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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug, um Funkschlüssel an ein Zugangssteuergerät, mit welchem der Zugang zu dem Kraftfahrzeug geregelt wird, anzulernen.
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Die nachveröffentlichte
DE 10 2007 006 714 A1 offenbart ein Anlernen eines Funk-Schlüssels an ein Keyless-Entry-System eines Fahrzeugs. Dabei wird eine Steuerung, welche eine Steuerung einer Wegfahrsperre umfassen kann, in einen Anlern-Zustand versetzt. Der Funk-Schlüssel umfasst einen Transponder-Teil und einen Kessy-Teil, welche über eine Leitung verbunden sind, über die der Transponder-Teil und der Kessy-Teil miteinander Daten austauschen können.
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Die
DE 101 12 573 A1 beschreibt das Initialisieren eines Diebstahlschutzsystems für ein Kraftfahrzeug, wobei eine Wegfahrsperre oder eine Zugangskontrolleinrichtung initialisiert werden.
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Die
DE 198 48 038 A1 betrifft ein Zugangs- und Start/Freigabeberechtigungssystem für ein Kraftfahrzeug mit einem tragbaren Transponder und einem im Kraftfahrzeug untergebrachten Steuergerät für das Schließsystem und die Motorsteuerung. Dabei ist das gegenseitige Anlernen von Transponder, Steuergerät, Motorsteuerung und andere betriebsrelevante Komponenten am Fertigungsende vorgesehen. Ein Datenaustausch zwischen Schließanlage und Wegfahrsperre bietet den Vorteil, dass durch von einer normalen Bedienung abweichende Bedienung eine gewaltsame Wegnahme des Kraftfahrzeugs angezeigt werden kann. Die Komponenten werden derart aufeinander angelernt, dass bei Fehlen oder Austausch einer dieser Komponenten ohne anschließendes Neuanlernen aller Systembestandteile ein Starten und Fahren nicht möglich ist.
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Die
DE 10 2004 027 462 A1 beschreibt ein Anlernen eines tragbaren ID-Gebers mit einem Wegfahrsperrengeheimnis aus einem Wegfahrsperrensystem in einem Fahrzeug. Der ID-Geber kommuniziert drahtlos mit dem Wegfahrsperrensystem, um eine Wegfahrsperre oder einen Türverriegelungsmechanismus anzusteuern.
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Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Anlernen von Funkschlüsseln an ein Kraftfahrzeug gegenüber dem Stand der Technik zu vereinfachen und sicherer auszugestalten.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Anlernen eines Funkschlüssels nach Anspruch 1, eine Vorrichtung zum Anlernen eines Funkschlüssels nach Anspruch 10, ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 13 und einen Funkschlüssel nach Anspruch 15 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt, um mindestens einen Funkschlüssel an ein Zugangssteuergerät des Kraftfahrzeugs anzulernen. Dabei wird mit jedem des mindestens einen Funkschlüssels mittels des Zugangssteuergeräts eine Verriegelung und eine Entriegelung des Kraftfahrzeugs, d.h. insbesondere eine Verriegelung und eine Entriegelung von Türen des Kraftfahrzeugs, gesteuert. Dieses Anlernen erfolgt dabei über eine Wegfahrsperre des Kraftfahrzeugs. Unter einer Wegfahrsperre wird dabei eine Einrichtung verstanden, welche verhindert, dass das Kraftfahrzeug, in welches die Wegfahrsperre eingebaut ist, von einem Unbefugten in Betrieb genommen wird. Beispielsweise kann der Motor des Kraftfahrzeugs nur gestartet werden, wenn vorher die Wegfahrsperre deaktiviert wird.
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Die Bezeichnung "mit jedem des mindestens einen Funkschlüssels" ist dabei als eine Kurzschreibweise von "mit einem Funkschlüssel, wenn es sich bei dem mindestens einen Funkschlüssel um genau einen Funkschlüssel handelt, und mit jedem der Funkschlüssel, wenn es sich bei dem mindestens einen Funkschlüssel um mehrere Funkschlüssel handelt" zu verstehen.
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Nach dem Stand der Technik muss jeder Funkschlüssel zum einen an die Wegfahrsperre angelernt werden, damit ein Motor des Kraftfahrzeugs mit diesem Funkschlüssel gestartet werden kann, und zum anderen an das Zugangssteuergerät angelernt werden, um mit diesem Funkschlüssel Zugang zu dem Kraftfahrzeug zu erlangen. Indem das Anlernen des Funkschlüssels an das Zugangssteuergerät nun über die Wegfahrsperre ausgeführt wird, wird jeder Funkschlüssel vorteilhafterweise in einem Vorgang gleichzeitig an die Wegfahrsperre und das Zugangssteuergerät angelernt, wodurch das Anlernen eines Funkschlüssels an ein Kraftfahrzeug oder das Anlernen eines Funkschlüssels an das Zugangssteuergerät vereinfacht wird. Mit anderen Worten werden die nach dem Stand der Technik üblichen zwei unabhängigen Anlernvorgänge, nämlich ein Anlernvorgang bezüglich der Wegfahrsperre und ein Anlernvorgang bezüglich des Zugangssteuergeräts, zu einem Anlernvorgang zusammengefasst, indem der mindestens eine Funkschlüssel sowohl an die Wegfahrsperre als auch an das Zugangssteuergerät angelernt wird.
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Dabei werden insbesondere im Rahmen des Anlernens des mindestens einen Funkschlüssels an die Wegfahrsperre der mindestens eine Funkschlüssel und das Zugangssteuergerät von der Wegfahrsperre derart angesteuert, dass daraufhin der mindestens eine Funkschlüssel automatisch. d.h. ohne manuelle Hilfe, an das Zugangssteuergerät angelernt wird.
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Indem die Wegfahrsperre das Anlernen des mindestens einen Funkschlüssels an das Zugangssteuergerät initiiert, wird das Anlernen des mindestens einen Funkschlüssels sowohl an die Wegfahrsperre als auch an das Zugangssteuergerät weiter vereinfacht. Dabei steuert die Wegfahrsperre den mindestens einen Funkschlüssel derart an, dass der mindestens eine Funkschlüssel im Rahmen des Anlernens an das Zugangssteuergerät automatisch (d.h. ohne eine zusätzliche manuelle Betätigung) eine Funknachricht, welche unter anderem eine für den jeweiligen Funkschlüssel spezielle Schlüsselinformation (Transmitter-ID) enthält, abschickt.
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Beim Anlernen des mindestens einen Funkschlüssels an die Wegfahrsperre werden auch Daten von dem mindestens einen Funkschlüssel an die Wegfahrsperre übertragen, welche beim Anlernen des mindestens einen Funkschlüssels an das Zugangssteuergerät wichtig sind. Diese Daten werden dann, beispielsweise über einen CAN-Bus des Kraftfahrzeugs, von der Wegfahrsperre an das Zugangssteuergerät übertragen. Beim Anlernen des mindestens einen Funkschlüssels an das Zugangssteuergerät werden diese Daten dann von dem mindestens einen Funkschlüssel per Funk an das Zugangssteuergerät übermittelt.
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Dadurch hat das Zugangssteuergerät vorteilhafterweise die Möglichkeit, die beim Anlernen des mindestens einen Funkschlüssels an das Zugangssteuergerät per Funk von dem mindestens einen Funkschlüssel übertragenen Daten anhand der von der Wegfahrsperre übertragenen Daten zu verifizieren. Somit wird beispielsweise ein Anlernen eines unberechtigten Funkschlüssels an das Zugangssteuergerät erschwert.
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Dabei wird der mindestens eine Funkschlüssel nur dann an das Zugangssteuergerät angelernt, wenn die im Rahmen des Anlernens des mindestens einen Funkschlüssels an das Zugangssteuergerät per Funk von dem mindestens einen Funkschlüssel an das Zugangssteuergerät übertragenen Daten mit den von der Wegfahrsperre bezüglich des mindestens einen Funkschlüssels an das Zugangssteuergerät übertragenen Daten übereinstimmen.
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Mit anderen Worten überträgt der mindestens eine Funkschlüssel die zum Anlernen an das Zugangssteuergerät notwendigen Daten über zwei verschiedene Wege an das Zugangssteuergerät. Zum einen überträgt der mindestens eine Funkschlüssel diese Daten über seinen Transponder an die Wegfahrsperre, von welcher sie dann an das Zugangssteuergerät übertragen werden. Zum anderen sendet der mindestens eine Funkschlüssel dieselben zum Anlernen an das Zugangssteuergerät notwendigen Daten per Funk an das Zugangssteuergerät. Nur wenn die über die zwei verschiedenen Wege übermittelten Daten übereinstimmen, wird der mindestens eine Funkschlüssel an das Zugangssteuergerät angelernt. Dies erschwert das Anlernen eines unberechtigten Funkschlüssels an das Zugangssteuergerät weiter, da von einer unberechtigten Person quasi beide Datenwege (über die Wegfahrsperre zum Zugangssteuergerät und per Funk zum Zugangssteuergerät) nachgebildet werden müssten.
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Gemäß einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform wird jeder des mindestens einen Funkschlüssels in einem ersten Schritt an die Wegfahrsperre angelernt. In einem zweiten Schritt überträgt die Wegfahrsperre eine für den jeweiligen Funkschlüssel spezielle Schlüsselinformation an das Zugangssteuergerät, um den jeweiligen Funkschlüssel auch an das Zugangssteuergerät anzulernen. Die jeweilige Schlüsselinformation, welche insbesondere eine individuelle bzw. einzigartige Schlüsselnummer des jeweiligen Funkschlüssels (Transmitter-ID) umfasst, ist dabei notwendig, um das Zugangssteuergerät über den jeweiligen Funkschlüssel zu betätigen. Anders ausgedrückt lernt das Zugangssteuergerät die jeweilige Schlüsselinformation von der Wegfahrsperre. Wenn das Zugangssteuergerät anschließend (nach Abschluss des Anlernens) über ein Funksignal die entsprechende Schlüsselinformation des jeweiligen Funkschlüssels empfängt, reagiert das Zugangssteuergerät entsprechend seiner Funktion, d.h. es entriegelt oder verriegelt das Kraftfahrzeug, je nach dem welche Zusatzinformation in dem empfangenen Funksignal enthalten ist.
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Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird beim Anlernen des jeweiligen Funkschlüssels an das Zugangssteuergerät in einem Vorgang der jeweilige Funkschlüssel derart aktiviert bzw. betätigt, dass der jeweilige Funkschlüssel über ein Funksignal seine individuelle Schlüsselinformation an das Zugangssteuergerät überträgt. Nahezu gleichzeitig wird diese individuelle Schlüsselinformation in einem weiteren Vorgang mittels eines Transponders und einer Transponderleseeinheit des Kraftfahrzeugs von dem Funkschlüssel auch an die Wegfahrsperre übertragen.
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Da die Wegfahrsperre die über den Transponder empfangene Schlüsselinformation an das Zugangssteuergerät überträgt, ist das Zugangssteuergerät nunmehr in der Lage, zu überprüfen, ob die über Funk empfangene Schlüsselinformation der von der Wegfahrsperre übertragenen Schlüsselinformation entspricht. Nur wenn dies der Fall ist, lernt das Zugangssteuergerät den entsprechenden Funkschlüssel an. Dies ist ein äußerst sicheres Vorgehen, welches beispielsweise ausschließt, dass das Zugangssteuergerät, selbst wenn es sich in einem Anlernmodus befindet, auf irgendein fremdes Funksignal von einem fremden Funkschlüssel, welcher sich z.B. außerhalb des Kraftfahrzeugs befindet, reagiert, wie es nach dem Stand der Technik heute der Fall ist.
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Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird der jeweilige Funkschlüssel an das Zugangssteuergerät angelernt, indem er in einem ersten Schritt in ein Zündschloss des Kraftfahrzeugs eingeführt wird. In einem zweiten Schritt wird dann mit Hilfe dieses Funkschlüssels die Zündung eingeschaltet (d.h. das Kraftfahrzeug wird in den Zustand "Klemme 15" überführt). Und in einem dritten Schritt wird eine entsprechende Taste des Funkschlüssels betätigt, um ein Funksignal mit der individuellen Schlüsselinformation dieses Funkschlüssels an das Zugangssteuergerät zu senden. Dabei kann der dritte Schritt auch vor dem zweiten Schritt durchgeführt werden.
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Da sich die Transponderleseeinheit des Fahrzeugs im Zündschloss oder in der Nähe des Zündschlosses befindet, wird auch bei diesem Anlernen gemäß dieser Ausführungsform die individuelle Schlüsselinformation an die Wegfahrsperre und von dort zu dem Zugangssteuergerät übertragen. Daher weist diese Ausführungsform dieselben Vorteile wie die vorherige Ausführungsform auf.
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Wenn es sich bei dem mindestens einen anzulernenden Funkschlüssel um mehrere Funkschlüssel handelt, werden diese Funkschlüssel vorteilhafterweise derart sowohl an die Wegfahrsperre als auch an das Zugangssteuergerät angelernt, dass nach dem Anlernen jeder Funkschlüssel an derselben Position in einer Liste der Wegfahrsperre aufgeführt ist, wie er in einer (weiteren) Liste des Zugangssteuergerät aufgeführt ist. Mit anderen Worten ist gewährleistet, dass eine Reihenfolge, in welcher die angelernten Funkschlüssel in der Liste der Wegfahrsperre abgespeichert sind, einer Reihenfolge entspricht, in welcher die angelernten Funkschlüssel in der Liste des Zugangssteuergeräts abgespeichert sind.
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Zusammengefasst führt insbesondere die Kombination aus Klemme an, Übertragen der Schlüsselnummer und Auslösen der Funkfernbedienung des im Zündschloss befindlichen Funkschlüssels zum Eintragen der Funkschlüsselnummer im Zugangssteuergerät an derselben Position wie in der Wegfahrsperre.
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Da Memory-Funktionen, mit welchen Einstellungen im Kraftfahrzeug, wie z.B. Sitzeinstellungen (Sitzhöhe, Abstand des Sitzes vom Lenkrad, usw.), Rückspiegeleinstellungen, entsprechend dem Funkschlüssel vorgenommen werden, an die Position des jeweiligen Funkschlüssels innerhalb der Liste des Zugangssteuergeräts gekoppelt sind, ist es bezüglich dieser Memory-Funktionen vorteilhaft, wenn die Reihenfolge der Liste der Wegfahrsperre gleich der Reihenfolge der Liste des Zugangssteuergeräts ist.
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Bei einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform werden in einer Art Initialisierungsphase beim Anlernen des mindestens einen Funkschlüssels an die Wegfahrsperre und das Zugangssteuergerät erst einmal alle an das Zugangssteuergerät und/oder die Wegfahrsperre angelernten Funkschlüssel gelöscht. Erst wenn kein Funkschlüssel mehr an das Zugangssteuergerät und/oder an die Wegfahrsperre angelernt ist, beginnt das eigentliche Anlernen des mindestens einen Funkschlüssels an die Wegfahrsperre und damit an das Zugangssteuergerät gemäß einer der vorab geschilderten Ausführungsformen.
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Damit ist vorteilhafterweise sichergestellt, dass nach einem Anlernvorgang nur diejenigen Funkschlüssel an die Wegfahrsperre und das Zugangssteuergerät angelernt sind, welche in diesem Anlernvorgang angelernt worden sind, da alle in vorhergehenden Anlernvorgängen angelernten Funkschlüssel vorher gelöscht worden sind.
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Insbesondere ist sichergestellt, dass ein Funkschlüssel nur an das Zugangssteuergerät angelernt werden kann, indem er an die Wegfahrsperre angelernt wird, und dass ein Funkschlüssel, welcher an die Wegfahrsperre angelernt worden ist, auch an das Zugangssteuergerät angelernt wird. Mit anderen Worten ist sichergestellt, dass dieselben Funkschlüssel, welche an die Wegfahrsperre angelernt worden sind, auch an das Zugangssteuergerät angelernt sind. Anders ausgedrückt ist es nicht möglich, dass ein Funkschlüssel an die Wegfahrsperre bzw. das Zugangssteuergerät angelernt worden ist, aber nicht an das Zugangssteuergerät bzw. die Wegfahrsperre angelernt ist.
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Da es nicht möglich ist, einen Funkschlüssel an das Zugangssteuergerät anzulernen, aber nicht gleichzeitig an die Wegfahrsperre anzulernen, ist, wie vorab ausgeführt ist, jeder an das Zugangssteuergerät angelernte Funkschlüssel zwangsläufig auch an die Wegfahrsperre angelernt worden. Da das erfindungsgemäße Verfahren zum Anlernen eines Funkschlüssels an die Wegfahrsperre wesentlich sicherer ist, als ein Anlernen von Funkschlüsseln an das Zugangssteuergerät nach dem Stand der Technik, ist somit auch das erfindungsgemäße Anlernen von Funkschlüsseln an das Zugangssteuergerät sicherer als nach dem Stand der Technik. Darüber hinaus ist es beispielsweise bei einem Diebstahl einfach möglich, diejenigen Funkschlüssel zu ermitteln, welche an das Zugangssteuergerät angelernt sind, indem die entsprechenden Identifikationen der angelernten Funkschlüssel einfach aus der Wegfahrsperre ausgelesen werden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch eine Vorrichtung zum Anlernen mindestens eines Funkschlüssels an ein Zugangssteuergerät der Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt. Dabei umfasst die Vorrichtung neben dem Zugangssteuergerät eine Wegfahrsperre des Kraftfahrzeugs. Das Zugangssteuergerät ist dabei derart ausgestaltet, dass über das Zugangssteuergerät die Türen des Kraftfahrzeugs entriegelt oder verriegelt werden, wenn das Zugangssteuergerät ein entsprechendes Funksignal von einem an das Zugangssteuergerät angelernten Funkschlüssel erhält. Weiterhin ist die Vorrichtung derart ausgestaltet, dass das Anlernen des mindestens einen Funkschlüssels über die Wegfahrsperre durchgeführt wird.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen, welche vorab bei der Diskussion des erfindungsgemäßen Verfahrens im Detail erläutert worden sind, weshalb hier auf eine Wiederholung verzichtet wird.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch ein Kraftfahrzeug bereitgestellt, welches eine vorab ausgeführte erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst. Dieses Kraftfahrzeug kann eine Datenbank umfassen, welche derart mit der Wegfahrsperre gekoppelt ist, dass in der Datenbank alle Anlernvorgänge erfasst sind, mit welchen Schlüssel an die Wegfahrsperre angelernt worden sind.
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Darüber hinaus wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch ein Funkschlüssel für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt. Dabei umfasst der Funkschlüssel einen Transponder und ein Funkmodul. Mit dem Transponder kann der Funkschlüssel beispielsweise über eine Transponderleseeinheit mit der Wegfahrsperre kommunizieren, um z.B. die Wegfahrsperre zu deaktivieren, während der Funkschlüssel über sein Funkmodul Funkbefehle an das Zugangssteuergerät senden kann, um z.B. über diese Funkbefehle das Kraftfahrzeug zu verriegeln oder zu entriegeln. Der Transponder und das Funkmodul des Funkschlüssels sind nun derart miteinander verbunden, dass Informationen oder Daten von dem Funkmodul zu dem Transponder übertragen werden können.
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Dadurch ist der Funkschlüssel vorteilhafterweise in der Lage, Daten aus dem Funkmodul, welche beim Anlernvorgang des Funkschlüssels an das Zugangssteuergerät übertragen werden, über seinen Transponder auch an die Wegfahrsperre zu übertragen, so dass der Funkschlüssel für das oben beschriebene erfindungsgemäße Verfahren zum Anlernen an das Zugangssteuergerät eingesetzt werden kann.
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Es ist auch möglich, dass der Transponder und das Funkmodul derart miteinander verbunden sind, dass Daten auch in der anderen Richtung von dem Transponder zu dem Funkmodul übertragen werden können.
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Dadurch kann der Funkschlüssel vorteilhafterweise beim Anlernen an das Zugangssteuergerät auch Daten aus dem Transponder des Funkschlüssels per Funk an das Zugangssteuergerät übertragen, wodurch der Anlernvorgang des Funkschlüssels an das Zugangssteuergerät weiter abgesichert wird. Darüber hinaus ist es dem erfindungsgemäßen Funkschlüssel dadurch auch möglich, Daten von der Wegfahrsperre über den Transponder an das Funkmodul zu übertragen und von dort über ein Funksignal (zum Beispiel im Rahmen des Anlernens an das Zugangssteuergerät) weiter an das Zugangssteuergerät zu senden.
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Mit der vorliegenden Erfindung werden die Anlernprozesses von Funkschlüsseln sowohl bei der Produktion des Kraftfahrzeugs als auch beim Kundendienst gegenüber dem Stand der Technik verbessert. Die vorliegende Erfindung ist insbesondere geeignet, um sicher Funkschlüssel an ein Zugangssteuergerät eines Kraftfahrzeugs anzulernen. Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf diesen bevorzugten Anwendungsfall beschränkt, sondern kann beispielsweise auch eingesetzt werden, um Schlüssel bei anderen Fortbewegungsmitteln, wie z.B. Schiffen, Flugzeugen oder gleisgebundenen Fahrzeugen, anzulernen.
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Im Folgenden werden erfindungsgemäße Ausführungsformen mit Bezug auf die Zeichnung erläutert.
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Die einzige Figur stellt schematisch ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug zusammen mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dar.
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In der einzigen Figur ist schematisch ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 10 dargestellt, welches neben einer Tür 7 eine erfindungsgemäße Vorrichtung 6, ein Zündschloss 2 und eine Datenbank 13 umfasst. In das Zündschloss 2 ist ein Funkschlüssel 1 eingeführt. Die Vorrichtung 6 umfasst eine Wegfahrsperre 3, ein Zugangssteuergerät 4 und eine Transponderleseeinheit 9, welcher in äußerster Nähe des Zündschlosses 2 angeordnet ist, so dass über einen Transponder 5 in dem Funkschlüssel 1 eine einzigartige Schlüssel-Identifikation (Transponder-ID) des in dem Zündschloss 2 steckenden Funkschlüssels 1 ausgelesen werden kann. Die Transponderleseeinheit 9, die Wegfahrsperre 3, das Zugangssteuergerät 4, die Tür 7 und die Datenbank 13 sind über einen CAN-Bus 8 miteinander verbunden. Das Zugangssteuergerät 4 verriegelt und entriegelt die Tür 7, je nach dem welches Funksignal das Zugangssteuergerät 4 von einem an das Zugangssteuergerät 4 angelernten Funkschlüssel 1 empfängt. Die Datenbank 13 erfasst alle Anlernvorgänge von Schlüsseln an die Wegfahrsperre 4, weshalb die Datenbank auch mit der Wegfahrsperre 4 verbunden ist.
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Der dargestellte Funkschlüssel 1 umfasst neben dem Transponder 5 auch ein Funkmodul 11, welches über eine Verbindung 12 mit dem Transponder 5 verbunden ist. Man bezeichnet den Transponder 5 deshalb auch als einen bedrahteten Transponder 5, über welchen eine Kommunikation zwischen dem Modul für die Wegfahrsperre 3 (d.h. dem Transponder 5) und dem Modul für die Funkfernbedienung (d.h. dem Funkmodul 11) innerhalb des Funkschlüssels 1 möglich ist. Über das Funkmodul 11 sendet der Funkschlüssel 1 seine Funksignale an das Zugangssteuergerät 4.
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Das Anlernen von Funkschlüsseln 1 an die Wegfahrsperre 3 und das Zugangssteuergerät 4 erfolgt gemäß einer ersten Ausführungsform wie folgt:
In einem ersten Schritt wird die Wegfahrsperre 3 in einen Anlernmodus versetzt, wobei zur Legitimation (d.h. zur Berechtigung eines Starts des Anlernvorgangs) ein mehrstelliger Code eingegeben werden muss. Mit anderen Worten ist es nur möglich, die Wegfahrsperre 3 in den Anlernmodus zu versetzen, wenn dieser mehrstellige Code korrekt eingegeben worden ist. In einem zweiten Schritt wird der Wegfahrsperre dann mitgeteilt, wie viele Funkschlüssel 1 angelernt werden, bevor das eigentliche Anlernen der Funkschlüssel 1 beginnt.
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Anschließend wird jeder anzulernende Funkschlüssel 1 in das Zündschloss 2 eingeführt, die Zündung eingeschaltet (Zustand "Klemme 15") und eine entsprechende Taste des Funkschlüssels 1 bedient, um ein Funksignal mit der Schlüssel-Identifikation des in dem Zündschloss 2 steckenden Funkschlüssels 1 an das Zugangssteuergerät 4 zu übertragen. Über die Transponderleseeinheit 9 wird die Schlüssel-Identifikation des in dem Zündschloss 2 steckenden Funkschlüssels 1 ausgelesen und über den CAN-Bus 8 an die Wegfahrsperre 3 übertragen, wodurch der entsprechende Funkschlüssel 1 an die Wegfahrsperre 1 angelernt wird. Darüber hinaus überträgt die Wegfahrsperre 3 die Schlüssel-Identifikation ebenfalls über den CAN-Bus 8 an das Zugangssteuergerät 4, wobei die Wegfahrsperre 3 vor der Übertragung oder während der Übertragung der ersten Schlüssel-Identifikation dem Zugangssteuergerät 4 anhand einer speziellen ebenfalls über den CAN-Bus 8 übertragenen Information mitteilt, dass nun Informationen über anzulernende Funkschlüssel 1 übertragen werden. Daraufhin löscht das Zugangssteuergerät bei Empfang dieser speziellen Information alle an das Zugangssteuergerät angelernten Funkschlüssel 1. Das Zugangssteuergerät 4 empfängt nun einerseits die Schlüssel-Identifikation von der Wegfahrsperre 3 über den CAN-Bus 8 und andererseits empfängt das Zugangssteuergerät 4 mittels des Funksignals die Schlüssel-Identifikation über einen weiteren Weg, nämlich über das von dem anzulernenden Funkschlüssel 1 ausgesendete Funksignal. Wenn die Schlüssel-Identifikation, welche das Zugangssteuergerät 4 über den CAN-Bus 8 von der Wegfahrsperre 3 empfangen hat, mit der Schlüssel-Identifikation übereinstimmt, welche das Zugangssteuergerät 4 über eine Luftschnittstelle mittels des Funksignals von dem in dem Zündschloss 2 steckenden Funkschlüssel 1 empfangen hat, lernt das Zugangssteuergerät 4 den Funkschlüssel 1 anhand der Schlüssel-Identifikation an. Dabei speichert sowohl die Wegfahrsperre 3 als auch das Zugangssteuergerät 4 den jeweils angelernten Funkschlüssel 1 in derjenigen Reihenfolge ab, in welcher die anzulernenden Funkschlüssel 1 angelernt werden, wodurch die Reihenfolge der in der Wegfahrsperre 3 und in dem Zugangssteuergerät 4 angelernten Funkschlüssel 1 dieselbe ist. Dabei wird zwischen dem Anlernen eines Funkschlüssels 1 und dem Anlernen eines weiteren Funkschlüssels 1 jeweils die Zündung deaktiviert.
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Wenn nacheinander jeder anzulernende Funkschlüssel 1 in das Zündschloss 2 eingeführt worden ist, mittels des jeweiligen Funkschlüssels 1 die Zündung eingeschaltet (Zustand "Klemme 15") worden ist und mittels des jeweiligen Funkschlüssels 1 die Schlüssel-Identifikation über ein Funksignal an das Zugangssteuergerät 4 übertragen worden ist, ist der Anlernvorgang beendet. Die Wegfahrsperre 3 erfasst das Ende des Anlernvorgangs, wenn die Anzahl der an die Wegfahrsperre 3 und damit an das Zugangssteuergerät 4 angelernten Funkschlüssel 1 der im zweiten Schritt übertragenen Anzahl entspricht, und teilt dem Zugangssteuergerät 4 die Beendigung des Anlernvorgangs mit.
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Gemäß einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform erfolgt das Anlernen von Funkschlüsseln 1 an die Wegfahrsperre 3 und das Zugangssteuergerät 4 wie folgt:
In einem ersten Schritt wird wiederum die Wegfahrsperre 3 in einen Anlernmodus versetzt, wobei zur Legitimation (d.h. zur Berechtigung eines Starts des Anlernvorgangs) ein mehrstelliger Code eingegeben werden muss. In einem zweiten Schritt wird, wie bei der vorherigen Ausführungsform, der Wegfahrsperre mitgeteilt, wie viele Funkschlüssel 1 angelernt werden, bevor das eigentliche Anlernen der Funkschlüssel 1 beginnt.
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Anschließend wird jeder anzulernende Funkschlüssel 1 in das Zündschloss 2 eingeführt und die Zündung eingeschaltet (Zustand "Klemme 15"). Über die Transponderleseeinheit 9 wird die Schlüssel-Identifikation des in dem Zündschloss 2 steckenden Funkschlüssels 1 ausgelesen und über den CAN-Bus 8 an die Wegfahrsperre 3 übertragen, wodurch der entsprechende Funkschlüssel 1 an die Wegfahrsperre 1 angelernt wird. Darüber hinaus überträgt die Wegfahrsperre 3 weitere von dem Funkschlüssel 1 ermittelte Daten, welche die Schlüssel-Identifikation umfassen, ebenfalls über den CAN-Bus 8 an das Zugangssteuergerät 4, wobei die Wegfahrsperre 3 dem Zugangssteuergerät 4 mitteilt, dass demnächst ein Funksignal von dem in dem Zündschloss 2 steckenden Funkschlüssel 1 empfangen werden wird. Daraufhin steuert die Wegfahrsperre 3 diesen Funkschlüssel derart an, dass der Funkschlüssel 1 in einem weiteren Schritt das von dem Zugangssteuergerät erwartete Funksignal absetzt. Dazu wird eine spezielle Information von der Wegfahrsperre 3 über den CAN-Bus 8 zu der Transponderleseeinheit 9, von dort zum Transponder 5 im Funkschlüssel 1 und von dort zum Funkmodul 11 übertragen.
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Sobald das Zugangssteuergerät 4 das von dem Funkschlüssel 1 abgesetzte Funksignal empfangen hat, überprüft das Zugangssteuergerät 4, ob die in dem Funksignal enthaltenen Daten den weiteren Daten entsprechen, welche das Zugangssteuergerät 4 vorher von der Wegfahrsperre 3 erhalten hat. Nur wenn die in dem Funksignal enthaltenen Daten den weiteren Daten entsprechen, wird der Funkschlüssel 1 an das Zugangssteuergerät 4 angelernt.
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Wie bei der ersten Ausführungsform wird zwischen dem Anlernen eines Funkschlüssels 1 und dem Anlernen eines weiteren Funkschlüssels 1 die Zündung jeweils deaktiviert. Wenn nacheinander jeder anzulernende Funkschlüssel 1 in das Zündschloss 2 eingeführt worden ist und mittels des jeweiligen Funkschlüssels 1 die Zündung eingeschaltet (Zustand "Klemme 15") worden ist, ist der Anlernvorgang beendet. Wie bei der ersten Ausführungsform erfasst die Wegfahrsperre 3 das Ende des Anlernvorgangs, wenn die Anzahl der an die Wegfahrsperre 3 und damit an das Zugangssteuergerät 4 angelernten Funkschlüssel 1 der im zweiten Schritt übertragenen Anzahl entspricht, und teilt dem Zugangssteuergerät 4 die Beendigung des Anlernvorgangs mit.
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Mit anderen Worten wird bei der zweiten Ausführungsform zuerst der Transponder 5 des Funkschlüssels 1 an die Wegfahrsperre 3 angelernt. Das Anlernen des Funkmoduls 11 des Funkschlüssels 1 an das Zugangssteuergerät 4 wird nun erfindungsgemäß auch von der Wegfahrsperre 3 gesteuert. Die Wegfahrsperre 3 liest dazu aus dem Funkschlüssel 1 einen verschlüsselten Wert aus Transponder-ID und Transmitter-ID aus. Dabei liest die Wegfahrsperre 3 aus dem Funkschlüssel 1 in der Regel auch den aktuellen Stand des Funkschusszählers aus, welcher durch jedes Aussenden eines Funksignals des Funkschlüssels 1 erhöht wird. Mit dem Funkschusszähler wird verhindert, dass ein potentieller „Angreifer“ durch ein bloßes „Abspielen“ eines von dem Funkschlüssel 1 aufgezeichneten Funksignals das Kraftfahrzeug 10 öffnen kann. Die verschlüsselten Daten, welche von dem Funkschlüssel 1 an die Wegfahrsperre 3 übertragen worden sind, werden nun zusammen mit der Transponder-ID an das Zugangssteuergerät 4 übertragen. Mit Hilfe der Transponder-ID ist das Zugangssteuergerät 4 nun in der Lage, aus dem von der Wegfahrsperre 3 verschlüsselten Daten die Transmitter-ID zu ermitteln. Somit ist das Zugangssteuergerät 4 auch in der Lage, das von dem Funkschlüssel 1 im Rahmen des Anlernens übertragene Funksignal zu verifizieren.
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Im Folgenden werden die Vorteile der vorliegenden Erfindung beschrieben:
Bei der Produktion eines Kraftfahrzeuges hat die entsprechende Bedienperson nur einen einzigen Anlernvorgang durchzuführen, mit welchem der jeweilige Funkschlüssel 1 sowohl an die Wegfahrsperre 3 als auch an das Zugangssteuergerät 4 angelernt wird und mit welchem somit zwei Anlernvorgänge nach dem Stand der Technik ersetzt werden. Dies führt zu einem vereinfachten Handling und zu einer Verringerung der Produktionszeit.
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Ein separates Anlernen des Funkschlüssels 1 (genauer des Funkmoduls 11 des Funkschlüssels 1) an das Zugangssteuergerät 4 ist nicht mehr möglich, ohne den jeweiligen Funkschlüssel 1 auch an die Wegfahrsperre 3 anzulernen. Dadurch ist sichergestellt, dass nur diejenigen Funkschlüssel 1 als Funkfernbedienung das entsprechende Kraftfahrzeug 10 öffnen können, welche aktuell auch an die Wegfahrsperre 3 angelernt sind. Wenn nun in der Wegfahrsperre 3 eine Datenbank vorhanden ist, in welcher alle Anlernvorgänge von Funkschlüsseln 1 gespeichert sind, ist zu jeder Zeit bekannt und nachvollziehbar, ob ein bestimmter Funkschlüssel 1 zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Lage war, ein bestimmtes Fahrzeug über die Funkfernbedienung zu öffnen. Hierdurch ergibt sich eine lückenlose Dokumentation.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Funkschlüssel
- 2
- Zündschloss
- 3
- Wegfahrsperre
- 4
- Zugangssteuergerät
- 5
- Transponder
- 6
- Vorrichtung
- 7
- Tür
- 8
- CAN-Bus
- 9
- Transponderleseeinheit
- 10
- Kraftfahrzeug
- 11
- Funkmodul
- 12
- Verbindung
- 13
- Datenbank