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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen für ein Fahrzeug, um ein Fahrzeug bei einem Carsharing zu betreiben.
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DE 41 23 654 A1 offenbart ein Verfahren zum Erkennen eines im Fahrzeuginnern eingeschlossenen tragbaren Transponders. Dabei wird über einen beim Verriegeln ausgelösten Frage-Antwort-Dialog die Position des Transponders erkannt. Die Verriegelung wird erst durchgeführt, wenn der Transponder außerhalb des Fahrzeugs erkannt wird.
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DE 101 60 964 A1 beschreibt einen Diebstahlschutz von Kraftfahrzeugen. Dabei wird das Öffnen und Schließen einer Tür mit Hilfe von Zustandssensoren registriert, wenn der Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs abgeschaltet ist, um in diesem Fall einen autorisierten Codesignalgeber in einem Nahbereich außerhalb des Kraftfahrzeugs zu suchen.
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DE 10 2009 017 048 A1 beschreibt ein Verfahren, mit welchem ein Zeitpunkt erfasst wird, zu dem ein Mobilgerät ein Fahrzeug verlässt.
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DE 197 52 217 A1 offenbart ein Diebstahlschutzsystem für ein Fahrzeug, welches eine Wegfahrsperre des Fahrzeugs frei schaltet, wenn eine berechtigte Karte erfasst wird.
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DE 10 2004 028 569 A1 beschreibt ein Verfahren, bei welchem ein Fahrzeug mit einem Fahrzeugschlüssel in einen bestimmten Betriebszustand geschaltet wird, wobei der Fahrzeugschlüssel dabei die Berechtigung zum Schalten in den bestimmten Betriebszustand verliert.
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DE 196 47 477 C2 betrifft ein Verfahren zur Prüfung der Mietberechtigung eines Kraftfahrzeugs unter Ausnutzung einer Datenverbindung von einem vom Mieter zu bedienenden Automaten zu einer Zentrale eines Vermietungsunternehmens.
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DE 103 21 750 A1 beschreibt die Erfassung einer Identität eines Fahrzeuginsassen.
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Nach dem Stand der Technik erhält ein Kunde, welcher ein Fahrzeug im Rahmen eines Carsharings betreiben möchte, eine Zugangsmöglichkeit (beispielsweise in Form eines RFID-Chips) zu dem von ihm temporär gemieteten Fahrzeug. Um das Fahrzeug nach dem Stand der Technik betreiben zu können, benötigt der Kunde einen für das Fahrzeug berechtigten Fahrzeugschlüssel, welcher sich im Fahrzeug befinden sollte. Ein Problem bei diesem Carsharing-Konzept nach dem Stand der Technik besteht darin, dafür zu sorgen, dass sich der Fahrzeugschlüssel zumindest am Ende eines Mietverhältnisses innerhalb des Fahrzeugs befindet.
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Daher stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, dieses Problem nach dem Stand der Technik zu lösen oder zumindest dafür zu sorgen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Fahrzeugschlüssel nach Beendigung des Mietverhältnisses innerhalb des Fahrzeugs befindet, größer als nach dem Stand der Technik ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeugs nach Anspruch 1, durch eine Vorrichtung für ein Fahrzeug nach Anspruch 5 und 8 und durch ein Fahrzeug nach Anspruch 9 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeugs für ein Carsharing bereitgestellt. Dabei wird ein Zeitpunkt erfasst, zu welchem ein Fahrer des Fahrzeugs das Fahrzeug verlässt. Nach diesem Zeitpunkt wird automatisch ein für das Fahrzeug berechtigter Schlüssel im Innenraum des Fahrzeugs gesucht. Wenn der berechtigte Schlüssel nach einer vorbestimmten Zeitspanne nicht gefunden oder erfasst wird, wird automatisch ein Vorgang initiiert, welcher dafür sorgen soll, den Fahrzeugschlüssel in den Innenraum des Fahrzeugs zu schaffen. Der für das Fahrzeug berechtigte Schlüssel kann dabei ein Schlüssel sein, welcher für den Start des Fahrzeugs berechtigt ist. Es kann sich allerdings auch um einen Schlüssel handeln, welcher nicht zum Start des Fahrzeugs berechtigt, aber zum Verriegeln und Entriegeln des Fahrzeugs berechtigt ist.
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Da ein Fahrer, welcher im Rahmen eines Carsharing ein Fahrzeug gemietet hat, dieses zwangsläufig zur Beendigung des Mietverhältnisses verlässt, entspricht der erfindungsgemäß erfasste Zeitpunkt auch dem Zeitpunkt der Beendigung des Mietverhältnisses. Daher ist es vorteilhaft, direkt nach diesem Zeitpunkt den Fahrzeugschlüssel im Innenraum des Fahrzeugs zu suchen, um mittels des Vorgangs, für den Fall, dass sich der Fahrzeugschlüssel nicht innerhalb des Fahrzeugs befindet, beispielsweise den Mieter des Fahrzeugs dazu zu bewegen, den Fahrzeugschlüssel im Innenraum abzulegen.
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Dabei erfolgt das Erfassen, ob sich der berechtigte Fahrzeugschlüssel im Innenraum des Fahrzeugs befindet, insbesondere drahtlos, wobei vorteilhafterweise ein Kessy-System eingesetzt wird.
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Dabei wird unter einem Kessy-System („Keyless Entry“-System) ein System verstanden, mit welchem das Fahrzeug ohne eine aktive Bedienung eines Fahrzeugschlüssels geöffnet und/oder gestartet werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass per Funk der für das Fahrzeug berechtigte Schlüssel vorab erfasst wird. Dazu sendet das Fahrzeug beispielsweise ein LF-Signal (Low Frequency zB 125 kHz) aus, welches von dem Fahrzeugschlüssel empfangen wird. Bei Empfang dieses LF-Signals sendet der Fahrzeugschlüssel seinerseits beispielsweise ein UHF-Signal (Ultra-High Frequency zB 432 MHz oder 868 MHz jeweils in Europa), welches von dem Fahrzeug erfasst wird und durch welches der für das Fahrzeug berechtigte Schlüssel als erfasst gilt.
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Anders ausgedrückt setzt die vorliegende Erfindung vorteilhafterweise zur Suche des Fahrzeugschlüssels im Innenraum ein aus anderen Gründen im Fahrzeug verbautes System (nämlich das Kessy-System) ein, um nach dem Fahrzeugschlüssel im Innenraum zu suchen.
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Der Vorgang, welcher automatisch initiiert wird, wenn der berechtigte Schlüssel nicht im Innenraum des Fahrzeugs erfasst wird, umfasst ein Deaktivieren der Verriegelungsfunktion des Fahrzeugs und/oder ein drahtloses Versenden einer entsprechenden Information, über welche beispielsweise ein Vermieter des Fahrzeugs darüber informiert wird, dass sich der Fahrzeugschlüssel nicht im Fahrzeug befindet, obwohl der Fahrer das Fahrzeug verlassen hat.
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Das drahtlose Versenden der Information kann mit einer Telematikeinrichtung (z.B. Mobiltelefon) oder mit einer Internet-Einrichtung (z.B. mittels WLAN) erfolgen.
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Normalerweise verriegelt ein Mieter sein Fahrzeug beispielsweise mit dem RFID-Chip, nachdem er das Fahrzeug verlassen hat. Indem diese Verriegelungsfunktion deaktiviert wird, erhält der Mieter eine Art Erinnerung daran, dass er fälschlicherweise den Fahrzeugschlüssel mit sich führt, so dass er diesen Fehler korrigieren kann. Sobald der Fahrzeugschlüssel wieder im Innenraum des Fahrzeugs erfasst wird, wird die Verriegelungsfunktion des Fahrzeugs wieder aktiviert, so dass der Mieter sein Fahrzeug beispielsweise mit dem RFID-Chip verriegeln kann. Wenn der Fahrzeugschlüssel wieder im Innenraum erfasst wird, kann auch der Vermieter mittels einer drahtlos versendeten Nachricht darüber informiert werden.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die Fahrzeugverriegelung und Fahrzeugentriegelung neben einer RFID-Authentifizierung (mit RFID-Chip) erfindungsgemäß auch über ein NFC-System („Near Filed Communication“) erfolgen kann.
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Gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform kann der im Innenraum des Fahrzeugs erfasste Fahrzeugschlüssel automatisch für einen Start des Fahrzeugs gesperrt oder deaktiviert werden, wenn das Fahrzeug beispielsweise mit dem RFID-Chip verriegelt wird. In ähnlicher Weise kann der berechtigte Fahrzeugschlüssel zum Start des Fahrzeugs freigegeben oder aktiviert werden, wenn das Fahrzeug beispielsweise mit dem RFID-Chip entriegelt wird.
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Durch die automatische Deaktivierung des Fahrzeugschlüssels bei der Verriegelung des Fahrzeugs wird ein unberechtigter Start des Fahrzeugs mit dem Fahrzeugschlüssel nahezu ausgeschlossen, nachdem das Fahrzeug beispielsweise mit dem RFID-Chip verriegelt wurde.
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Der Zeitpunkt, zu welchem der Fahrer des Fahrzeugs das Fahrzeug verlässt, kann beispielsweise dadurch erfasst werden, dass derjenige Zeitpunkt erfasst wird, zu welchem kein Antriebsmotor des Fahrzeugs läuft und eine Fahrertür des Fahrzeugs geöffnet wird.
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Im Normalfall verlässt der Fahrer das Fahrzeug, um das Fahrzeug abzustellen, indem der Fahrer den Motor des Fahrzeugs ausschaltet und die Fahrertür geöffnet, um das Fahrzeug durch die Fahrertür zu verlassen. Daher entspricht derjenige Zeitpunkt, zu welchem kein Antriebsmotor des Fahrzeugs läuft und eine Fahrertür des Fahrzeugs geöffnet wird, mit großer Wahrscheinlichkeit demjenigen Zeitpunkt, zu welchem der Fahrer des Fahrzeugs im Begriff ist, das Fahrzeug zu verlassen.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch eine Vorrichtung für ein Fahrzeug zum Betrieb des Fahrzeugs für ein Carsharing bereitgestellt. Dabei umfasst die Vorrichtung erste Erfassungsmittel, um einen Zeitpunkt, zu welchem ein Fahrer des Fahrzeugs das Fahrzeug verlässt, zu erfassen, und zweite Erfassungsmittel, um einen für das Fahrzeug berechtigten Fahrzeugschlüssel im Innenraum des Fahrzeugs zu erfassen. Die Vorrichtung ist derart ausgestaltet, dass die Vorrichtung nach dem Zeitpunkt den für das Fahrzeug berechtigten Schlüssel sucht und einen Vorgang initiiert, wenn die zweite Erfassungsmittel den berechtigten Fahrzeugschlüssel nicht im Innenraum des Fahrzeugs finden, um dafür zu sorgen, dass der Fahrzeugschlüssel in den Innenraum des Fahrzeugs zurückgelegt wird.
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Dabei umfassen die zweiten Erfassungsmittel insbesondere ein Kessy-System, mit welchem der berechtigte Fahrzeugschlüssel im Innenraum des Fahrzeugs erfasst werden kann.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche vorab im Detail ausgeführt sind, so dass hier auf eine Wiederholung verzichtet wird.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch eine weitere Vorrichtung für ein Fahrzeug zum Betrieb des Fahrzeugs für ein Carsharing bereitgestellt. Dabei umfasst die Vorrichtung Kommunikationsmittel, um aus dem Fahrzeug heraus mittels Funk eine drahtlose Kommunikationsverbindung zu erstellen, und einen für den Start des Fahrzeugs berechtigten Schlüssel. Die Vorrichtung ist derart ausgestaltet, dass die Vorrichtung abhängig von einer Anweisung, welche mit Hilfe der Kommunikationsmittel empfangen wurde, den Schlüssel sperrt, so dass das Fahrzeug mit dem Schlüssel nicht gestartet werden kann, oder freigibt, so dass das Fahrzeug mit dem Schlüssel gestartet werden kann.
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Indem der Schlüssel, welcher sich zum Start des Fahrzeugs im Fahrzeug befinden muss, Bestandteil der beispielsweise im Innenraum des Fahrzeugs vorhandenen erfindungsgemäßen Vorrichtung ist, befindet sich dieser Schlüssel quasi zwangsläufig immer im Innenraum des Fahrzeugs und kann nur mittels Zerstörung der Vorrichtung aus dem Innenraum entfernt werden. Über die Kommunikationsmittel der Vorrichtung existiert ein einfacher Weg für den Vermieter des Fahrzeugs, um den Schlüssel zu aktivieren oder zu deaktivieren. Darüber hinaus existiert die bereits vorab beschriebene Möglichkeit, den Schlüssel zu aktivieren/deaktivieren, wenn das Fahrzeug beispielsweise mit dem RFID-Chip entriegelt/verriegelt wird.
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Schließlich wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch ein Fahrzeug bereitgestellt, welches die erfindungsgemäße Vorrichtung oder die weitere erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst.
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Durch die vorliegende Erfindung wird die Bedienung für den Kunden sehr vereinfacht, da der Kunde den Fahrzeugschlüssel nach Beendigung der Fahrt (des Mietverhältnisses) nicht in eine durch eine Mechanik gesicherte Aufnahme bringen muss, wie es nach dem Stand der Technik der Fall ist. Darüber hinaus erlaubt die erfindungsgemäße Lösung eine sichere Erkennung des Fahrzeugschlüssels ohne eine exakte Position des Schlüssels im Fahrzeug vorgeben zu müssen.
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Die vorliegende Erfindung ist insbesondere für Kraftfahrzeuge geeignet, welche für ein Carsharing eingesetzt werden. Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf diesen bevorzugten Anwendungsbereich eingeschränkt, da die vorliegende Erfindung zumindest prinzipiell auch für ein Fahrzeug eingesetzt werden kann, welches nicht im Rahmen eines Carsharings vermietet wird. Darüber hinaus ist ein Einsatz der vorliegenden Erfindung auch für Schiffe, Flugzeuge sowie gleisgebundene oder spurgeführte Fahrzeuge denkbar.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter erfindungsgemäßer Ausführungsformen mit Bezug zu den Figuren im Detail erläutert.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch dargestellt, wobei die Vorrichtung zur automatischen Erfassung eines Fahrzeugschlüssels im Innenraum ausgestaltet ist.
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In 2 ist ein erfindungsgemäßes Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch dargestellt, wobei die Vorrichtung den zum Start des Fahrzeugs berechtigten Fahrzeugschlüssel umfasst.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Fahrzeug 10 dargestellt, welches eine erfindungsgemäße Vorrichtung 20 umfasst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 20 ihrerseits umfasst neben einer Steuerung 3 einen Türsensor 1, ein Kessy-System 2, Verriegelungsmittel 4 zur Verriegelung des Fahrzeugs 10 und Funk-Kommunikationsmittel 8.
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Im Folgenden wird der Ablauf beim Mieten eines Fahrzeugs 10 im Rahmen eines Carsharings beschrieben.
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Ein Kunde fordert im Internet oder beispielsweise telefonisch bei einem Vermieter (Provider) ein Fahrzeug 10 an. Da der Kunde schon länger eine Geschäftsbeziehung mit dem Vermieter unterhält, besitzt er bereits einen RFID-Chip, welcher für ihn personalisiert wurde. Der Vermieter nennt dem Kunden aufgrund seiner Anfrage einen Standort eines Fahrzeugs 10 und einen Zugangscode. Gleichzeitig schaltet der Vermieter mit Hilfe der Kommunikationsmittel 8 das nunmehr gemietete Fahrzeug 10 über Telematik für den RFID-Chip des Kunden frei. Der Kunde begibt sich zu dem Fahrzeug 10 und entriegelt bzw. öffnet das Fahrzeug mit seinem RFID-Chip 6. Anschließend nimmt der Kunde einen zum Start des Fahrzeugs 10 berechtigten Fahrzeugschlüssel 7, welcher sich im Innenraum des Fahrzeugs 10 an einer vereinbarten Stelle (beispielsweise im Handschuhfach) befindet und schaltet diesen Fahrzeugschlüssel 7 mithilfe des ihm übermittelten Zugangscodes für sich frei.
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Nach der Benutzung des Fahrzeugs 10 und am Ende des Mietvertrags stellt der Kunde das Fahrzeug 10 ab, stellt den Motor aus, öffnet die Fahrertür und verlässt das Fahrzeug 10. Das Öffnen der Fahrertür wird vom Türsensor 1 erfasst, welcher dieses Ereignis an die Steuerung 3 übermittelt. Die Steuerung 3 beauftragt daraufhin das Kessy-System 2 einen Innenraumscan durchzuführen, um den Fahrzeugschlüssel 7 im Innenraum des Fahrzeugs 10 zu suchen. Solange der Fahrzeugschlüssel im Innenraum des Fahrzeugs 10 erfasst wird, lässt die Steuerung 3 die Verriegelungsmittel 4 aktiv, so dass der Mieter in der Lage ist, das Fahrzeug 10 mit seinem RFID-Chip zu verriegeln. Sobald das Kessy-System 2 den Fahrzeugschlüssel 7 allerdings nicht mehr im Innenraum des Fahrzeugs 10 erfasst, werden die Verriegelungsmittel 4 deaktiviert, so dass der Mieter das Fahrzeug 10 mit seinem RFID-Chip nicht mehr verriegeln kann. Anders ausgedrückt kann der Innenraumscan des Kessy-Systems 2 länger andauern und endet insbesondere nicht, wenn der Fahrzeugschlüssel 7 im Innenraum gefunden wird. Beispielsweise könnte der Innenraumscan beendet werden, wenn das Fahrzeug 10 mit dem RFID-Chip 6 verriegelt wird.
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Falls der Mieter fälschlicherweise den Fahrzeugschlüssel 7 mit sich führt, wird er demnach dadurch daran erinnert, dass er nicht in der Lage ist, das Fahrzeug 10 mit seinem RFID-Chip 6 zu verriegeln.
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Das in 2 dargestellte erfindungsgemäße Fahrzeug 10 umfasst eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung 20. Diese weitere erfindungsgemäße Vorrichtung 20 umfasst ihrerseits neben einer Steuerung 3 ein Kessy-System 2, einen zum Start des Fahrzeugs 10 berechtigten Schlüssel 7 und Funk-Kommunikationsmittel 8. Mit Hilfe der Kommunikationsmittel 8 kann der Vermieter den Schlüssel 7 aktivieren oder deaktivieren. Ein Mieter entriegelt und öffnet das Fahrzeug 10 wie bei der in 1 dargestellten Ausführungsform mit Hilfe seines RFID-Chips 6. Anschließend startet der Mieter den Motor des Fahrzeugs 10 durch Betätigung eines Startknopfes. Diese Betätigung des Startknopfes initiiert ein Suchen nach einem für den Start des Fahrzeugs 10 berechtigten Schlüssel 7, welcher sich in der Vorrichtung 20 befindet. Wenn der Schlüssel 7 im Innenraum des Fahrzeugs 10 erfasst und als berechtigt bzw. freigeschaltet erkannt wird, wird der Motor gestartet.
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Die Vorrichtung oder Carsharing-Einheit 20 kann dabei die Funktionalität des Schlüssels 7 für die Startfreigabe des Motors realisieren, indem von der Carsharing-Einheit 20 eine entsprechende „Keyless Go“-Schlüssel-Antwort nachgebildet wird, wenn die Carsharing-Einheit 20 erfasst, dass der Startknopf des Fahrzeugs 10 gedrückt wird. Das im Fahrzeug 10 verbaute Kessy-System sucht den Schlüssel (und damit die verbaute Carsharing-Einheit 20) für die Startfreigabe, ohne dass das Kessy-System dabei einen wesentlichen Unterschied zwischen der Carsharing-Einheit 20 und einem „echten“ Fahrzeugschlüssel erkennt.
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Der im Fahrzeug hinterlegte reale Schlüssel 7 kann bei dieser Ausführungsform vorteilhafterweise in seiner Funktion eingeschränkt sein (z.B. kann er keinen Motorstart ermöglichen), ermöglicht aber dem Kunden innerhalb des regulären Mietzeitraums das Fahrzeug zu ver- und entriegeln.
Dies hat gegenüber heutigen Verfahren den Vorteil, dass ein unberechtigtes Fahren des Fahrzeugs allein mit diesem eingeschränkten Schlüssel generell nicht möglich ist. Somit wäre ein Einbruch zum Zwecke des Fahrzeugdiebstahls erheblich erschwert.
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Bei Beendigung des Mietvorgangs wird:
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- • Das Vorhandensein des realen Schlüssels 7 wird über einen Innenraumscan nachgewiesen und die Beendigung des Mietvertrags und das Verriegeln werden erst ermöglicht, wenn der Scan erfolgreich war. Hierbei ist es erforderlich, dass die Scanergebnisse des Kessy-Systems der Carsharing-Einheit 20 zur Verfügung gestellt werden, dass also eine Kommunikationsverbindung zwischen dem Kessy-System und der Kommunikationsvorrichtung existiert.