 32D-2 bewirkt, da der Interlock-Haken 23B beim Klappen der Rückenlehne nach vorn gemäß 4A, 4B mit seiner Rampenseite R auf die Mantelfläche des zweiten Sperrklinken-Pins 32D-2 trifft, wodurch die Sperrklinke 32 entgegen der Uhrzeigerrichtung in Pfeilrichtung P3 gedrückt wird.
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Der zweite Sperrklinken-Pin 32D-2 läuft auf der Rampenseite R der Interlock-Kontur 23C des Interlock-Hakens 23B ab und gelangt über den Interlock-Haken 23B auf die Halteseite H des Interlock-Hakens 23B, wodurch das erste obere Beschlagteil 11 in einer dritten Phase zwischenzeitlich „inter“ gegenüber dem zweiten unteren Beschlagteil 12 verriegelt „verlockt“ wird, weshalb von einer „Interlock-Verriegelung“ oder der „Interlock-Funktion“, also einer zwischenzeitlichen Verriegelung der Rückenlehne gegenüber dem Sitzteil, gesprochen wird.
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4B zeigt im Vergleich zu der Ausgangsposition in 3B, bei der die Easy-Entry-Funktion noch nicht eingesetzt hat, die entsprechende Endposition, bei der die Adapterplatten 11A, 12A in vorteilhafter Weise zueinander verriegelt sind, da die Halteseite H des Interlock-Hakens 23B ein Zurückziehen der Lehne gemäß 4B nach rechts unmöglich macht.
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Die Erfindung offenbart somit eine Easy-Entry-Verriegelung mit einer Interlock-Funktion, bei der der Fahrzeugsitz in der vordersten Position der Easy-Entry-Funktion nach dem Durchlaufen der drei Phasen eine sicher verriegelte Lehne aufweist.
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Vervollständigend wird anhand der 4C erläutert, wie die Kraft zur Verschiebung des Fahrzeugsitzes nach vorn über die Lehne auf den gesamten Fahrzeugsitz übertragen wird.
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4C zeigt jetzt, wie der vordere Anschlag 11B-F mit dem vorderen Endanschlag 12B-F für die Freischwenkung II in Kontakt kommt. Dadurch wird die auf die Lehne aufgebrachte Kraft über die erste obere Adapterplatte 11A auf die zweite untere Adapterplatte 12A übertragen, die mit dem Sitzteil beziehungsweise mit der Sitzstruktur des Sitzteiles in Verbindung steht, wodurch die Kraft über die Sitzstruktur auf die Sitzoberschiene des Sitzschienenpaares übertragen wird und der Fahrzeugsitz durch Verschiebung der Sitzoberschiene gegenüber der Sitzunterschiene nach vorn verschoben wird.
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Die entsprechende Entriegelung der Interlock-Verriegelung III findet in einer Interlock-Entriegelung IV statt, die in den 5A, 5B, 5C gezeigt ist. Die drei Phasen werden bis zum Erreichen der ursprünglichen Ausgangsposition (3B) in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt. Bei dem umgekehrten Ablauf, wird die Rückenlehne aus der Interlock-Verriegelung III entriegelt, der Fahrzeugsitz zurückgeschoben und im Wesentlichen parallel dazu wird die Rückenlehne aufgerichtet und wieder in der Ausgangsposition, der üblichen Gebrauchsposition über die Steuerscheiben- und Sperrklinkenrastzähne 31C, 32C verrastet .
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Interlock-Entriegelung der Lehne in der Easy-Entry-Funktion
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Die 5A entspricht der Darstellung und Beschreibung der 4B. Die 5A bildet somit den Ausgangspunkt für die Interlock-Entriegelung IV.
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Die Lehne, in den 5A bis 5C wieder symbolisiert durch die erste obere Adapterplatte 11A, befindet sich gegenüber der zweiten unteren Adapterplatte 12A mittels des Interlock-Hakens 23B noch im gesperrten Zustand in der Easy-Entry-Position, wobei der Fahrzeugsitz in dieser aus der Easy-Entry-Position heraus über eine Krafteinleitung in die Lehne - im Fahrzeug nach hinten - mittels der Sitzoberschiene gegenüber der Sitzunterschiene wieder in die ursprüngliche Position zurückgeschoben werden kann.
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Dabei erreicht die Sitzoberschiene auf ihrem Rückweg einen Memory-Stein in der Sitzunterschiene, wodurch ein nicht näher dargestellter Interlock-Entriegelungshebel betätigt wird, der jetzt die Seele des zweiten Bowdenzuges B2 zieht.
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Durch Ziehen der Seele des zweiten Bowdenzuges B2, wird der erste Sperrklinken-Pin 32D-1 gemäß 5B in Pfeilrichtung P4 entgegen der Uhrzeigerrichtung gezogen, bis er endseitig in der Sperrklinken-Pin-Öffnung 36B anschlägt und die Sperrklinke 32 sowie den zweiten Sperrklinken-Pin 32D-2 nach unten mitnimmt, wobei dann, wenn die Lehne weiter nach hinten (5A bis 5B nach rechts) gezogen wird, die Halteseite H des Interlock-Hakens 23B an dem zweiten Sperrklinken-Pin 32D-2 abläuft, schließlich am Interlock-Haken 23B vorbei kommt und freigegeben wird, wodurch die Lehne gemeinsam mit dem Interlock-Ring 23 gemäß den 5A bis 5C in Uhrzeigerrichtung in die Ausgangsposition zurückschwenkbar ist.
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Dabei schwenkt die Sperrklinke 32 wieder gemäß Pfeil P3 in 5B weit auf, so dass der Interlock-Haken 23B den zweiten Sperrklinken-Pin 32D-2 auf seiner Halteseite H an der Interlock-Kontur 23C freigibt, woraufhin die Interlock-Verriegelung III der Adapterplatten 11A, 12A in der Easy-Entry-Position aufgehoben und in die Interlock-Entriegelung IV überführt worden ist.
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Die Schwenkbewegung der Sperrklinke 32 findet gegen die vorgespannte Kraft des Federelementes 34 (siehe 1) statt, welches den Blockiernocken 33 stets entgegen der Uhrzeigerrichtung drückt, so dass sobald der zweite Sperrklinken-Pin 32D-2 von der Halteseite H auf die Rampenseite R des Interlock-Hakens 23B gewechselt (5C) hat, eine selbsttätige federunterstützte Schwenkbewegung der Sperrklinke 32 in Uhrzeigerrichtung stattfindet, da der Blockiernocken 33 die Sperrklinke 32 mittels des an der nockenseitigen Kontur 32A angreifenden Stellhebelarms 33A in seine Ausgangsposition zurück drückt.
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Der Übergang des zweiten Sperrklinken-Pin 32D-2 gegenüber dem Interlock-Haken 23B der Halteseite H auf die Rampenseite R ist in 5C dargestellt, wobei eine weitere Schwenkbewegung der ersten, oberen Adapterplatte 11A in Uhrzeigerrichtung, die einem Zurückschwenken der Lehne entspricht, dazu führt, dass die Rastzähne 31C der Steuerscheibe 31 durch die beschriebene Rückschwenkung der Sperrklinke 32 wieder in die Rastzähne 32C der Sperrklinke 32 verrastend eingreifen, wodurch eine Wieder-Verriegelung der Adapterplatten 11A, 12A in der Gebrauchsposition zueinander stattfindet, wodurch die Beschlagteile 11, 12 wieder miteinander verriegelt sind.
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Dabei kehrt der der Blockiernocken 33 wieder in die Ausgangsposition gemäß 2A zurück, da der Stellhebelarm 33A durch das Federelement 34 federunterstützt an der ersten nockenseitigen Kontur 32A in umgekehrter Richtung entgegen der Uhrzeigerrichtung abläuft, so dass der Lehneneinstellbeschlag 10 wieder in seiner crashsicheren Ausgangsposition angelangt ist, wobei der Blockiernocken 33 in vorteilhafter Weise zur Sicherung der Einnahme der crashsicheren Ausgangsposition von dem Federelement 34 unterstützt wird, so dass der Blockiernocken 33 stets eine sichere Blockierposition (3B) einnimmt.
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In einer Ausgestaltungsvariante kann auf den zweiten Bowdenzug B2 verzichtet werden. Wie in der bisherigen Ausgestaltungsvariante beschrieben, trifft die Sitzoberschiene auf ihrem Rückweg auf den in der Sitzunterschiene angeordneten Memory-Stein, wodurch es zu einer Betätigung des Interlock-Entriegelungshebels kommt, der die Seele des zweiten Bowdenzug B2 zieht. Die Bewegung der Sperrklinke 32 wird wie beschrieben durch Betätigung des ersten Sperrklinken-Pin 32D-1 und damit der Sperrklinke 32 über den zweiten Bowdenzug B2 hervorgerufen.
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Wenn die Sitzoberschiene auf den Memory-Stein trifft, kommt es in Abhängigkeit der Kraft die über die Lehne in die Sitzstruktur und damit in die Sitzoberschiene eingeleitet wird, zu einem rotatorischen Kraftimpuls der Lehne gegenüber dem Sitzteil um die Drehachse Y1 des Lehneneinstellbeschlages 10.
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Dieser Kraftimpuls wird in der zweiten Ausführungsvariante dazu genutzt, dass der Interlock-Haken 23B ohne den zweiten Bowdenzug B2 auf dem zweiten Sperrklinken-Pin 32D-2 abläuft.
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Der Kraftimpuls wirkt gemäß den 5A, 5B und 5C rotatorisch in Uhrzeigerrichtung, so dass durch die Drehbewegung der Rückenlehne der Interlock-Ring 23 mitgenommen wird, wodurch sich der Interlock-Haken 23B in Uhrzeigerrichtung bewegt. Dadurch trifft die Halteseite H des Interlock-Hakens 23B, die in dieser Ausgestaltungsvariante etwas rampenartig ausgebildet wird, auf die Mantelfläche des zweiten Sperrklinken-Pin 32D-2 auf, wodurch der zweite Sperrklinken-Pin 32D-2 wegdrückt wird, so dass die Sperrklinke 32 gemäß dem Pfeil P3 5B angehoben, dass heißt, entgegen der Uhrzeigerrichtung um die zweite Sperrklinken-Drehachse Y2 verschwenkt wird.
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Das Anheben der Sperrklinke 32 gemäß dem Pfeil P3 funktioniert somit auch ohne den zweiten Bowdenzug B2. Durch weiteres Schwenken der Rückenlehne nimmt die Rückenlehne wieder ihre Ausgangsposition (Gebrauchsposition) ein, bei der gemäß 3B der zweite Sperrklinken-Pin 32D-2 gemäß 5C wieder auf der Rampenseite R des Interlock-Hakens 23B unter Verrastung der Steuerscheibenrastzähne 31C mit den Sperrklinkenrastzähne 32C angeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Lehneneinstellbeschlag
- 11
- erstes Beschlagteil, schwenkbar
- 11A
- erste Adapterplatte
- 11A-1
- Steueransatz
- 11B-F
- Anschlag Freischwenkung - vorne
- 11C
- Öffnung
- 11D-H
- Endanschlag Taumelgetriebe - hinten
- 11D-V
- Endanschlag Taumelgetriebe - vorne
- 12
- zweites Beschlagteil, fest
- 12A
- zweite Adapterplatte
- 12B-F
- Easy-Entry Endanschlag Freischwenkung - vorne
- 12C-1
- erster Verbindungsstift
- 12C-2
- zweiter Verbindungsstift
- 13
- Antrieb
- 14
- Exzentermittel
- 15
- Stirnzahnrad
- 16
- Außenverzahnung
- 17
- Hohlzahnkranz
- 17A
- Kragen
- 17B
- Versatz
- 18
- Innenverzahnung
- 19
- erster Kragenzug/Teil des Hohlzahnkranzes 17
- 20
- Mitnehmer
- 21
- Nabe
- 21A
- Nabenöffnung
- 22
- Mitnehmerarm
- 23
- Verriegelungs-Ring (Interlock-Ring)
- 23A
- Winkel des Verriegelungs-Rings (Interlock-Winkel)
- 23B
- Haken des Verriegelungs-Rings (Interlock-Haken)
- R
- Rampenseite von 23B
- H
- Halteseite von 23B
- 23C
- Kontur des Verriegelungs-Rings (Interlock-Kontur)
- 24
- Keilsegment
- 25
- zweiter Kragenzug/ Teil des Stirnzahnrades 15
- 26
- Federelement (Omega-Federelement)
- 27
- Federschenkel eines Federelementes
- 28
- Gleitlagerring
- 29
- Distanzscheibe
- 30
- Axialsicherungsscheibe
- 31
- Steuerscheibe
- 31A
- Steuerscheibenkragenzug
- 31B
- Steuerscheibenanschlagswinkel
- 31C
- Steuerscheibenrastzähne
- 31D
- Anschlag Taumelgetriebe - vorne/hinten
- 32
- Sperrklinke
- 32A
- erste Kontur (nockenseitige Kontur)
- 32B
- zweite Kontur (steuerscheibenseitige Kontur)
- 32C
- Sperrklinkenrastzähne
- 32D-1
- erster Sperrklinken-Pin
- 32D-2
- zweiter Sperrklinken-Pin
- 32E
- Sperrklinkenöffnung
- 33
- Blockiernocken
- 33A
- Stellhebelarm
- 33B
- Blockiernocken-Pin
- 33D
- Blockiernockenöffnung
- 34
- Schenkelfeder
- 35
- Entriegelungsring
- 35A
- Hebelansatz (Easy-Entry)
- 36
- Gehäuse
- 36A
- Blockiernocken-Pin-Öffnung
- 36B
- Sperrklinken-Pin-Öffnung
- 36C
- Stift-Öffnungen
- Y1
- Drehachse des Verstellbeschlages
- Y2
- Drehachse der Sperrklinke 32
- Y3
- Drehachse des Blockiernockens 33
- B1
- erster Bowdenzug
- B2
- zweiter Bowdenzug
- B3
- dritter Bowdenzug
- P1
- Pfeil P1 - Entriegelungsbewegung von B1
- P2
- Pfeil P2 - Verschwenkung von 32 entgegen Uhrzeigerrichtung
- P3
- Pfeil P3 - Bewegung von 32 entgegen Uhrzeigerrichtung um Y2
- P4
- Pfeil P4 - Ziehen von 32D-1 entgegen der Uhrzeigerrichtung
- I
- Neigungsverstellung über Taumelgetriebe (Lehnenklappung Easy-Entry gesperrt)
- II
- Freischwenkung Lehnenklappung Easy-Entry
- III
- Interlock-Verriegelung der Lehne
- IV
- Interlock-Entriegelung
- x
- Klapprichtung
- 1
- erste Seitenansicht von 10
- 2
- zweite Seitenansicht von 10