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Die Erfindung betrifft einen doppeltwirkenden Teleskophydraulikzylinder gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und einen Schneepflug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 11.
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Gattungsgemäße Teleskophydraulikzylinder sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. Sie weisen eine erste und zweite Öffnung zum Zuführen und/oder Abführen eines Hydraulikfluids sowie ein äußeres Zylinderelement auf, in dem ein zweites Zylinderelement verschiebbar geführt ist. Im Inneren des zweiten Zylinderelements ist wiederum verschiebbar eine Kolbenstange geführt, sodass ein doppelt teleskopierbarer Hydraulikzylinder entsteht. Insbesondere sind Teleskophydraulikzylinder bekannt, die ein stufenweises Ausschieben zunächst des zweiten Zylinderelements aus dem äußeren Zylinderelement und nach Erreichen dessen Endstellung bzw. Endposition das Ausschieben der Kolbenstange erfolgt.
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Derartige Teleskophydraulikzylinder werden u. a. bei Schneepflügen, insbesondere bei Seitenschneepflügen verwendet, die seitlich an Nutzfahrzeugen mittels einer Schwenkeinrichtung befestigt sind. Die Schwenkeinrichtung ermöglicht aufgrund des Teleskophydraulikzylinders ein Ausschwenken des Schneepflugs in eine zum Schneeräumen gewünschte Schrägstellung in Bezug auf die Längsachse des Nutzfahrzeugs und ein Einschwenken, wobei im vollkommen eingeschwenkten Zustand der Schneepflug dann parallel oder im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Nutzfahrzeugs orientiert ist.
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Nachteilig an den bekannt gewordenen Hydraulikzylindern insbesondere bei Verwendung in Längseinrichtungen für Seitenschneepflügen ist, dass das Ausfahren mehrstufig mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten erfolgt, und zwar in einer ersten Stufe das Ausfahren des zweiten Zylinderelements relativ langsam erfolgt, wohingegen die Kolbenstange als zweite Stufe relativ schnell bzw. ruckartig ausfährt, sodass sich ein unkontrolliertes, ruckartiges Ausschwenken des Seitenschneepflugs ergibt.
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Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, einen Teleskophydraulikzylinder anzugeben, der ein gleichmäßiges Ausfahren des zweiten Zylinderelements und der Kolbenstange ermöglicht. Die Aufgabe wird ausgehend von den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 11 jeweils durch deren kennzeichnende Merkmale gelöst.
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Der wesentliche Aspekt des erfindungsgemäßen Teleskophydraulikzylinders besteht darin, dass das Produkt aus der zweiten Wegstrecke, die die Kolbenstange beim Ausfahren zurücklegt, und der Querschnittsfläche des zweiten Füllraums in einer senkrecht zur Mittelängsachse verlaufenden Ebene gleich oder im Wesentlichen gleich dem Produkt aus der ersten Wegstrecke, die das zweite Zylinderelement beim Ausfahren zurücklegt, und der Querschnittsfläche des ersten Ringraums ist, dass die erste Öffnung zum Zuführen und/oder Abführen des Hydraulikfluids an dem vom Kolbenstangenboden beabstandeten freien Ende der Kolbenstange vorgesehen ist und dass die Kolbenstange zumindest auf einer Teillänge einen entlang der Mittelängsachse der Kolbenstange verlaufenden Fluidkanal aufweist, der mit der der ersten Öffnung zumindest zeitweise in Fluidverbindung steht. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird erreicht, dass unabhängig von den Hüben des zweiten Zylinderelements bzw. der Kolbenstange deren jeweilige Endpositionen im ausgefahrenen Zustand bzw. im eingefahrenen Zustand gleichzeitig bzw. im Wesentlichen gleichzeitig erreicht wird. Des Weiteren ermöglicht das Vorsehen der ersten Öffnung im Bereich des freien Endes der Kolbenstange ein Zuführen der Hydraulikflüssigkeit über die Kolbenstange, sodass der Anschluss für die Hydraulik in einem Bereich vorgesehen ist, in dem auch die mechanische Anbindung des Teleskophydraulikzylinders an das durch ihn zu bewegende Element, beispielsweise den Schneepflug, erfolgt. Dadurch kann insbesondere eine optimierte Verlegung der Hydraulikleitungen erreicht werden.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind Mittel zur zumindest zeitweise fluidischen Verbindung der zweiten Öffnung mit der ersten Öffnung im ausgefahrenen und/oder eingefahrenen Zustand des Hydraulikzylinders vorgesehen. Durch diese Mittel kann eine Durchspülung des Teleskophydraulikzylinders bzw. dessen Füllräume bzw. Ringräume und damit eine Entlüftung selbiger erreicht werden. Die Mittel können beispielsweise durch Ventile gebildet werden, die in dem Zylinderboden des zweiten Zylinderelements und/oder im Kolbenstangenboden der Kolbenstange vorgesehen sind. Dadurch kann im ausgefahrenen Zustand des Hydraulikzylinders eine Kopplung über den Zylinderboden des zweiten Zylinderelements und den Kolbenstangenboden der Kolbenstange hin zu dem Fluidkanal innerhalb der Kolbenstange und der ersten Öffnung im Bereich der Stirnseite der Kolbenstange erreicht werden.
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Weiterhin können die Mittel zur zeitweise fluidischen Verbindung im eingefahrenen Zustand des Hydraulikzylinders durch Ventile gebildet werden, die derart ausgebildet und angeordnet sind, dass im eingefahrenen Zustand die erste und zweite Öffnung des Hydraulikzylinders über den Fluidkanal in der Kolbenstange und den ersten und zweiten Ringraum hinweg fluidisch gekoppelt sind.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Mittel zur zumindest zeitweise fluidischen Verbindung der zweiten Öffnung mit der ersten Öffnung im ausgefahrenen und/oder eingefahrenen Zustand des Hydraulikzylinders durch Drosselventile gebildet. Dadurch wird erreicht, dass nur ein Teilstrom des von der Hydraulikpumpe geförderten Hydraulikfluids den Hydraulikzylinder durchfließen kann und der übrige Volumenstrom einen Druck auf die Zylinderelemente bzw. Kolbenstange derart ausübt, dass das zweite Zylinderelement und die Kolbenstange in dem ausgefahrenen bzw. dem eingefahrenen Zustand gehalten werden.
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In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel sind mittel zur Kopplung des innerhalb der Kolbenstange vorgesehenen Fluidkanals mit dem zweiten Ringraum und Mittel zur Kopplung des ersten Ringraums mit dem zweiten Füllraum vorgesehen. Diese Mittel können Öffnungen, insbesondere Bohrungen oder Ventile sein. Dadurch wird beispielsweise beim Ausfahren des Teleskophydraulikzylinders erreicht, dass das im ersten Ringraum enthaltene Hydraulikfluid bei Verkleinerung des Volumens des ersten Ringraums durch das Ausschieben des zweiten Zylinderelements an den zweiten Füllraum übergeben wird bzw. dass das im zweiten Ringraum enthaltene Hydraulikfluid beim Ausschieben der Kolbenstange über den Fluidkanal in der Kolbenstange ausfließen kann.
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In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist im ausgefahrenen Zustand des zweiten Zylinderelements und einer nicht vollständig ausgefahrenen Kolbenstange eine fluidische Kopplung zumindest zwischen der zweiten Öffnung, dem ersten und zweiten Füllraum vorgesehen. Diese Kopplung wird insbesondere durch ein im Zylinderboden des zweiten Zylinderelements vorgesehenes Ventil ermöglicht, das sich im maximal ausgeschobenen Zustand des zweiten Zylinderelements bei Übersteigen eines bestimmten Mindestdrucks im ersten Füllraum öffnet und einen Durchfluss des Hydraulikfluids vom ersten Füllraum in den zweiten Füllraum ermöglicht. Für den Fall, dass die Kolbenstange nicht vollständig ausgeschoben ist, wird dadurch eine Verschiebung der Kolbenstange in die Endposition bewirkt. Nach Ansteigen des Drucks im zweiten Füllraum über einen Mindestdruck öffnet sich ein Ventil im Kolbenstangenboden, das einen Durchfluss des Hydraulikfluids vom zweiten Füllraum in den Fluidkanal der Kolbenstange ermöglicht wird. Bevorzugt öffnen die im Zylinderboden des zweiten Zylinderelements und im Kolbenstangenboden vorgesehenen Ventile bei unterschiedlichen Drücken, insbesondere liegt der Druckschwellwert des Ventils im Kolbenstangenboden unterhalb des Druckschwellwerts des Ventils im Zylinderboden des zweiten Zylinderelements. Alternativ können die im Kolbenstangenboden vorgesehenen Ventile eine mechanische Umschaltung aufweisen, welche bei Erreichen des jeweiligen Endanschlages öffnen.
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In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel sind Mittel zur Bewirkung eines vollständigen Einschiebens des zweiten Zylinderelements in das erste Zylinderelement bei bereits vollständig eingeschobener Kolbenstange in das erste Zylinderelement vorgesehen. Dadurch kann bei Störungen oder widrigen Betriebsbedingungen verhindert werden, dass das zweite Zylinderelement nicht vollständig eingeschoben wird. Hierzu kann beispielsweise eine fluidische Kopplung der ersten Öffnung über den zweiten Ringraum hinweg in den ersten Ringraum vorgesehen sein.
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Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf einen Schneepflug, insbesondere einen Seitenschneepflug mit einer hydraulischen Schwenkeinrichtung, wobei die Schwenkeinrichtung einen Hydraulikzylinder aufweist, der gemäß der zu der vorherigen Beschreibung ausgebildet ist. Der wesentliche Vorteil eines derartigen Schneepflugs ist, dass dessen Aus- bzw. Einfahren gleichmäßig, d. h. mit gleicher oder im Wesentlichen gleicher Geschwindigkeit erfolgt. Ein ruckartiges Ausfahren, wie es beispielsweise bei stufenartig ausfahrenden Teleskophydraulikzylindern gegeben ist, wird dabei wirksam vermieden.
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Der Ausdruck „im Wesentlichen” bedeutet im Sinne der Erfindung Abweichungen von jeweils exakten Werten um +/–10%, bevorzugt um +/–5% und/oder Abweichungen in Form von für die Funktion unbedeutenden Änderungen.
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Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert werden. Es zeigen
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1 beispielhaft ein erfindungsgemäßer Teleskophydraulikzylinder im eingefahrenen Zustand in einer die Mittellängsachse aufnehmenden Schnittdarstellung;
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2 beispielhaft ein erfindungsgemäßer Teleskophydraulikzylinder im teilweise ausgefahrenen Zustand in einer die Mittellängsachse aufnehmenden Schnittdarstellung und
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3 beispielhaft ein erfindungsgemäßer Teleskophydraulikzylinder im ausgefahrenen Zustand in einer die Mittellängsachse aufnehmenden Schnittdarstellung;
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In den 1–3 ist jeweils mit dem Bezugszeichen 1 ein erfindungsgemäßer Teleskophydraulikzylinder bezeichnet. Der Teleskophydraulikzylinder 1 besteht im Wesentlichen aus einem ersten, äußeren Zylinderelement 4 mit einem Zylinderboden 4.1 und einer Zylinderwand 4.2. In diesem eqine Öffnung aufweisenden ersten Zylinderelement 4 ist verschiebbar und fluiddicht abgedichtet ein zweites Zylinderelement 5 geführt, das ebenfalls einen Zylinderboden 5i und eine Zylinderwand 5.2 aufweist. Im Inneren des zweiten Zylinderelements 5 ist wiederum verschiebbar und fluiddicht abgedichtet eine Kolbenstange 6 mit einem Kolbenstangenboden 6.1 geführt, so dass sich ein doppelt teleskopierbarer Hydraulikzylinder mit zwei Ausschüben in Form des zweiten Zylinderelementes 5 bzw. der Kolbenstange 6 ergibt. Der Zylinderboden 5.1 weist bezogen auf eine Mittellängsachse MLA des Teleskophydraulikzylinders 1 einen radialen Überstand gegenüber der Zylinderwand 5.2 auf, so dass sich umfangsseitig um die Zylinderwand 5.2 herum radial durch die Zylinderwände 5.2, 4.2 begrenzt und axial durch den Zylinderboden 5.1 bzw. gegenüberliegend durch ein Verschlusselement 5.3 begrenzt ein Ringraum 9 ausbildet, dessen Volumen von der relativen Position des zweiten Zylinderelementes 5 gegenüber dem ersten Zylinderelementes 4 abhängt. Das Verschlusselement 5.3 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als einschraubbare Hülse ausgebildet und dient mit in den umfangsseitig eingebrachten Dichtungs- und/oder Führungselementen der Führung und fluiddichten Abdichtung des zweiten Zylinderelementes 5 gegenüber dem ersten Zylinderelement 4.
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Ebenso weist der Kolbenboden 6.1 der Kolbenstange 6 einen bezogen auf die Mittellängsachse MLA radialen Überstand gegenüber der Umfangsseite der Kolbenstange 6 auf, so dass sich um die Kolbenstange 6 herum radial nach außen durch die Zylinderwand 5.2 des zweiten Zylinderelementes 5 und axial durch den Kolbenboden bzw. das Verschlusselement 6.3, das Dicht- und Führungsmittel zur Führung und fluiddichten Abdichtung der Kolbenstange 6 gegenüber dem zweiten Zylinderelement 5 aufweist, begrenzt wird.
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Des Weiteren sind im Teleskophydraulikzylinder 1 ein erster und ein zweiter Füllraum 7, 8 vorgesehen, wobei der erste Füllraum 7 bei Druckbeaufschlagung mit einem Hydraulikfluid ein Ausschieben des zweiten Zylinderelementes 5 aus dem ersten Zylinderelement 4 und eine Druckbeaufschlagung des zweiten Füllraums 8 ein Ausschieben der Kolbenstange 6 gegenüber dem zweiten Zylinderelement 5 bewirkt. Der erste Füllraum 7 ist hierbei bezogen auf die Mittellängsachse MLA in radialer Richtung durch die Zylinderwand 4.2 und ein axialer Richtung durch den Zylinderboden 4.1 und den Zylinderboden 5.1 gebildet. Den zweiten Füllraum 8 begrenzen wiederum bezogen auf die Mittellängsachse MLA in radialer Richtung die Zylinderwand 5.2 und in axialer Richtung der Zylinderboden 5.1 bzw. der Kolbenboden 6.1. Die Volumina der Füllräume 7, 8 sind hierbei von den Ausschubzuständen des zweiten Zylinderelementes 5 bzw. der Kolbenstange 6 abhängig und zwar derart, dass bei vollständigem Einschub des zweiten Zylinderelement 5 bzw. der Kolbenstange 6 die Hohlräume 7, 8 minimales Volumen und bei vollständigem Ausschieben des zweiten Zylinderelementes bzw. der Kolbenstange 6 die jeweiligen Volumina maximal sind. Der Teleskophydraulikzylinder 1 weist ferner eine erste und eine zweiten Öffnung 2, 3 zum Zuführen und/oder Abführen eines Hydraulikfluids auf.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die erste Öffnung 2 zum Zuführen und/oder Abführen des Hydraulikfluids an dem vom Kolbenstangenboden 6.1 beabstandeten freien Ende der Kolbenstange 6 vorgesehen ist und innerhalb der Kolbenstange 6 ein entlang bzw. parallel zur Mittellängsachse MLA verlaufender Fluidkanal 11 vorgesehen ist, der mit der ersten Öffnung 2 zumindest zeitweise in Fluidverbindung steht. Zudem sind die Querschnittsflächen des zweiten Füllraums 8 und des ersten Ringraums 9 derart aufeinander abgestimmt, dass das Produkt aus der Wegstrecke s2 und der Querschnittsfläche des zweiten Füllraums 8 gleich oder im wesentlichen gleich dem Produkt aus der Wegstrecke s1 und der Querschnittsfläche des ersten Ringraums 9 ist. Dadurch wird erreicht, dass beim Ausfahren des Teleskophydraulikzylinders 1 das zweite Zylinderelement 5 und die Kolbenstange 6 gleichzeitig ausgefahren werden, und zwar derart, dass deren Endposition, d. h. der jeweilige maximale Hub zeitgleich erreicht wird.
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Im Folgenden wird anhand der 1–3 näher die Funktionsweise des Teleskophydraulikzylinders 1 beschrieben. Im Bereich des Zylinderbodens 4.1 des ersten, äußeren Zylinderelementes 4 ist die zumindest eine zweite Öffnung 3 vorgesehen, an der zum Ausfahren des Teleskophydraulikzylinders 1 ein unter Druck stehendes Hydraulikfluid zugeführt wird. Die Öffnung 3 steht hierbei mit dem ersten Füllraum 7 in Fluidverbindung, so dass das Eindringen des Hydraulikfluids in den ersten Füllraum 7 einen Druck auf den Zylinderboden 5.1 des zweiten Zylinderelementes 5 bewirkt, so dass durch die abgedichtete Führung des Zylinderbodens 5.1 gegenüber der Zylinderwand 4.2 ein Ausschieben des zweiten Zylinderelementes 5 aus dem ersten Zylinderelement 4 bewirkt wird. Durch dieses Aufschieben wird das Volumen des ersten Ringraums 9 verkleinert, wobei davon ausgegangen wird, dass dieser erste Ringraum 9 mit Hydraulikfluid gefüllt ist. Dieser erste Ringraum 9 steht mit dem zweiten Füllraum 8 zumindest zeitweise in Fluidverbindung. Insbesondere sind in der Zylinderwand 5.2 im Bereich des Zylinderbodens 5.1 zumindest eine Öffnung oder zumindest ein Ventil vorgesehen, die einen Übertritt des Hydraulikfluids aus dem ersten Ringraum 9 in den zweiten Füllraum 8 ermöglichen. Durch das Aufschieben des zweiten Zylinderelementes 5 wird das Hydraulikfluid aus dem Ringraum 9 unter Druck in den zweiten Füllraum 8 übertragen, so dass ein Druck auf den abgedichtet gegenüber der Zylinderwand 5.2 geführten Kolbenstangenboden 5.1 und damit ein Ausschieben der Kolbenstange 6 gegenüber dem zweiten Zylinderelement 5 bewirkt wird. Während dieses Ausschiebens wird das Volumens des zweiten Ringraums 10 verringert, wobei das in diesem Ringraum 10 befindliche Hydraulikfluid unter Druck gesetzt wird und über zumindest eine im Bereich des Kolbenstangenbodens 6.1 vorgesehene Öffnung 6.2 oder zumindest ein Ventil in den Fluidkanal 11 innerhalb der Kolbenstange ausgetrieben wird, so dass das Hydraulikfluid über die erste Öffnung 2 austreten kann.
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3 zeigt den erfindungsgemäßen Teleskophydraulikzylinder im vollständig ausgefahrenen Zustand, d. h. das zweite Zylinderelement 5 hat gegenüber dem eingefahrenen Zustand die Wegstrecke s1 und die Kolbenstange 6 gegenüber dem zweiten Zylinderelement 5 die Wegstrecke s2 durchlaufen. Im Bereich des Zylinderbodens 5.1 bzw. des Kolbenstangenbodens 6.1 sind Mittel vorgesehen, die eine zumindest zeitweise fluidische Verbindung der zweiten Öffnung 3 mit der ersten Öffnung 2 im ausgefahrenen Zustand ermöglichen. Diese fluidische Verbindung erfolgt von der Öffnung 3 über den ersten Füllraum 7, einen entlang der Mittellängsachse MLA verlaufenden Fluidkanal 5.4, den zweiten Füllraum 8, einen Fluidkanal 6.4 im Bereich des Kolbenstangenbodens 6.1 und den Fluidkanal 11 zur ersten Öffnung 2. Durch diese fluidische Verbindung wird eine Durchspülung des Teleskophydraulikzylinders 1 im ausgefahrenen Zustand bewirkt, wobei dadurch insbesondere eine Entlüftung desselben erreicht wird. Im Bereich der Fluidkanäle 5.4, 6.4 sind Ventile 12, 13, insbesondere Drosselventile vorgesehen, die bis zu einem definierten Mindestdruck zunächst geschlossen sind, so dass keine fluidische Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Füllraum 7, 8 bzw. dem zweiten Füllraum 8 und dem Fluidkanal 11 besteht. Bei Überschreiten dieses Mindestdrucks erfolgt eine Öffnung der Ventile 12, 13. Diese sind derart dimensioniert, dass ein Fluidfluss zwischen der zweiten Öffnung 3 und der ersten Öffnung 2 ermöglicht wird, wobei nur ein Teilvolumenstrom des durch das Hydraulikaggregat geförderten Gesamtvolumenstroms die Ventile 12, 13 passieren kann. Dadurch wird erreicht, dass der Teleskophydraulikzylinder 1 trotz Durchströmung im ausgefahrenen Zustand gehalten wird. Alternativ können die Ventile 12, 13 eine mechanische Umschaltung aufweisen, d. h. beim Erreichen des jeweiligen Endanschlages öffnen die Ventile 12 automatisch.
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Das Einfahren des Teleskophydraulikzylinders 1 erfolgt in umgekehrter Weise durch Beaufschlagung desselben an der ersten Öffnung 2 mit einem unter Druck stehenden Hydraulikfluid. Hierbei sind die Fluidkanäle 5.4, 6.4 verschlossen. Das unter Druck stehende Hydraulikfluid kann über die im Bereich des Kolbenstangenbodens 6.1 vorgesehenen Öffnungen und/oder Ventile in den zweiten Ringraum 10 eindringen und bewirkt dort ein Einschieben der Kolbenstange 6 in das zweite Zylinderelement 5. Bei diesem Einschieben wird das im zweiten Füllraum 8 befindliche Hydraulikfluid über die im Bereich des Zylinderbodens 5.1 vorgesehenen Öffnungen und/oder Ventile in den ersten Ringraum 9 gefördert, sodass dadurch ein Einschieben des zweiten Zylinderelements 5 in das erste Zylinderelement 4 bewirkt wird. Das im ersten Füllraum 7 befindliche Hydraulikfluid wird über die zweite Öffnung 3 ausgetrieben.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der Teleskophydraulikzylinder 1 Mittel zur Durchspülung desselben im eingefahrenen Zustand auf. Diese Mittel sind vorzugsweise Ventile, insbesondere Drosselventile, die einen Durchfluss eines Teilvolumenstroms des durch ein Hydraulikaggregat geförderten Volumenstroms eines Hydraulikfluids von der ersten Öffnung 2 über den Fluidkanal 11 in den zweiten Ringraum 10, den ersten Ringraum 9 an die zweite Öffnung 3 ermöglichen. Dadurch wird auch im eingefahrenen Zustand eine Durchspülung des Teleskophydraulikzylinders 1 bewirkt.
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Bevorzugt weist der Teleskophydraulikzylinder 1 Mittel auf, die stets ein vollständiges Einschieben des zweiten Zylinderelements 5 in das erste Zylinderelement 4 bewirken. Bei widrigen Betriebsbedingungen besteht die Möglichkeit, dass zwar die Kolbenstange 6 vollständig in das zweite Zylinderelement 5 eingeschoben ist, dieses zweite Zylinderelement 5 jedoch nicht vollständig in das erste Zylinderelement 4 eingeschoben wurde. Um ein derartiges unvollständiges Einfahren des Teleskophydraulikzylinders 1 zu vermeiden, kann ein vollständiges Einschieben durch eine fluidische Kopplung des ersten und zweiten Ringraums 9, 10 beispielsweise durch Öffnungen oder Ventile mit der zweiten Öffnung 3 bewirkt werden.
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Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Modifikationen und Änderungen möglich sind, ohne dass hierdurch der Erfindungsgedanke verlassen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Teleskophydraulikzylinder
- 2
- erste Öffnung
- 3
- zweite Öffnung
- 4
- erstes Zylinderelement
- 4.1
- Zylinderboden
- 4.2
- Zylinderwand
- 5
- zweites Zylinderelement
- 5.1
- Zylinderboden
- 5.2
- Zylinderwand
- 5.3
- Verschlusselement
- 5.4
- Fluidkanal
- 6
- Kolbenstange
- 6.1
- Kolbenstangenboden
- 6.2
- Öffnung
- 6.3
- Verschlusselement
- 6.4
- Fluidkanal
- 7
- erster Füllraum
- 8
- zweiter Füllraum
- 9
- erster Ringraum
- 10
- zweiter Ringraum
- 11
- Fluidkanal
- 12
- Ventil
- 13
- Ventil
- MLA
- Mittellängsachse
- s1
- Wegstrecke
- s2
- Wegstrecke