DE19526530C1 - Verfahren zum Initialisieren einer Wegfahrsperre und Wegfahrsperre - Google Patents
Verfahren zum Initialisieren einer Wegfahrsperre und WegfahrsperreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wegfahrsperre und ein Verfahren
zum Initialisieren einer Wegfahrsperre gemäß Oberbegriff von
Patentanspruch 1.
Bei einer bekannten Wegfahrsperre (DE 43 33 474 A1) ist eine
Prüfeinheit über eine Datenleitung mit verbunden. Sobald sie
ein Schlüsselcodewort eines Schlüsselcodegebers empfängt,
sendet die Prüfeinheit ein Anforderungssignal über die Daten
leitung an alle Steuergeräte, die daraufhin Kennungscodeworte
zurücksenden, die mit Sollcodeworten verglichen werden. Die
Prüfeinheit verhindert das Starten des Motors, falls weniger
als eine vorbestimmte Anzahl der Steuergeräte mit ihrem Ken
nungscodewort antwortet. Die Prüfeinheit gibt alle Steuerge
räte frei, falls bei der Abfrage mindestens die vorbestimmte
Anzahl der Steuergeräte mit ihrem Kennungscodewort korrekt
antwortet.
Wird ein Steuergerät ausgetauscht, so muß das neue Steuerge
rät zunächst initialisiert werden. Bei der Initialisierung
werden die für die Funktion der Wegfahrsperre notwendigen Da
ten in das Steuergerät erstmalig eingeschrieben. Eine Initia
lisierung kann jedoch nur vorgenommen werden, wenn eine Be
rechtigung durch den Schlüsselcodegeber nachgewiesen wird.
Wird jedoch der Schlüsselcodegeber zusammen mit dem Kraft
fahrzeug gestohlen, so kann der Dieb beliebig Steuergeräte
austauschen und neu initialisieren. Er kann auch neue Schlüs
sel initialisieren, so daß er über das Fahrzeug voll verfügen
kann.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Wegfahrsperre
und ein Verfahren zum Initialisieren dieser Wegfahrsperre zu
schaffen, die höchste Sicherheit vor unbefugtem Benutzen ei
nes Kraftfahrzeugs - selbst bei Austausch von Steuergeräten
oder bei Diebstahl - bietet.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach
Patentanspruch 1 und durch die Merkmale des Patentanspruchs 3
gelöst.
Dabei weist die Wegfahrsperre zumindest zwei Prüfeinheiten
auf, die identisch ausgebildet sind. In jedem Steuergerät ist
der jeweilige Schlüsselcodewort gespeichert. Sobald ein Steu
ergerät oder eine Prüfeinheit ausgetauscht wird, müssen die
Schlüsselcodeworte von zwei Schlüsselcodegebern an eine Prü
feinheit übertragen werden. Die Prüfeinheit sendet Anforde
rungssignale über einen Bus an alle oder einen Teil der Steu
ergeräte, wodurch diese mit ihrem Kennungscodewort antworten.
Wenn die zurückgelieferten Kennungscodeworte mit Sollcodewor
ten übereinstimmen und die Schlüsselcodegeber als berechtigt
angesehen werden, so wird das ausgetauschte Steuergerät oder
die ausgetauschte Prüfeinheit initialisiert und erhält dabei
die für die Funktion der Wegfahrsperre unentbehrlichen Daten.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden unter
Bezugnahme auf die schematischen Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Wegfahr
sperre,
Fig. 2 ein Blockdiagramm der Wegfahrsperre und
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Initialisie
ren der Wegfahrsperre.
Eine Wegfahrsperre für ein Kraftfahrzeug kann das bestim
mungsgemäße Benutzen eines Kraftfahrzeug durch einen unbe
rechtigten Benutzer verhindern. Um die Wegfahrsperre auf zuhe
ben muß ein Benutzer ein Schlüsselcodewort eingeben. Hierzu
ist auf einem Zündschlüssel ZS (Fig. 1) ein Transponder
(Schlüsselcodegeber G) angeordnet. Sobald der Zündschlüssel
in das Zündschloß gesteckt und im Schloß gedreht wird, wird
das Schlüsselcodewort ausgesendet. Ein Empfänger, der um das
Zündschloß angeordnet ist, empfängt das Schlüsselcodewort.
Das Schlüsselcodewort wird an eine oder mehrere Prüfeinheiten
P₁ geleitet. Wenn mehrere Benutzer berechtigt sein sollen, so
haben sie alle einen eigenen Schlüsselcodegeber G₁ bis G₅
(Fig. 2), in denen jeweils charakteristische Schlüsselcode
worte Ti (hier mit i = 1 bis 5) enthalten sind.
Die Prüfeinheiten P₁ und P₂ sind über eine Busleitung BUS mit
Steuergeräten Si und Fj (hier mit i = 1 bis 2 und j = 1 bis
m, wobei Si die betriebsrelevanten Steuergeräte wie Motor
steuerung oder Getriebesteuerung, und Fj die nicht betriebs
relevanten Steuergeräte sind, wie z. B. Airbag- oder ABS-
Steuergerät) verbunden. Alle Steuergeräte Si und Fj sind oh
nehin vorhanden, z. B. Zünd-, ABS-A Zentralverriegelungs-, Ge
triebe-, Niveausteuergerät, usw.
Sobald eine Prüfeinheit P₁ oder P₂ das Schlüsselcodewort Ti
empfangen hat, sendet sie ein Anforderungssignal über die Da
tenleitung BUS an alle oder einen Teil der Steuergeräte Si
und Fj. Dadurch werden die Steuergeräte Si und Fj veranlaßt,
ihre Kennungscodeworte Ck (hier mit k = 1 bis n) zurückzusen
den, die in der Prüfeinheit P₁ oder P₂ mit dort gespeicherten
Sollcodeworten Ck verglichen werden. Falls bei der Abfrage
nach den Kennungscodeworte Ck weniger als eine vorbestimmte
Anzahl der Steuergeräte Si und Fj mit ihrem Kennungscodewort
Ck antwortet, so beläßt die Prüfeinheit P₁ oder P₂ mindestens
ein Steuergerät Si oder Fj in einem inaktiven Zustand. Die
Wegfahrsperre bleibt also aktiviert.
Wenn jedoch alle Steuergeräte Si und Fj oder zumindest mehr
als eine vorbestimmte Anzahl der Steuergeräte Si und Fj mit
einem korrekten Kennungscodewort Ck antwortet, so werden alle
Steuergeräte Si und Fj freigegeben. Die Wegfahrsperre ist so
mit deaktiviert.
In jeder Prüfeinheit P₁ oder P₂ sind alle Schlüsselcodeworte
Ti der verwendeten Schlüsselcodegeber Gt sowie alle Kennungs
codeworte Ck der Steuergeräte Si und Fj gespeichert. Da zu
mindest zwei Prüfeinheiten P₁ und P₂ vorhanden sind, in denen
identische Daten gespeichert sind, bleibt das Fahrzeug auch
bei Defekt einer der beiden Prüfeinheiten P₁ oder P₂ fahrbe
reit.
In den Steuergeräten Si und Fj sind ebenfalls alle Schlüs
selcodeworte Ti der benutzten Schlüsselcodegeber Gi sowie die
Kennungscodeworte C₁ und C₂ der Prüfeinheiten P₁ und P₂ ge
speichert. Bei der Abfrage nach den Kennungscodeworten werden
die in den Steuergeräten Si und Fj gespeicherten Schlüs
selcodeworte Ti an die Prüfeinheit P₁ oder P₂ gesendet. Da
durch wird gewährleistet, daß nur ein solcher Schlüsselcode
geber Gi, der der Wegfahrsperre durch eine Initialisierung
ursprünglich zugeordnet wurde, die Wegfahrsperre auch deakti
vieren kann.
Die betriebsrelevanten Steuergeräte Si, d. h. diejenigen Steu
ergeräte, die unbedingt zum Betrieb des Kraftfahrzeugs not
wendig sind, werden beim Abstellen des Kraftfahrzeugs in ei
nen inaktiven Zustand versetzt. Zu den betriebsrelevanten
Steuergeräten Si gehören auch die Prüfeinheiten P₁ und P₂, die
ebenfalls im Ruhezustand des Kraftfahrzeugs gesperrt sind.
Der inaktive Zustand kann nur durch einen berechtigten
Schlüsselcodegeber Gi wieder aufgehoben werden.
Falls eines der nicht betriebsrelevanten Steuergeräte Fj, das
nicht unbedingt zum Betrieb des Kraftfahrzeugs notwendig ist,
defekt ist und ersetzt werden muß, so kann es das Anforde
rungssignal gar nicht empfangen oder nur mit einem fehlerhaf
ten Kennungscodewort Ck antworten. Dies wird von der Prüfein
heit P₁ oder P₂ erkannt. Der Fahrer wird durch eine optische
oder akustische Anzeige auf diesen Fehler hingewiesen. Somit
kann das Kraftfahrzeug noch bis zur nächsten Werkstatt gefah
ren werden, wo das defekte Steuergerät Fj repariert oder aus
getauscht werden kann.
Aus diesem Grund genügt es, wenn bei der Abfrage nach den
Kennungscodeworten Ck nicht alle, sondern mindestens eine
vorbestimmte Anzahl der Steuergeräte Si und Fj mit ihrem Ken
nungscodewort Ck antworten. Wenn beispielsweise vier Steuer
geräte Si und Fj abgefragt werden, so genügt es, daß drei mit
einem gültigen Kennungscodewort Ck antworten. Somit ist die
Verfügbarkeit des Kraftfahrzeugs jederzeit gewährleistet.
Antworten jedoch weniger als die vorbestimmte Anzahl von
Steuergeräten Si und Fj mit ihrem Kennungscodewort, so beläßt
die Prüfeinheit P₁ oder P₂ mindestens ein Steuergerät Si in
einem inaktiven Zustand, so daß das Starten oder das Fahren
des Kraftfahrzeugs verhindert wird.
Neue Steuergeräte Si und Fj sind anfangs in einem Grundzu
stand (Neumodus). Der Neumodus wird von der Prüfeinheit P₁
oder P₂ erkannt. Wenn sich alle Steuergeräte Si und Fj im Neu
modus befinden, so werden sie mit einem Kennungscodewort Ck
initialisiert, d. h. das Kennungscodewort wird in das Steuer
gerät eingespeichert. Ebenso werden alle für das Fahrzeug
vorgesehenen Schlüsselcodegeber Gi mit einem Schlüsselcode
wort Ti versehen (Erstinitialisierung).
Dies geschieht beispielsweise nach der Herstellung des Kraft
fahrzeugs, d. h. am Bandende beim Automobilhersteller, mit
Hilfe eines nicht dargestellten autorisierten Kennungscodege
bers. Dieser Kennungscodegeber kann ein Diagnosegerät D sein,
das an einen Zentralrechner ZR des Automobilherstellers ange
schlossen werden kann.
In dem Zentralrechner ZR sind die Kennungscodeworte Ck aller
in dem Kraftfahrzeug vorhandener Steuergeräte Si und Fj sowie
die Schlüsselcodeworte Ti aller verwendeten Schlüsselcodege
ber Gi gespeichert. Es sind auch alle Kennungscodeworte und
Schlüsselcodeworte aller Fahrzeuge des Fahrzeugherstellers
dort gespeichert. Bei einer autorisierten Abfrage von einem
Diagnosegerät D aus werden jedoch nur diejenigen Daten zu dem
Diagnosegerät D übertragen, die zum Initialisieren notwendig
sind und für die eine Berechtigung nachgewiesen wurde, z. B.
durch den Schlüsselcodegeber G₅, der sich bei den Fahrzeugpa
pieren befindet. Aus diesem Grunde haben nur wenige autori
sierte Personen einen Zugang zu dem Zentralrechner ZR.
Bei der Erstinitialisierung wird festgelegt, welche Steuerge
räte Si und Fj überhaupt von den Prüfeinheiten P₁ oder P₂ zu
prüfen sind.
Die Erstinitialisierung ist irreversibel, d. h. sie kann durch
einen Dieb nicht rückgängig gemacht werden. Die Steuergeräte
Si und Fj können also danach nicht mehr erstinitialisiert
werden.
Nach der Erstinitialisierung gehen die Steuergeräte Si und Fj
in einen Betriebsmodus über. Nur im Betriebsmodus kann das
Kraftfahrzeug gestartet werden, wenn die Kennungscodeabfrage
durch einen berechtigten Schlüsselcodegeber Gi ausgelöst wur
de und eine Mindestanzahl von Steuergeräten Si und Fj, die
mit der Prüfeinheit P₁ oder P₂ über die Datenleitung BUS ver
bunden sind, korrekt antworten.
Gegen defekte Steuergeräte Si und Fj oder Prüfeinheiten P₁ und
P₂ ausgetauschte neue Steuergeräte sind anfangs ebenfalls im
Neumodus. Sobald eine der beiden Prüfeinheiten P₁ oder P₂ er
kennt, daß ein oder mehrere Steuergeräte in einem Neumodus
sind, wird eine (Re-)Initialisierung durchgeführt.
Eine solche sogenannte Re-Initialisierung kann über eine Dia
gnoseschnittstelle D, die ohnehin im Kraftfahrzeug vorhanden
ist und mit der Datenleitung Bus verbunden ist, erfolgen.
Doch zuvor muß der Benutzer, der die Re-Initialisierung
durchführen möchte, sich mittels zweier Schlüsselcodegeber Gi
autorisieren.
Hierzu senden zwei Schlüsselcodegeber, z. B. G₂ und G₃, nach
einander bei Annähern an das Kraftfahrzeug oder bei Betätigen
jedes Schlüsselcodegebers G₂ und G₃ sein jeweiliges Schlüs
selcodewort T₂ und T₃ an eine der Prüfeinheiten P₁ oder P₂
(vgl. Fig. 3). Die Prüfeinheit P₁ oder P₂ sendet ihrerseits
ein Anforderungssignal über die Datenleitung BUS an alle oder
einen Teil der Steuergeräte Si und Fj wodurch diese veran
laßt werden ihre Kennungscodeworte Ck zurückzusenden.
In den Kennungscodeworten Ck sind die in den Steuergeräten Si
und Fj gespeicherten Schlüsselcodeworte Ti enthalten. Somit
erkennt die Prüfeinheit P₁ oder P₂, ob die von den Schlüs
selcodegebern G₂ und G₃ ausgesendeten Schlüsselcodeworte T₂
und T₃ mit den in den Steuergeräten Si und Fj gespeicherten
Schlüsselcodeworten Ti übereinstimmen. Wenn dies der Fall, so
sind die beiden Schlüsselcodegeber G₁ und G₂ berechtigt, die
Initialisierung einzuleiten oder den Motor zu starten.
Wenn mehr als eine vorbestimmte Anzahl der Steuergeräte Si
und Fj mit ihrem Kennungscodewort Ck richtig antwortet und
die empfangenen Schlüsselcodeworte Ti als berechtigt erkannt
sind sowie ein Freigabesignal über das Diagnosegerät D emp
fangen wird, so werden die für die Funktion der Wegfahrsperre
unentbehrlichen Daten von der Prüfeinheit P₁ oder P₂ in die
ausgetauschten Steuergeräte Si und Fj oder in die weitere
Prüfeinheit Pi, die defekt war, eingeschrieben.
Falls eine Prüfeinheit Pi ausgetauscht wird, so werden nicht
nur Daten in die neue Prüfeinheit eingeschrieben, sondern
auch den restlichen Steuergeräten Si und Fj wird das Kennungs
codewort Ck der neuen Prüfeinheit mitgeteilt, wenn es nicht
bereits schon in dem Steuergerät enthalten ist. Wenn bei ei
ner berechtigten Initialisierung ein neuer Schlüsselcodegeber
Gi hinzukommt, so wird dessen Schlüsselcodewort Ti ebenfalls
allen beteiligten Steuergeräten mitgeteilt.
Die für die Initialisierung notwendigen Daten können auch
über ein Diagnosegerät D den Steuergeräten Si und Fj zuge
führt werden. Eine Initialisierung findet jedoch nur dann
statt, wenn zumindest zwei Schlüsselcodegeber Gi ihre korrek
ten und berechtigten Schlüsselcodeworte Ti ausgesendet haben
sowie über das Diagnosegerät D die Initialisierung freigege
ben wird.
Falls die Initialisierung durch das Diagnosegerät D nicht
freigegeben wird, so kann mit einem ausgetauschten Steuerge
rät in einer Werkstatt ein Probebetrieb vorgenommen werden.
Erst wenn erkannt wird, daß das vorher defekte Steuergerät Si
oder Fj richtig ersetzt wurde, kann die Initialisierung vor
genommen werden. Bereits zu dem Probebetrieb in der Werkstatt
sind zwei Schlüsselcodegeber, z. B. G₂ und G₃ notwendig. Nur
wenn mindestens zwei Schlüsselcodegeber Gi vorhanden sind,
kann das Fahrzeug gestartet werden, wenn eines der Steuerge
räte Si oder Fj ausgetauscht oder ein neues Steuergerät hin
zugekommen ist.
Dadurch wird verhindert, daß ein Dieb, der das Fahrzeug zu
sammen mit einem Schlüsselcodegeber Gi gestohlen hat, Steuer
geräte austauscht und diese auch initialisiert sowie Schlüs
selcodegeber Gi nachbildet, um die volle Verfügungsgewalt
über das Kraftfahrzeug zu bekommen. Es müßten dann schon alle
Steuergeräte Si und Fj ausgetauscht werden, damit das Fahr
zeug auch verfügbar ist.
Falls unberechtigterweise zwei neue Prüfeinheiten, die die
alten Prüfeinheiten P1 und P2 ersetzen, zusammen mit einem
dazu passenden Schlüsselcodegeber in das Kraftfahrzeug einge
baut werden, so wird dies durch die Steuergeräte Si und Fj
erkannt. In diesem Falle blockieren sich die Steuergeräte Si
und Fj selbst. Das Kraftfahrzeug ist dann nur noch einge
schränkt betriebsbereit und für einen Dieb weitgehend wert
los.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Initialisieren einer
Wegfahrsperre kann der Dieb mit nur einem einzigen Schlüs
selcodegeber Gi nicht neu initialisieren und auch keine zu
sätzlichen Schlüsselcodegeber Gi anfertigen. Folglich hat er
auch Probleme beim Weiterverkauf des Fahrzeugs, da der Wert
des Fahrzeugs erheblich sinkt. Ein Diebstahl des Fahrzeugs
wird dadurch unattraktiv.
Durch dieses Verfahren ist es vorteilhaft, in einer Werkstatt
einen Probebetrieb mit einem beliebigen Austauschsteuergerät
vorzunehmen, ohne daß das Fahrzeug neu initialisiert wird.
Ebenso können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren neue Steu
ergeräte dem Kraftfahrzeug hinzugefügt und zunächst erstmalig
getestet werden, bevor diese initialisiert werden. Bei jeden
Startvorgang im Probebetrieb sind allerdings zwei Schlüs
selcodegeber G₁ notwendig. Sind diese vorhanden, kann ein
Probebetrieb mit einem provisorischen Steuergerät stattfin
den. Erst wenn das Steuergerät definitiv ausgetauscht bleibt,
kann über das Diagnosegerät D die Initialisierung freigegeben
werden. Dadurch ist eine deutliche Unterscheidung vom Normal
betrieb gegeben, in dem lediglich ein Schlüsselcodegeber Gi
die Wegfahrsperre deaktivieren kann.
Im Probebetrieb kann vorgesehen sein, daß nur eine vorgegebe
ne Anzahl von Motorstarts möglich ist. Danach muß dann eine
Initialisierung erfolgen oder der Probebetrieb erneut über
zwei Schlüsselcodegeber Gi eingeleitet werden.
Falls eine der beiden Prüfeinheiten P₁ oder P₂ defekt ist,
sperrt die andere Prüfeinheit P₂ bzw. P₁ ihre Funktion sowie
die Funktionen der übrigen Steuergeräte Si oder Fj. Eine In
itialisierung wird somit erforderlich.
Ein Schlüsselcodegeber G₅ kann mit den Fahrzeugpapieren aus
geliefert werden. Dieser Schlüsselcodegeber G₅ weist einen
Transponder auf einem Schlüssel oder auf einer Chipkarte auf
und kann in die Fahrzeugpapiere eingeklebt sein. Dieser
Schlüsselcodegeber G₅ kann zu Hause immer sicher aufbewahrt
werden. Zum Fahren des Kraftfahrzeugs genügt ein anderer
Schlüsselcodegeber Gi, den der Benutzer während des Fahrens
bei sich trägt, mit dem jedoch alleine keine Initialisierung
möglich ist.
Die Prüfeinheiten P₁ und P₂ können - wie in der Fig. 2 dar
gestellt - in den betriebsrelevanten Steuergeräten Si enthal
ten sein oder - wie in Fig. 1 dargestellt - als eigenständi
ge Steuergeräte im Kraftfahrzeug angeordnet sein. Die Schlüs
selcodegeber Gi weisen vorzugsweise Transponder auf, die bei
Anregung durch ein Energiesignal des Empfängers E (der folg
lich auch einen Sender aufweist) das Schlüsselcodewort Ti
drahtlos (durch HF-, Infrarot- oder Induktiv-Signale) zu dem
Empfänger E übertragen.
Unter einer Initialisierung ist zu verstehen, daß den Steuer
geräten Si oder Fj oder den Schlüsselcodegebern Gi bei deren
Austausch oder Hinzufügen die für die Funktion der Wegfahr
sperre notwendigen Daten eingeschrieben werden.
Die Kennungscodeworte Ck und die Schlüsselcodeworte Ti sind
bei dem Ausführungsbeispiel unverschlüsselt in einem Speicher
abgespeichert und werden bei Anforderung verschlüsselt ausge
geben. Die Prüfeinheiten Pi können die Daten entschlüsseln
und mit Sollwerten vergleichen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Initialisieren einer Wegfahrsperre,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- - zwei Schlüsselcodegeber (Gk) senden bei Annähern an das Kraftfahrzeug oder bei Betätigen jedes Schlüsselcodegebers (Gk) ihr jeweiliges Schlüsselcodewort (Ti) an eine Prüfein heit (P₁ oder P₂),
- - die Prüfeinheit (P₁ oder P₂) sendet ein Anforderungssignal über die Datenleitung (BUS) an alle oder einen Teil der Steuergeräte (Si, Fj), wodurch diese veranlaßt werden, ihre Kennungscodeworte (Ck) zurückzusenden, wobei die Kennungs codeworte (Ck) die in den Steuergeräten (Si, Fj) gespei cherten Schlüsselcodeworte (Ti) enthalten,
- - die zurückgelieferten Kennungscodeworte (Ck) werden in der Prüfeinheit (P₁ oder P₂) mit dort gespeicherten Sollcode worten und den von den Schlüsselcodegebern (Gk) empfangenen Schlüsselcodeworten (Ti) verglichen, und
- - wenn mehr als eine vorbestimmte Anzahl der Steuergeräte (Si, Fj) mit ihrem Kennungscodewort (Ck) richtig antwortet und die empfangenen Schlüsselcodeworte (Ti) als berechtigt erkennt, so werden für die Funktion der Wegfahrsperre un entbehrliche Daten von der Prüfeinheit (P₁ oder P₂) in die ausgetauschten Steuergeräte (Si, Fj) oder die weitere Prü feinheit (P₂ bzw. P₁) eingeschrieben, falls die Prüfeinheit (P₁ oder P₂) hierzu ein Startsignal empfängt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Startsignal über eine Diagnosegerät (D) und eine Diagno
seleitung an die Prüfeinheit (P₁oder P₂) gesendet wird.
3. Wegfahrsperre für ein Kraftfahrzeug, die mit dem Verfahren
nach Patentanspruch 1 initialisiert ist, mit
- - mehreren Steuergeräten (Si, Fj) im Kraftfahrzeug, in denen jeweils ein Kennungscodewort (Ck) gespeichert ist oder mit Hilfe eines Algorithmus erzeugt wird und in denen Schlüs selcodeworte (Ti) gespeichert sind, und
- - mit zumindest zwei Prüfeinheiten (P₁ und P₂), die über eine gemeinsame Datenleitung (BUS) mit den Steuergeräten (Si, Fj) verbunden sind, wobei in jeder Prüfeinheit (P₁ oder P₂) die Steuergeräte (Si, Fj) identifizierende Sollcodeworte gespeichert sind oder mit Hilfe eines Algorithmus errechnet werden,
- - wobei zumindest eine der Prüfeinheiten (P₁ oder P₂) zumin dest bei jedem Motorstartvorgang ein Anforderungssignal über die Datenleitung (BUS) an alle oder einen Teil der Steuergeräte (Si, Fj) sendet, wodurch diese veranlaßt wer den, ihre Kennungscodeworte (Ck) zurückzusenden, und
- - wobei die zurückgelieferten Kennungscodeworte (Ck) in der Prüfeinheit (P₁ oder P₂) mit den Sollcodeworten verglichen werden und die Prüfeinheit (P₁ oder P₂) mindestens ein Steuergerät (Si) in einem inaktiven Zustand beläßt, so daß das Starten oder das Fahren des Kraftfahrzeugs verhindert wird, falls bei der Abfrage nach den Kennungscodeworten (Ck) weniger als eine vorbestimmte Anzahl der Steuergeräte (Si, Fj) mit ihrem Kennungscodewort (Ck) antwortet, sowie alle Steuergeräte (Si, Fj) freigibt, falls bei der Abfrage mindestens die vorbestimmte Anzahl der Steuergeräte (Si, Fj) mit ihrem Kennungscodewort (Ck) antwortet.
4. Wegfahrsperre nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Motorstartvorgang durch Aussenden eines Schlüsselcodewor
tes (Ti) eines Schlüsselcodegebers (Gk) eingeleitet wird.
5. Wegfahrsperre nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Prüfeinheit (P₁ oder P₂) mit einem Steuergerät (Si, Fj)
eine Baueinheit bildet.
6. Wegfahrsperre nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Schlüsselcodegeber (Gk) ein mit den Fahrzeugpapieren aus
gelieferter, auf einem mechanischen Schlüssel oder auf einer
Chipkarte angeordneter Transponder ist.
7. Wegfahrsperre nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Steuergerät (Si, Fj) und jede Prüfeinheit (P₁ und P₂)
jeweils einen Speicher zum Speichern aller, bei der Wegfahr
sperre verwendeter Schlüsselcodes aufweist.
8. Wegfahrsperre nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
in jeder Prüfeinheit (P₁ und P₂) weitgehend identische Daten
enthalten sind.
9. Verfahren zum Initialisieren einer Wegfahrsperre im Probe
betrieb,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- - zwei Schlüsselcodegeber (Gk) senden bei Annähern an das Kraftfahrzeug oder bei Betätigen jedes Schlüsselcodegebers (Gk) ihr jeweiliges Schlüsselcodewort (Ti) an eine Prüfein heit (P₁ oder P₂),
- - die Prüfeinheit (P₁ oder P₂) sendet ein Anforderungssignal über die Datenleitung (BUS) an:alle oder einen Teil der Steuergeräte (Si, Fj), wodurch diese veranlaßt werden, ihre Kennungscodeworte (Ck) zurückzusenden, wobei die Kennungs codeworte (Ck) die in den Steuergeräten (Si, Fj) gespei cherten Schlüsselcodeworte (Ti) enthalten,
- - die zurückgelieferten Kennungscodeworte (Ck) werden in der Prüfeinheit (P₁ oder P₂) mit dort gespeicherten Sollcode worten und den von den Schlüsselcodegebern (Gk) empfangenen Schlüsselcodeworten (Ti) verglichen, und
- - wenn mehr als eine vorbestimmte Anzahl der Steuergeräte (Si, Fj) mit ihrem Kennungscodewort (Ck) richtig antwortet, so werden alle Steuergeräte (Si, Fj) derart freigeben, daß eine vorgegebene Anzahl von Motorstarts für einen Probebe trieb ermöglicht wird.
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