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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Strecken und/oder Ausrichten von Teigrohlingen, insbesondere von zur Brezelherstellung vorgeformten Teigsträngen gemäß den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 2.
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Vorrichtungen der eingangs genannten Art können beispielsweise dazu verwendet werden, um gestreckte und ausgerichtete Teigstränge von einem Anlieferungsband an eine Weiterverarbeitungsstation, beispielsweise an eine Schlingmaschine, zu übergeben.
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Aus der
DE 198 16 738 C2 des Anmelders ist eine Vorrichtung zur Übergabe von vorgeformten langgestreckten Teigrohlingen vorgegebener Länge bekannt, welche eine um eine parallel zum Teigstrang liegende Achse ein- oder mehrteilige Aufnahmeanordnung zur Übergabe oder zum Aussondern des Teigrohlings aufweist, welche mit einer Längenmesseinrichtung mittels Sensoren für den Teigrohling und einer Ausgleichsanordnung für wellenförmige Erhebungen des Teigrohlings versehen ist.
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Diese Anordnung ist jedoch aufgrund der vielen benötigen mechanischen Teile relativ teuer in der Herstellung; des Weiteren kann es aufgrund des mehrteiligen Aufbaus öfters zur Störungen kommen, als bei einer Vorrichtung, welche weniger Teile umfasst.
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Aus der
DE 19807692 C2 ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Brezeln bekannt, welche eine Positioniereinrichtung aufweist, die ein drehbares Positionierrad mit einem Antrieb, eine Sensoreinrichtung und eine Steuereinheit aufweist, wobei die Positioniereinrichtung höhenverstellbar und oder verschwenkbar ausgebildet ist. Mittels der Positioniereinrichtung ist eine Ausrichtung des Teigstrangs möglich; in nachteiliger Weise können mit dieser Einrichtung Teigrohlinge nicht gestreckt bzw. geglättet werden.
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Ferner ist aus der
DE 10 2006 051 300 B4 des Anmelders eine Vorrichtung zum Strecken bzw. Glätten und/oder Ausrichten von Teigrohlingen, insbesondere von zur Brezelherstellung vorgeformten Teigsträngen bekannt, welche als Mittel zum Strecken und/oder Ausrichten der Teigrohlinge zwei drehbare und unabhängig voneinander antreibbare Räder umfasst, die nebeneinander senkrecht zur Förderrichtung einer Rutsche oder eines Förderbandes anordenbar sind. Hierbei ist vorgesehen, dass die ankommenden Teigrohlinge mittels einer anhand der Signale einer Steuerung ablaufenden gleichzeitigen gegensinnigen Drehbewegung der Räder gestreckt bzw. geglättet und/oder mittels einer anhand der Signale einer Steuerung ablaufenden gleichzeitigen gleichsinnigen Drehbewegung der Räder ausgerichtet werden.
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Die Dimensionierung der Räder und der Abstand der Räder zueinander sind gemäß der
DE 10 2006 051 300 B4 derart bemessen, dass der Teigrohling eine gewünschte Form annehmen kann.
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Dadurch wird eine Vorrichtung zum Strecken oder Glätten und/oder Ausrichten von Teigrohlingen geschaffen, die sowohl zum Strecken bzw. Glätten als auch zum Ausrichten der Teigrohlinge einsetzbar ist und eine sehr kompakte Bauform aufweist.
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Aus der nachveröffentlichten
DE 10 2010 008 024 A1 des Anmelders geht eine Vorrichtung zum Strecken oder Glätten und/oder Ausrichten von Teigrohlingen hervor, welche als Mittel zum Strecken und/oder Ausrichten der Teigrohlinge zwei drehbare und abhängig voneinander antreibbare Räder umfasst, die nebeneinander senkrecht zur Förderrichtung einer Rutsche oder eines Förderbandes anordenbar sind, wobei die ankommenden Teigrohlinge mittels einer anhand der Signale einer Steuerung ablaufenden gleichzeitigen gegensinnigen Drehbewegung der Räder oder mittels einer Drehbewegung eines der Räder bei fest gebremstem anderen Rad gestreckt bzw. geglättet oder mittels einer anhand der Signale einer Steuerung ablaufenden gleichzeitigen gleichsinnigen Drehbewegung der Räder ausgerichtet werden. Bei der bekannten Vorrichtung ist vorgesehen, dass der Abstand der beiden Räder der Vorrichtung zueinander in Richtung senkrecht zur Förderrichtung der Rutsche oder des Förderbandes betrachtet einstellbar ist. Des Weiteren ist eine Sensoreinrichtung vorgesehen, welche zwei Sensoren zur Erfassung der Teigstrangenden der ankommenden Teigrohlinge umfasst, wobei die Sensoren axial betrachtet in einem vorbestimmten Abstand im oder gegen die Förderrichtung zu den Rädern angeordnet sind.
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In nachteiliger Weise erhöht die Verwendung der Sensoren die Komplexität des Systems sowie die damit verbundenen Kosten. Des Weiteren kann anhand der Signale der Sensoren keine Aussage getroffen werden, ob und inwiefern ein Strecken des ankommenden Teigrohlings erforderlich ist.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Sensoren derartiger Vorrichtungen sind als Lichtschranken ausgeführt.
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Aus der
WO 2010/066227 A2 ist eine Vorrichtung zum Legen von Brezeln bekannt, umfassend einen Industrieroboter mit einem zum Aufnehmen eines Endes eines Teigstranges ausgebildeten Greifer, wobei der Industrieroboter abwechselnd die Schenkel des Teigstranges aufnimmt und verschwenkt, so dass ein brezelförmiger Teigrohling entsteht. Bei der bekannten Vorrichtung kann ein Lasermess-System zur Bestimmung der Position und/oder der Länge des zugeführten geraden Teigstrangs vorgesehen sein. Hierbei ist gemäß
WO 2010/066227 der Einsatz eines derartigen Mess-Systems nur dann erforderlich, wenn größere Positions- und Längentoleranzen auftreten können oder wenn eine hohe Güte erzielt werden soll. Für den Fall, dass ein Mess-System vorgesehen ist, wird der gerade Teigstrang nach der Erfassung dessen Länge oder Position auf dem Förderband gegen eine bogenförmige Wandung eines vorgesehenen Formelementes gefördert und durch dieses aufgehalten, während die seitlichen Bereiche des Teigstranges weitergefördert werden, wodurch der Teigstrang eine U-Form annimmt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Strecken und/oder Ausrichten von Teigrohlingen anzugeben, bei der eine möglichst exakte Vermessung des Betrags der erforderlichen Ausrichtung sowie eine möglichst exakte Bestimmung des erforderlichen Maßes des Streckens der ankommenden U-förmigen Teigrohlinge ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche 1 und 2 gelöst. Weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen und Vorteile gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Demnach wird eine Vorrichtung zum Strecken und/oder Ausrichten von Teigrohlingen, vorzugsweise von zur Brezelherstellung vorgeformten Teigsträngen, vorgeschlagen, welche Mittel zum Strecken und/oder Ausrichten der mit den Schenkeln voran ankommenden U-förmigen Teigrohlingen umfasst, wobei die Mittel zum Strecken und/oder Ausrichten der Teigrohlinge von einer Steuereinrichtung steuerbar sind, welche als Eingangsparameter das Maß der erforderlichen Ausrichtung und/oder das Maß des Streckens des Teigrohlings verwendet. Neben diesen Parametern können auch weitere Eingangsparameter verwendet werden, wie beispielsweise der Zeitpunkt des Beginns der Durchführung des Vorgangs zum Ausrichten und/oder zum Strecken der Teigrohlinge.
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Gemäß der Erfindung umfasst die Vorrichtung zum Strecken und/oder Ausrichten von Teigrohlingen zur Bestimmung der Eingangsparameter der Steuerung der Mittel zum Strecken und/oder Ausrichten der Teigrohlinge eine Einrichtung zur Nahbereichsphotogrammmetrie.
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Hierbei kann in aus dem Stand der Technik bekannter Art und Weise durch die Einrichtung zur Photogrammmetrie computergestützt eine Bestimmung der exakten Position des ankommenden Teigrohlings in einem von einer Digitalkamera erstellten Bild durchgeführt werden, wobei ebenfalls computergestützt der Teigrohling anhand der bekannten Entfernung der Einrichtung zur Nahbereichsphotogrammmetrie zum Teigrohling vermessen wird.
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Alternativ zur Einrichtung zur Nahbereichsphotogrammmetrie kann zur Bestimmung der Eingabeparameter der Steuerung der Mittel zum Strecken und/oder Ausrichten der Teigrohlinge eine Wärmebildkamera (Thermographiekamera) vorgesehen sein, wobei mittels der Wärmebildkamera computergestützt die ankommenden Teigrohlinge vermessen werden. Die Verwendung der Wärmebildkamera resultiert auch in dem Vorteil, dass gleichzeitig mit der Bestimmung der Eingabeparameter die Temperatur des Teigs der Teigrohlinge erfasst wird, wodurch gegebenenfalls Maßnahmen eingeleitet werden können, um die Temperatur der ankommenden Teigrohlinge zu erhöhen oder zu senken. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass der Teig zu warm ist, da dies dazu führt, dass die Teigrohlinge bei der Bearbeitung schnell reißen können.
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Vorzugsweise sind die Einrichtung zur Nahbereichsphotogrammmetrie oder die Wärmebildkamera fest installiert und erfassen den ankommenden Teigrohling während dieser mittels eines Förderbandes der Vorrichtung zum Strecken und/oder Ausrichten zugeführt wird.
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Durch die erfindungsgemäße Vermessung der ankommenden Teigrohlinge wird die Längendifferenz zwischen den beiden Schenkeln des Teigrohlings ermittelt, deren Hälfte das Maß für das Ausrichten des Teigrohlings darstellt und als Eingabeparameter an die Steuerung der Einrichtung zum Strecken und/oder Ausrichten weitergeleitet wird.
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Ferner ist durch die Vermessung der ankommenden Teigrohlinge anhand der erfassten Gesamtlänge des Teigrohlings und der Abweichung von der Solllänge des Teigrohlings ermittelbar, ob und wie stark der Teig gestreckt werden soll.
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Da beispielsweise das Gewicht eines Teigrohlings mit kleinen Toleranzen bekannt ist, kann die Solllänge ermittelt werden oder der Wert der Solllänge wird in der Steuereinrichtung der Vorrichtung zum Strecken und/oder Ausrichten von Teigrohlingen abgelegt. Die Differenz zwischen der Solllänge und der erfassten Länge (Istlänge) des Teigrohlings wird vorzugsweise als Maß des Streckens des Teigrohlings bestimmt. Im Rahmen einer Weiterbildung der Erfindung kann die erfasste Länge der Teigrohlinge an eine der Vorrichtung zum Strecken und/oder Ausrichten von Teigrohlingen vorgeschaltete Teigformanlage (sogenannte Stranganlage) übermittelt werden, wodurch die Länge der in der Teigformanlage hergestellten Teigrohlinge an die Solllänge anpassbar ist, so dass wenn die erfasste Länge größer als die Solllänge ist, in der Teigformanlage kürzere Teigrohlinge hergestellt werden und umgekehrt.
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Ferner kann gemäß der Erfindung anhand der Position des Teigrohlings zum Erfassungszeitpunkt sowie der bekannten Förderbandgeschwindigkeit der Zeitpunkt ermittelt werden, zu dem der Teigrohling mit den Mitteln zum Strecken und/oder zum Ausrichten zur Anlage kommt, so dass an diesem Zeitpunkt der Vorgang zum Strecken und/oder Ausrichten unmittelbar beginnt.
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Als Mittel zum Strecken und/oder Ausrichten der Teigrohlinge können jede aus dem Stand der Technik bekannte derartige Mittel verwendet werden. Beispielsweise können Mittel gemäß der
DE 10 2010 008 024 A1 oder der
DE 10 2006 051 300 B4 des Anmelders verwendet werden, die vollinhaltlich Gegenstand dieser Beschreibung sein sollen.
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Demnach können die Mittel zum Strecken und/oder Ausrichten der Teigrohlinge als zwei drehbare und unabhängig voneinander antreibbare Räder ausgeführt sein, die nebeneinander senkrecht zur Förderrichtung einer Rutsche oder eines Förderbandes anordenbar sind. Hierbei ist vorgesehen, dass die ankommenden Teigrohlinge mittels einer anhand der Signale einer Steuerung ablaufenden gleichzeitigen gegensinnigen Drehbewegung der Räder gestreckt bzw. geglättet und/oder mittels einer anhand der Signale einer Steuerung ablaufenden gleichzeitigen gleichsinnigen Drehbewegung der Räder ausgerichtet werden, wobei die Dimensionierung der Räder und der Abstand der Räder zueinander derart bemessen sind, dass der Teigrohling eine gewünschte Form annehmen kann. Die Räder sind oberhalb der Rutsche bzw. des Obertrums des die Teigrohlinge transportierenden Förderbandes angeordnet und verschwenkbar ausgeführt oder und in deren Längsrichtung vertikal zur Ebene der Rutsche bzw. des Förderbandes verstellbar, sodass, wenn sich die Räder in einer ersten Endposition befinden, ein ankommender Teigrohling nicht zur Anlage mit den Rädern kommen kann, wobei in einer zweiten Endposition die ankommenden Teigrohlinge um die Räder zur Anlage kommen.
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Die zum Strecken und/oder Ausrichten der Teigrohlinge können auch als zwei drehbare und unabhängig voneinander antreibbare Räder ausgeführt sein, die nebeneinander senkrecht zur Förderrichtung einer Rutsche oder eines Förderbandes anordbar sind, wobei die ankommenden Teigrohlinge mittels einer anhand der Signale einer Steuerung ablaufenden gleichzeitigen gegensinnigen Drehbewegung der Räder oder mittels einer Drehbewegung eines der Räder bei festgebremstem anderen Rad gestreckt oder geglättet und/oder mittels einer anhand der Signale einer Steuerung ablaufenden gleichzeitigen gleichsinnigen Drehbewegung der Räder ausgerichtet werden, wobei der Abstand der beiden Räder der Vorrichtung zueinander in Richtung senkrecht zur Förderrichtung der Rutsche oder des Förderbandes betrachtet einstellbar ist.
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Hierbei ist der Abstand der beiden Räder der Vorrichtung zueinander in Richtung senkrecht zur Förderrichtung der Rutsche oder des Förderbandes betrachtet derart einstellbar, dass die Räder symmetrisch zur Längsachse der Rutsche (die Längsachse ist gleichzeitig die Symmetrieachse in Längsrichtung) oder des Förderbandes angeordnet werden.
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Ferner kann zwischen den beiden Rädern zumindest ein frei drehbarer oder nicht drehbarer Stift oder Zapfen vorgesehen sein, der in Förderrichtung der Rutsche oder des Förderbandes betrachtet derart angeordnet ist, dass wenn der Teigrohling mit den beiden Rädern der Vorrichtung und mit dem zumindest einen Stift oder Zapfen zur Anlage kommt, sich der Querteil der vorhandenen oder anzunehmenden U-Form des Teigrohlings im Wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung der Rutsche oder des Förderbandes erstreckt.
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Die Räder und das zumindest eine Rad oder der zumindest eine Stift oder Zapfen sind oberhalb der Rutsche bzw. des Obertrums des die Teigrohlinge transportierenden Förderbandes angeordnet und verschwenkbar ausgeführt oder und in deren Längsrichtung vertikal zur Ebene der Rutsche bzw. des Förderbandes verstellbar, sodass, wenn sich die Räder und das zumindest eine Rad oder der zumindest eine Stift oder Zapfen in einer ersten Endposition befinden, ein ankommender Teigrohling nicht zur Anlage mit den Rädern und dem zumindest einem Rad oder dem zumindest einen Stift oder Zapfen kommen kann, wobei in einer zweiten Endposition die ankommenden Teigrohlinge mit den Rädern und dem zumindest einen Rad oder dem zumindest einen Stift oder Zapfen zur Anlage kommen.