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Die Erfindung betrifft einen Abstandhalter zur Aufnahme und lagemäßigen Fixierung von Schutzrohren, Schutzrohrpaketen sowie ein Verfahren zur Einbettung von Schutzrohrpaketen.
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Schutzrohre und insbesondere Kabelschutzrohre werden in der Regel in Paketform in Randbereiche von Verkehrswegen eingebettet. Dabei werden diese mittels klemmenden Abstandhaltern fixiert, wobei der Abstand zwischen den Rohren genau vorgegeben ist. Die Schutzrohre werden in diese Abstandhalter eingeklickt bzw. geklemmt und sind nicht mehr in Längsrichtung beweglich. Die Schutzrohre müssen vor Ort einzeln in diese Abstandhalter eingeklickt bzw. -geklemmt werden. Dies ist sehr zeitaufwendig. Jede Schutzrohrlage muss danach mit dem Bettungsmaterial, in der Regel Sand, verfüllt werden. Erst nach Verdichtung des Bettungsmaterials, insbesondere in den Zwischenräumen, kann mit der Verlegung der nächsten Schutzrohrlage begonnen werden. Besonders schwierig gestaltet sich die Verlegung unterschiedlicher Durchmesser von Schutzrohren in einem Paket, da die entsprechenden Abstandhalter aufwendig miteinander kombiniert werden müssen.
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Dort, wo Schutz- bzw. Kabelschutzrohre in mehreren Lagen aus statischen oder brandschutztechnischen Gründen einbetoniert werden müssen, kann bei ausreichender Fließfähigkeit des Betons ein Bündel von Schutzrohren vorkonfektioniert werden. Zu beachten ist jedoch, dass die Bündel dem Auftrieb des fließfähigen Betons unterliegen. Schwierig wird es, wenn verschiedene Schutzrohrdurchmesser in einem Bündel kombiniert werden müssen. Sie müssen einzeln gegen Auftrieb gesichert werden, was durch eine ausreichende Befestigung der Bündel am Auflager und der (Kabel-)schutzrohrlagen untereinander erfolgt. Dazu werden bisher Lochbänder oder ähnliche Befestigungsmittel verwendet. Dem Auftrieb könnte auch mit einer entsprechend hohen Auflast begegnet werden, was aber mit hohem Zusatzaufwand und Risiken der Beschädigung verbunden ist.
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Die bisherigen Abstandhalter nach dem Stand der Technik fixieren bzw. klemmen zunächst eine Lage von Kabelschutzrohren fest. Die Kupplung mit den Anschlussrohren in Längsrichtung gestaltet sich schwierig, da eine radiale Verschiebung durch den Klemmmechanismus erschwert wird. Die nächsten Lagen werden jeweils mit weiteren Abstandhaltern in einem bestimmten Abstand über die untere Lage eingeklickt. Nach Einbringen des Bettungsmaterials, Sand oder Beton, wird die nächste Lage eingebaut und wiederum mit Sand oder Beton eingebettet. Sollte das fertige (Kabel-)Schutzrohrpaket komplett einbetoniert werden, so ist es gegen Auftrieb während des Eingießvorganges zu sichern. Dies geschieht in der Regel mit einem Lochband aus Metall oder Kunststoff am Auflager. Bei unsachgemäß angebrachten Lochbändern kann das Paket einerseits geschnürt und andererseits zu locker fixiert sein, so dass es zu Lageungenauigkeiten der Schutzrohre kommt, die einen ordnungsgemäßen Kabeleinzug erschweren.
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Daher ist es Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des vorbekannten Standes der Technik zu vermeiden und einen Abstandhalter anzugeben, der einerseits eine einfache Montage mehrerer einzelner Rohre zwischen den Lagen und in radialer Richtung gewährleistet und diesen andererseits mit einer Auftriebssicherung auszustatten, so dass eine zusätzliche Auftriebssicherung nicht mehr nötig ist. Des Weiteren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Bündel von Schutzrohren vor Beschädigungen zu schützen und die einzelnen Schutzrohrlagen und Schutzrohre ausreichend zu beabstanden. Des Weiteren ist ein Verfahren bereit zu stellen, welches den Einbau von einer Mehrzahl von Schutzrohren sicher und kostengünstig ermöglicht und gleichzeitig die Einbauzeit optimiert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Angabe eines Abstandhalters gemäß Anspruch 1, einem Schutzrohrpaket gemäß Anspruch 11 sowie eines Verfahrens zur Einbettung von Schutzrohrpaketen gemäß Anspruch 13 gelöst. Die Unteranspruche 2 bis 10, 12 sowie 14 und 15 geben weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung an.
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Der erfindungsgemäße Abstandhalter zur Aufnahme von Schutzrohren besteht aus einem plattenförmig ausgebildeten Grundkörper, wobei in diesen Durchlässe zur Aufnahme von einem oder mehreren Schutzrohren angeordnet sind. Dieser Abstandhalter gewährleistet das genaue Beabstanden der Schutzrohre, ist kostengünstig herzustellen und vermeidet Montagefehler beim Einbau von mehreren Schutzrohren. Die Schutzrohre können bevorzugt für den Einbau und Schutz von Kabeln dienen, sind aber auch geeignet, andere, auch mehrere, kleinere Rohre oder Verbindungsmittel aufzunehmen, die zum Transport von Medien oder der Verbindung zwischen zwei Knotenpunkten dienen. Auch können die Schutzrohre in den Abstandhaltern selbst als Rohrleitung zum Transport von Medien dienen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist die Ausbildung der Durchlässe der Abstandhalter, die bevorzugt unterschiedliche und insbesondere in etwa kreisrunde Durchmesser aufweisen. Die Herstellung dieser Durchlässe ist einfach und kann auf die Durchmesser der erforderlichen Rohre abgestimmt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist die Gestaltung der lichten Weite eines Durchlasses, die größer als der Außendurchmesser eines Schutzrohres ausgebildet ist, wobei der Abstand zwischen dem Innendurchmesser des Durchlasses und dem Außendurchmesser eines Schutzrohres vorzugsweise 1 bis 6 mm beträgt. Mit dieser Gestaltung wird die Einfädelung der Schutzrohre vereinfacht sowie die Verschiebbarkeit der Schutzrohre gewährleistet. Gleichzeitig können durch das Spiel der Rohre in den Durchlässen kleinere Lageunterschiede zwischen den in Längsrichtung zu verbindenden Schutzrohren korrigiert werden. Die Bemessung des Zwischenraumes zwischen Außenwand des Schutzrohres und der Innenwand der Durchlässe von 1 bis 6 mm hat sich als besonders vorteilhaft und praktikabel herausgestellt, größere Zwischenräume können jedoch auch gewählt werden.
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Ganz besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform des Abstandhalters, der aus einem flexiblen Material, vorzugsweise PVC, Polyurethane oder Polyethylen oder aus einem unflexiblen Material, vorzugsweise Beton, besteht. Der Vorteil der Verwendung eines flexiblen Materials gegenüber einem eher standfesten unflexiblen Material wie Beton liegt darin, dass besonders kostengünstige, aber auch leichte Materialien eingesetzt werden können. Des Weiteren kann die Dicke der Grundkörper bis auf wenige Millimeter, vorzugsweise zwischen 2 und 10 mm, beschränkt werden, was eine erhebliche Materialeinsparung darstellt. Die Flexibilität, Schlagzähigkeit und Systemsteifigkeit kann darüber hinaus je nach Anforderung durch das Mischungsverhältnis eingestellt werden.
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Eine weitere besondere Variante der Erfindung sieht Abstandhalter vor, an denen mindestens ein Befestigungsmittel angeordnet ist, das vorzugsweise aus Stahl oder Kunststoff besteht. Bei dem Befestigungsmittel kann es sich um Stahlbänder, Winkeleisen oder sonstige Befestigungsmittel handeln, die an dem Abstandhalter angebracht sind und diesen im Untergrund oder Auflager fixieren und gegen Auftrieb beim Einbau und Verfüllen der Zwischenräume zwischen den Abstandhalter n beziehungsweise zwischen den Rohren sichern.
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Eine besondere Ausprägung der Abstandhalter sieht vor, dass ein Ende des oder der Befestigungsmittel mit dem Grundkörper durch Eingießen oder Einlaminieren fest verbunden ist, was den Vorteil hat, das diese besonders gut und einfach mit den Grundkörpern verbunden sind und nicht erst mit den Grundkörpern verschraubt oder verklebt bzw. fixiert werden müssen.
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Vorteilhaft ist auch die Variante, das Befestigungsmittel des Abstandhalters klappbar auszubilden, um es dem vorhanden Auflager oder Untergrund anzupassen. Darüber hinaus hat diese Variante des Befestigungsmittels den Vorteil, nach dem Einbau in das Auflager die Abstandhalter solange abzuklappen, bis die Rohre in die Grundkörper eingebracht werden. Des Weiteren kann Spielraum bei der Montage der Schutzrohre gewonnen werden, da der Aufstellwinkel der Abstandhalter variiert werden kann.
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Besonders geeignet sind Abstandhalter, die dadurch gekennzeichnet sind, dass an dem Grundkörper oder dem Befestigungsmittel mindestens eine Aufnahme für ein Hebezeug angeordnet ist. Große Vorteile hat dies bei schweren Abstandhaltern wie z. B. aus Beton aber auch beim Transport und der Montage bzw. dem Einbringen von ganzen Schutzrohrpaketen an den Verlegeort. Auch können Durchlässe in dem Grundkörper als Aufnahme für ein Hebezeug ausgebildet sein.
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Eine ganz besondere Ausführungsform stellen Abstandhalter dar, die dadurch gekennzeichnet sind, dass an einem oder mehrere Rändern des Grundkörpers ein oder mehrere Teildurchlässe angeordnet sind, die als Einbuchtungen des Grundkörpers ausgebildet sind und vorzugsweise an der Basis des Grundkörpers angeordnet sind. Diese Teildurchlässe bzw. Ausbuchtungen insbesondere an der Basis des Abstandhalters dienen der vorteilhaften Möglichkeit, dass das Einbettungsmaterial wie z. B. Beton oder Sand beim Einbetten nicht vom Abstandhalter gehindert wird, auch in benachbarte Segmente bzw. Bereiche zu fließen, sodass eine möglichst vollständige Auf- bzw. Ausfüllung mehrerer Schutzrohrpakete erreicht wird, ohne das Hohlräume entstehen.
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Vorteilhaft ist eine weitere Ausbildung der Erfindung, bei der ein Abstandhalter dadurch gekennzeichnet ist, dass dieser aus mindestens zwei Grundkörpern besteht, wobei diese vorzugsweise mittels Befestigungsmittel verbindbar angeordnet sind und jeweils an ihren Rändern ein oder mehrere Teildurchlässe durch Einbuchtungen aufweisen, die jeweils gegenüberliegend angeordnet sind, sodass sie zusammen einen Durchlass bilden. Die Einbuchtungen von zwei übereinander angeordneten Grundkörpern bilden zusammen neue Durchlässe, in die Schutzrohre eingebracht werden können.
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Das erfindungsgemäße Schutzrohrpaket besteht aus mindestens zwei erfindungsgemäßen Abstandhaltern mit Grundkörpern sowie mindestens zwei Rohren und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre in vorzugsweise gegenüberliegenden Durchlässen von mindestens zwei Grundkörpern angeordnet sind. Das vorgeschlagene Schutzrohrpaket ist zum einen geeignet, die Nachteile der bisher bekannten Schutzrohrbündel zu vermeiden, da es Beschädigungen an einzelnen Rohren verhindert und eine zuverlässige Montage gewährleistet. Des Weiteren kann das Schutzrohrpaket in vorteilhafter Weise außerhalb des Einbauortes vorkonfektioniert werden, sodass der Einbau schneller erfolgen kann, da nach der Fixierung nur noch die einzelnen Rohre miteinander verbunden werden müssen, bevor die Einbettung in Beton oder Sand oder ein anderes Einbettungsmittel erfolgt.
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Vorteilhaft ist auch die Ausführung eines Schutzrohrpaketes, bei dem die Rohre jeweils an ihren Enden ein Anschlussstück aufweisen, welches mit dem Anschlussstück eines Rohres eines zweiten Schutzrohrpaketes verbindbar ausgebildet ist. Das Ausbilden von aufeinander abgestimmten Anschlussstücken der Rohre insbesondere aus Kunststoff wie beispielsweise PVC, Polyurethane oder Polyethylen hat den Vorteil, dass die Rohre miteinander schnell und zuverlässig je nach Anforderung luft-, wasser- oder sanddicht verbunden werden können. Bevorzugt sind Steck- oder Klebeverbindungen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Einbettung von Schutzrohrpaketen ist dadurch gekennzeichnet, dass
- 1) zunächst erfindungsgemäße Abstandhalter oder mindestens zwei erfindungsgemäße Schutzrohrpakete am Vorlegeort abgelegt werden und
- 2) anschließend mit einem Auflager und/oder dem Untergrund verbunden werden,
- 3) wobei die Abstandhalter oder Schutzrohrpakete jeweils aufeinander ausgerichtet werden, und dass
- 4) anschließend Rohre in die jeweiligen Durchlässe der Grundkörper der Abstandhalter eingefädelt und vorzugsweise mit den Grundkörpern der Abstandhalter zu Schutzrohrpaketen verbunden werden und/oder
- 5) die jeweiligen Anschlussstücke der Rohre benachbarter Schutzrohrpakete miteinander verbunden werden, und dass
- 6) anschließend die Zwischenräume der Rohre der Schutzrohrpakete aufgefüllt werden, vorzugsweise mit Beton, Bodenmörtel, Sand oder Kies.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, schnell und kostengünstig aus Schutzrohrpaketen bestehende Schutzrohrsysteme insbesondere entlang von Verkehrs- oder Versorgungstrassen sowohl unterirdisch als auch überirdisch sicher und fehlerunanfällig zu verlegen.
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Eine besondere Variante des Verfahrens zur Einbettung von Schutzrohrpaketen ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei benachbarte Schutzrohrpakete mittels Montagemitteln, vorzugsweise einer hydraulischen Montageplatte, die an der Stirnseite eines Schutzrohrpaketes angesetzt wird, zusammen geschoben werden, sodass die jeweiligen Anschlussstücke unmittelbar aneinandergrenzen oder ineinander greifen. Diese vorteilhafte Ausführung optimiert die Verlegetechnik und -zeit, da mehrere Rohre gleichzeitig in eine Verbindungsposition in Längsrichtung der Rohre bewegt werden können.
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Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens zur Einbettung von Schutzrohrpaketen sieht vor, dass die Anschlussstücke der sich gegenüberliegenden Rohre miteinander verklebt oder in einander gesteckt werden. Beides sind vorteilhafte Verbindungsvarianten, die dichte Rohrverbindungen und somit auch Rohrleitungen gewährleisten.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt
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1 einen Abstandhalter mit einem Grundkörper 1 und Durchlässen 16 und 4 mit unterschiedlichen Durchmessern, sowie Teildurchlässe 5 an der Basis eines Grundkörpers 14 und Aufnahmen für ein Hebezeug 6.
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2 einen weiteren Grundkörper 1 mit eingefädelten Rohren 2 sowie
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3 die Darstellung eines Ausschnittes B in 2 aus dem Grundkörper 1 mit einem Durchlass 4 und einem darin abgelegten Rohr 2 sowie dem Zwischenraum 8 zwischen Durchlass 4 und Rohr 2.
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4 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Schutzrohrpaketes 13 mit drei Abstandhaltern 1 sowie in den Durchlässen 4 eingefädelten und abgelegten Rohren 2, sowie Teildurchlässen 5 zur Durchfließmöglichkeit des Einbettungsmaterials. Die kleineren Durchlässe 4 können diesem Zweck ebenfalls dienen. Des Weiteren können damit die Grundkörper 1 leichter und materialsparender ausgeführt werden. Die Befestigungsmittel 3 der Abstandhalter dienen – wie in 6 auch dargestellt – zur Fixierung der Grundkörper 9 und somit des Schutzrohrpaketes 13 an oder in einem Auflager 7 wie z. B. einem Auflager aus Beton 9 oder im Untergrund 10 oder an bzw. in einer Betonplatte 11. Die Fixierung gegen den Auftrieb beim anschließenden Einbetten kann z. B. durch Erdnägel, Schrauben oder Eingießen erfolgen.
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5 zeigt zwei übereinander gestapelte Abstandhalter oder Grundkörper 1 mit eingeführten Rohren 2 und einlamelierten Befestigungsmitteln 3, wobei die Teildurchlässe 5 zweier Abstandhalter 1 zwischen den Abstandhaltern bzw. den Grundkörpern 1 vollständige Durchlässe bilden, durch die ebenfalls Rohre 2 geführt werden können. Die Ausbildung der kleineren aber auch freien Durchlässe 4 dienen der Materialeinsparung wie auch der besseren Verteilung des Einfüllmaterials in die Zwischenräume der Rohre 2 in den benachbarten Schutzrohrpaketen 13.
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6 zeigt zwei hintereinander angeordnete Schutzrohrpakete 13, die mit Befestigungsmitteln 3 im Untergrund 10 bzw. in oder an einzelnen Betonauflagern 9 oder Betonplatten 11 oder sonstigen Auflagern 7 gegen Auftrieb gesichert sind. Der Teilausschnitt C zeigt ein Ende eines abgewinkelten bzw. abgeklappten Befestigungsmittels 17 auf einem Auflager 7, dass mit diesem fest verbunden ist. Das andere Ende des Befestigungsmittels 17 ist in den Grundkörper 1 eingebettet. Die Rohre 2 weisen an ihren jeweiligen Enden Anschlusstücke 15 auf, die sich gegenüberliegen und nach Verschiebung der Rohre 2 in Längsrichtung verbunden werden können. Ziffer 6 zeigt Aufnahmen für Hebezeuge 6, mit denen die Schutzrohrpakete 13 zum Einbauort gebracht und dort leichter eingebaut werden können.
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Um eine einfache Montage zu ermöglichen, sind die Löcher bzw. Durchlässe 4 zur Aufnahme der Rohre 2 in ihrer lichten Weite um 2–4 mm größer als der Außendurchmesser der zur Anwendung kommenden Rohre 2. Um das Aufschwimmen der Rohre beim Einbetonieren ohne zusätzliche Auftriebssicherungen zu verhindern, sind in die Platten als Grundkörper 1 Befestigungsmittel 3 eingegossen, die eine Befestigung der Platten oder Grundkörper 1 am Auflager ermöglichen. Das Verfahren ermöglicht eine einfache Kombination verschiedener (Kabel-)schutzrohrdurchmesser untereinander mit einer individuellen Gestaltung der Zwischenräume und Abstände.
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Die Abstandhalter 1 können zunächst auch separat in definiertem Abstand am Verlegeort befestigt werden und abgeklappt liegen; Erst später werden dann die Rohre 2 nach Aufstellen der Abstandhalter oder Grundkörper 1 eingefädelt und montiert.
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Es können mit den Abstandhaltern 1 auch ganze (Kabel-)schutzrohrpakete 13 außerhalb des Verlegortes vormontiert werden und dann kurzfristig an den Verlegeort gebracht werden, wobei die Abstandhalter 1 auch mit Aufnahmen 6 für das Hebezeug versehen werden können.
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Eine Auftriebsicherung ist nur grundsätzlich notwendig, wenn die Kabel einzeln oder in Paketen in ein Material eingebettet werden, welches eine flüssige Konsistenz hat (Flüssigbeton oder Flüssigboden).
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In Tunneln (Straße und/oder Schiene) werden in diesem Ausführungsbeispiel die Kabelschutzpakete aus brandschutztechnischen Gründen immer einbetoniert. Hier besteht das Problem der Auftriebssicherung. Durch die genaue Lagefixierung der Rohre 2 in der Platte bzw. dem Grundkörper 1 kann es nicht mehr zu Einschnürungen der Rohre durch die Fixierung der Pakete mittels Bändern am Auflager wie im Stand der Technik kommen. Gleichzeitig können die Abstände der Rohre 2 auf die Körnung des Einbettungsmateriales abgestimmt werden. So sollte der Abstand der Rohre 2 etwas größer sein als das Größtkorn des im Beton enthaltenen Kieses. Es muss gewährleistet sein, dass der Beton in seiner Fliessfähigkeit durch bzw. zwischen allen Rohrlagen bis zum Auflager 7 fließen kann und zwar so, dass keine Hohlräume entstehen. Körnung des Betonkieses, Fliessfähigkeit und Abstand der Rohre 2 können erfindungsgemäß und vorteilhaft optimal aufeinander abgestimmt werden. Zusätzlich zur besseren Verteilung des Betons sind in die Platten bzw. Grundkörpern 1 weitere (kleinere) Löcher oder Durchlässe 16 integriert. Diese garantieren eine optimale Verteilung des Betons auch durch die Platten bzw. die Abstandhalter 1 in benachbarte Sektionen bzw. Schutzrohrpakete 13. Diese Durchlässe 16 sind deshalb in diesem Ausführungsbeispiel kleiner als das kleinste zur Verwendung kommende (Kabelschutz-)rohr 2, damit nicht fälschlicherweise diese zur Kabelschutzrohreinfädelung verwechselt werden. Die Platten bzw. Grundkörper 1 übernehmen durch die integrierten Befestigungsmittel 3 die Auftriebssicherung. Die Befestigungsmittel 3 können auch winkelförmig über die ganze Breite der Basis der Grundkörper 14 ausgebildet sein (nicht dargestellt). In der Regal sind die Befestigungskörper 3 an der Basis 14 der Grundkörper 1 angeordnet. Das aufwendige und mit Gefahren der Einschnürung verbundene Verwenden von Bändern nach dem Stand der Technik entfällt.
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Der Grundkörper 1 in 1 weist vorzugsweise und in diesem Ausführungsbeispiel eine Höhe von ca. 80 cm und eine Breite von ca. 190 cm auf. Vorteilhaft sind Grundkörper mit einer Höhe von ca. 40 bis 120 cm und einer Breite von ca. 80 cm bis ca. 240 cm. Die Dicken der Grundkörper 1 liegen bei PE vorzugsweise zwischen ca. 4 und 10 mm, bei PVC zwischen 2 und 6 mm, bei Grundkörpern 1 aus Beton bei einem Vielfachen davon.
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Die Konfektionierung der Kabelschutzpakete 13 kann wie in diesem Ausführungsbeispiel auf folgende Weise erfolgen:
Es werden die Platten bzw. Grundkörper 1 entsprechend der Vorgaben geliefert und die Kabelschutzrohre 2 einzeln in den benötigten Dimensionen. Die Platten oder Grundkörper 1 werden entsprechend des notwendigen Abstandes am Verlegeort (Tunnel oder Gelände) an oder in Auflagern 7 oder 9, 10 und/oder 11 befestigt und die Rohre 2 einzeln vor Ort durch die entsprechenden Durchlässe 4 in Form von Löchern der Platten oder Grundkörper 1 geschoben. Bis zum Einfädeln der einzelnen Rohre 2 können die Platten oder Grundkörper 1 abgeklappt auf dem Auflager liegen. Die Rohre 2 werden einzeln miteinander verbunden (Muffe/Spitzende entweder wasserdicht oder sanddicht; Muffe/Spitzende verkleben; Doppelsteckmuffen entweder wasserdicht oder sanddicht).
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Dann werden fertig konfektionierte Schutzrohrpakete 13 an den Verlegeort geliefert und dort verbunden. Das Verbinden der Pakete 13 kann auf zwei Arten erfolgen, nämlich durch Zusammenschieben der Rohre 2 einzeln oder Zusammenschieben der gesamten Schutzrohrpakete 13 unter Verwendung von Montagehilfsmitteln (nicht dargestellt), z. B. einer Montageplatte mit hydraulischer Montageunterstützung, da die Einschubkräfte mit der Anzahl der Rohre 2 zunehmen.
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Die Verlegung von fertigen Schutzrohrpaketen 13 verkürzt die Verlegezeit vor Ort, was sich positiv auf notwendige Sperrzeiten, z. B. im innerstädtischen Bereich, auswirkt.
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Bei der Verlegung von Kabelpaketen im gewachsenen Boden z. B. im Straßenbau und innerstädtischen Bau, ist es üblich, die Schutzrohrpakete 13 einzusenden, da Sand eine sehr gute Lagerung der (Kabelschutz-)rohre 2 gewährleistet und dieser auch gut durch die Abstände der Rohre 2 läuft. Bei der immer beliebter werdenden Verwendung von Bodenmörtel (eine Aufbereitung des entnommenen Bodens mit Bindemitteln und Wasser, ähnlich Beton) zum Einschlämmen stellen sich genau dieselben Probleme wie beim Einbetonieren dar. Hier kann auch wieder über die in der Platte oder dem Grundkörper 1 integrierten Befestigungsmittel 3 eine Auftriebssicherung erfolgen, z. B. über Erdnägel oder Erdanker.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Grundkörper als Abstandhalter (1)
- 2
- Rohr
- 3
- Befestigungsmittel des Abstandhalter (1)
- 4
- Durchlass für die Rohraufnahme
- 5
- Teildurchlass
- 6
- Aufnahme für Hebezeug
- 7
- Auflager
- 8
- Zwischenraum zwischen Durchlass (4) und Rohr (2)
- 9
- Auflager aus Beton
- 10
- Untergrund
- 11
- Betonplatte als Auflager
- 12
- Befestigungsmittel (3), klappbar und abgewinkelt
- 13
- Schutzrohrpaket
- 14
- Basis des Grundkörpers (1)
- 15
- Anschlussstück eines Rohres (2)
- 16
- Durchlass für die Verteilung des Betons oder Bodenmörtels oder Sandes
- 17
- Befestigungsmittel (3) des Abstandhalters (1), abgewinkelt