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Die Erfindung betrifft eine Hilfsvorrichtung für die Außenreinigung eines Blasinstruments nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei den Blasinstrumenten kann es sich um Blechblasinstrumente oder um Holzblasinstrumente handeln. Bei den Blechblasinstrumenten sei als Beispiel die Trompete genannt. Grundsätzlich ist die erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung für die Außenreinigung eines Blasinstruments gedacht, bei welchem das hintere Mundrohr für das Mundstück in die entgegengesetzte Richtung wie der vordere Schalltrichter weist.
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Für die wichtige Innenreinigung von Blasinstrumenten, insbesondere Blechblasinstrumenten, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von sehr gut geeigneten Mitteln. Dies gilt gleichermaßen auch für die Außenreinigung. Auch hier gibt es genügend probate Reinigungs- und Poliermittel.
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Das Problem bei der Außenreinigung von Blasinstrumenten besteht jedoch in dem Reinigungsvorgang als solchem. Nur maximal 10% der Rohre bei Blechblasinstrumenten liegen im frei zugänglichen Bereich und können daher einigermaßen problemlos gereinigt werden. Die Reinigung oder Politur dieser geraden Rohre geschieht durch ein längsseitiges Hin- und Herbewegen eines Tuches unter Verwendung von entsprechenden Reinigungs- und Poliermitteln.
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Die restlichen 90% des Blechblasinstruments sind ein Knäuel von Rohren mit Verbindungsstützen, Rohrüberquerungen, Rohrdurchläufen sowie dichte Rohrverläufe. Diese unzugänglichen Teile werden vornehmlich dadurch gereinigt, daß man einen Tuchstreifen um das Rohr legt und diesen hin und her bewegt. Dies erfolgt mit den beiden Händen der Person, welche das Instrument reinigt. Das Problem hier besteht darin, daß beide Hände für die Reinigungsbewegung des Tuchstreifens belegt sind und daher keine Möglichkeit besteht, daß das zu reinigende Blasinstrument gehalten werden kann, außer durch eine zweite Person. Aber auch dies ist nicht optimal, weil dann oftmals die Arme dieser zweiten Person im Weg sind.
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Die
US 3 039 477 A zeigt eine Vorrichtung zum Reinigen des Innern eines Blasinstruments der eingangs angegebenen Art. Die Grundidee besteht darin, daß das Blasinstrument in den Kreislauf einer Reinigungsflüssigkeit eingebunden ist. Zu diesem Zweck ist ein Behälter für die Reinigungsflüssigkeit vorgesehen. Über flexible Rohre ist dieser Behälter mit der Reinigungsflüssigkeit an den Schalltrichter des Blasinstruments angeschlossen. Die vorbeschriebenen Rohre besitzen dabei eine Umwälzpumpe. Schließlich ist an das Mundstück ein weiteres flexibles Rohr angeschlossen, welches in dem Flüssigkeitsbehälter mündet und dadurch den Flüssigkeitskreislauf schließt. Zum Reinigen des Inneren des Blasinstruments wird die Reinigungsflüssigkeit durch das Blasinstrument im Kreislauf hindurchgepumpt.
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Die
US 2009/0 193 597 A1 zeigt eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen des Innern eines Holzblasinstruments. Zu diesem Zweck ist in einem Gehäuse ein Elektromotor angeordnet, dessen Drehachse senkrecht nach oben aus dem Gehäuse herausragt. Auf dieser Drehachse des Elektromotors ist ein Reinigungszylinder angeordnet, welcher von dem Elektromotor über die Drehachse in eine Drehbewegung versetzt werden kann. Zum Reinigen des Holzblasinstruments wird dieses auf den zylindrischen Reinigungskörper aufgeschoben. Durch Drehen des Reinigungskörpers mittels des Elektromotors erfolgt dann die Reinigung des Inneren des Holzblasinstruments.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Hilfsvorrichtung für die Außenreinigung eines Blasinstruments der eingangs angegebenen Art hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten sowie hinsichtlich ihrer Handhabung für die Außenreinigung des Blasinstruments zu verbessern.
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Die technische Lösung ist gekennzeichnet durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1.
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Dadurch ist eine effektive Putzhaltevorrichtung für Trompeten und alle anderen Blechblasinstrumente sowie Holzblasinstrumente geschaffen. Diese Hilfsvorrichtung schafft eine mannigfaltige Fixiermöglichkeit für alle notwendigen Instrumentenlagen für die Reinigung sowie für die Politur des Blasinstruments. Die Grundidee der erfindungsgemäßen Hilfsvorrichtung besteht in der Verwendung eines Gestells zum Fixieren des Blasinstruments. Das Fixieren erfolgt dabei erfindungsgemäß dadurch, daß das Gestell an seinen beiden gegenüberliegenden Enden jeweils ein Aufnahmeteil einerseits für den Schalltrichter und andererseits für das Mundrohr des Blasinstruments aufweist. Zwischen diesen beiden Aufnahmeteilen ist das Blasinstrument festgelegt. Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung für das Blasinstrument ist klemmsicher, bewegungsfest, verrutschsicher, schwingfest sowie schonungsvoll und fixiert das Blasinstrument in der gewünschten Lage. Diese Lage kann bei Abschluß eines bestimmten Reinigungs- oder Poliervorgangs leicht geändert werden, um dann einen anderen Bereich zu reinigen und zu polieren. Aber auch andere Arbeiten wie Löten, Feilen etc. sind möglich. Soweit die Stimmzüge oder andere Teile des Blasinstruments abgenommen werden können, kann man auch am Innern des Instruments arbeiten, soweit man hier hineingelangt. Vorzugsweise wird das Gestell beispielsweise mittels einer Klemm- oder Schraubbefestigung auf einem stabilen Tisch oder einer entsprechenden Arbeitsplatte verrutschsicher befestigt. Dadurch ist eine absolut unverrückbare Fixierung des zu reinigenden Blasinstruments geschaffen. Das sogenannte Schwingen des Instruments, was entsteht, wenn wellenförmige Energiekräfte auf das Instrument einwirken, ist durch diese Halterung ausgeschlossen.
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Die beiden Aufnahmeteile sind dabei im Wesentlichen quer zu ihrer Verbindungslinie am Gestell verstellbar angeordnet. Hintergrund ist, daß bei einem Blasinstrument, beispielsweise bei einer Trompete, zwischen dem Schalltrichter und dem Mundrohr ein in Querrichtung sich erstreckender Versatz vorhanden ist. Dieser Versatz ist von Instrument zu Instrument unterschiedlich. Indem aber wenigstens das eine der beiden Aufnahmeteile in Querrichtung verstellbar ist, kann so die Haltevorrichtung an unterschiedliche Blasinstrumente angepaßt werden.
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Weiterhin ist das eine Aufnahmeteil an einer Dreheinrichtung angeordnet, wobei das zugehörige Aufnahmeteil exzentrisch zur Achse dieser Dreheinrichtung angeordnet ist. Vorzugsweise ist dem Mundrohr diese Dreheinrichtung zugeordnet. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, daß dem Schalltrichter diese Dreheinrichtung zugeordnet ist. Bei der Dreheinrichtung handelt es sich vorzugsweise um eine runde Scheibe. Der Vorteil dieser Dreheinrichtung ist, daß nach dem Einstellen einer bestimmten Position und erfolgter Reinigung das Blasinstrument nach Entriegelung der Dreheinrichtung in eine neue Drehposition gedreht werden kann. Nach dem Fixieren der Dreheinrichtung in dieser neuen Position können dann die Reinigungs- und Polierarbeiten vorgenommen werden. Dadurch ist das Blasinstrument klemmsicher, bewegungsfest, verrutschsicher, schwingfest sowie schonungsvoll in der jeweils gewünschten Lage gehalten. Durch die Dreheinrichtung ist die nächste gewünschte Lage des Blasinstrumets einfach umzustellen und kann sicher arretiert werden. Die Lageverstellung des Instruments kann dabei stufenlos über 360° erfolgen und in jeder erreichten Stellung verruschtsicher arretiert werden. Die erfindungsgemäße Dreheinrichtung mit dem exzentrisch angeordneten Aufnahmeteil gleicht somit den Versatz zwischen dem Mundrohr und dem Schalltrichter aus, wenn unterschiedliche Drehpositionen eingestellt werden sollen.
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Das vorbeschriebene Aufnahmeteil ist dabei bezüglich der Achse der Dreheinrichtung radial verstellbar. Dies hat den Vorteil, daß damit eine Anpassung an unterschiedliche Instrumente mit unterschiedlichem Versatz zwischen dem Schalltrichter und dem Mundrohr erfolgen kann.
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Vorzugsweise ist gemäß der Weiterbildung in Anspruch 2 das Gestell U-förmig ausgebildet. Dies bedeutet, daß das Instrument zwischen den beiden Schenkeln des U festgelegt ist. Die U-förmige Ausbildung des Gestells hat den Vorteil, daß das Instrument sehr leicht zugänglich ist, da die Streben des U sehr schlank ausgebildet werden können.
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Die Weiterbildung gemäß Anspruch 3 schlägt vor, daß das Gestell zweiteilig ausgebildet ist, so daß der Abstand zwischen den beiden Aufnahmeteilen leicht verändert werden kann. Bei der Verwendung eines U-förmigen Gestells kann es sich bei den beiden Teilen um Flacheisenwinkel handeln, die zusammen ein nach oben hin offenes U definieren. Diese beiden Schenkel sind so zueinander beweglich verschiebbar angeordnet, daß das Gestell in der horizontalen Längsausdehnung vergrößert und verkleinert werden kann. Die Verstellung kann durch entsprechende Langlöcher in Kombination mit einer korrespondierenden Fixiereinrichtung erfolgen. Um das Blasinstrument zu reinigen, wird zunächst das Gestell auseinandergefahren, so daß das Instrument dazwischen problemlos positioniert werden kann. Anschließend werden die beiden Gestellteile zusammengefahren, so daß die entsprechenden Aufnahmeteile einerseits im Schalltrichter und andererseits im Mundrohr zu liegen kommen. In dieser Position werden die beiden Gestellteile dann fixiert.
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Gemäß der Weiterbildung in Anspruch 4 ist das erste Aufnahmeteil für den Schalltrichter konusförmig ausgebildet. Dieses paßt exakt in den Schalltrichter des Blasinstruments hinein und schafft einen Formschluß. Vorzugsweise besteht dieses Aufnahmeteil aus einem Material, welches eine Rutschbewegung verhindert oder zumindest unterdrückt.
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Das zweite Aufnahmeteil, welches dem Mundrohr zugeordnet ist, kann gemäß der Weiterbildung in Anspruch 5 zylinderförmig oder konusförmig ausgebildet sein. Es kann sich dabei über das Mundrohr schieben oder aber in das Mundrohr hineingesteckt sein.
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Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Hilfsvorrichtung für die Außenreinigung eines Blasinstruments in Form einer Trompete wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
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1 eine schematische Seitenansicht der Hilfsvorrichtung mit eingespanntem Blasinstrument;
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2a eine Ansicht der Dreheinrichtung der Hilfsvorrichtung in 1;
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2b eine Darstellung der Dreheinrichtung wie in 2a, jedoch in einer anderen Drehposition.
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Die Fixiervorrichtung für ein Blasinstrument 1 in Form einer Trompete Weist ein U-förmiges Gestell auf. Dieses Gestell ist zweiteilig ausgebildet und weist zwei L-förmige Winkelprofile 3, 3' auf. Diese sind auf einer Auflage 4 fixiert. Nach Lösen von Flügelschrauben können die beiden Winkelprofile 3, 3' unter Vergrößerung oder unter Verkleinerung ihres Zwischenabstandes längsverschoben werden.
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Die beiden vertikalen Schenkel der Winkelprofile 3, 3' weisen jeweils ein Aufnahmeteil 5, 6 auf. Das in der Zeichnung linke Aufnahmeteil 5 ist dabei konusförmig ausgebildet und ist dem Schalltrichter 7 des Blasinstruments 1 zugeordnet. Das in der Zeichnung rechte Aufnahmeteil 6 ist zylinderförmig ausgebildet und ist dem Mundrohr 8 des Blasinstruments 1 zugeordnet. Sowohl das Aufnahmeteil 5 als auch das Aufnahmeteil 6 ist längs der vertikalen Schenkel der Winkelprofile 3, 3' verschiebbar und arretierbar.
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Eine Besonderheit weist das rechte Aufnahmeteil 6 für das Mundstück 8 auf. Dieses Aufnahmeteil 6 ist an einer Dreheinrichtung 9 angeordnet. Diese Dreheinrichtung ist dabei als Scheibe ausgebildet. Die Besonderheit liegt darin, daß das Aufnahmeteil 6 exzentrisch zur Achse 10 der Dreheinrichtung 6 radial verstellbar angeordnet ist.
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Die Funktionsweise ist wie folgt:
Die Ausgangsposition ist in 1 dargestellt. Da das Blasinstrument 1 bezüglich seines Schalltrichters 7 sowie des Mundrohrs 8 einen Versatz aufweist, ist es zunächst notwendig, daß die Aufnahmeteile 5, 6 entsprechend längs der Winkelprofile 3, 3' verstellt werden, so daß dieser Versatz ausgeglichen wird. In dieser Position können dann die beiden Aufnahmeteile 5, 6 zum einen auf den Schalltrichter 7 und zum anderen auf das Mundstück 8 aufgeschoben werden. Diese Situation kurz vor dem Aufschieben ist in 1 dargestellt.
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In dieser Position ist das Blasinstrument 1 zwischen den beiden Aufnahmeteilen 5, 6 unverrückbar fixiert. Dadurch können entsprechende Reinigungs- und Polierarbeiten an dem Blasinstrument 1 vorgenommen werden.
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Um andere Bereich des Blasinstruments 1 besser reinigen zu können, kann das Blasinstrument 1 in eine neue Drehposition übergeführt werden. Zu diesem Zweck wird die Dreheinrichtung 9 gelöst, so daß sie um die Achse 10 gedreht werden kann. Ihr Aufnahmeteil 6 dreht sich dabei mit und dreht das Blasinstrument 1 entsprechend. Das Aufnahmeteil 5 für den Schalltrichter 7 dient dabei als feststehende Drehachse. In dieser neuen Position kann dann das Blasinstrument 1 entsprechend optimal gereinigt und poliert werden.
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Bei der vorbeschriebenen Haltevorrichtung für das Blasinstrument 1 sind die Aufnahmeteile 5, 6 vorzugsweise auswechselbar angeordnet. Dadurch können mit ein und demselben Gestell unterschiedliche Blasinstrumente 1 eingespannt werden, beispielsweise wenn der Schalltrichter 7 eine andere Form und Größe des Aufnahmeteils 5 erforderlich macht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Blasinstrument
- 3, 3'
- Winkelprofile
- 4
- Auflage
- 5, 6
- Aufnahmeteile
- 7
- Schalltrichter
- 8
- Mundrohr
- 9
- Dreheinrichtung
- 10
- Achse