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Die Erfindung betrifft eine Passagierkabine für ein Luft- oder Raumfahrzeug sowie ein Luft- oder Raumfahrzeug mit einer derartigen Passagierkabine.
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Obwohl auf beliebige Luft- oder Raumfahrzeuge anwendbar, wird die Erfindung beispielhaft anhand eines Flugzeuges näher erläutert.
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Im Flugzeugbau finden bei sogenannten In-Flight Entertainment (IFE) Systemen oftmals klappbare Displayvorrichtungen (sogenannte retractable Displays) Anwendung. Derartige klappbare Displayvorrichtungen werden beispielsweise in einem Überkopfbereich einer Passagierkabine montiert. Zum Betrachten einer mittels der Displayvorrichtung dargestellten Information klappt die Crew die Displayvorrichtung zentral auf. Ein für den Passagier geeigneter Neigungswinkel der Displayvorrichtung ist dem Sitzlayout entsprechend aufwendig voreingestellt. Vorzugsweise ist der Neigungswinkel größer als 90°. Eine klappbare Displayvorrichtung dieser Art ist beispielsweise in der
DE 11 2008 001 451 T5 beschrieben.
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Nachteilig ist beim Stand der Technik, dass diese klappbaren Displayvorrichtungen technisch aufwendig und störungsanfällig sind.
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Wenn der Klappmechanismus entfallen würde, könnten dadurch Kosten und Gewicht gespart sowie die Zuverlässigkeit deutlich erhöht werden.
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In einem mit dem Neigungswinkel der ausgeklappten klappbaren Displayvorrichtung vergleichbaren Neigungswinkel montierte, fest stehende Displayvorrichtungen haben jedoch den Nachteil, dass diese aus Sicherheitsgründen nicht eingesetzt werden können.
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Klassische klappbare Displayvorrichtungen müssen während dem Boarding-, Deboarding- und Taxibetrieb des Flugzeuges eingeklappt sein, da der Überblick in der Kabine gewährleistet sein muss und sich die Passagiere an der ausgeklappten Displayvorrichtung verletzen könnten. Eine feststehende Displayvorrichtung würde deshalb ein bedeutendes Sicherheitsrisiko darstellen. Darüber hinaus wirken fest stehende Displayvorrichtungen, die zu weit aus dem im Überkopfbereich angeordneten Versorgungskanal herausragen, optisch sehr unvorteilhaft.
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Die
WO 2006/015 562 A1 offenbart ein autostereoskopisches Display.
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Die
US 2008/0 158 500 A1 offenbart ein Display mit einem Parallaxenfilter.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine mechanisch wenig aufwändige Möglichkeit zur Anzeige von Informationen für Passagiere eines Flugzeugs zu schaffen, welche dennoch von Passagieren komfortabel abgelesen werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Passagierkabine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst und ein Luft- oder Raumfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8.
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Demgemäß ist eine Passagierkabine mit einem Versorgungskanal für ein Luft- oder Raumfahrzeug vorgesehen, mit einer Anzeigevorrichtung mit einer Anzeigeeinrichtung, welche in einem vorbestimmten Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel zu dem Versorgungskanal der Passagierkabine angeordnet ist, wobei die Anzeigeeinrichtung derart ausgebildet ist, dass eine virtuelle Bildebene der Anzeigeeinrichtung einen sich von dem Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel unterscheidenden vorbestimmten virtuellen Bildebenen-Neigungswinkel zu einem Bildschirm der Anzeigeeinrichtung aufweist.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, eine Anzeigevorrichtung zur Verfügung zu stellen bei der die Anzeigeeinrichtung in einem vorbestimmten Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel angeordnet ist, wobei den Passagieren eine mittels der Anzeigeeinrichtung bereitzustellende Information auf einer virtuellen Bildebene entgegengeneigt wird. Hierdurch ist es möglich auf eine vollständige Einklappbarkeit der Anzeigeeinrichtung zu verzichten und gleichzeitig einen größtmöglichen Komfort für die Passagiere bei der Betrachtung der Information zu gewährleisten.
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In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen der im Anspruch 1 angegebenen Passagierkabine.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Anzeigevorrichtung ist die Anzeigeeinrichtung als autostereoskopisches Multi-View-3D-Display ausgebildet. Beispielsweise weist das autostereoskopische Multi-View-3D-Display zum Bereitstellen zweier räumlich versetzter Bildinformationen eine Linsenmatrix auf. Hierdurch sind vorteilhaft vorgefertigte Zukaufteile einsetzbar, wodurch die Anzeigevorrichtung kostengünstig herstellbar ist.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Anzeigevorrichtung weist die Anzeigevorrichtung zum Verstellen des Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkels eine mechanische Neigungswinkel-Verstelleinrichtung auf. Hierdurch ist eine schnelle und einfache Anpassbarkeit des Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkels gewährleistet, wodurch der Bedienkomfort bei der Bedienung der Anzeigevorrichtung erhöht wird. Ferner ermöglicht dies zusätzlich zu der Anpassung des vorbestimmten virtuellen Bildebenen-Neigungswinkels eine mechanische Anpassung des vorbestimmten Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkels.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Anzeigevorrichtung ist der virtuelle Bildebenen-Neigungswinkel größer ausgebildet als der vorbestimmte Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel, wodurch die virtuelle Bildebene den Passagieren in möglichst optimaler Art und Weise entgegengeneigt wird. Dies steigert den Komfort für die Passagiere.
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Gemäß einem noch weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Anzeigevorrichtung ist die Anzeigeeinrichtung zumindest abschnittsweise in ein Abdeckpaneel des Versorgungskanals integriert. Dies gewährleistet eine besonders einfache und schnelle Montage der Anzeigevorrichtung, wodurch deren mögliches Einsatzgebiet vergrößert wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Anzeigevorrichtung ist eine Breite der Anzeigeeinrichtung größer ausgebildet als eine Breite des Versorgungskanals. Hierdurch ist der Einsatz von Anzeigeeinrichtungen mit einer Überbreite möglich. Dies steigert den Sehkomfort der Passagiere.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Passagierkabine ist die Anzeigevorrichtung zumindest abschnittsweise in einem Versorgungskanal der Passagierkabine angeordnet. Hierdurch wird der für die Passagiere in der Passagierkabine zur Verfügung stehende Raum vergrößert, wodurch der Passagierkomfort steigt.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden schematischen Figuren der Zeichnung näher erläutert.
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Von den schematischen Figuren zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer Anzeigevorrichtung für eine Passagierkabine eines Luft- oder Raumfahrzeuges;
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2 eine Schnittansicht durch eine Passagierkabine eines Luft- oder Raumfahrzeuges;
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3 eine Vorderansicht der bevorzugten Ausführungsform der Anzeigeeinrichtung gemäß 1;
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4 eine perspektivische Ansicht einer weiteren bevorzugten Ausführungsform einer Anzeigevorrichtung für eine Passagierkabine eines Luft- oder Raumfahrzeuges;
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5 eine Vorderansicht der bevorzugten Ausführungsform der Anzeigeeinrichtung gemäß 4;
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6 eine perspektivische Ansicht einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform einer Anzeigevorrichtung für eine Passagierkabine eines Luft- oder Raumfahrzeuges;
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7 eine Schnittansicht einer Ausgestaltung der bevorzugten Ausführungsform der Anzeigevorrichtung gemäß 6;
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8 eine Schnittansicht einer Ausgestaltung der bevorzugten Ausführungsform der Anzeigevorrichtung gemäß 6; und
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9 eine perspektivische Ansicht einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform einer Anzeigevorrichtung für eine Passagierkabine eines Luft- oder Raumfahrzeuges.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
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Die 1 bis 3, auf die im Folgenden gleichzeitig Bezug genommen wird, illustrieren ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Anzeigevorrichtung 1 für eine Passagierkabine 2 eines Luft- oder Raumfahrzeuges 3. Die Anzeigevorrichtung 1 ist bevorzugt Komponente eines sogenannten In-Flight-Entertainment-Systems (IFE-System) des Luft- oder Raumfahrzeuges 3. Das IFE-System kann eine Vielzahl Anzeigevorrichtungen 1 aufweisen. Im Folgenden wird jedoch auf nur eine Anzeigevorrichtung 1 Bezug genommen. Das Luft- oder Raumfahrzeug 3 weist insbesondere einen beispielsweise zylindrischen oder oval-zylindrischen Rumpf 4 auf. Eine Innenwandung 5 des Rumpfes 4 bildet bevorzugt eine Seitenwand 5 der Passagierkabine 2. Ein Koordinatensystem illustriert eine x- oder Längsrichtung, eine y- oder Querrichtung und eine z- oder Hochrichtung des Rumpfes 4 bzw. des Luft- oder Raumfahrzeuges 3. Mittels eines Fußbodens 6 ist die Passagierkabine 2 in etwa horizontal von einem Frachtbereich 7 des Luft- oder Raumfahrzeuges 3 getrennt. Der Fußboden 6 erstreckt sich bevorzugt flächig in x- und in y-Richtung. Auf dem Fußboden 6 sind bevorzugt in x-Richtung voneinander beabstandet mehrere Sitzreihen angeordnet. Beispielhaft ist in 2 eine Sitzreihe 8, insbesondere eine rechte Sitzreihe 8, mit zwei Passagiersitzen 9 vorgesehen. Die Anzahl der Sitze pro Sitzreihe ist beliebig. Zwischen der rechten Sitzreihe 8 und einer nicht dargestellten weiteren Sitzreihe, beispielsweise einer mittleren oder linken Sitzreihe, ist ein Gang 10 vorgesehen. Es können in der Passagierkabine 2 mehrere Gänge in x-Richtung parallel zueinander verlaufen.
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In einem Überkopfbereich 11 der Sitzreihe 8 ist eine Ablage- oder Verstaueinrichtung 12, ein sogenanntes Hatrack 12, vorgesehen. Das Hatrack 12 dient beispielsweise dem Verstauen von Bordgepäck der Passagiere. Das Hatrack 12 weist bevorzugt eine Vielzahl an Einzelfächern mit jeweils zu der Passagierkabine 2 hin aufklappbaren Türen auf An einer Unterseite 13 des Hatracks 12 ist ein Versorgungskanal 14 vorgesehen. In dem Versorgungskanal 14 sind beispielsweise elektrische und/oder Datenleitungen angeordnet. Der Versorgungskanal 14 verläuft in etwa in x-Richtung. Bevorzugt ist der Versorgungskanal 14 im Wesentlichen parallel zu einer von der x- und y-Richtung aufgespannten Ebene angeordnet. Der Versorgungskanal 14 kann alternativ, wie in 2 illustriert, zu der Passagierkabine 2 bzw. dem Gang 10 hin geneigt angeordnet sein. Der Versorgungskanal 14 ist vorzugsweise mittels Abdeckpaneelen 15 hin zu der Passagierkabine derart abgedeckt, dass er nicht einsehbar ist. Die Abdeckpaneele 15 sind vorzugsweise mit dem Versorgungskanal 14 verschraubt und/oder verschnappt. Beispielsweise sind die Abdeckpaneele 15 jeweils mittels Befestigungselementen 16, 17 an, insbesondere in x-Richtung verlaufenden, Längsträgern 18, 19 des Versorgungskanals 14 montiert. Der Versorgungskanal 14 weist vorzugsweise eine Breite a auf. Die Breite a des Versorgungskanals kann standardmäßig vorgegeben sein.
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Die Anzeigevorrichtung 1 weist insbesondere eine Anzeigeeinrichtung 20, insbesondere ein Overhead-Display 20, auf. Die Anzeigeeinrichtung 20 weist vorzugsweise einen Flüssigkristallbildschirm (LCD-Bildschirm) oder dergleichen auf. Die Anzeigeeinrichtung 20 ist bevorzugt an einem vorbestimmten Abschnitt der Passagierkabine 2, beispielsweise an oder zumindest abschnittsweise in dem Versorgungskanal 14 montiert. Alternativ kann die Anzeigeeinrichtung 20 an einem beliebigen, insbesondere an einem für die Passagiere einsehbaren, Abschnitt der Passagierkabine 2 montiert sein. Die Anzeigevorrichtung 1 weist ferner bevorzugt eines der Abdeckpaneele 15 auf, in welches die Anzeigeeinrichtung 20 eingebaut sein kann. Beispielsweise ist ein Gehäuse der Anzeigeeinrichtung 20 zumindest abschnittsweise in das entsprechende Abdeckpaneel 15 integriert. Insbesondere ist die Anzeigeeinrichtung 20 mit einem vorbestimmten, insbesondere festen, Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel α, insbesondere zu dem Versorgungskanal 14 der Passagierkabine 2, montiert. Der vorbestimmte Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel α wird insbesondere von einer in etwa in Längsrichtung x des Luft- oder Raumfahrzeuges 3 verlaufenden Seitenkante 21 des Versorgungskanals 14 und einer Seitenkante 22 eines Bildschirms der Anzeigeeinrichtung 20 aufgespannt. Unter dem Bildschirm der Anzeigeeinrichtung 20 ist im Folgenden die Komponente der Anzeigeeinrichtung zu verstehen, auf der die darzustellende Information für einen Betrachter angezeigt wird. Bei dem Bildschirm kann es sich beispielsweise um eine Glas- oder Kunststoffplatte handeln. Ein den Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel α zu 180° ergänzender Winkel wird als sogenannter Öffnungswinkel χ der Anzeigeeinrichtung 20 bezeichnet. Der Öffnungswinkel χ ist vorzugsweise größer als ein Öffnungswinkel einer konventionellen einklappbaren Anzeigeeinrichtung, eines sogenannten retractable Displays. Die Anzeigeeinrichtung 20, insbesondere deren Bildschirm ist bevorzugt in der Sitzreihe 8 sitzenden Passagieren zugeneigt. Der Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel α ist vorzugsweise als spitzer Winkel ausgebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform der Anzeigevorrichtung 1 ist der vorbestimmte Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel α fest eingestellt, d. h. nicht verstellbar.
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Die Anzeigeeinrichtung 20 weist vorzugsweise eine der Breite a des Versorgungskanals 14 angepasste Breite b auf, welche insbesondere der Breite a entspricht. Beispielsweise weist die Anzeigeeinrichtung 20 eine Bildschirmdiagonale d von 10 Zoll auf. Die Breite a des Versorgungskanals 14 kann so ausgebildet sein, dass die Anzeigeeinrichtung 20 mit der Bildschirmdiagonale d von 10 Zoll zumindest abschnittsweise in dem Versorgungskanal 14 aufgenommen werden kann. Vorzugsweise ist die Anzeigeeinrichtung 20 zumindest abschnittsweise in dem Versorgungskanal 14 angeordnet. Die Anzeigeeinrichtung 20 ragt insbesondere lediglich eine Höhe h über das entsprechende Abdeckpaneel 15 des Versorgungskanals 14 hinaus, das heißt, in die Passagierkabine 2 hinein. Die Höhe h ist insbesondere deutlich geringer als bei einem konventionellen retractable Display. Aufgrund der geringen in die Passagierkabine ragenden Höhe h der Anzeigeeinrichtung 20 ist eine Verletzungsgefahr der Passagiere beim Boarding, Deboarding und Taxibetrieb ausgeschlossen und der Überblick in der Passagierkabine 2 ist stets gewährleistet.
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Die 4 und 5 illustrieren eine bevorzugte Modifikation der Anzeigevorrichtung 1 gemäß den 1 bis 3. Diese Modifikation der Anzeigevorrichtung 1 findet insbesondere Anwendung bei der Verwendung von Anzeigevorrichtungen 20 mit einer Bildschirmdiagonale d von größer oder gleich 10 Zoll. Die Anzeigeeinrichtung 20 weist dann insbesondere eine Breite b auf, welche größer ist als die Breite a des Versorgungskanals 14. Die Anzeigevorrichtung 1 gemäß der 4 und 5 unterscheidet sich von der Anzeigevorrichtung 1 gemäß der 1 bis 3 lediglich dadurch, dass die Anzeigeeinrichtung 20 eine größere Breite b aufweist als die Breite a des Versorgungskanals 14. Beispielsweise ist die standardmäßige Breite a des Versorgungskanals 14 derart ausgebildet, dass Anzeigeeonrichtungen 20 mit einer Bildschirmdiagonale d von 10 Zoll in dem Versorgungskanal 14 montierbar sind. Die Breite b der Anzeigeeinrichtung 20 gemäß der Weiterbildung nach den 4 und 5 ist jedoch aufgrund der größeren Bildschirmdiagonale d von 12 Zoll größer als die Breite a des Versorgungskanals 14. Hierdurch ist es insbesondere möglich, den Passagieren Bild- und/oder Videoinformationen in einem größeren Format zur Verfügung zu stellen, wodurch der Komfort für die Passagiere erhöht wird. Vorzugsweise ragt die Anzeigeeinrichtung 20 beidseitig über den Versorgungskanal 14 hinaus und liegt beispielsweise auf weiteren im Überkopfbereich 11 neben dem Versorgungskanal 20 montierten Paneelen 23, 24 der Seitenwand 5 auf.
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Die 6 bis 8 illustrieren weitere bevorzugte Ausführungsformen der Anzeigevorrichtung 1. Bei diesen Ausführungsformen der Anzeigevorrichtung 1 gemäß den 6 bis 8 ist der vorbestimmte Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel α insbesondere mechanisch verstellbar ausgebildet. Hierdurch kann die Anzeigeeinrichtung 20 in einem vorbestimmten Winkelbereich zum Passagier hin oder weg von diesem geneigt werden. Zum Einstellen des Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkels α kann die Anzeigevorrichtung 1 insbesondere eine mechanische Neigungswinkel-Verstelleinrichtung aufweisen.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Anzeigevorrichtung 1 gemäß 7 weist die Anzeigeeinrichtung 20 bzw. ein Gehäuse 25 der Anzeigeeinrichtung 20 eine Drehachse 26 auf, welche an einem der Passagierkabine 2 abgewandten Endabschnitt 27 der Anzeigeeinrichtung 20 vorgesehen ist. Vorzugsweise ist die Drehachse 26 parallel zu der Querrichtung y angeordnet. Der Endabschnitt 27 ist insbesondere in dem Versorgungskanal 14 angeordnet. Um die Drehachse 26 kann die Anzeigeeinrichtung 20 verschwenkt werden, wie mittels des Pfeils 28 illustriert ist. An einem dem ersten Endabschnitt 27 abgewandten zweiten Endabschnitt 29 der Anzeigeeinrichtung 20 ist eine mechanische Neigungswinkel-Verstelleinrichtung 30 angeordnet. Der zweite Endabschnitt 29 ragt insbesondere mit der Höhe h in die Passagierkabine 2 hinein. Die Höhe h und der Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkels α sind mittels der Neigungswinkel-Verstelleinrichtung 30 mechanisch verstellbar. Die Neigungswinkel-Verstelleinrichtung 30 kann beispielsweise eine Antriebseinrichtung 31 und eine Getriebeeinrichtung 32 aufweisen. Die Antriebseinrichtung 31 ist vorzugsweise als Elektromaschine 31 ausgebildet und mittels der Getriebeeinrichtung 32 mit der Anzeigeeinrichtung 20 bzw. mit dem Gehäuse 25 der Anzeigeeinrichtung 20 wirkverbunden. Die Getriebeeinrichtung 32 kann beispielsweise ein mit der Antriebseinrichtung 31 wirkverbundenes Ritzel 33, insbesondere ein Schneckenritzel 33, welches in eine entsprechende Zahnstange 34 der Getriebeeinrichtung 32 eingreift, aufweisen. Mittels der Neigungswinkel-Verstelleinrichtung 30 sind der Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel α und die Höhe h schnell und komfortabel einstellbar.
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Die 8 illustriert eine weitere Modifikation der Anzeigevorrichtung 1, welche sich von der Ausgestaltung der Anzeigevorrichtung 1 gemäß der 7 lediglich dadurch unterscheidet, dass anstatt der an dem ersten Endabschnitt 27 positionierten Drehachse 26 eine in etwa mittig an der Anzeigeeinrichtung 20 bzw. dem Gehäuse 25 der Anzeigeeinrichtung 20 angeordnete Drehachse 35 vorgesehen ist. Vorzugsweise ist die Drehachse 35 parallel zu der Querrichtung y angeordnet. Der erste Endabschnitt 27 ist hierdurch tiefer in dem Versorgungskanal 14 angeordnet, wodurch im Vergleich zu der Ausgestaltung gemäß 7 eine verringerte in die Passagierkabine hineinragende Höhe h der Anzeigeeinrichtung 20 erreicht wird.
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Da die Anzeigevorrichtung 1 gemäß der Ausführungsbeispiele der 1 bis 8 bevorzugt in dem Überkopfbereich 11 angeordnet ist, wird eine mittels der Anzeigeeinrichtung 20 dargestellte Information – unter Information ist im Folgenden beispielsweise ein Bild und/oder ein Videofilm zu verstehen – von den Passagieren je nach Sitzposition gestaucht und/oder trapezförmig verzerrt wahrgenommen. Zur virtuellen Bildanpassung ist die Anzeigeinrichtung 20 vorzugsweise derart ausgebildet, dass diese eine Blickwinkelanpassung ermöglicht. Diese Anpassung des Blickwinkels und Entzerrung der dargestellten Information wird vorzugsweise virtuell mittels einer dreidimensionalen Darstellung erreicht.
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Insbesondere ist die Anzeigeeinrichtung 20, wie in 9 illustriert, als sogenanntes autostereoskopisches Multi-View-3D-Display 20, im Folgenden als Display 20 bezeichnet, ausgebildet. Dieses weist vorzugsweise eine Linsenmatrix auf, welche insbesondere auf einem Bildschirm des Displays 20 angeordnet ist. Der Bildschirm bildet eine reale Bildebene des Displays 20. Das Display 20 kann mittels der Linsenmatrix eine aus mehreren Blickwinkeln aufgenommene Information in mehrere getrennte Blickrichtungen aussenden. Treffen jeweils zwei dieser räumlich versetzten Bilder einzeln auf das linke und rechte Auge eines Betrachters, entsteht für diesen ein dreidimensionaler Eindruck. Vorzugsweise wird vorliegend ein 2D-Videosignal mittels einer 3D-Videosignalverarbeitung angepasst, um eine virtuelle Neigung und Entzerrung der dargestellten Information zu erreichen. Hierdurch wird die dargestellte Information dem Passagier auf einer virtuellen Bildebene 36 entgegengeneigt. Die virtuelle Bildebene 36 unterscheidet sich vorzugsweise von der realen Bildebene des Displays 20. Insbesondere weist die virtuelle Bildebene 36 des Displays 20 einen sich von dem vorbestimmten Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel α vorzugsweise unterscheidenden vorbestimmten virtuellen Bildebenen-Neigungswinkel β auf. Der vorbestimmte virtuelle Bildebenen-Neigungswinkel β wird insbesondere zwischen dem Bildschirm der Anzeigeeinrichtung 20 und der virtuellen Bildebene 36 aufgespannt. Der vorbestimmte virtuelle Bildebenen-Neigungswinkel β und der vorbestimmte, insbesondere mechanisch verstellbare, Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel α ergeben gemeinsam einen Gesamtneigungswinkel der Anzeigevorrichtung 1. Die virtuelle Bildebene 36 ist vorzugsweise um eine virtuelle Drehachse 37 relativ zu dem Bildschirm des Displays 20 verschwenkbar. Vorzugsweise ist die virtuelle Drehachse 37 auf einer Oberfläche des Versorgungskanals 14, d. h. auf dem Abdeckpaneel 15, angeordnet. Insbesondere entspricht die virtuelle Drehachse 37 einer Vorderkante des Bildschirms des Displays 20. Vorzugsweise ist die virtuelle Drehachse 37 parallel zu der Querrichtung y angeordnet. Der vorbestimmte Bildebenen-Neigungswinkel β ist vorzugsweise größer ausgebildet als der vorbestimmte Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel α. Alternativ kann der vorbestimmte Bildebenen-Neigungswinkel β kleiner oder gleich dem vorbestimmten Anzeigeeinrichtungs-Neigungswirikel α sein. Bevorzugt ist der vorbestimmte Bildebenen-Neigungswinkel β derart ausgebildet, dass eine mittels des Displays 20 dargestellte Information für einen Passagier unverzerrt wahrgenommen wird. Die virtuelle Bildebene 36 tritt vom optischen Eindruck her aus dem Display 20 heraus. Die dargestellte Information wird so entzerrt, dass sich keine Trapezform ergibt, sondern beispielsweise die Seitenränder eines 2D-Videobildes parallel zueinander verlaufen. Der vorbestimmte Bildebenen-Neigungswinkel β ist vorzugsweise einstellbar ausgebildet. Eine weitere Einstellmöglichkeit der Anzeigevorrichtung 1 bzw. des dargestellten Bildes oder Videos ergibt sich durch den Einsatz der Neigungswinkel-Verstelleinrichtung 30 gemäß der 7 und 8. Insbesondere ermöglicht die mechanische Verstellbarkeit des Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkels α eine zusätzliche Anpassung und Optimierung der Sehrichtung bzw. des Blickwinkels der Passagiere auf die mittels der Anzeigevorrichtung 1 dargestellte Information.
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In einer alternativen Ausgestaltung der Anzeigevorrichtung 1 befindet sich eine virtuelle Drehachse der virtuellen Bildebene 36 in etwa in der Mitte der darzustellenden Information. Die Passagiere nehmen bei dieser alternativen Ausgestaltung einen Teil des dargestellten Bildes virtuell in der Tiefe des Versorgungskanals 14 wahr. Dies ermöglicht insbesondere eine stärkere Neigbarkeit der dargestellten Information und eine bessere Bildschärfe, da ein maximaler Abstand der virtuellen Bildebene 36 von der Displayoberfläche kleiner ausfällt.
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Vorzugsweise ist das Display 20 derart ausgestaltet, dass dieses eine Vielzahl virtueller Bildebenen bereitstellt. Dadurch kann mehreren Passagieren, welche auf verschiedenen Sitzplätzen 9 sitzen, gleichzeitig eine unverzerrte und/oder ungestauchte Bild- oder Videoinformation zur Verfügung gestellt werden. Bei der Ausgestaltung der Anzeigevorrichtung 1 derart, dass der Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel α fest eingestellt ist und/oder die erforderliche Entzerrung konstant ist, kann beispielsweise ein entsprechendes durch das Display 20 darzustellendes Videomaterial mittels einer Bearbeitungssoftware vorproduziert werden. Falls eine Anpassung der Videodarstellung während des Betriebs des Displays 20 erforderlich ist, beispielsweise bei einer Verstellung des Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkels α, kann die entsprechende Signalverarbeitung jedoch in Echtzeit über entsprechend ausgebildete Prozessoren des IFE-Systems erfolgen. Ferner ist mittels der Anzeigevorrichtung 1 eine blickwinkelangepasste und entzerrte Darstellung von 3D-Videomaterial möglich.
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Die aufgeführten Materialien, Zahlenangaben und Dimensionen sind beispielhaft zu verstehen und dienen lediglich der Erläuterung der Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anzeigevorrichtung
- 2
- Passagierkabine
- 3
- Luft- oder Raumfahrzeug
- 4
- Rumpf
- 5
- Seitenwand
- 6
- Fußboden
- 7
- Frachtbereich
- 8
- Sitzreihe
- 9
- Sitz
- 10
- Gang
- 11
- Überkopfbereich
- 12
- Ablageeinrichtung
- 13
- Unterseite
- 14
- Versorgungskanal
- 15
- Abdeckpaneel
- 16
- Befestigungselement
- 17
- Befestigungselement
- 18
- Längsträger
- 19
- Längsträger
- 20
- Anzeigeeinrichtung
- 21
- Seitenkante
- 22
- Seitenkante
- 23
- Paneel
- 24
- Paneel
- 25
- Gehäuse
- 26
- Drehachse
- 27
- Endabschnitt
- 28
- Pfeil
- 29
- Endabschnitt
- 30
- Neigungswinkel-Verstelleinrichtung
- 31
- Antriebseinrichtung
- 32
- Getriebeeinrichtung
- 33
- Ritzel
- 34
- Zahnstange
- 35
- Drehachse
- 36
- virtuelle Bildebene
- 37
- virtuelle Drehachse
- a
- Breite
- b
- Breite
- d
- Bildschirmdiagonale
- h
- Höhe
- α
- Anzeigeeinrichtungs-Neigungswinkel
- β
- Bildebenen-Neigungswinkel
- x
- Öffnungswinkel